Zum Inhalt der Seite

My way to...

Sasuke x Naruto
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

... a nice class trip?

Zuerst mal: Ich bin wieder da!^O^ Es tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, aber ich war einen Monat in England und dann nervte noch ständig das Arbeitsamt und hat mich in eine Maßnahme geschickt.T-T Naja, auf jeden Fall habt ihr hier das neue Kapitel. Viel Spaß.^^
 

~Naruto~
 

Es war erst früh am Morgen, als ich schon durch die, noch ruhigen, Straßen der Stadt hetzte. Meine Lunge schmerzte bereits, denn ich lief schon seit gut 15 Minuten mit einem riesigen Rucksack auf dem Rücken! Meine Umhängetasche, in der ich mein Portemonnaie, Handy und mein Frühstück aufbewahrte, schlug unablässig gegen meine Oberschenkel, was ich aber ignorierte. Für einen Außenstehenden würde es das typische Bild eines Jungen ergeben, der mal wieder verschlafen hatte und jetzt wie ein Wahnsinniger rannte, um doch noch pünktlich zur Schule zu kommen, aber ausnahmsweise war ich nicht Schuld an dieser Verspätung! Im Gegenteil, ich hatte mir gestern schon eine orange, dreiviertel lange Hose mit passender Weste, schwarzem Shirt und passenden Turnschuhen raus gelegt, um heute Morgen Zeit zu sparen. Ich war auch sehr früh aufgestanden und pünktlich los gegangen, doch unerwarteter Weise kam mein Zug, wegen irgendwelchen technischen Schwierigkeiten, eine halbe Stunde zu spät! Und das ausgerechnet heute, wo die Klassenfahrt beginnen sollte und Sasuke noch so deutlich gesagt hatte, wir sollten pünktlich sein. Das würde ganz bestimmt wieder Ärger mit ihm geben. Seitdem ich vor anderthalb Wochen in der Schule zusammen geklappt war und Sasuke mir an dem Abend die Haut gerettet hatte, haben wir kaum ein Wort miteinander gewechselt. Ich verstand ihn einfach nicht. Immer wenn ich glaubte ihn endlich durchschaut zu haben oder zu wissen, was er vorhatte, tat er etwas völlig Unerwartetes, das alles, was ich glaubte, über den Haufen warf. Mal war ich mir sicher, er wäre ein herzloses, menschenmeuchelndes Biest, das es liebte mit den Gefühlen anderer Menschen zu spielen bevor er sie erbarmungslos umbrachte und in anderen Momenten bildete ich mir ein, wirklich so etwas wie Sorge in seinen Augen zu sehen. Ich konnte mir einfach keinen richtigen Reim auf diesen Typen machen. Und ich musste mir immer wieder in Erinnerung rufen, dass ich vorsichtig sein musste. Sasuke war unberechenbar. Wie gesagt, ich wusste nie, was er vorhatte.

Ich rannte um die Ecke und erreichte endlich die Schule. Das Gebäude erstreckte sich in einiger Entfernung von mir und dahinter war deutlich die allmählich aufgehende Sonne zu sehen. Direkt vor dem Eingangstor stand der Bus, der uns fahren sollte, und unglücklicherweise auch Sasuke. Er stand lässig da und sah zu, wie ein paar meiner Mitschüler angestrengt versuchten ihre Taschen im Gepäckraum des Busses zu verstauen. Als ich jedoch näher kam, wandte er sich von ihnen ab und sah mich direkt an. Keuchend und schnaufend kam ich langsam zum Stehen und brauchte einige Sekunden, um wieder zu Atem zu kommen. Dabei streifte ich mir langsam meinen schweren Rucksack von den Schultern und stellte ihn auf den Boden.

//Vielleicht wäre ein bisschen mehr Sport doch keine so schlechte Idee.// Ich sah in das Gepäckfach und suchte nach einer freien Stelle für meinen Rucksack. So groß, wie manche Koffer waren, mussten die Besitzer ihren halben Kleiderschrank mitgenommen haben. Es war kaum noch Stauraum übrig. Das waren sicher die Koffer der Mädchen, die schienen vergessen zu haben, dass wir nur für eine Woche wegfuhren. Ich hob meinen Rucksack hoch, als sich jemand neben mich stellte und begann zu sprechen.

„Lieber spät als nie, hm?“ Sofort sah ich zu Sasuke. Ich musste etwas hochschauen, da ich mich gerade vorgelehnt hatte und er sowieso gut einen halben Kopf größer war als ich. Er schaute ein wenig missgelaunt aus und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Er trug eine schwarze Jeans, zusammen mit einem schwarzen Hemd, bei dem er den oberen Knopf offen gelassen hatte. Dazu hatte er sich einen grauen Schal umgebunden, der ihm locker um den Kragen hing. Wieder einmal fiel mir auf, wie stark der Kontrast zwischen seiner Haut und seinen Haaren war.

//Echt der Wahnsinn…// Unvermittelt wurde mir warm im Gesicht und ich fürchtete, dass ich zu allem Überfluss auch noch rot anlief. Was dachte ich da nur schon wieder! Sasuke war definitiv nicht gut für mich!

„Dieses Mal konnte ich wirklich nichts dafür! Mein Zug ist zu spät gekommen.“ Einen Augenblick lang sah er mich noch mit diesem ernsten Gesichtsausdruck an, ehe er resigniert seufzte, sich vorbeugte und nach meinem Rucksack griff. Ich sah ihm erstaunt zu, wie er diesen mit Leichtigkeit ins Gepäckfach hob und dabei weiter redete.

„Wenn dir mal keine Ausrede einfällt.“ Einen Moment schaute ich noch verwundert drein, ehe ich ihn empört ansah.

„Aber das ist keine Ausrede! Es ist wahr!“ Er richtete sich langsam wieder auf und zu meiner Überraschung hatte sich auf seinem Gesicht ein leichtes Grinsen gelegt, welches aber nicht lange hielt.

„Ja, ist ja gut, meinetwegen.“ Sasuke wirkte nicht mehr ganz so missgelaunt. Während er sprach, ließ er das Gepäckfach scheppernd zu fallen und drehte sich wieder zu mir. Er trat plötzlich einen Schritt auf mich zu, legte mir seine rechte Hand auf die Schulter und schob mich zum vorderen Buseingang.

„Jetzt beeil dich und steig endlich ein. Wir sind eh schon spät dran.“ Ich war überrascht von Sasukes Verhalten. Eigentlich hatte ich mit einer gewaschenen Standpauke für das Zuspätkommen gerechnet, aber er ging überhaupt nicht weiter darauf ein. Fand ich aber nicht schlimm. Stattdessen schob er mich in den Bus. Dort sah ich mich erst mal um. In der ersten Reihe, gleich rechts von mir, saßen eine Frau und ein Mann, die als Begleitung mitkamen. Wessen Eltern es waren, wusste ich nicht. Links von mir auf dem Platz saß Sensei Kakashi, der sich gerade mit den beiden Eltern unterhielt. Auf dem Platz hinter ihm schien niemand zu sitzen, doch fiel mir auf den zweiten Blick auf, dass dort eine Tasche und eine Jacke lagen. Es sah verdammt nach Sasukes Jacke aus. Für mich war damit erst mal klar, dass ich definitiv so weit hinten, wie nur möglich sitzen würde. Hinter der ersten Reihe waren einige Plätze frei oder nur halb besetzt. Im Mittelteil des Busses saßen fast nur Mädchen, während sich die Jungs hinten verteilt hatten. Die meisten meiner Klassenkameraden sahen noch ziemlich müde aus und dementsprechend ruhig war es auch, abgesehen von dem Gequatsche aus der hinteren Reihe. Sofort fielen mir Shikamaru, Kiba, Choji und einige Andere auf und glücklicher Weise war direkt neben Choji auch noch ein Fensterplatz frei. Da schien es doch mal tatsächlich jemand gut mit mir zu meinen, denn ich wollte weder bei Sasuke vorne, noch zwischen den ganzen Mädchen im Mittelteil sitzen.

„Du darfst dich auch ruhig hinsetzten.“, kam es von Sasuke, der noch immer hinter mir stand. Ich schämte mich ein bisschen, da ich tatsächlich vergessen hatte, dass er noch hinter mir war.

„J-ja.“ Schnell ging ich durch die Reihen nach hinten und wurde von Kiba und den Anderen überraschend fröhlich begrüßt.

„Morgen Naruto! Hast es doch noch pünktlich geschafft. Wir dachten schon, du würdest nicht mehr kommen.“ Während Kiba das sagte, grinste er mich breit an. Würde mich ehrlich gesagt nicht wundern, wenn die sogar Wetten abgeschlossen hätten.

„Wir haben dir ´nen Platz freigehalten.“, meinte Shikamaru nebenbei und deutete auf den Platz neben Choji.

„Danke Leute!“ antwortete ich darauf ehrlich und drängelte mich auf meinen Platz an der rechten Fensterseite. In den vergangenen Monaten hatte ich oft zu spüren gekriegt, dass ich mich nicht auf sie verlassen konnte, wenn es sich um ernste Angelegenheiten handelte, oder zumindest um welche, bei denen man von der Schule geschmissen werden konnte, wenn man erwischt wird, wie zum Beispiel die Sache mit Sasukes Wohnung, aber hier bekam ich fast ein schlechtes Gewissen, dass ich oft so schlecht über sie gedacht hatte. Die Jungs redeten inzwischen schon wieder, ich bekam aber nicht mit worüber, denn ich achtete mehr auf Sasuke, der jetzt durch die Reihen ging und die Schüler zählte. Anschließend redete er kurz mit dem Busfahrer, der dann den Motor startete und losfuhr.

//Sieht wohl so aus als hätten die wirklich nur noch auf mich gewartet.//, dachte ich mir, denn seit ich angekommen war, waren keine fünf Minuten verstrichen. Ich konnte aber auch gut nachvollziehen, weshalb Sasuke so früh wie möglich losfahren wollte. Der Zielort unserer Klassenfahrt war eine Herberge, die sich in einer ziemlich abgelegenen und bergigen Gegend, fast fünf Stunden von hier, befand. Und das war nur die Zeit, wenn man freie Fahrt hatte und keine Pausen machte. Ich wusste jetzt schon nicht, was ich die ganze Zeit machen sollte. So früh am Morgen hatte ich noch überhaupt keine Lust irgendetwas zu tun. Neben mir war es ungewöhnlich ruhig geworden, weshalb ich zu den Jungs rüber sah. Sie hatten sich alle samt in ihre Sitze zurück gelehnt und die Augen geschlossen, schienen sogar schon eingeschlafen zu sein. Damit waren sie nicht die Einzigen. Mir war gar nicht aufgefallen, wie leise es im Bus geworden war, seit wir losgefahren waren. Die Meisten lehnten sich an die Fensterscheiben oder die Sitze und nutzten ihre Jacken und Pullis als Kissen. Nur einige wenige blieben wach und unterhielten sich miteinander. Sasuke hatte sich nach vorne, neben Sensei Kakashi gesetzt und unterhielt sich gerade mit ihm. Ich zog meine Jacke aus und ließ mich tiefer in den Sitz sinken. Wenn ich schon die Gelegenheit dazu hatte, konnte ich wenigstens auch versuchen noch etwas zu schlafen. Meine Jacke knüllte ich zusammen, drückte sie ans Fenster und lehnte mich dagegen. Ich betrachtete durch die Scheibe die vorbeiziehenden Häuser und hing meinen Gedanken nach. Mir wurde seltsam zumute, wenn ich daran dachte, dass Sasuke die ganze Woche ständig in meiner Nähe sein würde. Einerseits war da Angst, denn ich wusste, wie gefährlich Sasuke sein konnte. Aber auf der anderen Seite, ich konnte es mir nicht richtig erklären, war da noch etwas Anderes. Seit er mir letztens, so ungern ich es auch zugab, das Leben gerettet hatte, fühlte ich mich sicherer. Ich hatte nicht mehr ständig das Gefühl, das vielleicht schon bald mein letztes Stündlein geschlagen hätte. Aber mir war auch klar, dass diese Sicherheit trügerisch war.

