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Deepest Gold

Who are you, holy flame?
von

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Dealings and manipulations

„Was hast Du jetzt mit ihm besprochen?“, wollte nun auch Kisame wissen, als Seika wieder bei ihnen war, nachdem sie etwas mit dem Jungen besprochen hatte, den sie vorhin auf der Straße getroffen hatten. Er fand es seltsam, dass sie ein Kind für eine Sache einspannten wollten. Andererseits könnte dies, wenn man genauer nachdachte, wirklich ein cleverer Schachzug sein!
 

„Ganz einfach. Er wird sich für uns umhören, ob irgendjemand ahnt, dass wir hier sind oder ob es irgendwelche Typen in der Stadt sind, die für uns ungemütlich werden könnten, wenn sie uns erkennen. Er soll einfach ein wenig lauschen, ob irgendwo die Rede von Ninjas ist. Hier auf dem Markt zwischen den Menschen können wir unsere Ohren offen halten, aber der Junge kann sich unauffällig in Gaststätten und am Hafen herumtreiben, wo er sich natürlich auch besser auskennt. Wir treffen ihn dann in einer Stunde am Ende der Straße beim Brunnen“, erklärte die junge Frau den Anderen und der Haimann machte ein zustimmendes Gesicht. Die Idee war auch für ihn einleuchtend. Nur Tobi schien weiterhin irgendwie skeptisch.
 

„Eigentlich ist das gut für uns, aber Du kannst ihm doch nachher nicht ein Kunai geben! Er wird sich noch daran verletzen!“, meinte er ein wenig besorgt und Seika musste lachen, weil das wieder einmal typisch Tobi war. Doch die junge Frau verstand seine Bedenken. Aber sie hatte sich darüber auch schon Gedanken gemacht.
 

„Ich werde es nachher zur Sicherheit ein wenig abstumpfen, aber nicht allzu sehr, das Ding soll ja seinen Zweck noch erfüllen“, meinte sie und war sich sicher, dass der Junge, seinem Blick zufolge, wirklich aufpassen würde, was er mit dem Kunai machte. Wohlmöglich würde er es daheim irgendwo verstecken und nur ganz selten hervorholen. Als alle mit der Erklärung zufrieden waren, gingen sie weiter. In einer Hafenstadt herrschte eigentlich immer ein reges Treiben. Viele Menschen aus den verschiedensten Ländern versammelten sich hier, um ihre Handelsgeschäfte abzuwickeln. Dabei ging es meistens um normale Güter und nicht, wie an einem Hafen eines Shinobilandes, um Waffen, spezielle Ausrüstungen, Karten und Jutsus. Ja, es kam nicht selten vor, dass auch mit Landkarten von schwer zugänglichen Gebieten gehandelt wurde. Der Landweg war für die Händler meistens viel gefährlicher als die Reise zu Wasser, denn an den Straßen konnten immer irgendwelche Banditen oder Shinobi lauern, weil es sehr viele Möglichkeiten gab, sich zu verstecken, auch dadurch, dass man sein Chakra so verbarg, wodurch man nicht aufspürbar wurde. Sich deswegen einen Shinobi als Begleitschutz anzuheuern, war meistens ziemlich kostspielig, vor allem für einfache Kaufleute. Zu Wasser war man da wesentlich sicherer, obwohl es auch mittlerweile Ninja gab, die sich auf Überfälle zu Wasser spezialisierten, so etwas wie eine Neuauflage der Piraten, nur nicht ganz so stilvoll. Deshalb gab es auf jedem Schiff Shinobi, die die Sicherheit der Fahrgäste garantieren sollten. Hier lag das kleine Problem der vier Akatsuki. Ein erfahrener Ninja würde schnell herausfinden, wer sie waren. Doch das wollten sie natürlich vermeiden, ohne dass sie Gewalt anwenden mussten. Hier kam der Junge ins Spiel. Seika hatte ihm erklärt, er sollte sich nach bösen Kerlen umsehen, nach Shinobi eben und nach anderen verdächtigen Personen, oder auch, ob die Erwachsenen vor irgendetwas Angst hatten. Damit könnten natürlich auch die Akatsuki gemeint sein, doch das wusste der Junge ja nicht. Er hatte wahrscheinlich auch noch nie etwas von ihrer Organisation gehört, das hätte die Brünette jedenfalls ziemlich gewundert, wenn die Eltern ihrem Sohn solche Geschichten erzählen würden. Jedenfalls hatte sie dem Bengel eingebläut, dass er sich so unauffällig wie möglich verhalten musste, damit niemand ihn erwischte. Und falls man ihn doch schnappen sollte, dann sollte er sich etwas ausdenken, sonst konnte er sein Kunai vergessen. Dass der Bengel nicht skeptisch geworden war, war beruhigend, doch nicht verwunderlich bei der Vergessenheit auf seine Belohnung...
 

