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Und was ist danach?

Wiedersehen macht Freude
von

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Ja…

Ich weiß…

Es ist Ewigkeiten her. Irgendwie bin ich einfach zu dämlich diese Story kontinuierlich zu schreiben. Beschimpft mich, hasst mich, was auch immer ihr wollt, lest aber bitte weiter.

An dieser Stelle will ich mich auch ganz öffentlich bei beelze bedanken, die mir eine ganze Menge geholfen hat, mich immer wieder aufgebaut und mit Rat und Tat zur Seite gestanden hat.

Also: Hier ist das nächste Kapitel!

Viel Spaß!
 

Kapitel 10:
 

Brüllende Kopfschmerzen begrüßten Zuko. Sekundenlang war er nicht in der Lage etwas anderes zu beachten als seinen sich spaltenden Kopf, zumindest fühlte es sich so an.

Es dauerte weitere Sekunden, bis er auf die Idee gekommen war seine Augen aufzumachen. Und es war auch weit anstrengender als er es für möglich gehalten hatte, auch wenn er es letztendlich schaffte.

Zunächst sah er nur verschwommen und musste ein paar Mal blinzeln, bevor er etwas erkennen konnte, aber er erfasste sehr schnell seine Lage.

Wie es aussah, war er in ein paar erdbändigende Kopfgeldjägern gerannt, die ihn auch gleich einkassiert hatten. Es wunderte ihn nicht wirklich, dass sie ihn entdeckt hatten, so, wie er sich aufgeführt hatte, hätten die ihn auch noch zehn Kilometer weiter gehört und gesehen. Was hatte er sich nur dabei gedacht mit Feuerbällen um sich zu werfen und durch den Wald zu stapfen, wie ein wildes Elefantennashorn? Sein Gehirn hatte wohl ausgesetzt. Er wusste ja, dass er zu überstürzten Handlungen neigte, trotz eigentlich besseren Wissens und ohne über die möglichen Folgen ausführlich genug nachzudenken.

Sollte er sich dringend mal abgewöhnen…

Ein schmerzerfülltes Zischen entwich seinen Lippen, als er sich aus der unbequemen Haltung, in der er auf dem feuchten Waldboden lag, wieder aufrichtete. Seine Arme waren auf dem Rücken zusammengebunden, so wie es sich anfühlte, handelte es sich dabei um handelsübliche Fesseln aus dem wohl gängigsten Material. Eisen. Darüber hinaus saß er in einem steinernen Käfig. In letzter Zeit war er dauernd irgendwo gefangen. Nun gut, der Käfig war neu. Das würde doch keine schlechte Angewohnheit von ihm werden, oder?

Der Feuerbändiger setzte sich noch etwas weiter auf und brachte sich in eine möglichst bequeme Haltung, bevor er die nähere Umgebung betrachtete. Sein Käfig stand in der Nähe von drei Zelten, die im Halbkreis um eine Feuerstelle aufgebaut waren. Ansonsten sah er nichts. Waren die Kopfgeldjäger überhaupt da? Schliefen sie noch? Sie schienen sich ja ziemlich sicher zu fühlen, wenn sie ihn einfach unbeobachtet ließen. Vielleicht waren sie aber auch so froh über ihren Fang gewesen, dass sie erst einmal gefeiert hatten und jetzt noch zu müde waren aufzustehen.

Mit zusammengezogenen Augenbrauen sah Zuko nach oben in den Himmel. Es war bereits Mittag. Er musste wirklich lange bewusstlos gewesen sein.

Aufmerksam sah er sich um. Er sah niemanden, er höre noch nicht einmal etwas, jedenfalls nichts, was untypisch für einen Wald gewesen wäre. Aber er hatte auch keine Zeit für so etwas. Er hatte wieder eine Menge Zeit verloren, indem er sich von den Kopfgeldjägern doch tatsächlich hatte fangen lassen, er konnte es sich nicht leisten jetzt erst einmal hier zu sitzen und die Lage zu analysieren, bevor er ausbrach und wie er es eigentlich tun würde. Er hatte es langsam wirklich eilig.

Ohne weiter zu überlegen schloss er seine Augen und konzentrierte sich auf seine Hände, in denen er so viel Hitze ansammelte, wie ihm möglich war, bevor er sie mit einem Mal entweichen ließ und die Hitze hielt, bis er spürte, wie die Handschellen langsam doch immer weicher wurden und letztendlich soweit nachgaben, dass er sie genug weiten konnte, um seine Hände daraus zu befreien. Vielleicht hatten die anderen Feuerbändiger, die dieser Kopfgeldjägerbande begegnet waren, das nicht drauf gehabt, weshalb sie es für eine sichere Methode hielten, aber Zuko konnte nur lachen. Das war ein wirklich lahmer Versuch ihn gefangen zu halten.

