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Love me,... Princess?

von

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Titel: Love me, …Princess?

Teil: 40
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder Ereignissen geben, so ist das reiner Zufall.
 

Nun war es also soweit. Morgen war der Tag auf den alle warteten, das Finale des Turniers. Raoul betrachtete sein Schwert, das auf dem Tisch lag.

Wie alle vermutet hatten, fand der Endkampf zwischen ihm und Sandro statt. Dieser hatte sein Duell vor drei Tagen bestanden, wenn auch nicht ohne Schmerzen, wie man an seinem Gesicht gesehen hatte; und er selbst vor zwei Tagen.
 

„Wie fühlt man sich so, vor seinem großen Tag?“ Deacon stand im Zelteingang und sah ihn grinsend an.

„Nicht anders, als vor allen anderen Kämpfen auch.“ Warum auch nicht? Morgen war ein Kampf, wie alle anderen bisher auch. Wenn er anders darüber dachte, würde er sich nur unnötig unter Druck setzen und zum Schluss den Kampf in den Sand setzen. Dann gab es nur Ärger mit seinem Vater und spöttische Kommentare der Prinzessin. All das wollte er sich nur zu gerne ersparen.
 

„Das ist gut.“ Sein Freund trat vollends ein und lehnte sich neben den Tisch.

„Ich habe eine Menge Geld auf dich gesetzt, mein Freund. Ein Verlust von diesem würde unsere Freundschaft gehörig beeinträchtigen.“

Als ob er das wirklich getan hätte. Sicher hatte er gewettet, doch Deacon war kein Dummkopf, der sein Glück in die Hände anderer Leute legte.
 

„Dann habe ich ja gar keine andere Wahl, als zu gewinnen. Wie schön, dass du die Last auf meinen Schultern mit deinen Worten etwas erleichterst.“ Raoul rang sich zu einem schwachen Lächeln durch.

„Es freut mich immer, dir behilflich zu sein.“ Deacon grinste nur noch breiter und sah zu dem Diener, der gerade das Zelt betrat.

In seiner Hand hielt dieser einen Kerzenleuchter, den er auf den Tisch stellte.

Raoul runzelte die Stirn. Seltsam, er hatte gar nicht mitbekommen, wie schnell die Zeit vergangen war. Der Abend war schneller gekommen, als er gedacht hatte.

„Ja?“

Er bemerkte, dass ihn der Diener abwartend ansah.

„Verzeiht Herr, vor dem Zelt wartet eure Schwester auf euch.“

„Dann lass sie herein.“ Kurz bevor der Diener das Zelt verließ, hielt er ihn noch einmal zurück.

„Du meinst doch Lady Claire, oder?“

Der Diener neigte den Kopf. „Natürlich.“

Raoul seufzte erleichtert. Zum Glück, seine andere Schwester hätte er im Moment nicht ertragen. Denn anscheinend dachte seine jüngere Schwester, sie müsste die Stummheit von Claire kompensieren, indem sie nie schwieg. Seine Nerven würden das derzeit nicht durchhalten.
 

Ein paar Augenblicke später betrat Claire das Zelt. Als sie Deacon bemerkte, knickste sie leicht, ihr Blick lag jedoch auf Raoul.

„Lady Claire, wie schön euch wieder zu sehen.“ Deacon ergriff ihre Hand und küsste ihren Handrücken kurz.

Raoul ging zu dem Schwarzhaarigen und klopfte ihm auf den Rücken. „Sei vorsichtig, mein Freund. Ich will nicht unbedingt eine Hochzeit arrangieren müssen.“

Dieses Wort wirkte wie ein Schwall kaltes Wasser. Sofort ließ Deacon Claires Hand los und sah Raoul missmutig an. „Meine Mutter würde dich verfluchen; ebenso wie das von ihr ausgesuchte Mädchen.“

Raoul spürte noch immer Claires Blick auf sich ruhen. Er wusste, dass sie nicht hier war, um ihm Glück für seinen morgigen Kampf zu wünschen. Für sie war es klar, dass er gewinnen würde, ebenso wie für den Rest seiner Familie. Nein, sie wollte etwas mit ihm bereden und das alleine.
 

„Deacon, ich…“

Sein Freund hob lächelnd eine Hand. „Schon klar, ihr habt einige Dinge zu besprechen. Ich wollte deine Zeit sowieso nicht allzu sehr strapazieren. Immerhin musst du mir morgen zu einem Vermögen verhelfen.“

Damit verbeugte er sich noch einmal lächelnd vor Claire. „Lady.“

Nach einem breiten Grinsen in Raouls Richtung, verließ er das Zelt.

