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Bittersweet Lovestory

>>BEENDET<<
von

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Right Here In My Arms

*~*~*~*~*~*~*
 

Die nächsten drei Wochen normalisierte sich Ians Verhältnis zu Kay langsam wieder. Er war zwar noch etwas zurückhaltend, doch er konnte ihm einfach nicht böse sein, dafür war er ihm zu wichtig.

Trotzdem war ihre Beziehung nur freundschaftlicher Natur, näher ließ Ian Kay immer noch nicht an ihn ran, obwohl Kay das scheinbar nicht ganz so toll fand.
 

Während dieser drei Wochen wurde Ian von Tag zu Tag mehr bewusst, wie verliebt er in Kay war. Jedes Mal, wenn er alleine in seinem Zimmer war, wünschte er ihn zu sich, er sehnte sich dann so nach ihm. Wie hatte das ihm nur nicht auffallen können? Warum brauchte er erst ein fast fremdes Mädchen, um ihn auf seine Gefühle aufmerksam zu machen?
 

Die Band hatte die letzten Wochen kaum geprobt, weswegen er Kay auch kaum gesehen hatte. Also beschloss er nach endloser Überlegung, Kay zu fragen, ob sie was zusammen unternehmen könnten und d3er sagte tatsächlich zu.
 

>Wie schön! Wo unser letztes Date doch so in die Hose gegangen ist. Hoffentlich wird’s dann morgen besser.<
 

Nach dem Telefongespräch war Ian total nervös, so sehr freute er sich auf ihr Date. Sie wollten erst einmal ins Kino gehen.
 

Am nächsten Tag trafen sie sich um drei Uhr am Kino, wo sie sich spontan für einen Film entschieden. Ian war vor dem Treffen schon so aufgeregt, dass er bereits eine halbe Stunde vor drei am Eingang des Gebäudes wartete.
 

Im Saal bereute Ian dann fast, mit Kay weggegangen zu sein, denn die ganze Zeit neben ihm zu sitzen war beinahe so schlimm, wie andauernd von ihm getrennt zu sein.
 

>Verdammt, ich darf mir nichts anmerken lassen, nachher ahnt er noch was und das soll er nun wirklich nicht.<
 

Nachdem sie eine Dreiviertelstunde sich schweigend nebeneinander den Film angeguckt hatten, hielt Ian es nicht mehr aus, er konnte nicht mehr anders. Schnell ergriff er Kays Hand, sodass dieser gar nicht rechtzeitig reagieren konnte, zog ihn zu sich und küsste ihn, ohne weiter über die Folgen nachzudenken.
 

*~*~*~*
 

>Wie lange hab ich das vermissen müssen …<
 

Kay hatte sich ja schon über Ians Anruf gewundert, war der ihm doch in den letzten Wochen sehr zurückhaltend begegnet, aber das jetzt war wirklich die Krönung: Ian küsste ihn! Und dann auch noch von sich aus!
 

Der Kuss war der Hammer. Ians weiche Lippen ließen ihn alles um sich herum vergessen. Langsam begann er, den Kuss zu erwidern. Mit der einen Hand auf Ians Hüfte und der anderen in dessen Nacken zog er ihn weiter zu sich. Zögerlich, unsicher wie weit Ian gehen würde, leckte er mit seiner Zunge über dessen Lippen und bat um Einlass. Zu Kays Überraschung wurde ihm dieser fast augenblicklich gewährt. Neugierig erkundete er Ians Mundraum, bevor er dessen Zunge in ein leidenschaftliches Duell verwickelte.

Gerade als er seine Hand unter Ians Shirt schlüpfen lassen wollte, wurden Ian und er durch ein lautes Räuspern daran erinnert, wo sie sich gerade befanden.
 

Sie lösten sich fast augenblicklich voneinander und während Kay den Mann, der geräuspert hatte, vernichtend ansah, wurde Ian ziemlich rot, was allerdings bei der schwachen Beleuchtung nicht weiter auffiel.
 

Kay bemerkte, dass der Mann nicht der Einzige war, dem sie aufgefallen waren. Auch andere besahen sie mit einem vorwurfsvollen, Ekel erregten, gierigen, oder aber auch freundlichen Blick. Kay hielt es für besser zu gehen, bevor sie sich irgendwelche anstößigen Kommentare gefallen lassen mussten.
 