Kaum eine Minute später hatte er sich auch schon zwischen den Steinstäben hindurch gequetscht, anscheinend hatten die Erdbändiger sich so sicher gefühlt, dass sie den Käfig nur schlampig errichtet hatten. Der Feuerbändiger rieb sich die Handgelenke, an denen sich rote Striemen von den Fesseln abzeichneten und sah zu den Zelten hinüber. Er konnte es den Menschen nicht wirklich verübeln, dass sie ihn tot sehen wollten, allerdings machte ihn das nicht weniger wütend auf dieses Kopfgeldjäger Pack! Er hatte eine Verabredung, die er unmöglich platzen lassen konnte! Konnten die sich nicht einen anderen Zeitpunkt aussuchen auf ihn zu stoßen?!

Genervt ging er zu den Zelten und zog die Plane an einem Zelt zurück, um hineinsehen zu können. Ein noch verschlafen aussehender Erdbändiger blinzelte ihm entgegen und schien ihn erst nach einigen Momenten zu erkennen. Die dunklen Augen des Mannes weiteten sich, als er Zuko da einfach in seinem Zelt stehen sah. Dann brüllte er los. „Jolan!!! Der Feuerbändiger!!!“, schrie er und sprang auf.

Zuko verdrehte genervt die Augen, ließ den Vorhang vor der Zelttür wieder los und trat ein paar Schritte von dem Zelt weg. Ganz super! Andererseits, er hätte sich eh allen entledigen müssen, bevor er losging. Er konnte sich nicht leisten ein Bündel Verfolger hinter sich herumschnüffeln zu haben.

Kaum zwei Sekunden danach stürmte ein Erdbändiger aus seinem Zelt, nur einen Augenblick danach folgte der Mann, bei dem er ins Zelt geplatzt war.

„Was zur…“, sprach der dritte, der aus dem Wald herbeigelaufen kam. Anscheinend hatten sie eine Wache aufgestellt. Nun schien er allerdings einen halben Herzinfarkt zu bekommen, als er Zuko erblickte.

Doch die drei fassten sich schnell wieder und schon flog der erste Felsen auf ihn zu, unter dem er sich dieses Mal problemlos wegducken konnte und mit einem Faustschlag in die Richtung des Angreifers einen Schwall an Feuer zurückschickte und dann übergangslos die andere Hand in die entgegen gesetzte Richtung streckte, um sein Feuer auch dorthin zu schicken.

Er hörte noch den Schrei eines Mannes, bevor er mit einer schnellen Bewegung nach unten die Speienden Flammen auf den Boden lenkte und sie durch das Gras auf seine Gegner zuschlängeln ließ, um sie zu beschäftigen. Er beobachtete die drei, wie sie damit fertig wurden und suchte sich denjenigen, der am stärksten zu sein schien als ersten Gegner heraus, während er die beiden anderen mit seinem Feuer auf Abstand hielt und schließlich ihre Zelte anzündete, um sie abzulenken. Es klappte, vorerst.

Sein ausgesuchter Gegner ging ohne zu zögern auf ihn ein. Dem höhnischen Grinsen nach zu urteilen, hielt es sich für unbesiegbar. Na, das würde eine harte Lektion werden…

Zuko setzte seine Fäuste unter Flammen als er einem Schlag des Erdbändigers auswich, drehte sich geschickt unter dem Arm hindurch und versetzte ihm einen Schlag mit dem Ellbogen in den Magen, gefolgt mit einer Ladung Flammen ins Gesicht. Der Erdbändiger wich fluchend zurück, eine Hand an der schmerzenden Stelle am Bauch, die andere wütend zu einer Faust geballt. Er spuckte einmal auf den Boden, murmelte etwas von „Tot ist er immer noch viel wert…“, bevor er herzhaft aufstampfte und eine Steinwand aus dem Boden gleiten ließ, die er mit hoher Geschwindigkeit auf seinen Gegner zukommen ließ, während er noch eine zweite Attacke über den Boden schickte.