Es gab hier so viel zu sehen und Seika war sehr entzückt von den Eindrücken, denn es war so lange her, dass sie sich plötzlich fühlte, als wäre sie kein Mitglied einer gefährlichen Organisation, denn sie Leute sahen relativ ungerührt zu den in schwarz gekleideten Shinobi hinüber, bevor sie sich wieder ihren Einkäufen widmeten oder ihren Blick wieder auf die viel interessanteren Gaukler zuwandten. Es war wirklich witzig, dass niemand sie erkannte, weil sie eben hier in einem Land waren, in dem Shinobi so exotisch erschienen, wie in einem Shinobiland ein Mensch, der nicht wusste, was Chakra bedeutete. Was für eine Erfahrung musste das für Itachi sein? Es musste für ihn ein seltsames Gefühl sein, sich so einfach unter die Leute mischen zu können. Seika hatte sich ein paar Jahre ihres Lebens ganz frei in der Welt bewegt. In Konohagakure war sie zwar den Leuten fremd gewesen, doch sie kannte die Stadt immer noch aus ihrer Erinnerung und hatte deshalb dort überall hingehen können, wo es ihr schon während ihrer Kindheit gefallen hatte. Die Menschen und ihre Meinungen hatten sie nicht sehr interessiert, nur manchmal hatte sie wahre Zustände bekommen können, wenn ein gewisser Herr nicht sein Gehirn einschalten konnte und total verblendet von seiner Theorie, dass sich alle gegen ihn verschworen hatten, ihr die Ohren deshalb wund fluchen musste. Ja, Sasuke war ein richtiger Arsch gewesen und selbst der ruhigen Seika auf die Nerven gegangen. Sie war ein Jahr älter als er und hatte mit 8 Jahren die Akademie abgeschlossen. Er hatte das gleich als Vertrauensbruch angesehen und sie dafür nicht leiden können, obwohl er es damals nur mit Blicken gezeigt hatte. Ja, er war natürlich eifersüchtig gewesen, dass ein Mädchen fast so gut war wie sein Bruder, der selber kaum Zeit gehabt hatte, mit ihm zu trainieren. Dann war das Uchihamassaker passiert und kurz darauf hatte Seikas Sensei sie mitgenommen, um mit ihr auf Trainingsreise zu gehen, weil sie nicht in ein Team aufgenommen worden war, was zuerst Sasukes Hohn geweckt hatte. Doch als er dann erfahren hatte, dass sich jemand ganz allein um sie kümmern wollte, war er wieder furchtbar sauer geworden. Und dann war sie weg gewesen, für viele lange Jahre. Als sie eines Tages zurückgekommen war, hatte sich nicht viel geändert, nur dass Sasuke fiel kälter und herablassender geworden war. Dann war sie wieder verschwunden, als Gefangene der Akatsuki, und nun, nach zwei sehr ereignisreichen Begegnungen interessierte Seika wirklich, was der jüngere Uchiha nun dachte. Er hatte sie verachtet und seinen Bruder gehasst und nun waren diese Menschen in einer innigen Beziehung miteinander verbunden. Schon bei ihrem letzten Treffen, beim Kampf gegen die Osoroshisa, da hatte er sich ganz anders verhalten, so ernsthaft und beobachtend, als ob er ergründen wollte, was da zwischen Itachi und Seika wirklich vor sich ging. Was hielt er nun wohl von ihnen? Hatte ihn das gesehene endlich zum denken angeregt? Ja, vielleicht war es so oder auch nicht, aber darüber konnte Seika nur spekulieren...
 

