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War is now

von

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Kriegsbeginn

Drei Monate später
 

Es gibt nicht Vieles, dass aufzehrender ist, als auf etwas zu warten, dass unweigerlich auf einen zukommen wird, aber auf sich warten lässt. Die Lektion habe ich lernen müssen, als wir, meine Männer und ich, an der polnisch-russischen Grenze auf den Angriff von Ivan warteten. Die Stunden zogen sich in die Länge wie Alfreds nerviger Kaugummi, den er in letzter Zeit immer im Mund hatte, und der Schnee, den der viel zu frühe Winter aus Sibirien herübergebracht hatte, trug auch nicht zur allgemeinen guten Stimmung bei. Es war so kalt, dass selbst mehrere Jacken übereinander den Frost nicht fernhalten konnten und so saßen wir zitternd auf unseren Posten und warteten.
 

Genau zehn Wochen nach der Gründung der „West-Allianz“, wie sie jetzt offiziell hieß, hatten wir uns zur Besprechung unserer Taktik erneut zusammengefunden. Aber bevor wir überhaupt mit irgendwas anfangen konnten, mussten wir erst mal die beiden neusten Mitglieder willkommen heißen: Feliks und Berwald.

Berwald hatte nach dem Treffen noch eine lange Besprechung mit seinem Boss gehabt und ihn schließlich von der Wichtigkeit seines Beitritts überzeigt(sehr zur Freude (?) seines dänischen Nachbars); im Gegensatz dazu hatte Feliks die letzte Versammlung einfach geschwänzt, weil er Besseres zu tun hatte, als nach London zu irgendeiner langweiligen Konferenz zu fahren. Aus irgendeinem Grund hatte er mich dann doch angesprochen und wollte beitreten (ich vermute, Toris steckt dahinter).
 

Nachdem Feliks höchst dramatischen Auftritts beendet war und das übliche Chaos zu Beginn einer Sitzung sich gelegt hatte, konnten wir dann auch SCHON anfangen. Ich entrollte die Europakarte, die ich mitgebracht hatte (eigentlich wollte sich Alfred ja darum kümmern, aber natürlich hatte er eine Karte der Vereinigten Staaten mitgebracht, die für uns völlig nutzlos war).

Gilbert und ich hatten die letzten Wochen damit verbracht, eine Strategie auszuarbeiten und dabei möglichst viel Gewicht auf eine rein passive Haltung zu legen, denn darauf hatten viele Staaten bestanden. Außerdem hatten wir, wie alle anderen Länder auch, unsere Wehrmacht verstärkt und die Zahl der Soldaten verdoppelt. Das Problem war nur, dass allein Russland schon mehr Soldaten hatte, als Amerika und Kanada zusammen und die Armee Chinas war auch nicht grade klein.
 

Ich zog einen dicken schwarzen Edding aus meiner Tasche und zog eine breite Linie durch die Europakarte. Sie zerschnitt Finnland in der Mitte, zog sich durchs Baltische Meer und folgte dann der polnisch-russischen Grenze Richtung Süden, vorbei an der Slowakei und Ungarn bis runter nach Rumänien, wo sie im Schwarzen Meer endete.

„Das“, sagte ich zu den Anwesenden, „ist die Linie, die wir halten müssen. Alles, was östlich dieser Grenze liegt, ist uns feindlich gesinnt und darf nicht weiter in den Westen vordringen.“ „Das ist klar“, stimmte mir Vash ungeduldig zu. Er wollte endlich kämpfen, und bei der langen Zeit ohne einen richtigen Krieg und in Anbetracht des Tiefschlags, den er mit der Besetzung Liechtensteins einstecken hatten müssen, war das nur verständlich. „Aber was ist mir Italien und Liechtenstein? Ivan könnte ebenso gut von dort aus angreifen.“
 

„Ich bin ja auch noch nicht fertig mit erklären“, gab ich genervt zurück, ich hasse es, unterbrochen zu werden, und fuhr fort: „Wie Vash eben ganz richtig eingeworfen hat, haben wir an mehr als einer Front zu kämpfen, genauer gesagt, an Dreien. Da wären als Erstes die polnisch-russische Grenze und ihr weiterer Verlauf nach Süden bis zum schwarzen Meer. Dort werden die amerikanischen, die englischen und die deutschen Truppen postiert, denn für uns besteht keine Gefahr an unseren eigenen Grenzübergängen. Die Soldaten aus Bulgarien, Rumänien und Griechenland bleiben in ihren eigenen Ländern, denn die sind allesamt Grenzgebiet, obwohl es dort wahrscheinlich ruhig bleiben wird.“
 

Ich blickte auf und sah mit Genugtuung, dass alle an meinen Lippen hingen und jeder, wirklich jeder, aufmerksam zuhörte. Warum konnte es nicht bei jeder Konferenz so ruhig und konzentriert zugehen?

