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Wohin die Liebe fällt

Gaara x Naruto, Naruto x Sasuke?
von

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Was das Herz sagt

Als Naruto zusammen mit Sasuke sein Haus betrat, war das Schlafzimmer erschreckend leer. Kein Wunder. Gaara hatte seine Sachen gepackt und war gegangen und seitdem war wieder Platz im Zimmer. „Willst du einen Kaffee oder Tee?“ „Kaffee, so wie immer“ antwortete Sasuke und setzte sich in die Küche an den Tisch. Naruto fühlte sich schlecht und deprimiert. Er hatte Gaara so sehr vertraut und wurde so fies hintergangen. Irgendwie schien sich die ganze Welt gegen ihn gerichtet zu haben.

Schweigend reichte er Sasuke den Kaffee und setzte sich schweigend neben ihn. Eine bedrückende Stille trat ein und Sasuke sah seinen Freund aufmunternd an. „Komm schon, mach nicht so ein betrübtes Gesicht. Du hast das Richtige getan, wirklich. Gaara hat dich hintergangen und angelogen und du hast ihn fallen gelassen. Er hat’s nicht anders verdient.“ Doch trotzdem hatte Naruto das Gefühl, dass er irgendetwas falsch gemacht hatte, aber er konnte nicht sagen was. Klar, sein Ärger auf Gaara war berechtigt denn dass was dieser getan hat, war mies und hinterhältig aber irgendetwas war, dass Naruto Schuldgefühle bereitete. War es etwa weil Gaara seine Liebe gestanden hatte?

„Was ist denn? Was macht dir Sorgen?“ fragte Sasuke und nahm Narutos Hand. Mit einem Schaudern musste Naruto feststellen, dass seine Hand eiskalt war. Sonst hatte er Sasukes Hand ganz anders in Erinnerung. Sonst war sie warm und weich und verlieh Naruto das Gefühl, geborgen zu sein und sich ihm ganz hingeben zu können. Doch jetzt kam ihm diese Hand ungewöhnlich fremd und kalt vor, so wie auch der Rest von ihm. Irgendwie verstand er gar nichts mehr. Was passierte nur mit ihm?
 

Am Abend richtete Naruto für Sasuke seinen Schlafplatz ein. Er war noch nicht bereit dafür, dass beide in einem Bett schliefen und im Moment konnte er Sasuke noch nicht ganz verzeihen. Beide hatten sich umgezogen und Sasuke kam frisch gewaschen aus dem Badezimmer. „Wann musst du wieder weg?“

„Weiß nicht. Hab Orochimaru gesagt, dass ich noch etwas länger wegbleiben werde. Wir können uns also ein paar entspannte Tage machen“ antwortete er Uchiha und setzte sich neben Naruto. Zärtlich legte er ihn einen Arm auf die Schulter und wollte ihn küssen, doch Naruto wandte sich ab. „Was ist denn?“ wollte der Uchiha wissen und sah Naruto mit seinen dunklen Augen an. Naruto, der gerade eine Antwort geben wollte, wurde jäh unterbrochen als Sasuke ihn küsste. Plötzlich traf ihn die Erinnerung an letzte Nacht wie ein herannahender Zug. Der Kuss, die Wut aus dem Liebeskummer heraus, die Leidenschaft…

Er und Gaara hatten sich geküsst und es hatte sich gut angefühlt. So wie er früher Sasuke geküsst hatte. Doch jetzt war es anders. Zwar küssten sich die beiden wieder, aber so wie zuvor fühlte es sich nicht mehr an. „Tut mir leid Sasuke, aber ich muss kurz weg.“

Schnell zog sich Naruto wieder um und eilte aus dem Haus und als er bei den Harunos ankam, hämmerte er mit Fäusten gegen die Tür. Frau Haruno, eine hagere ebenfalls rosahaarige Frau öffnete und sah ihn stirnrunzelnd an. „Was gibt’s?“ „Ich muss Sakura sprechen! Es ist wichtig!“

Naruto wurde hereingebeten und er ging zu Sakuras Zimmer. Sie schien ihn bereits zu erwarten und bat ihn herein. Stirnrunzelnd sah sich Naruto im Zimmer um und stellte fest, dass es ganz anders war, als er sich vorgestellt hatte. Ein großer Spiegel, ein Kleiderschrank, ein Bett und ein schlichter Schreibtisch waren das einzige Mobiliar und die Vorhänge waren im schlichten weiß. Sehr einfach eingerichtet. Sonst hatte Naruto immer angenommen, dass Mädchen sich ihr Zimmer komplett mit Plüschtieren voll stopfen, ihre Wände mit Fotos ihres Angebeteten tapezieren und wirklich alles in rosa gestalten würden. Anscheinend lag er da falsch.