„Komm, wir fahren zu mir!“, flüsterte er Ian ins Ohr und dieser nickte auch sofort.
 

Während der Fahrt redeten sie nicht viel, sondern warfen sich eher glückliche, aber auch leicht unsichere, Blicke zu. Denn keiner der Beiden wusste, wie es jetzt weitergehen sollte, wenn sie erst mal bei Kay angekommen waren.
 

>Unter normalen Umständen würde ich Ian ja jetzt sofort vernaschen! Aber wie sieht das bei ihm aus? Ist sein Vertrauen mir gegenüber schon groß genug? Oder wird er beim kleinsten Versuch sofort zurückschrecken? Und werde ich ihn dann ganz verlieren?<
 

Viele solcher Fragen spukten in Kays Kopf herum und ließen ihn unsicher werden. Aber auch Ian schien es nicht anders zu gehen, denn er sah ziemlich nervös drein.
 

Kay hatte natürlich noch keine Antworten auf seine Fragen bekommen, da waren sie auch schon angekommen. Erst auf dem Weg zu seiner Wohnung wurde ihm klar, wenn heute Abend noch etwas passieren sollte, musste er den ersten Schritt machen.
 

Und so trat er, als Ian gerade dabei war seine Jacke an Kays Garderobe aufzuhängen, von hinten dicht an ihn heran, umschlang ihn sanft mit den Armen und flüsterte in sein Ohr: „Sag mal, können wir das vom Kino noch mal wiederholen?“
 

Ian drehte sich darauf mit leicht geröteten Wangen um und schien etwas erwidern zu wollen, aber Kay nahm sofort dessen Lippen in Beschlag. Er versuchte, ihm durch diesen Kuss all seine Gefühle mitzuteilen. Und scheinbar klappte es auch, denn Ian ließ ein leises Stöhnen vernehmen und ihm sackten die Beine weg, sodass Kay den Kuss lösen und ihn an den Hüften hochheben und zum Bett tragen musste.
 

Kay spürte wie Ian leicht anfing zu zittern, als er sich über ihn beugte, deshalb blickte er ihm tief in die Augen und sagte: „Vertrau mir! Ich werde nichts tun, was du nicht willst, okay?“
 

Als er sah, dass Ian nickte, küsste er ihn noch einmal intensiv, um seiner Freude darüber Ausdruck zu verleihen. Dann bahnten sich seine Lippen einen Weg an Ians Hals entlang.
 

>Seine Haut ist so zart … so weich!<
 

Kay spürte Ians Adern unter seinen Lippen pulsieren und er lächelte, als er Ians erschrockenes Keuchen hörte, weil sich seine Hände einen Weg unter dessen Shirt gesucht hatten. Flink zog er es ihm aus.
 

Während seine Hände unsichtbare Zeichen auf Ians Haut zu malen schienen, zog Kay mit seiner Zunge eine Linie aus federleichten Küssen bis nach unten zu Ians Bauchnabel. Ein wohliges Seufzen kam von Ian, als Kay den Bauchnabel mit seiner Zunge neckte.
 

Ein kurzer Blick auf Ians Hose sagte Kay, dass seine Bemühungen ihre Wirkung in keinster Weise verfehlten. Aber auch bei ihm zeichnete sich schon eine deutliche Beule ab und es würde nicht mehr lange dauern, bis es schmerzlich eng in seiner Hose werden würde. Doch noch wollte er sie beide nicht erlösen.
 

Zärtlich strich er an Ians empfindlichen Seiten entlang und registrierte lächelnd die Gänsehaut, die Ian einen wohligen Schauer über den Körper jagte. Dann keuchte er plötzlich entsetzt auf, da Kay ihm in die linke Brustwarze gebissen hatte. Doch als dieser versöhnlich über die wunde Stelle leckte und sanft saugte, konnte er ein Stöhnen nicht länger zurückhalten.
 

„Kay … ich …“, kam es von Ian, während sich Kay auch seiner rechte Brustwarze widmete und diese langsam erhärten ließ.
 

