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Die Redfield-Geschwister und andere Probleme

Von Brüdern und verwirrenden Geschehnissen
von

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Kapitel 2 - Brüder und ihre sorgen

Kapitel 2 – Brüder und ihre Sorgen…
 

Leon Scott Kennedy tippte entnervt auf den Tasten seines Laptops herum. Die Zeilen verschwammen mittlerweile vor seinen Augen, aber das war ihm egal. Er tippte weiter. Er musste schließlich noch fertig werden. Zwei Stunden später kloppte es an seiner Tür. „Ja?“ „Leon? Hier ist John. Darf ich reinkommen?“ „Ja, komm rein.“ John betrat den Raum und schloss die Tür wieder hinter sich. Er trat zu Leon an den Schreibtisch. „Wir sollten doch Christopher Redfield und seine Schwester suchen. Wir haben bisher keine Vorschritte, aber Christopher hat einen Zwillingsbruder mit Namen Christian. Er kam heute Nachmittag hier angestolpert...“ John erzählte die ganze Geschichte. „Wo ist er jetzt?“ Leon sah von seinem Laptop auf. Das gab John schon einmal das Gefühl, etwas höchstwichtiges erzählt zu haben. Leon zeigte bei Kleinigkeiten kein Interesse und tippte normalerweise weiter. Bereits ein Nicken war ein Erfolg. „Er schläft in Kevs’ Zimmer.“ „Sehr gut. Ich werde ihn morgen früh wecken. Sagt Kevin, dass er in meinem Zimmer schlafen kann. Ich bleibe heute Nacht hier in meinem Büro. Alles klar“ „Alles klar.“ John verließ das Zimmer wieder und Leon klappte den Laptop zu. Er rieb sich die Augen und blickte aus dem Fenster in den Garten. Er war stockfinster und der Nebel zog unter den Bäumen her. Der junge Mann setzte sich auf die Fensterbank und zog seine Beine an. Der kalte Wind fuhr ihm durch die Haare. Er hob den Kopf und schaute den Mond an.

>Der kahle Mond. Wie es wohl Ringo geht?<

Ringo war Leons Zwillingsbruder. Er, Ringo, Christopher und Christian waren früher ein unzertrennliches Team gewesen. Auch wenn Leon es John nicht gesagt hatte, er kannte Christian gut und war froh zu hören, dass sich wenigstens einer der drei Geschwister momentan in Sicherheit befand. Durch diese Neuigkeit waren jedoch seine Erinnerungen an seinen Bruder wieder hochgekommen.

>Ich hoffe ihm ist nichts passiert. Schon fast 2 Jahre habe ich jetzt nichts mehr von ihm gehört. Es ist zwar undercover... aber ein wenig Sorgen mache ich mir schon... Ich werde demnächst mal nach ihm suchen... Nachdem wir Christopher und Claire gefunden haben... Erst dann habe ich wirklich Zeit dazu...<

Leon ließ die Beine nun aus dem Fenster baumeln. Der Wind wurde langsam stärker und die Temperaturen nährten sich dem Null-Punkt. Leon umklammerte seinen Körper um sich vor der Kälte zu schützen. Vielleicht sollte er einfach das Fenster schließen, aber er genoss das Mondlicht. Bei Vollmond konnte Leon sowieso nicht schlafen. Erstens war das Licht zu hell und zweitens hatte Leon Angst vor Gespenstern, so unrealistisch das auch erscheinen mag. Die Zombies aus Raccoon – City hatten ihre Spuren hinterlassen. Die Narbe auf seiner linken Schulter erinnerte ihn stetig daran. Wenn er sie sah oder sobald er die Schulter zu sehr beanspruchte und sich in der Narbe Zugschmerzen aufbauten. Trotz der erholsamen Brise entschloss Leon sich nach einer halben Stunde das Fenster zu schließen und sich in, das nun sehr kalte Bett zu legen. Er zog die Bettdecke bis zum Kinn hoch und sah hinauf an die Zimmerdecke. Eine Spinne krabbelte an der Wand entlang.

>Ob Christian immer noch seine Arachnophobie hat? Wenn ich da an früher denke. Eine Minispinne und Chris ist dem nächstbesten auf den Arm gesprungen. Das war schon süß.<

Leon lächelte verschmitzt. Ja, er freute sich richtig auf das Treffen mit Christian und auf den Austausch von alten Erinnerungen. Vielleicht würde es Leon helfen mit alten Freunden ein wenig zu kommunizieren und sich nicht nur auf Probleme zu fixieren. Er schloss die Augen und vor seinem inneren Auge tauchte ein Gesicht auf. Der junge Mann lächelte und schien glücklich. „Ich komme in drei Jahren wieder, Leon. Also, lass dich nicht fertig machen.“ Ringo klopfte Leon auf die Schulter und stieg in sein Flugzeug.

