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Deepest Gold

Who are you, holy flame?
von

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Showdown

Tekketsu hatte sich nach Itachis Angriff wieder aufgerappelt. Seine Nehmerqualitäten waren ziemlich gut und trotz des schweren Hiebes von Itachi stand er wieder so auf den Beinen, als wäre nichts geschehen. Nur ein kleines Rinnsal Blut, dass von einem Mundwinkel herab lief, zeigte, dass Itachi einen Volltreffer gelandet hatte. Also ging auch Itachi wieder in eine abwehrende Stellung. Trotzdem, lange durfte er sich nicht mehr mit dem Osoroshisa abgeben, weil sie sonst alle in Schwierigkeiten kommen würden. Die Akatsuki waren zu Viert, die Anderen zu Fünft und es bereitete Itachi jetzt bereits Mühe, seinen Gegner loszuwerden. Der Schwarzhaarige hatte zwar noch kaum seine volle Kraft gezeigt, doch das durfte er auch nicht. Sie hätten eigentlich gar nicht kämpfen sollten, da dies aber nicht hatte vermieden werden können, sollten sie wenigstens versuchen, nicht ihre gesamten Fähigkeiten zu zeigen, damit sie weiterhin überschätzt werden würden, was generell immer ein Vorteil bei einem Kampf war. Ein lautes Donnern lenkte Itachis Aufmerksamkeit wieder auf seinen Gegner, der ein Jutsu ausgeführt hatte, doch da wurde der Uchiha schon von der ersten Druckwelle des Angriffes erfasst. Er segelte durch die Luft, doch mit einer Drehung konnte er den weiteren Attacken entgehen.
 

Da hörte er es plötzlich. Ein weiterer Schrei aus voller Kehle klang schrill durch die Gegend und es war diesmal eine Stimme, die Itachi überall wiedererkannt hätte. Es war eine Stimme, die es geschafft hatte, ihn so tief zu erreichen, wie es davor niemand sonst geschafft hatte. Der Klang ihres Tons war mit so vielen tiefsinnigen Erinnerungen verbunden, sodass er es vermieden hatte, sie zu hören, indem er wenn nur möglich ihr aus dem Weg gegangen war. Sie hatte es dazu gebracht, dass sich der Schwarzhaarige selber nicht mehr wiedererkannte. Dies hatte eine Art Panik in ihm hervorgerufen. War dies gut, oder fatal? Natürlich hatte es ihm nicht geschadet und trotzdem hatte eine Stimme in seinem Kopf gesagt, er dürfe sich nicht abhängig machen - von einer Frau. Es war kaum eine Nacht seit der zweiten Party vergangen, die sie nicht miteinander verbracht hatten. Doch er hatte es genossen, mehr als alles andere. Und seit er sie im Stich gelassen hatte, träumte er. Er hatte nie Träume gehabt, doch da suchte sie ihn heim und ihre dunkle, warme Stimme, die ekstatisch seinen Namen stöhnte, hallte in seinen Ohren, als würde sie neben ihm liegen und immer, wenn er schweißüberströmt aufwachte, war es, als könnte er ihre Berührungen noch auf seiner Haut spüren. Die junge Frau hatte ihn nicht so sehr verwirrt, während sie ihr Verhältnis unterhielten, als danach, während sie sich aus dem Weg gingen. Und er hätte nicht gedacht, wie sehr er sie doch verletzt hatte, schlimmer als die Wunden, die sie davongetragen hatte, als sie verschüttet worden war und er konnte es auch voll und ganz verstehen, dass sie ihm deshalb so vehement aus dem Weg gegangen war, weil sie sicher furchtbar enttäuscht und wütend auf ihn gewesen sein musste. Er hatte ihr damals nicht geholfen, weil er in der entscheidenden Sekunde, in der sie betäubt vom Chakra des Dämons dagestanden hatte, überzeugt gewesen war, dass ihre Beziehung nicht sein durfte und dass er sich in Wirklichkeit die schönen Momente mit ihr nur eingebildet hatte. Er war der gefühlskalte Uchiha und hatte es nicht nötig, so tief mit einer Frau in Gefühlen verworren zu sein, weil ihn das nur von anderen Dingen ablenken würde. Doch in der nächsten Sekunde hatte er bereits erkannt, was ihn an jenem Morgen so beschäftigt hatte, als er die schlafende Schönheit verlassen hatte, um alleine zu sein und in Ruhe nachzudenken. Was würde er tun, wenn ihr etwas zustoßen würde? Was würde die gerissene emotionale Bindung in ihm verursachen? Er hatte schon einmal wichtige Menschen verloren, wenn auch durch seine eigene Hand, aber ein zweites Mal? Und dann war das, was er befürchtet hatte, wirklich geschehen und die Leere hatte sich wie ein Fegefeuer in ihm ausgebreitet. Nur ein paar Stunden später hatte jedoch der Gewissenskonflikt in seinem Kopf begonnen und obwohl er ihn unterdrückt hatte, waren diese Gedanken nie verschwunden. Auch, als er ihr eines Tages bei der Küche gegenüber gestanden war, hatte er unbeabsichtigt mit eigenen Augen gesehen, wie verdammt schlecht es ihr innerlich gegangen war, doch auch damals hatte er einfach nichts tun können. Was denn auch? Über Seikas Gemütszustand Bescheid zu wissen, hatte es nicht besser gemacht, es hatte an ihm genagt, doch er hatte es gewaltsam beiseite geschoben, weil er wusste, dass das Nachdenken darüber ihn von seinen anderen Aufgaben abbringen würden, die doch um einiges wichtiger waren als eine Frau... Doch die Träume hatten ihm das Gegenteil bewiesen... Bis zu diesem jetzigen Moment hatte er mit sich nicht ins Reine kommen können und nun bereute er es. Vielleicht war es jetzt seine Schuld, dass gleich etwas noch Schlimmeres geschehen würde...
 