„Also was ist?“ Raoul ging zu seinem Tisch und füllte sich einen Becher mit Wasser. Vor einem Kampf trank er niemals Alkohol, eine etwaige Beeinträchtigung wollte er nicht riskieren.

Er hielt seiner Schwester den Becher entgegen. „Wasser?“

Sie schüttelte nur den Kopf. Stattdessen ging sie noch einmal zum Zelteingang und warf einen Blick nach draußen.

Raoul schüttelte nur den Kopf. „Ich vertraue Deacon. Er würde niemals lauschen.“
 

Claire bewegte nur kurz ihre Hände.

Ja, er wusste, dass sie auch nicht Deacon misstraute, sondern ihren eigenen Leuten. Das hieß, dass sie eine Information hatte, die nicht einmal ihren Vater etwas anging. Nun, dann konnte es wohl nur eine Sache betreffen. Raoul führte den Becher an seinen Mund. „Also, was hast du herausgefunden?“
 

Claire sah ihn skeptisch an, bevor sie ihren Beobachtungsposten am Eingang aufgab und zum Tisch kam. Sacht strichen ihre Finger über die Schwertscheide. Leise seufzend lösten sich ihre Finger wieder davon und begannen, sich in ihrer Zeichensprache zu bewegen. Wie auch sonst formten ihre Hände und Finger nur wenige Sätze, um zu überprüfen, dass ihr Gegenüber auch alles richtig verstanden hatte.

Raoul fand diese Art auch gar nicht schlecht, da er oft genug Schwierigkeiten hatte, ihr zu folgen. Sie war einfach zu schnell für ihn.
 

„Du hast also weiter Informationen über Lord Jale erhalten.“

Sie nickte zustimmend. Dann hielt sie für einen Moment inne und sah ihn nachdenklich an. Erst dann bewegten sich ihre Hände wieder.

Erstaunt sah Raoul auf ihre Finger. Zwar hatte er keine Probleme dabei, die wenigen Worte zu entziffern, die sie ihm zeigte, doch ihre Botschaft war für ihn überraschend.
 

„Und du hattest… Recht?“

Abermals nickte Claire, doch deutlich zögerlicher als zuvor.

Nun, er hatte damit gerechnet. Es hatte immer eine Chance bestanden, dass Lord Jale ein Betrüger war. Leider ein Betrüger, den er mit der Zeit sympathisch fand. Doch das war ja meistens so bei Betrügern, das erleichterte ihnen ihre Sache.
 

„Hm. Was machen wir jetzt?“

Morgen war das Finale und ehrlich gesagt, freute er sich schon seit seinem letzten Kampf darauf. Lord Jale war also nicht Lord Jale, trotzdem war er der Mann, den er in den letzten Wochen kennen gelernt hatte. Der Name spielte dabei keine Rolle, immerhin sah ihn Casey noch immer als ihren Ritter an.

Eine Hand tauchte vor seine Gesicht auf und schnipste mit den Fingern. Augenblicklich wand er seine Aufmerksamkeit wieder seiner Schwester zu.
 

„Verzeih.“

Claire stemmte nur ihre Hände in die Hüften und sah ihn vorwurfsvoll an. Jedoch nur einen Moment, da sie Hände ja zum kommunizieren benötigte.

Ihr Vorschlag gefiel Raoul allerdings überhaupt nicht. „Ihn disqualifizieren lassen?“

Das war nicht unbedingt das, was er sich vorgestellt hatte. Es war klar, dass seine Schwester so dachte und sein Vater würde ihm auch dazu raten, nur das war nicht seine Art. Wenn er Sandro der Lüge bezichtigte und das sogar beweisen konnte, wofür Claire sicher gesorgt hatte, machte ihn das automatisch zum Sieger. Es gab hier keinen Grund seine Herkunft zu verschweigen, da alle mitmachen konnten; allerdings war es ein Betrug an allen anderen Teilnehmern, wenn man sich als jemand ausgab, der man nicht war. Normalerweise würde er es ja melden, doch so kurz vor dem Finale kam es ihm feige vor. So billig wollte er seinen Sieg nicht erringen. Entweder er besiegte seinen Feind im Duell, oder gar nicht. Das war immerhin ein Turnier, der Sieger wurde aufgrund seiner Fähigkeiten ermittelt nicht aufgrund seiner Herkunft. Was hatte er Sandro, oder wer immer er war, erst vor kurzen erklärt? Er machte hier mit, weil er sich mit den Besten der Besten messen wollte und egal, wer Sandro sonst war, er war einer der Besten. Diesen Kampf wollte er bestreiten.
 

