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Ehre und Stärke IV: Thors Hammer

Gundam Wing goes ancient Rome
von

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Disclaimer: Gundam Wing und die Charaktere gehören nicht mir sondern Sunrise und Bandai. Ich verdiene auch kein Geld mit dieser Geschichte.

Kommentar: Ich wünsche euch schöne Festtage und alles Gute und Liebe für das neue Jahr! Nachdem ich mein viertes Buch nun veröffentlicht habe, soll es nun endlich hier weitergehen! Diese Helden warten doch auch noch auf die Fortführung ihrer Geschichte.
 

Kapitel XXVII
 

Man sollte meinen, so langsam wären sie alle auf Überraschungen eingestellt, dass Fortuna mit nichts mehr aufwarten könnte. Doch einmal mehr war es der Göttin gelungen, dass sie nur mit dem Kopf schütteln und mit stiller Verwunderung reagieren konnten.

Quatre stand mit seinem Liebsten in einem der Ställe für die Pferde. Wobei man es nicht wirklich ‚Stall‘ nennen konnte, es war eher ein grob zusammengezimmerter Verschlag. Aber immerhin schützte er die Tiere vor dem Schnee, der seit zwei Tagen ihr Lager heimsuchte. Es war ja nicht so, dass Quatre dieses Wetterphänomen unbekannt war und dennoch war es ihm nicht geheuer: Wie sich diese weiße Decke auf die Wälder und Wiesen legte, wie alles darunter verschwand. Selbst der Wald hörte sich anders an, als ob die Geräusche, die sonst so alltäglich waren, auf eigentümliche Weise gedämpft wären. Unheimlich!
 

Bei dem Gedanken schauderte ihm sogleich. Trowa bemerkte es und schlag einen Arm um seine Schulter, drückte ihn beschützend an sich und küsste ihn auf die Stirn. Reflexartig sah sich Quatre nach Beobachtern um. Er wollte nicht, dass die Germanen allzu viel von ihren Zärtlichkeiten sahen. Es war nicht gern gesehen und Quatre fand es auch ziemlich leichtsinnig von Zechs, dass er mit Treize in einem Zelt schlief, gerade wenn sie unterwegs waren. Oft ertappte sich Quatre dabei, dass er in genau solchen Nächten wach dalag und anstrengend in die Nacht hineinlauschte. Hörte man etwas aus dem Nachbarzelt? Verräterisches Stöhnen oder Geraschel? Seiner Meinung nach sollte man die Germanen nicht mit derartigen Handlungen konfrontieren.
 

„Über was denkst du nach?“, raunte Trowa in sein Ohr.
 

„Was wohl Fortuna noch so alles auf Lager hat“, äußerte Quatre seine Gedanken. Nicht nur allein die Tatsache, dass sie sich nun in Germanien befanden und nicht mehr in Rom... Treize, ein römischer Konsul, der rechtmäßige Thronfolger befand sich auf der Flucht und hatte nun in Germanien Unterschlupf gefunden! Das hatte nun niemand vorhersehen können.

Dann tauchte Zechs‘ Schwester auf, Zechs‘ Kinder! Das war wohl die größte Überraschung gewesen... Jetzt wurde auch noch Treize eine wichtige Rolle in einer Legende der Germanen zuerkannt. Treize und Zechs hatten wohl beratschlagt, dass sie endlich den Legenden des Tallgeese auf die Spur gehen wollten.
 

Er musste Trowa nicht erklären, was genau er meinte. Sie hatten in den letzten Tagen schon oft darüber geredet. Er wollte weder in Zechs‘ noch in Treizes Haut stecken. Manchmal war es eben besser, wenn man keine Entscheidungen fällen musste, sondern eher ein Beobachter war. Denn er und Trowa vermochten nichts auszurichten in der gegenwärtigen Situation, sie konnten nur dafür sorgen, dass niemand ihren Freunden ein Messer in den Rücken jagte. Oder ihnen ein mysteriöser Unfall zustieß. Ja, sie waren noch immer wachsam und trauten den Germanen nicht. Sie schliefen mit ihren Schwertern neben sich, mit ihren Waffen in Reichweite. Sie übten sich jeden Tag im Übungskampf mit ihnen und das Metall, die Griffe, kein Detail an ihren Waffen wurde vernachlässigt. Mittlerweile war jeder bis in die kleinste Kerbe vertraut mit jenen Waffen, die sie von den Waisen in Ägypten erhalten hatten.

Und auch, wenn die Germanen es nie im Leben zugeben würden, die Waffen und ihre offenkundigen Fähigkeiten damit, flößten ihnen Respekt ein. Recht so!
 

„Wie geht es jetzt weiter? Suchen wir diesen Tallgeese?“
 

„Ja, das ist wohl der Plan.“
 

„Der gesamte Tross?“
 

„Ich denke nicht.“ Mittlerweile war es kaum noch ein Unterschied, ob eine römische Legion durch die Lande zog, oder dieser Haufen Germanen, der sich von Zechs wer weiß was versprach. Nein, sie konnten wohl schlecht mit allen Männern und den Frauen, die ihnen folgten, nach diesem Artefakt, Waffe, Rüstung, was auch immer es nun war, suchen. Das wäre viel zu aufwändig. Eine solche Truppe zu versorgen, sei es mit Lebensmitteln und sonstigen Dingen, die einfach den Alltag erträglich machten, war eine logistische Meisterleistung. Und die trauten sie den Germanen nicht zu. Es war nur eine Frage der Zeit, dass die Stimmung kippte und es zu Streit und Auseinandersetzungen kam.
 