//Ich darf bloß nicht unachtsam werden! Das würde er sofort ausnutzen!// Dabei ging mein Blick zu Sasuke und ich starrte ihm förmlich Löcher in den Kopf. Der aber unterhielt sich weiter mit Kakashi. Wenn man ihn so betrachtete würde man nie auf den Gedanken kommen, dass er ein eiskalter und gnadenloser Vampir war, der rücksichtslos seine Opfer tötete und wie Dreck entsorgte. Er hatte vor Weihnachten einmal behauptet, er wäre schon mal verheiratet gewesen, was mir aber schwer fiel zu glauben. Ehrlich gesagt könnte ich mir auch gut vorstellen, dass er gelogen hatte, um Sakura eins rein zu würgen.

Während ich weiter vor mich hin grübelte, wurde ich allmählich müder und schlief kurz darauf ein.
 

♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥
 

„-uto. Wach auf, Naruto!“ Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, ehe ich langsam wieder wach wurde. Irgendwer rüttelte an meiner linken Schulter. Ich blinzelte ein paar Mal, brauchte aber einige Momente um mich zu sammeln. Ich hatte sehr tief geschlafen. Mein erster Blick ging wieder aus dem Fenster. Wir hatten angehalten und standen jetzt auf einer Autobahnraststätte. Ein paar meiner Klassenkameraden standen auch schon draußen und schwatzten heiter miteinander. Ich war etwas irritiert.

//Hab ich etwa die ganze Zeit bis zur Pause durchgeschlafen?!// Dabei kam es mir gerade so vor als hätte ich nur für einen Moment die Augen geschlossen. Die Hand, die noch immer auf meiner Schulter ruhte, zog leicht an mir, so dass ich nach links sah. Im nächsten Augenblick war ich putzmunter, denn ich blickte in ein schwarzes Augenpaar, dass mir nur allzu bekannt war. Sasuke kniete mit dem rechten Bein auf dem Sitz von Choji, der offensichtlich auch schon rausgegangen war, während er mit dem linken Arm auf dem Vordersitz lehnte und der Rechte noch immer auf meiner Schulter ruhte. Das sah wirklich cool aus, aber das hätte ich ihm niemals gesagt.

„Ich dachte schon, du wachst gar nicht mehr auf.“ Während er sprach, nahm er die Hand von meiner Schulter. Ich rieb mir über die, noch immer müden, Augen, ehe ich ihm antwortete.

„Wieso das denn?“ Auf seinem Gesicht bildete sich ein amüsierter Ausdruck, auch wenn es nicht besonders heiter war.

„Wieso… Deine Freunde haben schon vor 10 Minuten versucht dich zu wecken. Die haben sogar deinen Puls gefühlt, weil sie glaubten du wärst tot.“ Innerlich konnte ich darüber nur grinsen. Das war so typisch.

„Diese Spinner! Ich hab doch nur geschlafen.“ Sasukes amüsiertes Gesicht war inzwischen wieder gewichen und er sah ernst wie immer drein.

„Ich weiß, andernfalls hätte ich das gemerkt. Jetzt steh auf und vertritt dir die Beine.“ Ich hatte nur überhaupt keine Lust aufzustehen, viel zu angenehm war der Schlaf gewesen. Doch anstatt aufzustehen, damit ich rausgehen konnte, lehnte er sich vor, fasste mich an den Schultern und drückte mich gegen den Sitz und das Fenster. Ich war so überrascht, dass ich ihn erst nur ansah.

„Ich wüsste allerdings auch noch etwas Besseres, was ich tun könnte…“ Er grinste mich an und entblößte dabei seine spitzen Zähne. Mir wurde unwohl, denn ich hatte eine Ahnung was er vor hatte. Während er sprach, löste er seine rechte Hand und strich mit seinem blassen, schlanken Daumen über die Schlagader an meinem Hals. Dabei legten sich seine anderen vier Finger in meinen Nacken. Ich bekam eine Gänsehaut, denn seine Finger waren eiskalt. Kälter, als ich sie in Erinnerung hatte. Sein Blick ruhte ebenfalls an dieser Stelle. Er wirkte abwesend und ich konnte mir nur zu deutlich vorstellen, woran er gerade dachte. Aber das ließ ich mit mir ganz sicher nicht machen. Ich war keine Zwischenmahlzeit!

Ich tat mein Bestes ihn drohend anzusehen und drückte etwas gegen seinen Brustkorb. Das holte ihn wieder zurück in die Realität und er blinzelte einige Male, ehe er sich zurück lehnte und auf mich herab sah. Bei seinem kühlen Blick lief es mir eiskalt über den Rücken.

„Aber ohne mich!“ Auf einmal kam mir der Gedanke raus zu gehen und mir die Beine zu vertreten nicht mehr ganz so schlecht vor. Ich schlug Sasukes linke Hand beiseite und stand auf. Doch zu meiner Überraschung erhob auch er sich und machte Platz, damit ich an ihm vorbei zum Ausgang gehen konnte. Diese Gelegenheit ließ ich mir sicher nicht entgehen! Ich ging gerade an ihm vorbei, als er mich plötzlich am Oberarm packte, etwas grob zurück zog und dazu brachte, mich noch einmal umzudrehen. Sein Gesicht war meinem nah, etwas zu nah, denn ich konnte deutlich seinen Atem auf meiner Haut spüren. Ich griff nach seinem Handgelenk, mit dem er mich noch immer festhielt, denn sein Griff begann schon zu schmerzen. Er sah mir tief in die Augen, als versuche er irgendetwas darin zu sehen, ehe er erneut das Wort ergriff.

„Hör zu, Naruto. Es wäre besser, wenn du mich die nächste Woche nicht reizen würdest, ansonsten könnten wir Beide schwerwiegende Probleme bekommen.“ Mit diesen Worten ließ er mich los. Einige Augenblicke erwiderte ich noch seinen Blick und rieb mir dabei den Arm. Ich hatte keine Zweifel, dass er es wirklich ernst meinte. In seinem Blick ruhte etwas Drohendes, so hatte er mich vorher noch nie angesehen. Eilig drehte ich mich um und ging an den Sitzen vorbei zum Ausgang. Bevor ich ausstieg, sah ich noch einmal, über meine Schulter. Er schaute mir hinterher und als sich unsere Blicke trafen, drehte ich mich schnell wieder weg und stieg aus. Wenn ich ehrlich war, hatte er mir damit einen ganz schönen Schrecken eingejagt. So hatte er noch nie mit mir geredet. Trotzdem versuchte ich mir nichts anmerken zu lassen und ging zu den anderen. Nebenbei aß ich eher lustlos mein Frühstück.
 

~Sasuke~
 

Wenn Naruto schlau war, und ich wusste, dass er nicht auf den Kopf gefallen war, dann würde er meine Warnung nicht auf die leichte Schulter nehmen. Mir graute es schon vor der kommenden Woche. Die ganze Zeit müsste ich auf diese nervenden Gören Acht geben. Ich konnte nicht einfach so auf Beutezug gehen. Es würden sich nicht viele Gelegenheiten ergeben, um an frisches Blut zu kommen und wenn mir Naruto auch noch ständig vor der Nase rumliefe, würde es nahezu unmöglich werden die Beherrschung zu bewahren. Sein Blut roch, und schmeckte, wunderbar. Unter Hunderten könnte ich ihn finden. Doch für diese Woche war das gefährlich. Ich könnte so einfach in Versuchung kommen ihn in irgendeine stille Ecke zu zerren und meinen Durst an ihm zu stillen. Er würde mich nicht einmal verraten, da war ich mir sicher. Vorausgesetzt, dass ich ihn nicht ausversehen tötete, was aber leicht passieren konnte, wenn ich mich nicht unter Kontrolle hatte. Und dann hätte ich die Bescherung. Wenn ich ihn daheim umbringen würde, wäre das überhaupt kein Problem, aber hier auf Klassenfahrt, wo ich die Verantwortung für ihn habe, wäre das ein einziges Dilemma!

Als Naruto aus dem Bus stieg und mir diesen seltsamen Blick zu warf, folgte ich ihm. Anscheinend hatte ich ihm doch ein bisschen Angst eingejagt, denn er hatte es auf einmal ziemlich eilig raus zu kommen. Und dabei wollte er erst gar nicht wach werden, geschweige denn aufstehen. Es wäre mir wahrscheinlich nicht mal aufgefallen, dass er noch da hinten in der Ecke schlief, wenn seine Freunde nicht alle dort hinten versammelt gewesen wären, um ihn wach zu bekommen. Ich habe nur selten jemanden erlebt, der so tief und fest schlafen konnte.

Ich verließ ebenfalls den Bus, warf dabei noch einmal einen Blick zu Naruto, der schweigend neben seinen Freunden stand und etwas aß, und ging zu Kakashi und den Begleiteltern.

„Ist er doch noch aufgewacht.“, kam es gleich von Kakashi. Ich nickte einfach nur und deutete über meine Schulter hinweg zu Naruto. Kakashi machte ein erleichtertes Gesicht und atmete tief aus.

„Puh, da bin ich froh. Ich hab mir ehrlich gesagt schon etwas Sorgen gemacht.“ Unweigerlich schlich sich ein Grinsen auf meine Lippen und ich winkte ab.

„Lass gut sein. Den haut nichts so schnell um, da brauchst du dir keine Sorgen zu machen.“

„Stimmt.“, erwiderte er darauf freundlich. Nach einigen Minuten, in denen ich mich größtenteils mit Kakashi unterhielt, wurde es Zeit die halbstündige Pause zu beenden und ich wies alle Schüler an wieder in den Bus einzusteigen. Kakashi zählte dabei nach, ob auch alle da waren.