>Drei Jahre... Ich habe fast zwei Drittel geschafft. Lass du dich lieber nicht fertig machen, Ringo.<

Leon schlief ein. Er schlief verhältnismäßig ruhig, obwohl es Vollmond war. Nach zweieinhalb Stunden jedoch wachte er wieder auf, als das Licht ihm genau ins Gesicht schien. Langsam öffnete er die Augen und schloss sie auch gleich wieder. Das Licht tat in seinen Augen weh. Der junge Mann drehte sich zur Wand und öffnete die Augen dann erneut.

>Warum kann ich nicht einmal ausschlafen? Jede Nacht dasselbe. Entweder wache ich wegen dem Lichteinfall auf, oder ich träume schlecht. Ich bin verflucht.<

Leon stand mühselig auf und stellte sich wieder ans Fenster. Der Nebel war jetzt schon so dicht, dass man die Hand vor Augen nicht mehr sehen konnte. Er zog hinauf bis zum Mond und blockierten das Mondlicht nun ein wenig.

>Hätte das nicht zehn Minuten früher passieren können?<

Leon ging zur Tür, drehte den Schlüssel um und betrat den Flur. Er wollte sich was zu Trinken holen und schlich nun über den Gang, um die anderen nicht zu wecken. In der Küche angekommen, öffnete Leon den Kühlschrank und nahm ein Wasser aus dem Kühlfach. Danach ging er zurück in sein Zimmer, nahm einen Schluck aus der Flasche und legte sich wieder ins Bett. Er wollte wieder schlafen um am nächsten Morgen endlich einmal ausgeschlafen zu sein. Längst schon war er es satt den gesamten Tag über zu gähnen und die Müdigkeit vor sich her zu schieben. Nach einer halben Stunde dann hatte er es endlich geschafft und er schlief. Der Rest der Nacht verlief ruhig. Leon konnte endlich ausschlafen.
 

Ringo Kennedy war währenddessen in Russland schon wach und zog sich an. Durch die Zeitverschiebung hatte er nie die Möglichkeit gehabt, sich bei seinem Bruder zu melden, selbst wenn die Russen ihn gerade nicht im Auge hatten. Er reckte sich und sah in den Spiegel. Viel verändert hatte er sich nicht. Die Haare waren ein Stückchen länger, seine Augen ein wenig trüber, was wohl vom Krieg herrührte, der in Russland seit dem letzten Jahr wütete. Ob Leon ihn wohl in dieser Uniform wiedererkennen würde? Ringo betrat den Flur und machte sich auf den Weg in die Kantine. Sie war relativ groß und überall standen Tische aus Metall mit den dazugehörigen Stühlen. An der Kasse standen viele Männer zwischen dreißig und vierzig Jahren. Ringo war mit nicht mal fünfundzwanzig Jahren einer der jüngsten an der GRU Station in Groznij Grad. An einem der Tische saß Nicholai Ginoveaf, einer der Kollegen von Ringo, zusammen mit Kasia, Ringos Bekanntin. „Guten Morgen, Ringo. Na, wie geht es dir?“ Kasia war eine der wenigen Frauen die den Weg in die Truppen der GRU geschafft hatten. Genauer genommen kannte Ringo nur sie. Ihre Kolleginnen waren in einer niedrigeren Abteilung oder aus anderen Ländern hierher versetzt worden. „Mir geht es gut, danke. Und dir?“ „Auch gut.“ Sie lächelte ihn an und schob den Stuhl zurecht, auf den Ringo sich danach auch niederließ. Nicholai hatte sein Gesicht hinter einer Akte versteckt und grummelte vor sich hin. Ringo und Kasia frühstückten währenddessen. Danach ging jeder seines Weges. Nicholai als Kommandeur ging folglich nicht mit Ringo. Dieser sah seine Kollegin auf dem Weg fragend an. „Ist er heute schlecht gelaunt?“ „Nicht schlechter als sonst... aber unausgeschlafen.“ Sie grinste. „Er war mit seinem Freund unterwegs. Gestern Abend. Und du weißt doch, Nicholai ist nicht mehr der jüngste. Sein 20 jähriger Freund kann ihn da schon mal ganz schön aus der Puste bringen.“ Ringo nickte. „Ja, kann man wohl so sehen.“ Ringo tat seine Arbeit. Der Tag ging schnell herum. Es geschah nichts besonderes... Rein gar nichts, ein langweiliger Tag. Nicholai zeterte nur rum, Kasia leitete das Frauen-Schießtraining und Ringo tat ebenfalls das, was er immer tat, nämlich Berichte schreiben. Am Abend war er tot müde und fiel in sein Bett... Einschlafen konnte er jedoch noch nicht. Seine Gedanken kreisten um die letzten zwei Jahre, die er in Russland verbracht hatte. Es waren keine sonderlich schönen Jahre gewesen, aber sie waren auch nicht wirklich schlimm gewesen. Die Eingewöhnungszeit hier an der GRU war hart gewesen, aber sobald man ein paar Leute hat, die einen akzeptieren, wird es einem immer leichter gemacht. Auch mit seinen jetzigen Kollegen verstand er sich ganz gut. Nur Nicholai Ginoveaf war schweigsam und ihm nicht unbedingt positiv gesonnen. Ringo hatte vor einem halben Jahr schon mal befürchtet, Nicholai hätte seine Absichten durchschaut und würde ihn an Black oder Abratov, den Anführer der russischen Mafia verraten. Hatte er aber nicht oder jedenfalls hatte es wenn, bis jetzt, keine Auswirkungen auf Ringos Leben genommen.

