Zum Inhalt der Seite

Deepest Gold

Who are you, holy flame?
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

First maneuvre

Der zweite Tag ihrer Reise gestaltete sich ziemlich abwechslungsreich. Seika, Itachi, Kisame und Tobi brachen nach ihrer ersten Pause wieder auf, nachdem sie ein einfaches Frühstück aus ihrem Proviant zusammen mit ein paar handvoll Beeren, die Seika und Tobi gepflückt hatten, zu sich genommen hatten. Dann liefen sie erneut los. Vor ihnen lag als einzigstes, recht gefährliches Gebiet nur noch Oto no Kuni und dann wieder neutrales Territorium. Letztens, auf ihrer Reise nach Kaminari no Kuni, waren sie in Oto no Kuni trotz ihrer Vorsicht auf Shinobi gestoßen, gegen die sie hatten kämpfen müssen, damit niemand erfuhr, in welche Richtung sie unterwegs gewesen waren, und zwar nach eben ins Land der Blitze, wo ANBU nach ihnen gesucht hatten. Auch dieses Mal war das Land scharf bewacht. Zu allem Überfluss begann es auch noch zu regnen, doch es rieselten nur ganz feine Tröpfchen herab. Es war so, als wollte wirklich alles Seika an ihre letzte Reise erinnern. Damals waren Kisame und Itachi krank geworden, weil sie völlig durchnässt und unterkühlt in der Basis von Kaminari no Kuni angekommen waren. Die Brünette blickte mit unheilvollem Gesicht in den Himmel, doch selbst nach einer halben Stunde nieselte es nur schwach. Außerdem befanden sie sich in Oto no Kuni im Wald, deshalb wurden sie nicht allzu nass, was Seika ziemlich beruhigte. Sie wollte sich nicht noch mal um diese Männer kümmern, denn sie waren allesamt wirklich schwierige Patienten…
 

Doch das trotzdem miese Wetter hielt die Otoshinobi nicht von ihrem Dienst ab, denn sie waren wachsam wie eh und je, vielleicht sogar noch etwas mehr vorsichtig. Das letzte Ereignis, bei dem mehr als ein Dutzend Shinobi umgekommen waren, durch die Hand von unbekannten Ninja, hatte ihnen wohl einiges an Ärger und Bestrafungen ihres Anführers erbracht, denn nun würden sie sich so einen Fehler nicht leisten, weil sie daraus gelernt hatten. Doch niemand wusste eben, mit welchen Gegnern sie es damals zu tun gehabt hatten. Den größten Teil des Weges bewegten sich die Akatsuki so lautlos und geschickt durch das Land, dass niemand sie bemerkte, auch wenn sie nur ein paar Meter an Wache haltenden Otoshinobi vorbei liefen. Manchmal legte Itachi auch ein Genjutsu über die Gruppe, um sie vor Blicken zu schützen, doch das konnte er nicht immer machen, weil er dabei Chakra verbrauchte, welches ihre Gegner eventuell detektieren könnten.
 

Doch es kam, wie es kommen musste, und sie wurden in einen Kampf verwickelt, weil ausgerechnet ein aus einem Erdloch schnellender Hase durch seine Geräusche die Aufmerksamkeit der Otoshinobi auf sich zog. Dadurch, dass sie sich umsahen, entdeckten sie die Akatsuki. Es war ein kurzer, aber heftiger Schlagabtausch. Tobi wurde durch den Streich eines Katanas am Oberarm verletzt, doch ansonsten ging alles gut, denn die Otoshinobi waren innerhalb von fünf Minuten tot. Wegen diesem ungewollten Aufeinandertreffen beeilten sich die Akatsuki noch mehr, endlich das Land zu durchqueren. Seika wartete mit Tobis Heilung, bis sie wieder neutrales Land unter ihren Füßen hatten. Dort rasteten sie und zogen dann erst weiter.
 

