Zum Inhalt der Seite

Nightmare in the past

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ein neues Ziel vor Augen

Neuntes Kapitel: Ein neues Ziel vor Augen
 

Vegeta hob den Kopf und blickte auf das Schild über sich. Ein letztes mal zögerte er noch, aber dann öffnete er die Tür und betrat den dunklen Gang, der sich in viele einzelne Korridore auflöste. Aber Vegeta wusste wo er lang zu gehen hatte. Er wusste es ganz genau, denn er war schon früher hier gewesen.
 

Früher, als er noch klein gewesen war und hier, genau in diesen Räumen seine Ausbildung zu einem Elitekrieger angefangen hatte. Hinter ihm betrat Son Goku die Gänge und schaute sich interessiert um.
 

Für ihn war das alles so neu und faszinierend, wie es eben nur sein konnte, für jemanden, der zum ersten Mal in seinem Leben sah, wo er wirklich her kam. Aber für ihn war es das nicht. Schlimmer, es weckte schmerzliche Erinnerungen an das was geschehen war.
 

An die Zeit, in der er nicht stark genug gewesen war, das drohende Unheil abzuwenden, aber das würde ihm nicht noch einmal geschehen. Zugegeben, es war ein riskanter Plan und die Durchführung war alles andere als leicht, aber es musste geschehen, auch wenn sie damit mal wieder in den lauf des Universums eingriffen. Aber weder er noch Son Goku hatten große Lust mit einem Planeten in die Luft gesprengt zu werden.
 

Und genau das würde Freezer in absehbarer Zeit tun, wenn sie nichts unternahmen. Deshalb hatten sie sich vor einigen Tagen von Reikons und Moregs Truppe los gesagt um in die Hauptstadt zu gelangen. In die Hauptstadt und in die Garnison.
 

Es hatte lange gedauert den Beiden zu erklären, woher sie kamen. Das Vegeta dabei ihr Prinz war hatten sie versucht zu verschweigen, was ihnen auch mehr oder weniger gelungen war. Aber nicht sonderlich gut, denn seit jenem Vorfall, war das eh schon angespannte Verhältnis zwischen den Vieren endgültig in die Brüche gegangen, was vielleicht auch einer der Gründe wahr warum sie es nicht mehr bei ihnen ausgehalten hatten.
 

Auf jeden Fall hatten sie sich darauf beschränkt zu erzählen, dass sie aus der Zukunft kamen und das sie Saiyajins wahren. Das der Planet mit aller Wahrscheinlichkeit in dem Zeitabschnitt von nicht ganz eins bis zwei Jahren zerstört und damit fast alle Saiyajins ausgerottet werden würden, hatten sie vorsorglich weg gelassen. Je weniger die Beiden wussten, um so besser war es für sie.
 

Nach einem äußerst angespannten Gespräch hatten sie sich dann dazu bereit erklärt noch die anderen Saiyajins zu befreien und das Lager im Berg zu ihrer neuen Heimat zu machen.
 

Sie wahren daraufhin wieder zu Großmutters alter Hütte zurück gekehrt, aber nirgends war eine Spur von ihr gewesen, ja das Ganze hatte sogar so ausgesehen, als hätte dort niemals jemand gewohnt.
 

Noch mehr verwirrt, als sie sowieso schon wahren, wahren sie zu Reikon und Moreg zurück gekehrt. Aber auch dort fanden sie keine Ruhe und so wahren sie hier her gekommen um etwas zu verhindern, das eigentlich schon längst passiert war.
 

Son Goku legte die Hand auf Vegetas Schulter und dieser hielt an. „Bist du dir wirklich sicher, dass das funktioniert?“ Vegeta schüttelte den Kopf. „Haben wir eine Wahl?“ Son Goku zog die Hand wieder zurück. „Nein. Aber wir könnten doch versuchen so mit deinem Vater zu reden.“
 

„Wir haben das jetzt oft genug besprochen Kakarott. Er würde uns niemals glauben und außerdem, was würdest du ihm sagen? Hallo wir kommen aus der Zukunft und in den nächsten Monaten wird Freezer den ganzen Planeten in die Luft jagen?“ Er schüttelte fast belustigt den Kopf.
 

„Saiyajins sind viel zu stolz um zuzugeben, das es jemanden gibt, der stärker ist als sie. Sie würden uns ehr umbringen, als uns auch nur eine Sekunde länger zuzuhören, ganz davon abgesehen, das wir niemals zum König vorgelassen werden würden.“ Er machte eine kurze Pause und überdachte seine Worte.
 

