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Wolfsherzen

von

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Blutbiss 21

Titel: Wolfsherzen/ Blutbiss

Teil: 21

Autor: Satnel

Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben, so ist das reiner Zufall.
 

„Hey was soll das?“ Jamie sah ihn verwundert aber auch sauer an.

Das war auch kein Wunder, da er ihn so unsanft am Arm zog. In ihrer Kabine schloss er die Tür hinter ihnen.

„Was hast du vorhin gemeint?“ Eloy ließ sein Handgelenk wieder los.

„Wann? Ich weiß wirklich nicht was du meinst.“ Jamie rieb sich sein, nun wieder freies, Handgelenk.

„Eloy, rede mit mir.“

Natürlich wusste Jamie nicht worauf er anspielte. Er selbst wusste es ja selbst nicht genau. Nur Jamie hatte etwas von Kobes Ansichten ihm gegenüber gesagt oder so etwas ähnliches. Er hatte ihm dabei nicht genau zugehört. Wenn es um dieses Thema ging, hörte er nie zu. Doch seit sie hier auf diesem Schiff waren wurde er ständig mit Kobe konfrontiert. Kein Wunder, das seine Emotionen sich langsam einen Weg hinaus suchten. „Du hast etwas bezüglich Kobe gesagt. Wie hast du das gemeint?“

„Was? Wieso interessierst du dich auf einmal dafür?“ Jamie setzte sich auf die Bettkante. Seine grauen Augen musterten den Jüngeren aufmerksam.

„Weil… weil… Ach ich weiß es ja nicht.“ Eloy presste seine Hände gegen die Schläfen.

„Ich werde hier noch verrückt Jamie. Jeder, wirklich jeder wirft mir mein Verhalten Kobe gegenüber vor, doch sie haben alle keine Ahnung.“

Keiner von ihnen wusste wie er sich fühlte oder was Kobes Gegenwart für ihn bedeutete. Es stimmte das hier zu wenig Platz war um ihm aus dem Weg zu gehen, aber das bedeutete nicht, das er sich von jeder Seite Vorwürfe anhören musste. Noch dazu von Leuten wie Mika oder Ratan, die sie erst seit kurzen kannten. Die Sache ging zu tief um sie vorschnell beurteilen zu können. Zumindest in seinem Fall.

Jamie stand auf und legte einen Arm um seine Schultern. „Ich werfe es dir nicht vor. Auch wenn das scheinbar nicht viel zählt.“

Musste er jetzt wieder davon anfangen? Für diese Sache hatte er nun echt keinen Kopf. Jetzt musste er die Sache mit Kobe bewältigen, wenn auch nur mit sich. Denn reden würde er sicher nicht mit dem Rotblonden. Das konnte er nicht, selbst nach so vielen Jahren ging das nicht. Er warf Jamie einen missbilligenden Blick zu.

Dieser lächelte nur, ließ ihn aber nicht los. „Schon gut.“

Er hob eine Hand abwehrend, als Zeichen das die Sache erledigt war. „Wenn du dich so ungerecht behandelt fühlst, warum erzählst du mir dann nicht was zwischen euch vorgefallen ist?“

Eloy sah den Werwolf zweifelnd an. Das war nun wirklich das Letzte wozu er Lust hatte. Eigentlich wollte er diese Sache begraben tief, sehr tief in seinem Unterbewusstsein, so das es nie wieder zum Vorschein kam. Doch vielleicht funktionierte das nur, wenn er es jemanden erzählte. Jamie konnte ihn unter Umständen sogar verstehen. Nicht weil sie eine ähnliche Vergangenheit hatten, denn das war nicht der Fall, sondern weil Jamie ihn immer verstand.

Er ließ sch von dem Älteren zum Bett führen und setzte sich neben ihn auf die Bettkante. „Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll.“

„Wie wäre es mit dem Anfang?“

Eloy sah zu dem Blonden und grinste leicht. Damit erwiderte er nur Jamies aufmunterndes Grinsen. „Nun dann, ich wurde in Frankreich geboren.“

„Vielleicht doch etwas weiter hinten.“ Amüsiert schüttelte der Ältere den Kopf.