Er wandte seinen Kopf um, in die Richtung, aus der Seika bebender Schrei gekommen war, doch im selben Moment traf ihn Tekketsus Faust am linken Auge. Keuchend vor Schmerz fiel Itachi zu Boden. Weil er die Bewegung in der letzten Sekunde noch gesehen hatte, konnte er seine Lider noch reflexartig schließen, trotzdem tat es immer noch höllisch weh, als der eiserne Schlag die empfindliche Stelle traf und quetschte. Und da war plötzlich wieder die Stimme, die beinahe übermächtig war und ihm befahl, er solle diesen Bastard der Osoroshisa endlich töten. Doch nicht dieser autoritäre innere Befehl war es, der in verleitete, trotz des Schwindelgefühls, welches ihn plötzlich heftig erfasste, schnell zu handeln, nein, es war etwas anderes.
 

Seika prallte zu Boden, ihr Blick vernebelt und ihr Verstand ganz durchgerüttelt von dem harten Schlag gegen ihr Kinn. Sie durfte nicht liegen bleiben, doch ihr Körper konnte sich nicht aufraffen, sich zu erheben. Also gab sie ihrem Kreislauf fünf Sekunden, um sich wieder zu erholen. Ihr Kopf war von dem Hieb ganz durcheinander, doch als sie ihre Augen öffnete, sah sie, wie die Männer von Furiko abgelassen hatten und Deidara sich schützend um sie kümmerte. Ein Gefühl der Erleichterung überschwemmte die Brünette, doch das alles brachte sie der Gefahr nun noch näher, die sie nicht zu registrieren schien, weil so viel anderes sie in diesem Moment beschäftigte. Das Bild von Deidara und Furiko erinnerte sie noch stärker an ihre eigenen Erlebnisse und sie wollte plötzlich nicht weiter machen. Was sollte sie denn auch tun? In den letzten Wochen war sie zu nichts zu gebrauchen gewesen, weil sie ihren quälenden Gedanken nicht Einhalt gebieten konnte. Verdammt, was war nur mit ihr los? Sie war nicht von Männern abhängig und schon gar nicht von Itachi! Doch das einzige Mal, als sie ihn gebraucht hatte, war er in unerreichbare Ferne gerückt. Warum beschäftigte sie das so? Eigentlich war die Antwort nicht schwer, aber sie gab keinen Sinn… Sie liebte Itachi doch nicht, oder…?
 