Während der nächsten zwei Stunden passierte nichts Besonderes, doch es war leider um einiges lauter, als in den ersten zwei Stunden der Fahrt. Jetzt waren alle munter und redeten und lachten unaufhörlich. Beinah Folter für mein sensibles Gehör und es war mir praktisch unmöglich mein Buch weiter zu lesen, das ich vorhin schon angefangen hatte. Um mich abzulenken ließ ich mich auf ein Gespräch mit Kakashi und den Begleiteltern ein. Sterbenslangweilig! Sie redeten über ihre Beschwerden, wie gesagt, Menschen hatten ständig irgendetwas, wechselten dann zum Gesundheitswesen, das ja so unsozial war und landeten dann, wie konnte es auch anders sein, bei der Politik. Es waren immer dieselben Themen und jeder glaubte seine Meinung noch mit in den Raum werfen zu müssen. Irgendwann hatte ich mich wieder aus dem Gespräch zurückgezogen. Stattdessen hatte ich mich wieder auf meinen Platz in der zweiten Reihe gesetzt und sah ein wenig aus dem Fenster. Die Sonne schien hell und kaum eine Wolke war am Himmel. Die Umgebung wurde allmählich ländlicher, nur noch vereinzelte Häuser standen am Straßenrand. Die Wiesen und Wälder dagegen wurden immer größer und wilder. Sie erinnerten mich ein wenig an die Wälder aus meiner Heimat. Nur hatten diese hier nicht solche Pracht und wirkten auch nicht so stark wie zu Hause. Ich war schon Ewigkeiten nicht mehr dort gewesen…

Ein plötzlicher Sonnenstrahl, der durch das Geäst der Baumwipfel drang, blendete mich für einen Moment, sodass ich das Gesicht wegdrehen musste. Im Grunde hasste ich es schon von Natur aus am Tage wach zu sein, doch es ließ sich leider nicht vermeiden. Zumindest nicht so lange ich noch hier lebte. Es würde sowieso bald Zeit werden wieder woanders hinzugehen. Ich arbeitete schon fast zehn Jahre an der Schule und es fiel langsam auf, dass ich mich nicht veränderte.

„Sasuke, wir sollten jetzt langsam die nächste Pause beginnen.“ Aus meinen Gedanken gerissen, sah ich zu Kakashi, der mich über die Lehne hinweg ansah. Ich fischte mein Handy aus der Tasche und sah auf das Display. Tatsächlich waren die zwei Stunden wie im Flug vorüber gegangen.

„Ja, der Meinung bin ich auch.“ Ich verstaute mein Handy wieder in der Tasche, während Kakashi mit dem Busfahrer redete. Ich stand auf und verschaffte mir bei der noch immer schwatzenden Meute Gehör. Schnell hatte ich die volle Aufmerksamkeit der Klasse. Innerlich musste ich darüber immer wieder lachen, denn ich war einer der wenigen Lehrer, vor denen die Schüler schon fast Angst hatten.

„Hört zu! Wir werden in ein paar Minuten wieder eine Pause machen. Jeder wird aussteigen und sich die Beine vertreten. Wer zur Toilette muss, erledigt das. Wir werden nicht noch einmal anhalten.“ Mit diesen Worten setzte ich mich wieder auf meinen Platz. Das Geschnatter in den Reihen hinter mir begann sofort wieder und einige fingen an ihre Rucksäcke wieder zusammen zu packen. Es dauerte nicht lange bis der Bus zum Halten kam.
 

~Naruto~
 

Endlich wieder eine Pause! Mir hatten schon langsam die Knochen weh getan. Wie alle anderen stieg ich aus dem Bus aus. Sensei Kakashi erklärte uns, dass wir wieder eine halbe Stunde Pause hätten, uns aber nicht zu weit von der Gruppe entfernen sollten. Aber ich hörte nur mit einem Ohr hin. Viel lieber sah ich mir die Umgebung an. Es war hier richtig ländlich und sowas sah man nicht allzu oft, wenn man aus der Großstadt kam. Wir standen vor einer Art Gasthof oder wohl eher Raststätte. Das Gebäude war zwei Stockwerke hoch und auch ungefähr so breit. Die Fassade war in einem dunklen Weiß gehalten und wurde von dunkelbraunen Balken gestützt. Ein richtiges Fachwerkhaus halt. Das Dach war auch in einer ziemlich dunklen Farbe, genau wie die Fensterrahmen. Vor dem Eingang standen ein paar Tische und Stühle. Das Haus war ringsum von Bäumen umgeben und wurde schwach von den paar Sonnenstrahlen beleuchtet, die es durch das Geäst der wild wachsenden Bäume schafften. In einiger Entfernung zum Haus verlief sogar ein kleiner Bach und selbst die Straße passte in dieses idyllische Bild. Ich musste ein wenig darüber schmunzeln. Straße konnte man es eigentlich nicht mehr wirklich nennen, denn sie glich viel mehr einem breiten Feldweg. Passend zu diesem Bild, war im Hintergrund auch noch das Gezwitscher von Vögeln zu hören. Hier gefiel es mir wirklich sehr, es war ganz anders als in der Stadt. Kurz schaute ich in den fast wolkenlosen Himmel. Im Moment schien noch die Sonne, doch bei Nacht war es sicher ein wunderschöner Anblick. Ich hatte bis jetzt noch nicht oft einen sternenklaren Himmel gesehen, da es in der Stadt selbst in der Nacht taghell war.

Die Meisten der Klasse gingen in den Rasthof und ich schloss mich sogleich an. Es gefiel mir zwar sehr hier draußen, an der frischen Luft, aber ich war auch neugierig, was es denn alles da drinnen gab. Also betrat ich mit einigen Anderen die Raststätte. Es wirkte sehr traditionell, genau wie draußen. Rechts von mir standen viele Tische und ein großer langer Tresen. Beides war aus dunklem Holz gemacht, während auf den Tischen weinrote Tischdecken lagen. Die Polsterung der Bänke hatte dieselbe Farbe. Der Raum wurde von einigen sehr klassisch wirkenden Wandlampen beleuchtet. Hinter dem Tresen stand auch eine Bedienung, die sich gerade mit zwei Gästen unterhielt. Eigentlich fand ich es schade, dass wir nur so kurz hier waren, sonst hätte ich hier vielleicht etwas Warmes essen können. So wie es aussah, schien die Raststätte ganz gut zu laufen. Das wunderte mich aber auch kaum. In diese Gegend kamen sehr gerne Urlauber, um etwas auszuspannen. Hier gab es keinen Straßenlärm, es war ruhig, man hatte saubere Luft und, obwohl man praktisch nur von Wäldern umgeben war, war es trotzdem sehr komfortabel. Und noch dazu gab es sehr viele heiße Bäder.

Langsam sah ich nach links in die Ecke. Dort befand sich ein Kiosk. Sofort trat ich ein um mir anzuschauen, was es denn zu kaufen gab. In den Regalen lagen mehrere Zeitschriften, Bücher, Minispiele und Plüschtiere. Es gab auch einige Getränke zu kaufen, genau das, was ich jetzt brauchte. Als ich zum Kühlregal gehen wollte, fiel mein Blick unabsichtlich auf das Regal mit den Plüschtieren. Erst jetzt fiel mir auf, dass sie die Form von mythischen Wesen hatten. Es gab zum Beispiel ein paar etwa 30 cm große Plüschtiere eines Tengus, mit einem roten Gesicht, einer langen Nase, schwarzen Flügeln und bunter Kleidung. Gleich in dem Regal darunter gab es genau so große Figuren von Schneefrauen und noch viele andere mythische Gestalten. Das Alles ließ sich hier auf dem Lande sicher sehr gut verkaufen. Doch was ich am Besten fand war, dass es sogar Plüschtiere eines neunschwänzigen Fuchses gab. Ich nahm mir eins und musterte es nachdenklich. Füchse waren meine Lieblingstiere und das schon immer. Als ich ein kleines Kind war, habe ich oft Märchen und Legenden über sie gelesen und war total begeistert, weil sie clevere Hengeyokai waren, sich also verwandeln konnten, und den Menschen Streiche spielten. Was ich sowohl früher als auch heute noch sehr gerne tat. Ein breites Grinsen bildete sich auf meinen Lippen. Unweigerlich musste ich an mein Lieblingsopfer denken. Das war damals die alte fiese Frau mit ihrem, genau so, fiesen Mann von der gegenüberliegenden Straßenseite gewesen. Sie hatten Freude daran gehabt, über mich herzuziehen und das in jeglicher Hinsicht. Und als ich dann begann ihnen ständig Streiche zu spielen, beschwerten sie sich bei meiner Tante und meinem Onkel und behaupteten sogar, ich wäre von einem Fuchs besessen.

//Diese abergläubischen alten Besen.// In meiner alten Schule hatte ich sogar den Spitznamen “Fuchsjunge“ gehabt, da ich nicht nur von der Art, sondern auch vom Äußeren einem Fuchs ähnelte. Zumindest hatten das die Anderen gemeint. Wie auch immer, ich hatte diesen Namen gemocht, auch wenn dieser nicht freundlich gemeint war.

Ich schüttelte leicht den Kopf, um mich wieder auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Langsam legte ich den Plüschfuchs zurück ins Regal. Eigentlich hätte ich ihn auch gerne mitgenommen, aber auf der anderen Seite fragte ich mich wozu. Ich war immerhin sechszehn, also kein kleines Kind mehr und außerdem kroch ich noch immer auf dem Zahnfleisch wegen der Kette, die ich mir wegen Sasuke gekauft hatte. In dem Monat hätte ich beinah die Miete nicht zahlen können und die ganze Zeit musste ich auf Ramen verzichten. Ich ging weiter zum Kühlregal, griff mir eine Saftflasche und ging weiter zur Kasse. Da blieb mein Blick an einem kleinen Gestell hängen, an dem mehrere Schlüsselanhänger hingen. Es waren die gleichen Anhänger wie die Plüschtiere, die ich mir eben noch angeschaut hatte, nur halt ein paar Nummern kleiner. Und den Fuchsanhänger gab es sogar in orange und blau. Ich nahm mir einen Orangenen und sah ihn mir an. In den meisten Geschichten, die ich gelesen hatte, war der neunschwänzige Fuchs eher unheimlich und bösartig, aber der hier sah echt süß aus. Und dazu war er nicht größer als mein Daumen. Ehe ich es mir anders überlegen konnte, bezahlte ich den Anhänger zusammen mit dem Saft und ging wieder zurück zum Bus. Ich freute mich schon drauf, wenn ich endlich diese verdammte Busfahrt hinter mir hatte. Es dauerte auch nicht lange, bis Sensei Kakashi wieder alle in den Bus einsteigen ließ. Nach einigen weiteren Minuten fuhren wir auch schon wieder. Die Fahrt wurde nun etwas holpriger. Wo anfangs wenigstens noch Landstraße gewesen war, war jetzt nur noch steiniger Feldweg, auf dem wir nun ordentlich durchgerüttelt wurden. Der Bus fuhr sogar etwas langsamer und ich hielt mich zusätzlich noch an meinem Sitz fest, doch es änderte nicht viel. Schon nach den ersten paar Minuten konnte man vielen, in den hinteren Reihen ansehen, wie ihnen durch das ständige hin und her schwenken des Busses schlecht wurde. Einige meldeten sich auch recht schnell bei Sensei Kakashi und Sasuke und wurden von diesen weiter nach vorne, auf die freien Sitze, gesetzt und mit Reisetabletten versorgt. Allmählich wurde mir aber auch komisch. Mir anzuschauen wie sich die Anderen die Hände auf die Münder und die Bäuche legten, um den ein oder anderen Brechreiz zu unterdrückten und dazu auch noch das starke Ruckeln des Busses, waren echt zu viel. Ich fasste mir vorsichtig an den Bauch. Hier hinten war es sowieso am Schlimmsten mit dem hin und her Geschwänke. Andauernd, wenn wir durch ein Schlagloch fuhren, wurden wir dabei leicht aus den Sitzen gehoben. Ich sah rüber zu den Anderen. Die schauten auch nicht gerade super aus. Kiba und Shikamaru waren etwas blässlich, schienen sich aber noch ganz wohl zu fühlen. Lee dagegen sah gar nicht gut aus. Er war ganz blass, hielt sich den Mund zu und lehnte mit dem Ellbogen am Fenster. Dabei hielt er sich die Augen zu. Doch die Härte war Choji. Dem ging es offensichtlich wunderbar. Er war weder blass, noch grünlich im Gesicht und hatte wohl noch nicht mal bemerkt, wie dreckig es den meisten Anderen ging. Das lag wahrscheinlich an dem reichbelegtem Sandwich, das er gerade aß. Mir kroch der Geruch von Fisch in die Nase und augenblicklich wurde mir hundeelend.