Er blickte Ian an, dessen Augen waren Lust verhangen und alles an ihm schien nach Erlösung zu schreien. Aber auch Kay würde es nicht mehr länger aushalten können. Sein Atem war ziemlich flach und seine Sinne so benebelt, wie schon lange nicht mehr. Kurz suchte er in Ians Blick nach irgendeinem Anzeichen von Angst oder Widerwillen, aber als er nichts fand, knöpfte er sein Hemd auf. Es segelte zusammen mit seiner Hose und Unterhose auf den Boden.
 

Ian hatte ihm die ganze Zeit dabei zugesehen und seine rötlich werdenden Wangen ließen ihn so niedlich aussehen, dass Kay nicht anders konnte, als ihn sofort tief und innig zu küssen. Ian bemerkte erst, dass er keine Hose und Unterhose mehr anhatte, nachdem sie den Kuss gelöst hatten.
 

Kay hingegen hatte ihn schon eingehend gemustert und konnte sich den Kommentar „Weißt du eigentlich, wie wunderschön du bist?“ nicht verkneifen, woraufhin Ian dunkelrot anlief.
 

Kay lächelte und er wusste plötzlich, als er in die lusterhangenen grünen Opale unter ihm blickte, dass es die schönste Nacht in seinem Leben werden würde.
 

Ohne Zwang, ohne Hast – einfach nur sie beide.
 

Liebevoll küsste er Ian, bevor er ihm leise ins Ohr flüsterte: „Ich liebe dich!“
 

Dann wurden beide von einem Strudel aus Lust, Leidenschaft und Verlangen erfasst, der sie alles um sich herum vergessen ließ.
 

*~*~*~*
 

Verschlafen drehte Ian sich auf die andere Seite, um noch einmal die Augen zu schließen, als ihm schlagartig die Bilder der letzten Nacht im Kopf erschienen. War das wirklich passiert oder hatte er das nur geträumt?
 

Ein Blick an sich runter genügte, um festzustellen, dass es kein Traum gewesen war. Er hatte tatsächlich mit Kay geschlafen! Und es war verdammt noch mal wahnsinnig schön gewesen!
 

>Wenn das gestern aber wirklich alles passiert ist, dann hat Kay mir also echt gesagt, dass er mich liebt. Ich glaub’s nicht! Wie schön.<
 

Verträumt blickte Ian zu Kay herüber, der scheinbar schon länger wach neben ihm gelegen hatte und ihn einfach nur abgesehen hatte.
 

„Guten Morgen.“, flüsterte Ian kurz, bevor er Kay einen zärtlichen Kuss auf den Mund hauchte. Er konnte kaum glauben, dass das alles tatsächlich wahr war, denn eigentlich war es zu schön, um wahr zu sein.
 

>Ich hab dich so lieb, Kay. Nur wie soll ich dir das denn sagen?<
 

In Kays Armen liegend wurde Ian zum ersten Mal richtig bewusst, wie wichtig der für ihn war, denn er konnte sich nicht erinnern, in seinem ganzen Leben je so glücklich gewesen zu sein. Obwohl er schon 1 ½ Jahre mit Sara zusammen war, hatte er nie vorher ein so intensives Gefühl empfunden. Mit ihr hatte er auch kein einziges Mal geschlafen. Was das betraf, war Kay nämlich der Erste (mit Ausnahme von Bill) gewesen.
 

„Du, Kay, versprichst du mir was? Lass mich bitte nicht allein. Ich meine, lass mich jetzt nicht einfach fallen. Ich brauche dich, denn ich …“
 

>Komm schon, Ian, so schwer ist der Satz „Ich liebe dich“ nun auch wieder nicht!<
 

Erwartungsvoll sah Kay Ian in die Augen.
 

„Also, ich …“
 

In diesem Moment klingelte es an der Haustür.
 

>Nein! Nein! Warum schellt’s denn jetzt? Gemeinheit!!<
 

„Ich …“, fing Ian noch mal an, doch derjenige, der vor der Tür stand, hatte scheinbar vor, so lange zu klingeln, bis jemand ihm die Tür öffnete.

Widerwillig hob Kay Ian zur Seite, gab ihm einen schnellen Kuss, stand auf, zog sich einen Bademantel über und ging zur Tür.
 

Und dann fing Ian an zu warten, doch nach zehn Minuten war es ihm zuviel, er wollte schließlich noch was wichtiges loswerden, also hing er sich die Bettdecke um und ging in den Flur.
 