Ohne groß überlegen zu müssen, hechtete Zuko zur Seite weg, machte eine ausladende Geste, schickte so eine Salve an Feuer voraus, bevor er auch der Bodenattacke auswich, indem er einfach mit hochsprang, als der Felsen direkt unter ihm hervor geschossen kam, sprang davon hinunter, tauchte unter dem nächsten heran fliegenden Felsen durch und trat seinem Gegner die Beine vom Boden weg. Es war leicht mit Erdbändigern zu kämpfen. Ja, sie waren stark und wenn sie einen zu fassen bekamen, dann hatte man ein Problem, aber sie waren schwerfällig und langsam, oder zumindest schwerfälliger und langsamer als der Durchschnitts-Feuerbändiger.

Mit einer zweiten Salve in Richtung der beiden anderen Erdbändiger, hielt er sich diese vom Leib, als sie sich einmischen wollten. Erst wollte er den einen aus dem Weg räumen, danach konnte er sich mit den Resten befassen.

Die Zeit nutzte sein Gegner allerdings um sich zur Seite wegzurollen und auf die Beine zu springen, was ihm jedoch nicht sehr viel brachte, denn schon im nächsten Moment fand er sich in einem Hagel an feurigen Schlägen und Tritten wieder. Doch anstatt sich zu wehren, hatte der Erdbändiger genug damit zu tun darauf zu achten, dass er nicht Feuer fing. Ein Tritt in die Magengrube und er beugte sich, die Hände an die getroffene Stelle gepresst, nach vorne, ein Schlag ins Gesicht und er stolperte zurück, noch ein Tritt, diesmal vor die Brust. Er stolperte. Wieder ein Schlag ins Gesicht, die Augenbrauen wurden angesengt, er fiel, landete mit dem Rücken gegen einen Baum und sank dann bewusstlos zur Seite.

Einer weg, blieben noch zwei.

Irgendwo hinter sich, hörte er einen der verblieben Männer irgendetwas schreien, er verstand es rein akustisch nicht, aber das war egal. Er musste es nicht verstehen, es war bedeutungslos.

Mit immer noch brennenden Fäusten drehte er sich zu den beiden übrig gebliebenen. Er hatte ihre Kleidung bereits vorhin ziemlich angesengt. Ein Grinsen legte sich auf seine Lippen, als er die schockierten Gesichter sah. Anscheinend hatten sie nicht damit gerechnet, dass ihr Boss gegen ihn verlor. Nun, demnach zu urteilen, was der Typ von sich gegeben hatte, hatte der auch nicht damit gerechnet.

Unentschlossen wechselten die beiden Erdbändiger einen Blick miteinander. Was sollten sie jetzt tun? Kämpfen? Weglaufen? Schreien? Heulen?

Sie zogen alles in betracht. Als Zuko einen Schritt auf sie zumachte, traten sie instinktiv einen zurück. Panik war ihnen ins Gesicht geschrieben und Zuko wusste, in einem solchen Zustand reagierte man schneller als man dachte, sie waren nicht weit entfernt von einer schweren Dummheit. Der Feuerbändiger beobachtete seine Gegner genau und ein höhnisches Grinsen schlich sich auf seine Lippen, als er sah wie die beiden unentschlossen erneut einen Blick tauschten.

Zuko trat einen weiteren Schritt vor, die Erdbändiger einen nach hinten.

Der Feuerbändiger gab einen genervten Ton von sich und ergriff letztendlich die Initiative. So sehr er kleine Psychospielchen genoss, er hatte keine Zeit dafür. Als er eine Hand hob, zuckten seine Gegner kaum merklich zusammen und gleich darauf befand er sich in einem Hagel an Steinen. Einigen der Steinbrocken wich er aus, andere schob er mit Hilfe seines Feuers beiseite und die kleinen Steinsplitter beachtete er gar nicht. Er kämpfte sich einige Schritte vor und schoss dann einige Feuerbälle auf sie ab, so gezielt, dass er ihre Beine und Füße traf.

Fluchend und vor Schmerzen schreiend blieb den Erdbändigern nichts weiter übrig, als ihren Angriff zu unterbrechen, um ihre Hosen zu löschen.

Zuko ergriff seine Chance, rannte auf die beiden zu, brachte einen von ihnen mit einem gezielten Tritt in die Kniekehle des Standbeines zu Fall und schlug dem anderen, der kaum wenige Zentimeter entfernt auf einem Bein hüpfend den letzten Flammenzungen versuchte den Gar auszumachen, mit voller Wucht ins Gesicht.

Bewusstlos fiel er nach hinten um und blieb reglos liegen. Noch einer weniger.