Das Land hinter Oto no Kuni war gleichzeitig jenes, von dem aus sie ihre Schiffsreise antreten würden. Doch hatten sie noch eine längere Reise vor sich, bis sie zur Küste kommen würden. Außerdem hatten sie noch genügend Zeit, bis ihr Schiff nach Mizu no Kuni in See stechen würde, weil sie sich in Oto no Kuni so beeilt hatten. Deshalb ließen sie es jetzt etwas ruhiger angehen und beschlossen bald, eine längere Pause bis zum nächsten Tag einzulegen. Sie fanden einen guten, abgelegenen Platz im Randbereich eines kleinen Wäldchens, wo sie die Nacht verbringen wollten. Trotz der nicht allzu an den Kräften zehrenden Reise, waren alle mit einer längeren Rast einverstanden. Tobi jammerte, weil ihm seine Füße weh taten und auch Kisame spürte langsam das Gewicht von Samehada auf seinem Rücken, weshalb er froh war, sein Schwert für einige Zeit abnehmen zu können. Itachi wies keinerlei Zeichen von Müdigkeit auf und Seika auch nicht, doch die Kunoichi schien in einer schlechten Verfassung zu sein. Sie war die ganze Zeit so abwesend, als würde sie unermüdlich über etwas nachdenken. Ihre schlechte Stimmung färbte irgendwie auf Tobi ab, der nur noch lustlos vor sich hin schlenderte und dies wiederum nervte Kisame. Der Haimann war froh, dass sie nun endlich eine Pause machten und schlafen konnten. Am nächsten Morgen würde sich er wieder alles ganz anders aussehen. Denn es lagen Aufgaben vor ihnen, die die nagenden Gedanken von Seika sicher ablenken würden.
 

Itachi und Seika verschwanden gemeinsam, um zu ruhen. Kisame war nicht verwundert. Itachi schlief nie in der Nähe von Anderen, wenn sich die Möglichkeit bot, ein paar Bäume und Sträucher zwischen sich und die Mitreisenden zu bringen. So war es nur verständlich, dass Seika ihm folgte. Und der Haimann? Er verblieb mit Tobi. Wenigstens war dieser müde, sodass er nicht mehr viele Wörter aus sich herausbrachte. Im Moment versuchte er, sich ein bequemes Plätzchen zum schlafen zu suchen, was nicht ganz einfach war, denn sie waren hier in einem Wald und ein Wald war kein Schlafzimmer. Tobi würde vergebens nach einem Futon, geschweige denn einer Matratze Ausschau halten können. Der Maskierte stellte sich immer so an, obwohl man ihm das nicht zutrauen würde. Nun, Kisame war schon seit geraumer Zeit sein Partner und sie waren schon oft unterwegs gewesen, mit immer demselben Theater, wenn sie sich nachts ein Plätzchen zum Schlafen suchten. Während sich der Haimann dann immer schon längst irgendwo hingesetzt hatte, wo es trocken war und er sich irgendwo anlehnen konnte, tigerte Tobi durch die Gegend, als ob er versuchen würde, den Untergrund mit seinen Tritten zu lockern, was jedoch den gegenteiligen Effekt hatte. Es gab also immer nur eine Möglichkeit, Tobi in seinem unerbittlichen Marsch zu stoppen. Kisame hatte es nämlich satt, denn er konnte nicht pennen, solange sein Partner auf seiner aussichtslosen Suche war.
 

„Jetzt hock' Dich halt hin! Hier, der Platz neben mir ist nicht übel!“, sagte er zu dem Maskierten, der daraufhin zu ihm blickte. Und wirklich ziemlich unentschlossen und skeptisch schien.
 

„Aber Du schnarchst heute nicht, oder?“, fragte der Uchiha nach mit schief gelegtem Kopf nach. Kisame zuckte nur mit den Schultern.
 

„Woher soll ich wissen, was ich im Schlaf mache? Aber ich bemüh mich“, gab er zurück und sah zufrieden, wie Tobi sich nach einer weiteren Runde seines inneren Konflikts endlich hinsetzte.
 

„Okay, sonst box ich Dich in die Seite“, antwortet der Maskierte darauf, der keine Anstalten machte, sich das orange Ding vom Gesicht zu ziehen, weil er immer damit schlief. Kisame warf ihm einen schiefen Blick zu.
 

„Du weißt aber, dass ich dann zurückschlage!“, merkte er nur vorsichtshalber an, weil er leider so reagierte, wenn man ihn unsanft aus dem Schlaf wecken wollte, was Tobi schon ein paar Mal schmerzhaft zu spüren bekommen hatte. Doch dieser winkte nur ab, denn anscheinend hatte er es vergessen, und versuchte, die Best mögliche und bequemste Position zum schlafen zu finden.
 