Sakura setzte sich aufs Bett, Naruto auf den Stuhl und starrte zu Boden. „Ist etwas passiert Naruto? Was hast du denn?“

„Sagen wir mal so, ich habe im Moment eine zweite Krise zu bewältigen, die etwas kompliziert ist.“

„Kompliziert?“

Sakuras Interesse war geweckt. Sie überkreuzte ihre Beine, nahm eine bequeme Sitzposition ein und sah Naruto mit ihren türkisfarbenen Augen an. „Dann erzähl mal.“

„Also, ich habe da einen Freund, nicht Sasuke sondern einen anderen. Mit dem bin ich im Streit auseinandergegangen und habe mich total mies gefühlt. Da habe ich mir einen neuen besten Freund gesucht und der hat immer zu mir gehalten. Nun ist es aber so dass dieser neue Freund mir verschwiegen hat, dass mein Ex-bester Freund sich gemeldet hat und ist selbst hingegangen und sagt ihm dass er sich von mir fern halten soll.“

„Und warum?“

„Weil er zum einen nicht will, dass ich noch mal enttäuscht werde und zum einen, weil er seine Position als neuer bester Freund nicht aufgeben will.“
 

Beide schwiegen eine Weile, dann stellte Sakura eine Frage: „Und das ist es was dir Sorgen macht?“ „Eben nicht“ seufzte Naruto und stützte seine Stirn auf der Handfläche. „Ich habe mich für meinen alten besten Freund entschieden weil der neue mich derart hintergangen hat und dachte, ich würde wieder dieselben freundschaftlichen Gefühle wieder haben wie vorher, aber dem ist nicht so. Und jetzt mache ich mir einen Kopf drum, was mit meinem neuen besten Freund ist, der mich hintergangen hat. Was bedeutet das Sakura?“

Schweigend legte die Kunoichi ihre große Stirn in Falten und dachte nach. Ihr Schweigen war Naruto unangenehm. Am liebsten hätte er sofort eine Antwort verlangt und der Kloß, der sich in seinem Hals gebildet hatte, schwoll immer weiter an. Dann endlich, gab Sakura ihre Antwort. Ernst sah sie ihn an. „Das liegt klar auf der Hand: Du hast bereits mit deinem alten Freund abgeschlossen und siehst ihn nicht mehr als deinen Freund an. Im Gegenteil: Du hast unbewusst eine tiefe Freundschaft zu deinem neuen besten Freund aufgebaut und warst lediglich verärgert darüber, dass er so eine Aktion geleistet hat und hast das nicht gemerkt. Wahrscheinlich hat dich dein verletzter Stolz blind gemacht und du hast geglaubt, es kann wieder auf einen Schlag alles so sein wie früher. Dein Kopf hat das gesagt, aber dein Herz sagt etwas anderes.“

„Und was soll ich deiner Meinung nach tun?“
 

„Hör auf dein Herz Naruto! Hör einfach nur auf dein Herz, sonst nichts.“
 

Nachdenklich und mit einem knappen „Dankeschön“ verabschiedete er sich und ging die Straße entlang. Er soll Sasuke nicht mehr lieben? Wie konnte das nur sein? Immerhin hatte er so lange Liebeskummer gehabt und ausgerechnet jetzt, wo Sasuke wieder da war, empfand er nichts mehr für ihn? Das konnte doch nicht wahr sein! Irgendwann fing er an zu rennen und wollte einfach nur nach Hause, sich in sein Bett verkriechen und in aller Ruhe darüber nachdenken. Dabei war er so tief in Gedanken, dass er gar nicht Temari sah, die die Hand ausstreckte, Naruto am Arm zu fassen kriegte und mit einem Ruck zurückzerrte. Beinahe wäre Naruto hingefallen, fing sich aber wieder und blieb vor der Suna-Kunoichi stehen. Ihr Blick verriet ihm sofort, dass sie keine gute Nachricht für Naruto bereithielt.

„Ich muss mit dir reden, sofort!“

„Temari, was gibt’s?“

„Du hast Gaara nach all dem was er für dich getan hat einfach so fallen gelassen. Hast du sie noch alle? Weißt du eigentlich was du ihm angetan hast?“

„Aber…“

„Welche Bedeutung hat das Wort „Liebe“ für dich? Glaubst du mein Bruder wäre so egoistisch gewesen und hätte nur an sich selbst gedacht? Er wäre fast kaputt gegangen weil er sich nicht getraut hat, dir seine Gefühle zu offenbaren, weil er Angst hatte, du würdest dich für Sasuke entscheiden. Wie kann man nur so kaltherzig sein und ihn einfach so links liegen lassen. Denk doch mal nach was für eine Zukunft das mit Sasuke hätte, wenn er wieder geht. Was ist dann häh? Willst du Gaara wieder aufheben wie eine Spielzeugpuppe und ihn dann wieder fallen lassen wenn Sasuke wieder zurückkommt?“

