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Was wenn Mama nicht mehr ist?

Autor:  -Mirai-
Was heute wohl los ist? Freitag der 13 ist doch vorbei, kein Grund an die Decke zu gehen. Doch was die emotionale Misslage anbelangt, scheint sich bei mir das ganze jedoch um einen Tag verschoben zu haben.
Ich sass unter der Dusche, und plötzlich, ohne wirklich zu wissen warum, musste ich an gewisse Dinge denken, an die ich nicht denken wollte. Nicht, dass ich es verdrängen wollen würde, aber es ist einfacher, wenn man nicht dann, wenn man vollkommen alleine mit sich ist, in solch eine Gefühlslage abrutscht.
Natürlich drehte sich zuerst alles wieder nur um den Menschen, den ich verloren habe. Um meine Mutter...
Ich weiss nicht welches Gefühl mitschwang, aber als ich da so unter der Dusche sass, und das Wasser kälter wurde, musste ich mich daran erinnern, wie seit dem Muttertag letztes Jahr alles so schief lief.
Es folgt der Teil, den niemand bis jetzt kannte. Vielleicht hören dann endlich alle auf, mir Vorwürfe zu machen, worüber auch immer. Vielleicht hilft es mich zu verstehen, vielleicht bewirkt es das Gegenteil...

Meine Schwester brach wegen dem Alkoholproblem meiner Mutter im September 2010 den Kontakt zu unserer Mutter ab. Unsere Mutter litt. Sehr sogar. Je länger je mehr hat sie mich angerufen, und mich weinend angefleht, ihr zu sagen, ob ich weiss wies meiner Schwester geht und ob ich was von ihr gehört hatte.
Ich habe ihr immer die Wahrheit gesagt, doch sobald diese nein lautet, war ich ein Lügner und wurde angeschrien. Mir ging es in der Zeit nicht gut, und obwohl ich meine Schwester verstanden habe, blieb ich bei unserer Mutter, hab ihr gut zugeredet, wollte, dass sie lernt zu verstehen.
Und dann...
Anfangs Mai schien es, als hätte Mama den Kampf gegen die Sucht gewonnen. Sie wollte ihre Tochter so sehr zurück haben, dass sie Monate lang keinen Schluck Alkohol mehr getrunken hatte. Meine Schwester meldete sich wieder, sie wollten sich aussprechen, doch egal wie oft meine Schwester wiederhohlte wie sie sich fühlte, mit ansehen zu müssen wie unsere Mutter sich langsam tötete, Mama hat es mit einem Lächeln abgetan.
Die Realität ist nicht fair...
Kaum war meine Schwester wieder da, fing meine Mutter wieder an zu trinken, und ich schwieg, ich wollte durchhalten, ich habe so mit mir gekämpft, es tat so unheimlich weh. Entweder musste ich meiner Mutter zusehen, wie sie sich mit dem Alkohol kaputt machte, oder ich stand zwischen den Fronten, und bekam ungewollt ihren Zorn ab.
Es tat so verdammt weh, und irgendwann hielt ich es nicht mehr aus. Ich habe mit meiner Schwester darüber geredet, dass Mama wieder trank. Es war der 8. Mai 2011, gab es einen streit. Meine Schwester hatte angerufen, nicht weil Muttertag war, sondern um meine Mutter zur Rede zu stellen. Sie waren in den Ferien, auf unserer Alp, ich bei ihnen Zuhause, meine Schwester bei sich Zuhause.
Ich hatte nicht wirklich in Erinnerung, dass Muttertag war, bis ich die sms von meinem Vater sah, dass ich nicht vergessen sollte anzurufen.
In dem Moment als meine Mutter das Telefon abnahm, brach meine ganze Welt zusammen, die ich so mühsam zusammengehalten habe. Vorwürfe, Beschimpfungen, meine Schuld meine Schuld meine Schuld meine Schuld meine Schuld....
"Du bist mir in den Rücken gefallen."
Sagte sie, dieser Satz hat sich in meinem Kopf eingebrannt. Ich habe mich im ersten Moment geschämt, dass ich mit meiner Schwester darüber geredet habe, dass meine Mutter rückfällig geworden war, aber der Druck, der verdammte Druck, dieser Anblick, das Wissen, das Leiden, die Schmerzen...
Und dann für einen Moment, stand die Welt still. Ich habe... Überreagiert?.... In meinem Kopf herrschte ein Chaos und trotzdem war alles leer, so leer das meine Worte so voller Ernst waren, wie sie es nie mehr werden sein können. Als sie mir sagte, dass ich sie hintergangen habe, dass es ihr Leben sei, und dass sie es leben könne wie sie wolle habe ich ihr gesagt:

Mama, ich bin 20, Andrea ist 32, dein Enkelkind 4... Schau dich an, wie kaputt du bist, was der Alkohol aus dir gemacht hat. Ich will nicht eines Tages dasitzen wollen, mit meiner Nichte oder gar meinem eigenen Kind, und ihm sagen müssen 'Schade, dass du deine Grossmutter nie kennengelernt hast, sie war eine wunderschöne Frau'. Mama, willst du das? Ich will es nämlich nicht, ich will, dass wenn ich Kinder habe, sie mit dir als Grossmutter aufwachsen können, dass sie diese wundervolle Person kennen lernen können. Ich will mit meiner Mutter, meiner Familie so zusammen sitzen können, wie wir es alle mit unseren Grosseltern und der ganzen Familie tun konnten.

Ich habe so geweint, und sie hat geschwiegen, solange, bis ich aufgelegt habe. Zurück gerufen hat mich mein Vater, ich hab mich mit ihm gestritten, von wegen was mir einfiele, ausgerechnet am Muttertag, und weil er schon immer der einzige war, der mir zuhörte, habe ich es ihm erklärt, und bat ihn, nochmal mit ihr reden zu können.
Die nächsten 5 Worte werde ich mein Leben nie mehr vergessen, sie sind eingebrannt, und werden da sein, wo immer ich bin...

Mama, willst du sterben?...
Ja...

