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Love me,... Princess?

von

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Titel: Love me, …Princess?

Teil: 31
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder Ereignissen geben, so ist das reiner Zufall.
 

Heute war es also soweit. Raoul strich noch einmal mit einem Tuch über die Schneide seines Schwertes.

Sein Diener brachte ihm die dazugehörige Scheide und befestigte den Gürtel um seine Hüfte.

Mit einem Seufzen steckte er das Schwert ein. Das war heute kein Kampf, auf den er sich freute. Dieser Kampf war nie einer, auf den er sich freute.
 

Er verließ das Zelt und sah sich um. Lord Kales Zelt neben dem seinen war schon seit Tagen abgebaut, anscheinend hatte er Caseys Anordnung Folge geleistet. Noch dazu in der angegebenen Zeit, das hätte er nie gedacht. Eigentlich war das Lager allgemein schon etwas leerer geworden. All die fremden Ritter, die dieses Fest zum ersten Mal besuchten, waren alle schon abgereist, wenn sie nicht mehr am Turnier teilnahmen. Auch ein Adeliger, der seine Zimmer im Palast hatte, würde kein Feldbett hier einem richtigen Bett vorziehen, wenn es nicht notwendig war.
 

Raoul ging zum Kampfplatz, wo er bereits eine vertraute Gestalt sah. „Womit habe ich diese Ehre eigentlich verdient?“

Lord Jale wand sich um und musterte ihn ausdruckslos.

Er deutete zum Turnierplatz. „Ihr beobachtet jedes meiner Turniere.“

„Ich informiere mich eben gerne über meine Gegner. Außerdem hat man mir gesagt, dass dieses Duell heute sehenswert ist.“

„Das hat man mir auch über euren nächsten Kampf gesagt.“ Ja, Lord Jale würde in seinem nächsten Kampf gegen einen wahren Bären antreten. Einer seiner besten Freunde, es verhielt sich nicht anders, als bei ihm heute.
 

Lord Jale sah ihn noch einen Moment an und wand sich dann wieder dem noch leeren Platz zu.

Dann eben nicht. Im Moment brauchte er seine Konzentration für wichtigeres, als diesen zukünftigen Gegner. Seinen jetzigen Gegner zum Beispiel. Er betrat den Kampfplatz und wartete in der Mitte auf seinen Gegner.
 

Es dauerte auch nicht lange und der andere Ritter kam ebenfalls auf ihn zu. „So sieht man sich wieder.“

Deacon verbeugte sich amüsiert vor Raoul, was durch seine Rüstung etwas behindert wurde.

Raoul lächelte und streckte ihm eine Hand hin. „Auf einen fairen Kampf.“

„Na, das will ich aber hoffen.“ Ebenfalls lächelnd ergriff Deacon seine Hand.

„Und keine Gnade.“
 

„Keine Gnade.“ Raoul bestätigte diese Worte noch einmal bevor sich trennten, um etwas Abstand voneinander zu nehmen. Sie würden sich nicht ernsthaft verletzen, das verbot ihre Freundschaft. Doch wenn ein Schlag doch einmal gefährlich wurde, würden sie ihn auch nicht abfälschen, nicht wenn er zum Sieg führte.
 

Beide zogen ihr Schwert, doch noch konnte der Kampf nicht beginnen. Ihr Blick lag auf der Hand des Königs, dieser gab das Zeichen. Die ausgestreckte Hand senkte sich und der Kampf begann.

Wie zwei Raubtiere begannen er und Deacon sich zu umkreisen. Ab und zu führte einer von ihnen einen Schlag aus, doch ein wirklicher Angriff blieb aus. Dafür war es noch nicht an der Zeit, erst einmal musste er die Kraft seines Gegners einschätzen können. Diese Taktik verfolgte jeder Ritter und so auch Raoul. Er wusste, dass Deacon nicht anders verfuhr. Warum auch, wenn sie zum Ziel führte?
 

Das Lächeln war von ihren Gesichtern verschwunden, als sich die Hand senkte. Beide waren nun hochkonzentriert. Trotzdem beobachtete Raoul das Gesicht seines Gegners, um etwaige Stimmungsumschwünge zu erkennen.

Deacon hob ebenfalls den Blick und begegnete dem seinen. Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen.
 