Außer, dass Tobi gähnte oder vor sich hin brummte, weil ihm sein Ruheplatz nicht gefiel, war es ruhig, abgesehen natürlich von den typischen Geräusche, die ein Wald machte, obwohl er selber natürlich keine Laute verursachen konnte, nur die Bewohner, die im Gehölz lebten, oder der Wind, der durch die Äste strich. Und das Seltsamste war, dass Kisame immer noch wach war. Er war normalerweise der beste Schläfer von allen, denn er konnte überall ein Nickerchen halten, wenn es sein musste auch im Stehen und in der prallsten Helligkeit. Alles war ihm egal, wenn er nur für ein paar Minuten schlafen konnte, um sich etwas auszuruhen. Doch irgendwie konnte er in diesen Moment nicht in die Traumwelt abdriften. Er war schon müde, aber sein Körper war von der nicht besonders flotten Reise noch aktiv und ebenfalls nicht ganz ausgepowert. Sie waren nun nicht mehr allzu weit von dem Hafen entfernt, von dem aus ihre Fähre ablegen würde. Das Schiff lichtete seinen Anker erst mittags, sodass sie noch viel Zeit hatten. Nun ja, sie mussten sich auch noch soweit zurecht machen, dass sie wenigstens einigermaßen wie Zivilisten aussahen, wenn sie sich zu anderen normalen Leuten auf die Fähre begaben, aber das sollte, mit einer Frau in ihrer Gruppe, nicht allzu schwierig sein...
 

Ein unzufriedenes Murren von der Seite sagte dem Haimann, dass Tobi auch noch wach war, aber sicherlich nicht, weil er über etwas Besonderes nachdachte, sondern weil ihm dieser Schlafplatz einfach nicht passte. Aber da konnte Kisame nichts dafür. Hätte sich der Maskierte halt einen Schlafsack oder so mitgenommen… Plötzlich waren leise Stimmen zu vernehmen. Sie sprachen ruhig und tief, doch trotzdem waren sie zu hören, wenn es sonst nichts gab, was die Ohren beschäftigte. Tobi richtete sich auf und blickte zu Kisame hinüber. Kam etwa jemand hierher? Völlig erstarrt und durch die Dunkelheit mit den Schatten verschmolzen, saßen die beiden Akatsuki da und lauschten angestrengt, ob sie Schritte vernahmen, die in ihre Richtung kamen. Wenn ja, dann mussten sie Alarm geben und von hier verschwinden…
 

Da ertönte wieder eine Stimme. Es war die Stimme einer Frau. Sie kam Kisame bekannt vor und sie… stöhnte? Kisames Hirn, welches zwar versoffen, aber nicht ganz blöd war, schwante plötzlich Übles. Mit geweiteten Augen blickte er in die Richtung, aus der die Geräusche gekommen waren.
 

„Hm? War das nicht Seika?“, fragte Tobi nach und hatte sich wieder etwas entspannt. Wenn das so war, dann brauchten sie sich keine Sorgen mehr machen. Vielleicht konnten sie und Itachi auch nicht schlafen und unterhielten sich noch etwas. So dachte es sich Tobi jedenfalls. Doch Kisame käme nie auf den Gedanken, dass sie sich 'unterhalten' würden, jedenfalls nicht mit Worten. Er hoffte, dass er sich verhört hatte, ja, das hoffte er wirklich. Die Beiden würden doch nicht wirklich… Ein unterdrückter Schrei ertönte und verschmolz zu einem ekstatischen Stöhnen, welches plötzlich wieder gedämpft wurde. Wenn Kisame jemals in seinem Leben errötet wäre, dann jetzt.
 