//Wie kann der jetzt nur ein Fischsandwich essen?!// Sofort lehnte ich mich weiter in den Sitz zurück, in der schwachen Hoffnung dem Geruch so irgendwie zu entkommen. Doch leider blieb mir dieses Glück verwehrt. Es war einfach nur grausam! Ich konnte nicht hinsehen, denn ständig fiel mein Blick auf dieses verdammte Sandwich! Aber auch, wenn ich versuchte mich abzulenken und aus dem Fenster zu sehen, wurde meine Aufmerksamkeit durch das laute Schmatzen und den Geruch immer wieder auf Choji gelenkt. Das war wieder so typisch für mich, dass mir sowas passierte! Trotzdem versuchte ich es weiter. Ich ließ meinen Blick durch die Reihen schweifen, doch es gab nichts, was mich hätte ablenken können. Nur Sasuke ging langsam durch die Reihen. Er blieb immer wieder stehen und sprach meine Klassenkameraden an. Wahrscheinlich fragte er, wie es ihnen ging, denn Einige setzte er in die vorderen Reihen. Sasuke befand sich im Moment im mittleren Teil des Busses. Langsam drehte ich mich wieder weg. Ich wollte nicht riskieren, dass ich versehentlich noch Blickkontakt mit ihm aufnahm. Inzwischen drückte ich mir meine rechte, leicht geballte Hand gegen die Lippen und versuchte ruhig zu atmen. Es war nicht so, dass ich kurz davor war mich zu übergeben, auch wenn dieses furchtbar drückende und flaue Gefühl in meinem Magen immer stärker wurde, aber es half etwas die Übelkeit im Zaum zu halten, was aber unter diesen Umständen und dem ständigen Geruckel mehr als schwer fiel. Meinen rechten Arm stützte ich auf meinen linken, den ich mir über den Bauch gelegt hatte. Es sah also auf den ersten Blick nicht so aus, als würde mir tatsächlich übel sein.

Ich war, trotz der Übelkeit, nicht besonders scharf darauf, nach vorne gesetzt zu werden. Es waren nur noch wenige Plätze frei, nicht mehr als drei, wenn ich richtig sah, und die waren alle um Sasukes Platz verteilt. Seit der Aktion von vorhin, wollte ich ihm nicht näher als nötig sein. Doch so wie ich ihn kannte, würde er mich kurz ansehen, erkennen, was los war und mich sofort nach vorne holen. Also setzte ich mich gerade hin und versuchte so gelassen wie nur möglich da zu sitzen und Choji und dieses verfluchte Sandwich zu vergessen. Sasuke war jetzt bei uns in der hinteren Reihe angekommen und redete kurz mit Lee. Ich hörte nicht hin und sah vehement aus dem Fenster.

„Ist bei euch alles in Ordnung?“ Ohne groß darüber nachzudenken, drehte ich mich wieder vom Fenster weg und sah direkt in Sasukes Gesicht. Nebenbei bemerkte ich, wie Lee nach vorne ging. Sasuke hatte sich leicht vorgebeugt, um mit uns halbwegs auf Augenhöhe zu sein und hielt sich an der Lehne des Vordersitzes fest. Er selber blickte erst zwischen Kiba, Choji und mir hin und her, stoppte dann aber bei mir.

//Oh nein! Er hat´s doch gemerkt…// Möglichst unauffällig holte ich noch einmal Luft, um die Übelkeit, die sich bereits bis zu meinem Rachen hoch zog zu verdrängen und versuchte Sasukes Blick standzuhalten. Für mich eigentlich fast unmöglich.

//Wie kann man auch nur so einen starken Blick haben? Ganz abgesehen von diesen schwarzen Augen.// Während ich mich im nächsten Moment für diesen Gedanken innerlich ohrfeigte, bejahte Kiba die Frage. Kurz schwenkte sein Blick wieder zu Kiba und dann anschließend auch zu Choji, der nickte und weiter aß. Dann ging sein Blick wieder zu mir.

„Äh… Ja, mir geht es…“ Ein starkes schmatzendes Geräusch lenkte für einen Moment meine Aufmerksamkeit auf Choji. Dieser hatte gerade ein besonders großes Stück abgebissen und die Hälfte guckte ihm noch aus dem Mund.

„… gut. … äh…“, beendete ich noch meinen Satz. Er sah mich skeptisch an.

„Bist du sicher? Du siehst nicht gut aus.“ Etwas zögerlich nickte ich. Langsam und hoffentlich auch unauffällig ließ ich meine rechte Hand zum Kragen meiner Weste wandern und spielte nervös mit dem Reißverschluss. Eigentlich war mir viel lieber danach mir, an den Hals zu greifen, um den aufkommenden Brechreiz zu unterdrücken, aber das ging einfach nicht. Alles, was ich tun konnte, war Choji zu beobachten. Dieser merkte aber gleich, dass ich ihn musterte und sah mich fragend, mit noch immer vollem Mund, an.

„Hm? Willscht du vielleischt mal abbeißen?“ Er schluckte endlich das Stück in seinem Mund runter und hielt mir plötzlich das Brötchen hin.

„Hier, lecker Fischbrötchen mit MAYONAISE und SENF…“ Ich sah ihn ungläubig und angewidert an, bemerkte dabei nicht mal wie ich mir offensichtlich mit der linken Hand auf den Bauch fasste. Deutlich spürte ich schon die Magensäure in meiner Speiseröhre.

„Fisch… mit…“ Das war zu viel für mich. Sofort spürte ich, wie sich mir der Magen umdrehte und der Inhalt die Speiseröhre hoch kam. So schnell ich konnte, schlug ich mir die freie Hand auf den Mund und verhinderte damit, mich einfach zu übergeben. Es war widerlich!

//Warum muss das ausgerechnet mir passieren?// Die Augen hatte ich geschlossen und versuchte krampfhaft alles drinnen zu behalten. Dabei bemerkte ich nicht einmal, wie mich Choji anstarrte. Doch, als sich plötzlich eine Hand auf meinen Rücken legte und sachte darüber strich, sah ich doch wieder auf, genau in Sasuke nachtschwarze Augen.

Für einen Moment war es fast so, als würde die Welt still stehen. Ich spürte nicht mehr das Ruckeln des Busses, nicht die Geräusche, die dieser dabei machte und auch nicht die Stimmen meiner Klassenkameraden. Nicht mal die Übelkeit spürte ich in diesem Augenblick. Alles lief so langsam ab, fast wie in Zeitlupe, und mir wurde angenehm warm. Allmählich wurde ich auch immer träger.

//Das Gefühl kommt mir bekannt vor… Nur woher?// Mir war wirklich so als hätte ich das wirklich schon einmal erlebt. Ich konnte mir nur nicht erklären woher. Doch dann brach Sasuke den Blickkontakt für eine Zehntelsekunde ab, als er kurz blinzelte. Es fühlte sich an, als ob ich aus einem Traum erwacht wäre. Sofort wirkte meine Umgebung wieder auf mich ein. Der Bus, die Geräusche, der Geruch von Fisch und die verfluchte Übelkeit. In diesem Moment wünschte ich mir wieder in dem Zustand von eben zu sein. //Das war ganz sicher Sasuke gewesen!// Denn jetzt fiel mir wieder ein, dass er das schon mal bei mir gemacht hatte, als ich nach einer Prügelei nicht schlafen konnte. Sasuke zog seine Hand, die mir noch weiter über den Rücken gestrichen hatte, wieder zurück und legte sie auf meine Schulter.

„Du gehörst auf jeden Fall nach vorne!“ Sein Ton ließ keine Widerrede zu. Ich griff nach meiner Umhängetasche, während Sasuke mich am Oberarm packte und mir half, mich an Choji vorbei zu zwängen. Dann schob er mich regelrecht durch den Gang. Das war gar nicht so einfach, da der Bus ständig wackelte. Dabei ließ ich meinen Blick durch die Reihen wandern. Einige sahen wirklich so aus, als wären sie kurz davor sich zu übergeben. Zum Glück war das noch keinem passiert, denn wenn hier einer die Kontrolle verlieren würde, könnte sich sicher keiner mehr halten. Endlich vorne angekommen, dirigierte Sasuke mich auf dem Platz am Fenster und setzte sich dann neben mich. Der Kerl war so seltsam. Erst sagte er mir, ich solle ihn nicht reizen und dann machte er sowas hier. Ich lehnte meinen Kopf an den Sitz und schloss die Augen. Ich fühlte mich immer noch, als müsse ich mich gleich wieder übergeben, allerdings war es hier vorne nicht so schlimm, wie auf den hinteren Plätzen. Wieder legte ich die Hand auf meinen Bauch und schaute aus dem Fenster. Der Himmel hatte sich etwas verfinstert. Einige dunkle Wolken versperrten die Sicht auf die hoch stehende Sonne. Hoffentlich würde es nicht regnen. Nicht so lange wir hier waren.

Seit Sasuke mich nach vorne geholt hatte, war ich wieder müde. Wahrscheinlich hatte er wirklich irgendwas gemacht. Doch das drückende Gefühl in meinem Magen verhinderte, dass ich einfach einschlafen konnte. Ein echt ätzendes Gefühl. Stattdessen lauschte ich etwas dem Gespräch von Sasuke und Sensei Kakashi.