Aber nun waren ihre Gedanken erneut abgewandert und sie fragte sich plötzlich, warum sie so viel über Sasuke sinnierte, wenn sie eigentlich zuvor an Itachi gedacht hatte. Nun ja, der Vergleich zwischen den Brüdern war nicht allzu weit hergeholt. Ihr Kopf machte sich immer wieder selbstständig, das kannte sie ja, aber während ihrer Mission sollte das lieber nicht wieder vorkommen.
 

Sie kamen etwas früher als verabredet bei dem Brunnen an. Dort ging es auch recht lebhaft zu, sodass die Akatsuki in Zivil nicht zwischen den anderen Leuten auffielen. Seika fand eine freie Stelle am Brunnenrand und setzte sich dort hin. Sie bedeutete Kisame, auch dort Platz zu nehmen, damit sein Schädel nicht alle anderen überragte und ihnen so mehr Aufmerksamkeit als nötig verschaffte. Außerdem sollte er ihr als Sichtschutz dienen, während sie das Kunai an den Steinen, die die Fontäne umrandeten, abschliff, sodass es seine feine Schärfe verlor. So kannte man sich nicht daran schneiden, wenn man es zufällig berührte, es würde dann schon mehr Druck benötigen, um sich wirklich eine Wunde zuzuziehen. So war es sicherer für den Jungen.
 

Viel länger mussten die Akatsuki auch nicht warten. Nach zehn Minuten quetschte sich ein Junge durch die Menschenmasse und lief mit strahlendem Gesicht zu den schwarz gekleideten Personen hin. Er wirkte etwas außer Atem, doch ziemlich aufgeregt, denn er hatte einen hochroten Kopf. Seika schmunzelte bei diesem Anblick. Der Bengel schien sich in seine Aufgabe ziemlich reingehängt zu haben.
 

„Tut mir Leid, ich habe mich etwas verspätet!“, sagte er, nach Luft schnappend, doch er war viel zu aufgedreht, als dass er wirklich ängstlich gewesen wäre. Die Akatsuki sahen wortlos darüber hinweg, denn Erstens war er nur ein einfacher Junge, Zweitens hatten sie es nicht allzu eilig, denn die Fähre legte erst in einer halben Stunde ab und dass der Kleine länger gebraucht hatte, war an sich eigentlich ein gutes Zeichen, dass er etwas interessantes entdeckt hatten.
 

„Dann komm her und erzähle, was Du herausgefunden hast“, sagte Seika und legte wie als Aufforderung das Kunai, welches sie vorhin noch etwas abgestumpft und darauf hin poliert hatte, um die Kratzer verschwinden zu lassen, in ihren Schoß. Sollte der Bengel nicht denken, er würde sich die Belohnung vorzeitig abstauben können.
 

„In den Gaststätten war so viel los, dass ich kaum durch die Menschen durchgekommen bin! Einmal hätte man mich beinahe raus geschmissen, aber ich bin einfach zwischen den Beinen von einem Mann hindurch gekrochen... Äh ja, also eigentlich haben die Leute über alles Mögliche geredet, über das Wetter und Nachrichten aus den anderen Ländern. Ich habe auch versucht, an den Hinterzimmer zu lauschen, aber das hat meistens nicht funktioniert, weil da immer so finster drein schauende Typen gestanden haben... Aber in dem Lokal da drüben habe ich was Komisches mitbekommen. Da saßen so vier Shinobi zusammen. Sie hatten Kunai und Schwerter bei sich, also waren das doch Ninjas, oder? Sie haben etwas von einem Monster gesprochen und dass man schon lange keine Neuigkeiten aus Mizu no Kuni bekommen hat. Doch dann kamen irgendwelche anderen Typen vorbei und sie haben angefangen zu streiten. Der Wirt war richtig sauer und hat sie laut schimpfend verjagt. Der hatte wohl überhaupt keine Ahnung, mit wem er es da zu tun hatte, die Ninja hätten den bestimmt sofort erledigt! Aber sie sind trotzdem raus gegangen in eine Gasse. Von der Straße aus konnte man ganz gut hören, was sie sagten, irgendetwas von Kopfgeldjägern, die zur Insel aufbrechen wollen. Sie haben sich glaub ich um den Auftrag gezankt, doch dann hat die eine Gruppe von ihnen so eine Organisation erwähnt, Bakakutsi, oder so und-“, plapperte der Junge, doch er wurde unterbrochen, als Kisame prustend zu lachen anfing. Der Haimann versuchte es zu unterdrücken, doch war damit nicht besonders erfolgreich, während der Junge ihn verunsichert ansah.
 