Ich legte auf... Und das Telefon klingelte an diesem Tag nicht mehr... Auch den Tag darauf nicht. Anstatt in die Schule zu gehen, habe ich mich dazu entschlossen auf die Alp zu gehen, als ich meinem Vater Bescheid sagte, meinte er ich solle was gegen Hämorriden kaufen gehen für Mama. Dummerchen, anstatt von der Alp runter zu kommen und Nachhause zu gehen, plagt sie sich in der Einöde des Lebens mit sowas rum, dachte ich, und kam der Bitte nach. Als ich dann da war...
Schlachthof... Und der Teil, von dem niemand weiss, ausser der, der dabei war... Papa...
Wart ihr schon mal auf einem Schlachthof, und habt das Blut rinnen sehen? Ich mag einen Hang zu Makaberen Geschichten und RPGs haben, aber in der Realität, ist es grauenhaft mit ansehen zu müssen wie die Mutter beinahe verblutet, und man nichts dagegen tun kann.
Zuerst hatte sie Blut im Stuhl und beim Wasserlassen, deswegen hatte mich mein Vater gebeten Medikamente mit zu nehmen, aber es half nichts. Es wurde bald mehr, plötzlich fing sie an zu bluten ohne das Bedürfnis zu haben, aufs WC zu gehen...
Das Blut im Holzboden...
Egal was wir versucht haben, sie wollte sich nicht helfen lassen. Das Bett war voller Blut, der Boden, das Holz hatte es aufgesaugt. Mein Vater sah sich gezwungen die Rega anzurufen, und meine Mutter mit ihrer Flugangst geriet in Panik. Wir waren oben im Hinteren Zimmer, als meine Mutter die Tür abschloss, und den Schlüssel zum Fenster raus warf.
Sie hatte uns da oben alle drei eingeschlossen... Sie hat in dem Moment auf sich genommen, dass ich und Papa mit ansehen müssten, wie sie kläglich verblutet und stirbt - Wäre es nicht nur eine Holztür gewesen, die sich nach einer gefühlten Ewigkeit endlich aufbrechen liess. Ich bin gerannt, ich hatte die Rega schon lange gehört, ich hatte Angst sie würden wieder gehen, wenn ich nicht rennen würde, so schnell ich konnte. Ich bin gerannt, den ganzen Weg nach Oben - Meine Lunge tat weh... Ich bin gerannt - Mein Brustkorb drohte zu zerreissen... Ich bin gerannt - Mein Kopf dröhnte... Und ich bin weiter gerannt - Sogar dann noch, als ich dachte mein Herz würde jeden Moment aufhören zu schlagen, hatte ich das Gefühl nicht mehr rechtzeitig zu kommen.
Es war die Panik und die Aufregung die mich daran gehindert hatte zu Kollabieren, und die mit erstaunlich klarem Kopf noch erklären konnte was passiert war, die den Weg zurück noch gefunden hatte, und die Sogar noch den Nerv aufbrachte, Mama dazu zu überreden mit den Ärzten mitzugehen ohne vorher noch ihren verdammten Gin Tonic zu trinken.
Wir haben geputzt und geschrubbt, literweise Bleiche verwendet und verschwendet... Das Blut wird nie gänzlich aus dem alten Holzboden weichen...
Am Anderen Tag bin ich runter, mein Vater wollte den Rest selber noch sauber machen, Lacken, Kissen, Decken, Sofa etc. etc.
Ich ging Mama besuchen, im nähsten Krankenhaus in das sie sie gebracht hatten. Sie klopfte dumme Sprüche, hat den Arzt angemault. Das war der Moment wo ich erleichtert war... Damals noch...
Der Arzt erklärte mir, dass sie die nötige Ausstattung nicht hatten, um meine Mutter richtig untersuchen zu können, zwei Tage später wurde sie von Locarno nach Aarau geflogen, die Diagnose war... Zerschmetternd, aber nicht Hoffnungslos.
Zwei drei heitere Tage vergingen, sie wurde zusammen geflickt, und konnte von der Intensivstation runter in ein normales Zimmer.
Geflickt...
Man hatte uns gesagt, dass es nicht ewig halten würde, sie konnten ihr nicht wirklich helfen, alles was sie tun konnten, war flicken, nicht heilen. Aber... So hart es klingen mag, ich hatte mich damals, als sie 'Ja' gesagt hatte, bereits angefangen mich mit ihrem Tod auseinander zu setzen. Ich dachte, wenn sie das wirklich will, dann kann ich es nicht ändern, denn wer keine Hilfe will, dem kann man auch nicht helfen.
Dann war da diese eine Person...
Einen Menschen, den ich sehr mochte, und der mir immer noch so am Herzen liegt, aber den ich zu dem Zeitpunkt nur noch hassen konnte. Wie will ein Mensch, der noch keinen verloren hat, verstehen, was ich durchgemacht habe? Wer nimmt sich das recht, mir Vorwürfe zu machen, meine Mutter aufgegeben zu haben? Es half mir nicht wirklich zu hören, dass ich sie umbringe, indem ich ihr nicht helfe. Und egal wie sehr ich versucht habe zu erklären, dass ich alles getan hatte, was ich tun konnte, kam immer nur ein: Du hättest mehr tun sollen/können. Ja, Anna, in dem Moment habe ich dich gehasst... Aber nicht unbedingt deswegen, sondern weil ich dich beneidet habe. Um dein Leben, um deine Eltern, deine Familie. Ich war Teil davon für ein Jahr, du bist behütet aufgewachsen, deine Mutter hat dich nie verachtet, geschlagen, oder gar mit einem Küchenmesser bedroht. Ich musste daran denken, wie oft ich Nachts anstatt es zu verspeisen, mein Essen und die Scherben zusammen putzen durfte, wegen dem Streit, wegen den Differenzen, als ein Kind mitten drin, das nicht verstand warum... Vielleicht... Wollte ich ihr nicht mehr helfen... Nicht in dem Moment, also du mir solche Vorwürfe gemacht hast, meine Mutter nicht genug zu lieben.
Ich bin ein Monster...

