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Die Gedanken des grünen Hasen

Autor:  -Mirai-

Melancholie mein treuer Freund, in letzter Zeit gesellst du dich etwas zu oft an meine Seite, ob das nun schlecht oder positiv ist, sei dahin gestellt, wissen tue ich lediglich, dass ich los werde muss, worüber du mich nachdenken lässt, wenn der Perfektionismus und die Kreativität, wie das stetig vorhandene, wenn auch unterdrückte, Gefühl der Einsamkeit zusammen treffen.

Wo fängst du an, mein treuer Freund? Und seit wann bist du hier? Wann gehst du wieder, und, warum?

Eigentlich befinde ich mich doch gerne in deiner Gesellschaft.

Die Frage an die Leser, und nehmt es ruhig ernst, kennt ihr das Gefühl der Einsamkeit, obwohl Menschen bei euch sind, die ihr liebt und schätzt? Manchmal scheint es mir, die Welt drehe sich nur, um sich auf die Einsamkeit der Menschen zu konzentrieren. Wo fängt dieses Gefühl an und wo hört es auf? Wieso fühlen wir uns schlecht obwohl wir alles richtig machen? Und was ist richtig und was falsch? Ist das nicht eine Frage der Ansicht? Was für mich richtig ist, muss für euch nicht unbedingt genau so richtig sein. Das selbe gilt für der Richtigkeits Gegensatz.

Manchmal glaube ich, ich muss gehen, irgendwo muss ich die andere Seite finden. Die andere Seite, in der mein Ich wohnt, dass ich nicht kenne, und nur ab und an, von dem Unterbewusstsein her, auftaucht. Was es will weiss ich nicht, was es ist genau so wenig. Ich glaube oft mich selbst nicht zu kennen. Es gibt Tage da schaue ich in den Spiegel, und frage mich: Wer bist du?

Die Frage wer bin ich stellt sich wohl jeder mindestens einmal in seinem Leben, aber hat von euch schon je einer versucht, es auch heraus zu finden? Hat je einer versucht, die andere Seite des Spiegels zu betreten?

Nehmen wir mal am, so rein theoretisch, es gäbe eine Welt auf der anderen Seite des Spiegels. Dort wohnen ebenfalls wir, nur dieses Wir das wir nicht kennen. Rein praktisch gesehen, können wir dieser Theorie weder folgen noch glauben, weswegen es eine Theorie bleibt. Aber wie viele von euch würden den Spiegel betreten, wenn es praktisch möglich wäre, der Wahrscheinlichkeit bewusst, dass man nicht als der selbe Mensch wieder zurück kommen würde, wenn überhaupt?

Ich für meinen Teil, würde wohl kaum zögern, denn ich weiss, ich habe an diese Welt hinter dem Spiegel, an die andere Seite, einen Teil von mir verloren. Ich weiss es ist da, aber selbst der Glaube an die Theorie, dass da eine weitere Welt ist, macht es mir nicht möglich sie zu betreten und zurück zu hohlen was mir fehlt, vielleicht auch etwas mehr. Obwohl ich ja glaube, dass es ein Gleichgewicht dafür gibt, was hier und was da ist. Wäre alles auf einer Seite, wären wir nicht mehr existent, oder hätten vielleicht kein Spiegelbild mehr.

Doch das ist alles nur meine Fantasie, die auf der Suche nach etwas ist, was diese Einsamkeit in mir auslöst. Ich weiss ich habe etwas verloren, ich weiss nur nicht was und wo. Vielleicht ist die Suche auch um sonst, und ich werde es nicht wieder bekommen, aber dieser Wahrscheinlichkeit gehe ich gelegentlich aus dem Weg. Mein Perfektionismus schreit förmlich danach es zurück zu holen, um in mir selbst alles wieder so zu ordnen wie es sein muss, wobei meine Kreativität diese Welt auf der anderen Seite theoretisiert und die Einsamkeit wild dagegen protestiert.

Manch einer kommt nicht damit klar im Glauben zu sein, etwas verloren zu haben, aber haben wir das nicht alle?

Ich wünschte es wäre Jemand hier der mit mir den Spiegel betreten würde, doch ich weiss, dass nur ich mich selbst finden kann. Das weiss wohl jeder.