„Achtet nicht auf mich... Bakakutsi!“, lachte er und auch Tobi kicherte leise. Itachi sah die Beiden nur scharf an und das genügte, um sie verstummen zu lassen. Seika fand diesen Verhörer auch witzig, doch alles Andere war in diesem Moment viel weniger lustig und dämpfte ihren Humor deshalb.
 

„Haben sie gesagt, wann sie aufbrechen?“, fragte Seika nach, denn diese Information wäre essentiell für den Fortlauf ihrer Reise. Der Kleine dachte angestrengt nach, denn er hatte diese Sache wohl nicht als allzu wichtig empfunden.
 

„Ich glaube, erst heute Abend. Sie sagten, sie würden noch auf Kameraden warten“, antwortete der Bengel folgsam und anscheinend bekam er mit, wie die junge Frau dem Mann mit den zurück gebundenen schwarzen Haaren einen vielsagenden Blick zuwarf, denn der Junge war plötzlich wieder ganz aufgeregt. So ganz dumm war er nicht, es schien hier nämlich um eine große Sache zu gehen, von der er aber leider nicht viel, oder besser gesagt, gar nichts verstand. Auch das, was die Männer geredet hatten, hatte ihn mehr verwirrt, als schlauer gemacht und deshalb war es ihm schwer gefallen, sich die ganzen Informationen zu merken. Doch anscheinend hatte er seine Sache zufriedenstellend erledigt, denn die Stimmung bei den in schwarz gekleideten Ninjas bekam eine gewisse Spannung. Ein wenig hatte er schon Angst gehabt, dass er ihnen nichts Besonderes erzählen konnte und sie deshalb sauer auf ihn wurden. Doch die Frau schien nett zu sein. Das Geschäft mit ihr abzuschließen war nicht zu beängstigend gewesen. Mit einem der Anderen hätte er sich jedenfalls nicht getraut zu sprechen. Da war dieser Mann, der aussah, wie ein Hai. Gut, der Junge hatte schon einmal solche Leute gesehen und er wusste, dass sie aus Mizu no Kuni oder einer der umliegenden Inseln kamen. Dann gab es noch den Typen mit der Augenklappe, der eigentlich ganz harmlos wirkte, aber trotzdem etwas Eigenartiges an sich hatte. Diese Mischung machte ihn doch ziemlich unheimlich. Doch am furchteinflößendsten war der Mann mit den langen Haaren. Der Junge bekam nur eine Gänsehaut, wenn er ihn ansah. Ob es seiner geraden kühlen Haltung lag, oder dem gleichgültigen Blick seiner Augen, die jedoch trotzdem alles zu bemerken und aufzunehmen schienen, wusste der Junge nicht. Der einzige Grund, warum er noch nicht schreiend davongelaufen war, bestand darin, dass die junge Frau sich gut mit ihm zu verstehen schien und immer wieder Blicke mit ihm austauschte. War er vielleicht ihr Freund? Irgendwie kapierte der Kleine nicht, wie man sich so einen gruseligen Freund anschafften konnte...
 

Der Junge wurde aus seinen Gedanken gerissen, als der große Haimann aufstand und die junge Frau es ihm nachmachte. Die vier Shinobi sahen sich für einige Sekunden an, dann wandte sich die Brünette dem Jungen zu.
 