„Warum schreit Seika so? Sollen wir mal nachsehen, ob was passiert ist?“, fragte Tobi nach und der Haimann sah ihn alarmiert mit einer den Maskierten zurückhaltenden Geste an. Nachsehen? Oh ja, dann würde erst etwas passieren. Kisame konnte es nicht fassen, denn jetzt war es sicher. Itachi und Seika taten es miteinander, nur ein paar Meter entfernt. Im Wald. Und der Uchiha kümmerte sich nicht mal darum, dass sein Objekt der Begierde wenigstens dabei still war. Der Blauhäutige bemerkte, dass Tobi ihn neugierig ansah und er glotzte nur entgeistert zurück. Was sollte er denn jetzt tun, damit der Maskierte nicht wirklich nachsehen ging und den Schock seines Lebens bekam? Damit meinte der Haimann nicht, dass es ein unästhetischer Anblick sein würde, denn die beiden fraglichen Personen waren bestimmt recht ansehnlich, untertrieben gesagt, doch so wie Tobi sich anstellte, hatte er wohl nicht die leiseste Ahnung, was dort im Gebüsch vor sich ging. Als sich dann auch noch Itachis Stimme rau zu der seiner Gespielin dazu gesellte, wurde Tobi ungeduldig und wollte schon aufstehen, was Kisame gerade noch so verhindern konnte, indem er den Maskierten zurück auf seinen Hosenboden zog.
 

Verdammt, waren Itachi und Seika so unersättlich, dass sie es nicht noch ein paar Stunden aushalten konnten, wenn sie eine Kabine in der Fähre beziehen würden? Hatten sie es so dringend nötig, dass es ihnen eventuell egal war, dass Kisame und Tobi vielleicht ein paar Meter weiter eventuell versuchten, zu schlafen und sie eventuell bei ihren Aktivitäten hören konnten, weil es hier keine Türen gab, die man schließen und so eventuelle Geräusche aussperren konnte? Sex im Wald; Kisame würde die Zwei dafür umbringen, weil sie ihn in eine sehr verzwickte Situation brachten. Er, der unverschämte, perverse Witzbold von den Akatsuki, hätte sich in einer anderen Situation wohl darüber amüsiert, doch gerade fand er es gar nicht lustig. Tobis Blick verlangte langsam nach einer Erklärung, warum sie denn nicht nach dem Rechten sehen sollten, doch wenn der Maskierte noch etwas länger Leben wollte, dann sollte er jetzt auf seinem hübschen Hintern sitzen bleiben. Doch was sollte der Haimann tun? Er konnte Tobi jetzt wohl schlecht von Bienchen und Blümchen- Hallo? Wer war er denn, verflucht noch mal!? Das würden die Zwei gleich morgen heimgezahlt bekommen, darauf konnten sie wetten!
 

„Ach, vielleicht ist Seika sauer auf Itachi, oder so… Ja, und jetzt zanken sie ein wenig... Bestimmt!“, stammelte Kisame völlig planlos. Kami, etwas Blöderes fiel ihm nicht ein, oder wie?
 

„Ja, das könnte sein. Sie war schon die ganze Zeit über nicht so gut drauf! Aber das wird schon nicht so schlimm sein. Also dann, gute Nacht“, antwortete Tobi und machte sich sofort daran, eine gute Position zum Einschlafen zu finden. Weil der Maskierte ihm diese Ausrede abgenommen hatte, atmete Kisame erleichtert aus. Er wusste noch nicht mal, dass er die Luft überhaupt angehalten hatte. Ein Problem war er jetzt jedenfalls los. Doch was war, wenn hier doch jemand umher schlich und sie hören würde? Auch das wäre für denjenigen sicher nicht angenehm… Plötzlich hörte Kisame jedoch das Flattern von Flügeln und als er aufsah, bemerkte er, wie eine von Itachis schwarzen Krähen auf dem Baum neben ihnen saß. Also hatte der Uchiha doch vorgesorgt… Grummelnd lehnte sich der Haimann wieder zurück und versuchte, trotz allem einzuschlafen, doch leider war sein perverses Hirn jetzt wieder völlig wach…
 

-----
 

Am nächsten Morgen war Kisame alles andere als ausgeruht, als sie sich etwa zwei Stunden nach Sonnenaufgang versammelten, um ihren Weg fortzusetzen. Die anderen Drei jedoch schienen ganz munter zu sein, Tobi trotz seiner verzweifelten Suche nach dem besten Schlafplatz und Itachi und Seika nach… nun ja. Nach einer kleinen Mahlzeit sprangen sie also los, von Baum zu Baum, stießen sich an Ästen ab, wichen peitschenden Zweigen aus und segelten bei weiteren Entfernungen durch die Luft. Der frische, salzige Wind, der von Richtung Meer landeinwärts wehte, weckte erst Kisames Geister. Der Geruch des Meeres erinnerte ihn sofort an seine Heimat und er konnte es plötzlich nicht mehr erwarten, den großen Teich zu sehen, der bis zum Horizont reichte. Er dachte bei sich, dass er am liebsten die Strecke bis nach Mizu no Kuni schwimmen würde, doch dafür war er wohl etwas aus der Kondition… Und während die kühle Luft in sein Gesicht wehte, erinnerte er sich an sein Vorhaben.
 