„Nein Kakarott, es ist das Beste, wenn wir bei unserem Plan bleiben und versuchen das schlimmste als das abzuwenden, was wir sind. Soldaten.“ Er drehte sich um und steuerte zielstrebig einen Gang an, an dessen Ende eine weitere große Tür prangte.
 

„Und vergieß nicht, dein Name ist Rott und ich bin Geta. Das dir ja nichts anderes rausrutscht! Bei Reikon und Moreg konnten wir uns vielleicht herausreden, aber bei den Herren hier, wird uns das nicht gelingen.“ Son Goku nickte. Er hatte zwar immer noch nicht ganz verstanden, warum auch er seinen Namen ändern musste, fügte sich aber hinein. Vegeta wusste bestimmt besser was er tat als er.
 

Eben jener betätigte einen Knopf neben der Tür und diese schwang nach innen auf und kaum wahren sie eingetreten, schauten ihnen drei Saiyajins entgegen. Teils überrascht, teils aber auch zornig.
 

Vegeta verlor keine Zeit und marschierte schnurstracks auf den Saiyajin zu, der hinter dem größten Tisch saß und sie anstarrte. „Wir möchten in die Hauptgarnison eintreten.“ Der Saiyajin runzelte die Stirn, sah von Vegeta zu Son Goku und wieder zurück.
 

„Und wo wahren sie vorher stationiert?“ Vegeta hatte mit dieser Frage gerechnet und zum ersten mal war er froh, das Moreg so gesprächig war und ihm haarklein alles erzählt hatte, was damals auf ihrer Kolonie passierte und warum er und Reikon nach Vegeta gekommen wahren.
 

„Wir wahren auf einem kleinen Außenposten im Dasuan System stationiert. Um genauer zu sein auf dem Kolonie – Stern Dasu.“ Der Saiyajin vor ihm zog eine Braune nach oben. „Diese Kolonie ist vor fast fünf Jahren von einem Meteoritenschauer zerstört worden.“ Vegeta nickte. Das war die offizielle Version. Moreg hatte ihm etwas ganz anderes erzählt.
 

„Ja, aber Rott und ich wahren auf einem Streifzug, als es passierte. Schließlich hatten wir Glück und sind nur in einen kleinen Auslaufstreifen des Meterorientschauers gekommen und haben beim Absturz unsere Ehre verloren.“ Somit währe auch die Sache mit den Muzahruschwänzen erklärt.
 

Der Blick des Saiyajins wurde noch eine Spur forschender. „Und nun wollt ihr eure Ehre wieder herstellen, in dem ihr den König beschützt?“ Vegeta beließ es bei einer Andeutung deren Bedeutung sich der Saiyajin heraussuchen konnte.
 

Dessen Blick schweifte von einem zum andern, aber schließlich schüttelte er den Kopf und zuckte mit den Schultern. „Wenn ihr wirklich bereit seid, euch zurück zu holen was ihr verloren habt, dann will ich euch nicht im Weg stehen, aber vorher müsst ihr euch einigen Prüfungen unterziehen, damit wir sehen können, ob ihr überhaupt das Zeug dazu habt in die Hauptgarnison oder die Palastwache aufgenommen zu werden.“
 

Vegeta nickte. Er hatte sich also in dem alten Kommandeur, den er noch von früher her in Erinnerung hatte nicht getäuscht. Er war ein Krieger alter Schule und würde damit jedem Saiyajin der bemüht war sich Ehre zu verdienen eine Chance geben. Die Hälfte hatten sie geschafft.
 

„Das ist gar kein Thema.“ Der Saiyajin nickte und winkte einen der Posten herbei, die in dem Raum stationiert wahren. „Bringt die beiden in die Testhalle. Ich werde gleich nachkommen.“ Der Posten nickte und wandte sich dann an Vegeta und Son Goku. „Folgt mir.“
 


 

Die Tests wahren schnell mit hervorragenden Ergebnissen beendet und die restlichen Formalitäten schnell erledigt. Und so saßen Vegeta und Son Goku noch am selben Abend in ihren neuen Quartieren in der Hauptgarnison.
 