Daher war es verständlich, dass Zechs und Treize nach dem Tallgeese suchen wollten, das gab den Kriegern ein gewisses Ziel und Hoffnung. Aber was war danach? Irgendwie zweifelte Quatre daran, dass sich jemand einen Plan für dieses ‚danach‘ zurechtgelegt hatte. Nicht einmal Treize, ihr Meisterstratege, konnte etwas planen, wenn er nicht einmal wusste, was das Ergebnis ihrer kleinen Suchexpedition war.

Natürlich hatte Howard in Rom behauptet, der Tallgeese wäre nichts weiter als eine besonders kunstfertige, widerstandsfähige Rüstung, geschmiedet aus einem besonderen Metall. Aber, ob dies so der Wahrheit entsprach? Niemand hatte die Worte des vermeintlichen Bildhauers überprüfen können.

Es gab Indizien, die darauf hindeuteten. So zum Beispiel die Waffen der fünf Waisen. Vielleicht war der Tallgeese wirklich etwas Ähnliches. Doch wissen würden sie es erst, wenn sie dieses Ding gefunden hatten. Und wie wollten sie dies überhaupt anstellen?
 

Quatre gab ein überraschtes Quieken von sich, als Trowa ihm erneut einen Kuss aufgedrückt hatte. Doch dieses Mal war ein besonders feuchter Schmatzer.
 

„Ich kann deine Gedanken förmlich sehen!“, neckte ihn sein Liebster und seufzte schwer. „Und es gibt nur eine Möglichkeit dich davon abzulenken!“ Flinke Hände wanderten unter Quatres grobe Tunica und begannen ihn zu kitzeln.
 

„Halt nicht! Nein! Hör auf!“, versuchte sich Quatre zu wehren. So viel zu seinen Befürchtungen man könnte sie beobachten. Jetzt waren sie bestimmt einen ganzen Steinwurf entfernt noch zu hören!
 

Und richtig, es hörte sie in der Tat jemand. Doch glücklicherweise war es nur Duo, der mit einem großen Korb unter dem Arm bei den Pferden vorbeikam. Vermutlich hatte er noch ein paar Lebensmittel und andere nötigen Dinge für ihre kleine ‚Expedition‘ zusammengesammelt. Der Junge war wahrer Experte darin geworden, die unmöglichsten Dinge in einem Lager aufzufinden und einzutauschen. Es gab wohl kaum einen härteren Verhandler und Feilscher unter ihnen.

Doch es vermochte nicht darüber hinwegtäuschen, dass Duo im Grunde seines Herzens todunglücklich war. Auch jetzt, als er zu ihnen in den Verschlag kam, zeigte sich der Schmerz auf seinem Gesicht. Schnell richteten Quatre und Trowa ihre Tunicen, ließen die Umhänge strategisch geschickt über ihre verräterischen Lenden fallen.
 

„Gut, dass ich euch treffe. Wir brechen morgen auf“, raunte Duo und kraulte der vorwitzigen Stute, die ihre Nase in den Korb steckte, den Hals. „Treize möchte die Begleitung der Germanen so gering wie möglich halten, daher versucht euch unauffällig zu verhalten.“
 

Ah, das erklärte auch, warum Duo eine dreckig, fleckige Tunica über seinen Korb gebreitet hatte. Es sollte aussehen, als ob er Wäsche waschen gehen würde.
 

„Das wird ein Vergnügen werden, sollte es weiter schneien.“
 

„Ja, aber das Wetter wird nicht besser werden“, urteilte Duo. „Zechs meinte, wenn wir jetzt nicht losgehen, dann können wir gut und gerne bis ins Frühjahr und bis zur Schmelze warten.“
 

„Und das will Treize nicht riskieren, weil uns dann womöglich die Römer auf die Pelle rücken“, ergänzte Quatre nickend. Ja, er verstand.
 

„Richtig“, und wieder dieser schmerzhafte Zucken auf Duos Gesichtszügen. Rom, römische Legionen... Heero. Duos Geliebter, sein Retter aus der Sklaverei... der Verräter. Unwillkürlich ballte Quatre die Faust, er hatte sich gründlich in Heero getäuscht. So viel stand fest. Ausgerechnet Heero, der treueste der Soldaten, verriet seinen Herren. Beinahe hätte er ihre Flucht vereitelt und Treize wäre in Marcus‘ Hände gefallen. Und das nach allem, was Treize für Heero getan hatte!
 

Wie würde Duo reagieren, wenn Heero mit einer Legion in Germanien einfallen würde? Würde er ihn auf dem Schlachtfeld herausfordern? Quatre zweifelte nicht daran, dass Duo es inzwischen mit Heero aufnehmen konnte. Aber würde Duo dazu auch den nötigen Mut aufweisen?
 

Aber noch waren die Römer nicht hier, sofern sie überhaupt ihre Krallen erneut in Richtung Germanien ausstrecken würden. Wer wusste schon, was in Marcus‘ Kopf vorging. Ihr unmittelbares Problem war der Schnee und das gesunde Misstrauen gegenüber den Germanen.

„Wir bereiten alles vor“, beschied Trowa Treizes Leibdiener. „Sag Treize, dass die Pferde morgen früh bereit stehen.“
 

Quatre streckte sich ein letztes Mal. „Du kümmerst dich um die Pferde, ich rede mit Sally.“ Keine Frage würde ihre Leibärztin mitkommen!



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