>Hoffentlich bleibt das auch so... Wenn auch noch Abratov ein Auge auf mich werfen würde, könnte ich die ganze Sache hier vergessen. Dann kann ich der amerikanischen Armee nie sagen, was die GRU in den nächsten Kriegen einsetzten könnte. Oh man... hoffentlich geht alles gut. Ich will wieder nach Hause... Ich will endlich mal wieder eine Nacht ruhig schlafen können. Nur eine Nacht... ... ...<

Ringo schlief ein. Die Nacht verlief ruhig. Am nächsten Morgen befand Ringo, dass sie schon fast zu ruhig war. Aber er war froh. Sehr froh, dass sein Wunsch diese Nacht in Erfüllung gegangen war. Relativ gut gelaunt stand er auf und ging unter die Dusche. Nach 20 Minuten war er angezogen und fühlte sich frisch und erholt. Er nahm sich vor, an einem Regentag wie heute, auch mal wieder das Schießtraining zu besuchen und damit Kasia Gesellschaft zu leisten. So begab er sich also zu den Bahnen und lud seine Waffe und entsicherte sie. Danach begab er sich in Position und schoss in schneller Abfolge sein Magazin leer. Neben ihm schossen ein amerikanischer Kollege und seine Freundin. Brad Crane und Nira Samuels. Auch diese beiden gehörten eigentlich zur amerikanischen Armee und waren wie Ringo ausgeschickt worden, um Untersuchungen anzustellen. Die drei senkten ihre Waffen. „Irgendwie habe ich schon mal besser geschossen...“ Brad besah seine Scheibe und schüttelte den Kopf. „Ich nicht.“ Nira lächelte. Sie war eine absolute Expertin, was das Schießen angeht und hatte ihre Ausbildung zusammen mit Chiara Wong, Waffenexpertin des CIA, absolviert. „Na ja...“ Auch Ringo zog die Augenbrauen hoch. „Die beste Schießreihe war das jetzt aber wirklich nicht. Hab auch schon mal bessere gesehen. Also, du bist nicht alleine, Brad.“ Die beiden jungen Männer gingen ihre Waffen reinigen. Nira wollte noch ein paar Serien schießen. Brad musste noch etwas besorgen, also bat er Ringo darum, seine Waffe mit zu reinigen. Mister Crane ging also los und Ringo begab sich zum Waffenputzraum. Als er eintrat, wollte er auch gleich wieder austreten... Dort, am Waschbecken, stand Nicholai. „Hi.“ Ringo stellte sich daneben, auch wenn im Unwohl war. „Morgen.“ Nicholai ließ sich nicht beirren, beäugte Ringo aber, sobald dieser ihm den Rücken zuwendete. Dieser beeilte sich damit, seine Waffe zu reinigen. Er wollte so schnell wie möglich raus aus diesem Raum. Und eine Waffe zu putzen dauert etwa zehn Minuten, wenn man es ordentlich macht. Da er ja nun auch noch Brads Waffe zu reinigen hatte, musste er es ganze zwanzig Minuten in diesem Raum aushalten. Nicholai war nämlich dabei, sein Sturmgewehr zu polieren und das dauerte definitiv länger als zwanzig Minuten. Als er den Raum wieder verlassen wollte, hielt Nicholai ihn kurz am Arm fest. „Ich möchte heute Abend noch einmal mit dir sprechen. Komm um 18 Uhr in mein Büro. Und bring wenn möglich Nira mit. Es geht um das Jahresschießen.“ „Wir sind pünktlich da.“ Ringo befreite seinen Arm und ging dann zurück in sein Zimmer. Zuvor hatte er noch schnell die Waffe bei Brad abgegeben.