„Der zweite mögliche Kampfplatz liegt in Finnland, denn die baltischen Staaten sind ebenfalls auf der Seite Russlands und können vom baltischen Meer aus eine Attacke starten. Sie sind zwar nicht besonders stark, aber dennoch nicht zu unterschätzen, außerdem könnte Ivan ihnen weitere Truppen zur Verfügung stellen. Dänemark und Schweden bilden eine natürliche Barrikade zum westlichen Teil Europas, deshalb ist es auch Aufgabe der beiden Staaten, die Linie zu halten.“
 

„Und die dritte Front ist die italienische Grenze, oder?“, warf Vash ungeduldig dazwischen. „Ja, Italien“, stimmte ich ihm zu und spürte sofort, wie die Schuldgefühle in mir hochkamen. Warum hatte ich Veneziano nicht helfen können?

„Ich halte es für das Beste, wenn ihr, Roderich, Vash, Elizaveta und Francis, euch an der italienischen Grenze aufstellt. Ich denke, Russland wird auch von dort verstärkt angreifen, um uns in die Zange zu nehmen.“

„Was ist mit mir?“, fragte Antonio nach einer kurzen Pause. Er sah inzwischen fast wieder aus wie immer, nur ein Pflaster an der Stirn erinnerte noch an den Angriff.

Bevor ich zu einer Antwort ansetzten konnte, meldete sich mein Awesome Bruder zu Wort: „Toni, dein Land ist erstens zu weit weg und außerdem hast du eh zu wenig Leute, um wirklich helfen zu können. Bleib einfach zu Hause und stör uns nicht.“ So ähnlich hatte ich das auch ausdrücken wollen, aber ich hätte eine etwas andere Wortwahl gewählt…

Antonio sah beleidigt aus, erwiderte aber nichts.

Ich blickte mich um. „Hat irgendjemand Einwände gegen diese Strategie?“ Niemand (außer Antonio vielleicht, der aber nichts sagte) hatte etwas an dem Plan auszusetzten und so gingen wir wieder auseinander, um die letzten Vorbereitungen zu treffen.
 

An der Grenze riss mich ganz plötzlich ein aufgeregter Schrei aus den Gedanken. Es waren drei kleine Worte, die in Deutschland schon vor Jahrzehnten Angst und Schrecken verbreitet haben und bei deren Klang es jedem Soldaten kalt den Rücken runter läuft: „DIE RUSSEN KOMMEN!“

Nur wenige Stunden später waren wir schon mitten in einem Krieg. Kugeln peitschten durch die Luft und die Schreie der sterbenden Soldaten hallten in meinen Ohren. Ich warf mich hinter eine Deckung, um dem totbringenden Feuer zu entgehen und schoss zurück, sobald sich die Gelegenheit bot. Von jetzt an hieß es nur noch Überleben, denn jede Unachtsamkeit wurde mit dem Tod bestraft.
 

Die Tage verschmolzen zu einer zähen Masse voll Blut und Tod, voller Angst und der Gewissheit, dass die eigene Überlebenschance mit jedem Tag, den die Kämpfe andauerten, weiter sank. Sie wurden nur von gelegentlichen Nacht- und Waffenruhen unterbrochen, die wir, immer vorbereitet auf einen neuen Angriff, meist schlaflos verbrachten.

Ich hatte irgendwann aufgehört, die Menschen, die durch meine Hand gestorben sind, zu zählen, denn ich musste mich mehr daraus konzentrieren, am Leben zu bleiben. Die russischen Truppen waren uns zahlmäßig noch viel weiter überlegen, als ich es mir vorgestellt hatte und um mich herum starben meine Leute wie die Fliegen. Es grenzte wirklich an ein Wunder, dass ich bisher fast unverletzt davongekommen war.
 

Ab und zu sah ich Gilbert vorbeiwirbeln und jedes Mal hinterließ er eine Spur aus toten gegnerischen Soldaten. Vielleicht liegt es an der Tatsache, dass er mit Ivan noch eine Rechnung offen hatte, vielleicht an dem preußischen Blut in seinen Adern, jedenfalls waren seine Kampfkraft und sein Wille unvergleichlich und gaben mir und jedem anderen von uns neuen Mut. Es fiel uns zwar schwer, aber wir konnten die Linie halten.
 

Ich hörte nicht viel von den anderen, doch die Nachrichten, die bei mir ankamen, waren nur selten positiv. England und Amerika schienen ebenfalls einige Schwierigkeiten zu haben und Matthew, der mit einem kanadischen Ärzteteam für die Versorgung der Verwundeten zuständig war, ließ ausrichten, dass er schon jetzt völlig überlastet sei. Von Dänemark und Schweden hörte man gar nichts.

Einzig an der italienischen Grenze schien es nicht schlecht zu laufen. Dort unten hatten sie anscheinend alles im Griff und auch nur geringe Verluste zu beklagen. Wenigstens etwas.
 

