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Jack und Elisabeth

das Abenteuer geht weiter
von

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Das Herz von Santacenca

Das Herz der Santacenca
 

Nie war ich weiter in der Schlucht gewesen als nötig, nie hatte ich ihre Geheimnisse, die in den feuchten Wäldern rund um den Schrein zu finden waren, gelüftet.

Doch nun war die Zeit gekommen, da ich es musste.
 

Ich verfolgte die Gestalt, doch sie schien immer schneller zu werden, je näher wir dem Ziel kamen. Ständig musste ich Pausen einlegen, da mein Körper immer noch schmerzte und pochte. Mittlerweile hatten sich auch die ersten blauen Flecken gebildet und bedeckten große Teile meines Körpers. Immer noch verfluchte ich mich für mein stümperhaftes Vorgehen.

Mit einem Kopfschütteln tat ich meine Gedanken ab und konzentrierte mich wieder auch mein Ziel.
 

Ab und zu blickte ich die dichten Bäume und Pflanzen hinauf, um irgendeinen Hinweis darauf zu finden in welche Richtung wir gingen, doch der Nebel nahm alles ein, was wenige Meter über mir geschah.

Der Bewuchs war so dicht, das es meinen Sturz wahrscheinlich gut abgefangen hatte.

Doch ich wollte mir nicht vorstellen aus welcher Höhe ich gefallen war, bei dem Gedanken war mir übel und ich war das erste mal froh, dass der Nebel die Schlucht gut verbarg.

Der Weg schien endlos und jeder Schritt wurde mühsamer. In der Feuchte des Dschungels lief mir der Schweiß schon nach wenigen Schritten in Bächen hinab. Meine Kleidung war schwer nass, klebrig und ich duftete garantiert nicht nach Lavendel oder Rosen. Obwohl meine Nase schon einiges aus Tortuga gewöhnt war, verzog ich trotzdem etwas angewidert das Gesicht, als ich an meinem Ärmel roch. Ich stank wirklich bestialisch.

Doch momentan ließ sich nichts daran ändern.

Ich setzte meinen Weg bald fort, doch es wurde immer schwieriger die Spur der Gestalt zu verfolgen, der Dschungel schien immer dichter zu werden und die Spuren denen ich nachging zu verwischen.

Meine Schritte waren längst nicht mehr lautlos, sondern schlurften leise über den nassen Erdboden. Immer wieder behinderte dickes Gestrüpp meinen Weg, durch das ich mich durch zu kämpfen versuchte, doch alsbald war es zu dicht.

Ich versuchte einen anderen Weg zu finden, um das Gestrüpp zu umgehen doch an anderen Stellen sah es nicht besser aus. Nach vielen Irrwegen und neuen erkämpften Pfaden gab ich es auf, ich hatte mich verirrt.

Ich ließ mich an Ort und stelle nieder und ruhte mich aus. Erschöpft wischte ich mit meinem dreckigen Ärmel den Schweiß von der Stirn. Obwohl es noch Nacht war und die Temperatur eigentlich angenehm sein sollte, war es in der Schlucht wie in einem Dampftopf. Jeder der sich in den Dschungel hineinwagte wurde unweigerlich von der stehenden Feuchtigkeit und Hitze, die hier unten niemals schwand, gedünstet.

Meine Kehle war staubtrocken, trotz der Feuchte außerhalb. Durstig schaute ich mich um und suchte Wasser. Nichts war da, kein Wasser und auch kein Rum.

Wieder wischte ich den Schweiß fort, der mir die Wange hinab lief. Im Moment konnte ich anscheinend nichts machen außer mich ausruhen. Von der Anstrengung des Marsches tat mir alles weh, was wohl eher auf den Sturz zurückzuführen war.

Seufzend schaute ich mir die provisorischen Verbände an meinen Händen an. Der Dreck und das brackige Wasser beschleunigten den Heilungsprozess nicht besonders.