„Sasuke, vielleicht sollten wir noch eine Pause machen, damit sie sich wieder erholen können. Ich glaube nicht, dass sie den Rest der Strecke auch noch überstehen.“ Für einen kurzen Moment herrschte Schweigen, dann folgte ein resigniertes Seufzen.

„Fürchte ich auch. Da haben wir keine andere Wahl…“ Dann hörte ich, wie Kakashi sich mit jemand anderem unterhielt. Vermutlich wieder mit dem Busfahrer. Ich hätte Sasuke für die Antwort küssen können, natürlich nur im übertragenen Sinn. Dann würde ich endlich ein paar Minuten mal nicht durchgeschüttelt werden.

Ich schaute unauffällig zu ihm rüber. Er hatte die Beine überschlagen, lehnte bequem im Sitz und las ein Buch. Es war ziemlich breit, was aber bei mir nicht viel hieß. Für mich waren alle Bücher, die mehr als hundert Seiten hatten, breit. Ich selber las, wenn überhaupt, fast nur Bücher über Pflanzen oder Märchen. Die Schrift in Sasukes Buch war schrecklich klein, ich war mir auch sicher, dass es darin ganz bestimmt nicht mal Bilder gab. Aber ich war froh, dass er sich nicht mit mir befasste, so konnte ich die Zeit bis zur Pause besser überstehen.

Fünf Minuten später fuhr der Bus dann endlich an eine etwas breitere Stelle der Straße ran. Sofort herrschte ein reges Gedränge am hinteren Ausgang. Jeder wollte zuerst raus gehen und niemanden vorlassen. Sensei Kakashi stand auf und versuchte Ordnung in das Treiben zu bringen und auch Sasuke erhob sich endlich, damit ich raus konnte.

//Konnte der denn nicht früher aufstehen, jetzt muss ich auch noch am Längsten warten bis ich raus kann.// Und dabei war mir immer noch hundeelend zumute. Ich versuchte zu überblicken wie viele vor mir standen, aber durch das ständige Gedrängel war das schwierig. Auch Versuche weiter vor zu kommen schlugen fehl. Plötzlich spürte ich einen leichten Ruck am Kragen und wie ich nach hinten gezogen wurde. Ich schaute überrascht hinter mich. Sasuke hatte mich geschnappt, zog mich nach vorne zum eigentlichen Eingang und wies den Busfahrer an auch diese Tür zu öffnen. Erleichtert und froh, endlich etwas frische Luft zu bekommen, schmiss ich den beiden noch ein „Danke“ entgegen und rannte raus. Einige folgten mir. Wir waren noch immer in einem Wald, doch sah er jetzt noch wilder und ungezähmter aus. Vor mir war noch ein Stück Wiese, ehe die ersten Bäume kamen. Ich setzte mich an einen Baum und atmete ein paar Mal tief durch. Der Boden war zwar kalt, doch das störte mich überhaupt nicht. Es ging mir gleich viel besser. Aus dem Bus stiegen, oder besser gesagt drängelten, weiter meine Mitschüler und rannten dann direkt in den Wald. Andere setzten sich, so wie ich, auf die Wiese und erholten sich von der unbequemen Fahrt.

Es dauerte eine Weile, ich schätzte so ungefähr eine halbe Stunde, bis Sasuke und Kakashi alle wieder in den Bus riefen. Sasuke schien ein wenig schlecht gelaunt zu sein, wahrscheinlich weil die sowieso ungeplante Pause so lange gedauert hatte. Ich setzte mich gleich freiwillig auf den Platz neben ihn. Mir ging es wieder gut und ich wollte, dass es für den Rest der Fahrt auch so blieb. Als es weiter ging, ließ Sasuke sich wieder neben mir nieder und las weiter in seinem Buch. Irgendwie hatte ich das Gefühl, als müsse ich ihm dafür danken, dass er mich nach vorne geholt und mich dort auch raus gelassen hatte. Im nächsten Moment schoss mir der Gedanke durch den Kopf, ob er mich damit nicht bevorzugte, doch den schüttelte ich schnell wieder ab.

//Ganz sicher nicht!// Es wäre ihm bestimmt egal und ich würde mich damit auch noch zum Kasper machen. Außerdem hatte ich mich bei ihm bedankt, wenn auch nur flüchtig.

//Ich versteh diesen Kerl sowieso nicht! Mal sagt er das Eine, dann macht er wieder was ganz Anderes!// Er war für mich so durchsichtig wie eine Steinmauer. Und auch genau so kalt.

Ich lehnte meinen Arm auf den dünnen Vorsprung am Fenster, stützte meinen Kopf auf meine Hand und schaute zu Sasuke rüber. Er war ganz in das Buch vertieft und bemerkte noch nicht mal, wie ich ihn die ganze Zeit beobachtete. Doch nach einer Weile schaute ich wieder aus dem Fenster, ich wollte nicht riskieren, dass er auch noch bemerkte, wie ich ihn anstarrte. Da schaute ich mir doch lieber die vorbei ziehenden Bäume an. Nach einer Weile wurden diese aber doch weniger und die Straße wieder ebener. Bald fuhren wir an den ersten Häusern vorbei und erreichten dann auch endlich das Dorf. Die meisten Häuser, an denen wir vorbei fuhren, waren sehr klein, aber es gab auch größere, bei denen es sich meist um Geschäfte handelte. Ich war ganz ehrlich begeistert. Alles hier war so ländlich, nicht mal die Straße war gepflastert, und trotzdem gefiel es mir sehr gut. Es war was Anderes, als in der Stadt. Wir fuhren weiter durch das Dorf, bis wir es nach ungefähr zehn Minuten wieder verließen und bergauf fuhren. Der Weg wurde wieder steiniger. Total begeistert schaute ich aus dem Fenster und drückte meine Hände dabei gegen die Scheibe. Ich konnte von hier aus auf das Dorf runter schauen. Es war wirklich nur von Wald umgeben. Etwas weiter hinten, nur noch ganz leicht zu erkennen, befand sich ein großer See, der leicht im ab und an scheinenden Sonnenlicht schimmerte. Die Menschen, die durch die Straßen des Dorfes gingen, sahen fast aus wie kleine Ameisen. Aus den Augenwinkeln konnte ich eine leichte Bewegung wahrnehmen, weshalb ich zur Seite sah. Sasuke hatte sein Buch zur Seite gelegt, sich etwas zum Fenster vorgelehnt und schaute ebenfalls raus. Dabei stützte er sich mit den Händen links und rechts an den Sitzlehnen ab. Er wirkte dabei nicht so beeindruckt wie ich. Dann sah er nach vorne und hob kaum merklich den Kopf an. Ich konnte sein Gesicht nicht richtig sehen, aber es wirkte fast, als würde er lächeln.

//Ob er sich über irgendwas freut?// Im nächsten Augenblick drehte er sich zu Sensei Kakashi.

„Wir sind da.“, meinte er einfach nur. Sofort schaute ich wieder aus dem Fenster, genau dahin, wo auch Sasuke hingesehen hatte. Und tatsächlich konnte ich hinter den Bäumen und Felsen ein Dach ausmachen.

//Na endlich! Bin ich froh, wenn ich endlich aus diesem Bus rauskomme…// Langsam griff ich nach meiner Tasche und legte sie auf meinen Schoß. Ich konnte es kaum erwarten. Sasuke und Sensei Kakashi derweil sagten den Anderen, dass wir da wären und sie nichts im Bus vergessen sollten.

Als der Bus anhielt, stiegen wir alle aus, diesmal etwas geordneter als vorhin, und holten unsere Taschen aus dem Gepäckfach.

„Wer seine Tasche hat, macht Platz für die Anderen und stellt sich dort hinten hin.“ Sasuke versuchte Ordnung in das Gewimmel vor dem Bus zu bringen. Er wirkte wieder genervt. Ein paar Minuten später standen wir alle vor der Herberge. Das Hauptgebäude sah aus wie ein ausgebautes Badehaus. Es war im typisch japanischen Stil gehalten und wirkte auch schon sehr alt. Es hatte drei Stockwerke und war ungefähr doppelt so breit wie hoch. Der Putz war weiß und die Bretter und das Dach schwarz. Hinter dem Gebäude stiegen dicke Dampfschwaden, die wohl von den heißen Quellen herrührten, auf. In einiger Entfernung floss das heiße Wasser hinunter ins Dorf. Neben dem Hauptgebäude, so etwa in 50 Meter Entfernung, stand ein Neubau. Ich konnte nicht genau sehen, wie hoch er war, da er zu weit weg stand. Als alle da waren, betraten wir die Herberge. Von innen war sie im selben Stil wie draußen. Wir wurden auch gleich von einer Empfangsdame begrüßt, mit der sich Kakashi dann unterhielt. Kurz darauf kam er dann mit einem Haufen von Schlüsseln zurück.

„Okay, stellt euch mit euren Zimmerkameraden zusammen und holt euch dann euren Schlüssel. Ihr geht dann gleich auf eure Zimmer und packt aus. Wir treffen uns in einer Stunde wieder hier.“ Noch bevor ich mich nach Kiba und den Anderen umsehen konnte, standen die schon samt Schlüssel neben mir. Damit blieben wir von dem großen Ansturm verschont und machten uns auf dem Weg zu unserem Zimmer. Kiba meckerte den ganzen Weg über die Fahrt. Er war immer noch etwas blass, während Choji und Shikamaru nichts anzumerken war. Ich fühlte mich jetzt auch wieder super. Die Pause an der frischen Luft hatte wirklich geholfen.

Unser Zimmer befand sich im dritten Stock, wir hatten also Einiges an Treppen zu steigen. Mir fiel das nicht besonders schwer, da ich nur meine Umhängetasche und meinen großen Rucksack tragen musste. Doch die Anderen mussten ihre unhandlichen Koffer tragen. Kiba, zum Beispiel, hielt seinen großen Koffer mit beiden Händen ganz fest und hatte mit jeder Stufe zu kämpfen. Es war übrigens einer von den Koffern, von dem ich gedacht hatte, er würde einem Mädchen gehören, weil er so groß war. Oben angekommen wartete ich auf die Anderen. Kiba schloss das Zimmer auf und rannte als Erster hinein.

„Boah, cool Doppelstockbetten! Ich schlaf oben!“ Shikamaru ging gleich als Zweiter hinein.

„Na meinetwegen, ich auch.“ Mir war es eigentlich egal, wo ich schlief so lange es ein Bett war. Sicher hatten sie sich ebenso beeilt, weil sie Angst hatten in dem Bett unter Choji schlafen zu müssen. Bei Choji war es klar, dass er unten schlafen musste. Ich könnte nicht ruhig schlafen, wenn ich wüsste, dass er in dem Bett über mir liegen würde.