Entschlossen schüttelte er den Kopf. „Nein Claire, das werde ich nicht machen. Diesen Kampf morgen werde ich ohne unfaire Mittel ausfechten!“

Seine Schwester warf ihm einen zweifelnden Blick zu. Dieser Blick sprach Bände.

„Ja, ich weiß, dass es nicht unfair wäre, aber es würde mir so vorkommen. Außerdem - es ist nur ein Turnier, hier geht es nicht um meine Zukunft, oder?“ Fragend sah er seine Schwester an. Wer wusste schon, was sein Vater vorhatte? Claire müsste es wissen, da sie die meiste Zeit an seiner Seite verbrachte.
 

Claire zuckte nur mit den Schultern und ging zum Tisch. Interessiert blickte sie in die verschiedenen Krüge, bis sie einen mit dem passenden Inhalt gefunden hatte. Langsam schenkte sie sich einen Becher Wein ein.

„Egal, ich werde sowieso gewinnen, also was spielt es für eine Rolle, gegen wen ich antrete?“ Raoul war sich dessen sicher. Zwar bemerkte er auch den Blick seiner Schwester, die ihn interessiert ansah, so als wäre er eine neue Tierart. Nur eine vielleicht neue, aber sehr dumme Tierart. Trotzdem würde er diesen Kampf austragen, auf die Art, die ihm als Richtig erschien. Das würde ihm niemand nehmen; nicht seine Schwester und auch nicht sein Vater.
 

Casey biss die Zähne zusammen. „Sei doch vorsichtig; das tut weh!“

„Wenn ich noch vorsichtiger bin, darf ich euch ja gar nicht mehr anfassen.“ Kiana sah ihn wütend an, fuhr aber weiter damit fort seinen Verband abzunehmen.

„Ich glaube nicht, dass es eine gute Idee war dieses Turnier weiterzuführen.“ Tailor saß an dem Tisch und war dabei, einige Flüssigkeiten zusammenzumischen.
 

„Es interessiert mich nicht, was ihr denkt. Ihr seid beide nur hier, um mir das zu ermöglichen. Ich will dieses Turnier gewinnen.“ Casey wusste, warum er so aufgebracht war. Seine Seite schmerzte wie die Hölle. Natürlich wussten seine Gegner von dieser Wunde und hatten versucht, ihn dort zu attackieren. Die Meisten hatten damit kein Glück, doch einigen war es leider doch gelungen. Auch, wenn sie dank des Verbandes gut gepolstert war, so reichte das nicht als Schutz gegen ein Schwert. Allerdings hatte er seine Kämpfe alle gewonnen, der Preis dafür war nur sehr hoch gewesen.

Nun schmerzte die Wunde schon bei jeder Bewegung, egal in welcher Region des Körpers diese stattfand.
 

„Ja, wir ermöglichen es euch auch. Nur erschreckt es mich, mit welcher Entschlossenheit ihr eurer Rache folgt. Bei jedem eurer Kämpfe hättet ihr bleibende Schäden davontragen können!“

„Das habe ich aber nicht.“ Er war es so leid, diese Gespräche mit Kiana zu führen. Nach jedem Kampf, bei jedem Verbandswechsel, fing sie wieder mit diesem Thema an. Vielleicht wirkte er auf seine Vertrauten wirklich wie ein Besessener, doch ihm bedeutete dieses Finale viel. Wenn er gewann, was er vorhatte, wäre das sein erster Sieg über ihn. Egal, wie oft er sich mit ihm als Prinzessin stritt, er war nie der Gewinner. Denn als Frau würde Raoul ihn nie als ebenbürtigen Gegner sehen. Hier bei diesem Turnier, in diesem Finale, musste er das. Raoul stand einem Mann gegenüber, in einem Kampf, bei dem er alles geben konnte. Wenn Casey hier gewann, dann war es ein verdienter Sieg, gerade deswegen wollte er diesen Kampf. Er wollte diesen Sieg.
 

„Aber…“ Kiana sah ihn beinnahe flehend an, doch stockte sie und drehte sich zu Tailor um.

Dieser hatte eine Hand auf ihre Schulter gelegt und schüttelte den Kopf.

Sie seufzte nur tief. „Du meinst wohl, es hat keinen Sinn, ihm das auszureden?“

„Ich meine nur, dass unser Prinz ganz genau weiß, was er sich zumuten kann. Du nicht?“ Tailor lächelte sie freundlich an.