>Na toll, ich wette, gleich kann ich es nicht mehr sagen!<
 

Im Flur stellte er sich hinter eine Tür, dass er von der Haustür aus nicht zu sehen war. Nun konnte er teilweise hören, was an der Tür besprochen wurde.
 

„Kay, jetzt hör mir mal gut zu,“, hörte er eine Stimme sagen, die er inzwischen schon mehrmals gehört hatte und die ihm deswegen auch einen kalten Schauer über den Rücken laufe ließ. Es war Ken.
 

„Ich habe dort unten im Auto einen Kunden für dich sitzen und du wirst jetzt sofort mit mir da runter kommen und du wirst tun, was er von dir verlangt, verstanden?“
 

Das hinterhältige Grinsen, welches Ken bei seiner vollkommen ruhigen Ansprache aufgesetzt hatte, konnte Ian sogar aus seiner Stimme hören.
 

>Nein, bitte, nimm ihn mir nicht weg!<
 

Auch Kay schien von diesem „Vorschlag“ nicht wirklich begeistert zu sein, denn er „lehnte dankend ab“.
 

„Hast du etwa schon vergessen, was passiert, wenn du nicht mit kommst? Muss ich dich erst daran erinnern?“, fragte Ken scheinheilig und die Drohung in seiner Frage war nicht zu überhören.
 

*~*~*~*
 

„Nein, musst du nicht! Ich weiß, was passiert, schließlich habt ihr mich schon oft genug daran erinnert.“ Kay holte tief Luft. „Aber heute könnt ihr euch eure Drohungen sonst wo hinstecken! Ich werde nicht mitkommen und das ist mein aller letztes Wort!“
 

Kay war zwar nur ein bisschen lauter geworden, aber seiner Stimme fehlte nicht die Schärfe, mit der er Ken diese Worte entgegenschleuderte.
 

Kurz zuckte Kens Augenbraue und er sah Kay an, als ob er irgendetwas in dessen Augen suchte, erwiderte aber dann ruhig: „Da du ja fest entschlossen zu sein scheinst, werde ich nicht länger versuchen, dich umzustimmen. Allerdings wird deine Entscheidung Konsequenzen haben, aber das ist dir sicherlich klar.“ Erst sah es so aus, als ob sich Ken wirklich zum Gehen wenden würde, dann aber schritt er noch mal dicht an Kay heran und flüsterte in dessen Ohr: „Ich hoffe, ihr zwei hattet eine schöne Nacht. Nutz die Zeit, die euch noch bleibt, Kay, ansonsten könnte es irgendwann zu spät sein!“
 

Kay war erstarrt. >Woher weiß er das?! Woher zum Teufel weiß er das?!<
 

Ken lächelte amüsiert, als er die Angst in Kays Augen erblickte, drehte sich dann aber um, um zu gehen.
 

Bei Kens Bewegung löste sich Kay wieder aus seiner Erstarrung und schrie ihm, mit dünner, angst erfüllter Stimme hinterher: „Was soll das heißen, Ken?“
 

Doch der lachte nur und rief: „Pass gut auf ihn auf, Kay!“
 

Dann war Ken verschwunden, und ließ einen total aus der Bahn geworfenen Kay zurück.
 

Unten angekommen kamen, Ken gleich zwei dieser zwei mal zwei Meter Schränke entgegen und fragten: „Wo ist denn Kay, Boss?“
 

„Er weigert sich mitzukommen.“
 

Verdutzt blickten die beiden Bodyguards ihn an.
 

„Sollen wir ihn holen?“
 

„Nein, lasst das mal. Sagt dem Kunden, er soll sich entweder einen anderen aussuchen oder es ganz bleiben lassen!“
 

Nun völlig verwundert, blickten sich die beiden an, sagten aber nichts und machten sich auf den Weg, den Befehl auszuführen.
 

Ken hingegen stieg in sein Auto, da sie mit zwei Wagen gekommen waren. Im Auto sagte er seinem Chauffeur das nächste Ziel und ließ sich dann das Telefon geben.
 