„Sagt mal, ihr Zwei, was war das denn für ein Krach, den ihr da gestern Nacht veranstaltet habt?“, fragte er nach und verbarg sein breites Grinsen gar nicht, als er Itachi und Seika neugierig ansah. Er wollte die Beiden direkt damit konfrontieren, dass er dem gelauscht hatte, was sie gestern Abend getrieben hatten, um sie in Verlegenheit zu bringen. Die Brünette wandte ihren Kopf zu ihm hin.
 

„Wie, Krach? Ich war doch so leise…“, antwortete sie ein wenig verrucht, obwohl trotzdem mit einem leicht rosa Schimmer auf ihren Wangen, sodass Kisame sich verschluckte, obwohl er nichts im Mund hatte. Das hatte sie jetzt nicht wirklich gesagt, oder? Doch Itachi schmunzelte kaum merklich, sodass Kisame die junge Frau wohl oder übel beim Wort nehmen musste.
 

„Das macht nichts. Wenn ihr Streit hattet, dann musstet ihr das ausdiskutieren, ist viel besser so. Ich konnte trotzdem gut schlafen, nur hat mich die ganze Zeit ein böser Stein in den Hintern gepiekst…“, meinte Tobi mit ernster Stimme und unzufriedenem Kopfschütteln und bekam dafür von Kisame einen tödlichen Blick zugeworfen. Seika sah den Maskierten perplex an. Streit? Wer mit wem? An der Reaktion des Haimannes fand sie aber schnell heraus, dass das wohl seine Erklärung für die nächtlichen Geräusche gewesen war… Nun, so ganz gelassen, wie die Brünette sich gab, war sie natürlich nicht. Als Itachi sich ihr in ganz bestimmter Absicht genähert hatte, war sie nicht ganz davon überzeugt gewesen, ihm wirklich nachzugeben, weil sie ja wusste, wer sich in ihrer Nähe befand. Doch es war andererseits unglaublich erregend gewesen, weil es so verboten war… Tabus zu brechen war normalerweise nicht ihre Art, doch wenn es mit dem Schwarzhaarigen geschah, hatte ihr Verstand plötzlich keine Ausreden mehr…
 

Seika begann zu lachen, weil Tobis Antwort so überzeugt von sich selber klang, sodass es scheinbar keinen Zweifel gab, dass nicht 'nicht' mit Itachi gestritten hätte. Mit seiner Unwissenheit hatte der Maskierte mal wieder die eigentlich eher bedrückte Stimmung gehoben. Kisame hingegen war sprachlos. Toll, er hatte sich eigentlich rächen wollen für seine Erklärungsnot, doch das ging gerade total unter in der allgemeinen lockeren Atmosphäre.
 

Deshalb liefen sie weiter und sie kamen dem Meer immer näher. Der Wald lichtete sich und die Luftfeuchtigkeit wurde auch immer höher und sie war voll von dem salzigen Geruch des großen Ozeans. Bald war die Landschaft eine mediterrane Steppe und die Akatsuki mussten immer mehr aufpassen, weil sie der Hafenstadt immer näher kamen. Schon tauchten vor ihnen die ersten Häuser auf und sie mussten Halt machen.
 

„So, weg mit den Hüten und raus aus euren Mänteln. Nehmt auch eure Hitai-ate ab und Du Tobi, Deine Maske... Nein, keine Widerrede, das haben wir doch so besprochen, nicht wahr?“, sagte Seika und stemmte ihre Hände verärgert in die Hüften, als sie sah, wie der Maskierte sich zierte, das orange Ding endlich abzunehmen. Die Anderen folgten ihren Anweisungen jedenfalls. Natürlich war die Kleidung, die sie unter ihren Mänteln trugen, immer noch die typische Shinobikluft, doch solange sie niemand als Akatsuki identifizierte, war ihnen das egal, es war sogar praktisch, wenn sie sich durch ihr Auftreten genügend Respekt verschaffen würden, damit sie niemand dumm anmachte. Nun ja, Itachi könnte eigentlich jeden nur durch einen einzigen Blick vertreiben, außerdem war ja Kisame bei ihnen mit dabei und den Haimann konnte man schlecht irgendwie verkleiden, schon wegen seiner Größe und Hautfarbe. Aber sie kamen hier ja nach Mizu no Kuni, da war der Blauhäutige sicher nicht so auffällig.
 