Etwas irritiert hob ich eine Augenbraue, irgendetwas schimmerte schwarz durch den nassen Verband. Langsam zog ich den verschorften Stoff herunter und entblößte die eitrigen Wunden darunter. Doch noch mehr war zu sehen. Erschrocken versuchte ich meiner eigenen Hand zu entkommen, doch wie konnte das gelingen? Als mein Herz sich wieder beruhigte, sah ich genauer hin. Dort wo meine Handfläche sein sollte, war ein schwarzer undurchdringlicher Strudel. Unendlich und abgrundtief böse strahlte es mich an.

Das schwarze Mal!
 

Fieberhaft überlegte ich wie es wohl wieder in meine Hand gekommen war. Die Gedanken überschlugen sich und ich konnte nicht mehr klar denken.

In all dem Wirrwarr offenbarte sich mir die Antwort: Ich war noch nicht tot!

Das Mal verschwand mit dem Tod des Trägers, sonst nie mehr.

Nur Davy Jones konnte es von mir nehmen.

Wie mit einer Geisterstimme hallte es in meinen Ohren: Einhundert Seelen....drei Tage.

Ich hatte meinen Pakt noch immer nicht erfüllt.

Fluchend verband ich meine Hand erneut.

Ich musste den Pakt einlösen, aber gab es keinen einfacheren Weg?

Nachdenklich kratzte ich mich am Kinn und erinnerte mich an die Unterhaltung mit Elizabeth. Damals hatte aller Wahrscheinlichkeit nach Norrington das Herz mitgenommen.

Also lag der Schlüssel dort.

Meine Stirn legte sich in Falten und ich zupfte an meinem Bart: „Was hast du damit vorgehabt du elender Bastard...“, redete ich in die Stille hinein.
 

Tief in Gedanken versunken merkte ich nicht, wie mir jemand ein Krummschwert an die Kehle legte.

Erschrocken über die veränderte Lage brachte ich nur ein überraschtes „Oh...“, heraus.

Ein Fuß wurde mir gegen den Rücken gedrückt, sodass ich der scharfen Schneide immer näher kam. Der Schmerz des Sturzes pochte wieder unaufhörlich, doch ich biss die Zähne zusammen.

Ich ballte meine linke Hand, bis die Köchel weiß hervortraten und schlug meinem Angreifer mit voller Wucht das Bein weg. Überrascht fand er sein Gleichgewicht nicht mehr und torkelte einige Schritte von mir weg. Wieder hatte ich Glück im Unglück, die Schneide seines Schwertes hatte mich nicht einmal gestreift, obwohl ich mich so hastig bewegt hatte.

Doch bevor ich wieder in eine verhängnisvolle Situation geriet, richtete ich mich schwungvoll auf, drehte mich meinem Gegner zu und zog noch in der Bewegung meinen Degen.

Vor mir stand ein Mann, sein Gesicht mit einem Tusch verschleiert, seine Kleidung und sein Lederharnisch wirkten orientalisch. Nur die Augen und der obere Kopf war zu sehen. Tänzelnd kam er mit seinem Krummschwert auf mich zu. Gekonnt bewegte er seine Waffe schnell und präzise in meine Richtung. Klirrend parierte ich.

Ein wilder Kampf entbrannte, immer wieder parierte ich und griff an, doch bald waren meine knappen Reserven wieder leer und ich machte Fehler.

Immer mehr wurde ich zurückgedrängt, durch das Gebüsch des Dschungels. In einem kurzen Moment schien auch mein Angreifer außer Atem und machte eine kurze Pause. Ich nutzte die Zeit für Verhandlungen.

„Warum greifst du mich an mein Freund, ich habe dir nichts ge...“, weiter kam ich nicht, da er schon wieder mit erhobenen Schwert vor mir stand. Immer weiter ging der Kampf und ich musste zugeben das er gut war, doch er kannte mich schlecht.

