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ANBU NI

Akachan-Naka-Ban-Uchu
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hi,
wie versprochen widme ich mich nach ANBU nun auch der Überarbeitung der Fortsetzung ANBU NI.
Shitsumon ist die Lautsprache für das japanische Wort "Fragen" und ich nehme an, dass ihr euch leicht denken könnt, warum ich den Prolog so genannt habe ;)
Ich hoffe, dass euch die Neuauflage gefällt und wünsche euch viel Spaß beim Lesen! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Nankinjo bedeutet übersetzt so viel wie Vorhängeschloss...
Ich hoffe die überarbeitete Version des 1. Kapitels gefällt euch! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
"Shizuka na" bedeutet so viel wie "still"... Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Byoki no heißt so viel wie "unwohl"... Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
muyū·byō bedeutet so viel wie "schlafwandeln" Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallelujah, die Neuversion dieses Kapitels ist endlich fertig! Es tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, ich wusste zwar schon lange, was in diesem Kapitel passieren sollte, aber irgendwie lies es sich nicht ganz in Worte fassen...
Ich hoffe es gefällt euch trotz der langen Wartezeit!
Itami bedeuet Schmerz... Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Die Lautsprache "iki o shimas" steht für das Wort "atmen"... Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Abunai heißt übersetzt gefährlich Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Kakera bedeutet Bruchstücke Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Die Aussprache Kako steht für das Wort Vergangenheit Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Keken steht für Erfahrungen Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Kazoku bedeutet Familie... Komplett anzeigen

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Shitsumon

Hinatas Herz schlägt stockend unter ihren Fingern und sie leitet ihr Chakra panisch in ihre Hände, während sie ängstlich in die unnatürlich hellen Augen der jungen Hyuuga blickt.

„Es tut mir so leid“, flüstert sie heiser, voller Selbstverachtung. Das hier ist alles ihre Schuld.

Sie sieht Hinata ihre blutenden Lippen öffnen, aber bevor die verletzte Clanerbin eine Silbe über die Lippen bekommt, setzt ihr Herzschlag aus-
 

Die talentierte ANBU schreckt mit einem lautlosen Keuchen aus dem Schlaf und zwingt sich mit einem raschen Blick auf den schlafenden Mann im Bett neben mir ihre panische Atmung schnellstmöglich unter Kontrolle zu bringen. Es ist selten genug, dass Sasuke einen ihrer Albträume verschläft und sie ist so dankbar über diesen unerwarteten Aufschub, dass sie keinesfalls riskieren will ihn doch noch zu wecken.

Sakura verschwindet lautlos aus ihrem Zimmer und wundert sich nicht im Geringsten, dass Hinata bereits angezogen im Flur auf sie wartet.

Es ist die enge Vertrautheit zwischen ihnen, die Hinata wortlos nach der Hand ihrer besten Freundin greifen lässt, bevor sie diese in eine kurze Umarmung zieht.

Zehn Minuten später verlassen die beiden Frauen in stummem Einvernehmen das Haus.
 


 

„Sie sind also weg“, stellt Naruto mit einem Blick auf die finstere Miene seines besten Freundes ruhig fest, als er die Küche betritt. So viel hat er sich schon gedacht, als er alleine in seinem Bett aufgewacht ist und es ist schließlich bei weitem nicht das erste Mal, dass ihre Freundinnen noch vor dem Morgengrauen das Haus verlassen und sie ihre Abwesenheit erst Stunden später bemerken.

„Hn.“

Es beeindruckt ihn immer noch wie viel Unzufriedenheit in einer einzigen Silbe stecken kann und der Blondschopf verengt warnend die Augen. „Lass es endlich gut sein, Sasuke.“

„Tse.“

Dieser seit Wochen anhaltenden Diskussion längst überdrüssig, fährt sich der Uzumaki gestresst durch die Haare. „Obwohl ich weiß, dass es vollkommen zwecklos ist, wiederhole ich das Ganze für dich noch einmal: Es ist pure Heuchelei von uns, von ihnen zu verlangen uns ihre Geheimnisse zu offenbaren, Teme und das weißt du auch.“

Der nahezu verachtende Ausdruck in den pechschwarzen Augen des Clanerben erinnert Naruto unangenehm an eine frühere Version des Uchiha, dem er schon damals jedes Mal am liebsten eine verpasst hätte.

„Das sagst du nur, weil dich dein eigenes schlechtes Gewissen fast umbringt.“

Jirayas ehemaliger Schüler schließt für einen Moment die Augen und fleht Kami um Geduld an. Es wäre schwer Hinata und Sakura glaubhaft zu erklären, warum es mehr als gerechtfertigt war, mit seinem besten Freund eine Schlägerei in ihrer Küche anzufangen. Schon wieder.

„Das sage ich, weil ich ein Gewissen habe. Und wenn du deinen ewigen Egozentrismus einmal für einen Moment überwinden könntest, könntest du dir vielleicht auch eingestehen, dass ich Recht habe.“

Auf seine Worte herrscht einen langen Moment eine angespannte Stille zwischen ihnen und Naruto bereitet sich schon moralisch darauf vor, ihre Auseinandersetzung einmal mehr physisch auszutragen, als Sasuke seufzend die Augen schließt und unerwartet eingesteht „Es macht mich wahnsinnig nicht zu wissen was ihnen passiert ist.”

Naruto Grinsen trägt selten bittere Züge, was er hinter dem Glas in seiner Hand zu verbergen sucht. „Mich auch, aber das ist wohl unsere Strafe. Wir können nicht erwarten, dass wir nach all den Jahren nahtlos an die Vergangenheit anknüpfen können. Wir waren nicht da, als sie uns gebraucht hätten. Und solange Sakura und Hinata sich nicht entschließen uns ihr Geheimnis zu offenbaren, werden wir uns damit abfinden müssen, dass es eine Zeit in ihrer Vergangenheit gibt, von der wir kein Teil sind. Auch wenn es weh tut.”

Der Uchiha will gerade zu einer Antwort ansetzen, die erwartungsgemäß nicht unbedingt charmant ausfallen wird, als seine geschulten Sinne ihn davor warnen genau das zu tun.
 

Keine zwanzig Sekunden später ist das leise Klicken der Haustür zu vernehmen und kurz darauf betreten Sakura und Hinata in ihren Trainingskleidern die Küche.

„Morgen.“ Sakura drückt ihrem grummelnden Freund umstandslos einen kurzen Kuss auf die Lippen, bevor sie eine weiße Papiertüte zwischen die Männer auf den Tisch wirft. „Wir haben Frühstück mitgebracht, aber zuerst brauch ich eine Dusche.“

Die rosahaarige Medic-nin verlässt gut gelaunt die Küche, während Hinata an Naruto herantritt, um ihm ebenfalls begrüßend ihre Lippen aufzulegen.

Aber dem blonden Shinobi ist der musternde Blick nicht entgangen mit dem seine aufmerksame Freundin ihn und Sasuke bedacht hat. Und er hat das Gefühl, dass ihre Geheimnisse so oder so bald ans Licht kommen werden. Ob sie wollen oder nicht.
 

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Nankinjo

Zwei Tage später
 

„Bitte sag mir, dass du irgendetwas siehst, was diesen Tag besser macht.“

Hinata schmunzelt kaum merklich angesichts der bittenden Miene ihrer Teamkameradin und richtet ihr aktiviertes Bluterbe weiter in die Ferne, bis auf ihren regulären Trainingsplatz, den sie nach ihrer beendeten Mission, die zwar erfolgreich aber laut Sakuras Wortwahl zutiefst unbefriedigend verlaufen ist, gerade anstreben. Vor zehn Minuten haben sie sich bei Shizune zurückgemeldet, da sich Tsunade laut deren Aussage in einer Besprechung befand, was Sakura augenrollend als Ausrede für einen sakeverursachten Mittagsschlaf bezeichnet hat.

„Neji meditiert, man könnte sagen Shikamaru tut dasselbe und Temari und Tenten sind auch da.” Sie dreht den Kopf zu Sakura, auf deren Lippen sich ein zufriedenes Grinsen abzeichnet.

„Hört sich an, als wäre es höchste Zeit, dass jemand diesen lahmen Haufen mal ein wenig aufmischt.” Die schöne Medic-nin greift in einer Bewegung nach dem Waffenbeutel an ihrem Oberschenkel und beschleunigt ihre Schritte gleichzeitig, während es ihr Hinata an ihrer Seite schmunzelnd gleichtut.
 

Neji schreckt aus seiner Meditation hoch, als er ein vertrautes Surren vernimmt und aktiviert augenblicklich seine Byakugan, aber in diesem Moment fliegt bereits ein präzise geworfenes Kunai so dicht an seiner Wange vorbei, dass es beinahe seine Haut streift, bevor es nur wenige Zentimeter hinter seinem Kopf in einem Baum stecken blieb.

Auch Shikamaru wendet seinen Blick schnell von seinen geliebten Wolken ab, als sich dicht neben ihm ein weiteres Wurfmesser in die Erde bohrt.

Tenten und Temari haben ihr angeregtes Gespräch augenblicklich unterbrochen und sehen sich ebenfalls wachsam um, grinsen aber belustigt, als sie ein wohlbekanntes Lachen vernehmen.

Sakura und Hinata, ganz offensichtlich die Besitzerinnen der beiden Kunais, treten gefolgt von Sasuke und Naruto aus dem Wald und die rosahaarige Medic-nin stützt sich belustigt auf Hinata, jugendlichen Schalk in den grünen Augen. „Das nächste Mal brauche ich Aufnahmen von euren Gesichtern: die berüchtigten Reflexe von Konohas Elite-Shinobi.”

Während Shikamaru noch erwägt, ob es die Anstrengung wirklich wert ist, steht Neji bereits auf den Beinen, eine unübersehbare Herausforderung in den hellen Augen. „Hinata.”

Seine Cousine erwidert seinen Blick mit einem wissenden Schmunzeln auf die Lippen. „Ich verspreche dir meine ungeteilte Aufmerksamkeit in ein paar Minuten, aber zuerst will ich mit deiner Frau reden.“ Sie tritt mit Sakura an Tenten und Temari heran und umarmt die beiden, während Sakura das Ganze belustigt kommentiert. „Das entwickelt sich langsam zu einer echten Herausforderung.“
 

Kurz nach Tenten hat vor fünf Monaten auch Temari festgestellt, dass sie schwanger ist. Und Shikamaru hat sich wirklich wacker geschlagen, zumindest bis Tsunade den beiden zwei Wochen später eröffnet hat, dass sie Zwillinge bekommen. Danach ist Konohas genialster Stratege einen ganzen Monat lang in einem seltsam abwesenden Zustand durch das Dorf getaumelt. Zumindest solange bis Temari der Geduldsfaden gerissen ist und sie ihrem Verlobten einen Vortrag gehalten hat, der Tsunsdes dorfbekannte Ausraster wie eine harmlose Standpauke aussehen hat lassen.

Die junge Sabakuno hält den genialen ANBU immer noch auf Trapp, denn während Neji und Tenten längst verheiratet sind, gibt Temari zu Shikamarus großem Leid immer wieder an, dass sie keinen Wert darauf legt vor der Geburt ihrer Kinder verheiratet zu sein und dass sie „das verdammte Kleid erst anziehen wird, wenn ihr Bauchumfang wieder normale Maße angenommen hat“.

Seit sich vor zwei Monaten auch Ino dem Club der werdenden Mütter angeschlossen hat, wurde das ANBU-Team um die drei Männer und Temari erst einmal mehr oder weniger vollständig auf Eis gelegt.

Was bedeutet, dass es seit Monaten für das ANBU-Team Onaji beinahe doppelt so viele Missionen zu erledigen gibt, weswegen Sakura für Temaris neckende Aussage nur eine gehobene Augenbraue übrig hat.

„An eurer Stelle würde ich den Mund nicht so weit aufreißen, denn ihr seid garantiert die Nächsten.“

„Wir haben die ANBU bestimmt nicht mit neu aufgebaut, um sie jetzt diesen Chaoten zu überlassen. Wer glaubst du soll sie sonst auf Trapp halten?“ Damit schlägt die talentierte Medic-nin lachend einen Rückwärts-Salto und bleibt herausfordernd vor Shikamaru stehen. „Wie sieht´s aus, kommst du freiwillig zu mir oder muss ich dir zu kommen?“

Der Nara rollt gewohnt genervt die Augen gen Himmel und studiert für einen Moment hilfesuchend seine geliebten Wolken, als würde er hoffen dort einen Ausweg zu finden. „Mit dir zu kämpfen ist immer so verdammt anstrengend“, mault er gewohnt unmotiviert, aber Sakura lacht nur und greift ihn ohne weitere Vorwarnung an, sodass dem Nara nichts anderes übrig bleibt, als sich zu verteidigen.

Auch Hinata begibt sich mit einer eleganten Drehung in die direkte Reichweite ihres Cousins und aktiviert herausfordernd ihr Bluterbe. „Ich glaube du hast da etwas, das mir gehört, mein lieber Cousin.”

Neji dreht ihr Kunai herausfordernd um seinen rechten Zeigefinger, während die vertrauten Adern auch an seinen Schläfen hervortreten. „Dann komm her und hols dir!”

Und damit gehen auch die beiden Köpfe des Hyuuga-Clans aufeinander los.
 

Sasuke und Naruto beobachten das Geschehen vor ihren Augen nur für ein paar Sekunden, bevor sie einen Blick tauschen, der sie im nächsten Wimpernschlag an das andere Ende des Trainingsplatzes trägt, um ihren eigenen kleinen Machtkampf auszutragen.

Aber keiner von ihnen kommt wirklich dazu mehr zu tun, als sich aufzuwärmen, als sie ein vertrautes Ploppen herumfahren lässt und sie perplex zusehen müssen, wie sich Hinata und Sakura unter dem nächsten Angriff ihrer Trainingspartner in einer vertrauten Rauchwolke auflösen. Sogar Neji braucht zwei Sekunden um dazu aufzuschließen, was gerade passiert ist, bevor er seine Byakugan fluchend in die Ferne richtet, um die beiden verschwundenen Frauen aufzuspüren.

„Ich kann nur sehen, dass sie gerade zwei Personen überwältigen.”

„Verdammt, Neji, wo?!“

Der Hyuuga zeigt die Richtung kaum an, als Sasuke bereits verschwindet und auch Naruto wirft nur noch hastig ein paar Worte über seine Schulter. „Wir klären das!“

Neji und Shikamaru zögern beide einen Moment, aber ein Blick auf ihre Frauen, die längst an sie herangetreten sind und das Wissen, dass die beiden Eindringlinge bereits unbemerkt so nahe an sie herankommen konnten, lässt die beiden Männer an Ort und Stelle verharren.
 


 

Bis Naruto und Sasuke ihre beiden Teamkameradinnen einholen, ist einer der beiden Angreifer tot und der andere wird von Hinata wirkungsvoll in Schach gehalten, während Sakura die freundliche Befragung übernommen zu haben. Sie zieht etwas unter dem Brustpanzer des Mannes hervor und dreht es kurz so, dass Hinata es sehen kann, bevor sie das Stirnband selbst einsteckt.

„Ame, also.“

Der Ninja in Hinatas Griff schmunzelt lediglich, als würde ihn die Tatsache, dass Sakuras Kunai an seinem Hals bereits in sein Fleisch schneidet, amüsieren.

„Schön, ihr seid also aus Ame, was zum Teufel sucht ihr unangemeldet hier?”

Der dunkelhaarige Shinobi lässt sich grinsend zu einer Antwort herab. „Wir sind nur gekommen, um ein paar Dinge zu überprüfen. Und unsere Informationen haben sich als richtig herausgestellt: Konoha hat ein paar herausragende Talente, aber sonst seid ihr ein Haufen Versager. Vor allem seit eure Elite-Ninja lieber ihrer Familienplanung als ihrem Beruf nachgehen.”

Sakura setzt eine gelangweilte Miene auf. „Wie schön für euch. Nur wirst du nicht dazu kommen, diese Informationen an irgendjemanden weiterzugeben.“

Sie dreht das Kunai in ihrer Hand, um sein Leben mit einer einzigen Bewegung zu beenden, aber die letzten Worte des Ame-nin lassen sie eine Sekunde zu lang innehalten.

„Denkst du, ihr seid die einzigen, die sich noch daran erinnern, was vor drei Jahren in den Shikiri-Wäldern passiert ist?“

„Sakura!“

Aber Hinatas Warnung kommt zu spät, als Sakura erneut ansetzt den vorlauten Shinobi zu töten, steht Sasuke bereits hinter ihr und greift nach ihrem Arm.

„Was tust-“

Die Haruno macht sich fluchend von ihm los, aber bevor sie ihr Vorhaben beenden kann, geht in wenigen Millisekunden alles drunter und drüber. Hinatas Chakra drängt sie zurück, aber sie baut die Hülle nicht schnell genug auf, um die Explosion ganz einzudämmen, die schlicht und ergreifend vom Körper des Ame-nin auszugehen scheint.

Die Wucht der Explosion schleudert die junge Hyuuga mehrere hundert Meter zurück, bis sie stöhnend mit dem Rücken gegen einen breiten Baumstamm prallt und reglos zu Boden sackt.
 

„Hinata!“

Sakura reißt sich grob von Sasuke los und erreicht ihre Teamkameradin noch vor Naruto, als diese sich gerade stöhnend aufrichten will.

„Bleib liegen! Ich will mir das ansehen!“

Die schöne Clanerbin gehorcht widerspruchslos, während sie keuchend um Atem ringt und sich ein beruhigendes Lächeln abringt, um Naruto zu beschwichtigen, der ebenfalls neben ihr auf die Knie gesunken ist.

„Es hat mir nur kurz den Atem verschlagen.“

Sakura hat ihr Chakra bereits über Hinatas Rücken aktiviert und lässt den Atem frei, den sie unbewusst gehalten hat. „Es sind nur ein paar Prellungen.“

Sie beendet ihre Heilung und Naruto hilft seiner Freundin vorsichtig auf die Beine, aber Sasuke besitzt nicht ganz so viel Geduld.

„Was zum Teufel war das?!“

Hinata öffnet beschwichtigend den Mund, aber Sakuras Temperament kommt ihr zuvor. Sie fährt zu ihrem Freund herum und stößt ihn grob vor die Brust. „Das wollte ich dich gerade fragen! Was fällt dir ein dich in einer solchen Situation einzumischen?! Wir hatten das Ganze unter Kontrolle!“

Der Uchiha verengt warnend die Augen. „Wenn ihr einmal mit uns reden würdet, statt ständig solche Alleingänge zu bringen, wäre das gerade gar nicht passiert!“

„Es wäre auch nicht passiert, wenn du nicht immer meinen würdest, alles besser zu wissen!“

Hinata wechselt einen besorgten Blick mit Naruto, bevor sie sich seufzend in die Auseinandersetzung ihrer beiden Teamkameraden einmischt. „Wir sollten gehen und Tsunade informieren.“

Sakura nickt gereizt und macht Anstalten sich abzuwenden, aber Sasuke greift erneut nach ihrem Oberarm, um sie bei sich zu halten. „Woher wusstet ihr, dass der Typ sich selber hochjagen würde?“

Die Art wie Hinata und Sakura einmal mehr wortlos einen Blick wechseln, bevor Sakura gewohnt ausweichend antwortet, trägt ebenfalls nicht zur Steigerung der Laune des Uchiha bei.

„Wir hatten schon einmal mit ein paar ihrer Kollegen zu tun.“

„Wann?“, will Sasuke knurrend wissen, aber Sakura zuckt betont nichtssagend mit den Schultern.

„So ungefähr vor drei Jahren schätze ich. Hinata hat Recht, wir müssen los.“ Sie macht sich von ihrem Freund los und es gestaltet sich einmal mehr so, dass die beiden Frauen verschwinden, ohne auf ihre beiden Teamkameraden zu warten.
 

Was keiner von ihnen weiß ist, dass sie immer noch beobachtet werden. Weit außerhalb der Reichweite der Byakugan, aber doch noch nah genug.

„Siehst du? Ich habe dir doch gesagt, dass sie sich ganz allein vernichten werden. Gegenseitig.“
 

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Shizuka na

Tsunade ist nicht allein in ihrem Büro.

Sensei, wie schön dich auch mal wieder zu sehen.” Sakuras minimal sarkastischer Unterton deutet unnötigerweise an, dass ihr ehemaliger Sensei ihnen in den letzten Monaten betont und zugegeben aus guten Gründen aus dem Weg gegangen ist.

Aber Tsunade unterbricht ihr Geplänkel, bevor Kakashi darauf eingehen kann. Irgendetwas sagt ihr, dass die Vier ungefähr ebenso gute Nachrichten bringen wie der Hatake und sie sehnt sich bereits nach der Flache Sake, die sie in ihrem Papierkorb versteckt hat.

„Das hier hat nicht zufällig etwas mit dem Knall zu tun, der gerade meine Büromauern erschüttert hat?”

Es ist Hinata, die zu einer nüchternen Rekapitulation der Ereignisse der letzten Minuten ansetzt, wobei sie die Unstimmigkeiten ihres Teams wohlweislich aus ihrer Erzählung ausklammert.

Hinata hat ihren Bericht noch nicht beendet, da reibt sich die Hokage bereits gestresst ihre Schläfen. „Dann scheint Ame tatsächlich eine Verschwörung gegen uns zu planen.”

Sakura runzelt zweifelnd die Stirn. „Ich dachte in Ame tobt der Bürgerkrieg?”

Aber an dieser Stelle klingt sich jetzt auch Kakashi in das Gespräch ein. „Ja. Aber die Rebellen sind in der Überzahl und scheinbar haben sie den irrsinnigen Plan gefasst auf jede erdenkliche Weise gegen Konoha vorzugehen. Ich habe Tsunade gerade berichtet, dass ich auf dem Rückweg von meiner Mission nur wenige Kilometer von unserem Osttor entfernt eine Gruppe von knapp 50 Ninja gesehen habe. Rebellen aus Ame. Ich nehme an, dass die nette Bekanntschaft, die ihr gerade gemacht habt, auch zu ihnen gehört.“
 

Sakura richtete ihren Blick schlecht gelaunt auf ihre ehemalige Sensei. „Lass mich raten, unsere nächste Mission ist es, die Bande auszuschalten?”

Die Launenhaftigkeit ihrer Schülerin entlockt der Sanin jedoch nur ein müdes Schmunzeln. „Wenn ihr euch dem zu viert gewachsen fühlt.”

Sakura schnaubt verächtlich. „Wenn du deine grauen Zellen anstrengst erinnerst du dich vielleicht daran, dass wir schon mit der dreifachen Anzahl an Gegnern fertig geworden sind. Außerdem ist es schließlich nicht so, dass uns in der ANBU im Moment unbegrenzte Ressourcen zur Verfügung stehen.”

Tsunade nickt und ignoriert den Seitenhieb auf die angespannte personelle Situation ihrer Elite-Einheit geflissentlich. „Aber ich will, dass ihr erst morgen Früh aufbrecht. Ihr seid gerade erst zurückgekommen.“ Ihr Blick wandert kritisch zurück zu Hinata, die noch ein wenig blasser als sonst erscheint und mit betont ruhigen Atemzügen und geschlossenen Augen an der hinteren Wand des Büros lehnt, strategisch im Rücken ihrer Teamkameraden.

Sie will gerade etwas sagen, da schlägt die junge Hyuuga die Augen auf und streckt ihre Haltung augenblicklich, als hätte sie ihre Gedanken gelesen und schon ist es, als hätte es die winzigen Anzeichen ihrer körperlichen Schwäche nie gegeben.

Die Hokage verengt kritisch die Augen, beschließt es aber für den Moment darauf zu belassen und entlässt die Vier mit einer Handbewegung.
 

Hinata zwingt eine Stärke in ihre Schritte, die ihr eigentlich im Moment nicht zur Verfügung steht. Das hat ihr gerade noch gefehlt. Warum muss ausgerechnet jetzt der Raum vor ihren Augen tanzen und ihr Kopf eine Achterbahnfahrt machen? Von ihrem verfluchten Herzen ganz zu schweigen.

Normalerweise hätte Sakura es entdeckt, wenn sie bei der Explosion doch mehr abbekommen hätte. Sie kann sich diese verfluchte Schwäche jetzt nicht leisten, sonst wird Tsunade sie in hundert Jahren nicht auf ihre nächste Mission gehen lassen und sie hätte noch mehr Ärger am Hals. Also konzentriert sie sich mit aller Kraft darauf nicht zu schwanken, als sie das Büro der Hokage, gefolgt von Sakura und ihren beiden Teamkameraden, verlässt.

Naruto hat die Tür kaum hinter ihnen geschlossen, als Sakura auch schon das Wort ergreift. „Ich habe noch ein paar Sachen im Krankenhaus zu erledigen. Kommst du mit?“ Ihre Frage richtet sich an Hinata, aber diese schüttelt überraschend den Kopf. „Ich habe Neji versprochen, ihn im Anwesen zu treffen.“

Sakura nickt und die beiden wenden sich zum Gehen, aber als Naruto Anstalten macht ihnen zu folgen, greift Sasuke nach seinem Arm und hält ihn zurück. Dieses Mal hält Sakura ausnahmsweise inne, um sich noch einmal fragend zu ihnen umzudrehen. „Was ist los?“

Aber der Uchiha schüttelt den Kopf. „Ich habe was vergessen.“

Sakura tut es mit einem Schulterzucken ab, nicht in der Stimmung für eine weitere Auseinandersetzung und folgt Hinata aus dem Gebäude, während Naruto sich fragend zu seinem besten Freund umdreht. „Wirst du mir erklären, was das hier soll?“

„Wenn die beiden uns keine Antworten geben, werden wir sie uns eben woanders holen.“

Mit dieser kryptischen Aussage dreht er sich um und klopft noch einmal an die Tür zum Büro der Hokagen. Naruto folgt ihm kopfschüttelnd und er zweifelt keinen Moment daran, dass dieses Unterfangen für sie alles andere als gut enden wird.
 

Tsunade sieht überrascht von ihrem Schreibtisch auf, als die beiden ANBU noch einmal ihr Büro betreten. Kakashi ist bereits verschwunden.

„Habt ihr was vergessen?“

„Nicht wir. Aber Hinata und Sakura haben wohl vergessen zu erwähnen, dass sie schon einmal mit Ame-nins zu tun hatten, die auf dasselbe Jutsu zurückgegriffen haben, um einer Gefangenschaft zu entgehen. Und ich will wissen woher.“

Genau wie Naruto, der seinen besten Freund entgeistert anstarrt, braucht Tsunade einen Moment, um über die Tatsache hinwegzukommen, dass der Uchiha sich offensichtlich über den Kopf seiner Teamkameraden hinweg an sie wendet.

Aber es dauert nur wenige Sekunden, bis die Hokage sich fängt und berechnend die Hände unter ihrem Kinn faltet. „Falls die beiden schon einmal eine ähnliche Begegnung hatten, dann im Rahmen einer früheren Mission und ich sollte dir nicht erklären müssen, dass sämtliche Missionen der ANBU der strengen Geheimhaltung unterliegen.“

Die Hokage hält den dunklen Blick des Uchiha für einen Moment ungerührt, bevor sie die beiden erneut entlässt. „Wenn das alles ist, ich habe eine Verschwörung mit der ich mich beschäftigen muss.“
 

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„Es ist Zeit für unseren ersten Streich. Verlagert die Truppen!“
 

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Währenddessen bei Sakura und Hinata
 

Sie legen den ersten Teil ihrer Wege gemeinsam zurück und Sakura bricht schließlich die schwere Stille. „Es tut mir leid.“

Sie sieht seufzend hinauf in den Himmel, über den sich langsam die Abenddämmerung verhängt, dreht aber den Kopf zu ihrer besten Freundin, als diese nach ihrer Hand greift.

„Wir waren uns einig, Sakura. Niemand muss je wissen, was damals wirklich passiert ist.“

„Irgendwer weiß es aber offensichtlich bereits.“

Aber Hinata scheint ihre Sorge nicht zu teilen. „Die einzigen, die wirklich wissen, was vor drei Jahren passiert ist, sind wir, Saku. Es gibt vielleicht einen Bruder oder einen Cousin, der Nachforschungen angestellt hat und wenn er sich nicht allzu dumm angestellt hat, hätte er wohl auch herausfinden können, dass ein Hyuuga involviert war. Es gibt nicht allzu viele von uns im offenen Dienst und wir waren damals nicht verdeckt unterwegs. Es gibt vielleicht jemanden, der glaubt zu wissen, wie das Ganze damals abgelaufen ist, aber außer uns beiden gibt es niemanden, der es wirklich weiß. Und niemand muss es je wissen.“

„Ich glaube nicht, dass unsere geschätzten Teamkameraden diese Ansicht teilen.“

Aber Hinatas Mundwinkel verziehen sich in einem seltenen Zug, von dem die Haruno nur allzu gut weiß, dass es bedeutet, dass die schöne Hyuuga nicht vorhat von ihrem Standpunkt abzuweichen. „Naruto wird sich hüten etwas zu sagen und ich bin gerne bereit Sasuke daran zu erinnern, dass sie es waren, die gegangen sind, nicht wir.“

Aber Sakura ignoriert das Angebot bezüglich ihres Freundes für den Moment, außerdem hat sie längst Pläne sich später selbst mit dem Uchiha auseinander zu setzen. „Was meinst du mit Naruto?“

Für einen winzigen Moment huscht ein Schatten über Hinatas Augen. „Dass wir nicht die einzigen mit einem Geheimnis sind, über das wir nicht reden wollen.“

Sakura runzelt die Stirn, aber sie kennt ihre Teamkameradin gut genug, um aus dem was sie nicht sagt zu lesen, dass sie im Moment nicht weiter darüber reden will. Die beiden Frauen umarmen sich ohne ein weiteres Wort, bevor für den Moment jede ihrer eigenen Wege geht.
 

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Es vergeht beinahe eine Stunde, bis sie das Hyuuga-Anwesen endlich wieder verlässt, aber sie hat kaum ein paar Schritte in die nächste Seitengasse getan, als der zuvor verdrängte Schwindel schlagartig zurückkommt und den Weg vor ihren Augen verschwimmen lässt.

Hinata greift haltsuchend nach dem Holzzaun zu ihrer Linken und sobald sich ihr Blick wieder halbwegs klärt, verschwindet sie mit einem absichernden Blick nach Hause.

Dass sie jemand in dieser Verfassung sieht, fehlt ihr noch zu ihrem Glück.
 


 

Zurück in ihrer Wohnung stellt sie nur milde erstaunt fest, dass bisher keiner ihrer Teamkameraden und Mitbewohner dorthin zurückgekehrt ist. Sie legt ihre Sachen ab, tritt in die Küche und fischt eine gekühlte Wasserflasche aus dem Kühlschrank, auch wenn sie keine Sekunde lang glaubt, dass ihr Schwindel allein in einem Flüssigkeitsmangel begründet ist. Aber es würde sie nicht wundern, wenn ihr Körper beschlossen hätte, sich auf diese Art für den Stress der letzten Monate zu rächen. Sie plant gerade, eine Bestandsaufnahme ihrer Energielevel zu machen, als sie ihre Sinne lauernd innehalten lassen.

Sie spürt sein Chakra lange bevor sie die Haustür hört und für einen Moment verspannt sich ihr Körper. Sasuke und sie haben noch nie wirklich Zeit ohne Naruto und Sakura verbracht und da sie weiß, dass er es bevorzugt eher ihr als Sakura die Schuld für ihr anhaltendes Schweigen zuzuschreiben, ist sie nicht unbedingt erpicht darauf, das in diesem Moment zu ändern.

Aber als der Uchiha in die Küche tritt, lehnt sie trügerisch entspannt an der Anrichte, obwohl ein Blick in seine Augen genügt, um aus ihren Befürchtungen Gewissheit zu machen.

Da sie es sich schon vor vielen Jahren abgewöhnt hat, sich von jemandem klein machen zu lassen, begegnet sie ihm in gewohnter Ruhe und geradeheraus. „Tsunade konnte dir also nicht sagen, was du so dringend wissen wolltest.“

Wenn es ihn überrascht, dass sie genau weiß, was er getan hat, merkt man es ihm wie üblich in keinster Weise an. „Hast du auch den Mumm mit Naruto darüber zu reden oder wirst du das nur mir vorhalten?“

„Ich muss nicht fragen, wessen Idee das war. Es ist nicht Narutos Stil hinter unserem Rücken zu Tsunade zu gehen.“

Die Art wie sein rechter Mundwinkel nach oben zuckt, kann nur als spottend umschrieben werden. „Nennst du mich eine Schlange, Hinata?“

„Wenn ich das vorhätte, hätte ich das auch so formuliert.“ Sie wendet sich von ihm ab und greift unauffällig nach der Kante der Küchenanrichte, um zu verbergen, dass ihr Blick erneut unter ihrem anhaltenden Schwindelgefühl verschwimmt. Aber als sie spürt wie er sich bewegt, will sie sich zurück zu ihm drehen, doch trotz all seiner unterschwelligen Wut, rechnet sie nicht mit seiner nächsten Bewegung. Als sich seine Finger hart um ihren Oberarm schließen, ist sie im Moment einfach zu verblüfft, um zu reagieren, bevor er sie so grob herumwirbelt, dass sie unsanft mit dem Rücken gegen die harte Kühlschranktür knallt. Ihr Atem verlässt sie mit einem erstickten Keuchen und für ein paar Sekunden tanzen schwarze Lichtflecken vor ihren Augen, die sie wirkungsvoll ihr Gleichgewicht kosten. Sie streckt noch die Hand nach der Tischkante vor sich aus, aber ihre Finger gleiten blind an dem Holz vorbei und sie fällt hart zu Boden.