Hauptsächlich neugierige Blicke schlugen ihnen von allen Seiten entgegen, aber viele beäugten sie auch mit Misstrauen und einige sogar mit Verachtung. Es hatte sich schnell herum gesprochen, dass zwei Außenseiter in dir Garnison aufgenommen worden wahren. Zwei Krieger, die sich zwar nicht mehr in einen Muzahru verwandeln konnten, die Test aber trotzdem mit besseren Ergebnissen bestanden hatten, als alle anderen.
 

Und damit wahren sie, zumindest für den Moment zum Mittelpunkt des Geschehens geworden. Etwas das Son Goku, vor allem aber Vegeta verdammt gegen den Strich ging. Denn ihre Aufgabe war es Freezer daran zu hindern den Planeten in die Luft zu jagen und das würden sie kaum schaffen, wenn sie überall wo sie hinkamen Aufmerksamkeit erregten.
 

Was noch zusätzlich hinzukam, war die Tatsache, dass dies eben die Hauptgarnison war, die mit der Palastwache zusammen arbeitete. Und wer in dieser Garnison war, würde früher oder später, spätestens aber bei einer Inspektion auf den König treffen.
 

Und da sich der König und Vegeta wie ein Ei dem anderen glichen, wurde dieser geradezu mit Fragen bombardiert, ob er nicht irgendwie mit ihm verwand sei. Am Anfang streute Vegeta gerne die Antwort aus, das es eben nur ein dummer Zufall war und schon oft für jemanden gehalten wurde, der er nicht war, aber als der Strom von Fragen einfach nicht abreisen wollte, stand er mit einem Ruck auf und verließ den Raum.
 

Einige sahen ihm neugierig nach, andere drehten sich um und fingen an zu spekulieren, aber die meisten richteten ihre Aufmerksamkeit auf Son Goku. Der jedoch, mit der ganzen Situation mehr als überfordert und unter dem druck ja nichts falsches zu sagen, folgte Vegeta in kaum einem Abstand von zwei Minuten in den Übungshof.
 

Dort fand er den Älteren, wie er sich gerade auf die Mauer hinauf schwang und sich dort nieder ließ. Son Goku folgte ihm und ließ den Blick einmal mehr über die gigantische Hauptstadt des Planeten Vegeta gleiten.
 

Überall ragten hohe Türme in den Himmel und so etwas wie Straßen gab es eigentlich nicht. Nur die manchmal bodenlos scheinenden Schluchten zwischen den Häusern. Gleiter ersetzten Autos und Fußgänger wurden von fliegenden Saiyajins ersetzt. Son Goku konnte über Saiyajins denken was er wollte, aber er war auf jeden Fall beeindruckt und nicht nur das, er fühlte zum ersten mal, das er wirklich nach Hause gekommen war.
 

„Sie ist schön.“ Vegeta sah zu ihm auf und Son Goku zeigte vor sich auf die Stadt. „Die Stadt.“ Vegeta nickte und seine Augen suchten in der Ferne einen Punkt, von dem er nur noch die vagen Umrisse erkennen konnte.
 

„Ist das der Palast?“ Fragte Son Goku, als er Vegetas Blick folgte. „Willst du darüber reden?“ Ja, das wollte er, aber um Himmels Willen, das würde er garantiert nicht zugeben. Stattdessen brachte er seine Gesichtszüge wieder unter Kontrolle und sah absichtlich finster zu Son Goku auf.
 

„Hältst du mich für solch eine Memme Kakarott?“ Son Gokus Mund umspielte ein leichtes Lächeln, das er sich aber wohlweigerlich verkniff und sich stattdessen setzte und die Frage unbeantwortet ließ.
 

Vegeta wandte seine Aufmerksamkeit wieder der Stadt zu. Son Goku hatte recht. Sie war wirklich schön. Schön, auf dieses unbeschreibliche Gefühl, wieder daheim zu sein und er würde unter keinen Umständen zu lassen, das dieses zu Hause noch einmal zerstört werden würde. Denn dann wahren sie wirklich verloren.
 

Zwar gab es die Erde in dieser Zeit noch, aber weder lebte Bulma noch einer der anderen, die er kennen gelernt hatte auf ihr. Bei diesem Gedanken durchfuhr ihn ein Gefühl, das er nicht beschreiben konnte. Er hatte es bis jetzt eigentlich vermieden an die Erde und damit an die Schmerzen zu denken, die unweigerlich mit diesem Gedanken einhergehen mussten.
 