Das war das Zeichen. Mit einem Mal griff ihn sein Freund an und man merkte, dass es kein Herantasten mehr war. Raoul wich den Schlägen aus und parierte einige, für die er nicht schnell genug war. Er wartete auf eine Lücke in den Angriffen, um das Blatt zu wenden, doch das war bei Deacon gar nicht so leicht.
 

Raoul wich einem weiteren Schlag zur Seite aus, um einigen Abstand zu bekommen. Das war Deacons Runde gewesen, nun war er dran. Er gab seinem Freund noch Zeit, um herumzufahren und griff ihn an.

Ihre Schwerter prallten abermals gegeneinander und lösten sich wieder voneinander, um dieses Spiel gleich noch einmal zu wiederholen. Bei ihnen ging es nur darum, auszutesten wie lange der Andere durchhielt. Finte traf auf Konter, Überraschungsschlag auf Ausweichmanöver. Dieser Kampf wurde nicht durch Kraft oder Technik gewonnen, sondern durch Ausdauer, Einfallsreichtum und einer gehörigen Portion Glück.
 

Es war ein Kampf ganz nach Raouls Geschmack. Ein Kampf, der seine gesamte Aufmerksamkeit forderte und vor allen Dingen fair war. Bis jetzt hatte er schon einige schmutzige Tricks hier erlebt, einige wurden entdeckt und ihre Anwender disqualifiziert, andere blieben ungeahndet. Bei ihnen würde das nicht passieren, dafür waren sie zu stolz.
 

Doch beendet musste er werden. Raoul beschloss, einen Frontalangriff zu starten. Dabei bewegte er sein Schwert so, dass es sich mit Deacons Schwert verkeilte. Die Schneiden schabten aneinander vorbei und beschrieben Kreise umeinander. Bei dieser Taktik ging es darum, wer mehr Kraft und die bessere Technik hatte. Das konnte leicht nach hinten losgehen.
 

Vor einem Jahr hatte ihn Valerian damit besiegt, heute schien er damit Glück zu haben.

Auch, wenn Deacon versuchte dagegen zu arbeiten, so schaffte er es nicht.

Raoul sah zufrieden, wie das Schwert seines Freundes dessen Hand verließ und etwas entfernt auf den Boden fiel. Er bemerkte den Blick seines Freundes und hob sein Schwert an dessen Kehle. Gerade noch rechtzeitig, Deacon würde es sogar noch schaffen, seine Waffe noch einmal zu erreichen.
 

Deacon lächelte und hob die Hände, das Zeichen, dass er sich ergab.

Sofort ertönte ein Klatschen und die Menge stimmte darin ein. Raoul zog sein Schwert zurück.

Sein Freund verbeugte sich abermals vor ihm.
 

„Ehre, wem Ehre gebührt.“

Die Hand hebend, um sich für den Applaus zu bedanken, drehte sich Raoul einmal herum. Dann ging er zu Deacons Schwert und hob es hoch. Er fuhr mit seiner behandschuhten Hand einmal über die Schneide, bevor er es seinem Freund reichte.

Dieser nahm es vorsichtig entgegen und steckte es wieder in seine Scheide. Gemeinsam verließen sie den Platz.
 

„Keine Sorge, ich werde mich steigern. Nächstes Jahr sieht das Ergebnis anders aus.“

Raoul lachte nur amüsiert. „Vergiss es.“

Er schwieg einen Moment. „Bleibst du noch?“

„Ich hatte eigentlich schon vor, bis zum Ende des Turniers zu bleiben.“ Nachdenklich sah Deacon auf die Tafel der Turnierteilnehmer, von der sein Wappen eben entfernt wurde. Er seufzte leicht bedauernd.
 

„Weißt du, nach all den Jahren bin ich dir eines zumindest schuldig.“

Fragend sah ihn sein Freund an.

„Sei mein Gast für einige Zeit.“ Raoul lächelte bei dem Angebot. Bis jetzt war dieses Thema noch nie aufgekommen, deswegen wurde es nach all den Jahren einmal Zeit. Für ihn bedeutete das, etwas mehr Zeit mit seinem Freund und für Deacon eine Auszeit von seinem Weiberregiment, das ihn daheim erwartete.
 

„Du bist schon der Fünfte, der mir dieses Angebot macht.“ Deacon grinste breit und schlug ihm auf die Schulter.