Sasuke hat seine Hand schon von ihr genommen, bevor sie gegen das harte Metall geknallt ist und von sich selbst angewidert beobachtet er entgeistert, wie die junge Clanerbin haltlos zu Boden fällt.

„Hinata-“

Er sinkt vor ihr auf die Knie, aber als er den Arm nach ihr ausstreckt, schlägt sie seine Hand wütend zur Seite. „Lass bloß die Finger von mir, Uchiha!“
 

„Was zum Teufel ist hier los?!“

Hinata schließt mit einem stummen Fluch die Augen, bevor sie sich hastig aufrappelt und sich zu ihrem Freund umdreht, ohne zu wissen, wie sie diese Situation dieses Mal entschärfen soll. Aber überraschenderweise kommt ihr Sasuke, der sich ebenfalls erhoben und beide Hände in den Hosentaschen vergraben hat, mit einer Erklärung zuvor. Und es ist sogar die Wahrheit.

„Ich habe sie gegen den Kühlschrank geschubst.“

Das erklärt noch nicht, wie sie auf dem Boden gelandet ist, aber sie hat nicht vor auch nur einem der beiden Männer zu erklären, dass das an dem anhaltenden Schwindelgefühl liegt, das sie einfach nicht los wird.

Sie verfolgt aus dem Augenwinkel, wie Narutos Kiefer krachend aufeinander prallen und kalkuliert müde, ob sie sich wohl lange genug aufrecht halten kann, um sich zwischen die beiden Freunde zu stellen. Doch der Uchiha greift erneut von sich aus das Wort.

„Es tut mir leid.“

Es dauert einen Moment, bis die junge Hyuuga begreift, dass die Entschuldigung an sie gerichtet ist. Obwohl seine Augen auf den ersten Blick ausdruckslos wie immer wirken, erkennt sie die ehrliche Reue darin.

„Wenn es dir wirklich leid tut, dann hör endlich auf Antworten zu verlangen, auf die du kein Recht hast. Was in den letzten vier Jahren mit uns passiert ist, hat nichts mit dir zu tun, Sasuke und es geht dich auch nichts an. Und weder Sakura noch ich brauchen deine Absolution.“

Sie wendet sich von dem Uchiha ab, bevor sie noch etwas sagt, was wirklich in einem Streit enden könnte und durchquert den Raum mit schnellen Schritten, hält dann aber an Narutos Seite inne und legt ihrem Freund beschwichtigend eine Hand auf den Oberarm. „Naruto.”

Sie wartet bis er seinen Blick, in dem sie seinen Zorn unschwer erkennen kann, auf sie richtet. „Es war nichts.“ Denn normalerweise hätte sie Sasukes Berührung problemlos abschütteln können.

Naruto nickt hölzern, aber sie gibt sich damit zufrieden. Sie ist zu müde, um noch weiter zwischen ihren Teamkameraden zu vermitteln.
 

Sobald er das leise Klicken seiner eigenen Schlafzimmertür hört, steht Naruto in einem Wimpernschlag vor Sasuke und packte ihn unsanft am Kragen. „Du bist mein bester Freund, aber wenn du Hinata gegenüber noch einmal handgreiflich wirst, scheiße ich auf alles, was wir schon miteinander durchgemacht haben!”

Er stößt den Schwarzhaarigen von sich, ohne abzuwarten, ob der noch etwas zu sagen hat und verlässt den kleinen Raum mit angespannten Schritten.
 


 

Hinata lehnt mit der Stirn an der kühlen Fensterscheibe und hat müde die Augen geschlossen, als Naruto in ihr Schlafzimmer kommt.

Es ist einen langen Moment still zwischen ihnen und wenn sie gehofft hat, dass ihre Worte an Sasuke auch zu Naruto durchgedrungen wären, dann liest sie bereits in der Stille, dass dies nicht der Fall ist. Erwartungsgemäß dauert es auch nicht lange, bis er zur Sprache bringt, was seit Monaten zwischen ihnen steht.

„Du musst mir endlich sagen, was euch damals passiert ist.“

Die schöne Clanerbin strafft angespannt die Schultern. Während er noch mit Sasuke in der Küche war, hat sie ihr Chakra beruhigend in ihre Schläfen geleitet, um ihr Schwindelgefühl endlich zu dämmen und um sich gleichzeitig noch einmal zu versichern, dass sie bei der Explosion nicht doch eine Gehirnerschütterung oder ähnliches davongetragen hat.

„Ich muss gar nichts! Und das hat nichts mit uns beiden zu tun. Aber ich werde Sakuras Geheimnisse mit ins Grab nehmen, solange es das ist, was sie will.“

Der blonde ANBU fährt sich offen verzweifelt durch die wilden Haare. „Was ist zwischen euch beiden passiert?“

„Was meinst du?“

„Ich meine, dass ihr vorher schon befreundet wart, aber die Verbindung, die ihr jetzt zueinander habt-“ Er bricht ab, weil er nicht weiß, wie er die Beziehung der beiden Frauen in Worte fassen soll.

Aber Hinata schüttelt mit einem merkwürdig zynischen Lächeln den Kopf. „Lass mich dir sagen, was Sakura und mich für immer verbunden hat.“ Sie verschränkt die Arme und ringt plötzlich mit ihrer eigenen Wut. „Wir wurden beide von dir verlassen!“

„Tsunade hat mir eine Mission gegeben!“

„Naruto-“ Aber sie schließt die Augen und scheint es sich anders zu überlegen. Als sie ihre Lider wider aufschlägt, minimiert sie den Abstand zwischen ihnen weiter und legt ihm ruhig beide Handflächen auf den Brustkorb. „Wenn ich morgen einfach fort wäre und alles was du aus Tsunade rausbekommst ist, dass sie mich auf eine Mission geschickt hat, die zweifellos etwas länger dauern wird, was würdest du dann denken? Und dann vergehen drei Monate und die ersten Sorgen drängen sich dir auf. Aber Tsunade versichert dir, dass es vermutlich noch viel länger dauern wird. Also vergeht ein halbes Jahr. Und plötzlich ist es ein Jahr her, dass du mich zum letzten Mal gesehen hast. Das ist der Zeitpunkt, an dem die Albträume einsetzen und dir in allen Farben ausmalen, was auf so einer Mission alles schiefgehen kann. So vergeht ein zweites Jahr und dann noch eines und noch eines. Und spätestens nach drei Jahren haben alle deine Freunde den Glauben aufgegeben, dass ich noch am Leben bin. Und du versuchst dir einzureden, dass sie Unrecht haben und gleichzeitig lässt dich diese leise Stimme nie los, dass ich sonst längst wieder da wäre. Du kannst nicht mit dem Gedanken leben, dass ich tot bin, aber an meine Rückkehr zu glauben bringt dich mittlerweile beinahe um den Verstand.“

Sie haben nie wirklich darüber gesprochen, wie diese vier Jahre für sie waren. Und ihre ehrlichen Worte zwingen ihn beinahe in die Knie unter all der Reue, die ihn erdrückt.
 

„Ich habe dir vergeben, Naruto. Aber dazu musste ich unsere Vergangenheit hinter mir lassen.“

Und er begreift, warum sie es ausgerechnet jetzt tut und was genau sie ihm damit sagen will.

„Du weißt es“, flüstert er panisch.

„Ich weiß, dass du mir etwas verheimlichst“, verbessert sie ihn leise. „Dachtest du wirklich, ich sehe nicht, wie du dich seit Wochen quälst?“

„Du hast nie etwas gesagt.“

„Nein. Denn ich gehe davon aus, wenn du mir etwas zu sagen hast, wirst du es früher oder später von dir aus tun.“

Der blonde Shinobi schließt demütig die Augen. „Ich glaube, ich habe es verstanden.“

„Das wäre schön. Ich bin diese Auseinandersetzungen, die sich immer um dasselbe drehen, nämlich langsam leid.“ Um das Thema wirklich zu beenden, legt sie ihre Hände auf seine Schultern und streckt sich ihm entgegen, bis ihre Lippen seine streifen.

Sie hat schnell gelernt, dass er zwar längst nicht so offensichtlich auf ihre Nähe reagiert wie sie auf seine Berührungen, aber trotzdem nicht weniger heftig. So reicht auch dieses Mal die kaum spürbare Berührung zwischen ihnen, um ihm in Sekunden seine Beherrschung zu rauben und ihre Sinne schwinden zu lassen.

Naruto greift mit beiden Händen nach ihrer Hüfte und selbst durch ihre Kleidung zittert sie unter seiner Berührung, während er ihren Kuss sehnsüchtig vertieft und seine Hände gleichzeitig von ihrer Hüfte unter den dünnen Stoff ihres Oberteils schiebt.

Seine Fingerkuppen streichen neckend über ihren nackten Bauch und lassen sie erneut spürbar zittern.

„Naruto.“ Sie weiß auch, was sein Name auf ihren Lippen in diesen Momenten mit ihm macht. Und sie genießt es, als er mit einem unterdrückten Brummen den Rest seiner Zurückhaltung einbüßt und von ihr ablässt, um ihr schnellstmöglich ihr Oberteil vom Körper zu reißen, bevor er seine Lippen so stürmisch zurück auf ihre legt, dass sie ein paar Zentimeter zurückstolpert, bis ihr Rücken die Wand berührt.

Die schöne Clanerbin stöhnt leise auf, als er seine Daumen neckend unter ihren Hosenbund schiebt und will nach dem Saum seines T-Shirts greifen, aber er hält sie davon ab, indem er in einer fließenden Bewegung vor ihr in die Hocke sinkt.

Sie zieht ihre Finger liebevoll durch seine wilden Haare, während sie seinen Blick mutig hält, obwohl sie eine vertraute Hitze in ihren Wangen brennen spürt. Aber als er den Kopf senkt und seine Lippen direkt auf die sensible Haut über ihrem Hüftknochen legt, während er mit beiden Händen den Knopf ihrer Hose öffnet, presst sie ihre Hände stöhnend gegen die Wand in ihrem Rücken, um ihr Gleichgewicht nicht einzubüßen.

Er streift ihr ihre Hose und ihre Unterwäsche mit wenigen Bewegungen vom Körper und sie schließt erregt die Augen als sie seinen warmen Atem auf ihrer nackten Haut spürt, während er sich langsam erhebt und dabei mit seinen Lippen sinnlich über ihre Haut streift.

Er küsst sie erneut, dieses Mal jedoch ohne die geringste Hektik, als hätten sie alle Zeit der Welt miteinander und sie ist sich vage bewusst, dass er immer noch vollständig angezogen ist. Aber als sie erneut nach seinem T-Shirt greifen will, löst er sich ein Stück weit von ihr, aber seine Lippen streifen immer noch bei jedem Wort ihre.

„Es tut mir leid.“

Sie weiß kaum noch, worauf sich seine geflüsterte Entschuldigung bezieht, aber als die Bedeutung seiner Worte langsam durch den Nebel ihrer Gedanken dringen, erlaubt sie sich die Hoffnung, dass sie dieses leidige Thema vielleicht wirklich endlich hinter sich lassen können.

Aber dann schubst er sie aufs Bett und ihr Gedankengang an irgendetwas anderes erliegt erneut, als er sich vor ihren Augen seiner Kleidung entledigt, bevor er sich über sie auf die Matratze kniet und ihr atemloses Keuchen an seinen Lippen erstickt.

Ihr schwindelt schon wieder, aber dieses Mal aus einem vollkommen anderen Grund.
 


 

Eine halbe Stunde später
 

Im Krankenhaus ging einmal mehr alles drunter und drüber und das gewohnte Chaos hat sie wesentlich länger aufgehalten, als geplant und der Tag fordert hartnäckig seinen Tribut. In der Konsequenz zerrt eine Erschöpfung an ihr, die sie nur noch von einer heißen Dusche und mindestens sieben Stunden Schlaf träumen lässt.

Sakura schreitet lautlos den Flur entlang, ohne sich die Mühe zu machen ein einziges Licht anzumachen. Auch ihr Schlafzimmer ist abgedunkelt, als sie es betritt, aber das Bett ist leer und das Geräusch fließenden Wassers ist das einzige, was an ihre Ohren dringt. Die junge Medic-nin erledigt sich seufzend ihrer Kleidung, aber als sie nur noch ihre Unterwäsche trägt, hält sie für einen Moment inne und erwägt, sich einfach ins Bett zu legen. Aber der Geruch des Krankenhauses und die Anstrengungen des Tages kleben zu sehr an ihr, als dass sie auf eine Dusche verzichten kann. Also schält sie sich auch aus ihrer Unterwäsche, auch wenn sie nicht weiß, woher sie die Kraft für eine erneute Auseinandersetzung heute noch nehmen soll.

Sie drückt die Klinke zum Badezimmer lautlos nach unten und blinzelt für einen Moment gegen das grelle Licht, bevor sich ihr Blick fokussiert. Der Spiegel ist dicht beschlagen und verrät, dass sich der Uchiha schon länger in dem kleinen Raum aufhält. Er steht mit dem Rücken zu ihr und bedenkt ihre Anwesenheit mit keinerlei Reaktion.

In dem Wissen, dass die Chancen gut stehen, dass er sie in seinem Zorn, der in den letzten Wochen ein konstanter Begleiter in ihrem Leben geworden ist, zurückweisen wird, schiebt sie die Duschwand trotzdem auf und tritt in die kleine Kammer.

Als er sich immer noch nicht rührt, atmet sie seufzend aus und als die Erschöpfung des Tages droht sie ins Straucheln zu bringen, lehnt sie ihre Stirn vorsichtig zwischen seine Schulterblätter und schlingt beide Arme um seinen Bauch.
 

Sie verharren für einen langen Moment wortlos in dieser Haltung, bis ihr Körper zu zittern beginnt, weil das warme Wasser nur von seinem Körper über ihre Arme fließt. Der Clanerbe greift nach ihren Armen und dreht sie sanfter, als sie erwartet hat, herum, sodass sie nun vor ihm und näher an dem warmen Wasserstrahl steht. Aber als sie aufsieht, stockt ihr Atem unerwartet hart in ihrer Brust, als sie eine tiefe Reue in seinem Blick erkennt.

Sie sieht ihn für einen langen Moment an, bevor sie ruhig den Kopf in den Nacken legt und leise seufzt, als das warme Wasser von ihrem Scheitel nach und nach über ihren ganzen Körper rinnt.

Als sie ihre Augen wieder öffnet, sieht sie direkt in das mittlerweile vertraute Rot seiner Sharingan.

„Ich gehöre dir mit jeder Faser meines Körpers. Kann dir das nicht reichen?“

Sie sieht seltene Emotionen in seinen Augen aufblitzen, Millisekunden bevor er sich bewegt. Seine Hände schnellen blitzschnell nach oben und umfassen dennoch zärtlich ihre Wangen und ihr lautes Keuchen, als ihr Körper seinen berührt, als er sie ruckartig zu sich heranzieht, stirbt gegen seine Lippen.

Die Art wie er sie küsst entspricht seiner Moral, die er auch auf alle anderen Aspekte seines Lebens anwendet: herrisch, selbstsicher und auf absolute Perfektion ausgerichtet.

„Kannst du mir versprechen, dass diese Sache niemals zwischen uns stehen wird?”

„Ja.” Zumindest das weiß sie mit absoluter Sicherheit. „Das hat nichts mit uns zu tun, Sasuke. Es ist lediglich eine Mission, an die ich nicht einmal mehr denken will.“

Er nickt nur und die junge Medic-nin seufzt genüsslich, als seine Lippen dem Wasser folgen, das stetig über ihren Hals ihren Körper herunterrinnt. Sie ist sich nicht sicher, ob sie sich wirklich erlauben soll zu hoffen, dass er sich damit endlich zufriedengeben wird, aber im Moment schiebt sie den Gedanken weit von sich. Vor allem, da der Uchiha heute nicht viel Interesse an weiterem Vorspiel zu haben scheint.

Seine Finger wandern über ihren Rücken nach unten und streifen sinnlich über ihren Hintern, bevor er sie mühelos hochhebt und ihre Körper mit einer Bewegung miteinander vereint.

Sie legt stöhnend den Kopf in den Nacken, während sie ihre Beine um seine Hüften wickelt und ihre Finger haltsuchend in seinen Schulterblättern vergräbt.
 


 

Sakura fällt keuchend in die weichen Kissen ihres Bettes und stöhnt leise, als ihr eigensinniger Freund, der offensichtlich beschlossen hat seine Übellaunigkeit der letzten Wochen auf seine eigene Art wieder gut zu machen, ihr augenblicklich folgt und seinen nackten Körper zurück auf ihren senkt.

Ihre Haare sind noch klatschnass und sie kann sich ausmalen, dass sie diese Entscheidung am nächsten Morgen mit dem ersten Blick in den Spiegel ausführlich verfluchen wird, aber im Moment denkt sie nicht daran, seine Berührungen auch nur für eine Sekunde zu unterbrechen.
 

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Byoki no

Am nächsten Tag nahe der südlichen Grenze von Konoha
 

Hinata wischt sich mit einer schnellen Handbewegung den Schweiß von der Stirn, bevor sie einem weiteren der unablässig auf sie zustürmenden Gegner ihr Schwert durch den Körper jagt. Sie keucht und versucht vergeblich ihre Atmung in den Griff zu kriegen, während ihr erweiterter Blick erneut über das Schlachtfeld wandert, das sie zu allen Seiten umgibt.

Sie kämpfen jetzt schon seit beinahe drei Stunden in dem dunklen Waldgebiet, aber sie fangen erst jetzt langsam an der unübersichtlichen Überzahl ihrer Gegner Herr zu werden. Da sie nicht davon ausgeht, dass Kakashi sich mit seiner Angabe von 50 Feinden so sehr verschätzt hat, haben ihre Gegner im Laufe der letzten 24 Stunden irgendwo eine weitere Gruppe Rebellen getroffen, denn auch wenn sie nicht genügend Zeit hatte sie durchzuzählen, kann sie ihre Anzahl mit absoluter Sicherheit nahe der 100 ansiedeln.

Ein Umstand, der neben der körperlichen Erschöpfung, die sich langsam aber sicher einstellt, zusätzlich an ihr zerrt. Diese Situation hat zu viel Ähnlichkeit mit der Katastrophe, die sie vor kaum einem dreiviertel Jahr zwei Teamkameraden gekostet hat und obwohl sie ihre persönlichen Gefühle und Erinnerungen mit aller Macht unterdrückt, hat sie Shino und Shin an diesem Tag schon ein Dutzend Mal sterben sehen.

Dazu kommt erschwerend, dass sie und Sakura vor einer geschätzten halben Stunde von Naruto und Sasuke getrennt wurden. Die Überzahl ihrer Angreifer hat sie ab- und auf eine andere Lichtung gedrängt, zwar direkt neben der, auf der sie ihren Kampf ursprünglich begonnen haben und wo sie Naruto und Sasuke immer noch vage in ihrem erweiterten Blickfeld registriert, aber gleichzeitig außerhalb ihrer direkten Reichweite. Sie weiß, dass die beiden ebenfalls unablässig gegen ihre Feinde kämpfen, aber sie haben viel zu spät erkannt, dass sie in eine allzu offensichtliche Falle getappt sind.

Diese ganze Situation lässt sämtliche Alarmglocken in ihrem Kopf Sturm läuten und sie sieht aus dem Augenwinkel, dass Sakura, die sich wenige Meter von ihr entfernt gegen fünf Gegner gleichzeitig behauptet, unter ähnlichen Zweifeln schwankt.
 

Dabei hat der Tag durchaus vielversprechend angefangen, als sie so einträchtig wie schon lange nicht mehr zu dieser Mission aufgebrochen sind. Diese Mission, bei der von Anfang an alles schief gelaufen ist und die sich nun in eine Katastrophe zu verwandeln droht. Ihr ist das Ganze schon merkwürdig vorgekommen, als sie die feindlichen Ninja nicht an der Stelle vorgefunden haben, die Kakashi ihnen mitgeteilt hat und auch nicht in der unmittelbaren Umgebung, sondern etliche Kilometer südlich von ihrem angeblichen Standpunkt. Als sie bemerkt hat, dass sich ihre Anzahl auch über Nacht mehr als verdoppelt zu haben scheint, haben sie alle Vier überlegt die Mission abzubrechen. Aber nicht gleich zu verschwinden, war der Fehler, der sie im Moment beinahe Kopf und Kragen kostet. Denn woher auch immer, aber ihre Gegner haben gewusst, dass sie kommen würden. Zu diesem Zeitpunkt konnten sie dann auch ihre Byakugan nicht mehr davor bewahren, in diesen Hinterhalt zu geraten.
 

Angesichts der schieren Überzahl ihrer Gegner haben sie gleich zu Beginn des Kampfes Shiroi und Kuroi zu Hilfe gerufen und spätestens seit sie von Sasuke und Naruto getrennt wurden, haben ihnen ihre vertrauten Geister mindestens schon drei Mal schwerwiegende Verletzungen erspart.

Hinata fährt sich mit einem stummen Fluch mit dem Arm über die Stirn und zählt still ihre verbleibenden Gegner, während sie gleichzeitig bei einem weiteren mit zwei gezielten Treffern gegen seinen Brustkorb seinen Kreislauf lahmlegt und ihm in wenigen Sekunden ein tödliches Herzversagen beschert, während sie gleichgültig eine weitere Schnittwunde an ihrem Oberarm einsteckt. Sie hat schon lange nicht mehr genügend Chakra zur Verfügung hat, um jeden Angriff abzuwehren.

Es sind noch zehn.

Sie ignoriert ihren rasselnden Atem und ihr Herz, das schmerzhaft gegen ihre Rippen schlägt, als die Welt erneut für einen Moment vor ihren Augen verschwimmt und hebt ihre Arme trotz dem schmerzhaften Brennen ihrer Muskeln.

Zehn werden sie jetzt auch noch klein kriegen.
 


 

Dass ihnen das gelingt, verdanken sie erneut zu einem entscheidenden Anteil der Hilfe ihrer vertrauten Geister, aber in einem Fall wie heute ist es ihr egal, wie hässlich ihr Sieg ist. Sie weiß nur zu gut, dass eine derart misslungene Mission fatal enden kann.

Hinata schüttelt die Bilder ab, die sich ihr erneut aufdrängen und richtet ihren Blick noch einmal auf jeden einzelnen Teil der Lichtung, dessen Gras sie literweise mit Blut getränkt haben. Erst als sie sicher ist, dass all ihre Gegner wirklich tot sind und auch Naruto und Sasuke bereits bei den letzten Aufräumarbeiten sind, sackt sie erschöpft gegen den erstbesten Baum.
 

Sobald sein letzter Atemzug ihren verbleibenden Gegner verlässt, sinkt Sakura stöhnend zu Boden und Hinata ignoriert das Zittern ihrer eigenen Beine und eilt hektisch an ihre Seite.

„Haru!” Sie mustert die tiefe Fleischwunde, die die Hose der Haruno an ihrem Oberschenkel bereits rundherum mit ihrem Blut durchtränkt hat, kritisch, bevor sie ihr Chakra über der Wunde aktiviert.

Sakura hebt im wortlosen Dank ihren Arm, um eine der tieferen Schnittwunden an Hinatas Oberarm zu heilen, aber sie wissen beide, dass sie gerade noch genug Kraft für die ernsthaften Sachen haben und selbst das wird ihnen einen Chakramangel bescheren, den sie noch die nächsten drei Tage spüren werden und der sie für den Rest ihrer Mission in beinahe noch größere Gefahr bringen wird.
 

„Kannst du aufstehen?” Hinata nimmt ihre Hand von dem linken Rippenbogen ihrer besten Freundin, nachdem sie die an drei Stellen gebrochenen Knochen repariert hat.

Sakura nickt atemlos und rappelt sich mühsam auf, obwohl ihr eigentlich selbst dazu die Kraft fehlt. Bevor ihre Beine jedoch erneut unter ihr einknicken, schlingt Hinata einen Arm um ihre Hüfte und Sakura legt ihr dankbar den Arm um die Schulter.

„Sind die beiden noch in einem Stück?“

„Auch nicht mehr unversehrt, aber ja.“ Hinata wendet sich erschöpft an ihren vertrauten Geist. „Ich danke euch. Ohne euch hätte uns dieser Hinterhalt Kopf und Kragen gekostet. Geht und ruht euch aus.” Die weiße Wölfin und der schwarze Panther knurren eine kurze Antwort und verschwinden dann lautlos.

Hinata festigt ihren Griff um Sakura sanft, bevor sie sich die letzten Schritte auf die Lichtung schleppen, auf der sie Sasuke und Naruto zuletzt gesehen haben.
 

Sie treten gerade rechtzeitig aus dem Schatten der Bäume, um mitanzusehen wie die letzten zwei Rebellen tot zu Boden sacken. Naruto und Sasuke sehen augenblicklich auf und auch ohne ihre Byakugan erkennt Hinata selbst auf die 50 Meter Entfernung wie ihr zweifellos angeschlagener Anblick beinahe zu gleichen Anteilen die Sorge in die Blicke der Männer treibt.

Die beiden überqueren die Lichtung schneller, als es ihnen in ihrem Zustand noch möglich sein sollte und Sasuke schlingt sofort stützend einen Arm um Sakuras Hüfte und nimmt ihr Gewicht dadurch von Hinatas Schulter.

Die junge Hyuuga aktiviert augenblicklich ihr Chakra über der tiefen Stichwunde in Narutos Bauchhöhle, auch wenn das Chakra des Fuchses bereits seinen Anteil leistet, um ihren Heilungsprozess zu unterstützen. Sie versichert sich, dass er außer ein paar Schnittwunden keine weiteren Verletzungen davongetragen hat und schiebt sich seufzend ihre ANBU-Maske aus der Stirn, nachdem sie sich erneut versichert hat, dass keiner ihrer Gegner noch am Leben ist.

Naruto streicht ihr zärtlich eine blutverschmierte Haarsträhne aus der Stirn, hält aber augenblicklich inne, als er das getrocknete Blutgerinnsel an ihrem linken Ohrläppchen bemerkt. „Hina-“

Aber die Hyuuga legt ihre Hand beschwichtigend über seine. „Einer von meinen Gegnern hat Schallwellen benutzt. Mir ist auf dem Ohr das Trommelfell geplatzt.“

Nur beschwichtigen ihn ihre Worte nicht im Geringsten und er öffnet stirnrunzelnd den Mund, um eben das in Worte zu kleiden, als sich seine schüchterne Freundin überraschend auf die Zehenspitzen streckt und mit beiden Händen nach seinem Kragen greift, bis ihre Lippen seine berühren.

Naruto blinzelt für einen Moment verwirrt, denn auch wenn nur Sasuke und Sakura neben ihnen stehen, hat sie ihn noch nie so geküsst, wenn sie nicht alleine waren. Aber schon in der nächsten Sekunde vergisst er mit einem rauen Brummen seine Frage, während er beide Händen um ihre Hüften schlingt, um sie näher an sich zu ziehen.
 

Auch Sakura hat ihr Chakra zuerst über Sasukes Schulter aktiviert, die nicht nur ausgekugelt ist, sondern allem Anschein nach auch den Hieb einer breiteren Klinge abbekommen hat.

Halbwegs zufrieden mit ihrer Heilung und der Tatsache, dass er ansonsten keine tieferen Verletzungen aufweist, erlaubt sie sich aufgrund ihrer maßlosen Erschöpfung ausnahmsweise für einen Moment ihren Kopf gegen sein Schulterblatt zu lehnen und für wenige erlösende Sekunden die Augen zu schließen.

Obwohl er seinen Gefühlen öffentlich kaum jemals Ausdruck verleiht und erst recht nicht auf einer Mission, legt Sasuke vorsichtig eine Hand in ihren Nacken und zieht seine Finger zärtlich durch die feinen Haare in ihrem Nacken.
 

Der Uchiha unterbricht die Stille zwischen ihnen zuerst. „Ich glaube wir sind uns einig, dass wir es heute nicht mehr nach Konoha zurückschaffen.“

Die Dämmerung verhängt sich bereits lauernd über den Himmel und sie würden sogar in Höchstgeschwindigkeit beinahe fünf Stunden zurück in ihr Heimatdorf brauchen und dazu ist heute unter Garantie von ihnen niemand mehr in der Lage.

Hinata schließt für einen Moment die Augen, bevor sie den mickrigen Rest ihrer Energie fokussiert und ihren Blick in die Ferne richtet. „Es gibt ein kleines Dorf, nur drei Kilometer von hier.“

Ihre Teamkameraden nicken selten einstimmig und machen sich schleppend in die Richtung auf, die Hinata angedeutet hat.

Naruto schlingt einen Arm um Hinatas Schultern und drückt ihr über ihrer ANBU-Maske, die sie zurück in ihr Gesicht geschoben hat, einen Kuss auf den dunklen Haarschopf und die junge Clanerbin lehnt ihren Kopf müde gegen seine Schulter.

Auch Sakura greift selten schweigsam nach Sasukes Hand und schiebt ihre Finger wortlos zwischen seine.
 


 

Aber als sie den Rand des Dorfes erreichen, an dem Hinata eine kleine Pension ausgemacht hat, halten sie inne. Ihre ANBU-Ausrüstung versteckt und verstaut in ihren Rucksäcken, könnten sie beinahe als Wanderer durchgehen. Wenn da nicht das Blut und die zahlreichen Blessuren wären, die sie alle in viel zu auffälligem Maße spazieren tragen.

Sakura mustert ihre Teamkameraden abschätzend und wendet sich schließlich mit einem müden Seufzen an Hinata. „Nachdem du die einzige von uns bist, die noch halbwegs normal aussieht, würde ich sagen du gehst nach den Zimmern fragen und wir nehmen besser den Hintereingang.“

Die junge Clanerbin nickt und verändert mit einem einfachen Jutsu die Farbe ihrer Augen, bis sie in einem dunklen blau schimmern und verleiht ihren Haaren einen braunen Ton, bevor sie ihren Umhang näher an sich zieht und den Eingang der kleinen Raststätte anstrebt.
 

Sakura zieht stattdessen ihre Kapuze über den Kopf und bewegt sich unauffällig in die Richtung des Hintereingangs der kleinen Pension, aber wenige Meter vor der Tür spürt sie wie Naruto schlagartig neben ihr verharrt.

„Naruto?“ Sie folgt seinem Blick stirnrunzelnd zu dem kleinen Dorf, dessen Straßen in der Abenddämmerung immer noch gefährlich dicht besiedelt sind, kann aber keine direkte Gefahr ausmachen. Sie dreht den Kopf zurück zu ihren Teamkameraden und sieht gerade noch den Blickwechsel zwischen den beiden, während Naruto beängstigend schnell erblasst und krächzend hervorbringt „Wir waren schon einmal hier.“.

„Okay?“ Die junge Medic-nin mustert ihren besten Freund ein wenig besorgt, aber der beinahe panische Blick, den dieser mit Sasuke wechselt, lässt sie schon in der nächsten Sekunde lauernd die Augen verengen.

„Was ist hier los?“

Aber bevor sie eine Antwort von einem ihrer Teamkameraden erwarten kann, lässt sie plötzlich eine fremde Stimme herumfahren.

„Naruto?“

Keiner von ihnen hat in diesem Moment bemerkt, wie eine junge Frau aus einer der nahegelegenen Seitenstraßen getreten ist und als die drei Shinobi zu ihr herumfahren, bewegt sie sich bereits mit raschen Schritten auf sie zu. Aber ihre Augen liegen nur auf dem blonden ANBU, der zwischen seinen beiden Teamkameraden so aussieht, als müsste er sich jeden Moment übergeben.

„Naruto! Ich wusste, du würdest eines Tages zurückkommen!“ Sie schlingt beide Arme um den erstarrten Uzumaki und dann küsst sie ihn.
 

Sakura beobachtet entgeistert wie ihr bester Freund kurz erstarrt, bevor er die junge Frau an den Schultern sanft von sich schiebt und nimmt Sasukes derben Fluch an ihrer Seite nur undeutlich wahr, weil sie immer noch versucht zu der bizarren Situation aufzuschließen, die sich gerade vor ihren Augen abspielt.

Doch dann geht Sakuras Blick über die Schulter ihres besten Freundes zum Eingang der kleinen Pension, in dem ihre Teamkameradin erstarrt verharrt. Zu schnell erfolgreich, ist die Hyuuga unbemerkt zurückgekommen und für einen Moment spiegeln sich ihre Gefühle selten klar in Hinatas feinen Gesichtszügen, bevor sie fallen wie ein Vorhang.

Sakura fängt den Schlüssel, den Hinata ihr zuwirft eher reflexartig auf, aber in diesem Moment dreht auch Naruto endlich den Kopf und sieht seine Freundin gerade noch zurück durch den Eingang verschwinden.

Der Blondschopf verliert auch das klägliche bisschen Farbe, das er noch im Gesicht hatte und stürzt seiner Freundin panisch hinterher. „Hinata!“

Die junge Frau vor ihnen dreht noch verständnislos den Kopf, da steht Sakura bereits vor ihr und legt ihr an beiden Seiten ihre Hände an die Schläfen und aktiviert ihr Chakra schon, bevor die Kleine begreift wie ihr geschieht.