„John? Ja, ich bin’s. Pass auf, wir machen das so wie geplant … Ja, genau … Die müssen morgen früh drin sein … Gut, okay, mach das … Bis dann.“
 

>So, Kay das wird dir zwar nicht sehr weh tun, aber als Drohung wird das erst mal genügen!<
 

Zufrieden grinsend lehnte sich Ken in den weichen Ledersitz seines Wagens zurück und schaute aus dem Fenster.
 

*~*~*~*
 

Als Kay von der Wohnungstür zurückkam, fiel Ian sofort eine Veränderung auf, er wirkte ganz verstört und war ziemlich blass im Gesicht. Langsam kam Kay auf Ian zu und blickte ihn so traurig an, dass Ian nicht anders konnte, als ihn in den Arm zu nehmen. Er verstand nicht, was Kay hatte, denn Ken war schließlich wieder gegangen, aber er wollte auch nicht nachfragen, da Kay so niedergeschlagen wirkte.
 

>Ob es etwas damit zu tun hat, was Ken ihm am Ende noch zugerufen hat? Ich hab’ es nicht verstanden, aber was könnte das denn gewesen sein, wenn es Kay so aus der Bahn wirft? Na ja, ich sollte im Moment wohl besser nicht nach fragen und ihn lieber auf andere Gedanken bringen.<
 

Ian versuchte, möglichst fröhlich zu gucken, als er Kay fragte, ob sie jetzt duschen gehen wollten. Der lächelte zwar leicht, wirkte aber immer noch sehr bedrückt, obwohl Ian sich wirklich alle Mühe gab, um ihn wieder etwas positiver zu stimmen.
 

Um ca. ein Uhr fand Ian dann, dass es langsam Zeit war, wieder nach Hause zu gehen, denn schließlich wussten seine Eltern nicht, wo er war und seit er ihnen von seiner Vergewaltigung erzählt hatte, wurden die schon nervös, sobald er nur zwei Stunden weg war und sie nicht wussten, wo er war. Außerdem hatte er noch etwas anderes zu erledigen.
 

Also verabschiedete er sich von Kay (mit einem ziemlich langen Kuss) und machte sich auf den Weg zu Sara.
 

>Verdammt, jetzt hab’ ich es ihm doch nicht gesagt! Hm, es passte auch grad’ irgendwie nicht.<
 

Bei Sara fiel er mit dem Worten „Sara, ich muss dringend mit dir reden“ ins Haus. Der düstere Ton in Ians Stimme ließ auch Sara merken, dass es um eine ernste Sache ging.
 

Sie setzten sich ins Wohnzimmer auf die Couch und Ian konnte endlich das loswerden, was er schon seit Wochen wusste: „Sara, ich habe mich in einen anderen verliebt.“
 

Das hatte gesessen, total irritiert blickte Sara ihn an und konnte nur geistesabwesend „in einen anderen“ wiederholen, wobei sie die Endsilben besonders betonte, um sicher zu gehen, dass es sich um einen Mann handelte. Stumm nickte Ian.
 

„In diesen, diesen Kay?“, fragte sie.
 

Wieder nickte Ian: „Ja, ich weiß nicht wieso, nur dass es so ist. Es ist ja nicht so, dass ich dich nicht mag, ich mag dich sogar sehr, nur nicht so.“
 

Traurig lächelte Sara.
 

„Ich mag dich auch.“, antwortete sie und fragte dann: „Und du bist dir wirklich sicher, dass du ihn liebst?“
 

„Ja. Ja, das bin ich.“, sagte Ian überzeugt.
 

„Tja, dann kann ich daran wohl auch nichts ändern.“, gab sie zu. „Ich weiß jetzt auch nicht, was ich noch großartig sagen soll, außer vielleicht: Viel Glück!“
 

„Danke.“, sagte Ian, bevor Sara ihn zur Tür brachte.
 

„Ich hoffe mal, dass wir uns trotzdem noch mal treffen können, wenn du mal nicht mit deinem neuen Freund zusammen bist. Er weiß doch hoffentlich schon von seinem Glück?“
 

An der Tatsache, dass Ian rot im Gesicht wurde, sah Sara, dass das noch nicht der Fall war.
 

„Mensch, du musst es ihm doch sagen, sonst wird das doch nichts!“, warf sie ihm vor.
 