„Gute Arbeit. Hier, Deine Belohnung. Aber geh vorsichtig damit um, denn es ist kein Spielzeug und zeige es nicht einfach allen Leuten, sonst wird man es Dir bestimmt wegnehmen“, meinte Seika und reichte dem Jungen das Kunai. Sie hielt es geschickt zwischen zwei Fingern an der Schneide, denn sie war geübt im Umgang mit dem Wurfmesser und schnitt sich nicht an der Klinge, und hielt es dem Kleinen hin, damit er die Waffe an dem mit Leinenstreifen umwickelten Griff festhalten konnte.
 

„Wow, danke! Das... Es ist viel schwerer, als ich dachte!“, sagte er und seine Augen glänzten vor Freude, als er das Kunai ehrfürchtig an sich nahm und über das Gewicht staunte, welches man der Waffe nicht wirklich zutraute. Doch trotz seiner Euphorie merkte er, dass die vier Ninja aufbrechen wollten.
 

„Ihr geht schon?“, fragte er und war darüber etwas traurig, obwohl er einen riesigen Respekt von diesen Leuten hatte. Alle, außer der mit den langen, schwarzen Haaren drehten sich noch einmal zu ihm zurück.
 

„So ist es, Kleiner. Und nen Hosenscheißer wie Dich können wir leider nicht mitnehmen!“, gab der Blauhäutige grinsend zurück, worauf der Junge etwas beschämt zu Boden sah, doch aus einem Augenwinkel merkte er, dass die Brünette leicht lächelte. Hatte es der Haimann also nicht böse gemeint? Das beruhigte ihn etwas. Er hielt den Griff des Kunai ganz fest und verdeckte es mit seiner Jacke, während er neben dem Brunnen stand, umringt von den morgendlichen Menschenmassen, die ihm keinerlei Aufmerksamkeit schenkten und er sah den Shinobi nach, die ihn so sehr beeindruckt hatten, dass er wünschte, er könnte auch einer werden. Doch er wusste, dass es unmöglich war und dass der Gedanke viel leichter erschien als die Realität sein würde. Und da wurden die vier schwarz Gekleideten verschwunden und der Junge dachte bereits wieder darüber nach, dass er seiner Schwester unbedingt seine neuste Errungenschaft zeigen musste. Sie würde bestimmt vor Neid platzen! Deshalb winkte er den Ninja noch kurz nach und war dann verschwunden.
 

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Die vier Akatsuki machten sich auf den Weg zu den Anlegedocks, um von dort aus ihre Fähre zu besteigen. Itachi hatte die Fahrkarten, die einer von Pains Mittelsmännern schon vor einigen Tagen besorgt hatte, damit sich auch sicher einen Platz auf diesem Schiff bekommen würden. Die Informationen des Jungen hatten sie, so einfach aber wirkungsvoll sie gewesen waren, ein wenig beunruhigt. Es waren also Kopfgeldjäger unterwegs, die davon wussten, dass auf Mizu no Kuni etwas vor sich ging. Auch schienen sie zu ahnen, dass die Akatsuki ebenfalls an der Sache dran sein könnten. Der Junge hatte wohl nicht erfahren, ob sie wirklich sicher waren, dass die Akatsuki auf dem Weg zum Inselstaat waren oder ob sie nur darüber spekulierten. Doch nun hatten sie es wirklich mit Feinden zu tun, denen sie entweder nicht begegnen durften, oder die sie sich schnellstens vom Halse schaffen mussten. Weil die Männer erst abends aufbrachen, hatten die Akatsuki einen gewissen Vorsprung, weil sie eher auf der Insel eintreffen würden.
 

Doch noch etwas Anderes war ziemlich seltsam. Der Junge hatte gesagt, dass die Männer erzählt hatten, es kämen kaum noch Nachrichten aus Mizu no Kuni. Das war recht verwunderlich, weil die Handelsbeziehungen der Insel mit dem Festland doch relativ rege waren, da das Eiland von den Lieferungen einiger Güter und bestimmter Lebensmittel abhängig war und so musste man wegen den regelmäßigen Besuchen im anderen Land doch zwangsläufig etwas über die dortige Lage erfahren. Doch vielleicht wusste der Kapitän ihres Schiffes mehr, wenn er immer hin und her fuhr. Aber das würden sie erst erfahren können, sobald sie an Deck waren.
 