Die junge Medic-nin fängt ihr Gegenüber genervt auf, als diese unter der Einwirkung ihres Jutsus das Bewusstsein verliert und wirft einen warnenden Blick über ihre Schulter, als Sasuke auf sie zutritt.

„Was hast du mit ihr gemacht?“

„Ihr Gedächtnis ein bisschen manipuliert. Keine Sorge, sie wird morgen ein wenig Kopfschmerzen haben, aber sie wird’s überleben.“ Sie hievt das bewusstlose Mädchen auf eine nahe gelegene Bank und versichert sich lauernd, dass niemand sonst diese Tragödie bezeugen kann, bevor sie sich ohne Reue abwendet und unauffällig das kleine Gasthaus betritt und mit einem kurzen Blick auf die Nummer an ihrem Schlüssel mit schnellen Schritten das obere Stockwerk anstrebt, sorgfältig darauf bedacht mit niemandem Blickkontakt aufzunehmen und nach Möglichkeit keinerlei Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

Sasuke folgt ihr, schweigsam wie immer. Aber er nimmt die stählerne Anspannung in den Nackenmuskeln seiner Freundin durchaus wahr, während er ihr in das kleine Hotelzimmer folgt.
 


 

Währenddessen bei Naruto und Hinata
 

Er folgt ihrem gut verborgenen Chakra in eines der hintersten Zimmer im ersten Stock, dessen Lage strategisch perfekt ausgewählt ist, aber er hat keinen Blick für die Einrichtung übrig, als er die Tür hinter sich schließt und seinen Blick auf ihre vertraute Gestalt richtet. Sie steht mit dem Rücken zu ihm vor dem einzigen Fenster im Raum, beide Hände vor dem Körper verschränkt.

„Hinata.“

Allein in der Art, wie er ihren Namen sagt, liegt so viel Reue, dass die junge Hyuuga schmerzerfüllt die Augen schließt, weil sie so bereits die Antwort auf die Frage erhält, von der sie immer noch nicht weiß, wie sie sie stellen soll. Aber wo sie gerade bei Namen sind, findet sie einen anderen Anknüpfungspunkt.

„Du hast ihr deinen Namen gesagt. Du warst auf einer geheimen Mission, die es dir vier Jahre lang nicht erlaubt hat nach Hause zu kommen und hast ihr deinen richtigen Namen genannt.“

Naruto ballt seine Hände in einer Hilflosigkeit, die er noch nie auf diese Art empfunden hat, verzweifelt zusammen. Kami, er hat nie gewollt, dass sie es so erfährt. „Hinata, bitte, ich-“

Aber die schöne Clanerbin strafft mit einem tiefen Atemzug ihre Schultern, dreht sich zu ihm um und sucht direkt seinen Blick. „Ich will im Moment nur eines wissen: Hast du mit ihr geschlafen?“

Sie weiß es. Diese eine Sache, die seit Monaten zwischen ihnen steht und von der er ihr partout nicht erzählen wollte. Es war dieses Mädchen.

Der blonde Shinobi schließt gequält die Lider und das Stechen in ihrem Brustkorb schmerzt schlimmer als jede Verletzung, die sie sich heute zugezogen hat.

„Ja.“

Sie zuckt zusammen, als hätte sie mit seinen Worten ein unsichtbarer Schlag getroffen und er macht sofort einen Schritt auf sie zu, zwingt sich dann aber innezuhalten.

„Ich kann mich fast nicht daran erinnern, aber ja.“
 

Nicht sicher, ob sie die Antwort wirklich haben will, schluckt sie an ihren Gefühlen, die sich in ihrem Hals zu einem einengenden Knäuel zu verdichten scheinen. „Was soll das heißen, du kannst dich nicht daran erinnern?“

„Ich war betrunken und-“

Aber sie hebt beinahe flehend die Hand, als sie erkennt, dass sie nicht ein weiteres Detail erträgt.

Naruto kommt ihrer stummen Bitte augenblicklich nach und streckt reuevoll eine Hand nach ihr aus. „Hinata-“

Aber die junge Clanerbin weicht kopfschüttelnd zwei Schritte vor ihm zurück. „Nicht!“

Der blonde ANBU vergräbt niedergeschlagen beide Hände in den Hosentaschen, um ihren Wunsch zu respektieren und nicht noch einmal die Hände nach ihr auszustrecken. „Ich weiß, das ist keine Entschuldigung, aber ich war furchtbar betrunken und... sie hatte eine so starke Ähnlichkeit mit-“ Er bemerkt zu spät, dass es auch das nicht besser machen wird, denn da zuckt bereits ein neuer Schmerz über die ihm so vertrauten Gesichtszüge seiner schönen Freundin.

Mir? Das ist deine Entschuldigung?!“

Er könnte ihr erklären, wie es dazu gekommen ist, aber er will ihr nicht den Eindruck vermitteln, dass er versucht sich zu rechtfertigen. „Ich wollte dir nie weh tun, Hinata.“

„So ist das mit allen Vorsätzen.“ Sie schließt die Augen, um ihre bebenden Gefühle im Zaum zu halten und sie will nicht bitter sein. Sie hat sich noch nicht einmal ganz entschieden, ob sie überhaupt das Recht hat, wütend auf ihn zu sein. Schließlich waren sie nicht zusammen.

Aber dann spielt ihr ihre Erinnerung vor, was sie getan hat, während er mit einer anderen Frau geschlafen hat: Wie sie in ihrem Dorf auf ihn gewartet und verzweifelt gehofft hat, dass all ihre Freunde Unrecht haben, dass er noch am Leben ist. Dieses eine Mal bringt sie es einfach nicht über sich, das Ganze vernünftig und würdevoll hinzunehmen, wie es ihr ihre Erziehung jahrelang eingedrillt hat.
 

„Ist dir klar, wie wahnwitzig das Ganze ist? Ich weiß noch, wie du reagiert hast, als du mich das erste Mal mit Kiba gesehen hast-“ Die schöne Clanerbin fährt sich zerstreut durch die Haare und scheint das merkliche Zittern ihrer Finger dabei gar nicht wahrzunehmen. „Du bist schon ausgeflippt, angesichts der bloßen Möglichkeit, dass ich etwas mit einem anderen Mann gehabt haben könnte, während du weg warst! Dabei warst du derjenige, der mich ohne ein Wort der Erklärung verlassen hat!“

„Ich weiß.“ Sein eigenes Herz schmerzt mit jedem Schlag in seinem Brustkorb, angesichts der Schmerzen, die so klar in ihre schönen Gesichtszüge gezeichnet sind und des Wissens, dass er die Ursache dafür ist. „Es tut mir-“

Aber sie hebt ihre Hand, um ihn beinahe flehentlich zu unterbrechen. Sie erträgt seine Entschuldigung im Moment nicht, während sie immer noch mit dem Gedanken ringt, ob sie überhaupt ein Recht hat, ihm das vorzuwerfen. „Das war es, nicht wahr? Was du mir nicht sagen konntest?“

„Ich habe mir so oft überlegt es dir zu sagen, aber ich-“

Er unterbricht sich selbst, als er die grausame Ironie hinter all dem erkennt und beinahe lacht sie, als sie begreift, was er nicht ausgesprochen hat. Er wollte ihr nicht weh tun.
 

Naruto vergräbt verzweifelt beide Hände in den Hosentaschen, um dem Bedürfnis zu widerstehen, erneut nach ihr zu greifen. „Hätte es etwas geändert, wenn ich es dir gesagt hätte?“

Hinata schlingt erneut beide Arme um ihren Oberkörper, als müsste sie sich selbst zusammenhalten. „Ich weiß es nicht. Es hätte wahrscheinlich genauso weh getan, aber ich hätte es trotzdem bevorzugt es nicht… so zu erfahren. Ich kann mir nicht helfen, Naruto, es fühlt sich an, als hättest du mich verraten. Du hast es bewusst vor mir geheim gehalten und gleichzeitig hast du mir die ganze Zeit vorgehalten, dass ich dir nicht erzählt habe, was mir und Sakura passiert ist, während du weg warst. Und nur um das festzuhalten, zu meinen Geheimnissen gehört kein anderer Mann.“ Ein selten bitteres Lächeln huscht über ihre Züge. „Aber das weißt du ja.“

Er bleibt stumm, denn außer einer flehenden Entschuldigung, die nichts gut machen kann, weiß er nichts zu sagen.

„War da-“ Sie schließt die Augen und sie muss sich regelrecht zwingen ihre nächsten Worte auszusprechen, aber sie muss es wissen. „Gab es noch andere?“

„Nein. Es war nur dieses eine Mal-“

Sie ist sich nicht sicher, ob es das wirklich besser macht.

„Ich werde mir ein anderes Zimmer geben lassen.“

Er will erneut verzweifelt nach ihr greifen, aber sie reißt ihren Arm ruckartig zur Seite und ihre Augen flehen ihn stumm an, sie nicht anzufassen, also vergräbt er seine ausgestreckte Hand niedergeschlagen in seinen Haaren.

„Ich kann verstehen, dass du allein sein willst, aber bitte, können wir bitte morgen darüber reden?“

Statt ihm eine direkte Antwort zu geben, sucht sie noch einmal seinen Blick. „Kannst du dich überhaupt noch an ihren Namen erinnern?“

Sein Schweigen ist eine eindeutige Antwort und sie verlässt das Zimmer panisch. Sie stürzt ohne Anzuklopfen in das Zimmer gegenüber und ohne ein Wort an Sasuke und Sakura weiter in das anliegende Badezimmer. Sie wirft die Tür hinter sich ins Schloss und fällt gerade noch rechtzeitig auf die Knie, bevor sie ihren spärlichen Mageninhalt würgend über der Toilette entleert.
 


 

Kurz zuvor bei Sakura und Sasuke
 

Sakuras Beherrschung hält gerade noch, bis die Tür mit einem leisen Klicken hinter Sasuke ins Schloss fällt.

„Es ist euch also schlichtweg entfallen, dass ihr schon einmal hier wart? Offensichtlich auch noch in derselben Tarnung, die ihr bevorzugt für unsere Missionen verwendet, was so absolut dämlich ist, dass ich wirklich nicht weiß, was ich dazu noch sagen soll!“

Er ignoriert den indirekten Vorwurf und vergräbt in einer vertrauten Geste beide Hände in den Hosentaschen. „Es war ein einziger Ausrutscher, Sakura.“

„Darum geht es hier nicht.“

Er bleibt wie so oft stumm und wenn es möglich ist, macht sie sein Schweigen nur noch wütender.

„Sag mir, dass wir diese Katastrophe nicht dir verdanken!“

Sasuke zieht abschätzend eine Augenbraue in die Höhe. „Was, denkst du ich habe Naruto und die Kleine zusammen in einer Kammer eingesperrt, bis sie übereinander hergefallen sind?“

Aber sein schlechter Scherz kommt alles andere als gut bei seiner Freundin an, die aufgebracht einen Schritt auf ihn zumacht. „Sieh mir in die Augen und sag mir, dass du ihm nicht eingeredet hast, dass er diesen kolossalen Fehltritt vor Hinata verbergen soll!“

Er hat gewusst, dass das zurückkommen würde, um ihn zu verfolgen. „Ich habe es ihm nicht eingeredet. Aber ich habe ihm auch nicht davon abgeraten.“

„Natürlich nicht.“ Sie schließt die Augen, denn sie kann sich den Schmerz, den ihre beste Freundin im Moment empfindet, in allzu bunten Farben ausmalen. „Wo warst du?“

„Was?“

„In der Nacht, die Naruto mit diesem Mädchen verbracht hat. Wo warst du?“

Sie sieht es bereits in seinen Augen. Auch wenn sie sonst kaum je etwas darin lesen kann, dieses Mal steht die Antwort unverfälscht in seinen dunklen Iriden.

Er öffnet den Mund, aber sie erkennt gerade noch, dass sie es nicht ertragen wird, ausgesprochen zu hören, was sie ohnehin gewusst hat.

„Nein, hör auf! Ich will es nicht hören.“ Sie schließt die Augen und nimmt einen tiefen Atemzug, der den plötzlichen Druck auf ihrem Brustkorb nicht lindern kann, bevor sie sich zwingt ihn wieder anzusehen. „Nur um das klar zu stellen, das ist nicht das, was ich dir vorwerfe. Aber ich will es trotzdem nicht hören.“

„Sakura-“ Der Uchiha streckt beschwichtigend eine Hand nach ihr aus, aber gerade als seine Fingerspitzen ihre Wange streifen, fliegt die Tür hinter ihnen auf und Hinata stürzt an ihnen vorbei direkt weiter in das angrenzende Badezimmer.

Sakura folgt ihrer Teamkameradin mit ihrem Blick und als sie sich wieder zu ihm umdreht liegt eine stählerne Härte in ihren Gesichtszügen. „Geh. Für heute ist er dein Problem.“

Sie durchquert das Zimmer mit raschen Schritten und klopft an die Badezimmertür, ohne sich noch einmal zu ihm umzudrehen.
 

Sakura betritt das kleine Badezimmer und schließt die Tür schnell hinter sich, aber als ihr Blick auf ihre beste Freundin fällt, die leichenblass auf dem Boden sitzt und mit dem Rücken gegen die hellblauen Fliesen lehnt, fällt sie hastig vor ihr auf die Knie. Als Medic-nin erzählt ihr ein Blick, dass sich der Kummer der Hyuuga in Kombination mit ihrer Erschöpfung bereits auf ihren Kreislauf auswirkt und sie aktiviert ihr Chakra beinahe automatisch über Hinatas Herzgegend nur um besorgt festzustellen, dass die Atmung der Hyuuga bereits gefährlich stockt und ihren rasenden Herzschlag noch weiter aus dem Gleichgewicht wirft.

Sakura legt ihre freie Hand an Hinatas Wange und hebt ihren Kopf, bis der unfokussierte Blick ihrer Teamkameradin ihren findet. „Hey, hey! Atme, komm schon, Hinata, ganz ruhig! Es sind nur wir beide hier. Lass einfach los.“

Aber die Hyuuga beißt sich die Unterlippe blutig, bei dem Versuch die heißen Tränen in ihren Augen zurückzuhalten und schüttelt aufgebracht den Kopf. „Ich kann nicht! Er wird wissen, dass ich-“

Aber Sakura fährt mit ihren Fingern liebevoll über die selten blasse Wange ihrer Teamkameradin und sie hätte schon lange nicht mehr so viel darum gegeben den Schmerz eines anderen auf sich nehmen zu können. „Denkst du, dem Baka ist nicht klar, dass er dir gerade das Herz gebrochen hat?“
 

Hinata legt zischend den Kopf in den Nacken und schließt gequält die Augen. „Ich weiß, es sollte mir e-egal sein – ich meine er war vier Jahre weg und ich sollte wohl froh sein, dass es nur sie gab, a-aber-“

Aber Sakura schüttelt den Kopf. „Nein, du hast jedes Recht sauer auf ihn zu sein. Indem er es dir so lange verheimlicht hat, hat er aus einem einzelnen Fehltritt eine Lawine gemacht. Außerdem haben wir vier Jahre lang mit der Angst gerungen, dass er tot sein könnte, während die beiden offensichtlich wirklich schwer an ihrer Mission gearbeitet haben.“

„Aber er hat mir nie etwas versprochen.“

„Er hat dich geküsst, Süße. Das ist ein ganz eigenes Versprechen.“

Die Erinnerung lässt sie einmal mehr schmerzerfüllt die Augen schließen und wenn ihr Kopf ihr auch zum zwanzigsten Mal sagt, dass sie überreagiert, sprechen ihre Gefühle eine eindeutigere Sprache, die sich nicht ignorieren lässt. „Es ist nur… e-er war so sauer, als er gedacht hat, dass ich mit Kiba zusammen bin-“

„Und damals war er im Unrecht. Aber du hast jetzt jedes Recht der Welt wütend auf ihn zu sein.“

„Ich bin nicht mal wirklich sauer, ich bin nur so-“

„Du bist verletzt.“

Eine vereinzelte Träne fällt doch von den dunklen Wimpern der hübschen Clanerbin, während sie schutzsuchend ihre Beine an ihren Körper zieht. „Es fühlt sich an, als hätte ich ein neues Loch im Herzen.“

Sakura legt beide Hände auf die Knie ihrer engsten Freundin und wartet, bis diese ihren Blick erneut erwidert. „Wir müssen nicht hier bleiben, wir können die Nacht durchlaufen und-“

Aber Hinata unterbricht sie, trotz allem wie immer die Stimme der Vernunft. „Wir sind nur hierher gekommen, weil wir alle mit unseren Kräften am Ende sind.“

„Du weißt, dass mir das vollkommen egal ist!“

Die schöne Hyuuga lächelt dankbar, schüttelt aber gleichzeitig den Kopf. „Wir können nicht ohne sie gehen, Sakura, das verstößt gegen unsere obersten Regeln.“

Aber Sakura ergreift lediglich in einem stummen Versprechen ihre Hand. „Du weißt, dass mir auch das egal wäre.“

„Arigatou.“ Sie schließt noch einmal für einen langen Moment die Augen, bevor sie sich entschlossen aufrappelt. „Aber wir sind an erster Stelle Shinobi und auf meine Gefühle Rücksicht zu nehmen, stand nun mal nicht im Missionsbericht.“

Sakura erhebt sich ebenfalls und schlingt ihre Arme fest um ihre Teamkameradin. „Stand da etwas davon, dass ich meinem besten Freund eine verpasse? Ansonsten sollten wir das vielleicht nachtragen.“

Die junge Hyuuga ringt sich müde ein schwaches Schmunzeln ab. „Willst du die Dusche oder die Badewanne?“

„Nimm du die Dusche.“
 

Aber als Hinata ihre Ausrüstung ablegt und sich stöhnend aus ihrem T-Shirt schält, hält Sakura ruckartig in ihrer Bewegung inne und ihr Waffenbeutel fällt haltlos aus ihren Fingern.

„Hinata!“

Die junge Hyuuga sieht fragend über ihre Schulter in den entsetzten Gesichtsausruck ihrer Teamkameradin, während Sakura schnell die wenigen Meter zwischen ihnen überwindet und ihre Finger vorsichtig über den nackten Rücken der Hyuuga zieht.

„Woher hast du die?“

Hinata dreht sich stirnrunzelnd um, bis sie vor dem kleinen Spiegel steht und mustert die blauen Flecken, die ein hässliches Muster über ihren Rücken ziehen, mit einem stummen Fluch. Sie und Sakura waren heute noch keine Minute allein und obwohl sie normalerweise alles miteinander teilen, hatte sie eigentlich nicht vor ihrer besten Freundin von ihrer Auseinandersetzung mit Sasuke zu erzählen. Die Situation zwischen ihnen allen ist auch ohne dieses Pulverfass schon angespannt genug und sie weiß genau, wie Sakura auf diese Nachricht reagieren würde.

„Ich bin gestern Abend gestürzt.“ Das ist zumindest ein Teil der Wahrheit, aber sie sieht das Misstrauen in Sakuras Augen und ergreift bittend ihre Hand. „Können wir morgen darüber reden?“

Sakura nickt, aber als sie ihre Hand erneut nach Hinatas Rücken ausstreckt, schüttelt diese ablehnend den Kopf. „Hör auf. Wir können es uns nicht leisten unser Chakra darauf zu verschwenden und ich verspreche, ich spüre es gar nicht.“

Die Haruno presst unzufrieden die Lippen aufeinander, nickt aber. Außerdem haben sie an dem heutigen Tag alle ein paar unschöne blaue Flecken hinzugewonnen.
 


 

Als sie neben Sakura in das breite Bett kriecht, hat sich die Erschöpfung ihrer Glieder schon in warnende Taubheit verwandelt, aber ihre Gedanken fahren immer noch rasante Achterbahnen und sie wendet sich seufzend an ihre beste Freundin. „Du musst mir einen Gefallen tun.“

Sakura dreht sich zu ihr und ignoriert die eigene Schwere ihrer Glieder. „Alles.“

Hinata schließt erschöpft die Augen, bevor sie ihre Bitte leise in Worte fasst. „Schick mich schlafen. Sonst mache ich heute die ganze Nacht kein Auge zu.“

Sakura nickt verstehend und hebt ihre Hand sanft an die Schläfe ihrer besten Freundin. Ihr Chakra leuchtet kurz grün in der Dunkelheit des Zimmers auf, als sie Hinata ihr Bewusstsein nimmt.
 


 

Kurz zuvor im Zimmer gegenüber
 

Als Sasuke den abgedunkelten Raum betritt, sitzt sein bester Freund zusammengesunken auf der Kante des Bettes und den verzweifelten Ausdruck in seinen Augen hat er erst zweimal gesehen. Und beide Male entsprang er seiner Angst, Hinata zu verlieren.

„Es tut mir leid.“

Die unerwartete Entschuldigung aus den Lippen des Uchiha, lässt Naruto hölzern aufsehen. Sein eigensinniger Teamkamerad fügt sogar selten reuevoll eine Erklärung hinzu. „Dass ich dir davon abgeraten habe, ihr die Wahrheit zu sagen.“

„Vergiss es, Teme. Das hier habe ich ganz alleine versaut.“ Der Blondschopf fährt sich in seltener Selbstverachtung mit der Hand durch die Haare. „Wenn ich mich wie ein Erwachsener benommen und ihr die Wahrheit gesagt hätte, hätten wir das längst hinter uns lassen können.“

„Das weißt du nicht-“

„Doch. Ich sage nicht, dass es sie weniger verletzt hätte, aber alles wäre besser gewesen, als das hier. Dieser eine Ausrutscher ist nicht das, was sie mir wirklich vorwirft. Aber ich bin mir nicht sicher, ob sie mir mein Schweigen verzeihen wird, nachdem wir sie in den letzten Monaten unablässig gedrängt haben uns die Wahrheit über ihre Vergangenheit zu sagen.“

„Das eine hat aber nichts mit dem anderen zu tun, Dobe.“

Der Blondschopf schnaubt verächtlich. „Vielleicht verstehst du es so: Wenn wir nach Suna reisen würden und plötzlich schlingt ein fremder Mann beide Arme um Sakura und du findest raus, dass sie vor zwei Jahren etwas mit ihm hätte, dir aber nie etwas davon erzählt hat…“

Er unterbricht sich, als er das warnende Aufflackern des Chakras seines besten Freundes wahrnimmt und nickt mit einem zynischen Lächeln. „Ja, das dachte ich mir.“

Damit löscht er das Licht und lässt sie in der Dunkelheit zurück, die sie heute von allen Seiten zu umgeben scheint.
 

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muyū·byō

Wenige Stunden später
 

Sakura erwacht am nächsten Morgen zu vertrauten Würgegeräuschen und als sie nach einem leisen Klopfen das Badezimmer betritt, steht Hinata leichenblass über dem Waschbecken gebeugt. In ihren Augen liegt ein fiebriger Glanz und als Sakura wortlos ihre Hand an die Stirn ihrer Teamkameradin legt, bestätigt sich der Verdacht, dass die Clanerbin wirklich Fieber hat und noch von weit mehr belastet wird, als nur durch den Streit mit Naruto.

„Hast du gestern doch mehr abbekommen“, will Sakura leise wissen, aber Hinata schüttelt den Kopf, nach einer Nacht traumlosen Schlafes immer noch sichtlich erschöpft.

„Es ging mir schon vor unserer Mission schon nicht gut.“ Sie schließt die Augen, um den Vorwurf in Sakuras zu vermeiden, bevor sie leise gesteht „Ich glaube, die letzten Monate fangen an sich zu rächen.“

Als Sakuras Antwort erst einmal ausbleibt, sieht Hinata doch wieder auf und statt vorwurfsvoll, wirkt ihre Teamkameradin erleichtert.

„Ich warte seit drei Monaten darauf, dass du das endlich zugibst.“

Die junge Clanerbin hebt überrascht beide Augenbrauen und Sakura ringt sich ein schmales Schmunzeln ab. „Hast du wirklich gedacht, es wäre mir nicht aufgefallen? Wir haben mehr Missionen als je zuvor, wir arbeiten beide ständig im Krankenhaus, weil wir auch dort chronisch unterbesetzt sind und du teilst dir nebenbei mit Neji noch die Clanleitung. Du hast in den letzten Wochen bestimmt vier Kilo abgenommen, weil du zu wenig isst und schläfst. Jeder normale Mensch wäre schon vor Wochen zusammengeklappt.“

Ein wenig der vertrauten Wärme kehrt in Hinatas Augen zurück, als sie ihre Teamkameradin liebevoll mustert. „Aber du hast trotzdem nichts gesagt.“

„Du bewahrst meine Geheimnisse und ich deine.“

Es liegt eine Selbstverständlichkeit in Sakuras Worten, der nichts mehr hinzugefügt werden muss und Hinata nickt dankbar. „Een ni.“

Sie zieht Sakura in eine warme Umarmung, die die Haruno mit einer leisen Wiederholung ihrer Worte erwidert. „Für immer.“
 


 

Sie ziehen sich wortlos an, bevor Sakura nach dem Zimmerschlüssel greift. „Ich bringe den Schlüssel zurück.“

Aber Hinata schlingt sich mit einem kaum merklichen Kopfschütteln ihren dunklen Reisemantel über die Schultern. „Die beiden warten schon draußen.“

Während sich Sakura unzufrieden auf die Unterlippe beißt, verschwinden nur in wenigen Sekunden sämtliche Gefühle aus Hinatas Gesichtszügen, während sie jene eiserne Beherrschung nach außen kehrt, die ihr von Kindesbeinen eingedrillt wurde und für die sie in Momenten wie diesen beinahe dankbar ist.
 

Sakura tritt zuerst nach draußen in den Flur und sieht unzufrieden von Sasuke zu Naruto, die wie Hinata prophezeit hat bereits gegenüber von ihrer Tür warten, bevor sie dem Uchiha umstandslos ihren Schlüssel in die Hand drückt. „Gebt die Schlüssel zurück und trefft uns draußen.“

Sie spürt wie Hinata in ihrem Rücken in den Flur tritt und während Sasuke wortlos nickt, macht Naruto, der aussieht, als hätte er keine einzige Minute geschlafen, einen Schritt auf die beiden Frauen zu.

„Hinata-“

Aber seine beste Freundin versperrt ihm resolut den Weg. „Ich schwöre, wenn du auch nur noch ein Wort sagst, bevor wir in Konoha sind, wird das hier wirklich unschön! Wir sind immer noch auf einer Mission, also lasst uns endlich gehen!“
 

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Es ist ein qualvolles Schweigen, das sie zurück nach Konoha begleitet und als sie das Büro der Hokage betreten, vergehen auch gerade mal zwei Sekunden, bevor Tsunade fragend die Stirn runzelt.

„Was ist denn mit euch passiert?“

Sakura wirft sich umstandslos in einen der Stühle vor dem Schreibtisch ihrer ehemaligen Lehrmeisterin. „Unsere Zielobjekte haben überraschend Freunde gefunden. Viele Freunde. Wir hatten eine ausgesprochen nette Auseinandersetzung mit ihnen und haben es danach gerade noch in das nächstbeste Dorf geschafft.“

Tsunade setzt sich angesichts des in gewohnter Manier vorgetragenen Missionsberichtes ihrer ehemaligen Schülerin augenblicklich gerader in ihrem Stuhl auf. „Ist einer von euch schwerer verletzt worden?“

Es ist eine nette Umschreibung der Tatsache, dass die Anspannung im Raum beinahe greifbar ist, aber Sakura schüttelt verneinend den Kopf und setzt stattdessen zu einem ausführlicheren Missionsbericht an, lässt dabei aber so ziemlich alles aus, was passiert ist, nachdem sie in dem kleinen Dorf Schutz gesucht haben.
 

Als Sakura endet, lehnt sich die Kage mit einem unzufriedenen Gesichtsausdruck in ihrem Stuhl zurück und schließt für eine Sekunde seufzend die Augen, bevor sie die vier ANBU in ihrem Büro, die alle auf ihre Art mitgenommen wirken, mit einer seltenen Entschuldigung fixiert. „Es tut mir leid. Das hätte nicht passieren dürfen.“

Aber statt einer weiteren sarkastischen Antwort, winkt Sakura nur ablehnend mit der Hand. „Es hat ja keiner davon ausgehen können, dass die Bande so beliebt ist.“

Tsunade hebt skeptisch eine Augenbraue, angesichts dieser unerwartet friedfertigen Antwort, aber ihre ehemalige Schülerin zuckt nur locker mit den Schultern.

„Was? Ich hatte gestern ausreichend Gelegenheit meinen Unmut auszutoben.“ Sie hat nicht vor ihrer Kage auf die Nase zu binden, dass sie mittlerweile aus einem völlig anderen Grund längst wieder auf 180 ist.

Tsunade nickt und wendet sich bereits wieder gestresst den Unterlagen vor sich zu. „Ich werde euren Missionsbericht möglichst schnell schriftlich brauchen-“

Aber Sakura unterbricht sie einmal mehr. „Das werden Naruto und Sasuke übernehmen.“ Sie sieht über ihre Schulter zur ihren beiden Teamkameraden und nickt in einer eindeutigen Geste Richtung Tür. „Geht. Wir kommen dann nach.“

Die Tatsache, dass Sakuras Tonfall nicht einmal ansatzweise als Bitte interpretiert werden kann, lässt die Hokage augenblicklich misstrauisch wieder aufsehen und zementiert ihre Vermutung, dass zwischen den Vieren gestern noch weit mehr schiefgelaufen ist, als nur ihre Mission.
 

Als die Männer tatsächlich ohne ein weiteres Wort den Raum verlassen, verschränkt Tsunade abschätzend die Hände unter ihrem Kinn und fixiert die beiden jungen Frauen, die ihr in den letzten vier Jahren wie Töchter ans Herz gewachsen ist, wachsam.

Erwartungsgemäß hält sich Sakura auch nicht lange mit einleitenden Floskeln auf.

„Weißt du noch, wie du vor ein paar Tagen erwähnt hast, dass Gaara den Wunsch geäußert hat, ob wir für ein paar Wochen nach Suna kommen könnten, um seine Medic-nin fortzubilden?“

Die Kage nickt und hat beinahe Schwierigkeiten dem unerwarteten Themenwechsel zu folgen. „Natürlich, aber ich dachte, ihr wolltet nicht so lange weg von hier?“

Sakura Miene gibt nicht das Geringste Preis, als sie sich locker in ihrem Stuhl zurücklehnt und die Arme verschränkt. „Jetzt brauchen wir den Abstand.“

Aber als sie erkennt, wie sichtbare Dankbarkeit Hinatas Züge verfärbt, wird die Hokage endgültig misstrauisch.

„Was-“

Doch Sakura schüttelt den Kopf – mahnend und flehend zugleich. „Bitte, Tsunade.“

Die Sanin hält den Blick ihrer früheren Schülerin für einen Moment, bevor sie seufzend einlenkt. „Gaara wird begeistert sein euch zu sehen. Auch wenn es mir nicht unbedingt hilft, auch noch euch bei der ANBU ersetzen zu müssen.“

Aber ihre ehemalige Schülerin verschränkt gewohnt gnadenlos die Arme und kommuniziert so wortlos, dass sie nicht mehr mit sich reden lassen wird. „Dann setz Neji und Shikamaru für ein paar Missionen ein. Tenten und Temari sind wahrscheinlich froh, wenn sie für ein paar Stunden ihre Ruhe haben.“

Tsunade nimmt die Stichelei ohne einen weiteren Kommentar hin. „Wann wollt ihr aufbrechen?“

Sie hat die Antwort beinahe erwartet, aber als Sakura und Hinata vor ihren Augen wortlos einen Blick wechseln, läuten die Alarmglocken erneut in ihrem Kopf.

„Wir packen sofort unsere Sachen.“

Aber wahrscheinlich will sie gar nicht so genau wissen, warum ihre im Moment am besten funktionierende ANBU-Einheit plötzlich Abstand voneinander braucht.
 


 

Die beiden Frauen verlassen den Hokageturm und Hinata legt mit einem stummen Seufzen den Kopf in den Nacken, bevor sie den wissenden Blick ihrer engsten Freundin sucht. „Ich danke dir.“

Sakura lehnt ihre Stirn für einen kurzen Moment gegen Hinatas in einer Geste, die stumm ihre jahrelange Vertrautheit bezeugt und ihnen die Weiterführung ihres Gesprächs erübrigt.

„Ich muss noch im Anwesen vorbeischauen.“

Die Haruno sieht auch darüber hinweg, dass Hinatas Tonfall generell zwar emotionslos klingt, sie aber dennoch den gestressten Unterton heraushört.

„Warum packe ich nicht unsere Sachen und wir treffen uns einfach in einer halben Stunde am Westtor? Es sei denn du willst noch einmal nach Hause?“

Hinata zögert einen Moment, schüttelt dann aber den Kopf und Sakura nickt.

„Dann ist das beschlossen.“
 


 

Als sie ihre Wohnung betritt, begegnen ihr über den Flur hinweg augenblicklich die Blicke ihrer beiden Teamkameraden, aber nach den letzten Tagen hat sie keinen Funken Nettigkeit mehr in sich, der sie veranlassen könnte, ihre Aussage ein wenig schonender zu formulieren.