Ian nickte und ging. Sara schaute ihm noch eine Weile hinterher. Sie hatte so etwas schon geahnt, denn Ians Verhalten Kay gegenüber war einfach zu auffällig gewesen.
 

*~*~*~*
 

Am nächsten Tag wurde Kay von ein paar Sonnenstrahlen, die in sein Zimmer hineinschienen, geweckt. Sie wirkten wie Hoffnungsschimmer und gaben Kay neuen Mut.
 

Nachdem Ian gestern gegangen war, hatte sich Kay sofort ziemlich einsam gefühlt und war spazieren gewesen. Passend zu seiner Stimmung kam es dort noch zu sintflutartigen Regenfällen. Eine ganze Weile hatte er einfach nur im Regen gestanden und alles an sich vorbeiziehen lassen, aber dann war er, weil er sich nicht erkälten wollte, doch noch nach Hause zurückgekehrt. Da hatte ihn auch schon Ians Anruf erwartet, der ihm mitteilte, dass er leider heute Abend nicht wieder kommen konnte, weil seine Eltern darauf bestanden hätten, dass er bei ihnen bleibe. Kay hatte sich damit abgefunden und ihm eine gute Nacht gewünscht.
 

In der Nacht hatte Kay nicht sonderlich gut geschlafen und hatte deshalb heute Morgen kalt geduscht, um seine Lebensgeister zu wecken. Dann hatte er sich Frühstück gemacht und die Morgenzeitung aus dem Briefkasten gefischt. Als er sie aufschlug konnte er sich glücklich schätzten, dass er nichts im Mund hatte, denn der blieb ihm beim Anblick der Titelseite meilenweit offen stehen.
 

„Steht Kay (22), der beliebte Sänger der Band Black Moon, auf Sex-Orgien?“
 

Diese Schlagzeile und der dazugehörige Text erschreckten Kay weniger, als die daneben abgebildeten Fotos. Auf denen war er mit den Männern, mit denen er in der einen Woche bei seinem Onkel geschlafen hatte, in eindeutigen Posen zu sehen. Allerdings hätte man weder ihn noch einen der Männern einer Person eindeutig zuordnen können, wenn man sie nicht so wie so schon kannte. Dafür waren die Bilder einfach zu unscharf und ungenau.
 

Kay wurde übel und in einem plötzlichen Wutanfall zerknüllte er die Zeitung und warf sie gegen die nächst beste Wand.
 

>Scheißescheißescheiße!! Woher zum Teufel kommen diese Fotos!<
 

Nach kurzer Überlegung war ihm klar, dass nur ein einziger die Möglichkeit hatte, solche Fotos zu schießen und das war Ken im Auftrag seines Onkels.
 

>Wahrscheinlich soll mir das eine Warnung sein. So nach dem Motto: Mach, was ich sage, sonst zerstör ich dein Leben!<
 

Doch dann wurden Kays Gedanken von dem Schrillen des Telefons jäh unterbrochen. Es war Fran, die ihn mit Fragen über die Fotos überhäufte. Nachdem Kay ungefähr zum fünften Mal wiederholt hatte, dass die Fotos wirklich echt seien, war es erst ein paar Minuten still in der Leitung gewesen, bevor sie ihm versicherte, dass sie sich darum kümmern werde. Danach riefen nacheinander seine anderen Bandkollegen an, wobei sich wieder einmal bestätigte, dass er mit Criss von allen am wenigsten redete, sie aber insgesamt am meisten ausgetauscht hatten.
 

Nach diesen Telefonaten war es Kay allerdings zu viel geworden und er hatte den Stecker gezogen. Unauffällig gekleidet hatte er sich nun mit dem Bus auf den Weg zu Ian gemacht, um zu sehen, ob der schon die Zeitung gelesen und wie er darauf regiert hatte. Sein Hauptgrund war jedoch, dass er Ian so sehr vermisste, wie schon lange niemanden mehr. Für ihn konnte der Bus gar nicht schnell genug fahren.
 

*~*~*~*
 

Ian wachte am nächsten Morgen erst um halb elf auf, da er am Abend zuvor doch ziemlich müde gewesen war. Als er also nun die Küche zum Frühstücken betrat, trug er noch einen Schlafanzug. Beim Betreten fiel ihm auf, dass seine Eltern, sobald sie ihn gesehen hatten, verstummten und nur immer wieder einen kurzen Blick in die Zeitung warfen.
 