Aber jetzt, in dieser relativ friedlichen Stunde unter den Sternen seiner Heimat fragte er sich doch, was eigentlich geschehen war. „Glaubst du, das wir sie je wieder sehen?“ Son Goku wandte den Kopf zu seinem Freund. Und der Tonfall in dem er diese Frage aussprach machte klar, an was er gedacht hatte.
 

„Ich weiß es nicht.“ Vergeblich versuchte er ein Lächeln auf sein Gesicht zu bringen. „Wenn wir sie je wieder sehen, wird sie nicht das sein was wir kennen.“ Vegeta wusste was Son Goku meinte und dieses Wissen schmerzte.
 

„Ich weiß noch nicht mal, was passieren wird, wenn wir Freezer besiegen.“ Er machte eine Pause. „Wir wissen von Tru... .“ Son Goku brach ab. „ ... das sich unsere Zukunft nicht verändert, wenn wir diese Vergangenheitsebene umschreiben. Die Erde bleibt zerstört.“
 

Vegeta war Son Goku dankbar, das er den Namen nicht ganz ausgesprochen hatte. Dennoch änderte es nichts daran, das er sich an seinen Sohn erinnerte. An seinen Sohn, der tot war. Verbrannt von einem Feuer, das heißer gelodert hatte, als alles was er bisher gekannt hatte. Verbrannt in einem Feuer, das Dip-Perperon geschürt hatte.
 

„Und mit ihr die Dragonballs.“ Fügte Vegeta hinzu. Son Goku nickte. „Und wenn wir nach Namek gehen? Auch dort gibt es Dragonballs.“ Die Hoffnung in Vegetas Worten war nichts mehr als ein Funke, an denen er genauso wenig glaubte wie Son Goku. „Ich glaube nicht, dass sie uns unseren Wunsch erfüllen könnten. Die Dragonballs sind immer nur so stark wie ihr Erschaffer und ich glaube nicht, das der Oberkälteste die Macht hat durch die Zeit zu reißen oder etwas ähnliches.“
 

Vegeta nickte und ausnahmsweise musste er Son Goku recht geben. Diese Macht besaß niemand. Niemand außer Dip-Perperon. Aber weder wusste er wo man diesen jetzt finden konnte noch glaubte er, das es etwas bringen würde. Schlimmstenfalls würde er sie töten. Oder sollte Vegeta sagen bestenfalls?
 

Mit einem Ruck stand er auf und ließ sich wieder in den Hof hinabgleiten. Was zur Hölle war nur mit ihm los? So Trübsal blasend kannte er sich ja gar nicht. Irgendetwas musste jetzt geschehen, bevor er endgültig in Depressionen ertrank.
 

Wer war er den? Er war ein Saiyajin und Saiyajins kämpften, selbst wenn es absolut keine Hoffnung mehr gab. Ihr erstes Ziel war es Freezer daran zu hindern den Planeten auszulöschen und danach würden sie schon einen Weg finden. Denn es gab einen Weg. Es musste einfach einen Weg geben. Irgendwo.
 

Son Goku sah seinem Freund nach und auch in seinem Kopf tanzen die Gefühle wild durcheinander. Am liebsten jedoch hätte er sich geohrfeigt, dafür das er so unbesonnen Trunks Namen erwähnt hatte. Denn so kalt und Gefühllos sich Vegeta auch gab, Son Goku wusste das unter dieser Maske sogar eine Vielzahl von Gefühlen tobten.
 

Wenn er ehrlich sein musste, dann hätte Son Goku sogar geschworen, das Vegeta einer der gefühlvollsten Menschen war, denen er je begegnete. Auch wenn der Ältere versuchte sie zu unterdrücken, so hatte Son Goku über die Jahre gelernt unter dieser Maske zu lesen. Und um die Wahrheit zu sagen bewunderte er Vegeta sogar dafür, dass er so ruhig bleiben konnte.
 

Er selbst war, nachdem er in Großmutters Haus aufwachte mehr als nur am Boden zerstört gewesen. Ja, wenn Großmutter ihn nicht gefunden hätte, dann währe er wahrscheinlich gestorben. Nicht an seinen äußerlichen Verletzungen, sondern an den Verletzungen seiner Seele.
 

Bis jetzt hatte er immer noch nicht begriffen, wie sie es geschafft hatte ihm seinen Seelenfrieden zurück zu geben. Und deshalb konnte er sich auch nur wage Vorstellen, was Vegeta hatte durchmachen müssen, der weitaus schlimmer dran gewesen sein musste als er.
 