„Wir haben eine Mission.“

Ihre ruhige Aussage bringt Naruto dazu sich augenblicklich von der Coach zu erheben. „Was? Wir sind gerade erst wieder da-“

Aber Sakura unterbricht ihren besten Freund unwirsch. „Nein, nicht wir. Hinata und ich.“

„Was zur Hölle soll das heißen?“ Sasuke tritt misstrauisch einen Schritt an sie heran und Sakura legt ruhig den Kopf in den Nacken, um seinen Blick zu halten.

„Der Kazekage hat Tsunade darum gebeten, dass wir ein paar Wochen nach Suna reisen, um ein paar seiner Medic-nin zu trainieren.“

„Natürlich.“

Sie ignoriert den gereizten Spott in der Stimme ihres Freundes und dreht auf dem Absatz um, bevor sie einmal mehr ihrem Temperament erliegt und einen Streit vom Zaun bricht, den ihre angespannte Beziehung beim besten Willen nicht gebrauchen kann.
 


 

Es dauert ein paar Minuten, bis Sasuke ihr in ihr gemeinsames Schlafzimmer folgt und sich mit verschränkten Armen in den Türrahmen lehnt.

„Was sind ein paar Wochen?“

„Vier würde ich sagen.“

Sie hält für einen Moment überrascht im Packen inne, als sie ein vertrautes Chakra registriert und erkennt, dass ihre beste Freundin es sich offensichtlich anders überlegt hat, bevor sie damit fortfährt dem Klima in Suna angemessene Kleidung in ihren Rucksack zu stopfen.

„Wann wollt ihr aufbrechen?“

„Gleich.“

Sie rechnet mit seinem Ausbruch, deshalb bleibt sie absolut stoisch, als sich seine Finger unsanft um ihren Oberarm schließen und sie grob zu sich herumreißen.

„Sei nicht so töricht! Ihr seid noch vollkommen erschöpft von der Mission und in diesem Zustand nur zu zweit nach Suna zu reißen, während überall weitere Rebellen aus Ame lauern könnten-“

Aber sobald er seine Beherrschung einbüßt, verflüchtigt sich auch ihre und sie reißt sich ruckartig aus seinem unsanften Halt los. „Wag es nicht mir zu sagen, was ich tun oder lassen kann, Sasuke! Du bist mein Freund, nicht mein Vorgesetzter! Und da du das so gerne zu vergessen scheinst, lass mich dich daran erinnern, dass Hinata und ich die letzten vier Jahre bestens ohne euch zu Recht gekommen sind!“

„Das lässt du mich keine Sekunde vergessen, seit wir wieder da sind! Ihr beide-“

Aber Sakura unterbricht ihn warnend. „Was auch immer dir gerade auf der Zunge liegt, lass dir das lieber noch einmal durch den Kopf gehen und überleg dir, was es für unsere Beziehung bedeutet, wenn du das jetzt aussprichst!“

Doch ihre Warnung dringt nur halb zu dem Uchiha durch. Denn obwohl er seine ursprüngliche Wortwahl abändert, überwiegt in ihm dennoch die schlechte Angewohnheit, anderen denselben Schmerz zufügen zu wollen, den er in diesem Moment empfindet.

„Dann lass es mich dir noch ein bisschen einfacher machen.“

Er beugt sich zu ihr herunter und was er ihr mit einem zynischen Lächeln ins Ohr flüstert, ist eine nüchterne Erzählung über den gestrigen Vorfall in ihrer Küche und Sakura begreift fassungslos, dass ihr eigener Freund ihrer Teamkameradin die blauen Flecken auf ihrem Rücken verpasst hat.
 

Sakura ringt vergeblich mit ihrem Zorn, als sie sich daran erinnert, wie sie schon einmal ähnliche Blutergüsse auf Hinatas Rücken vorgefunden hat und sie stößt Sasuke grob von sich weg.

„Du verfluchtes Arschloch!“

Seine schwarzen Augen begegnen ihr gewohnt ausdruckslos, während ihr maßloser Zorn ihren ganzen Körper zittern lässt.

„Ja, das bin ich. Aber das wusstest du schon immer, Sakura.“

Die erfahrene Medic-nin ballt beide Hände zu Fäusten und zum ersten Mal seit langem schwimmen so viele Emotionen auf einmal in ihrem Körper, dass sie Schwierigkeiten hat, sie klar voneinander abzugrenzen, aber eine sticht beißend heraus. Sie hebt den Kopf, um ihn geradeheraus anzusehen, denn jetzt will sie ihm wehtun. „Manchmal hasse ich dich wirklich!“

Er bleibt wie so oft still, obwohl er in diesem Moment so dringlich etwas sagen sollte und der Impuls ihn anzuschreien ist so stark, dass er schließlich in ihr durchbricht.

„Ist dir klar, was du getan hast? Für uns geht es jetzt nicht mehr darum, ob Naruto und Hinata wieder zueinander finden! Der einzige Umstand, unter dem ich dir je vergeben könnte, dass du Blutergüsse auf der Haut meiner besten Freundin hinterlässt, wäre unter einem ausgelassenen Training!“

Er begreift in der Tat einmal mehr zu spät, was sein verletzter Stolz angerichtet hat, als er sieht wie tiefer Schmerz hinter dem lodernden Zorn in ihren Augen verschwimmt und lässt sich doch noch dazu herab sich auf unbeholfene Art zu erklären. „Es war keine Absicht-“

Die schöne Medic-nin lacht freudlos auf. „Glaub mir, wenn du ihr absichtlich weh getan hättest, wäre es das mit uns für immer! Aber du hast es getan, weil du einmal mehr deinen Willen nicht bekommen hast und das ist nicht wirklich besser!“

Nicht einmal, als er ihr als Nuke-nin gegenüber gestanden hat, hat sie ihn je mit einer derartigen Verachtung angesehen.

„Erwarte uns nicht allzu bald zurück.“

Damit schlingt sie sich ihren Rucksack über die Schulter und verlässt ohne einen Blick zurück den Raum.
 


 

Wenige Minuten zuvor
 

Er sitzt auf der Kante des Bettes, das sie seit einem halben Jahr miteinander teilen und für einen Moment bereut sie ihre Entscheidung, doch noch einmal nach Hause zu kommen.

Aber zu gehen, ohne ihn noch einmal zu sehen und ohne sich zu verabschieden, hat einen Beigeschmack von Endgültigkeit, den sie nicht erträgt.

Naruto sieht augenblicklich auf und für einen Moment begegnen sich ihre Blicke. Der Schmerz in seinen Augen ist so ehrlich, wie der ihre und der Impuls ihn zu trösten und zu beschwichtigen zieht so stark an ihr, dass sie den Kopf schon nach wenigen Sekunden zur Seite dreht.

Hinata strebt mit ruhigen Schritten ihren Kleiderschrank an und packt mit wenigen Handgriffen die erstbesten Suna-tauglichen Kleidungsstücke in ihren Rucksack.

Sie hört, wie er sich von der Bettkante erhebt und kann nicht verhindern, dass sich ihre Muskeln augenblicklich anspannen, aber er macht keinerlei Anstalten sie zu berühren, sondern verharrt wenige Meter hinter ihr unschlüssig.

„Hinata-“

Die junge Clanerbin schließt gequält die Augen, bevor sie die Schultern strafft und sich zu ihm umdreht.

„Ich tue das nicht, um dich zu bestrafen, Naruto und ich will dir bestimmt nicht weh tun. Aber ich brauche ein bisschen Zeit.“

Er nickt. Denn auch wenn er es bevorzugen würde, keinen Tag ohne sie zu verbringen, wird er ihren Wunsch respektieren.

Hinata umklammert die Gurte ihres Rucksacks fester und tritt in sicherem Abstand an ihm vorbei. Sie ist schon fast an der Tür, als sie seine leisen Worte noch einmal innehalten lassen.

„Ich liebe dich.“

Sie schließt für einen Moment die Augen und beinahe bereut er die Worte, als es zum ersten Mal so aussieht, als würden ihr seine Gefühle weh tun.

Sie öffnet ihre Lippen, schließt sie aber dann wieder, ohne ein Wort gesagt zu haben. Sie sieht ihm für einen Moment in die Augen, aber dann verschwindet sie aus dem Raum, ohne sich noch einmal zu ihm umzudrehen und ohne seine Worte zu erwidern.
 


 

Die beiden Frauen treffen einander im Flur, beide auf eine andere Art aufgebracht. Aber sie nicken einander nur zu, einmal mehr wortlos im Einklang und sind im nächsten Moment bereits verschwunden.
 


 

Wenige Minuten nach ihnen, treffen sich auch Naruto und Sasuke im Flur und der Uchiha beobachtet stirnrunzelt, wie Naruto nach seiner Jacke greift.

„Wo willst du hin?“

„Wir haben keinen Sake mehr.“ Und er hat so eine Ahnung, dass sie davon heute jede Menge brauchen werden.

Der Uchiha nickt selten zustimmend und folgt seinem besten Freund wortlos aus dem Haus.
 

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Ein paar Stunden später nahe der südwestlichen Grenze des Feuerreichs
 

Da ihre Probleme mit ihren Teamkameraden nichts an der Tatsache geändert haben, dass sie immer noch mit den Folgen ihrer strapaziösen Mission zu kämpfen haben, sind sie nicht besonders weit gekommen, bevor sie in einer kleinen Höhle im Waldgebiet westlich von Konoha ihr Nachtlager aufgeschlagen haben.

Sie haben den Großteil ihrer Reise schweigend hinter sich gebracht, beide in ihre eigenen Gedanken versunken.

Sie liegen schon auf ihrem provisorischen Nachtlager, als Sakura sich auf die Seite dreht und doch noch den Blick ihrer langjährigen Teamkameradin sucht.

„Du hättest mir sagen sollen, dass Sasuke für das blaue Muster auf deinem Rücken verantwortlich ist.“

Hinata nickt, wie gewohnt ohne die geringste Ausflucht. „Es tut mir leid.“

„Ich weiß, warum du es nicht getan hast.“ Sakura lehnt sich zurück, bis ihr Kopf auf ihrem Rucksack liegt und schließt erschöpft die Augen. „Ich weiß nicht, wie ich ihm das vergeben soll.“

Als sie spürt, wie Hinata sich neben ihr bewegt, sieht sie noch einmal auf.

„Du musst es ihm nicht um meinetwillen nachtragen. Wenn ich gestern ganz auf der Höhe gewesen wäre, hätte ich es ihm mit gleicher Münze heimgezahlt und das Ganze wäre erledigt gewesen.“

„Darum geht es nicht.“

Hinata nickt resigniert und legt sich ebenfalls seufzend wieder hin. „Ich weiß.“

Es ist erneut einen Moment still zwischen den beiden Frauen, aber nach der Auseinandersetzung mit Sasuke drehen sich die Gedanken in ihrem Kopf immer noch viel zu schnell, um zuzulassen, dass sie sich dem erlösenden Schlaf ergibt.

„Ich bin es leid, darauf zu warten, dass er mir endlich ganz vertraut.“

Aber Hinata erwidert nichts mehr auf ihr geflüstertes Geständnis und als Sakura noch einmal aufsieht, erkennt sie, dass die Hyuuga an ihrer Seite bereits ihrer Erschöpfung erlegen ist. Sie greift nach der Decke und zieht sie umsichtig über die Schultern ihrer Teamkameradin, bevor sie erneut die Augen schließt und sich zwingt das Karussell in ihrem Kopf lange genug anzuhalten, um doch noch in einen unruhigen Schlaf zu fallen.
 

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Itami

Am nächsten Morgen im südwestlichen Grenzgebiet des Feuerreichs
 

Sakura lehnt mit verschränkten Armen gegen einen der letzten Bäume, die sie auf ihrem Weg nach Suna passieren werden, während sich ihre Teamkameradin zum zweiten Mal an diesem Morgen übergibt.

Sie klopft ihre Finger unruhig gegen ihren Arm und hält ihren Kommentar gerade so lange zurück, bis Hinata sich aufrichtet und dankend die Wasserflasche annimmt, die sie ihr reicht.

„Okay, ich habe lange nichts gesagt, aber das reicht jetzt. Das ist nicht nur der Stress und Narutos Idiotie.“

Obwohl sie eine Meisterin darin ist, es zu verbergen, sieht Sakura die tiefe Erschöpfung in den Augen ihrer besten Freundin, von der sie weiß, dass sie nicht nur von den Strapazen der letzten Tage herrührt.

„Nein, ist es nicht.“

Sakura hebt abwartend eine Augenbraue, während Hinata für einen Moment seufzend die Augen schließt, bevor sie ihren Blick über die wachsende Einöde richtet, die vor ihnen liegt und den Beginn der Wüste verkündet.

„Ich glaube, ich bin schwanger.“

Sakuras Überraschung äußert sich lediglich darin, dass sie skeptisch eine Augenbraue in die Höhe zieht. „Du glaubst?“

„Ich habe noch nicht nachgesehen.“ Hinata fährt sich müde über die Stirn und in diesem Moment steht ihr ihre Erschöpfung so klar ins Gesicht geschrieben, dass Sakura schlagartig besorgt einen Schritt auf sie zumacht und nach ihrem Arm greift.

„Dann ist es vielleicht Zeit, das jetzt nachzuholen.“

Die Erbin der Hyuugas nickt widerspruchslos und sinkt zurück auf den Boden. Hinata schiebt ihr Oberteil nach oben, aber als Sakura ihr Chakra über ihrem Bauch aktiviert, dreht sie den Kopf zur Seite.

Sie weiß längst, was ihr das Jutsu bestätigen wird.
 

Für einen Moment ist es angespannt still zwischen den beiden, nachdem Sakuras Chakra wieder verebbt ist und damit das Ende des Jutsus verkündet.

„Ich würde sagen, fünfte Woche, vielleicht schon sechste.“ Die rosahaarige Medic-nin kaut unsicher auf ihrer Unterlippe, bevor sie den Blick ihrer engsten Freundin sucht. „Ich bin mir nicht sicher, ob ein herzlicher Glückwünsch angebracht ist.“

Aber Hinata schüttelt den Kopf. „Natürlich will ich dieses Baby. Es ist nur-“ Die schöne Clanerbin schließt erneut die Augen. „Der Zeitpunkt könnte definitiv besser sein.“

Sakura ergreift mit einem schmalen Lächeln ihre Hand. „Süße, sowas wie den perfekten Zeitpunkt gibt es nicht, vor allem nicht in unserem Berufsfeld.“

Hinata nickt nur und dann verhängt sich erneut eine selten angespannte Stille über sie, bevor Sakura leise ihre nächste Frage über die Lippen bringt. „Wirst du es ihm sagen?“

Hinatas Antwort kommt ohne Zögern. „Natürlich. Es ist auch sein Baby.“

Aber zum ersten Mal an diesem Tag, stehen auch Tränen in den hellen Augen der Hyuuga, bevor sie sie schnell fortblinzelt, nach ihrem Rucksack greift und sich aufrichtet.

Aber dann versteift sich ihre Haltung plötzlich und die Adern um ihre Augen treten auf die vertraute Art hervor, die auch Sakura augenblicklich alarmiert.

„Sieh dich nicht um. Da ist ein Vogel.“

Die Haruno runzelt die Stirn. „Okay?“

„Ich habe ihn schon mehrmals in Konoha gesehen. Beim Training und auch sonst im Dorf.“

Bei jedem anderen hätte sie mittlerweile einen dummen Spruch gebracht, aber bei Hinata wartet sie ruhig darauf, dass die junge Hyuuga zum Kern ihrer Aussage kommt.

„Diese Vogelart gibt es hier nicht.“

„Und du glaubst, dass es derselbe Vogel ist?“

„Ich bin mir sicher.“

Natürlich ist sie das.

„Aber es ist kein vertrauter Geist?“

„Nein, dann wäre mir seine Chakrasignatur schon viel früher aufgefallen.“

Sakura kaut in einer alten Angewohnheit auf ihrer Unterlippe und widersteht der Versuchung einfach ein Kunai über ihre Schulter zu werfen, um dem heimtückischen Federvieh das Licht auszuknipsen. Aber als ANBU erhält strategisches Vorgehen immer den Vorzug. „Wir sollten uns vielleicht ein wenig schneller nach Suna bewegen.“

„Ja, das wird vermutlich nicht ganz so einfach werden.“

Sakura hebt eine Augenbraue und Hinata führt ihre Aussage leise weiter aus.

„Weil wir scheinbar noch nicht genügend Ame-Rebellen auf dem Gewissen haben.“

Über allem anderen lässt sie die Tatsache, dass Sasukes Worte spottend in ihrem Kopf wiederhallen, unzufrieden die Stirn runzeln. „Wo?“

„Knappe sieben Kilometer, südwestlich von uns.“

„Sie liegen also genau auf unserem Weg.“ Sakura legt ihre Hand beinahe unbewusst an den Griff ihres Katanas an ihrem Gürtel. „Wir könnten sie einfach umgehen-“

Aber Hinata schüttelt seufzend den Kopf. „Wenn ich mit unserem gefiederten Freund da drüben Recht habe, dann wird er nicht zulassen, dass wir sie einfach umgehen.“

„Dann lass mich alleine gehen.“

Allein der Blick der Hyuuga versichert ihr schon, dass das niemals passieren wird und sie versteht es. Wenn es andersrum wäre, würde sie sich ebenso entscheiden.

„Es sind nur acht und das Überraschungsmoment liegt auf unserer Seite.“

Sakura grinst boshaft. „Du denkst also, wir sollten sie aus dem Hinterhalt angreifen, statt darauf zu warten, dass sie es tun.“

Die beiden Frauen wechseln noch einen Blick, bevor sie synchron beginnen die Fingerzeichen für das Jutsu des vertrauten Geistes zu schließen.
 


 

Sakura schiebt die blutige Klinge ihres Katanas zurück in ihren Gürtel, bevor sie sich zufrieden umsieht und sich noch einmal versichert, dass die acht Shinobi, die nicht wirklich eine Herausforderung dargestellt haben, auch wirklich alle tot sind. „Das war genau das, was ich gebraucht habe.“

Ihr Blick findet Hinata und die Hyuuga stößt sich mit einem gutmütigen Schmunzeln von dem Baumstamm ab, an dem sie gelehnt hat. „Sieh mich nicht so an, ich habe kaum einen Finger gerührt.“

Aber Sakuras Augen fahren trotzdem besorgt über die zierliche Form ihrer Teamkameradin, um sich zu versichern, dass ihr auch wirklich nichts fehlt, obwohl sie und ihre vertrauten Geister die Clanerbin wirklich strategisch im Hintergrund gehalten haben. „Dein einziger Job für die nächsten Monate ist es, auf meine zukünftige Nichte oder meinen zukünftigen Neffen aufzupassen. Ist dir schlecht?“

Hinatas Mundwinkel zucken in seltenem Zynismus. „Ironischerweise scheinen blutende Nuke-nin eines der wenigen Dinge zu sein, von denen mir im Moment nicht schlecht wird.“

„Es ist mal wieder typisch, dass Naruto das noch nicht aufgefallen ist.“

„Naruto schläft so tief, dass ich manchmal fürchte ein Erdbeben könnte ihn nicht wecken.“ Der liebevolle Ausdruck in ihren Augen wird von einem plötzlichen Schmerz verdrängt, obwohl sie schnell ihre Lider schließt, um zu verbergen, wie sehr sie der Gedanke an ihren chaotischen Freund in diesem Moment quält.

Auf der Suche nach einem halbwegs unauffälligen Themenwechsel wirft Sakura noch einmal einen Blick auf die Leichen, die sie zurücklassen. „So viel dazu.“

„Wozu?“

„Dass wir auch wunderbar alleine zu Recht kommen.“

„Sakura.“

Sie kennt diesen Tonfall. Es ist Hinatas gutmütige Art anzukündigen, dass sie ihr etwas zu sagen hat, wovon sie sich nicht sicher ist, ob sie schon bereit ist es zu hören.

„Wir sind ohne sie zu Recht gekommen und wir könnten es auch wieder.“

Sakura hebt abwartend eine Augenbraue. „Aber?“

„Aber wir haben nur vor uns hingelebt.“

Die vorlaute Medic-nin legt seufzend den Kopf in den Nacken, bevor sie mit einem zynischen Schmunzeln einen Arm um ihre beste Freundin schlingt. „Manchmal ist deine ganze Vernunft wirklich anstrengend, weißt du das?“

Hinata erwidert die Umarmung lächelnd. „Ich hab dich auch lieb.“
 


 

Ihr restlicher Weg nach Suna verläuft ausgleichend ereignislos und einer weiteren Tagesreise liegt das Wüstendorf vor ihnen.

„Ich vergesse immer wieder wie schön es hier ist.“

Sakura folgt Hinatas Blick, der unter dem Einfluss ihres Bluterbes über das Dorf wandert, in dem am späten Nachmittag selbst von ihrem erhöhten Punkt auf einem der Felsenberge, die das Dorf umgeben, reges Treiben zu beobachten ist.

„Noch schöner wäre es, wenn die Luftfeuchtigkeit prozentual ein wenig höher ausfallen würde.“

Hinata schmunzelt, aber gerade als sie ansetzt ihr Bluterbe zu deaktivieren, hält sie plötzlich inne und Sakuras Blick folgt ihrem automatisch, auch wenn sie wie üblich kaum Chancen hat, zu sehen was ihre Teamkameradin sieht.

„Was ist los?“

Aber statt einer direkten Antwort, verengen sich Hinatas Augen kurz, bevor sie selten energisch nach dem Arm ihrer Freundin greift.

„Spring!“

Es ist beinahe ein Reflex, mit dem Sakura auf die Dringlichkeit in Hinatas Stimme reagiert und in absolutem Vertrauen springt.

Ihre Zehenspitzen setzen gerade auf dem Boden auf, als eine riesige Explosion den Boden unter ihren Füßen erbeben lässt und sie beinahe von den Beinen reißt und es scheint, als würden der Himmel und die Erde gleichzeitig um sie herum zusammenbrechen.
 

Als sie ihr Gleichgewicht wiederfindet und sich ihr Blick wieder klärt, findet Sakura sich unter der Felsenwand an der nördlichen Grenze des Dorfes wieder und der Ursprung der Explosion lässt sich leicht finden. Ein großer Teil der Felsenwand, auf der sie eben noch gestanden haben, ist einer gigantischen Explosion gewichen. Aber die Auswirkungen der Explosion sind nicht das, was Sakura ein panisches Keuchen entlockt.

„Hinata!“

Das Chakra ihrer besten Freundin spannt sich wie eine gigantische Kuppel über ihre Köpfe in einem Ausmaß, das nur entstanden sein kann, indem sie beinahe ihr ganzes Chakra auf einmal freigesetzt hat.

Sakura wandert mit ihrem Blick noch einmal über die bläulich schimmernde Kuppel, die sie umgibt und das einzige ist, was die zahllosen Felsbrocken, die die Explosion aus dem Felsen freigesprengt hat, von den am Dorfrand liegenden Häusern und ihren Bewohnern fernhält. Aber was sie wesentlich mehr besorgt als der drohende Felsschlag, ist die Tatsache, dass sie ihre beste Freundin diese Technik nur einmal in diesem Ausmaß hat ausführen sehen und danach drei Tage im Krankenhaus an der Seite ihres Bettes verbracht hat.

„Hina-“

Der schönen Clanerbin steht bereits der Schweiß auf der Stirn und sie beißt sich hart auf die Lippe, bevor es ihr gelingt sich durch die Anstrengung zu kämpfen, überhaupt zu sprechen. „Schaff die Leute da weg.“

Sakura zögert einen Moment und sucht besorgt den Blick ihrer Teamkameradin. „Hinata, dein Baby-“

Es ist nur eine Millisekunde, in der tiefster Schmerz sichtbar über die Gesichtszüge der Hyuuga zuckt, bevor er wieder hinter ihrer Entschlossenheit verschwindet. „Es sind über hundert Menschen, Sakura.“
 

Sakura nickt, aber die ersten panischen Menschen, die ihnen entgegenkommen, beruhigen zu wollen, ist allein ein absolut hoffnungsloses Unterfangen. Allerdings zeigt sich in diesem Moment bereits, dass auch Suna seit Jahren eine Ninja-Großmacht ist, die beinahe auf alle Eventualitäten vorbereitet ist. Innerhalb weniger Minuten strömen von allen Seiten Shinobi und Kunoichi verschiedenen Ranges herbei, die das Geschehen innerhalb kürzester Zeit analysieren und mit einer strategischen Evakuierung der Gebäude beginnen.

Doch so schnell wie möglich, ist in ihrem Fall längst nicht schnell genug und Sakura kehrt angespannt an Hinatas Seite zurück, als diese unter der konstanten Anspannung zu schwanken beginnt.

Sakura öffnet den Mund, aber eine andere Stimme kommt ihr zuvor. „Sakura, Hinata!“

Die Menschenmenge teilt sich für den Kazekagen und Gaara eilt gefolgt von seinem Bruder an ihre Seite.

„Was ist passiert?“

Sakura widersteht der Versuchung stützend nach Hinatas Arm zu greifen, weil sie fürchtet, selbst die kleinste Berührung könnte die Konzentration der Clanerbin brechen. Aber sie wendet ihre Aufmerksamkeit nur ungern von ihrer Teamkameradin ab, während sie regelrecht spürt, wie Hinatas Energie mit jeder Sekunde schwindet. „Wir sind gerade angekommen und Hinata hat etwas gesehen, Sekunden bevor uns hier alles um die Ohren geflogen ist.“

Gaara nickt, während er die Schutzhülle über ihnen abschätzend taxiert. „Wie lange kann sie das so halten?“

Sakuras Blick wandert zurück zu Hinata, die nicht mehr in der Lage ist, sich noch an ihrem Gespräch zu beteiligen. „Nicht mehr lange.“

„Die Evakuierung sollte in wenigen Minuten abgeschlossen sein.“

Tsunades ehemalige Schülerin verbeißt sich den bitteren Kommentar, dass das zu lange ist, selbst wenn Hinata ihr Chakra solange halten kann.
 

Während Gaara und Kankuro die Evakuierung koordinieren, dreht Sakura sich zurück zu Hinata. Sie streckt die Hand nach ihrer Freundin aus, hält aber erneut inne.

„Nimm mein Chakra“, bittet sie leise, als Hinata ihren Blick erschöpft zu ihrem anhebt.

Aber Hinata schüttelt unter Aufbietung ihrer schwindenden Kräfte den Kopf und zwingt ihre Lippen auseinander. „Du weißt, dass ich das nicht kann.“

Sakura öffnet den Mund, um ihre Zweifel zu äußern, aber da tritt Gaara erneut an sie heran. „Meine Männer berichten mir, dass die Evakuierung der gefährdeten Gebäude abgeschlossen ist.“ Sein Blick wandert zu Hinata, die an ihrer Seite die Unregelmäßigkeit ihrer Atmung nicht mehr kaschieren kann. „Aber es gibt nur eine Möglichkeit wirklich sicher zu sein.“

Man merkt dem jungen Kazekage an, dass es ihm zutiefst widerstrebt, Hinata um noch etwas zu bitten und Sakura schmeckt ihr eigenes Blut, als sie sich auf die Zunge beißt, um nicht herauszurufen, wie viel er wirklich verlangt.

Der Aufwand ihr Bluterbe noch einmal zu fokussieren, lässt die junge Clanerbin auf die Knie sinken und Sakura geht sofort neben ihr in die Hocke, behält ihre Arme aber weiterhin angespannt an ihrer Seite.

Hinatas Lippen zittern, aber statt ihre Antwort zu äußern, bricht ihr Chakra über ihnen zusammen und während die Erde unter ihnen erneut unter den herabfallenden Felsbrocken erbebt, greift Sakura mit beiden Händen nach ihrer Teamkameradin, die vollkommen erschöpft zusammensackt, sich aber noch einmal zwingt dem Blick des Kazekagen zu begegnen, der ebenfalls vor ihnen in die Hocke geht.

„Sie sind in nordöstliche Richtung geflohen.“

Gaara runzelt die Stirn, erhebt sich aber, um neue Anweisungen zu geben, während Sakura ihr Chakra bereits über Hinatas Unterleib aktiviert.

Die junge Clanerbin zwingt sich, dem Blick ihrer besten Freundin zu begegnen, obwohl sie ihr Bewusstsein bereits schwinden spürt. „Sag es mir.“

„Es ist ein Kämpfer wie seine Mutter.“

Aber sie wissen beide, dass das Baby so gut wie keine Überlebenschancen hat, sobald die Auswirkungen des gigantischen Chakramangels ihren Körper in vollem Ausmaß treffen.

„Ich könnte dich in ein künstliches Koma versetzen. Das würde deinen Körper am meisten schonen.“ Und ihrem Baby damit die besten Überlebenschancen einräumen, auch wenn es trotzdem nicht gut aussieht.

„Tu es.“ Es ist Hinatas letztes leises Flüstern, bevor die maßlose Erschöpfung ihr schließlich ihr Bewusstsein stiehlt.
 

Sakura ist gerade dabei ihre bewusstlose Teamkameradin hochzuheben, als sie überrascht registriert, wie Gaara neben ihr in die Hocke sinkt.

„Würdest du mir erlauben, sie zu tragen?“

Die Medic-nin zögert nur eine Sekunde, nickt aber, hauptsächlich der Höflichkeit halber. Sie hat erwartet, dass der Kazekage seinen Sand nutzen würde, um ihre Freundin zu tragen, deshalb ist sie gelinde überrascht, als er Hinata vorsichtig auf seine Arme hebt. Er scheint ihre Überraschung zu registrieren, denn er erklärt seine Handlung überraschend. „Sie hat gerade Hunderte meiner Leute gerettet.“

„Ich brauche ein Zimmer, um sie zu behandeln.“

„Natürlich. Unsere besten Medic-nin werden dir zur Unterstützung zur Verfügung stehen.“

„Danke, aber ich behandle sie lieber allein.“

Sie spürt seinen skeptischen Blick auf sich, aber dieses Mal interessiert sie die Höflichkeit und der Respekt nicht, die sein Rang verlangt, sie kann ihm den Grund dafür nicht nennen.

Wenn Hinata Hyuuga in Suna eine Fehlgeburt erleidet, wird es nichts geben, was sie tun kann, um zu verhindern, dass diese Nachricht Konoha vor ihr erreicht und das will sie Hinata auf keinen Fall, aber vor allem auch Naruto nicht antun. Stattdessen wird sie alles tun, um keinem von beiden diese Nachricht überbringen zu müssen.
 

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Iki o shimas

Drei Tage später in Konoha
 

Tsunade verschränkt müde die Arme vor dem Kinn, während sie die Nachricht vor sich besorgt studiert. Trotz all der Aufregung in Suna, hat Gaara so schnell wie möglich einen Boten zu ihr geschickt, um sie persönlich über Hinatas Gesundheitszustand zu unterrichten. Nur hatte er zu dieser Zeit nichts Gutes zu berichten und sie hat selten eine Aufgabe weniger gern erledigt, als diese Nachricht weiterzugeben.

Auf das Klopfen, das sie erwartet hat, erlaubt sie den Eintritt und stählt ihre Miene, als Sasuke und Naruto ihr Büro betreten.

„Du hast uns rufen lassen?“

Die Hokage nickt und beschließt sich die Bemühungen, die beiden zu bitten sich zu setzen, zu ersparen und ihre Nachricht geradeheraus auf den Punkt zu bringen.

„Ich habe gerade eine Nachricht von einem Boten des Kazekagen erhalten: Es wurde ein Anschlag auf Suna verübt.“

„Was?!“

Ja, sie zu bitten sich zu setzen, wäre bei Narutos Reaktion definitiv zwecklos gewesen. „Es wurden Sprengsätze an einer der Felsenwände angebracht. Hinata hat sie entdeckt und... eingegriffen. Andernfalls hätte es hunderte Tote gegeben.“

„Ihre Chakrahülle.“ Panische Besorgnis zieht sich in wenigen Millisekunden über Narutos Gesicht. „Aber der Chakramangel – bei diesem Ausmaß – wie geht es ihr?“

Tsunade zwingt sich zumindest ein wenig Ruhe zu vermitteln, auch wenn sie nicht glaubt, dass das für den blonden Shinobi im Moment einen Unterschied macht. „Sakura hat sie in ein künstliches Koma versetzt, um ihrem Körper zu erlauben sich zu erholen.“

Es ist klar, dass Koma das einzige Wort ist, was Naruto wirklich hört und jegliche Farbe weicht schlagartig aus dem Gesicht des ANBU.

Sasuke legt seinem besten Freund in einer selten brüderlichen Geste eine Hand auf die Schulter, bevor er sich an Tsunade wendet. Die Hokage ist längst bereit, die beiden nach Suna zu schicken, auch wenn das die angespannte personelle Situation der ANBU nur noch erschweren wird.

Aber bevor sie den beiden ihre Erlaubnis erteilen kann, stürzt Shikamaru unangemeldet und selten hektisch in das Büro der Hokage. „Tsunade! Neji hat zwei Männer in den Hokagefelsen entdeckt, die Sprengsätze bei sich tragen! Sie sind geflohen, als wir uns ihnen genähert haben, aber Neji hat sie noch im Blick-“

Angesichts der Nachricht aus Suna, ist es nicht schwer die beiden Vorfälle in Verbindung zu bringen und die Gesichtszüge der Hokage verhärten sich weiter. „Bringt sie mir!“

Shikamaru nickt und Sasuke setzt augenblicklich an ihm zu folgen, aber Naruto zögert einen Moment, hin- und hergerissen zwischen seiner Verpflichtung seinem Dorf gegenüber und seinen Gefühlen für Hinata.