Der letzte krabbelte auf allen Vieren rückwärts von Zuko weg, nachdem er es geschafft hatte sich wieder so weit unter Kontrolle zu bekommen, dass ihm seine einzelnen Körperteile gehorchten. Ihm fiel das Bild auf dem Steckbrief wieder ein. Verzerrte, unmenschlich anmutende Gesichtszüge, rot glühende Augen, spitze Zähne, Teufelshörner. Auf einmal meinte der Erdbändiger das alles zu sehen. Dieser Feuerbändiger war ein Dämon! Wie sonst hätte er so leicht mit ihnen fertig werden können!? Das war kein normaler Mensch mehr! Er war spielend mit ihnen fertig geworden!

Plötzlich stieß der Kopfgeldjäger mit dem Rücken gegen etwas, das ihm nicht gestattete weiter nach hinten zurückzuweichen. Ein erschrockener Blick hinter sich, zeigte ihm, dass es sich dabei um einen Baumstamm handelte.

Hektisch sah er wieder nach vorne und musste zu seinem Entsetzen feststellen, dass Zuko bereits näher gekommen war. Er spürte, wie seine Hände zitterten und beschloss sich zu nutzen, um sich an dem Baum hochzuziehen und wegzurennen. Doch kaum hatte er einen schritt getan, stürzte er. Sein Bein hatte nachgegeben. Der Feuerbändiger hatte sein Knie verletzt und nun konnte er es nicht mehr belasten. Fluchend drehte sich der Kopfgeldjäger um und bemerkte, dass Zuko nun direkt über ihm stand. Er versuchte etwas zu sagen, doch jegliches Wort blieb ihm im Hals stecken, als der Feuerbändiger die Hand nach ihm ausstreckte. Und dann wurde alles um ihn herum schwarz.
 

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Hektisch rannte Aang durch den Wald, so schnell er konnte, ohne die Spur der Erdbändiger zu verlieren. Unschöne Szenarien waren in seinem Kopf entstanden und er hatte Angst, dass die Kopfgeldjäger Zuko etwas getan haben könnten, was nicht mehr zu beheben war. Die Tatsache, dass er vorhin Blut gefunden hatte, hatte ihn völlig umgehauen. Davor war er noch der festen Überzeugung gewesen, dass es nichts und niemanden hier unten gab, der dem Feuerbändiger wirklich hätte gefährlich werden können, aber nun schob der Luftbändiger Panik. E erinnerte sich sehr gut an den Steckbrief. Tot oder lebendig hatte darauf gestanden. Zwar war der Preis höher, wenn man ihn lebendig nach Ba Sing Se brachte, allerdings war die Summe für einen toten Prinz Zuko auch nicht zu verachten.

Innerlich fluchend schob Aang ein paar Äste beiseite. Wieso hatte er die Bisons nicht einkalkuliert?! Er hatte doch gewusst, dass Zuko genug Erfahrung mit Appa gesammelt hatte, um mit einem der anderen Bisons zurechtzukommen. Diesen Fehler würde er nicht noch einmal begehen!

Er schob ein paar weitere Äste weg, als er plötzlich auf einer Lichtung stand. Er erstarrte, als er ein Camp darauf entdeckte und überwand die wenigen Schritte bis dahin in Rekordgeschwindigkeit.

Suchend sah er sich um. Drei Zelte standen um etwas herum, das sicherlich mal eine Feuerstelle gewesen war. Ein Zelt war eingestürzt, zwei bestanden aus mehr Asche als Leinen. Aangs Blick wanderte weiter und er bemerkte eine Steinkonstruktion, die so sicherlich nicht von alleine entstanden war gegenüber der Zelte. Ein Käfig, wenn auch ein eher schlammpiger, da die Abstände zwischen den Steinstäben doch zu groß waren und ein schlanker Mensch zwar mit etwas Mühe, aber dennoch es schaffen würde hindurch zu kommen. Er war leer. Niemand war drin, aber Aang konnte die geweiteten Handschellen auf dem Boden erkennen.

Ein leichtes Grinsen breitete sich auf den Lippen des Luftbändigers aus. Sie hatten Zuko gehabt und der war entkommen! So sah es jedenfalls hier aus. Das Lager war niedergebrannt. Aber wo war Zuko? Und wo waren die Erdbändiger?

Aang besah sich den Boden etwas näher, um daraus vielleicht ableiten zu können, wo die Leute hingegangen waren. Er zog die Augenbrauen zusammen, als er mehrere Schleifspuren entdeckte. Er folgte ihnen und blieb vor einem Baum stehen. Verwirrt betrachtete er ihn und bemerkte dann ein Seil, dass an einem der niedrigeren Äste befestig war. Es war gespannt und als er dem Seil mit den Augen folgte, weiteten sich seine Augen.