>Was haben die denn? Ist irgendwas passiert?<
 

Leicht verwundert setzte Ian sich an den Tisch und fing an zu essen. Nach ein paar Minuten hielt er diese seltsame Stille allerdings nicht mehr aus und fragte: „Sagt mal, was ist denn los? Warum seid ihr so schweigsam?“
 

Wortlos reichte ihm seine Mutter die Tageszeitung. Sofort bemerkte er die Fotos von Kay mit dem dazugehörigen Titel und ihm wäre beinahe sein Brot im Hals stecken geblieben. Warum war das in der Zeitung?!
 

„Was ist?“, fragte seine Mutter beängstigt, als sie Ians Reaktion auf die Fotos sah. Dieser griff nun schnell nach seinem Glas Wasser und nahm ein paar große Schlucke, um nicht an seinem Brot zu ersticken. „Hat der so was mit dir etwa auch gemacht?“
 

Das war zu viel! Durch diese Frage vollkommen aus der Fassung gebracht, spuckte Ian das gesamte Wasser, das er im Mund hatte, über den Frühstückstisch.
 

Hustend fragte er: „Wie kommt ihr denn darauf?“, als an der Tür klingelte. Sofort stand sein Vater auf, ging in den Flur und öffnete diese. Kurz darauf rief er seine Frau dazu und auch die ging zur Tür. Währenddessen hatte Ian Zeit, sich über die Fotos Gedanken zu machen.
 

>Wer hat bloß diese Fotos gemacht und in die Zeitung gestellt? Und warum?<
 

Nach kurzem Überlegen war er sich ziemlich sicher, dass die Fotos jemand gemacht haben musste, der in dieser einen Woche mit Kay zusammen gewesen war, also entweder sein Onkel selbst oder einer seiner Mitarbeiter. Nur warum waren sie an die Zeitung verkauft worden? Und woher wussten die überhaupt, dass Kay darauf war, so schlecht wie die Bilder waren? Irgendjemand musste das also verraten haben.
 

Während Ian sich all diese Gedanken machte, fiel ihm auf, dass seine Eltern schon ziemlich lange weg waren und nachdem er sich eine Weile konzentriert hatte, konnte er auch eine ziemlich heftige Diskussion von der Tür hören, zwischen seinen Eltern und … Kay?!
 

>Nana, was macht der denn schon hier?<
 

Schnell stand Ian auf und ging zur Tür. Als er dort ankam, sah es so aus, als ob seine Eltern versuchen wollten, Kay am Betreten des Hauses zu hindern.
 

„Mama! Papa! Was macht ihr da?“, fragte Ian beim Anblick dieses absolut komischen Bildes.
 

„Wir versuchen nur, diesem Mann hier klar zu machen, dass er von nun an lieber einen großen Bogen um dich machen sollte, da wir nicht denken, dass so jemand der richtige Umgang für dich ist.“, erklärte ihm sein Vater mit unterdrücktem Zorn in der Stimme.
 

>Dafür ist es, glaub’ ich, zu spät. Jetzt ist er mir zu wichtig, als dass ich mir den Umgang mit ihm verbieten lassen würde.<
 

Kopfschüttelnd ging Ian an seinem Vater vorbei nach draußen, stellte sich neben Kay und legte einen Arm um ihn.
 

„Was soll das? Warum tust du das?“, fragte Ians Mutter verwirrt.
 

„Warum wohl? Das ist doch eindeutig.“, sagte Ian und zog Kay einfach ins Haus und dann in sein Zimmer. So schnell wie das ging hatten seine Eltern gar keine Chance, ihn davon abzuhalten.
 

*~*~*~*
 

Oben angekommen küssten sich beide erst einmal innig, bevor sie sich nebeneinander auf’s Bett setzten.
 

„Ihr habt also heute morgen schon Zeitung gelesen.“, stellte Kay trocken fest.
 

Zu seiner Überraschung nickte Ian zwar nur, wirkte aber in keinster Weise traurig, sondern eher fest entschlossen. Doch bevor Ian auch nur im Entferntesten etwas erwidern konnte, ging die Tür auf und im nächsten Moment standen seine Eltern im Zimmer.
 