„Tsunade-“

Der Blick der Godaime wird für einen Moment weich. „Es ist nur ein Chakramangel, Naruto. Sie wird sich erholen und sobald ihr zurück seid, könnt ihr sofort nach Suna aufbrechen und so lange dort bleiben, bis Hinata sich soweit erholt hat, dass sie nach Konoha zurückkehren kann.“

Der Blondschopf nickt und rauscht hinter Sasuke aus dem Raum.

Zuerst wird er die Mistkerle finden, die sie verletzt haben, bevor er alles tun wird, um irgendwie wieder in Ordnung zu bringen, was er verbockt hat, sodass sie wieder zurück zu ihm nach Hause kommt.
 

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Eine Woche später in Suna
 

Hinata erwacht mit einer Übelkeit, die sie in der ersten Bewegung dazu veranlasst sich blind aus dem Bett zu lehnen und sich in den Eimer zu übergeben, den jemand in weiser Voraussicht neben ihrem Bett platziert hat.

Sie spürt Sakuras Hand auf ihrem Rücken und nimmt dankbar die Wasserflasche an, die ihre beste Freundin ihr anbietet, als sie sich außer Atem in ihrem Bett zurücklehnt. Ihr Blick wandert für einen Moment über die verschiedenen Geräte neben ihrem Bett, die Sakura wohl entfernt hat, als sie beschlossen hat sie aufzuwecken. Aber dann zwingt sie sich dem Blick ihrer Teamkameradin zu begegnen und dort bereits die Antwort zu lesen, die sie am ganzen Körper zittern lässt.

Sakura greift mit beiden Händen nach Hinatas Wangen, als warme Tränen über die blassen Wangen der Hyuuga perlen. „Hey, das sind besser Freudentränen! Wenn dein kleiner Kämpfer die letzten neun Tage überstanden hat, dann wird ihm jetzt auch nichts mehr passieren! Außerdem würde ich nie zulassen, dass einem von euch beiden etwas geschieht, hörst du mich?“

Hinata nickt, aber die panische Angst weicht trotzdem nicht aus ihrem Brustkorb. Auch wenn ihr Körper die größten Strapazen überstanden hat, befürchtet sie immer noch, dass die Auswirkungen ihres Jutsus zu viel für das winzige Lebewesen in ihr gewesen sein könnten.

Sie schließt die Augen, schon nach wenigen Minuten wieder erschöpft, obwohl sich der Großteil ihres Chakras in den letzten Tagen vollständig regeneriert hat.

„Neun?“

Sie hört Sakuras zustimmendes Gemurmel und kämpft gegen die Müdigkeit, die sie zurück in die Bewusstlosigkeit zu ziehen droht.

„Gaara hat mir eine Nachricht von Tsunade weiter gegeben. Scheinbar wollten dieselben Mistkerle einen ähnlichen Anschlag auf Konoha verüben.“

Hinatas Lider fliegen angesichts dieser Nachricht ruckartig wieder nach oben, auch wenn die Angst ihren Körper immer noch still hält. Aber Sakura spricht bereits beruhigend weiter.

„Neji und Shikamaru haben sie rechtzeitig bemerkt und zusammen mit Naruto und Sasuke die Verfolgung aufgenommen.“

Hinata schließt ihre Augen wieder, aber sie zwingt sich Sakuras Stimme noch weiter zuzuhören.

„Andernfalls wären sie schon lange hier, das weißt du, oder?“

„Hm.“ Sie weiß es. Nur im Moment dreht sich in ihrem Kopf alles zu sehr, um weiter an ihren Gedanken und ihrem Bewusstsein festzuhalten.
 

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Vier Tage später
 

Als das Wüstendorf endlich vor ihnen liegt, sinkt Naruto beinahe auf die Knie. Sie haben drei Tage mit ihrer Verfolgungsjagd verschwendet, bevor sie die verdammten Mistkerle endlich eingeholt haben. Es waren wie erwartet Ame-Rebellen, aber viel mehr haben sie aus den beiden nicht rausbekommen, denn entgegen der Bemühungen der Konoha-nin ließen sie sich nicht lebend festnehmen.

Naruto denkt grummelnd daran, wie sich die beiden schließlich mit einem Teil des Sprengstoffs, der wohl für die Felsenwand gedacht war, selbst in die Luft gejagt haben und sie beinahe mit. Die Folgen der Explosion haben sie noch einen zusätzlichen Tag in Konoha festgehalten, bevor sie endlich nach Suna aufbrechen konnten.

Pflichtschuldig melden sie sich dennoch zuerst bei Gaara, der sehr an ihrem Bericht interessiert ist, sie aber dann direkt weiter schickt und anhand der Beschreibung des Kazekagen trennen sich die Wege der beiden ANBU für den Moment.
 


 

Wenige Minuten später am südöstlichen Rand Sunagakures
 

Sakura hat das Krankenhaus nur verlassen, weil sie keine Schwester gefunden hat, die das eine Kraut kennt, von dem sie hofft, dass es Hinata und dem Baby vielleicht helfen kann. Aber wenigstens gab es irgendjemanden, der schlau genug war, es im medizinischen Garten des Dorfes anzubauen, andernfalls hätte sie Kuroi schicken müssen, da sie sich bestimmt nicht eine ganze Tagesreise vom Dorf entfernt hätte.

Sie spürt seine Anwesenheit bereits entscheidende Millisekunden, bevor sie seine perfekt verborgene Chakrasignatur registriert. Die Ereignisse der letzten Tage haben sie beinahe vergessen lassen, warum sie so wütend auf ihn war. Aber der Gedanke, dass ihre beste Freundin bereits schwanger war, als der Mann, dem sie mehr vertrauen sollte als jedem anderen, seine kleinliche Unzufriedenheit an ihr ausgelassen hat, erinnert sie mit einer Heftigkeit daran, die ihr den Atem raubt. Aber ihr Zorn richtet sich im nächsten Moment bereits auch gegen sich selbst, denn trotz all den Gründen, die sie einmal mehr hat, wütend auf ihn zu sein, schlägt ihr Herz sehnsüchtig schnell in ihrer Brust, als sie ausdruckslos seinem Blick begegnet.

„Ist Naruto auch hier?“

„Ja.“

Ihr Blick wandert beinahe automatisch in die Richtung des Dorfes, ganz so als müsste sie den Impuls unterdrücken augenblicklich loszurennen, um sicherzustellen, dass es Hinata gut geht und sie im Zweifelsfall auch vor ihrem besten Freund zu beschützen.

Sasuke wiederum muss das Bedürfnis unterdrücken es anzusprechen. Er versucht gerade sich mit dem Gedanken anzufreunden, dass er vielleicht niemals wissen wird, was die beiden so sehr aneinander gebunden hat.

„Es tut mir leid.“

Ihre markanten Augen wandern ruckartig zurück zu seinen, aber obwohl sich klar in ihren schönen Gesichtszügen widerspiegelt, dass sie diese Worte aus seinem Mund zuletzt erwartet hätte, bleibt sie stumm. Denn auch wenn ihr verräterisches Herz bereits weich wird, als sie sieht wie er mit sich ringt, besteht ihr Verstand darauf, dass das dieses Mal nicht genug ist, um ihm zu vergeben.

„Alles. Ich hatte kein Recht irgendeine Erklärung von dir zu verlangen und das mit Hinata…“ Er unterbricht sich und senkt den Blick zu Boden, aber sie sieht ehrliche Reue in seinen dunklen Augen, als er seinen Kopf nach einem Moment wieder zu ihr dreht und vorsichtig einen Schritt auf sie zumacht.

Die Entschlossenheit, die in seinen Augen aufflackert, ist ihr vertraut, aber sie hat sie noch nie so direkt auf sich bezogen erlebt und sie muss den Impuls unterdrücken vor seiner Intensität zurückzuweichen. Seine Stimme nimmt eine raue Note an und sie ist hilflos gegenüber der Gänsehaut, die schlagartig jeden Zentimeter ihres Körpers überzieht.

„Es gibt nichts, womit ich das entschuldigen könnte. Aber ich werde dich um Vergebung bitten, jeden Tag wenn es sein muss, bis du mir verzeihst!“

Sie weicht ihm nicht aus, als er mit seinen Händen ihre Wangen umfasst und seine Stirn selten zärtlich gegen ihre legt.

„Ich werde nicht zulassen, dass mein Stolz zerstört, was wir beide haben! Ich liebe dich, Sakura!“
 

Die Sorge um Hinata und das Baby haben sie in den letzten Tagen emotional und körperlich erschöpft und sie hat nicht die Energie noch länger gegen ihn und ihre Gefühle anzukämpfen. Sie erstickt ihr eigenes Schluchzen gegen seine Lippen und lässt zu, dass er ihren zierlichen Körper ruckartig gegen seinen reißt, um ihren Kuss verlangend zu vertiefen.

Seine Fingerspitzen fahren über ihre Rippenbögen hinunter zum Saum ihres T-Shirts und sie lässt unbekümmert zu, dass er es ihr über den Kopf zieht, während seine Lippen sinnlich über ihren Hals wandern. Als sich seine Zähne über ihrem Schlüsselbein leicht in ihrer Haut vergraben, ist sie sicher, dass seine Berührung ein Mal hinterlassen wird, das sie noch tagelang an ihr Beisammensein erinnern wird.

Sakura zieht seufzend die Klammer aus ihren Haaren, die augenblicklich wild über ihre nackten Schultern fallen und biegt ihren Rücken durch, während Sasuke sich mit geübten Handgriffen am Verschluss ihres BHs zu schaffen macht und gleichzeitig erneut seine Lippen gegen ihre drückt. Sie erwidert den Gefallen, indem sie ihm sein Hemd aus dem Hosenbund zieht und es achtlos von seinen Schultern streift.

Als er seine Finger neckend in den Bund ihrer Hose schiebt, vergräbt sie ihre Zähne keuchend in seinem nackten Schulterblatt, was der Clanerbe mit einem rauen Knurren quittiert, bevor er den Knopf ihrer Hose öffnet und ihr das Kleidungsstück mit einer ungeduldigen Bewegung über die Hüften schiebt.

Ihr letzter bewusster Gedanke gilt noch ihrer Umgebung, während sie aus ihren Shorts und ihrer Unterwäsche steigt, aber in den frühen Morgenstunden ist niemand außer ihnen hier und sie verlässt sich darauf, dass die milchigen Wände des Gewächshauses sie vor zufällig vorbeikommenden Blicken verbergen werden.

Sasuke bewegt sich ruckartig mit ihr und in der nächsten Sekunde findet sie sich mit ihrem nackten Rücken gegen eine der besagten Scheiben wieder. Sie begegnet seinem Blick und der seltene Schalk darin, als hätte er ihre Gedanken gelesen, lässt sie offen mit den Augen rollen.

Aber sie vergisst schnell, woran sie gerade noch gedacht hat, als er seinen Kopf senkt und mit seinen Zähne in einer Bewegung an ihrer Unterlippe nippt, die ihr nach all der Zeit immer noch eine schaudernde Gänsehaut beschert. Seine Lippen wandern über Kinn ihren Nacken hinunter und während sie stöhnend den Kopf in den Nacken legt, zieht sie gleichzeitig seine Gürtelschlaufe auf. Aber bevor sie ihm den weiten Stoff von der Hüfte schieben kann, greift der dunkelhaarige Clanerbe mit einer Hand nach ihren Handgelenken und drückt sie ihr blitzschnell über ihrem Kopf gegen die Scheibe.

Sie versucht zu ignorieren, dass ihre Brüste mit jedem Atemzug über seinen nackten Oberkörper streifen und wirft ihm unter gesenkten Lidern einen schiefen Blick zu.

„Sasuke.“

„Hn.“

Sie sieht seltenes Amüsement in seinen Augen aufblitzen, das ihr verrät, dass er genau weiß, worauf sie abzielt.

„Wir befinden uns in einem öffentlichen Gewächshaus, könntest du also vielleicht gnädigerweise in die Gänge kommen?“

„Hn.“

Sie ist versucht ihn zu beißen, als er seine Lippen neckend gegen ihre drückt, aber stattdessen schlingt sie seufzend die Arme um seinen Hals.

„Du machst mich wahnsinnig, weißt du das?“

Sie spürt sein Schmunzeln gegen ihre Lippen. „Ich revanchiere mich nur ab und zu.“

Die schöne Medic-nin öffnet entrüstet den Mund, aber der Clanerbe nutzt diesen Moment, um ihre Körper ruckartig zu vereinen und statt einer empörten Erwiderung verlässt ihre Lippen ein heiseres Stöhnen und sie vergräbt ihre Finger haltsuchend in seinen Schulterblättern…
 


 

Zur selben Zeit in Hinatas Krankenzimmer
 

Hinata schreckt keuchend hoch, für einen Moment orientierungslos nach einem weiteren düsteren und verwirrenden Albtraum. Aber als sie erkennt, dass sie immer noch in dem hellen Krankenzimmer in Suna befindet, wünscht sie sich beinahe, dass sie noch schlafen würde.

Allerdings öffnet sich in diesem Moment vorsichtig die Tür zu ihrem Zimmer, was sie vermuten lässt, dass das Klopfen, an das sie sich nicht erinnern kann, sie geweckt hat. Sie ist noch zu schlaftrunken, um ihn an seinem Chakra zu erkennen, deshalb raubt ihr der erste Blick aus seinen vertrauten Augen unsanft den Atem.

„Naruto.“

Sie ist überrascht ihn zu sehen, auch wenn sie es nicht sein sollte und seine unerwartete Nähe stürzt sie nur in ein noch größeres, emotionales Durcheinander. Das Bedürfnis sich in seinen Armen vor der Welt zu verkriechen, trifft sie so stark, dass sie ihre Kiefer hart aufeinanderpresst, um zu verhindern, dass ihr auch nur ein Ton in diese Richtung über die Lippen kommt. So sehr sie Sakura auch liebt und vertraut, aber er ist der einzige Mensch, dessen Zuspruch und Optimismus sie im Moment eventuell trösten könnte. Aber im selben Moment schleicht sich auch der plötzliche und dennoch unumkehrbare Entschluss in ihre Gedanken, ihm nichts zu sagen.

Er sieht furchtbar aus. Die Ringe unter seinen Augen erzählen von zu vielen schlaflosen Nächten und er hat mindestens fünf Kilo verloren, seit sie ihn vor wenigen Wochen das letzte Mal gesehen hat.

Aber seine müden Augen wandern hochkonzentriert über ihren Körper und für einen Moment ringt sie mit der irrationalen Angst, dass er erkennen könnte, was sie vor ihm verbirgt.

„Wie geht es dir?“

Seine leise Frage kommt mit einer Vorsicht, die ihr in derselben Stille das Herz bricht. Sie beißt sich auf die Lippe, um nicht herauszurufen, dass sie ihm vergibt. Dass dieser eine Fehler, den er vor Jahren begangen hat, angesichts allem, was in den letzten Wochen passiert ist und allem, was sie einander bedeuten, niemals genügend Gewicht haben wird, um sie auseinanderzubringen. Dass sie nur einen Moment zu lange zugelassen hat, dass alte Unsicherheiten sie einholen.

Die Erinnerung an die Stimme ihres Vaters zuckt wie so oft in den letzten Tagen ungebeten durch ihre Gedanken und lässt sie ungewollt zusammenzucken. Selbst Monate nach seinem Tod verfolgt ihr Vater sie noch immer. Heute sind es Worte, die er ihr vor drei Jahren an den Kopf geworfen hat, um Narutos andauernde Abwesenheit gegen sie zu verwenden.

Ich bin sicher, er vergnügt sich längst mit einer Anderen.

Sie verdrängt die Erinnerung, ebenso wie die Übelkeit, die damit einhergeht. Sie wird nicht zulassen, dass ihr Vater selbst aus dem Grab heraus noch ihr Glück ruiniert.
 

Die junge Hyuuga erinnert sich ein wenig verspätet daran, dass eine Frage zwischen ihnen im Raum steht, aber statt ihm zu antworten, schlägt sie ihre Decke zurück und schwingt vorsichtig die Beine aus dem Bett.

Sie sieht, wie schwer er damit ringt nicht nach ihr zu greifen, vor allem, als sie in ihrem ersten Schritt schwindelnd schwankt, aber er verweilt wo er steht, bis sie ihn erreicht und fest beide Arme um seinen Hals legt.

Es vergehen lange Sekunden, aber dann schlingen sich seine Arme ruckartig um ihren zierlichen Körper, fest und vorsichtig zugleich und sein Halt zieht sie auf die Zehenspitzen, um ihr zu erlauben, noch näher bei ihm zu sein.

Als sie spürt, wie sein Körper gegen ihren zittert, hält sie ihn noch fester und zieht ihre Fingerspitzen zärtlich durch die Haare in seinem Nacken.

„Naruto.“ Ihr leises Flüstern verstärkt seinen Halt nur noch und sie schließt die Augen, als sie plötzlich seinen wilden Herzschlag gegen ihren eigenen Brustkorb spürt.

Drei kleine Worte, die ihm ihr Geheimnis offenbaren würden, liegen brennend auf ihren Lippen, aber ihre Angst lässt sie sie erneut hinunterschlucken. Stattdessen schenkt sie ihm etwas anderes.

„Naruto, ich verlasse dich nicht. Ich liebe dich“, versichert sie ihm leise und lehnt sich noch ein wenig weiter gegen ihn, als sie spürt, wie ihr immer noch angeschlagener Körper beginnt darum zu kämpfen, sie noch aufrecht zu halten. Sie weiß, dass sie sich immer darauf verlassen kann, dass er sie halten wird.

Die junge Clanerbin schließt müde die Augen. „Aber ich brauche noch ein bisschen Zeit. Sobald ich endlich aus diesem Krankenzimmer raus bin, werden Sakura und ich Sunas Medic-nin für vier Wochen unterrichten. Und dann werden wir zurückkommen.“

Er löst sich ein kleines Stück von ihr und als sie die verräterische Flüssigkeit in seinen Augenwinkeln sieht, hebt sie ihre Hand, um sie sanft wegzuwischen.

Naruto legt seine Finger über ihre, um ihre Hand an seiner Wange zu halten und öffnet mit einem Räuspern den Mund.

„Es-“

Aber bevor seine ehrliche Entschuldigung ganz über seine Lippen kommt, streckt sie sich das entscheidende Stückchen weiter auf ihre Zehenspitzen, bis ihre Lippen an seine heranreichen.

Es ist nur eine sanfte Berührung und sie spürt, dass er die Leidenschaft, die eine seiner bezeichnendsten Eigenschaften ist, mühsam zurückhält. Sie hat in den letzten Monaten unzählige Möglichkeiten gefunden, um ihn jegliche Zurückhaltung vergessen zu lassen, aber die anhaltende Schwäche in ihrem Körper, die mittlerweile nicht mehr nur an ihrem Chakramangel liegen kann, erlaubt es ihr nicht, ihre Berührung zu vertiefen. Stattdessen lehnt sie ihre Stirn müde gegen seinen Brustkorb und lässt protestlos zu, dass er sie vorsichtig auf seine Arme hebt und sie zurück zum Bett herüber trägt.
 

Nicht sicher, ob sie noch wach ist, hebt Naruto vorsichtig eine Hand, um ihr eine lose Haarsträhne aus der Stirn zu streichen, bevor er sie umsichtig zudeckt.

„Es tut mir so leid, dass ich nicht früher hier war.“

Sein leises Flüstern bleibt unbeantwortet und er beobachtet liebevoll, wie ihr Atem gleichmäßiger wird, als sie einschläft.

Er ist selbst nicht der Meinung, dass er ihre Vergebung schon verdient hat. Aber ihre Worte haben ihn nichtsdestotrotz mit grenzenloser Erleichterung erfüllt. Er ist ohne genauen Plan hierher gekommen, nur in dem Bedürfnis sie unbedingt sehen zu müssen. Aber auch mit der Bereitschaft Himmel und Erde zu bewegen, um sich ihre Vergebung zu erarbeiten und er schwört stattdessen leise, dass er ihr nie mehr einen Grund liefern wird, an seinen Gefühlen für sie zu zweifeln.

Er verweilt noch mehrere Minuten an der Seite ihres Bettes, dann legt er seine Lippen hauchzart auf ihre Stirn, bevor er den Raum lautlos verlässt.

Tsunade hat ihnen angeboten zu bleiben, bis die beiden Frauen ebenfalls nach Konoha zurückkehren, aber er ist es Hinata nach wie vor zumindest schuldig, ihren Wunsch nach Abstand zu respektieren. Auch wenn er jetzt erst recht am liebsten ständig an ihrer Seite bleiben würde.
 


 

Naruto hat das Zimmer kaum ein paar Minuten verlassen, als nach einem leisen Klopfen, Sakura gefolgt von Sasuke den Raum betritt.

Hinata setzt sich erneut in ihrem Bett auf und blinzelt die kurze Orientierungslosigkeit weg, bevor sie zunächst für einen Moment beruhigend Sakuras Blick erwidert. Dann wendet sie sich Sasuke zu und nimmt es ihm ab das Gespräch zu beginnen.

„Naruto ist gerade gegangen.“

Der Uchiha nickt und vergräbt in einer vertrauten Geste beide Hände in den Hosentaschen. Man sieht für einen winzigen Moment ein kurzes Zögern in seinen Augen, bevor er direkt Hinatas Blick sucht und was auch immer die beiden Frauen von ihm erwartet hätten, seine nächsten Worte wären nicht in diese Kategorie gefallen.

„Ich weiß, das ändert für dich vermutlich nichts und ich will nicht versuchen zu entschuldigen, was passiert ist, aber es war der letzte Frühlingsmond, bevor wir nach Konoha zurückgekehrt sind und zu dieser Zeit-“

„Das Miko-Debakel“, erkennt Sakura den zeitlichen Zusammenhang flüsternd und ihr Blick ruckt besorgt zu Hinata. „Du warst eine ganze Woche lang verschollen.“

Die Erinnerung an das letzte Mal, als sie ihre engste Freundin aufgrund einer schief gegangen Mission beinahe verloren hätte, lässt die talentierten Medic-nin auch Jahre später noch erblassen.

„Die Nachricht, dass die Erbin des Hyuuga-Clans vermisst wurde, hat sich rasend schnell über das ganze Reich verbreitet und schließlich auch das kleine Dorf an der westlichen Grenze erreicht, wo wir uns zu diesem Zeitpunkt aufgehalten haben. Und als wir es schließlich erfahren haben... du konntest förmlich zusehen, wie das Leben aus seinen Augen gewichen ist. Die Tatsache, dass er nicht losstürmen konnte, um bei deiner Suche zu helfen, dass er zur Tatenlosigkeit verdammt war, hat ihn beinahe umgebracht. Die Nacht, in der er mit diesem Mädchen mitgegangen ist, war die fünfte, in der er stockbesoffen war und er ist auch tagsüber kaum je nüchtern geworden. Er hat die ganze Zeit davon gefaselt, wie ähnlich sie dir sieht. Ich sage nicht, dass das entschuldigt, wie das Ganze zwischen euch beiden gelaufen ist, aber... ich dachte, du solltest es wissen.“

Die schöne Clanerbin beißt sich ihre Unterlippe blutig, unter dem Zwang das erste drohende Schluchzen zurückzuhalten, nickt aber und wischt sich die ersten Tränen von den Wangen, die bereits ihren Blick verschleiern.
 

Sakura hält Sasukes Blick, während er die Tür anstrebt, aber der Clanerbe schlingt schnell einen Arm um ihre Hüfte und reißt ihren Körper ungeniert gegen seinen.

„Vier Wochen. Wenn du dann nicht zu mir zurückkommst, werde ich kommen, um dich zu holen.“

Er küsst sie, rau und auf eine Art, die sie in solchem Detail daran erinnert, was sie vor wenigen Minuten im Kräutergarten des Dorfes getrieben haben, dass sie beinahe rot wird.

Die schöne Medic-nin blinzelt ein wenig berauscht, als er sich von ihr löst, aber sobald der stechende Blick seiner dunklen Augen von ihr weicht, wandert ihre Aufmerksamkeit zurück zu Hinata.

Sakura rutscht vorsichtig auf Hinatas Krankenbett und schlingt wortlos die Arme um ihre Teamkameradin, deren Schmerz selten klar in ihren hellen Augen steht.

„Ich konnte es ihm nicht sagen.“ Nicht, solange sie immer noch nicht sicher ist, ob es überleben wird.
 

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Abunai

Vier Wochen später in Sunagakure
 

Der Kazekage mustert die beiden jungen Frauen vor sich sichtlich unzufrieden. „Was, wenn ich auf den Begleitschutz bestehe?“

Sakura verschränkt amüsiert die Arme, während Hinata sich aus der Diskussion zwischen den beiden geflissentlich raushält, allerdings versteckt sich in ihren Mundwinkeln ebenfalls ein belustigtes Schmunzeln.

„Gaara, wir sind ANBU. Wir sind der Begleitschutz für andere.“

Der junge Kage sieht nicht ansatzweise überzeugt aus von ihrem Argument, deshalb fährt Sakura fort, bevor er sich darauf besinnt, dass ein einfacher Befehl seinerseits diese Diskussion sofort beenden würde.

„Außerdem ist es nicht so, dass du im Moment leichtfertig jemanden entbehren kannst.“

Der Sabakuno sieht erneut zwischen den beiden Kunoichi hin und her, bevor er seine Entscheidung trifft. „Zwei meiner Männer werden euch bis zur Grenze begleiten.“

Sakura rollt übertrieben mit den Augen, umarmt den Kazekagen dann aber mit einem Schmunzeln, während Hinata sich aus ihrem Stuhl erhebt.

„Ich danke euch für eure Hilfe.“

Sakura tritt einen Schritt zurück und Gaara richtet seinen Blick auf Hinata, die deutlich respektvoller zum Abschied den Kopf vor dem Dorfoberhaupt senkt.

„Es war uns eine Ehre.“
 

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Zwei Tage später hinter der Grenze von Suna und Konoha
 

Sie heben noch einmal verabschiedend die Hand in die Richtung der beiden Suna-nin, die sie ein entscheidendes Stück weiter begleitet haben, als es ihr ursprünglicher Auftrag war. Sakura wartet immerhin, bis die beiden nicht mehr zu sehen sind, bevor sie stöhnend den Kopf in den Nacken legt. „Damit wären wir die endlich los.“

Hinata schüttelt nur schmunzelnd den Kopf und aktiviert ihr Bluterbe erneut in die Richtung ihres Heimatdorfes, das nur noch eine knappe Tagesreise entfernt ist.

„Lass uns nach Hause gehen.“
 

Aber sie sind gerade mal ein paar Kilometer weiter, als Sakura plötzlich stockend innehält und haltsuchend nach dem Stamm des Baumes greift, auf dessen Ast sie gerade gelandet ist.

„Sakura? Was ist los?“

Als Sakura statt zu antworten, immer noch bedenklich schwankt, legt Hinata sich einen Arm von ihr über die Schulter und bringt sie sicher auf den Boden.

Sakura sinkt an dem Baumstamm auf den Boden und legt stöhnend den Kopf in den Nacken.

„Es geht schon wieder. Es war nur ein Schwindelanfall-“ Aber sie unterbricht sich selbst und es ist unschwer ersichtlich, dass sich die Gedanken in ihrem Kopf förmlich überschlagen.

Hinata lässt sie wortlos passieren, zieht aber skeptisch eine Augenbraue in die Höhe, als Sakura plötzlich beinahe panisch nach ihrem Unterarm greift.

„Du musst sofort nachschauen!“

Die junge Hyuuga schmunzelt. „Wirst du mir auch sagen, was ich nachschauen soll oder muss ich dafür meine hellseherischen Kräfte einsetzen?“

Aber Sakuras Griff um ihren Arm festigt sich ernst. „Du musst überprüfen, ob ich schwanger bin.“

Hinata hält den Blick ihrer Teamkameradin für einen Moment, bevor sie mit einem Nicken ihre Hände zu mehreren Fingerzeichen zusammenschließt und ihr Chakra aktiviert.
 

Als es verblasst, hebt sie ihren Blick zurück zu Sakuras und die Antwort steht bereits in ihren Augen und lässt die rosahaarige Medic-nin mit einem lautlosen Seufzen die Augen schließen.

„Du bist schwanger. Und ich würde sagen vierte Woche ist eine naheliegende Schlussfolgerung.“

„Natürlich.“ Sakura legt sich stöhnend die Hand vor die Augen. „Tsunade wird wahnsinnig erfreut sein zu hören, dass wir beide uns auch noch in den Mutterschutz zurückziehen.“

Hinata zieht amüsiert eine Augenbraue in die Höhe. „Das ist das erste, was dir dazu einfällt?“

„Was sollte mir sonst einfallen? Die Vorstellung wie Sasuke sich beim Windeln wechseln anstellen wird?“

„Das klingt nach einer ziemlich amüsanten Vorstellung.“

Sakura schüttelt grinsend, aber auch sichtlich überfordert den Kopf. „Ich sehe das sobald nicht passieren.“

Aber Hinata legt ihre Hand aufmunternd auf die Schulter ihrer Teamkameradin. „Ich bin mir sicher du kriegst ihn dazu.“ Aber dann sucht sie eindringlich ihren Blick. „Das hier ist eine gute Sache. Du bekommst ein Baby.“

Sakura hält für einen Moment still ihren Blickkontakt, aber dann schleicht sich ein ehrliches Lächeln auf ihre Lippen. „Du auch.“

Die junge Hyuuga lacht leise. „Ja, es ist ein bisschen verrückt. Aber das bedeutet auch, dass es unser nächstes großes Abenteuer wird unsere Kinder gemeinsam großzuziehen.“

Hinata streckt ihre Hand aus und als Sakura sie ergreift, zieht sie sie auf die Beine und in ihre Arme.

„Jetzt müssen wir uns nur noch überlegen wie wir diese freudige Botschaft dem Rest unseres Teams beibringen.“

Sakura löst sich stöhnend von ihr, aber nach dem gestohlenen Moment, stoßen sie sich synchron wieder vom Boden ab, um den Rest ihres Heimwegs möglichst schnell hinter sich bringen.
 


 

Zur selben Zeit in Konoha
 

Sasuke und Naruto erreichen Tsunades Büro zusammen mit Neji und einigen anderen ANBU, ihr alter Sensei unter ihnen, während Shikamaru bereits neben Tsunade über einen Plan auf deren Schreibtisch gebeugt steht.

Naruto tritt als Erster in den Raum. „Was ist los?“

Wenn sie nicht ein Evakuierungsalarm herbeordert hätte, würde ihm spätestens Tsunades grimmige Miene verraten, dass irgendetwas gewaltig schiefläuft.

„Es sieht so aus, als hätten die Ame-Rebellen vor uns anzugreifen.“

„Was? Soll das ein Witz sein?“

Auch Neji runzelt verständnislos die Stirn. „Das ist ein reines Selbstmordkommando.“

Sasuke dagegen legt seine Finger ungerührt an den Griff seines Katanas. „Wenn sie unbedingt sterben wollen.“

Tsunade wandert mit ihrem Blick kurz über den Raum, in dem sich ihre Elite-Shinobi versammelt haben, bevor sie mit einem schweren Atemzug ihr Urteil verkündet. „Die Zeit zu verhandeln hat in dem Moment geendet, in dem der Anschlag auf Suna und der versuchte Anschlag auf unser eigenes Dorf geplant und verübt wurde. Sie haben ihre Entscheidung getroffen und das hier ist unsere: lasst sie nicht über unsere Dorfmauern kommen!“

„Hai!“
 

Naruto sieht kopfschüttelnd auf die kleine Armee hinab, die tatsächlich entschlossen scheint ihre Dorfmauern zu stürmen. Im Moment hat es wirklich den Anschein, als hätte die komplette Ninjawelt den Verstand verloren.

„Ich hätte nicht gedacht, dass ich einmal froh sein würde, dass die beiden noch in Suna sind.“

Sasuke brummt zustimmend, bevor er elegant von der Mauer springt und den erstbesten Feind eiskalt mit seinem Katana aufschlitzt.
 


 

Sie sind noch gut drei Kilometer von Konoha entfernt, als Hinata plötzlich verharrt und Sakura mit ihr.

„Was ist los?“

Sie sieht zu, wie sich der Blick ihrer Teamkameradin auf vertraute Art in der Ferne verliert, aber der Ausdruck in ihren Augen gefällt ihr nicht.

„Konoha wird angegriffen.“

„Was?! Von wem?“ Aber sie kombiniert die Puzzleteile, bevor Hinata zu einer Antwort ansetzen kann. „Diese größenwahnsinnigen Möchtegern-Shinobi! Das ist ein Selbstmordkommando!“

Aber Hinata kaut unzufrieden auf ihrer Unterlippe. „Es sind überraschend viele und scheinbar ist es ihn gelungen ziemlich weit vorzudringen, bevor sie bemerkt wurden.“

Diese Zusammenfassung beunruhigt auch ihre Teamkameradin, die sich ebenfalls zurück in die Richtung ihres Heimatdorfes dreht, auch wenn sie bisher weder etwas sehen noch hören kann. „Dann sollten wir uns beeilen.“

Aber als Hinata keinerlei Anstalten macht, sich wieder in Bewegung zu setzten, dreht Sakura sich fragend zu ihrer Teamkameradin um und begegnet deren skeptischem Blick.