Aber ganz ehrlich, die einen kommen nicht damit klar, andere sehen darüber hinweg und bauen auf dem gewonnenen auf. Wie gesagt, ich glaube, es herrscht ein Gleichgewicht, also bekomme ich für alles was ich verliere auch etwas anderes dafür über. Nur bemerke ich, dass das was ich bekommen habe, mir reichlich wenig nützt.

An welchem Punkt der Geschichte stehen wir jetzt?

Die Einsamkeit an und für sich ist kein schlechtes Ding, es macht mir nichts aus einsam zu sein, doch mich so zu fühlen, wenn ich es nicht bin, ist grauenhaft. Wobei ich doch auch bemerke, dass ich wieder Mitten in der Selbstfindung des Erwachsen-werden bin, was ich eigentlich nicht will, muss ich zugeben, haben Änderungen durchaus auch etwas positives.

Es ist zwar nicht meine Pflicht darüber zu entscheiden, aber ab und an wünschte ich die Welt würde stehen bleiben.

Was natürlich genau so wenig möglich ist wie, dass sie unter geht. Denn wo ist unten? Für die Chinesen bin ich unten, und für mich sind sie unten. So siehts wohl aus. Obwohl das Untergehen der Welt im Moment ja sehr heftig diskutiert wird. Dabei bin ich ja der Meinung, dass einfach nur aufgeräumt wird, wenn überhaupt etwas passiert. Denn um ehrlich zu sein, mögen die Maya unsere Erde einfach nicht, immerhin ist es nicht das erste Mal, dass sie angeblich unter geht.

Nun es liegt nicht an mir das zu beurteilen, aber seien wir ehrlich, alles was passieren wird, ist ein Katapult ähnlicher Rückschuss in der Zeit. Ich vergleiche unsere Erde ja gerne mit einer Mutter, die ihre Kinder immer behütet hat und ihnen alles gab was sie hatte, bis ihre Kinder ihr alles nahmen und übermütig wurden. Der unterschied ist natürlich, dass eine solche Mutter ihre Kinder nicht töten würde, doch unsere Erde ist keine Mutter in dem Sinne. Sie hat uns viel gegeben, aber alles werden wir nicht bekommen, vorher wird sie uns zurecht weisen.

Aber genug der Vermutungen über den Untergang der Welt. Sicher ist, ich werde nicht sterben, bevor das passiert, werde ich die andere Seite des Spiegels betreten, dem weissen Hasen folgen, über den 6. Fluss springen und mich der surrealen Welt anpassen.

Nein, ich sehe die andere Seite nicht als eine Art Hasenbau wie bei 'Alice im Wunderland', aber es wäre durchaus möglich oder? In der Tat stelle ich mir alles verkehrt vor, nicht falsch, sondern verdreht verkehrt. Vielleicht steht sie Kopf, oder ist Spiegel verkehrt? Oder aber sie ist wirklich so surreal verdreht wie in meinem Kopf. Vielleicht existiert sie auch nur in meinem Kopf. Vielleicht liegt die andere Seite in Jedermanns eigenem Kopf. Aber es wäre für meine Vorstellung zu normal, zu psychisch realistisch.

Dabei bin ich ein Mensch der Irrationalität. Die reale Welt ist so einfarbig, wie wenn man sie bei Nacht durchquert. Es reicht, alles nur schwarz-weiss zu fühlen, Mann muss es nicht auch noch sehen. Weswegen ich mich gerne in die Welt der irrealen Dinge flüchte, ich ziehe sie förmlich an und wenn ich könnte würde ich mich mit ihnen unterhalten, obwohl ich zugeben muss, dass die Neugier der Furcht weicht, wenn ich etwas begegne was nicht (mehr) menschlich ist.

Vielleicht ein Zeichen? Oder ein Symbol?

Wobei, wer kennt den Unterschied zwischen Zeichen und Symbol?

Nehmen wir das einfach Beispiel der Erde. Ist die Erde ein Zeichen für Leben, ist das Leben kein Zeichen für die Erde. Ist die Erde aber ein Symbol für Leben, ist auch das Leben ein Symbol für die Erde.

Die Art und Weise so zu denken, ist leider nicht vielen Menschen gegeben, zu wenig schätzen Geschehnisse, Gedanken, Welten, einfache Dinge in Zeichen und Symbole ab. Wobei ich wieder vom Thema abschweife. Aber ehrlich gesagt geht es hier nicht um ein Thema, nur um das, was mein treuer Freund, die Melancholie, mich so schreiben lässt.