Wieder musste er grinsen, diesmal breit. Zuko hatte die Erdbändiger außer Gefecht gesetzt und sie in den Baum gehängt, damit sie weder von wilden Tieren angegriffen wurden während sie bewusstlos waren, noch ihm folgen konnten. Mit einer Handbewegung zum Seil durchtrennte er dieses mit Hilfe eines scharfen Windes und bremste den Aufprall der drei Erdbändiger durch einen starken Windstoß von unten.

Einer von den Männern stöhnte leise und öffnete die Augen. Aang kniete sich hin, um die Knoten zu lösen, die die drei Männer aneinander banden.

„Was zur…“, fing der Erdbändiger an und sein Blick schweifte über den Luftbändiger. Als sein Blick an dem blauen Tatoo auf der Stirn des Mannes angelangt war, weiteten sich seine Augen und er strampelte sich frei, sobald ihm das möglich war. Er schien sich nicht sicher, wie er reagieren sollte.

„A-Avatar!“, stieß er hervor, doch Aang gab ihm mit einer bestimmten Handbewegung zu verstehen, dass er schweigen sollte.

„Wo ist Zuko?“, fragte er in einem Tonfall, der dem Erdbändiger klarmachte, dass er nicht dazu bereit war zu diskutieren.

„Ich weiß es nicht.“, antwortete der Erdbändiger wahrheitsgemäß. „Ich war der letzte, den er niederschlug, meine Freude werden Euch auch nicht weiterhelfen können.“

Die Augen des Avatars wanderten zu dem übrig gebliebenen, kleinen Bündel auf dem Boden.

„Wann ist er geflüchtet?“, hackte er weiter nach.

„Es muss gegen Mittag gewesen sein, Avatar.“, antwortete der Erdbändiger und den Luftbändiger hätte es nicht gewundert, wenn er vor ihm salutiert wäre, so sehr schien er unter Anspannung zu stehen. Machte seine pure Anwesenheit diesen man derart nervös?

Aang nickte. „Die Jagd auf diesen Feuerbändiger ist hiermit beendet. Er gehört mir.“, sagte er, bevor er den Erdbändiger stehen ließ. Die Frage nach Zukos Befinden erübrigte sich. Wenn der Feuerbändiger es schaffte dieses Chaos hier zu bewerkstelligen, dann fehlte ihm sicherlich nichts weiter.

Aang trat zur Seite und suchte weiter nach Spuren. Irgendwo musste Zuko ja auch wieder diese Lichtung verlassen haben. Aus den Augenwinkeln sah er, wie der Erdbändiger zu den anderen beiden stürzte, sobald Aang weg war. Gleich darauf hörte er wieder ein gequältes Stöhnen, als die beiden Bewusstlosen wieder erwachten. Doch so lang bis sie wieder in Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte waren, wollte er nicht bleiben. Auf bestimmte Fragen konnte er verzichten und er empfand ohnehin eine Art Ablehnung ihnen gegenüber, schon allein deshalb, weil sie Zuko hatten ausliefern wollen.

Es dauerte nicht lange, bis Aang leichte Spuren auf dem Boden gefunden hatte. In dem sandenen Boden zeichneten sich Fußspuren ab, einzelne und kleinere als die der Erdbändiger waren. Mit einem Blick zurück auf die drei Erdbändiger, zwei davon starrten ihn an, verschwand er erneut im Wald.

Die Spuren waren schwer zu sehen. Anscheinend war Zuko wieder vorsichtig geworden und sicherlich würde er nicht mehr mit Feuerbällen herumhantieren. So schnell er diese Spuren lesen konnte, folgte er ihnen. Er wollte nicht in die falsche Richtung laufen, das würde ihn nur Zeit kosten, die er nicht hatte. Umso älter die Spuren wurden, umso schwerer würden sie zu lesen sein und da Aang nicht die geringste Ahnung hatte, wo Zuko eigentlich hin wollte, waren sie absolut notwendig.

Wenigstens hatte er damit Recht behalten, dass Zuko auf sich alleine aufpassen konnte. Die Sache mit den Erdbändigern hätte auch böse ausgehen können.

Wieder grinste Aang als er daran dachte, wie die Erdbändiger aneinandergeknotet im Baum gehangen hatten. Er hatte keinem von ihnen ernsthaften Schaden zugefügt und sich dennoch befreit und sie außer Gefecht gesetzt. Er war gut, das konnte man nicht bestreiten.