„Hast du vielleicht was vergessen? Dieses Mal sind uns leider die Hände gebunden.“

Es dauert einen Moment, aber dann legt Sakura stöhnend den Kopf in den Nacken. „Richtig. Babys.“

Während Sakura stumm die Tatsache verflucht, dass die neuesten Entwicklungen sie zu unerträglicher Untätigkeit verdammen, richtet sich Hinatas Blick immer noch in die Ferne. „Tenten und Temari sind im Anwesen.“

Sakura versteht die Andeutung sich den beiden anzuschließen, auch wenn sie ihre Unzufriedenheit offen zur Schau trägt. „Schön, dann gehen wir und schließen uns dem Babyklub an, während unser Dorf angegriffen wird.“
 


 

Sich bis zum Hyuuga-Anwesen vorzuarbeiten ist trotz des momentanen Ausnahmezustands des Dorfes noch verhältnismäßig einfach. Der Angriff erfolgt an der Ostseite des Dorfes, weshalb der Westzugang für sie einfach genug zu passieren war und aufgrund der zentralen Lage des Anwesens, liegt das Kampfgeschehen weit genug entfernt, dass die ausgestorbenen Straßen beinahe problemlos zu passieren sind.

Hinata verweilt einen Moment bei den verstärkten Wachposten des Clans, bevor sie durch den Innenhof eine der zentralsten Räumlichkeiten des Clans anstrebt und dort neben Tenten und Temari auch ihre Schwester vorfindet.

„Nee-san!“

Sakura tritt an die Sitzgelegenheit heran, an der Temari und Tenten Platz genommen haben, während Hinata leise mit ihrer Schwester spricht.

Temari erhebt sich jedoch von Tentens Seite. „Ich war schon lange nicht mehr so froh, euch beide zu sehen! Euer Timing ist wie üblich hervorragend!“

Hinata tritt mit Hanabi näher an sie heran und ihre Augen fokussieren schnell die angespannte Miene ihrer besten Freundin, die noch kein Wort verloren hat und der verräterische Schweißperlen auf der Stirn stehen.

„Tenten?“

„Sie hat Wehen, wohl schon eine ganze Weile, hat aber erst etwas gesagt, nachdem unsere Männer sich auf unbestimmte Zeit verabschiedet haben.“

Tenten rollt die Augen über Temaris charmante Zusammenfassung. „Ich habe gedacht, es sind bloß Krämpfe. Dieses Baby sollte erst in drei Wochen kommen!“

Temari senkt ihre Stimme. „Und ihre Fruchtblase ist gerade geplatzt, als wir uns zum Krankenhaus durchschlagen wollten.“

Hinata legt Tenten in stummem Zuspruch eine Hand auf die Schulter, bevor sie sich erneut an ihre Schwester wendet. „Hanabi, wir brauchen Handtücher und warmes Wasser.“

Die junge Hyuuga verschwindet ohne ein weiteres Wort, während Sakura und Hinata mit der Untersuchung von Tentens Zustand beginnen und Temari gereizt vor sich hinmurmelt.

„Was denkt sich eine Gruppe rebellierender Shinobi bloß dabei, sich nicht nur mit einer Großmacht anzulegen, sondern gleich mit zwei?“

Hinata und Sakura wechseln einen Blick, aber Hinata schüttelt minimal sichtbar den Kopf und dreht sich zurück zu Tenten. „Ich könnte ein paar deiner Nervenpunkte betäuben und es wäre wie ein Schmerzmittel.“

Aber die schöne Waffenexpertin schüttelt leicht außer Atem den Kopf. „Sei mir nicht böse, aber ich verzichte lieber auf eine Betäubung jeglicher Art, solange vor unserer Haustür ein absolut unnötiger Kampf tobt. Allerdings werde ich Neji umbringen, falls mir nicht ein Ame-nin zuvorkommt!“

Ihr letzter Ausruf verliert sich in der nächsten Wehe und Hinata legt ihre Hand in Tentens, wohlwissend, dass sie das spätestens bei der nächsten Wehe bereuen wird.
 

Hanabi kehrt mit den verlangten Gegenständen zurück, aber der Teenager fühlt sich sichtlich unwohl angesichts von Tentens Zustand und verharrt in sicherem Abstand im Türrahmen.

Hinata erhebt sich und schiebt stattdessen Temari an Tentens Seite, um gleichzeitig auch deren unruhiges Auf und Ab zu unterbinden, bevor sie zum zweiten Mal mit unerwarteten Wehen konfrontiert werden.

Aber bevor sie ihre jüngere Schwester beruhigen kann, schlagen ihre trainierten Sinne an und auch Sakura hebt den Kopf, während die Adern um Hinatas Augen hervortreten. Auch Temari nimmt die herannahenden Chakren war, aber Hinata unterbricht die Stille zuerst und dreht sich zurück zu ihrer Schwester. „Hanabi, wir evakuieren. Informier die anderen und folgt dem Evakuierungsplan des Dorfes.“

Es ist die Beherrschung, die ihnen von Geburt an eingedrillt wird, die die junge Hyuuga absolut ruhig bleiben lässt, obwohl leichte Besorgnis in ihrem Blick flackert. „Was ist mit euch?“

Hinata senkt ihre Stimme mit einem vorsichtigen Blick auf Tenten. „Tentens Wehen sind zu fortgeschritten, um sie jetzt noch zu verlegen. Außerdem ist es hier immer noch ziemlich sicher. Das Hyuuga-Anwesen stürmt man nicht so ohne Weiteres.“

Hanabi kaut in einer Angewohnheit, die in der Familie zu liegen scheint, auf ihrer Unterlippe herum. „Vielleicht ist es trotzdem besser, wenn ich mit ein paar Wachen hier bleibe.“

Aber Hinata schüttelt liebevoll den Kopf. „Du musst für mich auf unsere Leute aufpassen, damit ich mich um den anderen Teil meiner Leute kümmern kann.“

Die jüngere Hyuuga nickt und verlässt den Raum mit raschen Schritten, um die Evakuierung ihres Clans zu leiten, während Hinata sich zurück in den Raum dreht und stumm Sakuras Blick sucht.

Aber Temari wird die wortlose Kommunikation der beiden schnell zu dumm.

„Okay, wir spüren alle diese nette Gruppe Chakren auf uns zukommen, die keinem von uns bekannt sind und Hinatas Gesichtsausdruck nach zu urteilen ist es ein nettes Empfangskommando aus Ame, also können wir jetzt bitte Klartext reden?“

Sakura und Hinata wechseln noch einen Blick und Sakura fährt sich genervt durch die Haare. „Okay, in der Kurzzusammenfassung: wir sind beide schwanger und versuchen gerade auszuhandeln, für wen es in diesem Zusammenhang weniger riskant ist, sich einer Gruppe Größenwahnsinniger entgegen zu stellen.“

Temari klappt selten sprachlos der Mund auf und auch Tenten richtet sich schnaubend auf. „Ihr seid schwanger? Beide?“

Aber Hinata unterbindet die Diskussion, indem sie den edlen Teppich in der Mitte des Raumes zur Seite wirft und eine Falltür offenbart. Sie öffnet die Klappe und verschwindet in der Dunkelheit, die jedoch bald von dem Flackern einer Lampe erhellt wird und Hinata springt elegant wieder zwischen sie.

„Der Raum dort unten ist isoliert und wird eure Chakrasignaturen abschirmen.“

Temari hilft Tenten auf die Beine, aber Sakura verschränkt störrisch ihre Arme. „Warum kannst du dann nicht einfach mit da reinkommen?“

Ihre langjährige Teamkameradin senkt die Stimme. „Weil jemand gerade im Wald neben dem Anwesen ein Feuer gelegt hat, das in wenigen Minuten auf unsere Außenmauer übergreifen wird. Es sollte nicht allzu lange dauern, bis jemand bemerkt, dass sie bis zu uns vordringen konnten, aber einer von uns muss hierbleiben, um sie im Zweifelsfall aufzuhalten.“

Gegen ihre Logik kommt wie üblich kein Gegenargument an, aber Sakura greift trotzdem bittend nach ihrem Arm.

„Dann lass mich gehen.“

Aber Hinata schüttelt den Kopf. „Mit meinen Byakugan kann ich ihnen leichter ausweichen und jemand muss Tentens Kind auf die Welt bringen.“

Sakura schnaubt unzufrieden, schlingt dann aber fest beide Arme um Hinata. „Wenn du nicht auf dich aufpasst, werde ich dir das nie verzeihen.“

Die Hyuuga erwidert die Umarmung schmunzelt. „Ich hab dich auch lieb.“

Aber dann schiebt sie Sakura in die Richtung der Bodenluke und schließt das Holz hinter ihr und den anderen, bevor sie den Teppich zurück an Ort und Stelle rückt und mit lautlosen Schritten den Raum verlässt.
 

.

.

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Kakera

Das Weinen des Neugeborenen zerreißt die Stille und Sakura legt Tenten das kleine Bündel mit einem Lächeln in die Arme, nachdem sie sich versichert hat, dass die Kleine kerngesund ist.

„Herzlichen Glückwünsch, es ist ein Mädchen!“

Auch wenn sie nicht mehr weiß, wie viele Kinder sie in den letzten Jahren geholfen hat auf die Welt zu bringen, aber es fasziniert sie immer wieder wie die Mutter jegliche Anstrengungen zu vergessen scheint, sobald sie ihr Kind zum ersten Mal in den Armen hält.

Allerdings weiß sie nicht genau, wie sie angesichts der Tatsache darüber denkt, dass sie in ein paar Monaten schon in derselben Situation sein wird.

Eine vertraute Warnung ihrer Sinne schreckt sie aus ihren Erwägungen und sie zieht augenblicklich ihr Katana. Dieselbe Anspannung streckt auch die Haltung von Temari und Tenten, die ihr Baby mit flüsternden Worten beruhigt, während sich die Luke über ihnen knarrend öffnet. Sakura hebt ihr Katana vor ihrem Brustkorb an, aber es ist Hanabi, die durch die Luke nach unten steigt.

„Geht es euch gut? Oh, Tenten-“

Aber Sakura drückt der jungen Hyuuga mit einer knappen Anweisung ihr Katana in die Hand, wohl wissend, dass der gut ausgebildete Teenager keine Waffen braucht, um absolut tödlich zu sein.

„Töte jeden, der durch diese Luke kommt, wenn er nicht zu uns gehört! Ich muss deine Schwester suchen!“
 


 

Naruto zieht schlecht gelaunt sein Katana aus seinem letzten Gegner und sieht sich prüfend um, um sicherzustellen, dass sich nicht doch noch irgendwo ein Ame-Rebel versteckt. Aber alles, was er noch stehend findet, ist sein Teamkamerad, dessen Laune seine eigene noch zu übertreffen scheint.

„Wozu soll das hier gut gewesen sein, hn?“

Der Blondschopf fährt sich müde mit dem Ärmel über die Stirn. Es ist eine Frage, auf die er selbst gerne eine Antwort hätte. Einen Grund für all das absolut unnötig erscheinende Blutvergießen.

„Lass uns nach den anderen sehen.“
 

Sie finden zuerst Neji und Shikamaru, die sich gerade ebenfalls ihre letzten Kontrahenten vom Hals geschafft haben.

Naruto stellt sich zu den beiden ANBU. „Was denkt ihr, was sollte das?“

Aber sogar der geniale Stratege wirkt selten ratlos, während Nejis Byakugan kritisch über das Schlachtfeld vor ihren Augen fahren.

Aber plötzlich stockt der ANBU in jeder seiner Bewegungen und Naruto hat den Hyuuga noch nie so schnell erblassen sehen.

Er rennt los, ohne ein Wort zu sagen und die anderen drei ANBU folgen ihm beinahe automatisch.

„Neji-“

„Sie sind im Hyuuga-Anwesen!“

So unverständlich die Erklärung augenscheinlich erscheinen mag, die drei Männer begreifen den Zusammenhang sofort und Shikamaru stürzt Neji in derselben Panik hinterher.
 

Der dunkle Rauch, der von der Südseite des Anwesens aufgeht, verstärkt ihre Sorge, aber sie folgen Nejis zielstrebigen Schritten in den gegenüberliegenden Teil des Anwesens, der merkwürdig still erscheint. Keine Spuren eines Angriffs und auch der Rauch des Feuers hat von der anderen Seite des Anwesens noch in keinster Weise auf diesen Teil übergegriffen.

Sie sehen Neji zu, wie er den edlen Teppich auf dem Boden zur Seite reißt und eine Falltür offenbart, die keiner von ihnen an dieser Stelle vermutet hat.

Das leise Quengeln eines Babys durchbricht die Stille, während der Hyuuga bereits durch die Luke nach unten springt.

„Tenten!“

Sein hektischer Blick wandert über seine jüngste Cousine und Temari zu seiner Frau, die zwischen den beiden am Boden sitzt.

Sie sieht mit einem Lächeln auf, das ihn augenblicklich beruhigt. „Es geht mir gut. Neji, sieh nur.“

Sie hebt das Bündel in ihren Armen, das er bis zu diesem Moment noch gar nicht registriert hat, an und sein Blick fällt zum ersten Mal auf seine neugeborene Tochter.

Shikamaru ist Neji in den verborgenen Raum gefolgt und auch sein Blick findet selten besorgt seine Frau. „Temari-“

Aber die selbstbewusste Suna-nin fällt ihm beruhigend ins Wort. „Es geht uns gut.“

Doch der geniale Stratege erkennt unschwer die Erschöpfung in ihren feinen Gesichtszügen und schlingt seinen Arm unauffällig um ihre Taille.

„Habt ihr Hinata und Sakura schon gefunden?“

Temaris Frage lässt Naruto und Sasuke einen Blick wechseln und Neji mit einem beinahe schuldbewussten Ausdruck zum ersten Mal den Blick von seiner kleinen Tochter wenden, während die Adern um seine Augen erneut hervortreten.

„Sie sind an der Südseite des Gebäudes.“

Naruto nickt knapp. „Ihr geht ins Krankenhaus. Wir kümmern uns um den Rest.“
 


 

Kurz zuvor
 

Es braucht keine Byakugan, um Hinata zu finden. Sobald sie in den Innenhof des Anwesens tritt, weisen ihr Leichen den Weg, die die typische Handschrift ihrer Teamkameradin auf ihren augenscheinlich unversehrten Körpern tragen. Auch der dichter werdende Rauch ist ein untrüglicher Indikator, dass sie gefährlich nah dran ist.

Ein derart ungutes Gefühl hat sie seit fast vier Jahren nicht mehr verspürt, abgesehen von dem Moment in Suna, als Hinatas Wall alles war, was zwischen ihnen und einer ausgewachsenen Katastrophe stand. Ihr Instinkt rät ihr genau zum Gegenteil, mit jedem Schritt, den sie macht, der sie näher an eine sichere Gefahr heranbringt. Gleichzeitig lässt sie die Sorge um ihre Teamkameradin ihre Schritte trotzdem beschleunigen.

Was sie schließlich findet, übertrifft ihre Befürchtungen noch.

Hinata steht an der Kante des Daches auf dem südlichen Teil des Anwesens, mit dem Rücken zu dem gelegten Feuer, das bereits von der Mauer des Anwesens auf das Dach überzugreifen droht.

Vor ihr steht ein Feind, scheinbar der letzte. Aber das ist keine gute Nachricht. Denn sie liest alles Nötige in der Tatsache, dass Hinata regungslos in ihrem Schutzwall verharrt, ohne Anstalten zu machen, ihr Gegenüber anzugreifen. Schon bevor der Blick des Ninjas, der ihrer Teamkameradin gegenübersteht, auf sie fällt und sie sein selbstgefälliges Grinsen erkennt.

„Na, sieh nur, wer sich der Party anschließt.“

Hinata schüttelt kaum sichtbar den Kopf, aber Sakura springt trotzdem mit einem Satz auf das Dach, auf die andere Seite des dunkelhaarigen Shinobis.

Ihr letzter Feind sieht viel zu selbstgefällig aus, als er von ihr zurück zu Hinata sieht. „Ich mache euch ein einmaliges Angebot: wenn ihr mir sagt, wer von euch beiden Kai Takaedo getötet hat, verschone ich die andere vielleicht.“

Die beiden Kunoichi wechseln einen stummen Blick. Es geht hier also wirklich genau darum, was sie befürchtet haben.

Sakura dreht schlecht gelaunt ihr Messer in der Hand. „Falls du nicht soweit zählen kannst, wir sind dir in der doppelten Überzahl überlegen.“

Ihr Gegenüber sieht grinsend zurück zu Hinata. „Willst du es ihr erklären, oder soll ich?“

Als Hinata stumm bleibt, streckt er wortlos eine Hand in ihre Richtung aus und Sakura beißt hart die Zähne zusammen, als der Schutzwall ihrer Teamkameradin erst blau aufleuchtet, bevor er in dem Moment zerbricht, indem der andere Shinobi ihr Chakra über seine Handfläche aufsaugt und mit der eindrucksvollen Demonstration klar stellt, warum Hinata ihn nicht längst ausgeschaltet hat, wie all seine Komplizen auch.

Die junge Hyuuga baut ihren Schutzwall, der gleichzeitig den qualmenden Rauch von ihr fernhält, in Millisekunden wieder auf, aber unter der Annahme, dass sie dieses Spiel bereits ein paar Mal wiederholt haben, steigt Sakuras Sorge nur noch.

„Na, wie sieht es jetzt aus?“
 

Sakura sieht über seine Schulter zurück zu Hinata und es erleichtert sie zu erkennen, dass ihre Teamkameradin einen Plan hat. Auch wenn er ihr ganz und gar nicht gefällt.

„Ich war es.“

Hinatas ruhige Aussage zieht die Aufmerksamkeit ihres Gegenübers zurück auf sie und erlaubt Sakura den gezielten Griff in ihre Waffentasche.

Sie sieht die Bewegung aus dem Augenwinkel und erkennt ihre Teamkameraden, aber in diesem Moment wirft sie den Sprengsatz bereits. Sie kontrolliert nicht, ob ihre Waffen in dem beabsichtigten Winkel auf das Dach treffen, sie springt bereits über den Rand, so wie Hinata es ihr auf der anderen Seite des Daches gleichtut, bevor die Explosion alles erschüttert und sie unkontrolliert durch die Luft schleudert.
 

In dem Versuch die Kontrolle über ihre Bewegungen zurückzugewinnen und sich abzufangen, dreht Sakura sich, aber da schließen sich bereits vertraute Arme um ihren Körper.

„Sasuke.“

„Geht es dir gut?“

Sie nickt und hofft, dass das der Wahrheit entspricht. Sobald er mit ihr in seinen Armen zurück auf dem Boden aufsetzt, löst sie sich von Sasuke und richtet sich auf. Von dem südlichen Dach des Anwesens ist nicht mehr viel übrig, aber natürlich hatten sie nicht so viel Glück, dass die Explosion ihnen auch den letzten Eindringling vom Hals geschafft hat.

Der Shinobi, an dessen Name sie gelindes Interesse hat, steigt für ihren Geschmack leider ein bisschen zu lebendig aus den Trümmern, aber bevor sie sich entscheiden kann, wie sie sich seiner am besten entledigt, taucht Naruto in seinem Rücken auf und stößt dem fremden Shinobi sein Katana durch den Rumpf, bevor dieser nach der Explosion sein Gleichgewicht zurückgewinnen kann.

Aber Sakuras versichert sich nur kurz, dass Naruto ihnen ihr letztes Übel vom Hals geschafft hat, bevor sie mit ihrem Blick kritisch die zusammenfallende Seite des Gebäudes absucht.

„Komm schon“, flüstert sie leise.

Was sie zuerst entdeckt, ist das helle Flackern einer blauen Chakrahülle in dem dunklen Rauch und der erleichterte Atemzug hebt ihren Brustkorb, bevor sie sich von Sasukes Seite löst und in Sekunden den Abstand zu ihrer Teamkameradin überquert.
 

Naruto und Sasuke wechseln einen Blick, einmal mehr ohne eine wirkliche Chance vollständig zu begreifen, was sich hier abgespielt hat, während Sakura Hinata wortlos um den Hals fällt.

Sie sehen zu, wie die beiden Frauen einander für einen Moment halten und aus der Entfernung sehen sie, wie Hinatas Lippen sich bewegen. Aber ohne jede Vorwarnung erschlafft der zierliche Körper der jungen Hyuuga und während Sakura den Halt um ihren Körper festigt, um sie vorsichtig auf den Boden zu legen, stürzen die beiden Männer zu ihnen.

„Was ist mit ihr? Ist sie verletzt?“

Sakuras Hände leuchten bereits über Hinatas Oberkörper auf, als Naruto neben ihnen auf die Knie fällt.

„Nein, sie hat nur zu viel Chakra verbraucht.“ Sie versucht ihre Erleichterung zu kaschieren, als ihr Jutsu ihr den kräftigen Herzschlag des Babys offenbart. Um Sasukes aufmerksamem Blick zu entgehen, sieht sie sich um und entdeckt die anderen Hyuuga-Clan-Mitglieder, die in Gruppen zurückkommen und sich in kürzester Zeit organisieren, um gemeinschaftlich den Brand zu löschen.

Mit einem Blick in Narutos angespannte Miene erspart sie sich den Versuch ihre beiden Teamkameraden davon zu überzeugen, dass Hinata keinen Besuch im Krankenhaus braucht. Stattdessen weicht sie Sasukes Blicken bemüht unauffällig aus und verbringt den kurzen Weg ins Krankenhaus damit, sich einen möglichst expliziten Plan zurechtzulegen, wie sie unter diesen Umständen verhindern kann, dass Naruto von jemand anderem von Hinatas Schwangerschaft erfährt.
 

Im Krankenhaus herrscht das blanke Chaos, aber statt direkt einzuspringen, lotst Sakura die beiden Männer durch Seitengänge in einen der seltener benutzten Behandlungsräume im Keller. Sie weist Naruto an, Hinata auf einer der beiden Tragen abzulegen und überprüft noch einmal den Puls der Hyuuga und schließt stumm die Fingerzeichen, um auch noch einmal nach dem Baby zu sehen. Sie nickt Naruto beruhigend zu, als es an der Tür klopft und Temari gefolgt von Shikamaru den Raum betritt.

„Neji hat euch kommen sehen, geht es euch gut?“

Sakura tritt stirnrunzelnd an Temari heran und bugsiert die Suna-nin umstandslos auf die benachbarte Trage. „Uns geht es gut, Hinata hat nur ihr Chakramangel ausgeknockt. Wie geht es dir – euch?“ Sie schließt ihre Finger bereits zum dritten Mal zu denselben Fingerzeichen zusammen und hebt ihre Hände auch über Temaris Bauch, noch bevor diese antwortet.

„Uns geht es gut-“

Narutos atemloses Keuchen, lässt Sakura über ihre Schulter zurück zu ihrem besten Freund sehen. Ein Blick in das fassungslose Gesicht ihres Teamkameraden, verrät ihr zweifellos, dass er einmal mehr ausgerechnet dann eine beeindruckend scharfe Auffassungsgabe bewiesen hat, wenn sie es am wenigsten brauchen kann und das Jutsu wiedererkannt hat, das sie bei Temari ebenso wie zuvor bei Hinata angewendet hat. Sie lässt Naruto für den Moment mit seinem Schock allein und dreht sich zurück zu Temari. Sie beruhigt auch Shikamaru mit der klaren Aussage, dass es ihren ungeborenen Zwillingen gut geht. „Wahrscheinlich habt ihr es Zuhause im Moment ruhiger, als hier, aber wenn sich irgendetwas ändert, kommt sofort zurück.“

Die hörbare Unruhe auf dem Flur, lässt sie ihren Blick auf Sasuke richten. „Ich muss da raus.“

Sie folgt Temari und Shikamaru durch die Tür nach draußen, zurück in das Chaos, das Konohas Krankenhaus immer noch auf jedem Stockwerk beherrscht. Doch bevor sich die Tür in ihrem Rücken schließt, streift ihr Blick noch einmal Naruto, dessen Augen fassungslos auf Hinata ruhen. Aber es ist nicht ihr Gespräch, deshalb verlässt sie lieber wortlos den Raum.
 


 

Es vergeht beinahe eine Stunde, bis Sasuke die anhaltende Stille zu viel wird. Er dreht sich zurück zu seinem Teamkameraden, der sich kaum bewegt hat, seit Sakura den Raum verlassen hat.

„Willst du mir sagen, was hier los ist? Wenn es ihr nicht gut ginge, hätte Sakura sie niemals allein gelassen.“

Naruto fährt sich mit beiden Händen durch die Haare, sieht aber nicht auf. „Sie ist schwanger.“

Der Uchiha begreift schnell, was Naruto nicht anführt, denn die Verzweiflung steht seinem Teamkameraden klar ins Gesicht geschrieben und hat nichts mit der Offenbarung zu tun, dass er Vater wird.

„Sie wird mir nie verzeihen. Wenn sie mir nicht einmal das erzählt hat-“

„Darum ging es nicht.“ Sakura hat lautlos den Raum betreten und schließt die Tür hinter sich.

Aber Naruto sieht seiner langjährigen Teamkameradin ausdruckslos entgegen. „Sie hat es schon gewusst, als wir euch in Suna besucht haben oder?“

Sakura nimmt gegenüber von Naruto an der anderen Seite des Bettes Platz und sucht offen seinen Blick. „Ja, aber sie hat es dir nicht verheimlicht, weil sie sauer auf dich war. Sie…“ Dieses Mal sind es ihre Gesichtszüge, die offen ihre Betroffenheit ausdrücken, als ihr Blick über Hinata wandert. „Durch den wahnsinnigen Chakraaufwand, den es sie gekostet hat den Steinschlag aufzuhalten, hat sie das Baby fast verloren.“

Narutos Blick ruckt zurück zu Sakura, die ebenfalls wieder zu ihm aufsieht.

„Als ihr nach Suna gekommen seid, war noch nicht sicher, dass…“

„Dass sie es nicht verlieren würde.“ Narutos Stimme klingt leer in seiner Fassungslosigkeit.

„Das war der einzige Grund, warum sie es dir dort noch nicht gesagt hat.“

„Es tut mir leid.“ Hinatas leise Stimme lässt sie alle drei aufsehen und Naruto und Sakura springen zeitgleich von ihrem Stuhl auf.

Der noch leicht benommene Blick der Hyuuga wandert von Naruto zu Sakura, fokussiert sich aber schnell in ihrer Besorgnis. „Sakura-“

Sakura senkt den Kopf und legt beruhigend eine Hand auf Hinatas Schulter. „Es ist alles gut.“ Sie wartet bis Hinata nickt, bevor sie zurück zu Naruto sieht. „Wir lassen euch allein.“

Sie drückt Hinatas Schulter zusichernd, bevor sie sich zu Sasuke umdreht und mit ihm den Raum verlässt.
 

Die Tür schließt sich hinter ihnen und Sakura schlingt ihre Arme um Sasuke und verbirgt ihre Stirn an seinem Brustkorb, bevor der Uchiha dazu kommt etwas zu sagen.

„Ich muss dir etwas sagen.“

„Mhm.“

„Aber ich will es nicht hier tun.“

Sie sieht auf, als er ihr die Antwort schuldig bleibt und begegnet seinem gewohnt undurchdringlichen Blick. Sie öffnet den Mund, schließt ihn aber wieder, ohne ein weiteres Wort gesprochen zu haben, als er seine Lippen unerwartet auf ihre senkt und sie auf eine Art an sich zieht, die sie beinahe vergessen lässt, wo sie sich befinden.

Sie lässt sich blind von ihm in einen nahegelegenen Raum schieben, der sich schnell als unbenutzte Abstellkammer herausstellt, aber auch das interessiert sie nicht mehr, sobald ihr wortkarger Freund seine Hände unter ihr Oberteil schiebt.

Es sagt wohl einiges über ihre Beziehung aus, dass sie am besten kommunizieren, wenn sie kein Wort wechseln. Aber im Moment ist das wohl ihr geringstes Problem, deshalb greift sie wortlos nach seinem Gürtel und schiebt ihm seine Ausrüstung, die ebenso verdreckt ist wie ihre, hastig von den Schultern.

Es ist seine Art ihr zu zeigen, dass zwischen ihnen alles in Ordnung ist und im Moment ist das eine Zusicherung, die sie unbedingt braucht. Vor allem, weil sie keine Ahnung hat, wie er ihre Neuigkeit nachher aufnehmen wird.

Aber als er seine Hände unter den Bund ihrer Hose schiebt, verschwindet jeglicher Gedanke der nichts mit seiner unmittelbaren Nähe zu tun hat…
 


 

Hinata richtet sich vorsichtig auf der Liege auf und Naruto streckt automatisch die Hände aus, um ihr zu helfen, hält aber mitten in der Bewegung inne und lässt seine Arme schließlich wieder sinken. Der Gedanke, dass sie eventuell nicht will, dass er sie berührt, ist so ernüchternd wie schmerzhaft und fasst treffend zusammen, wie verworren die Situation zwischen ihnen ist.

„Ich wollte nicht, dass du es so erfährst.“

Ihre ruhige Stimme reißt ihn aus seinen deprimierenden Gedanken und er begegnet ihren vertrauten Augen, in die er sich schon verliebt hat, als sie noch halbe Kinder waren. Sie hat ihm gerade seinen größten Wunsch erfüllt – die eigene Familie, die er nie hatte. Aber der Gedanke, dass sie darüber nicht so glücklich sein könnte wie er, ruiniert jegliches Glücksgefühl, das er sonst in diesem Moment empfunden hat.

„Und ich wollte niemals, dass das zwischen uns einmal so läuft.“

Es ist seine Schuld, dass sie an diesem Punkt gelandet sind. Naruto fährt sich müde mit der Hand über die Augen, bevor er erneut ihren Blick sucht.

„Ich weiß, ich habe das mit uns nach Strich und Faden versaut... ich habe dir weh getan, obwohl ich genau das niemals wollte.“

Hinata rutscht auf der Liege nach vorne und er muss erneut den Impuls unterdrücken, ihr zu helfen. Aber dann schlingt sie plötzlich beide Arme um ihn und obwohl er im ersten Moment innehält, zieht er sie schnell in eine feste Umarmung, sodass sie von der Liege auf seinen Schoß rutscht.

Er hält sie einen langen Moment einfach nur und als sie Anstalten macht sich von ihm zu lösen, lockert er seinen Griff auch nur so weit, dass sie ihn wieder ansehen kann.

Sie legt ihre Hände an seine Wange und sieht so aus, als wollte sie etwas sagen, scheint es sich dann aber anders zu überlegen und drückt stattdessen ihre Lippen gegen seine.

Seine Hände rutschen überrascht von ihrem Rücken auf ihre Hüften und seine Finger vergraben sich vorsichtig in dem Stoff ihres Oberteils, nicht nur um sie bei sich zu halten, sondern auch um nicht die Beherrschung zu verlieren, die ihm unter ihrem sanften Kuss beängstigend schnell zu entgleiten droht.

Aber Hinata löst sich bald wieder von ihm und lehnt ihre Stirn sanft gegen seine. „Naruto, ich liebe dich. Und ich glaube, wir haben beide schon genug für einen einzigen Fehler gelitten.“

Sein Herz hat nicht mehr so schnell geschlagen, seit dem ersten Mal, an dem sie ihm diese Worte gesagt hat und er öffnet den Mund, aber seine Stimme lässt ihn im falschen Moment im Stich.

„Wir bekommen ein Baby.“

Unter ihrem leisen Flüstern zieht er sie zurück in seine Arme und hält sie einfach nur fest. Denn in diesem Moment ist das Glücksgefühl, das ihn ausfüllt, überwältigend.
 

.

.

.

Kako

Sakura umarmt Hinata, kaum dass sie und Sasuke in den Behandlungsraum zurückkehren und registriert erleichtert die entspannte Atmosphäre zwischen ihren beiden Teamkameraden. Auch wenn sie weiß, dass die Männer ihre nächste Bitte nicht gerne erfüllen werden. Deshalb sieht sie über ihre Schulter auch zuerst zu Sasuke und hofft, dass er es ihr nach ihrem kürzlichen Waffenstillstand nicht allzu schwer machen wird.

„Gebt ihr uns zwei Minuten?“

Die Begeisterungsstürme bleiben erwartungsgemäß aus, aber dass die beiden nach einem Blickwechsel wortlos den Raum verlassen, ist deutlich besser als sie erwartet hat.

Sie wartet noch ein paar Sekunden nachdem die Tür hinter ihnen klickend ins Schloss fällt und begegnet dann Hinatas Blick, in dem sich offen spiegelt, dass ihre Teamkameradin ihre Absicht längst durchschaut hat.

„Du willst es ihnen sagen.“

Sie wissen beide, dass es in den letzten Monaten ausschließlich an ihr gelegen hat, dass sie dieses Geheimnis für sich behalten haben, auch wenn Hinata niemals angedeutet hat, dass sie die Alternative auch nur in Erwägung gezogen hat. Aber letztendlich hat sie dieses Geheimnis ihretwegen bewahrt.