Der Zeitpunkt des Eincheckens war eine heikle Sache. Natürlich hatten die Vier nicht vergessen, dass Shinobi an Bord sein würden, die das Schiff vor Seeräubern beschützen sollten, und dies war der Augenblick, an dem sie am ehesten erkannt werden könnten. Sobald Kisame und Itachi in ihren Kabinen waren, durfte die Situation wieder entschärf werden, doch davor? Die Akatsuki hatten keine Ahnung, in wie weit die Ninja hier über ihre Organisation bescheid wussten. Sicher waren die Gesichter der Akatsuki in jedem Bingobook, doch das kannte ja niemand auswendig. Außerdem war Tobis Gesicht wegen seiner Maske, die er immer trug, vollkommen unbekannt und auch Seika hatte bestimmt noch keinen Einzug auf die Liste der S-Class Kriminellen geschafft, da bisher nur sehr wenige Leute wussten, dass sie bei der Organisation eingetreten war.
 

Als sie sich dem Anlegeplatz ihres Schiffes näherten, einer mittelgroßen Fähre mit hübschem Deck, die wohl vor kurzem gestrichen worden war, denn der Lack strahlte blendend weiß, lichtete sich die Menschenmasse um sie herum, sodass sie nicht mehr durch die anderen Leute vor Blicken geschützt waren. Der Steg bis zum Schiff war dummerweise leer und vor der Luke, durch die man in die Fähre hinein gehen konnte, standen zwei Männer, die wohl die Fahrkarten kontrollieren sollten. Jeder Laie hätte an ihren Hitai-ate erkannt, dass sie Shinobi waren. Hier erfüllte sich die Befürchtung aller. Die Ninja würden genug Zeit haben, sich die Ankömmlinge anzusehen und vielleicht würden diese Sekunden dazu beitragen, dass man sie enttarnen würde.
 

„Gib mir die Tickets“, sagte Seika zu Itachi, der sie ihr wortlos überreichte. Die Brünette hatte sich ausgedacht, dass sie ein wenig Ablenkungsarbeit leisten sollte, damit die drei Männer mehr oder weniger unbeachtet das Schiff betreten konnten. Sie ging also vor und betrat als Erste den Bootssteg. Die Aufmerksamkeit der beiden Shinobi, die den Eingang bewachten, war bereits bei den Neuankömmlingen.
 

„Guten Tag. Ihre Fahrkarten, bitte. Und würden Sie vielleicht…“, sagte einer der beiden Männer, doch er verlor daraufhin sofort seine Fähigkeit zu sprechen, als Seika vor ihn trat und ihm die Dokumente in die Hand drückte. Weil sich dadurch ihre Finger kurz berührten, hatte Seika leichtes Spiel. Gerne hätte sie jetzt einen besseren Umgang mit Genjutsu gehabt, um dem Shinobi eine schöne Szene vorzugaukeln, doch in diesen Fähigkeiten hatte nie ihre Stärke gelegen. Aber sie hatte genug andere Möglichkeiten, um etwas zu tun, was die Aufmerksamkeit der Wachen ganz auf sie lenkte, damit ihre Begleiter ungesehen auf das Schiff gehen konnte. War das auch nicht der Zweck ihres Auftritts bei den zwei Partys gewesen? Sie sollte die Blicke der Menschen auf sich ziehen, um zu garantieren, dass niemand ihre Kameraden erkannte. So auch diesmal. Seika fixierte den Blick des Shinobi so, dass er nur sie sah. Mehr brauchte sie nicht zu tun, denn seine Augen starrten fasziniert auf ihr Gesicht und ihre goldenen Irriden.
 