Wieder parierte ich einen Angriff und setzte zum Gegenangriff an. Ich umging seine Schwungvolle Parade, machte eine Rolle seitwärts an ihm vorbei und bedrohte ihn nun von hinten. Schnell setzte ich ihm die Klinge an den Hals. Keuchend sagte ich zu ihm: „So mein Freund, jetzt wirst du mir schön artig deine Waffe geben, oder du lebst nicht mehr allzu lang auf dieser schönen Welt.“ Zur Betonung drückte ich die Klinge noch ein wenig fester an seinen Hals. Langsam hob er den Arm und lies sein Schwert in den Dreck fallen.

„So und nun lass uns wie normale Menschen reden, als erstes sagst du mir warum du mich töten wolltest, aye?“

Ich bedeutete ihm mit meinem Degen sich umzudrehen.

Völlig erschöpft war ich froh das sich das Blatt zu meinen Gunsten entschied.

Der Mann vor mir drehte sich langsam um.

Seine blauen Augen stachen aus der Mähne von schwarzem Haar hervor, wie der Mond in einer Nacht. Blinzelnd schaute ich ihn an, kannte ich ihn?

„Noch ist die Zeit nicht reif Jack Sparrow.“, sprach er ruhig und leise.

Ich war immer noch erschöpft und meine Sinne nicht mehr hellwach, der Kampf hatte seinen Tribut gefordert. Meine Beine zitterten, doch noch stand ich.

„Was willst du von mir?“, brachte ich noch hervor.

Diese durchdringenden blauen Augen....

Ich merkte kaum wie sich mein Arm senkte, irgendwie wusste ich, dass er mir nichts böses mehr wollte.

Er schloss die Augen und sprach: „Auch ich bin mit seinem Fluch gesegnet, er sucht uns Jack, uns beide. Nur wir können ihn retten.“ Er hielt mir seine Hand hin, auch dort war das schwarze Mal zu sehen. Als er meinen begreifenden Blick sah, schloss er die Hand wieder.

Wieder öffnete er seine Augen: „Bald wirst du verstehen, sehr bald..., noch ist es nicht an der Zeit, dass sich unsere Wege kreuzen.“

Mir diesen Worten nahm er sein Krummschwert und ging in den Dschungel zurück, aus dem er kam.

Immer noch verwirrt starrte ich ihm nach.

Allmählich realisierte ich was geschehen war und schaute mich um. Wo hatte mich der Kampf hingetrieben?

Ich stand am Rande des Dschungels, in seichtem Wasser. Ungläubig schaute ich hinauf zum nächtlichen Himmel, der Nebel war hier verschwunden.

Wo war ich nur?

Langsam drehte ich mich um: links sah ich den Abstieg, den ich eigentlich gehen wollte und vor mir lag ein wenig entfernt der Schrein.

Er leuchtete wie er es immer getan hatte in leichtem Gelb.

„Das Herz von Santacenca...“, sagte ich ein wenig zu ehrfürchtig. Wieder flüsterte die Stimme nach meinem Blut, eine willkommene Abwechslung zum Pochen der Wunden. Andere standen dort und starrten mich an. Ich sah ihre Gesichter nicht, sie lagen verborgen im Schatten.

Nur eine Frau kam auf mich zu, die wirren braunen Haare und die dunkle Haut.

In ihrer Hand hielt sie ein Medallion.

Es war Tia Dalma. Etwas überrascht schaute ich sie an, mittlerweile stand sie vor mir.

„Komm Jack es wird Zeit...“, sagte sie. Ich wusste nicht was ich antworten sollte, also ging ich mit ihr zum Schrein, zum Herz des "Treffpunktes", zum Herz der Insel Santacenca.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2007-07-23T13:04:21+00:00 23.07.2007 15:04
wie versprochen les ich mir nun auch deine durch,
ist echt super
Von: abgemeldet
2006-09-25T13:28:32+00:00 25.09.2006 15:28
wohoooooo!!!!><
echt cooooooooolio!!!!!!


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