Die Tage vergingen, meine Schwester und ihre Tochter gingen Mama besuchen, und sie erzählte mir, dass, als sie gehen wollten, die kleine sich auf den Boden setzt und geweint hatte, als würde sie ihre Nonno (Oma) das letzte mal sehen. Sie hatte Recht... Manchmal, sollte man auf Kinder höhren, sie sehen so viel mehr als wir es tun.
Es war ein Donnerstag, als die Nachricht kam, dass sie wieder auf der Intensivstation gekommen war, weil erneut eine Vene aufgeplatzt war, und sie viel Blut verlor, und wieder konnten sie nur flicken.
Dieser Moment, mit meinem Vater im Auto, wie er weinte, rechts ran fuhr, sich beruhigen musste, und immer wieder leise 'Meine Frau meine Frau' vor sich her schluchzte. Ich habe mir in dem Moment Witzigerweise nichts sehnlicher gewünscht, als Autofahren zu können, um meinem Vater mindestens diese kleine Last abnehmen zu können... Mir ging es... Vergleichsmässig zur Situation gut. Als wir ankamen, empfing uns ihr behandelnder Arzt.
Ihr Todesengel...
Ich habe ihn gesehen... Und er sagte uns, dass sie nichts mehr tun könnten. Da sass ich nun, bedankte mich, und als wir gehen wollten, habe ich gefragt, ob ich kurz zu meiner Mutter dürfte... Ich wollte ihr was sagen, ich hatte es zuvor nicht übers Herz gebracht. Ich wusste nicht warum, vermutlich, weil es so endgültig und nach einem Abschied klang. Aber als ich in die Abteilung und in ihr Zimmer kam, lag sie in ihrem Bett und hatte panisch rumgeschrien. Sie sah mich an, und flehte mich mit tränen, von der Gelbsucht gezeichnet, an, ich sollte sie aufhalten, sie ins Totenbett zu legen...

Ich will nicht sterben!

Das war er, der Moment. Wäre von da an alles besser geworden, hätte meine Mutter erfahren dürfen, was es heisst glücklich zu sein, denn, sie wäre es geworden. Sie hatte begriffen, dass sie nicht sterben, sondern leben wollte.
An diesen Abend hatte mein Vater wieder angefangen zu Rauchen, bis 4h Morgens sassen er, meine Schwester und ich in der Küche, 4 Päckchen Zigaretten wurden geraucht, als wäre es nichts weiter gewesen, als normale Luft die man ein und ausatmete. Wir hatten die ganze Nacht nicht geschlafen.
Am anderen Tag ging meine Schwester zu unserer Tante. Am 5. Juni ruf Mamas Arzt an, wir sollten vorbei kommen, um uns zu verabschieden... Mama war fort. Alles was noch übrig war, war ein Körper, der noch Medikamente gegen die Schmerzen bekam, die Maschinen hatten sie abgestellt, das vertraute piepsen war weg.
Papa hatte sich vor dem betreten des Krankenhauses noch Vorwürfe gemacht wegen dem Rauchen, ob Mama es bemerken würde, und hat verzweifelt nach Bonbons gesucht. Dabei... War nicht mehr bei Bewusstsein.
Da standen wir, die ganze Familie, sogar meine Nichte... Schweigend sie betrachtend, weinend... Um 24h waren wir Zuhause, ich habe mir den Kopf leer gezockt, bis mein Vater am anderen Tag, am 6.6. 5.30, in meinem Zimmer stand, und mir sagte, dass sie verstorben war.