„Aber nein, das…“

„Gaara kam weinend zu mir und hat gesagt dass er sterben will. In den Fluss will er sich stürzen.“
 

Als Naruto dieses Wort hörte, wich alle Farbe aus seinem Gesicht und er hatte das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Was will Gaara tun? Sich umbringen? Erst jetzt merkte er, wie blind er eigentlich war und kam sich so schäbig vor. Ja es stimmt, Temari hatte Recht. Naruto hat nur die negativen Seiten an Gaara gesehen und niemals daran gedacht, was dieser alles für ihn getan hatte. Für ihn gab es nur Sasuke und seinen vermaledeiten Liebeskummer. Gaara hingegen zerbrach nach und nach an seiner Angst und seinem Selbstzweifel und Naruto hatte dies die ganze Zeit nicht bemerkt. Wie herzlos konnte er nur sein?

„Du musst ihn sofort aufhalten klar? Wenn er stirbt, dann ist das allein deine Schuld! Geh und bring das wieder in Ordnung kapiert?“
 

Schnell eilte Naruto davon und Tränen der blanken Verzweiflung bildeten sich und hastig wischte er sie weg. Das durfte nicht sein. Gaara durfte sich nicht umbringen. Nicht jetzt wo Naruto endlich erkannt hatte, wie er wirklich fühlte.

//Bitte lieber Gott, lass es noch nicht zu spät sein. Lass ihn wohlauf sein.//
 

Als Naruto den Fluss erreichte, sah er in der Ferne jemanden am Ufer entlang gehen. Nur schwach erkannte er das feuerrote Haar und die Flasche, die diese Gestalt auf dem Rücken trug. Es war Gaara, darin bestand kein Zweifel. Naruto rannte los, rannte wie noch nie in seinem Leben und rief immer wieder Gaaras Namen. Der schien ihn jedoch nicht zu hören und ging langsam auf das Wasser zu. „Gaara nicht!!!“ brüllte er und wedelte heftig mit den Armen. Zwar schien ihn der Rothaarige zu hören, denn er drehte sich kurz zu ihn um, doch dann ging er weiter, so als interessierte ihn Naruto nicht. //Oh nein, wenn ich nicht schneller mache, dann ist es zu spät. Ich muss ihn aufhalten// Er stieß sich kräftig vom Boden ab, machte einen Satz nach vorne und bekam tatsächlich den Suna-Nin zu packen. Er warf ihn um und landete mit ihm auf den feuchten Grasboden. Unbeholfen setzte sich Gaara wieder auf und drückte Naruto von sich. „Was soll das?“ fragte er mit einem gekränkten Unterton in der Stimme „Warum bist du noch hier? Du hast doch noch Sa…“ „vergiss Sasuke“ keuchte Naruto und versuchte wieder zu Atem zu kommen. Es war schon ewig her, dass er so ein Tempo drauf gehabt hatte und brauchte erst einmal eine Weile um sein rasendes Herz zu beruhigen. Dann lächelte er Gaara an und all seine aufgestauten Tränen kullerten sein gerötetes Gesicht hinunter. „Mir ist endlich klar geworden, wen ich wirklich liebe, nämlich dich Gaara. Es tut mir leid, es tut mir alles so leid…“

Weinend fielen sich beide in die Arme und klammerten sich fest an den anderen. Sie beide lagen einfach nur schweigend da und versuchten sich von all ihren Ängsten zu lösen um diesen Augenblick für immer in ihre Herzen einzuprägen, die so von so vielen negativen Gefühlen erschüttert war. Endlich hatten diese beiden so kummergeplagten Wesen zueinander gefunden und konnten gemeinsam der Zukunft ins Auge sehen ohne Angst zu haben, alleine zu sein. Dieses Band würde auch die nächsten, schweren Prüfungen überstehen können, so viel waren sich beide sicher.
 

Zuhause bei Naruto angekommen bemerkten sie, dass Sasuke bereits wieder abgereist war. Ohne ein Wort des Abschieds war er gegangen, nur einen Brief hatte er dagelassen, indem er Naruto in Zukunft alles Glück wünschte und wohl begriffen hat, dass er diese Schlacht wohl verloren hatte, und es für ihn keine Chance mehr gab. Doch das berührte Naruto nicht mehr sonderlich, denn für ihn war dieses Thema abgeschlossen. Es war an der Zeit für ihn, ein neues Kapitel aufzuschlagen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  xXSasukeUchihaXx
2009-10-14T13:27:37+00:00 14.10.2009 15:27
Hehe, ging aber ziemlich schnell, muss ich sagen. Ähhhh... Nya, ich les mal weiter. War ein tolles Kapi...


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