Langsam senkte sich die Nacht über den Wald und Aang war gezwungen eine Feuerkugel zu erschaffen, um der Spur auch weiterhin folgen zu können. Zwar würde er damit Aufmerksamkeit auf sich ziehen und Zuko im Ernstfall damit sogar warnen, aber er konnte sich nicht für die Nacht hinlegen, er war sich sicher, dass Zuko das auch nicht tun würde und er musste ihn unbedingt einholen! So schnell es ging und noch schneller!

Aang konnte an nichts anderes mehr denken! Sokka würde sagen, er sei besessen von Zuko und Aang schätzte sich glücklich, dass dem Mann vom Wasserstamm nicht das volle Ausmaß der Situation bekannt war. Wahrscheinlich würde er erst lachen und dann, sobald ihm klar wurde, dass es sich dabei keineswegs um einen Scherz handelte, Zuko der Anwendung böser Magie bezichtigen und den Avatar exorzieren wollen.

Ja, es wäre lustig! Sokka würde es zwangsläufig irgendwann mitbekommen, so blind war er auch wieder nicht, aber der Avatar war glücklich darüber, dass er es noch nicht wusste. Es hatte ihn schon gewundert, wie Katara und Toph damit umgegangen waren, sie schienen es eher geradezu herbeizusehnen, dass etwas zwischen ihnen passierte. Aber Sokka wäre entsetzt. Und es war vielleicht besser, wenn Zuko nicht aufgrund von Sokkas Wutausbruch davon erfahren würde. Es gab schönere Arten jemandem seine Liebe zu gestehen, auch wenn Aang momentan jede erdenkliche Art Zuko seine Liebe zu gestehen geradezu panische Angst einjagte. Er musste sich nur noch entscheiden, was besser war: Es Zuko irgendwann sagen oder warten bis Zuko es sich selbst zusammenreimte.

In Aangs Vorstellung endete beides in einer Katastrophe, mit viel Blut, lauter Verbrennungen und gewaltsam abgetrennten Körperteilen. Nichts Jugendfreies. Und das nicht im Positiven Sinne.

Sokka war zwar jetzt gerade weg und brachte die Kinder Heim, die den Lufttempel aufgrund von Zuko hatten verlassen müssen, aber er würde wiederkommen. Und er würde es merken und wenn erst dadurch, dass er zufällig mitbekam, wie Toph ihn deswegen wieder in den Boden stampfte. Aang musste zusehen, dass er das irgendwie hinter sich brachte.

Schon allein von der Vorstellung eines aufklärenden Gespräches mit Sokka genervt, bahne der Avatar sich seinen Weg weiter durch den Wald und spielte in Gedanken mit allen Möglichkeiten, die er hatte sowohl mit Sokka, als auch mit Zuko zu reden. Alle endeten in einem Desaster. Er konnte dieser Sache einfach nichts Gutes abgewinnen.

So grübelnd lief der Avatar die ganze Nacht hindurch. Seine Gedanken drehten sich im Kreis und die Sonne ging gerade auf, als er nahe der völligen Verzweiflung war. Es würde ein schöner Tag werden. Keine einzige Wolke war am Himmel zu sehen.

Entnervt stieß er einen Ast beiseite und ließ die Feuerkugel erlöschen. Es war hell genug den Spuren auch so zu folgen. Zuko hatte anscheinend einen bestimmten Weg verfolgt. Er war nicht im Kreis gelaufen, oder hatte irgendwie anderweitig versucht Verfolger, welcher Art auch immer abzuschütteln. Wenn man bedachte, dass er von Kopfgeldjägern gefangen worden war, die sich inzwischen hätten befreien und ihm folgen können, hatte Zuko es anscheinend eilig. Oder, egal wo er eigentlich hin wollte, wer auch immer ihn verfolgte, würde ihn dort unter Garantie nicht kriegen. Aus welchen Gründen auch immer.

Seufzend schob er erneut einige Zweige beiseite und stand plötzlich außerhalb des Waldes. Einige Schritte vor ihm, machte sich ein Abgrund breit und die aufgehende Sonnte strahlte ihm direkt ins Gesicht, sodass er erst einmal blinzeln musste, bis er wieder etwas sehen konnte.

