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Maniak`s movie monstrosity mega-thon : Hellraiser III Countdown, Film, Halloween, Horror, Pinhead, Splatter

Autor:  Maniak
Und herzlich willkommen zum zweiten Teil meines dreizehnteiligen Countdowns. Unser Horrorfilm diesmal:
Clive Barkers Hellraiser III: Hell on Earth.

Zuerst ein wenig Info: Bei dem Film handelt es sich (offensichtlich) um den dritten Teil eines Horrorfranchises. Genauer gesagt, dem Hellraiser Franchise, das seinen Anfang 1987 mit "Hellraiser" fand, einem Film basierend auf dem Kurzroman "The Hellbound Heart" von Clive Barker, einem britischen Horrorautor, der vor allem für recht gore-lastige Szenenbeschreibungen bekannt ist. Hellraiser erzählt die Geschichte eines Mannes, der auf einem Flohmarkt eine seltsame Puzzlebox findet, die im späteren Verlauf des Franchises als "Lemarchand Konfiguration" bekannt wird. Diese Box öffnet ein Tor in die Welt der sogenannten "Cenobiten", Dämonen in pseudomenschlicher Gestalt, die denjenigen welche die Box öffnen ""Pleasure without limits" versprechen. Ich benutze hierbei den englischen Begriff, weil "Wohllust" sich einfach gleich wie Sex anhört, was nicht wirklich der Fall ist. Denn die "Freuden" welche sie ihren Opfern bringen sind von der Art, welche S&M beinhaltet, das mit rostigen Haken auf langen Ketten und Folter bis zur Grenze des Menschenverstandes und darüberhinaus gehen. Kurz gesagt, die Definition von "Freuden" der Cenobiten, ist von der Sorte, die Serienmörder wie Gein und Dahmer dazu verleitet hätte, sich in die Hose zu pinkeln. Doch ich schweife ab.

Hellraiser ist kein "Porno", wie man vielleicht nach der Beschreibung die ich gab vermuten würde, sondern wirklich ein an sich guter Horrorfilm mit beängstigenden Splattereffekten, der dem alten Klischee des "Pakts mit dem Teufel" einen relativ interessanten Twist gibt, da die Cenobiten zumindest im ersten und zweiten Teil als Entitäten dargestellt werden, die nach eigener Aussage über "Gut und Böse" stehen und lediglich denen, die bereit waren die Puzzlebox zu aktivieren, dass geben, was sie verdienen oder wollen. Wirklich witzig ist auch noch, dass die Cenobiten (insbesondere ihr Anführer "Pinhead") eigentlich nicht mal so viel im Film tun. Der Mann der die Puzzlebox ersteigerte ist der eigentlcihe Hauptantagonist später, während die Cenobiten nur als dritte Partie agieren, die später dann doch etwas mehr will, als ursprünglich ausgemacht.

Wie auch immer, Hellraiser war so erfolgreich, dass eine Fortsetzung produziert wurde, die ein wenig mehr Einsicht in die Geschichte der Puzzlebox und der Cenobiten gibt. Und ich muss sagen, obwohl der Film gegen Ende etwas komisch wird, ist "Hellbound: Hellraiser II" der beste Film der Reihe und generell ein gut gemachter Horrorfilm. Der Film ist eine hervorragende, direkte Fortsetzung zum Original, mit sehr guten Effekten und Ideen. Darunter der Tatsache, dass sich herausstellt, dass die Cenobiten ursprünglich selber Menschen waren, die jedoch nachdem sie die Puzzlebox lösten und die Welt der Cenobiten sie in den Wahnsin trieb, Diener des Höllenfürsten Leviathan und damit zu den Cenobiten wurden.

Es ist der letzte Part, auf den nun der Film den ich versuche zu reviewen sein Grundgerüst aufbaut.
In Hellraiser III stellt sich nämlich heraus, dass nachdem die Verbindung zwischen "Pinhead" und der menschlichen Seele an die er einst gebunden war (ein britischer Militärcaptain aus dem ersten Weltkrieg) zerstört wurde (eine Folge von Ereignissen aus dem zweiten Film), Pinhead nun leider Gottes nicht "tot", sondern von der Leine ist. Was für den Rest der Menschheit bedeutet, wir sind am Arsch.
Pinhead (der ohne seinen menschlichen Anker) im Grunde nur noch ein Dämon ist, der über die ganze Welt Schmerz und Pein bringen will (allerdings nicht auf die Art wie ein gewisser, debiler Narutoschurke), ist in einer Steinsäule versiegelt, die am Ende des zweiten Films buchstäblcih aus dem Nichts in der Realität auftauchte. Diese Säule gelangt über Umwege in den Besitz eines Nachtclubbesitzers, der keine Ahnung hat, was er sich da eigetlcih ins Haus holte, bis Pinhead ein junges Mädchen tötet das der Säule zu nahe kommt (in einer recht gruseligen Szene, die unter anderem zeigt, wie vorher ihre Haut vom Körper gerissen wird). Pinhead braucht Menschenopfer um seinem Gefängnis zu entkommen und bietet dem Clubbesitzer an, im Austausch für Opfer, seine rechte Hand zu werden, wenn die Hölle auf Erden ausbricht.

In der Zwischenzeit stösst eine Reporterin namens Joey (no Yugioh puns intented) bei Recherchen über den abstrusen Tod eines Clubbesuchers auf Hinweise zu der Existenz der Puzzlebox und den Cenobiten, was dazu führt, dass der Geist von Elliot Spencer, Pinheads früherer "Seele" sich mit ihr aus dem Jenseits in Verbindung setzt, sie darum bietend, ihm zu helfen, Pinhead aufzuhalten, bevor seine Pläne Früchte tragen.