Was seinem Freude genau zugestoßen war wusste er zwar nicht, aber er konnte es sich zusammenreimen. Und auf den Schluss, zudem er zu kommen pflegte folgte unweigerlich eine gewisse Bewunderung. Er zweifelte daran, ob er die Kraft gehabt hätte das durchzustehen.
 

Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, als er sich von der Mauer schwang und Vegeta über den Hof in die Kaserne folgte. Vielleicht war Vegeta ja doch stärker als er. Auf seine ganz eigene unanfechtbare Weise.
 


 

Der nächste Morgen kam und mit dem Aufgehen der Sonne verflogen auch die letzten Schatten der vergangenen Nacht. Son Goku erwachte zwar mit einem leichten Gefühl des Unbehagens, aber das konnte ebenso gut von der Tatsache kommen, das er schlecht geträumt hatte.
 

Einen Traum, der von einer großen Schlacht gehandelt hatte. Von einer bedeutenden Schlacht. An mehr konnte er sich beim erwachen nicht erinnern und insgeheim war er froh drum. Schlaftrunken wälzte er sich auf die andere Seite und sah zu Vegetas Bett herüber, das vollkommen unberührt wirkte.
 

Langsam erhob er sich und blickte sich um. Die meisten Soldaten schliefen noch, was ihn zu der Frage veranlasste, wo Vegeta war und ob er in dieser Nacht überhaupt ein Auge zugetan hatte.
 

Müde und noch nicht richtig wach erhob sich Son Goku und durchquerte die Halle um auf den Innenhof hinaus zu kommen. Er blinzelte in die Sonnenstrahlen, die ihm nach der Düsternis im inneren der Kaserne grell in die Augen schossen und streckte seine Arme.
 

Nach einem weiteren herzhaften Gähnen drehte er sich um und überschaute den Hof. Und nach einem genaueren Blick beantwortete er sich die Frage ob Vegeta in dieser Nacht ein Auge zu getan hatte mit einem entschiedenen Nein.
 

Vegeta stand hoch aufgerichtet auf der Mauer, dem Sonnenaufgang zugeneigt, nicht mehr als eine schwarze Silhouette und vollzog langsam Schlag und Trittkombinationen aller Art. Unter der Mauer hatten sich einige Saiyajins versammelt und schauten ihm gebannt dabei zu, was seinen Freund in keiner Weiße zu stören schien.
 

Son Goku gesellte sich zu der Gruppe und jetzt, wo ihm nicht mehr die Sonne in die Augen stach, wusste er zu hundert Prozent, das Vegeta in dieser Nacht garantiert nicht geschlafen hatte. Schweiß stand ihm auf der Stirn und an jeder freien Stelle seines Körpers und von Son Gokus Platz aus hatte es den Anschein, als würde sein ganzer Körper im Licht der aufgehenden Sonne wie ein Kristall schimmern.
 

Aber Vegeta schien davon überhaupt nichts zu bemerken und setzte seine Übungen mit einer katzengleichen Anmut und Geschmeidigkeit fort, dass Son Goku nicht umhin kam ihm wieder einen bewundernden Gedanken zu zollen. Ein Krieger wahrlich, durch und durch.
 

Auch Son Goku liebte es zu kämpfen, aber er war sich nicht sicher, ob er dabei auch solch eine Leidenschaft an den Tag legen konnte wie Vegeta. Und wenn er sich die Gesichter hier unten so anschaute, dann fragten sich das die meisten hier wohl auch. Denn das was sie Vegeta zuwarfen, wahren neidische, aber auch bewundernde Blicke.
 

Son Goku sah wieder auf. Ja, Vegeta war schon etwas ganz besonderes, selbst unter den Besten. Aber gleichzeitig spürte er auch etwas wie Sorge. Er mochte zwar ein guter Kämpfer sein, aber er wusste absolut nicht wo seine Grenzen lagen. Son Goku grinste, genauso wie er selbst. Beide hatten sie die Neigung immer an Gegner zu geraten, die um ein vielfaches Stärker wahren als sie selbst.
 

Er warf noch mal einen langen Blick zu seinem Freund und sprang dann mit einer entschlossenen Bewegung ebenfalls auf die Mauer. Augenblicklich hörte Vegeta auf und drehte sich mit einer fragend hochgezogenen Augenbraue um.
 