Eloy war sich dessen bewusst, deswegen hatte er auch eine Pause gemacht. Natürlich wusste er genau wo er anfangen musste, damit Jamie ihn verstand. „Ich war das Nesthäkchen meiner Familie, Mutters Liebling und Vaters, na ja Vaters Sohn eben. Auf jeden Fall der Jüngste, weswegen ich auch sehr verwöhnt wurde. Von meiner Mutter und meinen Geschwistern. Von meinem jüngsten Bruder trennten mich nur fünfzehn Jahre, was aber noch nie zu größerer Sympathie zwischen uns beigetragen hat. Als Kobe zu uns kam war ich 25 Jahre alt. Noch nicht volljährig, doch kurz davor. Es sollte mein großes Jahr werden, doch dann stand plötzlich dieser achtjährige Junge in der Eingangshalle. In der Hand einen Brief unseres Onkels.“

Ja, an diesen Moment erinnerte sich Eloy noch ganz genau. Wie sollte er es auch vergessen, den Moment in dem seine heile Welt einen Riss bekam. Kobes Herkunft hatte damals noch keine Rolle für in gespielt und das war auch jetzt noch so. Doch es war ein weiterer guter Vorwand um ihn zu meiden und wütend auf ihn zu sein.

Jamie schwieg und wartete geduldig darauf das er weitersprach.

„Unser Vater der uns ausnahmsweise mit seiner Anwesenheit beehrte, las diesen Brief und erklärte, wir hätten von heute an ein neues Familienmitglied. Es ist verständlich das wir alle verwirrt waren. Ein fremdes Kind, das nach Mensch stank sollten wir als Bruder ansehen? Zumindest mir fiel das nicht leicht.“

„Ist es das. Magst du ihn deswegen nicht?“ Jamie sah ihn zweifelnd an.

Eloy schüttelte den Kopf. Nein, das alleine wäre kein Problem, denn irgendwann hätte er ihn sicher als Bruder annehmen können. Doch das was danach kam, das konnte er ihm nicht verzeihen. Obwohl es nicht einmal seine Schuld war, sondern nur die seiner Eltern und ihrem unbedachten Handeln. „Hältst du mich für so einfach gestrickt? Das war nicht das Problem, das Problem waren meine Eltern. Es war mein großes Jahr oder sollte es werden, doch nur weil ein neues Kind da war geriet das in Vergessenheit. Meine Mutter hatte plötzlich einen neuen Liebling, meine Geschwister waren das schon gewöhnt, doch ich nicht. Von heute auf morgen wurde ich ins kalte Wasser gestoßen. Allerdings nahm ich ihm auch das nicht auf lange Zeit übel. Mutter ist schnell für etwas zu begeistern, das wussten wir alle. Was allerdings wie der Tropfen auf den heißen Stein wirkte, war mein Geburtstag. Jeder Werwolf bekommt etwas zu seiner Volljährigkeit. Henry, die Nachfolge über die Familie, Michelle ein Stück Land als Mitgift, Arnaud ein Stadthaus in Paris und Caron die Aufsicht über unsere Wölfe. Ich, nun ich bekam ein Pferd. Ein wirklich tolles Pferd, da gibt es nichts dagegen einzuwenden. Champion, schnell, stark und sogar langlebig, doch es war trotzdem nur ein Pferd.

Daran war nur Kobe und die Aufmerksamkeit um seine Person Schuld. Aufmerksamkeit, die er mit entzog und die ihm nicht zustand. Immerhin ist er nur ein Mischling, nichts weiter als Dreck in unserer Gesellschaft.“

Ohne es zu merken hatte Eloy eine Hand zur Faust geballt.

Jamie legte seine Hand auf die Faust und öffnete sie langsam wieder. „Also war es nur eine Verkettung unglücklicher Umstände? Das trägst du ihm noch immer nach?“

„Natürlich nicht!“ Der Blondhaarige sah den anderen Werwolf aufgebracht an. So engstirnig war er nicht. Klar wusste er inzwischen das Kobe keinerlei Schuld daran trug und doch…

„Ich kann nicht anders.“ Diese Worte waren gemurmelt. Ihm war es peinlich sich nicht unter Kontrolle zu haben. Schon vor einiger Zeit war ihm das klar geworden, doch solange war er ihm mit Abscheu entgegengetreten das es gar nicht mehr anders ging. Sobald er ihn sah wurde er wütend. Da er sowieso keine Chance hatte dagegen anzugehen ließ er es einfach zu. Diesen Kampf gegen sich selbst hatte Eloy schon längst aufgegeben.

Ein harter Schlag auf seinen Hinterkopf ließ ihn aufsehen. „Was soll das?“

Verärgert rieb er sich die schmerzende Stelle und sah Jamie an.