Plötzlich wand sich etwas fest um ihren Hals und für einen Moment bekam Seika keine Luft mehr. Doch dann wurde sie brutal auf ihre Füße gerissen und Fesseln schlangen sich um ihre Arme und ihre Beine. Es waren Ranken, die aus dem Boden hervor geschossen waren und sie nun festhielten, sodass sie mit ausgebreiteten Armen da stand, als wäre sie an ein imaginäres Kreuz gebunden. Mit vor Schrecken geweiteten Augen blickte Seika im nächsten Augenblick in das Gesicht von Joshu, Akiyama und dem alten Keppan, die nun urplötzlich vor ihr standen. Sie hatten sich von Furiko abgewandt und sie als neues Ziel auserkoren. Joshu sah sie in seiner gewohnt überheblichen Art langsam von oben bis unten an und ließ sich mit seiner Musterung Zeit.
 

„Eigentlich bist du noch viel wertvoller als Furiko…“, sagte er und mit einem wütenden Fauchen zerrte Seika an den Ranken, doch sie schnitten in die Haut ihrer Arme, ohne nur ein Stück nachzugeben. Da die Schlingen teilweise doch auseinander rissen und ihren Pflanzensaft ausschieden, brannte es höllisch in ihren Wunden. Aber die junge Frau ignorierte die Schmerzen und zeigte es nicht. Obwohl sie vorhin fast aufgegeben hatte, sie würde sich niemals gegen diese Männer geschlagen geben. Lieber würde sie sterben, als in ihre Hände zu geraten. Joshu kam näher und streckte seine Finger nach Seikas schmutzigem Gesicht aus, doch die Brünette fletschte warnend ihre Zähne. Er machte sich jedoch nichts daraus, und als er sie fast berührte, da spuckte Seika ihm ins Gesicht. Mit einem wütenden Japsen zuckte er sofort zurück.
 

„Du Miststück…“, raunte er und wischte sich über seine Wangen. Das Grinsen war von seinem Gesicht verschwunden. Mit einem nun ungeduldigen und erbarmungslosen Handzeichen von ihm trat der alte Mann vor und begann mit seinem Fuß in gebührendem Abstand das gleiche Zeichen in den Boden zu malen, welches Seika vorhin vor Furikos Füßen gesehen hatte. Die Brünette wand sich noch mehr und obwohl sie das Gefühl hatte, die Ranken würden ihr die Haut von den Armen schälen, hörte sie nicht auf. Doch da war der junge Akiyama hinter ihr und er hatte ein Kunai in der Hand, welches er mit einer schnellen Bewegung quer über ihren Rücken zog. Das war das Ende von Seikas Willenskraft. Sie schrie laut auf und wollte nicht mehr damit aufhören, als ob sie sich dadurch sprichwörtlich die Seele aus ihrem Leibe schreien könnte. In dieser Situation konnten die Osoroshisa alles mit ihr tun, sie hatte keine Möglichkeit, zu entfliehen. Doch das wollte und konnte sie nicht hinnehmen. Aber es gab wohl nun keinen Ausweg mehr und diese Erkenntnis zwang diesen verzweifelten Schrei aus ihrer Kehle
 