Wie ein Diktator sitzt sie neben mir, und sagt mir, was ich schreiben soll. Sie korrigiert mich, lenkt mich, und lässt mich den Sinn hinter den Worten erkennen.

Deswegen scheine ich zu schreiben. Wenn ich Dinge nicht verstehe, schreibe ich sie, um sie zu verstehen.
Erhoffe ich mir am Ende, den Spiegel betreten zu können? Oder zumindest ein Zeichen dafür zu setzten? Obwohl, wäre ein Symbol nicht besser? Denn wenn die Melancholie ein Zeichen für den Spiegel ist, und ich durch ihn durch gehe, er aber kein Zeichen für die Melancholie ist, die ich zurück lasse, komme ich dann wieder zurück?

Andererseits befinde ich mich in einer Situation, in der ich nicht sagen kann, ob es funktionieren würde, die Melancholie als Symbol für den Spiegel zu sehen, so dass ich auf der anderen Seite in ihm das Symbol für die Melancholie sehen kann, um jeder Zeit wieder zurück zu gehen. Das ist wieder nur eine Theorie.

Ah... Es ist spät, meine Uhr hasst mich, so wie die Zeit in generell, sie liebt es mir davon zu laufen wenn ich sie brauche, und sich träge über mein Gemüt zu legen, wenn ich wünschte sie würde vorbei gehen. Nun im Endeffekt will ich damit sagen, dass sie mir wieder einmal davon gelaufen ist, und ich wohl oder übel den Weg in mein Bett aufsuchen muss. Doch solange hier nicht alles gesagt ist, werde ich wohl kaum ruhen können.

Der Antwort anderer Fragen meines Gemütes muss ich mich aber wohl oder übel morgen bzw. später richten.

Ich verabschiede mich, farblose Welt. Ich werde mich der surrealen Welt in meinem Kopf widmen, um schlicht gesagt meiner Traumwelt meine Aufmerksamkeit zu schenken... Gute Nacht, Welt.

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Datum: 20.10.2010 21:30
Wa füren wunderschöne Text :o
Hin und wieder übermannt mi d'Melancholie au, und denn schribi au Text i däre Art ^^ Wegm einsam sii, da Gfühl kenni.. I han zwor au Mensche um mi ume, woni sehr gern ha, aber trotzdem fühli mi mengisch einsam. I schätze, da isch eifach di hütig Welt, wos weniger um soziali Kontäkt als di generell Digitalisierig goht... Nyu, aber hesch echt guet gschribbe^^
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Datum: 20.06.2011 15:13
Ich konnte meinen Blick einfach nicht von diesem Text abwenden.
Verdammt nochmal, du hast das aufgeschrieben was ich vermutet habe aber nicht ausgesprochen habe.
Ich musste wirklich...nachdenken. Fragen wie: "Sehe ich das auch so?" "Stimmt das überein?" oder "Warum klingt der Text so..episch und wortgewand"

Ja, du hast ihn sehr schön geschrieben, die Schreibweise ist Einzigartig und hat mich gefesselt,
aber letzlich finde ich, vermittelt er auch viel Gefühl...
Gefühle, die ich keinem Wünsche.

Es schadet sicher nicht, wenn der Freund namens Melancholie einen besucht, jedoch sollte er nicht zu oft bei einem Essen, denn früher oder später bringt er wieder jemanden mit. Die Depression.
Und genau diesen Freund würde ich dir viel lieber Ersparen, denn du hast ein so schönes Lächeln, bei dem die Sonne aufgeht und das solltest du öfters zeigen.

Ich denke, jeder hat etwas verloreren. Ob es nun Freunde/Familienmitglieder, sein eigenes Ich oder auch Materielle Dinge sind. Es kommt immer darauf an, wie man mit den Dingen umgeht.
Und ich bin mir sicher, auch du hast etwas Geschenkt bekommen, was eigentlich schon vor deiner Haustür liegt, aber nur noch reingeholt und geöffnet werden muss.

Der Spiegel könnte dich gefangen halten, also gehe lieber zu der Türe und nimm das Geschenk in die Hand, mit dem Blick in die Freiheit.

Und wenn du so in die Landschaft schaust, wirst du sehen das du nicht alleine bist, denn viele- ob nun von uns gegangen oder nicht- werden dort auf dich warten.

Danke, dass es dich gibt.
Ich hab dich lieb.

(Ich glaube ich habe noch nie so einen langen Kommentar zu einem Weblog geschrieben...)


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