Seika beobachtete zufrieden, während sie sich selber aus ihrem Mantel schälte, wie sich die Akatsuki in mehr oder weniger gewöhnliche Shinobi verwandelten. Auch Tobi gab schließlich auf und nahm letztendlich seine Maske ab und wurde so auch zu einem mehr oder weniger normalen Ninja. Die Brünette wunderte sich, warum er sich geweigert hatte, es zu tun, denn er hatte darunter sowieso seine Augenklappe an. Sie waren alle in schwarz gekleidet, einfache Hosen, schwarze kurzärmlige Shirts, schwere Schuhe. Die junge Frau trug nur ein Tanktop und darüber war sie froh, denn es war hier sehr warm, was sie doch ein wenig verwunderte. Aber sie waren ja auch nicht allzu weit weg von Hi no Kuni und der Inselstaat, zu dem sie unterwegs waren, lag ja ungefähr auf gleicher Höhe, auch wenn er noch lange nicht so groß war, wie das Feuerreich.
 

Sie verstauten ihre Sachen so gut es ging und dann machten sie sich auf den Weg in die Stadt hinein. Jetzt hatten sie es nicht mehr eilig, denn bis die Fähre ablegte, hatten sie noch genug Zeit. Es war schon ein spannender Augenblick, als sie sich letztendlich unter die Leute mischten und die Straßen entlang gingen. Viele Menschen sahen sie automatisch an, weil von ihnen schon eine besondere, mächtige Aura ausging, doch keiner kam ihnen zu nahe oder sprach sie auch nur an.
 

„Hey, schlag Dir aus dem Kopf, dass wir mit Dir shoppen gehen, klar?“, meinte Kisame grinsend, als Seika eine Sekunde länger in ein Schaufenster starrte, an dem sie vorbei gingen. Sie blickte ihn kritisch an.
 

„Oh, dabei habe ich mich so gefreut, weil ich heute gleich drei Männer dabei habe, die meine Einkaufstaschen tragen können...“, gab sie augenverdrehend zurück. Als ob sie einer der Weiber wäre, deren Hobby es war, einkaufen zu gehen. Außerdem bekam sie ihre Sachen sowieso gestellt, deshalb musste sie sich nicht selber um ihre Kleider kümmern. Aber wovon sollte sie sich auch etwas kaufen? Sie bekamen ja für ihre Mitgliedschaft bei Akatsuki kein Gehalt von Pain. Diese Vorstellung, dass sie sich jeden Monat einen Lohnzettel von ihm abholen würden, war so lächerlich, dass Seika leise kicherte, wofür sie die Anderen fragend ansahen. Natürlich waren sie alle freiwillig, mehr oder weniger, der Organisation beigetreten und bekamen dort alles, was sie brauchten. Das Essen war gut, die Zimmer waren mit allem ausgestattet, was man sich nur wünschen konnte und auch die Kleidung bekamen sie. Sie hatten natürlich Geld bei sich, doch das war für Zwecke der Mission gedacht, doch nicht für ihr eigenes Vergnügen.
 

So gingen sie weiter und landeten direkt im Gedränge eines bunten Marktes, auf dem alles Mögliche angeboten wurde, was das Herz begehrte. Es herrschte so ein reges Treiben um sie herum, dass die Akatsuki beinahe ignoriert wurden. Geschmückte Stände präsentierten die verschiedensten Dinge, Händler priesen lautstark ihre Ware an, es roch gut nach frisch zubereitetem Essen, Hausfrauen mit ihren Kindern suchten nach den besten Angeboten und Gaukler und andere Künstler versuchten, mit ihren Kunststücken die Menge zu begeistern und so etwas zu verdienen. Die Stimmung war fröhlich und ausgelassen und die Menschen hatten keine Sorgen. Für die Shinobi war dies ein ungewohntes Bild, denn dieses Land war nicht von Ninjas regiert und trotzdem lebten die Menschen hier in Frieden. Plötzlich drehte Itachi seinen Kopf um und blieb stehen, sodass die Anderen es ihm nachtaten. Hinter ihnen hatte sich eine Traube von sechs Kindern gebildet, die sie fasziniert mit großen Augen anstarrten und ihnen gefolgt waren.
 