„Ja, ich werde Dir zeigen, was wahre Qualen sind… Los, Keppan, fange an, damit diese Schlampe endlich Ruhe gibt“, sagte Joshu bedrohlich und der Alte nickte und biss in seinen Daumen, um mit der Beschwörung zu beginnen. Sein Anführer sah zufrieden aus, doch er erblasste plötzlich. Innerhalb eines einzigen Moments passierten verschiedene Dinge. Blut spritzte durch die Luft und dann kullerte ein abgetrennter Kopf auf den Boden und tränkte die Erde blutrot. Die Augen des enthaupteten Alten waren groß und traten beinahe aus seinen Höhlen hervor, während er in den letzten Sekunden seines Lebens beobachten konnte, wie sein kopfloser Körper noch ein Handzeichen vollführte, dann jedoch schlapp wurde und in sich zusammenfiel. Seikas Schrei verklang, als sie spürte, wie ihre Fesseln sich plötzlich lösten und sie wie in Trance zu fallen schien. Doch ihr Sturz wurde von kräftigen Armen gebremst, die sie um den Bauch fassten und sicher hielten.
 

„Verschwindet, sofort“, sagte Itachi mit tiefer drohender Stimme und sein Sharingan brannte förmlich, als er den Braunhaarigen damit fixierte. Mit einem leisen Geräusch fiel das kurze Katana, mit welchem er den Alten geköpft hatte, blutgetränkt zu Boden. Er fühlte, wie schnell Seikas Atem und Puls ging, als sie erschöpft ihren Kopf nach hinten gegen seine Brust fallen ließ. Seine Hände schlossen sich nur noch fester um sie. Der Schwarzhaarige beobachtete, wie Joshu ihn ungläubig anstarrte. Jetzt, da der Alte tot war, konnten sie sicher nicht mehr das Jutsu benutzen.
 

„Du… Du Bastard!“, brüllte er und es schien für einen Moment, als wäre er uneins mit sich, ob er nun angreifen, oder sich wirklich zurückziehen sollte. Es ertönte ein weiterer, beinahe hilfloser Schrei und alle Köpfe wandten sich um. Da saßen immer noch Deidara und die bewusstlose Furiko zusammen im Gras, doch nur ein paar Meter daneben lag er sich windende, vollkommen entstellte Körper von Fujita. Deidaras Bomben hatten ihn mit voller Wucht getroffen. Er hatte Brandblasen am ganzen Körper, die bereits aufgeplatzt waren und stark bluteten. Joshu begann, heftig zu zittern. Er strahlte den Hass, der auf seinem Gesicht zu sehen war, regelrecht aus.
 

„Damit kommt ihr nicht durch, verlasst euch drauf!“, bellte er und er und Akiyama sprangen zu dem zerfetzten Körper von Fujita. Sogleich gesellte sich Tekketsu zu ihnen dazu. Sie warfen einen Blick zu Deidara und Furiko, doch der Blonde hob verteidigend seine Hände, bereit, sich zu wehren, wenn er angegriffen werden sollte. Doch da sammelten die Osoroshisa ihren Kameraden auf und verschwanden spurlos in einer Wolke aus Staub. Eine beinahe wohltuende Ruhe breitete sich über dem Gelände auch und allen Akatsuki schien eine Last vom Rücken zu fallen, als die bedrückenden Auren der Osoroshisa verschwanden. Itachi ließ Seika langsam zu Boden gleiten, indem er sich gemeinsam mit ihr niederließ, damit sie sich wieder beruhigen und zu Atem kommen konnte. Und eine tiefe Stille legte sich über die Gegend, die so befreiend und erlösend war, dass die Akatsuki es sich erlaubten, sich für ein paar lange Minuten nicht zu regen und einfach das Gefühl zu genießen, dass sie dem Schlimmsten entgangen waren…
 