Wenige Sekunden später hatten sich seine Augen an das grelle Licht gewöhnt und er sah sich um. Ein junger Mann stand einige Schritte von ihm entfernt mit dem Rücken zu ihm. Aang brauchte nicht ein weiteres Mal hinzusehen, um zu erkennen, dass es sich dabei um Zuko handelte. Wieso war er hier? Die Spuren, denen Aang gefolgt war, waren bereits einige Stunden alt gewesen, wieso stand der Feuerbändiger also noch immer hier? Und wieso reagierte er nicht? Hatte er ihn nicht gehört?

Das ging nicht, Aang hatte sich keinerlei Mühe gegeben leise zu sein, Zuko musste ihn gehört haben! Aber er rührte sich nicht, er stand einfach nur da, den Kopf etwas gesenkt, den Blick gen Boden gerichtet, direkt vor einem riesigen, alten Baum, der direkt am Abgrund stand und sich irgendwie vom Wald absondern zu wollen schien.

„Zuko?“, sprach der Avatar den anderen Mann an und wartete, wie der darauf reagieren würde.

Zunächst passierte nichts. Zuko sagte und tat nichts und gerade, als Aang wieder etwas hatte sagen wollen, drehte der Feuerbändiger seinen Kopf gerade so weit zur Seite, dass es dem Avatar möglich war in die goldenen Augen des Mannes zu sehen. Aang war sich nicht sicher, wie er das deuten sollte. Der Blick war seltsam. Er drückte keinen Hass, keinen Ärger, ja noch nicht einmal Abneigung aus, es war etwas anderes, was in diesem Blick lag, etwas, das der Avatar nicht zu fassen bekam, was ihn allerdings dazu brachte, den Mund zu halten.

Aang erwiderte Zukos Blick, schluckte aber jegliche Vorträge hinunter. Jetzt war nicht der richtige Augenblick dafür, auch wenn er nicht wusste, warum. Stattdessen trat der Avatar näher, er war sich sicher, dass Zuko nicht weglaufen würde, andernfalls hätte er das schon längst getan. Außerdem hatte er unter diesen Umständen keinerlei Chancen zur Flucht, denn direkt vor ihm erstreckte sich ein riesiger Abhang in ein Tal und hinter ihm war nur Wald, aus dem Aang soeben kam. Selbst wenn Zuko vorhätte wegzulaufen, er könnte es nicht, es saß in der Falle, ob er wollte oder nicht. Allerdings schien ihn das nicht weiter zu interessieren.

Was war an diesem Ort nur derart interessant?



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Kommentare zu diesem Kapitel (12)
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Von:  reddragon86
2008-07-26T21:17:15+00:00 26.07.2008 23:17
Das Kapi war klasse.
Bin schon gespannt wie´s weitergeht.
Hoffe das nächste Kapitel kommt bald.
Von:  Haberschnack
2008-06-03T21:39:11+00:00 03.06.2008 23:39
^____________________^
Hab durch den ganzen Prüfungsstress garnicht mitbekommen das es ENDLICH WEITER GEHT!!
YAY!!!
Und Zuko ist nichts passiert, da fällt mir ein Stein... vom Herzen!
Und Aang hat ihn auch wieder gefunden?
Nur was ist jetzt mit dem Ort und warum musste Zuko sich so beeilen? Was für eine Verabredung?
...mh...misteriös!
Die Kampfszene war genieal beschrieben, ich staune immer wenn ich so etwas lesen und deine war besonders toll! Ich konnte schon fast vor mir sehen, wie Zuko die Erdbendiger fertig gemacht hat!! XD
Toll, wirklich!!
Tja und wird Aangs Liebesgeständnis, wenn er es irgendwann mal über die Lippen bringt wirklich in einem totalen nicht jungendfreien Desaster enden?
Oh mein Gott! Ich Teile Aangs Befürchtung wegen Sokka...mit dem ist bestimmt nicht gut Kirschenessen, obwohl sein Versuch Aang vom bösen Zauber Zukos zu befreien bestimmt amüsant anzuschauen wäre!! "lacht"
Ich hoffe du verlierst nicht den Mut und die Motivation! Und Rechtschreibung ist eh nur Nebensache! Ich kann sie nicht und wenn die Story so toll ist wie deine ist mir eh alles andere EGAL!!^^
Bis zum Nächsten Kapitel viel Spaß!!
Ev!!^^°
Von:  vulkan_chan
2008-05-22T13:15:42+00:00 22.05.2008 15:15
Wow!! es geht weiter *luftsprünge mach*
und dann noch gleich mit einem so geilen Kapitel!