„Es ist Zeit, dass wir das hinter uns lassen.“

Die junge Hyuuga nickt, ohne es weiter zu hinterfragen. Sie weiß auch so, was Sakuras scheinbar plötzlichen Sinneswandel herbeigeführt hat. Ihre Entscheidungen betreffen nicht länger nur sie selbst.

„Also keine Geheimnisse mehr.“

Sakura nickt. „Keine Geheimnisse mehr“, wiederholt sie entschieden und schließt zugleich mit einem schweren Seufzen die Augen. „Aber ich fürchte, ich-“

„Ich kann es ihnen sagen.“

Die talentierte Medic-nin öffnet die Augen und sieht dankbar zu ihrer engsten Freundin, die einmal mehr beweist, dass sie ihre Worte nicht braucht, um ihre Gedanken zu kennen und sie schlingt dankbar beide Arme um die zierliche Gestalt der Clanerbin.
 


 

Naruto und Sasuke sind gerade in das kahle Behandlungszimmer zurückgekehrt, als die Tür hinter ihnen energisch wieder aufgerissen wird und ihre Kage im Türrahmen erscheint.

Die Atmosphäre im Raum verändert sich schlagartig und die Haltung er vier ANBU strafft sich synchron.

„Wie ist die Bilanz?“, will Naruto angespannt wissen.

„Es gab ein paar schwerwiegende Verletzungen, aber letztendlich hatten wir Glück und haben niemanden verloren. Mittlerweile sind alle außer Gefahr. Und dann ist mir zu Ohren gekommen, dass ihr beide mal wieder mittendrin wart.“ Ihr Blick findet Sakura und Hinata abschätzend. „Und das, obwohl ich noch nicht einmal wusste, dass ihr aus Suna zurück seid.“

Sakura sieht unauffällig zu Hinata. „Ja, das hat sich irgendwie überschnitten. Wir haben den Angriff aus der Ferne gesehen und wollten nach Tenten und Temari im Hyuuga-Anwesen sehen. Von da an, hat sich das Ganze dann mehr oder weniger zum Selbstläufer entwickelt.“

„Hhm.“ Die Godaime wirkt wenig überzeugt. „Dass sie scheinbar zielstrebig zum Hyuuga-Anwesen vorgedrungen sind, während das Selbstmord-Kommando uns an der Mauer beschäftigt hat, könnt ihr euch aber auch nicht erklären oder?“

Sakura und Hinata wechseln noch einen Blick und auf Hinatas Nicken hin, verlässt Sakura ohne ein weiteres Wort den Raum, was von dreifach perplexen Blicken begegnet wird, aber Hinata durchbricht unberührt die Stille.

„Doch eigentlich schon.“

Es dauert einen Moment, bis Tsunade begreift, dass die ruhige Aussage der Hyuuga eine Antwort auf ihre vorherige Frage war.

„Das wirst du weiter ausführen müssen.“

Hinata erhebt sich von der Trage und lehnt sich gegen die graue Wand des Raumes. „Erinnerst du dich an Sakuras und meine erste gemeinsame Mission? Du hast uns nach Suna geschickt, um die Medic-nin bei einem schwierigen medizinischen Fall zu beraten? Es war der erste Fall den wir übernommen haben, nachdem…“

„Nachdem Sakuras Mutter gestorben hat.“

Hinata nickt knapp, als Tsunade ihren Satz beendet.

„Es ist alles nach Plan verlaufen und wir waren bereits auf dem Rückweg. Und dann ist alles schief gelaufen.“

Sie richtet ihren Blick in den Raum hinein, aber eigentlich sieht sie etwas ganz anderes. „Wir sind einer Gruppe Nuke-nin in die Arme gelaufen.“

Sasuke und Naruto wechseln einen Blick. Während sie gerade erst begreifen, dass sie kurz davor sind zu erfahren, was seit Monaten zwischen ihnen und den beiden Frauen stand - was sie unbedingt verbergen wollten - wirkt Tsunade nicht überrascht. Es scheint eher, als würde sie diese Geschichte bereits kennen.

Hinata hebt den Kopf. „Wir haben sie gemeinsam besiegt.“ Aber damit war es nicht gut. „Dieser Teil der Mission ist vollständig in unseren Bericht eingeflossen. Wir haben nur die Identität eines unserer Angreifer ausgelassen.“

Tsunade verschränkt die Arme. „Wer war es?“

„Der Neffe von Ames damaligem Kage.“

Obwohl diese Information auch für die Godaime sichtlich neu ist, reagiert sie äußerlich nicht darauf.

„Es gab Gerüchte, dass er gegen seine Familie rebellierte und mit Abtrünnigen zu tun hatte, aber wir hätten ihn zu diesem Zeitpunkt niemals in ihrer direkten Mitte vermutet.“

„Warum habt ihr mir das damals verschwiegen?“ Diese Frage ist ein Prinzip. Die Antwort steht längst fest.

Hinata hebt ihren Blick zu dem ihrer Kage. „Die Erbin des Hyuuga-Clans tötet ein Mitglied der Regierungsfamilie aus Ame? Der Skandal, den das mit sich gebracht hätte, wäre nur unsere kleinste Sorge gewesen, wenn das rausgekommen wäre.“

Tsunade nickt abwesend. „Wir werden uns in ein paar Tagen noch einmal in Ruhe darüber unterhalten.“

Auf Hinatas ruhige Zustimmung und mit einen knappen Gruß, verlässt die Hokage schließlich den Raum.
 

Obwohl Hinatas Erklärung absolut plausibel ist, bleibt das Gefühl im Raum, dass das nicht alles ist. Eine verpatzte Mission hätten sie ihnen nicht so hartnäckig verschweigen müssen. Naruto tritt vorsichtig einen Schritt nach vorne. „Hinata, was ist es noch?“

„Es waren zu viele. Wir waren dabei zu verlieren.“ Die schöne Clanerbin schließt für einen Moment die Augen, aber als sie sie wieder öffnet liegt keinerlei Reue oder Bedauern in ihnen. „Ich habe eine verbotene Technik des Hyuuga-Clans angewendet, um uns den entscheidenden Vorteil zu verschaffen. Und danach haben wir einen Brand gelegt, um die Beweise zu vertuschen.“

Sie begegnet für einen Moment Narutos Blick, sieht aber schnell wieder zur Seite. „Es hat einen Grund, warum diese Technik verboten ist. Und vermutlich hat es zu meinem ersten Herzanfall geführt.“

Diese Offenbarung lässt Naruto zischend Luft holen und ihn und Sasuke schlagartig begreifen, warum die beiden Frauen um diese Mission ein derartiges Geheimnis gemacht haben. Aber Hinata hat scheinbar beschlossen ihnen restlos und schonungslos alles zu offenbaren.

„Mein Herz ist stehen geblieben und Sakura hat fast vier Minuten damit verbracht mich wiederzubeleben.“ Sie beendet ihre Erzählung ruckartig. „Im Endeffekt sind wir besser davongekommen, als wir erwarten konnten, aber Sakuras Schuldgefühle haben sie aufgefressen und nichts was ich gesagt habe, hat darin einen Unterschied gemacht. Zusätzlich zum Verlust ihrer Eltern hat sie das in eine tiefe Krise gestürzt und es gab Tage an denen ich befürchtet habe, dass sie sich nie davon erholen wurde.“

Der Blick der schönen Hyuuga wandert abwesend durch den Raum und ein unangenehmes Ziehen in Narutos Magengegend warnt ihn instinktiv, dass diese Beichte noch weitere erschütternde Offenbarungen bereithält, denn ihm ist durchaus klar, dass sie bewusst seinem Blick ausweicht.

„Bis zu dem Tag an dem sie sich im Anwesen verirrt hat und deshalb gesehen hat, wie mein Vater mich geschlagen hat. Und ich es hingenommen habe.“

Narutos Zähne prallen krachend aufeinander und wenn er Hiashi Hyuuga auch noch nie eine Träne nachgeweint hat, an Tagen wie diesen ist es definitiv besser für alle Beteiligten, dass er dem Vater seiner Freundin nie wieder begegnen wird.

Hinata beendet ihre Erzählung ebenso ruhig, wie sie sie begonnen hat. „Sie hat sich selbst nie vergeben, aber nach diesem Tag hat uns alles Gewesene weiter zusammengeschweißt, statt uns auseinander zu treiben.“

„Sie hat sich selbst die Schuld dafür gegeben.“

Sasukes ruhige Aussage lässt Hinata aufsehen und ihr ist klar, dass das seine Art ist nach dem warum zu fragen.

„Wir hätten ihnen eventuell ausweichen können.“

Aber Sakura hat einen Weg gesucht den Schmerz über den Verlust ihrer Eltern zu betäuben und dieser Leichtsinn hätte sie fast beide das Leben gekostet. Es ist eine Emotion, die beiden Männern auf die eine oder andere Art vertraut ist.

„Und vielleicht wäre es einfacher gewesen, wenn wir euch all das früher gesagt hätten.“

Sie braucht auch diese Aussage nicht weiterauszuführen. Sakura wollte es nicht und sie hat einmal mehr versucht ihre beste Freundin zu beschützen. Eine Aufgabe, die sie sich nur aufgebürdet hat, weil sie beide zu sehr mit ihren eigenen Ambitionen beschäftigt waren und nicht für sie da waren.

„Wo ist sie?“

Der Blick des Clanerben liegt ernsthaft auf Hinata.

„Sie ist nach Hause gegangen.“

Der Uchiha nickt, verharrt aber noch einmal im Rahmen der Tür und sieht über seine Schulter noch einmal zurück.

„Ich danke dir.“

Während Naruto skeptisch eine Augenbraue hebt anhand der Tatsache, dass der Uchiha diese Worte seines Wissens nach noch nie ausgesprochen hat, nickt Hinata nur, während Sasuke verschwindet.
 

Naruto tritt an seine Freundin heran und ergreift vorsichtig ihre Hand. „Was hat eure Meinung geändert?“

„Wir haben beschlossen, dass Geheimnisse dieser Art uns nur schaden.“

Diese Aussage entlockt ihm trotz ihrer vorherigen Offenbarungen ein vorsichtiges Lächeln. „Also keine Geheimnisse mehr?“

Zur Begleitung seines Lächelns breitet sich eine vertraute Wärme in seinem Körper aus, als sie dicht zu ihm herantritt.

„Keine Geheimnisse mehr. Zumindest keine, die das Potential haben uns auseinanderzubringen.“

Er hebt seine freie Hand an ihre Wange und zieht sie an sich, bis ihre Lippen einander berühren.

„Ich möchte dir etwas zeigen. Aber wenn es dir nicht gut geht, können wir morgen gehen.“

Sie drückt ihre Lippen noch einmal gegen seine. „Es geht mir gut.“
 


 

Hinata lässt ihren Blick mit einem Lächeln über ihr Heimatdorf gleiten, auf das der Ausblick von keinem anderen Ort so beeindruckend ist, wie von der Aussichtsplattform bei den Hokagefelsen. Sie ist schon seit Jahren nicht mehr hier gewesen.

„Ich habe vergessen wie schön es hier oben ist.“

Naruto schlingt von hinten die Arme um ihren Körper und drückt seine Lippen zärtlich gegen die helle Haut in ihrem Nacken. „Ich stelle mir seit vier Jahren vor mit dir hierher zu kommen.“

Hinata lehnt sich mit einem Lächeln zurück gegen seinen Oberkörper und legt ihre Hände auf seine, aber sie spürt auch, dass er ihr noch etwas zu sagen hat. Sie hat ihm längst vergeben, aber sie wird geduldig warten, bis er sich auch selbst vergeben kann.

„Ich werde dich nie mehr verlassen. Ich bleibe solange bei dir, bis du mich nicht mehr willst.”

Seine Worte lassen sie sich in seinen Armen zu ihm umdrehen und liebevoll eine Hand an seine Wange legen. „Das bedeutet für immer, das ist dir doch wohl hoffentlich klar?”

Naruto haucht ihr zärtlich einen Kuss auf die Nase. „Das passt mir gut. Aber da gibt es noch etwas, das ich von dir will.”

Es ist ein Versprechen, dass sie leicht geben kann. „Alles was du willst.”

Naruto lächelt, aber sie sieht die Aufregung in seinen Augen verschwimmen. „Heirate mich.” Die hellen Augen der Clanerbin weiten sich kurz, aber dann verzieht sichtliches Glück ihre Lippen zu einem warmen Lächeln. „Nichts lieber als das.”
 


 

Währenddessen bei Sakura und Sasuke
 

Sakura lehnt am Fensterrahmen ihres Schlafzimmers, als Sasuke den Raum betritt, dreht sich aber offen zu ihm um.

„Es tut mir leid.“

Sie hebt eine Augenbraue, angesichts dieser absolut unerwarteten Eröffnung ihres Gesprächs. „Was genau? Dass ich meine Eltern verloren habe? Dass ich die eine oder andere falsche Entscheidung getroffen habe, die nicht nur mich fast das Leben gekostet hat? Nichts davon hatte etwas mit deiner Abwesenheit zu tun, Sasuke.“

Sie sieht wie er mit sich ringt und will einen Schritt auf ihn zu machen, um ihm in aller Deutlichkeit klar zu machen, dass sie ihm das schon lange nicht mehr vorwirft. Aber ihr Gleichgewicht spielt ihr unerwartet einen Streich und lässt sie in ihrem nächsten Schritt taumeln.

Sie streckt die Hände aus, um sich abzustützen, aber da schließen sich bereits Sasukes Arme um sie.

„Ich bringe dich zurück ins Krankenhaus!“

Sie stützt sich auf seinen Schultern ab, schüttelt aber entschieden den Kopf. „Nein, es geht mir gut.“ Sobald der Raum aufhört sich zu drehen, sucht sie seinen Blick, bevor er ihr widersprechen kann. „Ich wollte es dir vorhin schon sagen.“

Sasukes Stirn legt sich in unverständliche Falten. „Sag es mir jetzt.“

Sie holt tief Luft, denn auch wenn sie gedacht hat, dass sie sich in den letzten Stunden ausgiebig auf diesen Moment vorbereitet hat, macht sich eine unbekannte Aufregung in ihrem Körper breit.

„Ich bin schwanger.“

Es vergehen mehrere Sekunden, in denen ihr Herzschlag schmerzhaft gegen ihren Brustkorb hämmert, während sie angespannt auf seine Reaktion wartet.

Sein Blick wandert von ihren Augen zu ihrem Unterleib und sie hält stockend die Luft an, als er eine Hand unter ihr Oberteil schiebt und sie vorsichtig auf ihrer nackten Haut platziert. Er hebt seinen Blick zurück zu ihrem und in diesem Moment zittern ihre Knie aus einem Grund, der rein gar nichts mit ihrem Gleichgewichtssinn zu tun hat.

„Noch ein Uchiha.“

Seine Rührung, die dem sonst so emotionslosen Clanerben so seltsam zu Gesicht steht, bewegt sie so sehr, dass sie mit den Tränen ringt, weswegen sie schnell beginnt ihn aufzuziehen, um sich selbst von ihrem eigenen Gefühlswirrwarr abzulenken.

„Dann solltest du dich langsam ein wenig ins Zeug legen, Uchiha, sonst heißt dieses Baby Haruno.“

Seine Rührung verschwindet schnell in dem Funkeln in seinen Augen. „Niemals!“

Sein drohendes Knurren bringt sie dazu mit einem amüsierten Lachen den Kopf in den Nacken zu legen.

„Glaub ja nicht, dass ich es nicht tun würde.“ Würde sie nicht, aber ihn aufzuziehen macht viel zu viel Spaß.

Aber es ist ihm absolut ernst, als er seine Hände an ihren Hals legt und energisch all ihre Aufmerksamkeit einfordert. „Sag mir, was du willst. Ich würde sofort vor dir knien, wenn es das ist was du willst.“

„Würdest du nicht.“ Sasuke Uchiha auf seinen Knien ist das letzte, was sie in ihrem Leben je erwarten würde.

In der nächsten Sekunde befördert sie ein kräftiger Ruck keuchend unter ihn auf die Matratze ihres Bettes.

„Fordere mich nur weiter heraus, Sakura.“

Er drückt seine Lippen rau gegen ihre und nach nur wenigen Sekunden bleibt sie atemlos zurück und steht kurz davor zu vergessen, worüber sie überhaupt sprechen, aber seine nächsten Worte erinnern sie eindringlich daran.

„Heirate mich.“

Obwohl seine Worte in ihrem ganzen Körper ein spürbares Kribbeln hervorrufen, dreht die talentierte Medic-nin lachend den Kopf zur Seite. „Vergiss es, so leicht mache ich es dir nicht.“

„Du weißt, ich stehe auf Herausforderungen“, brummt er rau, während er seine Lippen über den Pulspunkt in ihrem Nacken legt und mit seinen Zähnen sanft an ihrer makellosen Haut nippt.

Sakura legt seufzend den Kopf in den Nacken. „Eigentlich hast du ja auch das nicht verdient.“

„Hn. Aber willst du dich auch noch selbst bestrafen?“

„Wer sagt, dass es eine Strafe wä- au! Sasuke!“
 

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Keken

Am selben Abend in der Wohnung der Vier
 

Hinata tritt gerade aus der Dusche und wickelt sich im Gehen in ein großes weißes Handtuch ein, als sie ein plötzliches Schwindelgefühl stolpern und haltsuchend nach dem Rand des Waschbeckens greifen lässt. Ihre Fingerspitzen wischen versehentlich ihre Haarbürste von der Anrichte, aber ihre Reflexe sind zu beeinträchtigt, um ihr zu erlauben danach zu greifen, weshalb die Bürste klappernd auf die Fliesen fällt.

Sie schüttelt den Schwindel angestrengt ab und greift nach dem T-Shirt, das sie mit in das Badezimmer genommen hat, aber selbst das Anziehen des kurzen Kleidungsstücks überfordert ihren Gleichgewichtssinn und lässt sie unsanft gegen einen der Badezimmerschränke taumeln. Der laute Knall überdeckt ihr unzufriedenes Gemurmel, aber sie hat das vorsichtige Klopfen an der Badezimmertür trotzdem erwartet, schließlich liegt es normalerweise nicht in ihrer Natur tollpatschig von einem Eck des Zimmers ins nächste zu taumeln.

„Ja.“

Sie legt ihr Handtuch ab und macht einen weiteren Ansatz sich das T-Shirt über den Kopf zu ziehen, aber ein weiterer Schwindel lassen sie seufzend die Augen schließen, um abzuwarten bis der Raum aufhört vor ihr Karussell zu fahren. Sie nimmt das leise Klicken der Tür unterbewusst war, sieht aber erst auf, als sich warme Hände an ihren Nacken legen und sieht direkt in Narutos besorgten Augen. Das Schwindelgefühl scheint tatsächlich nachzulassen, denn sie sieht nur eine Ausgabe ihres Verlobten und legt beruhigend ihre Hände auf seine.

„Mach dir keine Sorgen. Schwindelgefühle und Übelkeit gehören irgendwie zu der ganzen Erfahrung dazu.“

Ihre Worte lassen seinen Augen an ihrem Oberkörper herabgleiten und allein seine unmittelbare Nähe und sein Blick auf ihrer bloßen Haut ziehen eine feine Gänsehaut über ihren Körper. Aber als er die Hand ausstreckt und seine Finger hauchzart über die kleine Rundung ihres Bauches streifen, die ihre Schwangerschaft noch kaum sichtbar nach außen hin verrät, knicken ihre Knie beinahe unter der Flutwelle an Emotionen ein, die sie ruckartig überfällt.

Sein Blick wandert zurück zu ihrem und das Glück, das sichtlich in seinen Augen steht, bringt sie endgültig um ihr Gleichgewicht. Aber bevor ihre Knie ganz unter ihr einknicken, hebt er sie bereits umsichtig auf seine Arme und trägt sie in das angrenzende Schlafzimmer hinüber.

Er setzt sie vorsichtig neben dem Bett ab und nimmt ihr das T-Shirt aus der Hand, aber statt es ihr über den Kopf zu ziehen, legt er seine andere Hand in ihren Nacken und senkt den Kopf bis seine Lippen auf ihren liegen.

„Ich würde es dir ja anziehen“, flüstert er rau, „aber ehrlich gesagt gefällst du mir so besser.“

Das Lachen bleibt ihr im Hals stecken, als er seine Lippen zurück gegen ihre liegt, aber entgegen seiner Worte spürt sie, wie er sich von ihr zurückziehen will. Statt ihn zu lassen, schlingt sie beide Arme um seinen Hals, streckt sich ihm entgegen und vertieft ihren Kuss auf eine Art, von der sie weiß, dass er sich davon nicht zurückziehen kann.

„Hinata-“ In seinem rauen Flüstern liegt immer noch ein Funken Zögern, deshalb hebt sie ihren Blick zu seinem.

„Lass mich dir zeigen, wie gut es mir geht.“

Er kapituliert mit einem rauen Stöhnen, als sie eine Hand in seine Jogginghose schiebt und zieht sie begehrlich zurück in seine Arme.
 

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Am nächsten Tag, in den frühen Morgenstunden
 

Als sie an der vertrauten Bank am Dorfausgang ankommt, lehnt Sasuke bereits an einer der Lehnen.

Sie kann seit Stunden nicht mehr schlafen und hat schließlich für einen Spaziergang im Morgengrauen das Haus verlassen. Sie hat ihrem schlafenden Freund einen Zettel auf dem Kissen entlassen, mit der Bitte sie hier zu treffen.

„Warum wolltest du mich ausgerechnet hier treffen?”

Sakura lächelt wissend, als sie den Unterton in Sasukes Stimme bemerkt. „Ich fand es passend.”

Er mustert sie stirnrunzelnd. „Passend für was?”

Sie spürt sein Unbehagen sich mit ihr an diesem Ort aufzuhalten und sie kann sie nachvollziehen. Es ist definitiv nicht ihr Lieblingsort in ihrem Heimatdorf. Sie lässt sich auf der steinernen Bank nieder und richtet ihren Blick in die Ferne. Es bedeutet ihr etwas, dass ihn dieser Ort oder besser die Erinnerung daran, als sie das letzte Mal zusammen hier waren, nervös macht, denn das beweist, dass es ihm nicht gleichgültig ist, was damals hier passiert ist. Es beruhigt sie, denn nach all der Zeit geht es ihr immer noch genauso.

Die Erinnerungen an jenen Abend drängen sich ihr ohne ihr Zutun auf.
 

. . . „Was machst du hier mitten in der Nacht?“ . . .

. . . „Warum behältst du alles für dich?“ . . .

. . . „Kümmere dich nicht um mich!“ . . .

. . . „Ich geh dir mal wieder auf die Nerven, oder?“ . . .

. . . „Ich kann nicht wie du oder Naruto werden.“ . . .

. . . „Ich liebe dich!“ . . .

. . . „Danke!“ . . .
 

Sie sieht auf, als Sasuke an sie herantritt und vor ihr in die Hocke sinkt.

„Warum sind wir hier, Sakura?“

Die talentierte Medic-nin beugt sich mit einem Lächeln vor und legt ihre Hände an seine Wangen. „Weil ich nicht will, dass dieser Ort noch länger eine meiner schlimmsten Erinnerungen hält.“

Sasuke runzelt verständnislos die Stirn und erntet dafür einen liebevollen Kuss von seiner sichtlich amüsierten Freundin.

„Frag mich nochmal.“

Es dauert einen Moment bis er ihre geflüsterte Bitte in den Kontext ihrer vorherigen Unterhaltung setzt, aber dann breitet sich warmes Verständnis in seinen Augen aus. „Du bist meine Familie, Sakura und ich will, dass es jeder weiß. Ich schwöre dir, dich nie wieder zu verlassen. Heirate mich.“

Er wischt ihr die einzelne Träne, die ihr entweicht, zärtlich mit dem Daumen weg und nimmt ihr Nicken mit einem Schmunzeln zur Kenntnis.

„Ich werde dich nie wieder gehen lassen.“
 

.

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Am Nachmittag im Büro der Hokage
 

„Müssen wir es ihr wirklich schon sagen?“

Sakuras genervte Worte hallen durch den Gang, der sie auf direktem Wege zum Büro der Hokage führt.

Hinata schmunzelt offen. „Nein, ich bin sicher, wir können es ihr noch ein paar Wochen verheimlichen und weiterhin Missionen für die ANBU erledigen.“

Ihre Teamkameradin rollt grummelnd mit den Augen und stößt die Türen zum Büro ihrer ehemaligen Sensei schwungvoll auf. Allerdings ist die Laune, die sich hinter dem schweren Holz verbirgt kein bisschen besser.

Sie finden ihre Hokage mit der Stirn auf ihrem antiken Schreibtisch, beängstigend schwankende Pergamentberge zu beiden Seiten ihres Kopfes.

„Ich hasse diesen Job!“

Das gedämpfte Gemurmel von der ehrwürdigen Godaime lässt Sakura und Hinata einen belustigten Blick wechseln.

„Jaja.“

Sakura zieht in einem der Aktenschränke zu ihrer Rechten mehrere Schubläden auf, während vertraute Adern um Hinatas Augen hervortreten und sie gezielt nach einigen der Schriftrollen und Pergamentblättern greift. Sie wirft sie Sakura zu, lediglich mit knappen Anweisungen, in welche Schubladen die Dokumente jeweils gehören. Einen anderen Stapel schiebt sie näher an die Hokage, aber es ist Sakura, die die knappe Anweisung dazu gibt.

„Unterschreib das.“

Während Naruto und Sasuke in einer Mischung aus Faszination und Belustigung das Geschehen vor ihnen verfolgen, lichtet sich das Chaos auf dem Schreibtisch der Hokage innerhalb weniger Minuten.

Die rege Betriebsamkeit in dem Büro ruft Shizune auf den Plan, die jedoch mit einem Blick auf Sakura und Hinata nur schmunzelnd den Kopf schüttelt.

„Ihr sollt ihr doch nicht immer helfen.“

Sakura schiebt die Schubladen schwungvoll wieder zu und klopft sich den imaginären Staub von den Händen. „Wir würden uns heute gerne noch über etwas anderes mit ihr unterhalten, als darüber wie sehr sie diesen Job hasst.“

Naruto tritt unterdessen an Hinata heran und zieht sie grinsend in seine Arme.

„Ich hätte nicht gedacht, dass das möglich ist, aber ich glaube nach dieser Vorstellung liebe ich dich noch ein kleines bisschen mehr.“
 

Jetzt sichtlich zufrieden, schweift Tsunades Blick über ihr selten aufgeräumtes Zimmer, bevor sie die Mitglieder ihres erfolgreichsten ANBU-Teams anvisiert.

„Was kann ich für euch tun?“

Sakura wischt sich seufzend eine lose Locke aus der Stirn und lässt die Bombe ohne einleitende Vorwarnung platzen.

„Wir sind gekommen, um dir zu prophezeien, dass die ANBU für die nächsten Monate unkontrolliertem Chaos ausgesetzt wird.“

Die Hokage richtet ihre volle Aufmerksamkeit auf ihre frühere Schülerin. „Und das heißt übersetzt?“

„Wir sind schwanger. Beide.“

„Beide?“ Tsunade zieht skeptisch eine Augenbraue in die Höhe, während sie von Sakura zu Hinata und zurück sieht. „Ihr habt es geschafft gleichzeitig schwanger zu werden?“

Sakura rollt offen mit den Augen. „Ja, wir haben das auch akribisch geplant. Außerdem sind wir nicht per se gleichzeitig schwanger geworden. Hinata hat mir ein paar Wochen voraus.“

Die junge Hyuuga hält sich wohlweislich aus dem Gespräch raus, während Lehrmeisterin und Schülerin sich gegenseitig anstarren. Aber dann breitet sich ein breites Lächeln auf Tsunades Lippen aus.

„Meinen herzlichsten Glückwunsch! An euch alle. Shizune, bring mir meinen Sake! Wir haben was zu feiern.“

Während Hinata nur schmunzelnd den Kopf schüttelt und Naruto sein Grinsen halbherzig verbirgt, lässt Sakura sich in einen der Stühle gegenüber ihrer ehemaligen Lehrmeisterin sinken und hebt skeptisch eine Augenbraue. „Du weißt schon, dass Hinata und ich nichts trinken können, oder?“

Aber ihre Hokage winkt ihren Einwurf unbeeindruckt ab. „Keine Sorge, ich trinke eure Becher mit.“
 

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Am nächsten Morgen in der Wohnung der Vier
 

Sakura sieht nach einer halben Stunde seltener Ruhe stirnrunzelnd von ihrer Zeitung auf.

„Denkst du, wir sollten uns Gedanken darüber machen, dass die beiden ohne ein Wort spurlos verschwunden sind?“

Die Adern um Hinatas Augen treten in einer vertrauten Bewegung hervor, aber ihre Gesichtszüge verraten nicht, was sie sieht. „Sie sind gleich da. Und entweder wir warten auf sie, aber vor den beiden wird Ino hier eintreffen, oder wir gehen ihnen entgegen und vermeiden letzteres.“

Sakuras Gesichtszüge verziehen sich in einer deutlichen Grimasse. „Ich wette, Tsunade hat es ihr erzählt! Wie man dieser Frau sensible Staatsgeheimnisse anvertrauen kann, ist mir immer noch ein Rätsel!“ Sie springt kurz entschlossen auf und greift nach Hinatas Hand, um ihre schmunzelnde Teamkameradin umgehend auf die Beine zu ziehen. „Lass uns gehen! Den Vortrag, dass wir ihr nicht zuerst erzählt haben, dass wir schwanger sind, verschieben wir auf einen anderen Tag. Möglichst auf einen im nächsten Leben!“

Hinata lässt sich lachend von Sakura aus der Küche und durch die Terassentür nach draußen ziehen. „Flüchten wir gerade ernsthaft aus unserer eigenen Wohnung, um Ino aus dem Weg zu gehen?“

„Das hat nichts mit Flucht zu tun, das nennt sich strategischer Rückzug!“
 

Sie sind kaum zwei Querstraßen weit gekommen und Hinatas Bluterbe tritt erneut hervor, aber bevor sie ihre Beobachtung in Worte fassen kann, stolpert Sakura plötzlich in ihrem nächsten Schritt. Ihr weiterhin bestehender Griff um Hinatas Handgelenk reißt auch die junge Hyuuga aus ihrem Gleichgewicht. Hinata fängt sich noch, aber nicht schnell genug, um auch Sakuras Sturz zu verhindern.

Aber bevor Sakura fällt, schließen sich zwei Hände um ihre Oberarme und sie sieht direkt auf in die dunklen Augen ihres Verlobten. Er richtet sie wieder auf und behält einen Arm sanft um sie geschlungen, während Naruto Hinata grinsend auf die Stirn küsst.

„Es ist wirklich praktisch, dass ihr uns entgegen kommt.“

Seine Freundin schmunzelt amüsiert. „Wir befanden uns auf einem strategischen Rückzug.“

Sasuke hebt skeptisch eine Augenbraue, aber Sakura schüttelt nur den Kopf und er belässt es dabei. „Wir wollten euch etwas zeigen.“

Mit dieser gewohnt kryptischen Aussage, nimmt Sasuke ihre Hand und zieht sie bestimmt um die nächste Ecke. Naruto verschränkt seine Finger zärtlich mit Hinatas und sie folgen ihren Teamkameraden wortlos.
 

Der Weg, den Sasuke wählt, wird schnell offensichtlich, aber sein Ziel ist keinesfalls so, wie Sakura und Hinata es in Erinnerung haben und die beiden Frauen verharren beinahe gleichzeitig in ihrem nächsten Schritt, als sie den Rand der ehemaligen Siedlung erreichen.

Es spiegelt sich klares Erstaunen in Sakuras Augen, als sie den Kopf zu Sasuke dreht. „Du hast das Uchiha-Viertel abreisen lassen?”

Ein seltenes Schmunzeln zeichnet die markanten Gesichtszüge des Uchiha. „Auch, ja.”

Man sieht Sakura an, dass sie immer noch Schwierigkeiten hat, den Anblick vor ihren Augen in den entsprechenden Kontext zu setzen. „Und ein neues Anwesen bauen lassen?”

„Nein, nicht nur ich.”

Hinata, die bis jetzt geschwiegen hat, kombiniert Sasukes kryptische Aussagen ein wenig schneller und sieht von Sasuke zu Naruto. „Ihr beide?”

Naruto grinst breit. „Ja. Wir haben das Anwesen entworfen in Auftrag gegeben und seinen Bau beaufsichtigt. Aber die Idee kam von Sasuke.”

Sakura sieht immer noch zu dem riesigen Rohbau, der auf einer wahnsinnig großen Rasenfläche mit Bäumen und einem Teich, einem riesen Garten und sogar mit zwei Schaukeln, einer Rutsche, einem Klettergerüst und einer Wippe steht. “Aber-“

Sasuke unterbricht sie, indem er hinter sie tritt und beide Arme um sie schlingt. „Wenn es nicht so ist, wie du es wolltest, können wir es immer noch ändern lassen.“

Sie schluckt vergeblich an dem Kloß in ihrem Hals und als sie spürt wie die erste Träne von ihren Wimpern perlt, dreht sie sich schnell in seiner Umarmung zu ihm um, schlingt beide Arme um Sasukes Hals und verbirgt ihr Gesicht an seinem Schulterblatt. Sie wird es später ausgiebig auf die Hormone schieben.