Eine Sekunde lang sagten beide Parteien gar nichts, dann aber polterte Ians Vater los: „Also doch! Du hast was mit dem da!“ Seine Finger bohrten sich regelrecht durch die Luft und zeigten auf Kay.
 

Ian sah ihn nur einen Moment unergründlich an und lehnte sich dann provozierend an Kay. Sein Blick sagte eindeutig: „Und wenn es so wäre?“
 

Seine Mutter wirkte geschockt und der Vater schwoll rot an. Drohend kam er einen Schritt auf’s Bett zu. Doch sofort sprang Kay auf und stellte sich zwischen Ian und seinen Vater. Ihre Blicke begegneten sich – dann senkte der Vater den Blick. Er konnte dem eisigen Blick von Kay nicht standhalten.
 

Diesen kurzen Moment der Stille nutzte Ian und holte sich ein paar seiner Sachen. In Windeseile zog er sich um und schnappte sich Kay. Mit einem knappen „Bis später!“ verabschiedete er sich von seinen Eltern und ging zur Tür hinaus.
 

Kurz besprachen beide draußen, was sie jetzt machen sollten und entschieden sich dafür erst mal irgendwo das Frühstück nach zu holen. Auf dem Weg zu einem kleinen Café unterhielten sie sich über belanglose Dinge.
 

Erst als sie aufgegessen hatten, kamen die Fotos zur Sprache. Ian erzählte Kay von seinem Verdacht, dass die Fotos bewusst an die Zeitung geschickt worden waren, um Kay zu schaden. Dieser bestätigte das und äußerte auch, dass wahrscheinlich sein Onkel dahinter steckte und dass das so eine Art „Racheakt“ war, weil er ja gestern nicht mitgekommen war.
 

Um aber endgültig Klarheit zu haben, machten sie sich nach dem Frühstuck auf den Weg zu dem Verlagsgebäude der Zeitung.
 

*~*~*~*~*~*~*
 

Wir gehen so langsam auf’s Ende zu!^^ Nur noch ein paar Kapitel und alle Rätsel sind gelöst!! Denn nichts ist so wie es scheint … muhahahaha *räusper* ´tschuldigung ^^
 

Vorschau^^:
 

Langsam beugte Ken sich nach vorne, woraufhin Ian sich tiefer in das Polster des Sofas drückte. In diesem Moment merkte er zum ersten Mal, dass er wirklich Angst vor diesem Mann ihm gegenüber bekam. Was hatte der mit ihm vor?
 

Ich weiß, dass ich fies bin^^
 

PS: Das ist übrings die „zensierte“ Version! Meine Freundin und ich wollten, dass jeder unserer Story lesen kann, deshalb.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Yukarri
2006-07-12T10:14:20+00:00 12.07.2006 12:14
nein nein nein
du kannst doch jetzt nicht hier aufhören o.O
das wird immer spannender
ich fand das Kapitel einfach klasse
haaach die beiden sind soooo süüüüüß ^^
und was heißt hier zensiert??? ich will des andere auch lesen O__O püüüh *g*
ich freue mich jetzt schon auf das nächste Kapitel und hoffe du lässt uns nicht lange warten^^
byby
Von: abgemeldet
2006-07-10T06:39:24+00:00 10.07.2006 08:39
Alsooooo das Kapi war wider klasse! Ich bin ja mal gespannt wie Kay endlich von seinem feisen Onkel und Ken loskommt, also hepp hepp....beeil dich mit dem nächsten Kapi *scheuch* ;)
Von:  Wolkenfee
2006-07-09T13:49:09+00:00 09.07.2006 15:49
Hallo!
Ich kannte es ja schon, aber ich schreib natürlich trotzdem n Kommi.
Es ist wirklich sehr süß, ehrlich. Übrigens ist auch das, was zensiert wurde, ich aber trotzdem kenne (höhö, was für ein Glück, wenn man mit einer der Autorinnen befreundet ist.) wirklich schön.
Ich mag Sara übrigens, ihre Reaktion fand ich sehr toll.
Bye, Wölkchen
Von:  LindenRathan
2006-07-09T03:09:20+00:00 09.07.2006 05:09
Ein super Kapitel.
Das mit dem Bild war ja eine super fiese Aktion.
Freue mich auf die Fortsetzung.


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