Kiana stand auf und warf die Überreste des Verbandes auf das Bett. „Nein das meine ich nicht! Denn wie alle Männer überschätzt er seine eigenen Kräfte maßlos. Genau aus diesem Grund werde ich nun gehen. Ich will niemanden dabei behilflich sein, sich selbst zu schaden!“

Casey sah ihr verwundert nach, als sie das Zelt verließ. Hatte sie bei ihren letzten Worten vergessen, dass er anwesend war, oder hatte sie es bewusst so formuliert? Denn von dem Respekt, dem sie ihm entgegenbringen sollte, war da wenig zu hören gewesen.
 

Tailor kniete sich neben sein Bett und strich eine Tinktur auf die Wunde. Erst dann machte er sich daran, diese wieder zu verbinden.

Casey hob die Hand und deutete auf den Zeltausgang. „Hat sie …“

Tailor nickte noch, bevor er den Satz zu Ende sprechen konnte. „Ja, sie hat Recht. Nicht mir allem, doch auch ich denke, dass ihr euch überschätzt. Ich habe eure letzten Kämpfe gesehen; das war nichts, dessen ihr euch rühmen könnt. Eure Gegner aber auch nicht.

Allerdings verstehe ich im Gegensatz zu Kiana eure Beweggründe, oder reime mir meine eigenen zusammen. Euch bedeutet dieser Kampf viel; ihr seid ein Mann – egal, als was ihr euch ausgebt. Es ist nur natürlich, dass ihr euch auch beweisen wollt. Als Mann gegenüber anderen Männern. Das liegt in unserer Natur und in dieser Welt muss man Stärke zeigen. Vor allem ihr, da ihr einmal König werdet. Ihr wisst das und gerade deswegen fordert ihr soviel von euch.“ Tailor stand auf und ging wieder zu dem Tisch.
 

Das war eine treffende Beschreibung seines Gefühlslebens. Casey sah geschlagen zu Boden. „Du meinst also auch, dass ich morgen nicht gewinnen kann.“

Tailors Finger glitten über einige Fläschchen. Eines davon stellte er auf den Tisch, während er ein weiteres in die Hand nahm.

„Ich meine, dass das Ergebnis nicht feststeht, bis man es einmal versucht hat. Es gibt Wunder auf dieser Welt, doch um Sieger bei diesem Turnier zu werden benötigt ihr keines, das schafft ihr aus eigener Kraft.“

Casey lächelte leicht bei diesen Worten. Das war wieder so typisch Tailor. Einerseits schaffte er es, ihm die grausame Realität nahe zu bringen, nur um ihn im nächsten Moment wieder aufzubauen.
 

„Also, dieses Fläschchen…“ Tailor deutete auf das, das auf dem Tisch stand. „…ist für morgen. Es sollte eure Schmerzen in Grenzen halten, so dass ihr schmerzfrei kämpfen könnt.

Das hier ist für einen erholsamen Schlaf.“ Damit drückte er ihm das zweite Fläschchen in die Hand. Dann stand er auf und packte seine Sachen zusammen.

„Danke für deine Unterstützung, Tailor.“ Damit meinte Casey nicht nur die Medizin, doch das wusste Tailor sicher.

„Gute Nacht, mein Prinz.“ Mit einer kurzen Verbeugung verließ Tailor das Zelt.
 

Casey seufzte und sah ihm nach. Er wäre auch gerne so zuversichtlich wie sein Freund. Nur er wusste, in welchem Zustand sich sein Körper befand. Allerdings würde ihn das nicht von dem Kampf morgen abbringen. Morgen würde er alles geben, was er noch an Kraft besaß, das musste einfach reichen, um zu siegen.

Er schluckte den Inhalt des Fläschchens und legte sich auf das Bett. Morgen war es also soweit. Bei diesem Kampf durfte er nicht versagen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  NaBi07
2010-09-08T19:18:22+00:00 08.09.2010 21:18
*hin und her hops*

hach ist das spannend!

ich kann gar nicht anders als raouls fairness zu bewundern. naja er ist auch ein sehr stolzer mann und will um jeden preis siegen.
und dass ohne tricks!
das finde ich einfach klasse.

ich hoffe nur, dass casey sich da nicht übernimmt.

ich bin ja so gespannt! (sagte ich, glaube ich, schon )

ich lese gleich weiter!!!!!!!
Von:  evejean
2010-09-08T08:26:53+00:00 08.09.2010 10:26
da is man mal 2 wochen in urlaub und du bringst in der zeit gleich wieder 3 tolle kapitel raus ^^

armer casey, ich drücke ihm die daumen das der kampf allen in erinnerung bleibt ^^.
es wird für beide sicher hart werden.

lg eve
Von:  nama-kuriimu
2010-09-08T08:26:09+00:00 08.09.2010 10:26
Bin schon total gespannt was dann im nächsten Kapitel passiert!!!
Freu mich schon.

Mach weiter so!
Liebe Grüße!


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