......
Es ist das erste Mal, dass ich diese Geschichte erzähle, aber darüber nachgedacht habe ich schon oft. Es fällt mir schwer zu weinen, und vielleicht hat es immer den Anschein erweckt, ich hätte meine Mutter nicht geliebt, aber das habe ich. Sehr sogar.
Diese Geschichte betrachtend, würde es nicht mich selbst betreffen, wäre es nur eine Geschichte. Aber, wäre es nicht die meine, würde mir so vieles nicht auffallen.
Wie Blutflecken die nie mehr aus dem Holz verschwinden werden. Wie der Wille, ein Leben zu retten, auch wenn man dabei selber sterben könnte. Wie die Angst vor kleinen Dingen, mit denen man sich von der Angst der grossen und wichtigen Dingen ablenken will. Wie Zigarettenrauch im Wind oder der Duft der in der Luft hängt, wenn man am Morgen das Haus verlässt. Wie die Gedanken, die wir nicht beherrschen können. Wie das Piepsen einer Maschine, das man als beruhigend kennen lernt. Wie die Babynahrung, die bei dem Fenster stand. Wie die Hoffnung, die man jedes Mal erweckt wenn man die Augen öffnet, oder wie das Rauschen der Bäume vor dem offenen Fenster... Genau so, wirst auch du, die du schön und anmutig wie eine Königin warst, bis zum Schluss, präsent bleiben.





Ich habe nie ausgesprochen was ich dir damals sagen wollte Mama, deshalb tue ich es jetzt...

"Es tut mir Leid"
Datum: 14.01.2012 17:00
..nun sitze ich hier, kämpfe die Tränen zurück, nur, um zu sehen, was ich schreibe.
Mein Hals fühlt sich an, als hätte sich eine Schlinge um ihn gelegt..

Ich frage mich, wieso ich dir schreibe, es gibt keine Worte, die dem gerecht wären, was ich dir mitteilen möchte.
Es gibt keine Geste, die dir das nehmen könnte, was dich jeden Tag zerfrisst..
Deinen Ausdruck in den Augen kenne ich, wenn du über deine Mutter sprichst, der Klang in deiner Stimme und die Art, als sässe sie direkt bei uns am Tisch.

Ich möchte dir nicht ein 'es tut mir leid' sagen oder dich bemitleiden, weil es schlicht und einfach weder den Schmerz nimmt, noch die Tatsache, was passiert ist, ungeschehen macht.
Ich möchte dir auch kein 'ich kann verstehen, wie du dich fühlst' sagen, weil es gelogen wäre.
Keiner kann das verstehen.. auch nicht jene, die selbst einen geliebten Elternteil verloren haben, weil jede Geschichte anders geschrieben ist, jeder Mensch anders fühlt und jeder Weg.. in andere Richtungen führt.

Aber.. ich möchte dir sagen, dass ich bisher.. fast keinem Mensch so unglaublich dankbar sein konnte, wie deiner Mutter.
Ich kannte sie nicht, ich habe ihr Bild gesehen, ihre natürliche Schönheit bewundern und fühlen können, wie sehr sie geliebt wird.
In deinem Haus .. trotz der regnerischen Nacht.. hat man dieses gewisse Etwas noch wahrnehmen können..
Dieser Teil, der sich wie ein Schleier .. unsterblich um euch gelegt hat und euch in einen Mantel der Vergebung hüllt.
... aber ich komme davon ab, was ich dir sagen wollte..
Ich bin deiner Mutter dankbar, dass sie .. die dich zu früh verlassen musste, dir in ihrer schwersten Zeit dennoch etwas geben konnte.. oder mir geben konnte und das ist ein Mensch, den ich nie wieder hergeben würde.
Jemand, von dem ich nie gedacht hätte, dass sich unsere beiden Wege auf diese Art und Weise wieder kreuzen und wir das Stück unserer gemeinsamen Strasse zusammen gehen können.
Ich bin ihr dankbar, dass sie mir jemanden gegeben hat, der so wundervoll ist wie du.. und vielleicht war das ihr Abschiedsgeschenk an dich, das sie dir versucht hat, so einen Teil der Familie zurückzugeben, den sie dir in vielen Phasen ihres Lebens nicht selbst zeigen konnte..