„Hey, seid ihr etwa... Shinobi?“, fragte ein Junge mit verstrubbeltem blondem Haar. Hinter ihm versteckte sich ein kleineres Mädchen mit derselben Haarfarbe, ansonsten waren es nur Jungs. Er schien wohl den meisten Mut zu haben.
 

„Na, woher willst Du denn das wissen, Hosenscheißer?“, meinte Kisame grinsend, denn es amüsierte ihn wahnsinnig, wenn Kinder so offen auf sie zugingen, die noch keine Ahnung von den Gefahren des Lebens hatten und vor allem nicht von den Akatsuki. Sie schienen zwar zu spüren, dass von ihnen etwas Furchteinflößendes ausging, doch wie Kinder so waren, siegte meistens deren Neugier.
 

„Weil ihr Waffen dabei habt, die nur Ninja tragen! Das hab ich in einem Buch gelesen!“, gab der Junge trotzig zurück und schien sogar ein wenig beleidigt zu sein. Ob es wegen Kisames Bezeichnung war, oder weil er ihm nicht zutraute, dass er einen Shinobi erkennen konnte, war nicht erkennbar.
 

„Ach, Lesen kannst Du auch noch!“, konterte Kisame lachend und der Mut des Jungen schien immer mehr zu schwinden, so, wie er von dem großen blauhäutigen Mann fertig gemacht wurde, obwohl es dieser natürlich nicht ernst meinte. So war halt eben sein Humor und er schreckte auch vor Kindern damit nicht zurück, auch wenn es diesen sehr gemein vorkommen musste. Doch da kam Seika eine Idee.
 

„Du erkennst also einen Ninja, wenn Du ihn siehst, wie?“, fragte sie nach und der Junge starrte sie gespannt mit einem Nicken an. Die Brünette tauschte einen kurzen Blick mit Itachi, der sofort erkannte, was sie vorhatte.
 

„Wenn Du mir einen kleinen Dienst leistest, dann schenke ich Dir so eins“, erklärte sie und zog ein Kunai aus ihrem Hüftgürtel. Die scharfe Schneide glänzte in der Sonne, als sie es hoch hielt. Der Junge bekam leuchtende Augen. Es war klar, dass er nur allzu gern gewillt war, alles zu tun, um sich so ein besonderes Objekt anzueignen. Doch Seika war noch nicht fertig.
 

„Aber ich warne Dich, wenn Du nicht genau tust, was ich sage, dann kann ich mit Dieser Waffe hier auch andere Dinge tun...“, fuhr sie fort und drehte das Kunai geschickt um ihren Finger herum, sodass es schnell in ihrer Hand wirbelte und sie die Waffen wieder zurückstecken konnte. Sie sah, wie der Junge aufgeregt und auch ein wenig eingeschüchtert überlegte, was er nun tun sollte. Sie wollte ihm nicht drohen, aber er musste soweit eingeschüchtert sein, dass er seinen Auftrag gewissenhaft und vorsichtig durchführte, doch er durfte nicht zu viel Angst haben, denn sonst würde er abspringen und der Einfall der jungen Frau war eigentlich sehr praktisch für sie. Doch der Bengel hatte Mut, also würde er sicherlich nicht so schnell aufgeben, wenn es denn nachher so eine Belohnung für ihn gab, für die ihn die anderen Kinder sicher beneiden würden!
 

„Okay, ich mach alles, was Du mir sagst!“, versprach er und die Kinder um ihn herum blickten ihn entgeistert an, als wäre ihm ein zweiter Kopf gewachsen. Seika lächelte leicht. Einen Jungen zu begeistern, war nicht besonders schwer. Sie wies in Richtung einer schmalen Gasse, denn sie standen hier mitten auf der Straße und es wäre wohl etwas auffällig, wenn vier Shinobi mit einem kleinen Jungen verhandelten. Die junge Frau ging also in Begleitung des Kindes in den Schatten eines großen Hauses, um ihm zu erklären, was sie genau von ihm wollte. Die anderen Kinder liefen schnell und verängstigt davon, denn ohne ihren mutigen Begleiter trauten sie sich wohl nicht, bei den starken Männern zu bleiben. Tobi sah etwas irritiert zu Itachi.
 

