[Monday Muse] Zufälle gibt's ...
Liebe Leser, herzlich Willkommen zur KW 33-Ausgabe von Monday Muse!
Okay, wo habt ihr euch jetzt schon wieder hin verirrt?
Wir haben beschlossen unsere Schreibimpulsreihe aus dem November fortzusetzen und euch wöchentlich eine kleine Anregung zum Schreiben zu liefern. Aussehen können die ganz unterschiedlich und vielleicht ist für den ein oder anderen ja was dabei, damit ihr nicht mit starrem Blick vor dem leeren Blatt sitzt und nicht wisst, was ihr drauf schreiben sollt.
Denn wir wissen alle: Schreiben kann ganz schön anstrengend sein! Und wenn wir jemandem hiermit helfen können, dann umso besser!
Scheut euch nicht eure Gedanken zum jeweiligen Thema unten in den Kommentaren mit uns zu teilen! Wir wünschen erfolgreiches Schaffen!
Zufälle kommen in allen möglichen Formen und Farben - manche davon kommen uns beim Schreiben gelegen, andere nicht. Ihnen allen ist gemein, dass etwas passiert, ohne dass man es vorhersehen konnte. Ein unerwarteter Verrat eines Verbündeten, eine Lawine, die von einem lauten Knall gelöst wird, ein Bösewicht, der seinen letzten Trumpf aus der Tasche zieht. Unsere Helden finden sich mit einem Problem konfrontiert, für das sie innerhalb kürzester Zeit eine Lösung finden müssen, wenn sie bestehen wollen.
Aber Zufälle kommen manchmal auch in anderen Ausführungen daher: der ehemalige Verbündete stolpert über seine eigenen Füße und stürzt in einen Lavafluss. Gandalf springt aus dem Off und hält die Lawine mit einem Zauber zurück. Die Gefährtin des Helden zieht einen bisher unbekannten Zauber aus der Tasche und bekehrt den Bösewicht zum Guten.
Kurz gesagt: Das Problem löst sich durch eine wundersame Fügung in Wohlgefallen auf, ohne dass unsere Helden groß etwas leisten müssen. Der Konflikt wird irrelevant und alle Spannung, die sich daraus ergeben könnte, verpufft.
Positive Zufälle sind ein gefährliches Werkzeug, das den Leser schneller vergraulen kann, als dem Schreiberling lieb ist und wer sie einsetzt, sollte es mit Vorsicht tun und sich fragen: ist es wirklich notwendig? Hat keiner der Helden die Fähigkeit den Konflikt aus eigener Kraft zu bewältigen? Mit Fähigkeiten, die im Laufe der Geschichte etabliert wurden? Und welche Wirkung erzeugt es beim Leser, wenn dieser spezielle Konflikt durch einen Zufall (oder das eingreifen einer höheren Macht) gelöst wird?
Der Effekt kann durchaus beabsichtigt sein, gerade wenn der Zufall darin besteht, dass sich ein beliebiges göttliches Wesen einmischt. Einem Gott gegenüber sind die meisten Helden machtlos - aber ist der Gott nötig, um das Abenteuer zu bestehen? In seltenen Fällen.
Ist euch das Phänomen schon einmal bewusst aufgefallen? In euren eigenen Geschichten oder denen anderer Schreiber? Was haltet ihr von glücklichen Zufällen?