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Die Akatsuki hatten einstimmig beschlossen, auf dem Rückweg eine längere Rast in einem kleinen abgelegenen Gasthaus einzulegen, weil sie alle ziemlich erschöpft waren und niemand in diesem Zustand die Reise zurück nach Amen o Kuni wagen wollte. Sie waren einige Zeit, nachdem die Osoroshisa verschwunden waren und Furiko wieder zu Bewusstsein gekommen war, langsam aufgebrochen. Aber auch auf dem Rückweg hatten sie kein Wort geredet, obwohl so viele verwirrende Dinge vorgefallen waren, welche eigentlich hätten besprochen werden müssen. Doch jeder von ihnen war auf seine Weise völlig geschafft, nicht nur körperlich, deshalb konnte das Reden über die Erlebnisse auch auf eine andere Uhrzeit verschoben werden.
 

Sie machten also einen kleinen Umweg über ein winziges Dorf in Taki no Kuni, welches aus ein paar einfachen Häusern und einer Gaststätte bestand und wo sicher nicht die geringste Gefahr für sie bestand, sodass sie sich sorgenfrei ausruhen konnten. Die Besitzerin des Lokals vermietete im Obergeschoss ein paar Zimmer. Itachi hatte sie zu diesem Ort gelotst und obwohl sie sich wunderten, woher er wusste, dass es dort eine Möglichkeit gab, wo sie einkehren konnten, stellte keiner diese Frage. Sie ließen ihre Hüte und Mäntel und alles, was sonst noch überflüssig oder zu auffällig gewesen wäre, an einer schwer zugänglichen Stelle bei den zahlreichen Felswänden zurück, die es im Lande der Wasserfälle zu genüge gab, dann machten sie sich zu dem Dorf auf.
 

Die Straßen waren verlassen, als sie ankamen, und es dämmerte bereits. Außerdem war das Wetter schlecht, denn es wehte ein kalter Wind und der Himmel war mit dunkeln Wolken bedeckt, als würde es jeden Moment zu regnen anfangen. So war es verständlich, dass sie die Anwohner schon in ihren Häusern waren - oder eben in der Gaststätte beieinander saßen. Jeder der vier Akatsuki wusste bei dem Anblick der Bauten, dass auch die Zimmer, die sie beziehen wollten, nicht besonders gut ausgestattet sein würden. Doch jeder von ihnen war so erschöpft, dass ihnen ein Bett, egal, ob es besonders weich oder auch nicht, völlig ausreichen würde. Hauptsache warum und trocken, denn sie waren froh, bei diesem Wetter nicht draußen übernachten zu müssen.
 

Als sie den hell beleuchteten Schankraum durch die leicht quietschende Schwingtür betraten, wurde es in dem mit Leuten regelrecht voll gestopftem Zimmer sofort um einiges leiser, doch die Gespräche verstummten nicht vollkommen, als sich die Gesichter der versammelten Gäste neugierig zu ihnen drehten. Den Akatsuki war klar, dass sie als fremde Personen nach dem Kampf nicht gerade vorteilhaft und vielleicht sogar Furcht einflößend aussahen, Deidara mit einigen Schnittwunden, Seika mit aufgeschlitztem Rücken und Itachi mit einem blauen Auge. Nur Furiko war außer ein paar leichten Kratzern überhaupt nicht verletzt, sie hatte ja auch gar nicht gekämpft. Sie bahnten sich jedoch unbeeindruckt einen Weg durch die gut besuchte Gaststätte zum Tresen. Die Wirtin schien sie bereits zu erwarten, denn sie sah ihnen erwartend entgegen. Vielleicht witterte sie ein Geschäft, denn durch diese Gegend kamen wohl kaum Leute von Anderswo.
 

„Ach, Reisende? Wir hatten lange nicht mehr Besuch von außerhalb! Wo kommen Sie denn her?“, fragte die Frau, die ganz dem Klischee nach durch ihre tief ausgeschnittene Bluse ihre enorme Oberweite präsentierte. In einer Hand hielt sie ein Küchentuch, mit dem sie wie mechanisch über die Theke wischte. Überhaupt sah es hier sehr verdächtig nach der Nachbildung eines Salons aus alten Wildwestfilmen aus. Aber vielleicht war das auch gewollt, um die Menschen anzulocken und vom normalen langweiligen Alltagstrott abzulenken.
 