>Ich kann mir nicht helfen, ich mag ihn nicht... <

Ringo saß am Schreibtisch und ging die Dateien durch, die ihm die amerikanische Regierung an diesem Mittag hatte zukommen lassen. Die Akte über Nicholai studierte er besonders gut, allerdings fand er nichts wirklich auffälliges. Nicholai hatte seine Ausbildung beim KGB gemacht und war gleich danach zur GRU gegangen. Er war jetzt also schon ungefähr 35 Jahre in dieser Einheit stationiert. Ringo schauderte.

>Ich würde es nie solange hier aushalten... Aber wahrscheinlich wird er von jedem beachtet und hat deshalb kein Problem über die Runden zu kommen. Er muss sicherlich auch nicht so blöden Papierkram machen wie ich, sondern sicherlich muss er Schießtraining und Sondertraining leiten. Das macht den ja auch ein bisschen mehr Laune als der Bürokram. Hmm? Wer ist das denn?<

Ringo schlug einen anderen Aktenordner auf.

>Wesker? Ich dachte, der wäre mittlerweile auf Leons Seite... Andy? Ach so... Sein Zwillingsbruder. Das erklärt natürlich einiges. Warum können wir nicht mal ganze Familien auf unserer Seite haben? Immer ist irgendwer gegen uns...<

Er las sie sorgfältig durch und zog die Augenbrauen hoch. „Ich weiß zwar, dass Christopher und Albert sich hassen... aber muss das auch für Christian und Andy gelten... „Oh man. Zum Glück bin ich nicht zu Hause und habe andere Probleme.“ Er klappte alle Ordner zu und machte sich dann auf den Weg zu Nira. Er musste sie noch darüber in Kenntnis setzen, dass Nicholai am Abend mit ihnen sprechen wollte. Wie erwartet war auch sie nicht sonderlich begeistert davon, versprach aber pünktlich dort zu sein, damit Ringo es nicht alleine mit Nicholai aushalten müsste. Die Erleichterung stand Ringo förmlich ins Gesicht geschrieben. So gut er sich auch angepasst hatte, er hatte doch immer das Gefühl, Ginoveaf hätte ihn durchschaut. Alleine fühlte er sich dort einfach nicht wohl. Außerdem befürchtete er, dass seine Gedanken den restlichen Tag bei den Weskers hängen würde und wenn Nicholai nun Fragen stellte, so konnte wenigstens Nira antworten.

>Warum sich Wesker und Andy wohl zerstritten haben? Ich weiß, das geht mich nichts an, aber interessieren würde es mich schon. Hoffentlich geht es Leon und den anderen gut. Ob Christian in Sicherheit ist. Gott, hoffentlich haben sich Christopher und Albert nicht schon wieder verprügelt, während ich nicht da war... Leon würde sich ja nie in ihre Angelegenheiten einmischen... Oh Gott, ich mache mir zu viele Gedanken. Es ist wirklich gut, dass Nira so gesprächig ist...<

Die Gedanken machte er sich bis zum Abend und als er vor Nicholais Büro stand, realisierte er eigentlich erst, dass er überhaupt dorthin gegangen war. Nira legte einen Arm um ihn. „Na, alles okay?“ „Ja, alles klar.“ „Gut.“ Sie lächelte, wie eigentlich 90% ihres bisherigen Lebens. Dann klopften sie an und betraten den Raum. Sie sprachen kurz, setzten sich nicht mal hin und verließen Nicholais Büro wieder. „Zum Glück hat er sich diesmal kurz gefasst. Na ja, das Jahresschießen findet ja auch nicht zum ersten Mal statt.“ Ringo nickte. „Ich leg mich schlafen. Gute Nacht, Nira.“ „Nacht.“ Sie ließ ihn alleine und Ringo ging in sein Zimmer, wo er sich auch schnell schlafen legte.



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