Son Goku hatte sich nicht geirrt. So verschwitzt wie Vegeta war und so schnell wie sich sein Brustkorb hob und senkte, konnte er nichts anderes gemacht haben, als die ganze Nacht hindurch zu trainieren um seinen Schmerz darin zu ertränken.
 

„Glaubst du nicht, dass du etwas zuviel Aufmerksamkeit auf dich ziehst, wenn du hier weiter so gut trainierst.“ Er deutete ein Lächeln an, aber Vegetas Mine blieb unbeweglich und dann schweifte sein Blick zu den Kriegern die zu ihm hoch sahen und seine Augen wurden um einige Grad kühler.
 

„Zu viel Aufmerksamkeit wie?“ Er sah Son Goku fragend an. Dieser grinste. „Ich glaube einige von deinen Bewunderern stehen schon eine ganze Weile da unten.“
 

Die Reaktion erfolgte so schnell, dass Son Goku nur das pure Glück rettete. Er duckte sich instinktiv, als er das verräterische aufflackern in Vegetas Augen sah. Aber damit war es keineswegs getan, sondern Vegeta setzte sofort nach, als er merkte, das sein Angriff ins leere laufen würde.
 

Aber nun war Son Goku darauf vorbereitet und wehrte den Schlag ab, was nichts an der Tatsache ändern konnte, dass Vegeta noch einen drauf setzte und versuchte ihn auf der Mauer aus dem Gleichgewicht zu bringen.
 

Son Goku vollführte einen Salto über ihn hinweg und griff seinen Freund nun seinerseits an. Dieser jedoch wirbelte herum und parierte seine Angriffe, aber damit war es noch lange nicht getan und sie setzten ihren Tanz über die Mauer fort, bis sie sich Beide fast gleichzeitig erschöpft auf die Mauer fallen ließen.
 

„Bewunderer ja?“ Stieß Vegeta spöttisch hervor. Und warf einen Blick auf die nun mehr fast doppelt so große Gruppe wie vorhin und dann zum stand der Sonne. Sie hatten fast eine ganze Stunde gekämpft. Aber auf eine unweigerliche Art und Weise hatte es verdammt gut getan.
 

„Ich dachte wir sollten keine Aufmerksamkeit erregen. Nun,“ Son Goku zeigte mit seinem Daumen über seine Schulter auf die Gruppe. „Ich bin sicher genau diese hast du jetzt.“ Ein verräterisches Funkeln in Vegetas Augen warnte Son Goku davor noch mehr zu sagen und er schluckte die nächste Bemerkung hinunter.
 

Vegeta stand auf und massierte sich die Muskeln. Er war zwar ziemlich fertig, aber das auf eine angenehme Art und Weiße, die unglaublich gut tat. Er ging über die Mauer zurück und streifte sich sein Hemd wie auch seine Rüstung wieder über.
 

Dann warf er Son Goku nochmals einen Blick zu und schwang sich mit einer eleganten Bewegung hinunter in den Hof. Die Saiyajins wichen fast ehrfurchtsvoll zur Seite und einige der neugierigern betränkten Vegeta mit Fragen, wo er denn gelernt hätte so zu kämpfen, aber er ignorierte sie alle und verschwand in der Kaserne.
 

Son Goku blieb noch auf der Mauer sitzen. Es war früh am Morgen und Frühstück würde es erst in einer Stunde geben. Genug Zeit, um noch ein bisschen zu trainieren. Allerdings hatte er vor, dabei nicht so viel Aufsehen zu erregen wie Vegeta.
 

Also sprang er von der Mauer und suchte sich ein schattiges Plätzchen im hintersten Winkel des Hofes, von dem er glaubte, das ihn dort Niemand bemerken würde.
 

Vegeta hatte recht damit gehabt. Schon nach den ersten Bewegungen fühlte Son Goku wie ihn eine gewisse Anspannung verließ, die er auch bei dem Kampf mit Vegeta nicht los geworden war. Aber jetzt, entspannte er sich zusehends und irgendwann schloss er die Augen, um sich einfach nur noch diesem Gefühl hinzugeben, das alles in ihm zum schwingen brachte. Und ihn für eine Weile einfach nur glücklich sein ließ.
 

Er hörte es erst überhaupt nicht, aber irgendwann registrierte er, das ihn jemand bei seinem Namen rief. Wenn auch bei seinem falschen. Er öffnete die Augen und hielt in seinen Bewegungen inne. Dann ertönte es noch mal und Son Goku konnte eindeutlich Rott verstehen.
 