„Zwei Zimmer“, sagte Itachi nur harsch und die Bardame hob ihre Augenbrauen. Sie machte eine abwehrende, beschwichtigende Geste wegen dem kühlen Ton des Schwarzhaarigen, der wirklich nicht für ein Pläuschchen aufgelegt war.
 

„Na, da haben Sie aber Glück. Zufälligerweise haben wir noch was frei“, sagte sie scherzhaft, denn wer würde hier in diesem abgelegenen Gasthaus schon zur gleichen Zeit einkehren wie sie? Nichtsdestotrotz drehte sie sich fügsam um, um nach den geforderten Zimmerschlüsseln zu suchen.
 

„Hä? Wie, zwei Zimmer?“, fragte Deidara misstrauisch. Das konnte doch nicht Itachis Ernst sein!
 

„Furiko und Seika, du und ich“, antwortete der Uchiha leise, ohne sich umzudrehen, und der Blonde holte sofort eingeschnappt nach Luft. Was dachte sich Itachi eigentlich? Er würde doch nicht mit ihm in einem Zimmer schlafen! So fertig war er nun auch wieder nicht, dass er freiwillig zu so etwas zustimmen würde!
 

„Motz jetzt nicht herum, Deidara. Dass Kakuzu nicht mehr bei uns ist, heißt nicht, dass wir gleich verschwenderisch werden können“, entgegnete Seika genervt, um einem Streit zwischen den beiden Männern vorzubeugen und verwies dabei auf das ehemalige Mitglied von Akatsuki, welches für die Finanzen der Organisation verantwortlich gewesen war. Kisames und Tobis Beschreibung nach, war er ein ziemlicher Geizhals gewesen, mit einer großen Vorliebe für die materiellen Dinge. Seika war es jedenfalls egal, ob Deidara die Situation passte, oder nicht. Sie wollte wirklich dringend auf ihr Zimmer, denn ihr Rücken tat ziemlich weh und sie sehnte sich nach einer Dusche, damit sie sich nachher heilen konnte. Sie hatte weitgehend Erfolg, denn der Blonde verstummte. Doch sein Gesicht zeigte, dass er trotzdem unzufrieden war. Da drehte sich die Bardame wieder zu ihnen um und legte zwei Schlüssel auf den Tresen. Itachi griff in seine Hosentasche und holte ein paar Geldscheine hervor.
 

„Zwei Nächte“, sagte er knapp und griff nach den Schlüsseln. Den einen schob er Seika entgegen, wobei er es vermied, sie anzusehen, den Anderen behielt er selber. Zielsicher ging er durch den Raum zu einer dunklen Ecke, von wo aus eine schmale Treppe in das Obergeschoss führte. Dort gab es nur einen Korridor, von dem gerade einmal fünf Zimmer abzweigten. Die Räume, die sie bekommen hatten, befanden sich rechts und links am Ende des Ganges. Itachi schloss die eine Tür auf und verschwand dahinter. Er kannte sich hier anscheinend sehr gut aus. Deidara stand für einige Momente unentschlossen vor dem Zimmer und blickte zu den Frauen.
 