Die Wache schien plötzlich wie gefangen von Seikas Augen zu sein. Er gaffte sie ganz nonchalant an, als gäbe es sonst nicht anderes auf der Welt, was ihn beschäftigen würde, was natürlich auch mit dem Jutsu der Brünetten zusammenhing. Sie hatte seine Gedanken so weit getunnelt und die Aktivität seines Gehirns so weit herunter gefahren, dass er nicht mehr wirklich dachte, sondern nur noch instinktiv handeln konnte. Deshalb war ihm auch nichts anderes mehr bewusst, als das, was er gerade sah. Das war gut, so würden ihn ihre Begleiter nicht gerade stören. Doch es gab noch den zweiten Shinobi. Er blickte die junge Frau ebenfalls an, doch ihn verwirrte die Reaktion seines Kameraden nicht, weil er wohl auch ohne irgendwelche Hilfsmittel von der Brünetten angetan war. Doch Seika musste auch bei ihm sicher gehen.
 

„Sie können die anderen zwei Karten kontrollieren, dann geht es schneller“, sagte sie mit umgarnender, tief schnurrender Stimme und einem leichten Lächeln zu ihm und gab ihm die Hälfte der Tickets in die Hand, die er beinahe in Zeitlupe zu ihr ausstreckte. Auch bei ihm setzten bei der kurzen Berührung ihrer Hände sämtliche Reflexe aus. Das Einzige, was beide Männer nun noch tun konnten, war, dass sie von den Fahrkarten den entsprechenden Streifen abreißen konnten, sodass sie nachher auch die Bestätigung hatten, von allen Passagieren die Dokumente überprüft zu haben. Seika gab ihnen ein, ihre Hände so zu bewegen, damit sie diese Sache erledigen können. Weil ihre Gehirne in diesem Moment so blank waren, würden sie sich auch später nicht erinnern können, diese vier Personen überprüft zu haben, doch solange sie die Tickets hatten, die natürlich alle auf falsche Namen ausgestellt waren, konnten sie nichts dagegen sagen. Ein reißendes Geräusch sagte Seika, dass die beiden Shinobi ihre Aufgabe zufriedenstellend erfüllt hatten. Sie ließ also deren Hände los, ohne die noch andauernden Nachwirkungen ihres Jutsus zu neutralisieren. Bis Kisame und Itachi in ihren Kabinen waren, sollten die Wachen nicht auf die Idee kommen, ihnen hinterher zu laufen. Weil sich auch sonst gerade niemand dem Bootssteg näherte, durften sie noch etwas länger in diesem Zustand verbleiben.
 

Seika sah sich um. Ihre Begleiter waren schon voraus gegangen und hatten bereits das Innere der Fähre betreten. Doch sie waren noch nicht weit gegangen, sodass die junge Frau schnell auf die anderen Akatsuki traf.
 

„Wusstest Du, dass Pain uns wieder als Masoru Ichigo und Asahi ausgegeben hat?“, fragte sie Itachi und hielt ihr ihre Fahrscheine hin, die ihre Decknamen aufgedruckt hatten, die sie bei den beiden Partys, die sie gemeinsam besucht hatten, angenommen hatten. Der Schwarzhaarige antwortete nur mit einem amüsierten 'Hn.', während Tobi sein Ticket entgegen nahm um nachzusehen, wo sich ihre Kabinen befanden.
 

„Sag mal, was hast Du den Typen da eigentlich eingegeben, dass sie Dich so mit Blicken angehimmelt haben?“, fragte Kisame mit seinem typischen, anzüglichen Grinsen. An was der Haimann auch gleich wieder denken musste! Das war ja aber auch typisch für ihn und schien ihn auch wahnsinnig zu amüsieren. Jedenfalls reagierte Seika kaum mehr darauf, weil sie wusste, dass er eben so war und dass man es ihm nicht austreiben konnte, wie sie es in der Vergangenheit schon zu Genüge versucht hatte.
 

„Nichts Besonderes. Wenn ich Deine Hirnströme kontrollieren würde, dann würdest Du mich genau so anstarren. Wir hätten Dich ja auch ein Oiroke no Jutsu machen lassen können, aber das habe ich unseren Augen doch lieber erspart“, antwortete die junge Frau schmunzelnd und beobachtete, wie Kisame sie entsetzt anblickte, Itachi seine Mundwinkel leicht verzog und Tobi aussah, als müsse er sich gleich übergeben.
 