„Das soll das Denkvermögen anregen, auch wenn du eher etwas anderes brauchst. Du bist so verweichlicht.“ Jamie hob einen Finger, als Eloy Anstalten machte zu widersprechen.

„Wage es nicht etwas dagegen zu sagen. Denn ich habe Recht. Du gehst den Weg des geringsten Widerstandes. Das ist schwach und das solltest du wissen. Ich sage dir etwas. Sogar die Menschen wissen das der Kampf gegen sich selbst nicht leicht ist. Was sie nicht daran hindert ihn aufzunehmen. Was also hindert dich?“

„Du verstehst es nicht Jamie. Es ist zur Gewohnheit geworden. Ich kann es nicht mehr ablegen.“ Warum verstand Jamie das nicht? Eloy wusste das er sich nicht rechtfertigen musste, doch er wollte das Jamie es verstand. Sein Verständnis war ihm wichtig, sogar noch wichtiger als Mikas. Er wollte das sein Freund ihn verstand und Rückhalt gab.

„Eine Gewohnheit, die Andere willkürlich verletzt ist es nicht wert beibehalten zu werden. Vor allem nicht aus Bequemlichkeit. Es ist dir einfach zu anstrengend, vielleicht willst du dich auch nicht mit dir selbst auseinandersetzen, das ist egal. Fakt ist, das du es nicht machst und das darf nicht sein.

Du bist nicht schwach Eloy, egal was man dir eingeredet hat. Du bist weder schwach noch nutzlos, ebenso wenig bist du ein Versager.“

„Woher willst du das wissen? Wir kennen uns noch nicht solange als das du mich einschätzen könntest.“ Eigentlich würde er Anderen gegenüber nie zugeben, das er schwach war, doch bei Jamie störte es ihn nicht. Trotz der kurzen Zeit kannte Jamie ihn schon besser als er es seiner Familie zutraute.

„Weil…“ Jamie stand auf und sah Eloy dabei an.

„… ich mich nicht in dich verliebt hätte, wenn du es wärst. Also sorge nun nicht dafür das ich meine Meinung ändern muss.“

Im Gegensatz zum letzten Mal störte ihn Jamies Liebesgeständnis nicht mehr. Nein, es baute ihn sogar auf. Diese Worte klangen so ehrlich, das er ihnen einfach Glauben schenken musste.

Eloy lächelte schwach. „Ich werde es versuchen.“

Jamie schüttelte den Kopf. „Mach es oder mach es nicht. Denn wenn du es nur versuchst, wirst du nicht ernsthaft an die Sache herangehen. Du solltest Tatsachen schaffen. Du musst es mir nicht sagen, doch für dich selbst solltest du eine Entscheidung treffen.“

Nickend stand Eloy auf. Ja, er hatte eine Entscheidung getroffen. Er war nicht schwach und das würde er allen beweisen und am meisten sich selbst.

„Jamie?“

„Hm?“ Der Ältere sah ihn fragend an.

„Danke.“ Lächelnd legte er eine Arm um seine Hüfte und küsste ihn. Allerdings trennte er sich nach diesem Kuss wieder von ihm und legte einen Zeigfinger auf seine Lippen.

„Mehr gibt es aber nicht.“

Jamie lachte amüsiert. „Mehr will ich auch nicht Eloy. Mehr will ich nicht.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Toastviech
2009-02-13T10:38:25+00:00 13.02.2009 11:38
Zuckerflash!
Jamie ist so süß, weiße und so zum knuddeln.
"Mehr will ich nicht Eloy"
awww dieser Satz am Ende, zum sterben schön.
Romantishc war das Kapi und klärend.
Ich verstehe Eloy, ich wäre auch sauer, aber ich könnte diese Last nicht ewig tragen. Hut ab das Eloy so lange die Sache ungeklärt oder unerzählt ließ.

lg Toasty
Von: abgemeldet
2009-02-13T10:11:49+00:00 13.02.2009 11:11
Oh das Kapi gefällt mir...^^...Jamie ist ja sooo klug!
Ich finds schööön, dass Eloy sich ändern will...*freu*...das wird er garantiert schaffen, es wird zwar einige Zeit dauern, denke ich, aber das kriegt er auf jeden Fall hin!...^^
Das Kapi war echt gut, jetzt kann ich auch endlich verstehen, warum Eloy ihn nicht mag und solche Gefühle, wie er sie hatte, sind manchen älteren Geschwistern ja auch nicht so unbekannt, denke ich...^^
Bin schon gespannt wie es das umsetzt^^
GlG
aidou


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