Hellraiser III ist nach der überraschenden (wenn auch abstrusen) Qualität der ersten beiden Filme zumindest in einem gewissen Rahmen ein "Durchhänger". Der Film ist zwar besser als so manch anderer Teil der Reihe, vermisst jedoch eindeutig die Nuancen der Vorgänger, nämlich die "persönliche" Natur zwischen den Leuten welche die Box öffnen und den Cenobiten.
Der erste Film handelte von dem Mann der die Box auf einem Flohmarkt findet, von den Cenobiten getötet wird und ein Jahr später versucht ihnen zu entkommen, indem er seine Frau als Untoter heimsucht und sie zu überzeugen versucht, Menschen zu töten, damit er durch ihre Opfer sich regenerieren kann. Der zweite Film handelt von der Nichte des Irren, die im ersten Film die Cenobiten "beschwor", um ihren Onkel aufzuhalten, und wie sie versucht, den dämonischen Wesen nun zu entkommen.

Dieser Film konzentriert sich auf Figuren die keinerlei Verbindungen oder Vorwissen zu den Ereignissen der ersten Filme haben, was es schon einmal schwer macht sich mit ihnen zu identifizieren. Erschwerend kommt noch hinzu, dass sie persönlichkeitsbedingt auch nciht die interessantesten Personen auf Gottes grüner Erde sind. Joey ist keine schlechte Figur, aber auch nicht gerade eine Figur die es verdient mit Horrorikonen wie Weaver und Curtis dazustehen. Der Clubbesitzer ist ein Arschloch bei dem wir froh sind wenn er stirbt und der Rest der Cast ist auc eigentlcih nur da.

Auch Pinhead ist in diesem Film etwas seltsam, wenn auch nicht auf eine schlechte Weise. "Pinny" war in den ersten Filmen immer als ein sehr wortgewandter, intelligenter Schurke dargestellt worden, der auch bereit zu Verhandlungen ist, anstatt einen gleich umzubringen. Bedenkt man dass dies in Blütezeit von Vorhees und Krueger war, sagt dass schon einiges über die Qualitäten dieses Splatterschurken aus. In diesem Film ist Pinhead jedoch wirklich sehr nahe an dem, was man einen Superschurken nennen könnte. Er bietet Leuten die Erfüllung ihrer Träume an während er in der Säule gefangen ist, sein ultimatives Ziel ist die Vernichtung der Menschheit und er spielt diesmal mit den Helden des Films mehr, als er es in den anderen Filmen tat. Höhepunkt des ganzen ist, wenn Pinhead in eine Kirche eindringt und Jesus verhöhnt, indem er zwei seiner Nägel sich aus dem Kopf zieht (mit kleinen Stücken Gehirn), sie sich in die Handflächen steckt und dann kurzzeitig dasteht wie Jesus am KReuz hängend, ehe er in schallendes, böses Gelächter ausbricht. Ernsthaft, alles was da noch gefehlt hat, war wie er "Always look on the bright side of life" singt.
Während diese Veränderungen in Pinheads Verhalten, dieses "Verlangen" die Menschheit auszulöschen, sehr vom "alten" Pinhead abweicht, ist es jedoch auch nicht schlecht per se. Pinhead legt, wie man es von ihm kennt, noch immer ein hohes Mass an Intelligenz und manipulativen Fähigkeiten an den Tag, nur dass er keine Grenzen diesmal kennt. Dieser Shift ist denke ich signifikant dafür, wie sich Pinhead ohne einen Wirt verändert und dadurch macht es auf mich noch immer einen anständigen Eindruck.
Doug Bradley, Darsteller von Pinhead und seinem menschlichen Alter Ego Captain Elliot, macht in beiden Rollen immer noch eine gute Figur. Wir lernen außerdem ein wenig mehr darüber, warum Elliot sich den Cenobiten hergab, was aus ihm einen mehr oder weniger tragischen Helden macht gegen Ende des Films.

Auch die Designs der "neuen" Cenobiten (Menschen, die Pinhead umwandelt, nachdem er auf die Erde losgelassen wird) ist hervorragend gelungen. Sie sehen zwar hier und da etwas albern aus (einer, der zuvor ein Disc Jockey war, hat zum Beispiel lauter CDs in seinem Kopf stecken und einen CD Schieber anstelle eines Mundes) , erwecken jedoch immer noch einen beängstigenden, cyborgähnlichen Eindruck.

Im großen und ganzen würde ich sagen, ist Hellraiser III kein Meisterwerk der Reihe, aber von allen neun Filmen, würde ich sagen, schaut ihn euch mal an. In Kombination mit den ersten vier Filmen jene Filme, an denen Barker noch selber als Produzent mitwirkte) ergibt er eine gute Kombo, wobei ich anmerken sollte, dass der vierte Film von diesen der schwächste wäre.

Außerdem ein Hinweis, solltet ihr euch entscheiden, die anderen Fortsetzungen auch anzuschauen: Vermeidet unter allen Bedingungen den neunten. Ich ahbe ihn gesehen. Er ist Schrott. Selbst Barker war so angewidert von dem Film, auf Twitter schrieb er, dass es unverschämt ist jemand behauptete, der Film basierte auf einer seiner Ideen, weil so ein Schrott würde ihm nicht mal aus dem Arschloch kriechen.


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