„Die wird echt immer frecher! Itachi, tu was dagegen!“, gab der Blauhäutige gespielt beleidigt zurück und schmollte, doch der angesprochene Uchiha blieb völlig locker. Sein Blick jedoch sagte Seika, dass er sicher etwas tun würde, damit die junge Frau ihren Mund halten würde. Doch das hatte nichts mit Kisames Aufforderung zu tun...
 

Wie sich herausstellte, teilten sich Kisame und Tobi eine Kabine, sowie Seika und Itachi, die hier eben wieder als Ehepaar auftraten, wofür sie sich jetzt jedoch nicht mehr wirklich verstellen mussten. Während der Haimann und der berüchtigte Uchiha in ihren Zimmern blieben, damit niemand sie zu Gesicht bekam und so zufällig erkennen konnte, weil sie auch nicht wussten, wer noch dieses Schiff betreten würde, beschlossen Seika und Tobi, sich etwas auf dem Schiff umzusehen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  -exterminate-
2008-10-08T15:57:07+00:00 08.10.2008 17:57
'Bakakutsi'...Oh man, hab ich gelacht!
Der arme Junge wusste gar nicht was er falsch gemacht hat und Kisame biegt sich vor lachen xD

Seika hat das ja sehr geschickt gemacht, mit den beiden Shinobi da am Steg. Das würd ich auch gerne können :))
Aber gegen Seikas Idee mit Kisame und dem Oiroke no Jutsu hätt ich auch nichts gehabt XDDDD
Geile Vorstellung :D

Soo, ich kämpf mich dann mal zum letzten Kapi durch :)
Wir sehen uns beim nächsten Kommi xD
lg,
die Biggi :D
#46
Von: abgemeldet
2008-10-06T12:15:52+00:00 06.10.2008 14:15
huhu :)

Hihi, Bakatsuki.. hab ich erst beim zweiten Drüberlesen verstanden *lach*
Na dass sich Kisame da nicht mehr halten kann, war ja klar...

Und Seika hat es sehr geshickt geschafft, alle auf das Schiff zu bekommen, dachte schon, Itachi benutzt einr seiner Genjutsus, aber so war es lustiger^^ Auch wieder mit der Anspielung von Itachi, dass er sie noch "zum Schweigen" (klingt als will er sie umbringne xD)bringen wird, war toll. Kisame muss sich wohl noch öfters Ausreden einfallen lassen für Tobi, sollte die zwei Kabinen nebeneinander haben xD
Nur das mit dem Jutsu, was Seika gegenüber Kisame erwähnt hat versteh ich nich... liegt daran, dass ich nicht weiß, was ein Oiroke no Jutsu ist... hab ich schonmal gehört, aber man kann sich ja nicht alles merken^^
Ich freu mich schon aufs nächste Kapitel^^

bb, mietze
Von:  Nabiri
2008-10-05T13:45:33+00:00 05.10.2008 15:45
bakakutsuki, ich lach mich schlapp *hihi*
man betone das baka ^.^
mich hätts da auch aus den latschen gehauen wie kisame *lol*
bin ja mal gepsannt was die vier auf dem schiff so erwartet
wieder ein schönes kappi, es gibt nix zu bemängeln XD
schreib schnell weiter
glg deine yami
Von:  Al
2008-10-05T13:13:30+00:00 05.10.2008 15:13
So, bin mal wieder dazu gekommen weiter zu lesen.
Mir hat alles sehr gut gefallen, vor allem bei "Bakakutsi" musste ich wirklich Tränen lachen, das war so lustig und wie Kisame reagiert hat,
das konnte ich mir wirklich bildlich vorstellen. Mir wäre es an seiner
Stelle auch nicht anders gegangen!
Bin schon gespannt, wie es weiter geht.
Von: abgemeldet
2008-10-05T11:01:27+00:00 05.10.2008 13:01
Ich fass es nicht O.O
Hat animexx schon wieder meinen kommi verpasst
Graaaaaa
Ich fass noch mal zusammen
*keinen bock hat alles noch ma zu schreiben
ICh fand bakatsuki lustug xD Und kisame mag ich immer lieber
und das mit den kopfgeld jängern kölnnte interessant werden....
und wie seika es angestellt hat sie durchzuschmuggeln, war wieder einmalig!!!


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