„Na ja, dann mal gute Nacht. Schlaft gut, yeah...“, sagte er resigniert und folgte dem Uchiha, weil ihm eigentlich keine andere Wahl blieb, jedoch nicht bevor Seika ihm das medizinische Notfallpäckchen gereicht hatte, damit er sich zuerst alleine behandeln konnte, weil die Brünette im Moment nicht wirklich dazu in der Lage war, sich alle großartig anzusehen und sie zu versorgen. Furiko und Seika wünschten ihm also dasselbe und die Brünette öffnete den Tür zu ihrem Zimmer. Wie sie gedacht hatte, es war ein einfacher Raum mit einem sauberen Doppelbett, einem Schrank, einem Tisch mit zwei Stühlen und einem angrenzenden kleinen, aber ausreichendem Bad. Sie schmunzelte leicht, als sie sich vorstellte, dass Deidara damit so gar nicht glücklich sein würde. Die Brünette jedoch hatte keine Einwände, dass sie und Furiko das Bett zusammen benutzen würden. Die Blonde schloss die Tür hinter ihnen und schloss es von innen ab.
 

„Seika? Du kannst ruhig zuerst ins Bad...“, sagte sie und die junge Frau mit den goldenen Augen nickte ihr dankbar zu, denn es war eigentlich offensichtlich, dass Seika die Dusche viel nötiger hatte, als Furiko. Sie hatte in ihrem kleinen Rucksack ein weiteres Shirt mitgenommen, für das sie jetzt ziemlich dankbar war, weil sie sicherlich nicht in ihrem zerschnittenen Oberteil herumlaufen wollte. Sie entledigte sich also ihrer Sachen, bereitete sich die Sachen vor, die sie nachher wieder anziehen würde und stellte sich unter die enge Dusche. In einer Halterung an der Wand gab es Seife, sodass sich die junge Frau so gut es ging wusch, dabei jedoch auf die aufgeschlitzte Haut ihres Rückens Acht gab. Es waren auch ein paar Handtücher bereit gelegt und als Seika fertig war, trocknete sie sich vorsichtig ab. Da sie nun sauber war, konnte sie damit beginnen, ihre Wunden ohne Bedenken zu schließen, da sich diese nun nicht mehr entzünden konnte. Insgesamt brauchte sie nicht allzu lange im Bad, weil sie, seitdem sie die Kissen auf dem Bett gesehen hatte, noch dringender schlafen wollte, als zuvor.
 

Als sie wieder mit ihren ganzen Sachen in den Händen und nur in ihrer Unterwäsche bekleidet in das Zimmer herein trat, sah sie, wie Furiko auf einem herangezogenen Stuhl am Fenster saß und nachdenklich in die immer dunkler werdende Umgebung hinaus blickte. Als die Blonde Seika kommen hörte, lächelte sie leicht und etwas verlegen, weil sie es etwas überraschte, dass die Brünette so offen in ihrer Gegenwart war, und erhob sich, um nun ebenfalls im Bad zu verschwinden. Seika seufzte tief, während sie sich auf der Matratze niederließ und unter die Bettdecke schlüpfte. Zum ersten Mal seit längerer Zeit störten sie die unaufhörlichen Gedanken, die in ihrem Kopf herum schwirrten, nicht, denn sie waren gar nicht da. Doch das war der Brünetten nur allzu recht. Denn kaum hatte ihr Kopf das Kissen berührt, da war sie schon eingeschlafen...



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  PinkLady18
2008-08-12T09:05:19+00:00 12.08.2008 11:05
Ah entschuldige, ich bin ein bisschen spät^^
So was sage ich denn dazu...Itachi hat Seika gerettet. Zumindest dieses mal, wenn er es nicht getan hätte, dann hätten sie Seika definitv verloren, also blieb ihm wohl auch nichts anderes übrig...aber wieso weicht er jetzt ihren Blicken aus?
Seine Erklärung für diese Sache, als er sie nicht gerettet hat, als er es nicht einmal versucht hat, ist mir irgendwie noch nicht so ganz klar...aber er macht sich auf jeden fall eine Menge Gedanken und dass er auch noch von ihr träumt, obwohl er sonst nie geträumt hat...das soll schon etwas heißen. Trotzdem weiß ich immer noch nicht, wie du die beiden je wieder zusammen bekommen willst, ich meine FALLS du das willst, was ich ja nunmal sehr hoffe...es wird nicht so leicht denke ich mal ;-)
Und Deidara mit Itachi in einem Zimmer? Hoffentlich lässt der seine Bomben bei sich, das würde ihm und Itachi nur schaden XDDDD
Tja, also dann lese ich mal weiter, wieder ein sehr tolles Chap, gggglg PinkLady18 <3
Von: abgemeldet
2008-08-11T13:12:18+00:00 11.08.2008 15:12
Woohoo, jetzt bin ich endlich beim letzten veröffentlichen Kapitel angekommen xD
Da bin ich aber stolz auf mich >_<