„Allerdings werde ich dein Angebot annehmen. Das bringt nicht so viele Pflichten und Gefahren mit sich, wie die Einladung einer der vier Damen. Und ich bin kein anspruchsvoller Gast, der die Großzügigkeit eines Gastgebers überstrapaziert, falls du jemanden beruhigen musst.“
 

Raoul winkte nur ab. Ihm war das völlig egal, wie lange Deacon blieb, oder was er wollte. Selbst wenn, ging das nur ihn etwas an, nicht seine Familie. Er wartete eigentlich nur mehr auf sein Erbe, wie alle anderen adeligen Söhne auch und bis dahin vertrieb er sich die Zeit. Doch im Gegensatz zu einigen anderen Söhnen, verstand er sich auch darauf, abseits der Familie etwas Geld zu verdienen. Eine Idee, bei deren Ausführung er von jemanden unterstützt worden war. Alles, was er von seiner Familie noch wollte, war der Titel und die Ländereien, das Geld konnten sie gerne behalten, nur sein Geburtsrecht wollte er. Doch da er keine Brüder hatte und sein Vater große Hoffnungen in ihn setzte, sah er darin keine Probleme.
 

„Meine Familie bestimmt schon lange nicht mehr meinen Umgang.“

Nur einen, den bestimmten sie für ihn und das war Casey. Allerdings war das eine Bekanntschaft, die auch er selbst suchte. Aus den verschiedensten Gründen. Zuerst aus Pflichtgefühl, dann aus Amüsement und jetzt…, ja weswegen suchte er ihre Nähe jetzt? Bei diesem Gedanken schüttelte Raoul den Kopf.

Natürlich auch aus Amüsement, es ging immer nur um seinen Spaß. Man ahnte gar nicht, wie langweilig das Leben am Hofe sein konnte, jemand wie Casey brachte Schwung in diesen ermüdenden Alltag. Sie hasste ihn aus ihm unerfindlichen Gründen, doch das machte die Sache nur noch amüsanter für ihn.
 

„Das hätte ich bei einem Mann deines Alters auch nicht anders erwartet.“ Deacon drückte noch einmal aufmunternd seine Schulter.

Raoul warf einen bedeutenden Seitenblick zu seinem Freund. „Du sprichst, als wäre ich ein alter Mann, dabei bist du ein Jahr älter als ich.“

Der Andere machte eine wegwerfende Handbewegung. „Die paar Monate? Ich bitte dich. Männer wie ich werden nicht älter, sie werden reifer.“

Deacon hob belehrend einen Zeigefinger. „Eine gewisse Reife wirkt vor allem auf die Frauen anziehend.“

Diese Bemerkung war so typisch für Deacon und rang Raoul ein Lächeln ab. „Dann pass bloß auf, das du das nicht irgendwann Schimmel ansetzt in deinem Reifeprozess.“
 

Deacon schnitt nur eine Grimasse, bevor er abermals seufzte. „Na ja, die Pflicht ruft. Ich muss einen Brief verfassen, in dem ich meiner Mutter mitteilen muss, dass ich wieder gescheitert bin. Wie ihr das gefallen wird.“

Er verzog angesäuert das Gesicht.
 

Ja, das war keine Aufgabe, die man gerne erledigte. Aber wenigstens konnte das Deacon schriftlich erledigen. Bei seinen Niederlagen musste er immer seinem Vater gegenübertreten und das waren keine netten Zusammenkünfte. Doch dieses Jahr konnte er sich das ja zum Glück ersparen. Denn verlieren würde er sicher nicht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Black
2010-07-12T10:30:08+00:00 12.07.2010 12:30
hi!!!
raoul weiß ja echt, dass er gewinnen wird... oder doch nicht, ich glaube wirklich dass casey es ihm sehr schwer machen wird.
bin gespannt was kommt =D
lg Annet
Von:  saspi
2010-07-12T09:13:09+00:00 12.07.2010 11:13
hey!!
da ist er ein wenig zu sicher. aber ob er gewinnen wird ist ja die frage. wenns nach casey geht gewinnt er ja nett.
bin gespannt wies wieter geht.
bye
Von:  evejean
2010-07-12T05:32:36+00:00 12.07.2010 07:32
ohweh das is sich raoul aber sehr sicher das er net verlieren wird *g* wenn das net mal nach hinten los geht, glaub casey wird ihm das net so leicht machen.

lg eve


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