Du weisst, wir sind immer für dich da.. ♥ lieb dich, mein Hase.
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Datum: 16.01.2012 18:36
Ich vermute, dass dir dieses Erlebnis so schwer auf dem Herzen lastete, dass du schon vergessen hast, dass du es mir bereits schon einmal erzählt hast. Darüber bin ich nicht böse, warum sollte ich auch. Immerhin ist es ein großer Schritt diese Geschichte in allen Einzelheiten -Einzelheiten von denen ich nichts wusste, weil du es nicht so genau wie hier geschrieben hast (z.B. die letzte Fahrt zum Krankenhaus)- hier in der "Öffentlichkeit" aufzuschreiben. Jedem dein Innerstes zu offenbaren.

Ich werde hier nichts großartig dazu schreiben, bis auf eine Sache.
Ich werde mein Versprechen, dass ich dir in Aarau gab halten. Ich werde eines Tages mit dir auf die Alp gehen, zurück in dem Haus, wo der grauenhafte Anfang vom Tod deiner Mutter begann. Ich werde dir helfen, dich diesen Ängsten zu stellen und vielleicht eines Tages, deine Aufenthalte dort so gut es geht zu genießen. Du musst mir nur die Möglichkeit geben dieses Versprechen einzuhalten.

Ich will hier nicht mehr schreiben, weil ich mit dir reden will. Weil ich dich genau wie letztes Mal im Arm halten will, dein Kopf an meiner Schulter und die Tränen auf meiner Haut. Ich will dir zuhören und dir Nahe sein. Dich mit meinen Worten beruhigen und dich meine Wärme spüren lassen.
Renn nicht mehr weg von mir, sondern lass mich an deinem Leben teil haben!
Es gibt einen Grund, warum ich will, dass du mir regelmässig schreibst. Es gibt einen Grund, warum ich wissen will, was du gerade machst und wie es dir geht. Ich mache mir Sorgen um dich, weil du mit schweren Lasten rum rennst, mich aber auf Abstand hälst, mich nicht teil haben lässt an deinem Leben. Verstoße nicht mehr die Menschen, die dich lieben und dir helfen wollen...

Vielleicht ist es unangemessen das hier zu machen, aber dieses Lied erinnert mich so sehr an dich und mich...Ich will nicht mehr gegen eine Wand kämpfen...Bitte lass mich deinem Herzen eine Pause geben.
http://www.youtube.com/watch?v=14PBYVZYTzg

Ich liebe dich!
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Datum: 06.03.2012 15:58
Ich muss ehrlich gestehen,....ich sitze hier auf der Arbeit und heule.
Wenn man den Text so liest, denkt man es sei eine Geschichte aus einem Roman. Aber:Es ist die Wahrheit.
Diese Erkenntnis...kann ich nicht einmal in Worte fassen.
Ich bin nur ein Mensch....ich würde dir gerne sagen, dass ich dich verstehe, das versuche ich auch wirklich, aber ich denke jemand wie ich, der (gott sei dank) so einen Menschen nie gehen lassen musste, kann so etwas nicht verstehen.

Es hatte mir gereicht, als meine Mum wegen einem Hinterwand Herzinfakt beinahe gestorben wäre. Ich kann sagen, wie furchtbar angst ich um sie hatte und wie viel ich geweint habe, weil sie mehrmal so kurz davor war.
Und ich kann sagen, wie sehr ich es hasse das sie nicht daraus gelernt hat...das sie noch immer trinkt ohne Ende und raucht. Das sie auch sagt es ist ihr egal, wenn sie sterben würde. Aber das ist eine andere Geschichte.

Was ich damit sagen wollte: Es ist grausam was du da durchgemacht hast. Und es tut mir wahnsinnig leid...das es so ein Ende genommen hat.

Leider kann ich die Zeit nicht zurück drehen. Aber ich kann versuchen, für dich da zu sein.

Ich finde es übrigens sehr mutig und stark von dir, dass du die Wahrheit die du vielleicht nicht aussprechen wolltest für eine lange Zeit, hier so verständlich aufgeschrieben hast. Danke für die Wahrheit, Rea.

*Knuddel* Ich hab dich lieb.


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