Nach Shikamaru betrat ich das Zimmer. Zuerst kam man in einen ziemlich kurzen Flur, wenn man es denn überhaupt so nennen konnte. Der war ungefähr vier, maximal fünf Schritte lang. Links im Flur war eine Tür, die in ein etwa 5 qm großes Badezimmer führte. Ich schaute kurz rein, bevor ich weiter ging. Alles war weiß gefliest und ein großer Spiegel hing an der Wand mir gegenüber. Gleich darunter war eine Ablage und das Waschbecken. Links vom Waschbecken stand die Toilette und ganz rechts, also hinter der geöffneten Tür versteckt, war die Dusche. Ich ging weiter und sah mir das Zimmer an. Es war ziemlich schlicht. Die Wände waren weiß. Auf dem Boden war ein schwarzer Teppich ausgelegt und die Fenster- und Türrahmen waren ebenfalls schwarz. Der Raum war etwas länglich. An der linken Wand stand ein Doppelstockbett mit einem breiten Schrank, genau wie an der rechten Wand, nur etwas versetzt. Vor dem Doppelstockbett, auf der rechten Seite stand ein quadratischer Tisch mit vier Stühlen. Ganz hinten an der Wand war eine große breite Glasschiebetür, die zu einem kleinen Balkon führte. Ich konnte schon von hier aus sehen, dass wir eine tolle Aussicht auf das Gebirge und das Dorf hatten. Ich ging schnell zu dem Bett auf der linken Seite und stellte meinen Rucksack darauf. Es war frisch bezogen und blütenrein. Kiba hatte echt nicht übertrieben, als er sagte der Service hier wäre erste Klasse. Dieser saß übrigens auf dem Bett über mir und lehnte sich vor, um mich besser sehen zu können.

„Hab nicht zu viel versprochen, stimmt´s? Du müsstest erst mal die Einzelzimmer sehen, die sind richtig im japanischen Stil. Das hier sind eher die Zimmer für große Gruppen. Die sind nicht ganz so schön.“

„Hm…“ Ich nickte nur und grinste leicht. Mir gefiel es hier auch so.

Anschließend packten wir unsere Sachen aus und mussten dann auch schon wieder runter. Sasuke stand schon da. Er hatte die Hände in der Hosentasche und war von einigen Mädchen umgeben, die die ganze Zeit mit ihm redeten, doch er schien gar nicht zuzuhören.

//Arroganter Blödmann. Dass er sich nicht einfach freut im Mittelpunkt zu stehen.// Es ärgerte mich, dass er sich das leisten konnte. Komischer Weise störte mich das nur bei ihm und ich wusste nicht warum. Warum ärgerte es mich bloß bei Sasuke?

Ich stellte mich zu der Gruppe und wartete, dass auch endlich der Rest eintrudelte. Sasuke hatte kurz zu mir gesehen, als er mich bemerkte, beachtete mich dann aber auch nicht weiter. Als dann endlich alle da waren, verschaffte sich Kakashi, der sich neben Sasuke gestellt hatte, Aufmerksamkeit.

„Kommt mal alle her. Zuerst einmal möchte ich, dass ihr euch alle von eurer besten Seite zeigt. Wer sich nicht benimmt, wird nach Hause geschickt.“ Dabei sah er speziell einige Schüler an, die ich aber nicht kannte.

„Zum Mittagessen waren wir leider zu spät, also wer Hunger hat, muss sich selber was holen oder bis heute Abend warten. Bis dahin haben wir die Möglichkeit drüben die Badeanstalt zu nutzen. Also irgendwer, der nicht mit will?“ Niemand meldete sich.

„Schön, dann holt euer Schwimmzeug, dann gehen wir rüber.“

So machten wir es dann auch. Wir gingen zu dem großen Gebäude rüber, dass ich vorhin schon gesehen hatte. Es war etwa so groß wie das Haupthaus, aber es war nicht im selben Stil gebaut. Wir gingen rein und Sasuke und Kakashi ließen sich für jeden Schließfächerschlüssel geben. Es war sehr modern hier drinnen eingerichtet. Alles war in Weiß gehalten. An den Wänden hingen einige Plakate und Aushänge über die Freizeitaktivitäten, welchen man hier und auch im Dorf nachgehen konnte. Zum Beispiel konnte man hier auch bowlen, Tischtennis spielen und noch andere Sachen machen.

//Das wird ganz bestimmt noch lustig werden!// Ich freute mich schon darauf, das Alles auszuprobieren.
 

~Sasuke~
 

Ich war froh, als wir endlich diese verdammte Herberge erreicht hatten. Es war ein einziger Krampf gewesen, sich um die ganzen jammernden Gören zu kümmern. Und zu allem Überfluss war Naruto auch noch so übel geworden. Das hatte ich schon aus der ersten Reihe gesehen. Die Blässe, die sich auf seinem Gesicht gebildet hatte, war total untypisch für ihn. Als ich dann hinten bei ihm gewesen war, wurde mir auch klar warum. Den Fisch vom Brötchen dieses fetten Jungen hatte ich auch schon in den vorderen Reihen wahrgenommen. Aber wenn ich ehrlich war, hätte ich ihn auch nach vorne geholt, wenn ihm nicht schlecht gewesen wäre, schon allein um ihn zu ärgern. Als sich dann zur Pause alle raus drängeln wollten, hatte ich vielleicht sowas ähnliches wie Mitleid für Naruto. Er war noch immer blass gewesen und die wären da hinten nie in Gange gekommen. Also hatte ich auch die vordere Tür öffnen lassen und Naruto dorthin gezogen. Nach der Pause ging es allen wieder gut und wir konnten endlich weiter fahren. Dadurch, dass wir erst so langsam gewesen waren und dann auch noch mal angehalten hatten, ging uns eine Menge Zeit verloren und das ärgerte mich.

Während der restlichen Fahrt hatte ich sehr wohl gemerkt, dass Naruto mich beobachtet hatte, aber das störte mich nicht. So lange es ihn von seiner Übelkeit ablenkte, sollte er das ruhig machen.

Ich war überrascht, wie begeistert Naruto von der Aussicht gewesen war, als wir ankamen. Daran war für mich nichts Besonderes, schließlich hatte ich solche Anblicke in meinem Leben schon oft genug gesehen. Viel mehr freute ich mich darüber, als wir dann ankamen, was aber nicht lange anhielt. Alle waren so unorganisiert und jeder wollte seine Tasche als Erstes haben. Einige hörten noch nicht mal, als ich ihnen gesagt hatte, wo sie sich hinstellen sollten und das nervte mich. Wieder wurde ich angerempelt.

„Jetzt rennt mir nicht vor den Füßen rum!“

Ich war froh, als endlich jeder seine Tasche und einen Schlüssel bekommen hatte. So konnte ich jetzt wenigstens eine Stunde ohne die Mätzchen dieser Bälgern genießen. Leider ging die Stunde viel zu schnell vorbei. Kakashi hatte vorgeschlagen mit der Klasse gleich rüber schwimmen zu gehen. Damit wären sie bis zum Abendessen beschäftigt. Das hielt ich auch für eine gute Idee, da musste man sie nicht die ganze Zeit beaufsichtigen. Also machten wir das dann auch so. Nachdem wir das der Klasse vorgeschlagen hatten und auch keiner hier bleiben wollte, gingen wir rüber und ließen uns die Schließfachschlüssel geben.

In der Schwimmhalle schwärmte die ganze Klasse dann aus, noch ehe man auch nur ein Wort hätte sagen können.

//Wen interessiert´s… Mir soll´s Recht sein.// Ich setzte mich an den Beckenrand und ließ meine Beine ins Wasser hängen. Dabei stützte ich mich mit den Händen nach hinten ab. Das Schwimmerbecken war sehr groß. Hier machten sie auch alle dreißig Minuten die Wellenmaschine an. Hinter dem Becken befand sich eine steile Rutsche, die eine Etage tiefer in das Nichtschwimmerbecken führte. Gleich daneben war auch eine Treppe für die, die nicht rutschen wollten, um nach unten zu kommen und ganz links eine weitere Treppe, die zu einer viel größeren und kurvigeren Rutsche führte. Wenn ich mich nicht täuschte, dann rutschte man von da oben ebenfalls runter ins Nichtschwimmerbecken. Mir selber war aber überhaupt nicht nach schwimmen.

„Hey Sensei! Wollen Sie denn gar nicht mit schwimmen?“ Die Frage kam von den Schülerinnen, die im Becken schwammen. Ich versuchte ein halbwegs freundliches Lächeln zu zeigen, auch wenn es mir schwer viel. Sie nervten mich schon, seit wir hier angekommen waren! Dabei setzte ich mich gerade, stützte mich mit der linken Hand auf den nassen Rand, während ich die andere auf meinen Oberschenkel legte.

„Nein, mir ist nicht danach. Schwimmt ruhig alleine Mädels.“ Offenbar zog mein “freundliches“ Lächeln, denn die Hühner begannen wieder zu gackern. Wirklich nervig! Die Mädchen machten sich gerade daran weg zu schwimmen, als ich hinter mir schnelle Schritte hörte. Ehe ich mich ganz umdrehen konnte, rannte schon jemand an mir vorbei und schrie laut:

„Arschbombe!!“ Dabei sprang derjenige mit eingerolltem Körper ins Wasser, wobei eine große Wasserfontäne aufkam. Pitschnass und wütend saß ich da und wischte mir die nassen Haare aus dem Gesicht um zu sehen, wer da so dreist gewesen war.
 

~Naruto~
 

Hier drinnen gefiel es mir sogar sehr gut! Es gab ein riesiges Wellenbecken, Rutschen und noch so viel mehr! Das war einfach klasse! Ich kam gerade aus der Umkleidekabine und richtete noch mal kurz meine orange, nicht ganz knielange, Badehose. Ich konnte nichts dafür, aber es war halt meine Lieblingsfarbe. Kurz schaute ich mich um. Ich wusste nicht, was ich zuerst machen sollte. Doch dann fiel mein Blick auf Sasuke, der am Beckenrand saß. Ich konnte ihn ganz gut von der Seite sehen. Er trug eine schwarze Badehose, die ihm auch bis kurz vor das Knie ging. Sie hatte einen roten Rand am Saum und wirkte noch dunkler, da sie etwas nass war. Ich hörte die Frage der Mädchen und auch was Sasuke darauf antwortete. Wieder wurde ich wütend auf ihn. Dazu reichte schon allein die Tatsache, dass er anscheinend jeden so leicht um den Finger wickeln konnte. Dabei war er gar nicht so freundlich, wie er jetzt gerade tat. Und ich musste es wissen, ich war der Einzige, der sein wahres Gesicht gesehen hatte und noch lebte. Und wie er die Mädchen angrinste, fast als hätten sie wirklich eine Chance bei ihm zu landen. Ein brodelndes Gefühl machte sich in mir breit.