„Was hat Seika vor?“, fragte er, doch Itachi schien nicht antworten zu wollen. Deshalb sah der Mann mit der Augenklappe wieder zu der jungen Frau, die in die Hocke gegangen war und mit dem Jungen sprach, der mit ernstem Gesicht nickte und sich angestrengt alles einzuprägen versuchte, was sie ihm sagte, denn er wollte natürlich unbedingt das Kunai haben! Deshalb warteten die Männer, bis Seika ihre Angelegenheit beendet hatte und dann zu ihren zurückkehrte. Es dauerte nicht lange. Der Junge hatte sich jedenfalls sehr schnell aufgemacht und war voller Tatendrang los gerannt, sodass er in der Menge bereits nicht mehr zu sehen war.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  -exterminate-
2008-10-08T14:59:04+00:00 08.10.2008 16:59
Oh yes :D
Das Kapitel fand ich richtig toll.
Irgendwie ist die heitere und unbeschwerte Stimmung, die in dem neutralen Land da herrscht, auf mich übergesprungen ^^

Und dann das im Wald...*hust*
Ich hab echt gelacht, als Kisame da in Erklärungsnot geraten ist und Tobi, naiv wie immer, vor ihm saß.
Aber Kisame tat mir e3cht Leid.
Da wird er erst mit Tobi allein gelassen und dann können Seika und Itachi sich nicht mal soweit beherrschen, sodass sie ihn auch noch in diese Situation da bringen xD

Alles in Allem war das Kapi echt gut - stilistisch und inhaltlich :)
Ich liebe es, wenn du die Umgebungen und Atmosphären beschreibst, besonders weil ich mir das alles richtig gut vorstellen kann.
Eine der größten Stärken deiner FF meiner Meinung nach :D

Was Seika dem kleinen Jungen für einen 'Auftrag' gegeben hat?!
Mhh, ich geh mal einfach weiter lesen xD Dann erfahr ichs bestimmt ^^
bis gleich,
die Biggi :D
#46
Von: abgemeldet
2008-10-04T13:13:01+00:00 04.10.2008 15:13
huhu :)

Hehe, sowas kann ich mir bei den Beiden wirklich vorstellen. Tja, so sind nun mal Männer, die wollen immer nur das Eine... Fand ich aber wirklich gut verpackt und Tobi ist ja so naiv xD Und Kisame gerät richtig ins Schwitzen, tja ich wüsst auch nicht, was man da sagen sollte. Tobi sollte wirklich mal aufgeklärt werden... hätte der die Beiden gestört, Itachi hätte ihn bestimmt nen Kopf kürzer gemacht^^

Schön, dass du immer mal von der einen Gruppe erzählsts und dann wieder von der anderen, so bleibt es abwechslungsreich :)

Und ich denke natürlich auch, dass Seika den kleinen Jungen als ihren Späher ausgeschickt hat, um andere Shinobis ausfindig zu machen...
Mal sehen, wie es nun weitetgeht

bb, mietze
Von:  Nabiri
2008-10-01T13:02:39+00:00 01.10.2008 15:02
also wirklich im wald und dann auch noch wenn kisa und tobi quasi fast daneben liegen, tz tzt tz *kopfschüttel*
und dann auch noch von itachi sowas *g*
wer hätte das gedacht?
egal wieder ein supi kappi geworden und bald gehts ja aufs schiff mit den vieren, das wird bestimmt auch ganz cool
...eine schiffsfahrt die ist lustig, eine schiffsfahrt die ist schön...
^.^
schreib schnell weiter
vlg deine yami
Von: abgemeldet
2008-10-01T10:22:44+00:00 01.10.2008 12:22
Woaaah
Ganz schön spannend :D
Vor allem dass Seika und Itachi es so laut getrieben haben *kicker*
Und was Seika den Jungen gesagt hat kann ich mir denken..
Wahrscheinlich dass er nach anderen Nunjas ausschauhalten soll weil er ja gesagt hatte dass er einen Ninja sofort erkennt...
schreib bitte schnell weiter
glg, bye
kittykatty


Zurück