Schnell setzte er sich in Bewegung und folgte der Stimme, die nicht Vegeta gehörte. Der Saiyajinprinz würde sich lieber die Zunge abbeißen, bevor er ihn so rufen würde. Aber das machte das Ganze noch interessanter und so beschleunigte er seine Schritte und bog um eine Ecke der Kaserne, nur um prompt mit einem Saiyajin zusammen zustoßen.
 

Verwirrt und mit einer gemurmelten Entschuldigung richtete sich Son Goku wieder auf und starrte in ... sein Gesicht? Er kniff die Augen zusammen und öffnete sie noch mal. Aber es blieb dabei.
 

Vor ihm stand ein Saiyajin, der ihm bis aufs Haar glich. Nun vielleicht nicht ganz. Er wirkte etwas älter und seine Gesichtszüge waren härter als die von Son Goku. Aber bis auf diese Winzigkeit und die Kreuzförmige Narbe auf seiner Wange hätte Son Goku schwören können in einen Spiegel zu sehen.
 

Seinem Gegenüber ging es wohl nicht viel ahnderster, den auch er schaute eine ganze Weile verunsichert in Son Gokus Gesicht. Erwachte aber schließlich früher aus der Erstarrung als Son Goku und fuhr diesen an: „Pass doch auf Soldat. Und wer bist du eigentlich?“
 

Son Goku schüttelte seine Verwirrung ab. „Mein Name ist Rott. Und wer bist du?“ Diese direkte Frage schien seinen Gegenüber wohl zu erzürnen. Zumindest schien er solche Fragen nicht gewohnt zu sein. Aber der Zorn verrauchte ziemlich schnell wieder.
 

„Du bist also einer von den beiden Neuen. Man hat mir schon von euch berichtet.“ Er seufzte. „Nun gut, in anbetracht dieser Tatsache, will ich dir noch mal vergeben. Aber merke dir Soldat. Ich bin Bardock der Hauptmann dieser Garnison und du unterstehst meinem Kommando. Hab ich mich klar ausgedrückt?“ Son Goku nickte und sein Gegenüber schien damit zufrieden zu sein. „Dann komm mit!“
 

Bardock drehte sich um und ging Richtung Kaserneneingang. Immer noch verwirrt von der Tatsache, dass er eben seinem Doppelgänger begegnet war, folgte ihm Son Goku. Nun wusste er, wie sich Vegeta gefühlt haben musste.
 

Aber etwas war sonderbar. Obwohl er sich absolut sicher war diesen Saiyajin noch nie in seinem Leben begegnet zu sein hatte er das Gefühl, als würde er ihn schon unendlich lange kennen. Aber das war unmöglich.
 

Mit einem Kopfschütteln betrat er den Speiseraum der Kaserne. Das war absolut unmöglich.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Witch23
2011-06-06T11:37:02+00:00 06.06.2011 13:37
Klasse jetzt bin ich echt gespannt wer Vegetas Doppelgänger war, wenn Goku seinem Vater über den Weg läuft XD
Von:  Synea
2008-08-31T16:05:10+00:00 31.08.2008 18:05
los weiter bitte <///3
das mit bardock ist jetzt verdammt spannend XDDDDD~
Von: abgemeldet
2008-08-29T11:45:48+00:00 29.08.2008 13:45
Es ist wirklich schon fast eine Schande dass eine so gute FF wie diese nur so wenige Kommis bekommt. Gut, viele werden sie von ff.de kennen, aber nun ja, ich dachte mir, da ich diese FF nun schon zweimal gelesen habe, schreibe ich dir ein kleines Kommi. Ich hab zwar nie wirklich viel Zeit zum lesen und als ich das getan hab, muss ich ehrlich zugeben, dass es schon ne Weile her ist...
Aber ich hab mal kurz reingeschaut und wie ich heute morgen schon einmal sagte: du schreibst genial^^ Das war auch eine der wenigen FF die ich entdeckt hatte, als sie kurz vor dem Ende stand und ich habe sie verschlungen, nur war ich da noch nicht auf ff.de angemeldet und konnte dir auch keinen Kommi schreiben, weil du das nicht freigegeben hattest^^
Nicht schlimm, ich freu mich auf das nächste Kapi und ich schwöre dir es ganz durchzulesen, denn wie gesagt, so eine FF kann man einfach nicht liegen lassen^^

lg Geta^^


Zurück