//Und ob du nass wirst…// Ich ging auf ihn zu, wurde dann aber immer schneller und lief schließlich an ihm vorbei. Als ich absprang, rief ich noch laut: „Arschbombe!!“, rollte mich zusammen und sprang dann, Hintern voran, ins Wasser. Es gab einen richtig schönen Klatscher, ehe das Wasser dann über meinem Kopf zusammen brach. Unter Wasser öffnete ich die Augen und sah wie lauter kleine Luftbläschen, die bei dem Sprung entstanden waren, nach oben stiegen. Grinsend schwamm ich etwas vom Beckenrand weg, bevor ich wieder auftauchte. Ich wischte mir die Haare aus dem Gesicht und drehte mich um. Und bei dem Anblick, der sich mir da bot, hätte ich sofort loslachen können. Sasuke saß wie ein begossener Pudel da. Den Kopf hatte er leicht vorgelehnt und ihm hingen die schwarzen Haare schwer im Gesicht. Seine Hände waren leicht angehoben, so als hatte er sich noch schützen wollen. Dann fuhr er sich kurz über die Augen und anschließend durch das nasse Haar und sah mich an. Selbstsicher grinste ich zurück. Ich fand er hatte bekommen, was er verdient hatte. Die meckernden Mädchen rechts neben mir ignorierte ich. Sie waren nur angefressen, weil ich ihren heißgeliebten Lehrer nass gespritzt hatte. Einen Augenblick lang grinste ich ihn noch an, konnte seinen Blick aber nicht deuten. Es sah aus wie eine Mischung aus Unglauben und Fassungslosigkeit. Doch dann drehte ich mich weg und schwamm weiter. Ich fühlte mich jetzt viel besser und auch dieses lodernde Gefühl ließ wieder nach. Da stellte sich nur noch die Frage, was ich jetzt machen sollte.

//Die Rutschen sehen lustig aus, das werd ich machen.// Also schwamm ich in die Richtung des gegenüberliegenden Beckenrandes, doch irgendwie beschlich mich ein seltsames Gefühl, als würde irgendwas nicht stimmen. Ich schwamm auf der Stelle und sah mich um, doch da war nichts. Dann drehte ich mich zu Sasuke, doch der stand gar nicht mehr am Beckenrand. Ich konnte ihn nirgends ausmachen. Ganz plötzlich spürte ich wie mich etwas am linken Bein striff. Sofort sah ich runter, konnte aber nur noch einen Schatten ausmachen.

„Oh nein.“ Dann wurde ich auch schon am rechten Knöchel gepackt und nach unten gezogen. Rein instinktiv versuchte ich nach oben zu kommen, was mir aber nicht gelang. Stattdessen sah ich runter zu Sasuke. Seine Haare umspielten langsam sein grinsendes Gesicht, während er noch immer meinen Knöchel festhielt. Sofort versuchte ich wieder frei zu kommen, da mir die Luft ausging. Sasuke aber schien gar nicht daran zu denken mich los zu lassen. Erst, als ich mit den Händen nachhelfen wollte, zog er mich ran, um mich anschließend loszulassen und sich an meinen Schultern nach oben abzustoßen. So schnell ich konnte, schwamm ich hinterher und erreichte nach wenigen Sekunden die Oberfläche. Sofort holte ich tief Luft und drehte mich dahin, wo ich Sasuke vermutete. Ich musste mir kurz über die Augen reiben, da ich sie zu lange offen gelassen hatte.

„Du kannst mich doch nicht so erschrecken. Ich hab keine Luft mehr gekriegt!“ Sasuke aber grinste mich nur breit an.

„Na wenn das deine einzige Sorge ist...“ Plötzlich legte er seine Hand auf meinen Kopf.

„…dann halt die Luft an.“ Ich konnte dieser Aufforderung gerade noch nachgehen, als Sasuke mich auch schon unter Wasser drückte. Ich griff automatisch nach seinem Handgelenk um mich wieder zu befreien. Das fiel mir auch nicht schwer, da er mich auch gar nicht festhielt. Aber als ich wieder auftauchte, ließ er mir nicht mal die Gelegenheit um Luft zu holen und drückte mich mit der anderen Hand wieder runter. Ich glaubte schon fast, dass er mich hier wirklich ertränken wollte. Diesmal öffnete ich wieder meine Augen unter Wasser und sah direkt auf Sasukes trainierten Bauch. Ich boxte dagegen, in der Hoffnung, dass er darauf hin die Hand von meinem Kopf nehmen würde. Ansonsten bliebe mir nur die Möglichkeit ihm die Hose runterzuziehen, was ich aber nach relativ kurzer Bedenkzeit ablehnte. Das gäbe dann nur Probleme. Meine Versuche schienen nichts zu bewirken, doch dann zog mich Sasuke am Arm wieder nach oben. Ich musste husten, weil ich beim Auftauchen Wasser verschluckt hatte. Mein Gegenüber grinste immer noch schadensfroh.

„Tja, ich denke wir sind quitt. Was meinst du?“ Der Meinung war ich ganz und gar nicht. Ein letztes Mal hustete ich, bevor ich meine Hände auf seine Schultern legte und ihn mit meinem ganzen Körpergewicht runter drückte.

„Finde ich nicht!“ Er konnte nichts dagegen tun, holte noch schnell Luft, bevor er dann im Wasser unter ging. Ich ließ meine Hände auf seinen Schultern damit er auch unten blieb, aber er machte auch gar keine Anstalten irgendwie wieder hoch zu kommen. Mir sollte das nur Recht sein. Aber nach einer Minute machte ich mir doch etwas Sorgen. Er machte immer noch keine Anstalten wieder aufzutauchen. Plötzlich spürte ich, wie sich Sasukes Hände an meine Taille legten und begannen über die Haut zu streichen. Ich musste leise lachen, da mich das richtig kitzelte. Sofort ergriff mich der Drang seine Hände davon abzuhalten, aber ich wollte ihm diesen Triumph nicht gönnen.

„Hahaha… Stop, das… hihihi… das ist unfair…“ Ich konnte kaum still halten, so schwer fiel mir das, aber ich hielt tapfer durch. Es wurde schwieriger die Hände auf seinen Schultern zu lassen, als er weiter oben kitzelte. Inzwischen tauchte er langsam wieder auf, obwohl ich ihn eigentlich immer noch runter drückte. Sicher waren das wieder seine “Vampirkräfte“, denn ein normaler Mensch hätte das nicht geschafft. Da war es dann auch egal, ob ich weiter versuchte ihn unterzutauchen. Also ließ ich seine Schultern los und griff, noch immer lachend, an seine Hände, um sie davon abzuhalten. Warum musste ich auch nur so kitzlig an der Stelle sein? Ich hatte dabei gar nicht gemerkt, dass er mich ein Stückchen mit angehoben hatte.

„H-hör auf! D-das kitzelt!“, bekam ich nur lachend heraus. Inzwischen war er wieder aufgetaucht und grinste mich immer noch breit an. Er stoppte mit dem Kitzeln und ich konnte endlich wieder richtig Luft holen. Seine Hände, die auf meiner Taille lagen, hielt ich weiter fest, während ich langsam wieder zu Atem kam. Ich konnte echt nur hoffen, dass das niemand sah, der uns kannte.

„Du solltest jetzt besser noch mal die Luft anhalten.“, kam es plötzlich von Sasuke.

//Oje, der will mich doch nicht schon wieder untertauchen?//

„Nein, nicht. Ich brauch mal ´ne P- AAAAAHHHHH!“ Sasuke hatte mich auf einmal noch ein Stück angehoben und etwa einen Meter von sich entfernt ins Wasser geworfen. Und wieder versank ich im Wasser und schaute zu, wie lauter kleine Luftblasen, die beim Eintauchen entstanden waren, nach oben schwammen. Langsam tauchte ich wieder auf und konnte mir ein Grinsen dabei nicht verkneifen. Sasuke stand noch an derselben Stelle, grinste mich noch ein letztes Mal an, ehe er sich umdrehte und in die entgegengesetzte Richtung schwamm.

Ich tauchte zum Beckenrand, kletterte hinaus und ging zu der steilen Rutsche. Das eben hatte wirklich Spaß gemacht. Ich hätte nie vermutet, dass Sasuke auch für solche Scherze zu haben war. Wenn ich ehrlich war, hätte ich mir nie vorgestellt, dass Sasuke überhaupt jemanden auskitzelte.

Ich sauste die schnelle Rutsche hinunter und spritzte dabei noch gleich ein paar meiner Mitschüler nass, die sich auf eine Erhöhung gesetzt hatten und miteinander quatschen. Auch deren Gemecker interessierte mich nicht. Das Becken hier unten war nicht rechteckig wie das Obere. Die Beckenränder waren immer leicht gewölbt. Links von mir war sowas wie eine kleine Insel, um die man schwimmen konnte. Rechts von mir war viel Platz zum Schwimmen und auch ein Durchgang, der nach draußen zum Sommerbecken führte. Vor dem Durchgang waren auf beiden Seiten solche Wasserbänke, aus denen gelegentlich etwas Luft sprudelte. Und hinter der rechten Wasserbank waren noch drei Whirpools, die etwas abgestuft zueinander standen. Ich konnte es kaum erwarten die ganzen Sachen mal auszuprobieren.

„Hey Naruto!“ Kiba stand in einiger Entfernung rechts von mir, mit einem Wasserball in seiner Hand und winkte mich zu sich ran. Shikamaru und Lee waren mit bei ihm.

„Willst du mitspielen? Uns fehlt noch ein Spieler.“ Da ließ ich mich nicht zweimal bitten und ging zu den Dreien rüber.

Stundenlang spielten wir Wasserball zusammen. Unser Team wurde sogar etwas größer als sich noch ein paar aus unserer Klasse dazugesellten. Dann konnte ich auch mal Pause machen, denn es war auf die Dauer doch sehr anstrengend im Wasser zu laufen. Ich setzte mich auf eine der Wasserbänke und ruhte etwas aus. Die Stelle war ganz niedrig und hatte eine leichte Anhöhe für den Kopf, so dass ich mich auch hinlegen konnte. Trotzdem legte ich noch meinen Arm darunter. Nach ein paar Minuten ging dann sogar die Sprudelanlage an und ich hatte schwer damit zu tun nicht einfach einzuschlafen. Es war wirklich entspannend. Mit den Gedanken driftete ich etwas ab und nahm kaum noch was von der Umgebung wahr. Ich dachte über den Tag nach, über das, was passiert war und vieles Andere. Irgendwann musste ich dann doch für einen wirklich kurzen Moment weggenickt sein, denn als ich einige Augenblicke später wieder ganz munter war, saßen Sensei Kakashi und Sasuke plötzlich neben mir! Also Sasuke saß direkt neben mir und Kakashi neben ihm. Die Beiden schauten dem Wasserballspiel zu. Ich setzte mich auf, ehe ich doch noch ganz einschlafen konnte, wobei mir auffiel, dass die Sprudelanlage inzwischen wieder aus war. Augenblicklich schauten die Beiden zu mir. Anscheinend sah man mir die Verwirrung über das plötzliche Auftauchen der Beiden an, denn Sasuke wirkte amüsiert.

„Also wirklich Naruto, wenn du müde bist, kannst du ruhig auf dein Zimmer gehen, anstatt hier zu schlafen.“ Ich sah ihn etwas trotzig an.

„Ich hab gar nicht geschlafen. Ich hab nur… kurz die Augen entspannt.“ Im Gegensatz zu Kakashi lachte Sasuke nicht über diese Ausrede. Mir fiel erst jetzt auf, dass Sensei Kakashi immer noch einen Mundschutz trug.