„Es ist perfekt.“ Ihr ersticktes Flüstern ist so leise, dass sie nicht sicher ist, ob er sie überhaupt hören kann, aber seine Arme schlingen sich zärtlich um ihren zierlichen Körper und ziehen sie näher gegen seinen.

Hinata wendet ihren Blick lächelnd von den beiden ab, als Naruto seine Hände zu beiden Seiten an ihren Nacken legt und sie sieht in seine vertrauten Augen, kurz bevor sich seine Lippen sanft auf ihre legen.

„Wir haben es für euch bauen lassen. Für uns besser gesagt.”
 

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Kazoku

3 Jahre später
 

Die beiden jungen Frauen sitzen im Garten ihres Anwesens und beobachten ihre beiden kleinen 2-jährigen Töchter, die in dem übergroßen Sandkasten vor ihnen herumkrabbeln.

Haruka Uzumaki, Narutos und Hinatas erstgeborene Tochter, die mit den typischen weißen Hyuuga-Augen und ihren dunkelblauen Haaren wie eine kleine Miniaturausgabe ihrer Mutter aussieht.

Auch Natsuko sieht ihrer Mutter mit ihren rosafarbenen Haaren und den grünen Augen unglaublich ähnlich, doch sobald sich das Bluterbe der Uchihas zum ersten Mal zeigen würde, würden sich ihre Augen rot färben.

Hinata sieht lächelnd zu den beiden Mädchen, die in wenigen Monaten ihren 3. Geburtstag feiern würden und erkennt leicht die zunehmende Müdigkeit in den kleinen Gesichtern. Auch Sakura registriert das verdächtige Gähnen auf den Lippen ihrer Tochter schmunzelnd.

„Ich denke, es wird Zeit für einen Direktflug ins Bett.“

Hinata nickt und die beiden Frauen machen sich auf, um ihre Töchter zu holen und mit einem kleinen Umweg in das Badezimmer in ihre Betten zu bringen.
 

Naruto und Sasuke waren seit über acht Wochen mit Neji und Shikamaru auf einer Mission, was besonders deutlich spürbar war, da es nur noch selten vorkam, das sie derartig lange Missionen bestritten.

Neji führt in der Regel überwiegend den Hyuuga-Clan zusammen mit seinen Cousinen und trainiert ein paar Mal die Woche ein paar Jonin, während Shikamaru schon seit Jahren als erster Berater der Hokage tätig ist.

In Abwesenheit ihrer Männer, haben sie sich heute mit den anderen Frauen im Uchiha-Uzumaki-Anwesen getroffen.

Tenten mit ihrer 3-jährigen Tochter Jiyuni und deren kleinen Bruder Tsuyoi, der erst gestern seinen 1. Geburtstag gefeiert hatte, beide braunhaarig und mit den typisch weißen Hyuuga-Augen.

Temari mit den Zwillingen Hinode und Hinoiri, die vor einer Woche ebenfalls drei Jahre alt geworden waren und dem Nesthäkchen der Familie Nara, der erst 2 Monate alte Taiyo.

Und natürlich Ino mit ihrer Tochter Kiku.
 

Haruka und Natsuko schlafen schon seit ihrer Geburt zusammen in einem Zimmer, aber heute schlafen sie ausnahmsweise schon vor der Gute-Nacht-Geschichte auf den Armen ihrer Mütter ein.
 

Hinata schließt die Zimmertür lautlos hinter sich, bevor sie Sakura in das nahegelegene Wohnzimmer und auf den dortigen Balkon folgt.

Sie sehen beide über die Dächer ihres Heimatdorfes zu, wie die Sonne langsam untergeht.

„Vermisst du es?“

Sakuras Frage durchbricht die Stille plötzlich, aber Hinata kann ihrem Gedankengang trotzdem folgen.

„Was? Das Töten? Die ständige Todesgefahr? Nein, es fehlt mir nicht.“ Hinata richtet ihren Blick zurück auf ihre langjährige Teamkameradin. „Was ist mit dir? Würdest du zurück wollen?“

Keine von ihnen hatte nach der Geburt ihrer Töchter bisher eine Andeutung gemacht, in die ANBU zurückkehren zu wollen.

„Manchmal vermisse ich den ständigen Adrenalinrausch. Aber das ist auch schon alles und dafür brauche ich nur ins Krankenhaus zu gehen. Und es würde für mich niemals in Frage kommen, meine Tochter längere Zeit zu verlassen.“ Sakura dreht sich zurück zu ihrem Haus. „Also nein, ich will nicht zurück. Ich wünschte nur manchmal, wir wären nicht immer noch ständig allein.“

Hinata folgt ihr zurück in das Wohnzimmer. „Vielleicht solltest du einmal mit ihm darüber reden.“

Aber Sakura schüttelt mit einem zynischen Lächeln auf den Lippen den Kopf. „Ich habe Sasuke einmal um etwas gebeten, das er absolut nicht tun wollte und ihn dann für acht Jahre verloren. Das ist ein Fehler, den ich bestimmt nicht noch einmal begehen werde.“
 


 

Sie hat sich gerade ihr Nachthemd angezogen, als die Schlafzimmertür in ihrem Rücken aufgeht, aber ihr Bluterbe hatte ihr seine baldige Anwesenheit schon vor einer halben Stunde verraten.

Hinata dreht sich von der Fensterwand zu Naruto um und ein Blick auf seine verdreckte Ausrüstung verrät ihr, dass sie nach ihrer Meldung bei der Hokage auf direktem Weg nach Hause gekommen sind. Sie öffnet den Mund, aber bevor sie auch nur eine Silbe über die Lippen bringt, legen sich seine rauen Hände an ihre Wangen und ziehen sie begierig an seine Lippen.

Sie erwidert seinen Kuss leidenschaftlich, aber als sie ihre Hände um seinen Hals schlingen will, hält er sie fest.

„Nicht, ich bin voller Dreck und Blut.“

Statt ihm zu erklären, dass ihr das vollkommen egal ist, fährt sie sich mit der Zunge über die Lippen und sieht zu, wie sich sein Blick dunkler färbt, als seine Augen der Bewegung folgen.

„Ich muss dir etwas sagen.“

Er hebt seinen Blick zurück zu ihrem und lässt sie offen das tiefe Verlangen in seinen Augen sehen.

„Ich muss dir auch etwas sagen, aber ehrlich gesagt, wäre mir eine Dusche zuerst lieber.“

Vertrauter Schalk tritt in seine Augen und sie hebt noch eine Augenbraue, als er bereits nach dem Saum ihres Nachthemds greift.

„Aber du kannst mich auch einfach begleiten und es mir unter der Dusche erzählen.“

Die schöne Clanerbin legt schmunzelnd den Kopf schief. „Wenn du mich jetzt ausziehst, muss ich dir nicht mehr erzählen, was ich dir sagen wollte.“

Es dauert nur wenige Sekunden, in denen er verharrt, bevor seine Hand, die immer noch den Saum ihres Nachthemds zwischen den Fingern hält, den Stoff langsam anhebt und die sichtbare Rundung ihres Bauches darunter freilegt.

Hinata öffnet die Lippen, aber bevor noch ein Wort der Erklärung darüber kommt, sinkt Naruto in einer fließenden Bewegung vor ihr auf die Knie.

„Naruto!“

Ihr atemloser Ausruf lässt ihn zufrieden gegen ihre Haut grinsen. Er weiß noch zu gut, wie sensibel ihre Haut während der Schwangerschaft mit Haruka war und die Art, wie sie unter seiner Berührung zittert, lässt ihn erahnen, dass es dieses Mal ähnlich aufregende Monate für ihn werden.

„Wir bekommen noch ein Baby!“

Er drückt seine Lippen noch einmal gegen die helle Haut unter ihrem Bauchnabel, bevor er sich erhebt und dieses Mal ungeachtet seiner Ausrüstung stürmisch die Arme um sie schlingt und sie hochhebt.

Hinata legt ihre Hände lachend an seine Wangen. „Das ist noch nicht alles.“

„Es gibt nichts, was noch besser sein könnte.“

Seine sichtliche Begeisterung entlockt Hinata ein heiseres Lachen. „Vielleicht.“

Sie sucht seinen Blick, während er sie absetzt und mit seinen Händen immer wieder über ihren Bauch fährt. „Dieses Mal werden es zwei.“

Seine Augen weiten sich innerhalb von Millisekunden und wandern sichtlich fasziniert zu ihrem Bauch und dann zurück zu ihren Augen. „Du meinst hier sind zwei Babys drin?“

Hinata lacht. „Ja.“

Aber ihr Lachen nimmt einen heiseren Unterton an, als er seine freie Hand in ihren Nacken legt und sie zurück an seine Lippen zieht.

„Wir bekommen Zwillinge!“

Das sichtliche Glück in seiner Stimme, treibt ein flattriges Glücksgefühl durch ihren Köper und sie kann nur atemlos nicken. Aber als er ihre Hand ergreift und sie hinter sich herzieht, stolpert sie beinahe, was ihn jedoch nur dazu veranlasst, sie in seine Arme zu ziehen und sie über die Schwelle des Badezimmers zu heben.

„Naruto!“

„Ich brauche jetzt dringend eine Dusche und du wirst mitkommen.“

Sie ist zu sehr mit Lachen beschäftigt, um zu erwägen zu protestieren, aber ihre Belustigung wird schnell durch eine andere Emotion ersetzt, als er sich mit schnellen Handgriffen vor ihr seiner Ausrüstung entledigt und sie achtlos in eine Ecke des Raumes wirft.

Es liegt ein schelmisches Grinsen auf seinen Lippen, als er aus seinem letzten Kleidungsstück tritt, mit einem einzigen Schritt den Abstand zwischen ihnen überwindet und sie zurück an seine Lippen zieht.

Zu abgelenkt von seiner körperlichen Nähe, reagiert sie zu spät, als er sie nach hinten drängt und sie plötzlich die hintere Wand der Duschkabine in ihrem Rücken spürt.

„Naruto, nicht-“

Sie löst sich atemlos von ihm, aber in diesem Moment dreht er bereits das Wasser über ihnen auf und entlockt ihr ein lautes Keuchen.

Er grinst, sichtlich zufrieden mit sich selbst, als er erneut den Saum ihres Nachthemds umfasst und ihr den klatschnassen Stoff mit einer Bewegung über den Kopf zieht, bevor er seine Finger auf eine sinnliche Wanderschaft über ihren entblößten Körper schickt.

Gleichzeitig senkt er den Kopf, bis seine Lippen mit jeder geraunten Silbe ihre streifen. „Das wirst du heute Nacht sowieso nicht mehr brauchen.“
 

Als sie später nebeneinander im Bett liegen, stützt Naruto sich auf den rechten Arm und musterte seine Frau liebevoll. „Seit wann weißt du es?”

Hinata fährt ihm zärtlich durch sein widerspenstiges blondes Haar. „Wir haben es schon am zweiten Tag nach eurem Aufbruch bemerkt.”

Naruto hebt eine Augenbraue, aber immer noch mit einem breiten Grinsen auf den Lippen. „Wir? Heißt das-”

Hinata nickt schmunzelnd. „Ja. Du hättest Tsunades Gesichtsausdruck sehen sollen, als sie es erfahren hat.”

„Das hätte ich zu gerne.“ Er drückt ihr einen tiefen, liebevollen Kuss auf. „Das sind fantastische Neuigkeiten!“

„Was wolltest du mir vorhin sagen?“

Es ist ein vertrautes, übermütiges Leuchten, das in seine Augen tritt und sie mit dem breiten Grinsen auf seinen Lippen bereits erahnen lässt, was er ihr sagen will.
 


 

Währenddessen ein paar Zimmer weiter
 

Sie liegt in der Badewanne und die anhaltende Müdigkeit, die ihre Lider immer weiter nach unten drückt, hätte sie eigentlich schon vor einer Viertelstunde veranlassen sollen, die Wanne zu verlassen und in ihr Bett zu gehen, aber die Wärme des Wassers, das ihren Körper umgibt, ist zu angenehm, um sie zu verlassen.

Aber gerade, als sie Gefahr läuft wegzudösen, legen sich vertraute Hände an ihre Wangen und ihre Lider fliegen ruckartig nach oben und fallen tief in dunkles Schwarz.

„Sasuke.“

Seine markanten Augen fahren kritisch über ihre feinen Gesichtszüge und registrieren zweifellos die dunklen Schatten unter ihren Augen, die ihre anhaltende Müdigkeit in den letzten Tagen immer tiefer gezeichnet hat.

„Du solltest schlafen.“

Längst damit vertraut, dass er niemals mit einer normalen Begrüßung nach Hause kommen wird, setzt sie sich ein Stück weit in der Wanne auf, legt ihre Hände an seine Wangen und beugt sich zu ihm vor, bis ihre Lippen seine berühren.

Er erwidert ihren Kuss rau und vertieft ihn leidenschaftlich, auch wenn seine Hände fest den Rand der Badewanne umklammern, statt sie zu berühren und sie weiß genau, dass es daran liegt, dass seine ganze Ausrüstung blutverdreckt ist. Deshalb fahren ihre Augen auch kritisch über ihn, sobald sie sich von ihm löst.

„Ist irgendetwas davon dein Blut?“

„Nicht wirklich. Es sind nur ein paar kleine Kratzer.“

Die schöne Medic-nin runzelt unzufrieden die Stirn. „Ihr habt euch also einmal mehr nicht zu der vorgeschriebenen medizinischen Untersuchung im Krankenhaus vorgestellt.“

Aber Sasuke stiehlt ihr gelassen noch einen Kuss, bevor er sich erhebt und anfängt seine Ausrüstung abzulegen.

Sakura erhebt sich aus der Wanne, als er ihr gerade den Rücken zudreht und wickelt sich schnell ein Handtuch um den Körper.

Aber dann fällt ihr Blick zurück auf Sasuke, der sich gerade sein Oberteil über den Kopf zieht und ein Blick auf die klaffende Wunde an seinem Schulterblatt, lässt sie zischend Luft holen.

Bloß ein paar Kratzer? Willst du mich auf den Arm nehmen?!“

Sie streckt ihre Hand nach ihm aus, aber er dreht sich um und hält ihr Handgelenk fest.

„Lass mich den ganzen Dreck abwaschen und dann kannst du es heilen, wenn dich das glücklich macht.“

Sakura runzelt unzufrieden die Stirn, was Sasuke wiederum ein seltenes Schmunzeln entlockt, bevor er sich seiner letzten Kleidung entledigt und die Duschkabine öffnet. Er zwinkert seiner Frau über die Schulter zu. „Ich würde dich ja einladen mich zu begleiten, aber ich glaube deine Zehen haben schon Schwimmhäute angesetzt.“

Er tritt in die Duschkabine und sieht so das Lächeln nicht mehr, das seine selten neckende Aussage auf Sakuras Lippen zeichnet.

Sie tauscht das Handtuch um ihren Körper gegen ihren Bademantel aus und trocknet ihre Haare, bevor sie den Stöpsel aus der Wanne zieht und seine verdreckte Ausrüstung hineinwirft. Das abfließende Wasser verfärbt sich innerhalb von Sekunden und sie greift nach dem Duschkopf, um den gröbsten Dreck von der Uniform zu spritzen.

„Lass es sein, Sakura, ich mach das morgen.“

Die erfahrene Medicn-nin ignoriert das mürrische Grummeln ihres Mannes in gewohnter Manier und säubert seine Ausrüstung grob, bevor sie ihre Hände wäscht und das Badezimmer verlässt.

Sie sinkt müde in die Matratze ihres gemeinsamen Bettes und ihr Blick fällt starr an die Decke, während ihre Hand unbewusst über ihren Bauch fährt. Ihre Worte Hinata gegenüber hallen in ihrem Kopf wieder und erinnern sie daran, warum sie sich geschworen hat, kein Wort über seine gehäuften, länger werdenden Missionen zu verlieren.
 

Das Duschwasser fließt heiß über seinen Körper und wäscht die Spuren der letzten Wochen von ihm ab. Acht Wochen, in denen sie durch den Dreck gekrochen sind und bestenfalls mittelmäßig talentierten Shinobi-Abschaum erledigt haben, um eine Schriftrolle zurück in den Besitz von Konoha zu bringen, die seines Erachtens nach keinesfalls so wertvoll sein kann, dass es vier ANBU braucht, die dem Dieb zwei Monate lang durch das halbe Land nachjagen.

Er spürt Sakuras Chakra im Zimmer neben sich, obwohl er gleichzeitig die Distanz in ihren Augen registriert hat und es braucht kein strategisches Genie, um sich zusammenzurechnen, warum seine Frau seiner Heimkehr so steif gegenüber steht.

Wenn sie statt geplanter drei Wochen, acht Wochen auf einer Mission unterwegs gewesen wäre, hätte er schon nach der Hälfte der Zeit einen Aufstand in Tsunades Büro angezettelt und ihre Rückkehr wäre kaum so still abgelaufen.

Aber er weiß auch, dass es alte Dämonen sind, die Sakura in dieser Situation ihre sonst so meinungsstarke Art ablegen lassen.

Sasuke steigt aus der Dusche und greift abwesend nach einem Handtuch, das er lose über seine Haare und seinen Körper zieht, bevor er das Zimmer verlässt.
 

Er trägt nur ein Handtuch um die Hüfte geschlungen, aber ihre Augen fahren aus einem anderen Grund kritisch über seinen Körper. Sobald er vor ihr auf die Kante des Bettes sinkt, streckt Sakura die Hände nach der ersten tieferen Schnittwunde auf seinem Oberkörper aus und aktiviert ihr Chakra.

Sasuke lässt sie wortlos gewähren und sieht für einen Moment auf ihre geschickten Hände herab, bevor er ihren Blick sucht, der jedoch auf seinen Oberkörper gesenkt bleibt.

„Tsunade will, dass Naruto möglichst bald ihre Nachfolge antritt.“

Sakura sieht für einen Moment von ihrer Heilung auf und ehrliche Freude erhellt ihre Augen. „Das ist fantastisch!“

Sasuke nickt, aber sein Gesichtsausdruck bleibt gewohnt stoisch. „Sobald es offiziell ist, werde ich die Leitung der ANBU übernehmen.“

Seine ruhigen Worte lassen Sakura verständnislos die Stirn runzeln. „Die Leitung der ANBU? Aber das-“

„Bedeutet vor allem viel Papierkram und wenige Außenmissionen.“

Die erfahrene Medic-nin schüttelt ablehnend den Kopf. „Das wird dich niemals glücklich machen.“ Um sich zu beschäftigen, streckt sie die Finger nach einer kleineren Verletzung auf seinem Rücken aus, aber er greift erneut mit einer Hand nach ihren Handgelenken und schließt die Finger seiner freien Hand um ihr Kinn, um sie zu zwingen seinen Blick zu erwidern.

„Ich bin bereits glücklich, Sakura. Du und Natsuko ihr seid mein größtes Glück.“

Seine ehrlichen Worte zerren an ihrem Herz, aber sie vergräbt ihre Zähne dennoch zögernd in ihrer Unterlippe. „Ich will nicht, dass du es unsretwegen tust, Sasuke. Wenn du es eines Tages bereust, aus dem aktiven Dienst zurückgetreten zu sein-“

Ihre Worte verhallen an seinen Lippen, als er sich vorbeugt und sie rau gegen ihre drückt.

„Sasuke.“

Ihr Protest ist nur noch ein raues Flüstern, als er eine Hand in ihren Nacken legt und mit seinen Lippen seinen Fingern folgt, die über ihren Nacken bis zum tiefsten Punkt des Ausschnitts ihres Bademantels wandern.

Aber als er ansetzt den flauschigen Stoff auseinanderzuziehen, greift sie mit beiden Händen nach seinen Handgelenken.

„Sasuke, warte-“

Doch der dunkelhaarige Clanerbe sucht ruhig ihren Blick. „Ich weiß genau, was ich tue, Sakura. Ich werde vordergründig für das Training der kompletten ANBU verantwortlich sein und Naruto auf seinen Reisen begleiten. Glaub mir, ich werde nach wie vor genug zu tun haben. Aber gleichzeitig werde ich unserer Tochter auch ein Vater sein können, den sie öfter als nur alle paar Monate zu Gesicht kriegt.“

„Das meinte ich nicht.“ Sie schließt ihre Hände liebevoll um sein Gesicht. „Du hast dich entschieden und ich weiß es besser, als zu versuchen, dich umzustimmen. Nicht, dass ich das wollte. Ich werde mich bestimmt nicht darüber beschweren, wenn du öfter Zuhause bist.“

Der Uchiha schmunzelt belustigt. „Ich bin sicher, nach ein paar Monaten wirst du dir wünschen, ich wäre wieder auf einer längeren Mission unterwegs.“

Aber Sakura schüttelt den Kopf und geht einmal nicht auf seine neckende Stichelei ein. Stattdessen blinzelt sie die ersten Tränen aus ihrem Augenwinkel energisch fort und verflucht das Chaos in ihrem Körper.

„Nein. Ich werde es genießen zuzusehen, wie du unseren Kindern ein wundervoller Vater bist.“

Sasuke runzelt noch die Stirn, während Sakura eine seiner Hände in ihre nimmt und sie unter ihren Bademantel führt.

Seine Augen weiten sich, als er die kleine, aber spürbare Rundung unter seinen Fingerspitzen spürt und dieses Mal hält sie ihn nicht zurück, als er die Schlaufe ihres Bademantels löst und den Stoff auseinanderschiebt.

Er fährt mit beiden Händen die Konturen der Rundung nach, die ihre Schwangerschaft verrät.

Das minimale Zittern, das unter seiner Berührung durch ihren Körper jagt, lässt ihn zurück in ihre Augen sehen.

„Wie lange?“

„Es ist mittlerweile schon die 14. Woche.“

Sie sieht etwas in seinen Augen aufblitzen und als sie es als Bedauern erkennt, atmet sie erleichtert aus. Seine sichtliche Reue, nicht dagewesen zu sein, als sie es erfahren hat, beruhigt sie, dass er seine Entscheidung nicht mehr im aktiven Dienst zu arbeiten, vielleicht doch nicht bereuen wird.

Sie zieht ihn an ihre Lippen, während er noch nach Worten sucht, ihr seine Gedanken zu erklären.

Sie lässt sich zurück in die Kissen sinken und sobald ihr nackter Oberkörper sich gegen seinen schmiegt, verschwindet die Ruhe aus ihren Berührungen und macht der Sehnsucht wochenlanger Trennung Platz.

Seine rauen Hände fahren aufreizend über ihren Körper, während sie ihm mit wenigen Bewegungen das Handtuch vom Körper zieht.

Sie biegt seufzend den Rücken durch und schiebt ihre Finger in seine Haare, während seine Lippen heiße Spuren über ihren Nacken ziehen. Ihr raues Stöhnen verhallt gegen seine Lippen, als er nach ihren Händen greift und ihr zierlicher Körper zittert erregt unter seinem, als er ihre Finger miteinander verschränkt, bevor er ihren Körper vollständig in Besitz nimmt.
 

.

.

.
 

7 Monate später
 

Sasuke sieht vorsichtig von den schlafenden Säuglingen in den drei Betten zu seinem besten Freund, dessen Lippen ein breites Grinsen ziert.

Ihre Söhne, Shinzo Uchiha und die Zwillinge Tsubasa und Minato Uzumaki, die einander auch noch bis aufs Haar glichen, würden ihnen in den nächsten Jahren zweifellos ausreichend Ärger bescheren.

Aber für den Moment schlafen sie friedlich und erleichtern den beiden hochtalentierten Shinobi damit das Leben, während ihre Frauen mit ihren Töchtern beim Einkaufen waren.

„Hättest du gedacht, dass wir jemals dieses Leben führen würden?“

Narutos Frage drückt eine tiefe Zufriedenheit aus, während er auf seine schlafenden Söhne herabsieht. Selbst seine Ernennung zum Hokage vor wenigen Monaten, scheint den Blondschopf bei Weitem nicht mit so viel Freude zu erfüllen, wie seine drei Kinder.

„Nein.“

Auch Sasukes Blick wandert zurück zu seinem Sohn.

Er hat eine Zeit lang gebraucht, sich daran zu gewöhnen, wie schwerwiegend sich der Schwerpunkt seines Lebens mit der Geburt seiner Tochter und jetzt seines Sohnes verändert hat. Er hatte kaum länger eine Familie als Naruto und die Gründung seiner eigenen Familie war mit Emotionen verbunden, mit denen er nicht gerechnet hat.

Diese unbeschreibliche Panik, als Natsuko vor ein paar Monaten im Kindergarten vom Baum gefallen ist und sich den Arm gebrochen hat. Die Panik, die er in diesem Ausmaß noch nie gespürt hat, stand im starken Kontrast zu der Emotion, die ihn von Kopf bis Fuß erfüllt hat, als Tsunade ihm zum ersten Mal seine Kinder in die Arme gelegt hat. Das gleiche Gefühl, das ihn vollkommen ausgefüllt hat, als Natsuko ihn zum ersten Mal Papa genannt hat. Es ist ein merkwürdiges, vielschichtiges Gefühl, für das er noch keine Worte gefunden hat.

„Wir haben wirklich ein wahnsinniges Glück.“

Narutos Aussage lässt ihn aufsehen und im ersten Moment nickt er eher reflexartig.

„Ja.“

Das ist es, das Wort nach dem er gesucht hat. Es ist Glück.
 

.

.

.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Und was denkt ihr?
Ich hoffe der Auftakt hat euch gefallen!
GlG
Eure Hinarika Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich weiß, das Kapitel wirft mehr Fragen auf als es beantwortet, aber das war auch so beabsichtigt ;)
GlG
Eure Hinarika Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe die Neuauflage dieses Kapitels hat euch gefallen!
GlG
Hinarika Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Also, ich habe lange mit mir gerungen, ob ich das Kapitel so schreiben soll oder nicht, aber ich wollte gerne und ich hoffe ihr könnt mit dieser Wendung leben, die bestimmt die meisten von euch so nicht erwartet haben.
Ich will kurz erklären, was ich mir dabei gedacht habe:
Zum einen ging es mir darum, dass ich finde, dass die Beziehung zwischen Naruto und Hinata oftmals ein wenig zu harmonisch dargestellt wird (auch von mir). Wenn die beiden Schwierigkeiten zu bewältigen haben, dann kommen diese eigentlich immer von außen.
Außerdem geht es in dieser Fanfic vorrangig um Geheimnisse und was das Verheimlichen jener für Konsequenzen haben kann, deshalb fand ich es nur fair, dass auch die Männer in den letzten vier Jahren das eine oder andere erlebt haben, wovon sie nicht unbedingt wollten, dass die Frauen davon erfahren...
Ich bin wie immer sehr gespannt zu hören, was ihr über diese neue Entwicklung denkt, aber ich will nichts darüber hören, dass Naruto Hinata nie betrügen würde, denn technisch gesehen hat er sie nicht betrogen, weil sie ja nicht zusammen waren und wenn sie in einer Beziehung gewesen wären, hätte ich das bestimmt nicht so geschrieben, aber in diesem Szenario konnte ich mir das Ganze durchaus vorstellen…
Also reißt mir nicht gleich den Kopf ab ;)
Bis zum nächsten Mal
GlG
Eure Hinarika Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So, ab hier wird die Neuauflage noch ein wenig weiter von der alten Version abweichen, als die ersten paar Kapitel...
Ich hoffe es hat euch gefallen, auch wenn es ein ein wenig deprimierendes Kapitel war...
GlG
Eure Hinarika Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich werde mein Möglichstes tun, dass ihr auf das nächste Kapitel nicht so lange warten müsst!
Bis dahin
GlG
Eure Hinarika Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So, ich hoffe die Neuauflage dieses Kapitels hat euch gefallen!
GlG
Eure Hinarika Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe die Neuauflage gefällt euch und entschuldigt nochmal die lange Wartezeit!
GlG
Eure Hinarika Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe die Neuauflage gefällt euch und wünsche euch allen einen guten Rutsch!
GlG
Eure Hinarika Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So ich hoffe die Neuauflage gefällt euch^^
Jetzt bleiben nur noch ein Kapitel und der Epilog...
Bis dahin
LG
Eure Hinarika Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So, das war offiziell das letzte Kapitel von ANBU NI!
Ich hoffe es hat euch gefallen!
LG
Hinarika Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Irgendwie ist das für einen Epilog ziemlich lang geworden... XD
Aber jetzt stehe ich trotzdem zum zweiten Mal und dieses Mal vermutlich endgültig am Ende meiner Story ANBU.
Es hat mir wahnsinnigen Spaß gemacht, diese Geschichte zu überarbeiten und ich hoffe, euch hat es genauso gefallen!
Vielen Dank für all eure lieben Kommentare und ich hoffe wir lesen uns bei einem anderen Projekt mal wieder ;)
GlG
Eure Hinarika Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (289)
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Von:  Hokagebernd
2020-05-24T08:31:54+00:00 24.05.2020 10:31
Tolles Ende hatt mir sehr gefallen so mit wird aus dem ushiah virtel das ushiah Uzumaki anwesen da können die Frauen sich um die Kinder kümmern wenn die Männer wieder sich am raufen sind und Sakura is dann da um sie zu verazten wenn sie es mal wieder übertrieben haben
Von:  Black_Sabbath
2019-09-28T19:37:39+00:00 28.09.2019 21:37
okay, hier muss ich doch mal ein klein wenig kritischer werden: dieser Teil war ja wirklich "sehr" romantisch. Aber hey, seinen wir fair: da Masashi Kishimoto es im Orginal etwas an NaruHina-Romatik hat mangeln lassen ist es nur verständlich, wenn die Fans das selbst in die Hand nehmen, da kann das natürlich auch mal eskalieren xD
Wichtig ist eigentlich auch nur, dass Du auf Dich selbst Stolz sein kannst, da Du es ein zweites mal geschafft hast, eine komplette Geschichte zu schreiebn: respekt! Mach weiter so undbleib Deinem Stil treu^^
Von:  Black_Sabbath
2019-09-28T19:24:15+00:00 28.09.2019 21:24
Okay, mit dieser Entwicklung hatte ich nun wirklich NICHT gerechnet O.O als es um Naruto Geheimnis geht, hatte ich an etwas düsteres oder gar blutigeres gedacht... aber DAS war jetzt schon eine Überraschung und ich sehe das mit vielen Gemischten Gefühlen:
1) ...okay, seien wir alle mal ehrlich: sowas kann passieren
2) arme Hinata! :(
3) Mein Gott, die Charaktere sind halt noch halbe Kinder, da fühlt sich sowas noch wie ein Weltuntergang an
4) Naruto war zu diesem Zeitpunkt nicht mit Hinata zusammen und ihr keine Treue schuldig!
und 5) ...
NARUTO, DU ELENDER JUDAS!!! WIE KONNTEST DU DICH NICHT FÜR HINATA AUFSPAREN? UND WIESO TRINKST DU?? UND WAS SOLLTE DAS DEN FÜR EIN ARGUMENT SEIN??? DAFÜR MÖCHTE ICH DIR AM LIEBSTEN ALLE KNOCHENBRACHEN!!!
...(war das jetzt übertrieben?)
Antwort von:  Black_Sabbath
28.09.2019 21:25
okay... von Sasuke hatte ich nix anderes erwartet XD
Von:  Hokagebernd
2018-06-21T08:24:10+00:00 21.06.2018 10:24
Tolles kapitel nun da is das große Geheimnisse raus also man kann froh sein das hiash schon in einem Grab is sonnst hätte Naruto ihn da Hin befördert u. Sakura weiss ganz genau wie sie sasuke auf ziehen kann aber sollte auf passen das sie nich zu weit geht denn er kann das genauso gut u. Das weiß sie ganz genau
Von:  Hokagebernd
2018-05-31T16:41:37+00:00 31.05.2018 18:41
Tolles Kapitel nun da würde konoha mal wieder angegriffen aber fragt sich nur wieso
Von:  Hokagebernd
2018-05-30T18:03:03+00:00 30.05.2018 20:03
Tolles Kapitel nun das is ja mal ne Wendung mit der man nich gerechnet hat das beide schwanger sind na das kann ja was werden
Von:  Hokagebernd
2018-05-29T18:48:53+00:00 29.05.2018 20:48
Tolles Kapitel die Vorfälle in konha u. Suna sind keine zu fälle es fragt sich nur was o. Wer da hinter steckt u. Wieso es wahr Gut das sasuke Hinata erzählt hat wie das zu Stande kam mit der anderen
Von:  XxGirlyxX
2018-05-27T21:04:48+00:00 27.05.2018 23:04
Ein wirklich gelungenes Ende 👏
Hat mir sehr viel Spass gemacht zu lesen 😊 und es ist auch irgendwie schade das sie vorbei ist 😋
Aber alle sind glücklich und so soll es auch sein. 😊
Mach weiter so
Glg XxGirlyxX
Von:  Kleines-Engelschen
2018-05-22T16:24:26+00:00 22.05.2018 18:24
ein wundervoller abschluss und ein tolles passendes ende. danke für diese geschichte :)

greetz
Von:  Scorbion1984
2018-05-22T06:59:54+00:00 22.05.2018 08:59
Nun ist auch diese FF zu Ende ,schade ,es war eine tolle Fortsetzung von Anbu !
Ein schönes letztes Kapitel ,nun haben Naruto und Sasuke endlich die von Ihnen so heissersehnte Familie !


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