Mann...was machst du bloß mit Seika und Itachi?
Seika schreit herum und Itachi zuckt aus? Ääh, in dem Moment verständlich, aber ich hätte nie gedacht, dass in dieser ff mal sowas vorkommt...
Wenn du es so willst, eine gelungene Überraschung. Und ich konnte alte, silberhaarige Pedophile sowieso noch nie ausstehen xD

Bei diesem Kapitel ist dir, finde ich, ein sehr guter Abschluss gelungen. Hätte nicht gedacht, dass Seika in nächster Zeit nochmal glücklich und friedlich einschlafen könnte...Aber da hat Itachi ihr wohl einen Strich durch ihr ewiges Beleidigt-Sein gemacht, hmm?

Freu mich schon auf's nächste Kapitel ;)
lg, Flyy~
Von:  InaBau
2008-08-08T14:42:16+00:00 08.08.2008 16:42
Zum Glück überlebten ausser einem alle Akatsukimitglieder. Hoffentlich können sie auch den Rest ihrer Feinde besiegen! Ich bin froh, dass sie trotz allem relativ glimpflich davon kamen. Nur schade, dass nicht alle überlebten.
Von:  -exterminate-
2008-08-08T14:06:14+00:00 08.08.2008 16:06
*grin*
Erwartungen erfüllt, würd ich sagen.
Wir wissen, warum Itachi ihr damals nicht geholfen hat!
Und diesmal hat er ie gerettet.
Einfach hammer das Kapitel.

Hoffentlich gibts im nächsten Kapi ne Aussprache :D

Achja...Itachi mit nem blauen Auge? Harhar, sieht bestimmt gut aus =D
lg
Biggi
#46
Von:  Delta
2008-08-08T10:21:30+00:00 08.08.2008 12:21
Hallo das Kapitel war richtig toll. Endlich versteht man ein bisschen warum Itachi Seika damals nicht gerettet hat obwohl ich mir sowas schon gedacht hab^^
Auch find ich es klasse das Itachi sie diesmal gerettet hat bin gespannt wie das Seika aufasst.
War alles in allem ein richtig gutes Kapitel

lg delta
Von: abgemeldet
2008-08-08T09:18:02+00:00 08.08.2008 11:18
huhu :)

na da kam also doch noch der retter in der not^^ ... schön, dass du vorher noch einen einblick in itachi's gefühlswelt und beweggründe gegeben hast, war wirklich sehr aufschlussreich...

da hoffe ich mal, dass im nächsten kapitel sich nun endlich mal ausgesprochen wird, gibt ja bestimmt viel zu erzählen...
und ich will noch wissen, was das für ein jutsu war, was die gegner bei furiko benutzt hatten...

achja, aber ansonsten war´s ein super kapi, ich freu mich schon auf das nächste^^

bb, mietze
Von: abgemeldet
2008-08-08T09:07:11+00:00 08.08.2008 11:07
Hey
geiles Kapitel...
Musste Seika eigentlich nicht irgendwie froh sein dass Itachi sie diesmal gerettet hat. Und er scheint auch tiefe gefühle für sie zu empfinden. Ich glaube Pain bekommt seinen Schriftrolle doch noch XDDDDD
Bitte... In den nächsten Kapitel sollen sie wieder zusammen kommen.
glg, bye
kittykatty


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