//Seltsam…// Das sah wirklich komisch aus.

„Wir dachten, wir sollten uns besser zu dir setzen und aufpassen, dass du nicht ertrinkst.“, meinte Kakashi, noch immer lächelnd. Zumindest glaubte ich, dass er lächelte, soweit ich das durch seine Maske erkennen konnte.

„Nur so nebenbei“, meinte Sasuke dann noch und fuhr fort.

„Wie kann man hier nur einschlafen?“ Dabei schüttelte er ungläubig mit dem Kopf.

„Ich hab nicht geschlafen und wenn, hätte ich gar nicht ertrinken können.“ Immerhin war mein Kopf oberhalb des Wassers gewesen und hatte noch auf meinem Arm gelegen. Mich beschlich das Gefühl, dass mich die Beiden einfach nur ein bisschen aufziehen wollten.

„Natürlich nicht.“, meinte Sasuke und wischte mir kurz die nassen Haare aus dem Gesicht. Damit war die Sache dann wohl erledigt, denn die Beiden sahen wieder dem Spiel zu. Ich schaute nach oben an die Decke. Die Hälfte davon bestand aus einer abgeschrägten Glasfront. Das Rauschen des Regens hatte meine Aufmerksamkeit darauf gelenkt. Es sah aus, als würde ein Wasserfall über die Glasscheiben laufen.

//Wie schade, dass es jetzt doch noch angefangen hat zu regnen…// Ich mochte zwar Regenwetter sehr gerne, aber für die Reise hatte ich gehofft, dass es schönes Wetter geben würde.

Wir saßen nicht mehr lange da, bis es Zeit für das Abendessen wurde und Sasuke und Kakashi alle zusammen trommelten. Wir gingen dann duschen, was ich so schnell wie möglich hinter mich brachte, und zogen uns an. Nachdem jeder seine Haare getrocknet hatte, wobei einige echt lustig aussahen, machten wir uns auf den Weg rüber ins Haupthaus. Dabei mussten wir uns beeilen, damit wir nicht gleich wieder nass wurden.

Dort angekommen brachte dann jeder seine Sachen auf sein Zimmer und ging anschließend wieder runter zum Abendessen. Es gab heute Tempura und gekochten Reis und zur Auswahl noch mehrere Salate: Ich nahm mir von allem reichlich. Mein Magen knurrte schon seit ich aus der Dusche gestiegen war. Ich saß zusammen mit Kiba, Shikamaru, Choji und Lee an einem Tisch. Leider hatten wir einen Platz neben dem von Sakura bekommen und die quatschte in einer Tour. Als wir fertig waren mit essen, gingen wir wieder rauf in unser Zimmer. Rüber gehen durften wir sowieso nicht mehr, also konnten wir uns auch hier beschäftigen. Lee kam zu uns ins Zimmer rüber und noch einige Andere folgten ihm, die aber nicht lange blieben. Ich derweil zog mir schon das Schlafzeug an und machte es mir auf dem Bett bequem. Obwohl wir eigentlich nicht viel gemacht hatten, war ich ziemlich geschafft. Ich versuchte erst gar nicht noch rauszukriegen, worüber Kiba gerade wieder sprach und gab dem Verlangen nach, nur für einen Moment die Augen zu schließen.
 

~Sasuke~
 

Beim Abendessen hatte ich mir viel Zeit gelassen. So musste ich mich nicht gleich wieder um irgendwelchen unwichtigen Kram kümmern. Das Einzige, was mir heute wenigstens ein bisschen Spaß gemacht hat, war als Naruto mich vorhin so frech provozierte und ich ihn untergetaucht hatte. Es war zwar totaler Kinderkram, aber es war eine schöne Abwechslung zu dem, was ich sonst hatte. Leute, die um ihr Leben bettelten oder das ständige Generve von Leuten, die sich bei mir einkratzen wollten. Und sein Lachen war so ehrlich und hell gewesen. Der Gedanke ihn womöglich bald aus dem Weg zu räumen, nagte an mir und ließ einfach nicht nach, fast als würde ich dabei etwas Wichtiges übersehen, aber es wollte mir einfach nicht einfallen! Doch ich war der Sache nicht wirklich näher gekommen. Ansonsten war der Tag eher umsonst gewesen.

Nach dem Essen erkundigte ich mich an der Rezeption, was man alles im Dorf oder der Umgebung machen konnte. Anschließend gingen Kakashi und ich noch zu jeder Gruppe, um nachzusehen ob sie sich inzwischen eingerichtet hatten. Ich war froh, dass wir alle auf einer Etage waren, so musste ich wenigstens nicht ständig hin und her laufen. Wir waren fast durch mit den Zimmern, als wir zum Vorletzten kamen. Zwei Zimmer weiter, war schon wieder das von Kakashi und mir. Die beiden Eltern waren jeweils in einem Jungen und einem Mädchenzimmer mit untergebracht. Ich hatte extra dafür gesorgt, dass wir eins ohne Doppelstockbetten bekommen würden.

Kakashi klopfte an die Tür. Es dauerte einige Sekunden bis uns aufgemacht wurde.

„Abend Sensei.“ Shikamaru hatte aufgemacht und er sprach mit der üblichen Begeisterung.

//Dann wird das hier also Narutos Zimmer sein…// Ich trat gleich nach Kakashi ein. Kiba saß mit Choji am Tisch. Sie spielten wohl gerade irgendein Kartenspiel. Shikamaru setzte sich gleich wieder zu ihnen. Da stellte sich die Frage, wo der Vierte abgeblieben war. Den fand ich schnell auf seinem Bett. Er trug schon Nachtzeug, eine blasse, orange siebenachtel-Hose mit einem Shirt in derselben Farbe und hatte sich mit dem Gesicht zur Wand gedreht. Er döste leise vor sich hin, war schon fast komplett weggenickt. Während Kakashi den Anderen erklärte, was für morgen auf dem Plan stand und wann sie aufstehen sollten, griff ich nach der Decke, auf der Naruto lag und zog sie vorsichtig unter ihm weg. Er öffnete langsam die Augen und sah kurz zu mir auf, als ich die Decke auseinander faltete. Dann ließ er den Kopf wieder sinken, schloss dabei die Augen und war wieder eingenickt, als ich ihn damit zudeckte.

Ich strich die Decke glatt und wischte ihm noch unauffällig eine Strähne aus dem Gesicht, bevor ich noch mal mit den anderen Dreien redete.

„Macht nicht mehr so lang und nehmt Rücksicht auf ihn, verstanden?“ Alle Drei nickten und das reichte mir. Kakashi und ich verließen daraufhin das Zimmer. Ich konnte verstehen, dass Naruto so schnell eingeschlafen war. Der Tag war wirklich lang genug gewesen…
 

Ende Kapitel 12



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (20)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  sky1987
2011-01-05T19:52:09+00:00 05.01.2011 20:52
ne schöne geschicht
bin schon gespannt wie
es weiter geht
hast nen tollen schreibstyl
mach weiter so
*daumen hoch*
^-^
Von:  __Hana__
2010-12-26T21:34:22+00:00 26.12.2010 22:34
echt super süß
freu mich schon total auf die nächsten pitel
frohe weihnacht^^
bis danne
mfg inueakamizu_namizake
Von: abgemeldet
2010-11-22T15:09:42+00:00 22.11.2010 16:09
Weiter weiter weiter^^
L.G. PP
Von:  Guren-no-Kimi
2010-10-16T20:58:35+00:00 16.10.2010 22:58

wieder eine super schöne geschichte.

am niedlichsten fand ich die szene im schwimmbad und ich hatte das starke gefühl, das naruto eifersüchtig auf die mädchen war und darum diese nette aktion mit der wasserbombe gestartet hat.

langsam könnts auch intensiver werden so zwischen den beiden. wäre ganz neckisch <.<

lg
gnkg
Von:  Tsuki14
2010-10-09T10:56:33+00:00 09.10.2010 12:56
Wui~ Ich hab schon gedacht, ich werd nicht mehr fertig mit dem Lesen =DDD
Das Kapitel war echt der Hammer! Meine Lieblingsstelle war das im Schwimmbad. Total niedlich. ♥.♥ Und auch das Ende♥ Wie süß Sasu Naru zudeckt^^ Hach...Ich liebe diese FF und deinen Schreibstil♥♥♥
Einfach klasse^^

Vielen lieben Dank für die ENS!
Ich hoffe, ich bekomme bald eine neue =DD

VLG, Tsuki14♥
Von: abgemeldet
2010-10-08T12:34:52+00:00 08.10.2010 14:34
awwwww..!!das ende war yah total niedlich.!!
*abknutschundknuddel*
danke für das süsse neue kapi.!
Von:  FreakyFrosch1000
2010-10-07T22:13:04+00:00 08.10.2010 00:13
WOW!!!!
echt klasse Kapitel!!!
und so lang!!! O.0
genial!!!!
tja versteh einer Sasuke^^
aber das im Schwimmbad war toll"quietsch"

bis dahin
Lg freakyfrosch
Von:  Ree
2010-10-06T16:41:31+00:00 06.10.2010 18:41
uii ein neues kappi
und wieder total schoen
sowohl geschrieben als auch von der story her :D
echt super schreib schnell weiter
lg renn-chan :*
Von:  Katincka
2010-10-06T12:41:47+00:00 06.10.2010 14:41
Endlich,

endlich, endlich ^^ ein neues Kapitel. Und es war wie immer sehr gut. Ich finde es sehr gut gelungen wie Sasuke so nach und nach auftaut und auch in diesem Kapitel fand ich es richtig gut. Einerseits machst du klar, dass Sasuke einfach noch ein "Raubtier" ist, indem er Naruto vor sich warnt und andererseits wird er auch offener (die Kitzelaktion). Das Gute ist einfach, dass nichts zu schnell kommt und ich nie über eine Textstelle stolpere und denke "huch das passt jetzt aber gar nicht". Das macht deine Geschichte einfach unglaublich gut.

Auch ist es total süss wie Sasuke sich nach und nach immer mehr um Naruto kümmert und die Stelle wo er ihn am Schluss noch zu deckt ist ja sowas von süss. Ich bin mal sehr gespannt was auf der Klassenfahrt noch passiert und in welche Schwierigkeiten der gute Naruto sich noch bringt ^^.

Das du am Besten Vorgestern das neue Kapitel hochladen solltest, muss ich ja eigentlich nicht erwähnen ^^. Also wieder ein ganz ganz ganz ganz ganz gaaaaanz grosses Lob und schnell weiterschreiben ^^

Lg
Von: abgemeldet
2010-10-06T10:57:36+00:00 06.10.2010 12:57
Ui ein tolles Kapitel!
Also echt... und wie Sasu und Naru im Wasser getobt haben!
Und der Schluss hatte auch was süßes an sich!^^
Ich freu mich auf das nächste Kapitel!
Lg Lavilett^^


Zurück