es ist unglaublich gut geworden! du gehörst zu der ganz ganz kleinen Minderheit an Autoren, die kampfszenen WIRKLICH gut beschreiben können, sodass diese dann auch noch spannend sind. das können wirklich nicht viele. meistens wird nur irgendetwas beschrieben, dass sich dann keiner vorstellen kann, oder es ist total langweilig. bei dir trifft keines von beiden zu. wirklich gut, kompliment! ^.^

Kliffhänger!!!!! Argh!!!!!!! <-beist aus lauter Frust in einen Stofffetzen.
wie fies an dieser Stelle aufzuhören! warum bleibt der denn da jetzt stehen und rührt sich nicht?
was zum geier hatte der den eigentlich vor? wo wollte der hin?
lauter Fragen, die ich nicht beantworten kann <.< aber die mich dummerweiße wahnsinnig interessieren.
da kann ich ja nur hoffen, dass du für das nächste kapitel nicht ganz so lange brauchst.

hier mein schuss ins blaue: Zuko wollte seinen Onkel suchen und hat seine leiche entdeckt!!!

....

....

gut dass du die FF schreibst ^^'''

wirklich gutes kapitel, aber fieser Kliffi. @.@
Von:  Schreiberling
2008-05-20T14:13:59+00:00 20.05.2008 16:13
Hallo!!!!
ich bin soooo froh, dass du mal wieder was von dir hören lässt.
Hatte die Story schon total vermisst und Angst, dass sie nimmer länger weitergeht.

Aber zum Glück ist es ja nicht so.
Zuerst einen riesen Glückwunsch.
ich finde es einfach nur unglaublich wie toll du die Kampfszene beschreibst, was bei den vielen Bändigungen gar nicht so einfach ist. Kannte es mir stets prima vorstellen und bin einfach nur hin und weg.
Wie Zuko diese erdbändiger fertig gemacht hat und dann wie die später im Baum hängen. KLASSE!

Aang macht sich aber auch Kopfweh über Sokka. Er muss erst mal seine eigenen Gefühle gepeilt kriegen, bevor er sich über den Ausbruch seines freundes Gedanken macht, finde ich jedenfalls.
Aber ok.

Wieso Zuko an diesem Abhang bei dem Baum steht?
Ich hab echt keinen Plan und freu mich schon auf die Auflösung. Vermute mal dass es was mit seinem Onkel zu tun hat, bin aber net sicher.
VLG
Von: abgemeldet
2008-05-18T21:18:07+00:00 18.05.2008 23:18
Es geht weiter! Juhu! \^o^/
Die Kopfgeldjäger sind aber ziemlich dumm, Zuko so schlampig einzusperren (geschieht ihnen recht!) XD
Mach schnell weiter!

lG, strawberry-e

PS: Danke für die ENS!
Von:  K-Doberitzsch
2008-05-18T19:00:28+00:00 18.05.2008 21:00
was gibt es denn dort zu sehen...?
Das werden wir erst wohl im nächsten Kapi lesen können.
ja das nächste kapi...freu mich schon drauf wie es weiter geht
lg Red-eye

Von:  Pfefferminze
2008-05-18T17:24:34+00:00 18.05.2008 19:24
sweet.
muss schon sagen, das hat Zuzu fein bewältigt X3
Ich bin mal gespannt aufs nächste (ich bin kein geduldiger Mensch, vor allem aber neugierig) Kapitel, da dieser Cliffie da am Ende sehr gemein ist Ûu
*winks*
Von:  LammL
2008-05-18T17:18:11+00:00 18.05.2008 19:18
Jaaaa, Suko konnte sich befreien ^^
Aber warum steht der dort einfach so rum? Was ist passiert?

Bitte schreib schnell weiter
Von: abgemeldet
2008-05-18T16:16:10+00:00 18.05.2008 18:16
Heeeey
:D
haaaaaaaaaaaaaach wie schön <3 oh gott, was ist nur passiert, dass zuko da mehrere Stunden rumgestanden hat +.+ wenns traurig ist, muss Aarn Zuko um die Arme fallen und ihn trösten x3 höhö
Der Kampf war supi geschrieben <3 Muhahaha Zuko hat diese Idioten platt gemacht :D
*freu*
ich hoffe, das nächste Kapitel kommt schneller <3
ggggglg yoooko :D
Von:  -Rieko-
2008-05-18T16:05:54+00:00 18.05.2008 18:05
jaaa,was is an diesen ort so interessant? ich wills wissen >< wann gehts endlich weiter? XD
ich finds so toll dass du weiterschreibst,ich hatte schon angst du hättest diesen FF abgebrochen^^° du hast echt nen tollen schreibstil^^ freu mich schon aufs nächste kapitel<3


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