Ich hockte hinter einer der Palisaden und zählte langsam bis zehn, dann würde ich lossprinten, um ein weites Stück freies Feld hinter mich zu bringen. Mir gefiel es gar nicht, wie Freiwild ohne Feuerschutz zu laufen, aber drüben wurde meine Hilfe, jede Hilfe, dringend gebraucht.

Eins, zwei, drei … wo wohl Gilbert grade war? … vier, fünf … Ich hatte ihn schon eine Weile nicht gesehen, hoffentlich war ihm nichts passiert … sechs, sieben … Nein, dazu war er zu Awesome. Hoffte ich jedenfalls … acht, neun, ze-
 

Ich wollte grade aufspringen, als ich plötzlich etwas Eiskaltes direkt an meine Kehle spürte. Vor Schreck blieb ich reglos hocken. „Wer…?“ „Hallo, Ludwig“, sagte eine Stimme direkt neben meinem Ohr. Sie klang sanft, aber ich hatte sie schon zu oft gehört und bekam sofort eine Gänsehaut. „Ivan!“ Wie hatte er sich anschleichen können? War ich wirklich so unaufmerksam gewesen? Verdammt!
 

Der Russe packte meine Arme und bog sie mir auf den Rücken, sodass ich wehrlos vor ihm knien musste. „Ludwig, Ludwig, du bist aber unaufmerksam. Wo bist du nur mit deinen Gedanken? Wer sich im Krieg ablenken lässt, kann leicht getötet werden, da.“ Es klang bedauernd. „Ivan, was soll das? Warum um alles in der Welt hast du einen Krieg angefangen?“

Er verstärkte den Druck seinen dummen und vor allem scheißkalten Rohrs an meinem Hals und drückte mir so die Luft ab. Dann lächelte er. Ich konnte das zwar nicht sehen, da er hinter mir stand, aber ich kannte Ivan gut genug, um es zu wissen und auch vor mir zu sehen. „Mir war eben langweilig, da, außerdem wird es Zeit, dass ihr alle eins mit Russland werdet. Aber du hast momentan ein ganz anderes Problem, weißt du? Du wirst mich begleiten müssen.“
 

Ich schüttelte energisch den Kopf. Eigentlich wollte ich ihm gehörig die Meinung geigen, aber dazu hatte ich nicht mehr genug Atemluft. Er seufzte mitleidig. „Doch, wirst du. Ob du willst, oder nicht.“

Zu meiner Überraschung nahm er das Eisending von meiner Kehle und ich schnappte gierig nach Luft. Dann spürte ich, wie mir etwas Metallenes auf den Hinterkopf knallte. Ein rasender Schmerz jagte durch meinen Schädel und ich wurde von der Wucht des Aufpralls nach vorn geworfen. Benommen sah ich, wie sich der Schnee um mich rot zu färben begann, doch vom Rande meines Blickfeldes kroch eine undurchdringliche Schwärze heran, die den Schmerz fortwischte und mich in ihre finstere Tiefe zog.
 

*
 

Am selben Abend ließ sich Gilbert Beilschmidt erschöpft auf sein Bett fallen. Er war gegen morgen an die italienische Grenze gereist, weil die da unten ohne ihn und seine Awesomeness sowieso nichts auf die Reihe bekommen hätten. Aus irgendeinem völlig unverständlichen Grund war Elizaveta nicht allzu begeistert gewesen, dass er sie gerettet hatte.

Nicht zu glauben, aber sie schien der Illusion erlegen zu sein, sie könne es auch ohne ihn schaffen. Aber Undank ist der Welten Lohn.

Gilbird kam von irgendwo her angeflogen (weiß der Geier, wo der sich nun wieder rumgetrieben hatte), ließ sich auf Gilberts Schulter nieder und schmiegte sich in dessen Halsbeuge. Anscheinend hatte er auch einen harten Tag gehabt.

Vor dem Zelt räusperte sich jemand und sagte dann: „General (ja, während der Kriegszeit hatte er den Rang eines Generals inne, auch wenn der eigentlich immer noch zu niedrig war), eben wurde dieser Brief für Sie abgegeben.“ Ein Brief? Vielleicht von einem Fan?

„Danke“, sagte Gilbert und nahm den Brief entgegen. Der Soldat salutierte und nach einem genervten „Abtreten“ entfernte er sich dann auch endlich.
 

Der Preuße hockte sich auf sein Bett, um die vermeidliche Fanpost in aller Ruhe lesen zu können, doch zu seiner Enttäuschung befand sich in dem grauen Umschlag kein Brief voller bewundernder und schmeichelnder Worte, sondern lediglich eine DVD.

Er nahm seinen Laptop vom Tisch, wo er ihn vor einiger Zeit abgestellt hatte und legte die Scheibe ein. Dann legte er ihn vor sich aufs Bett und drückte auf „Play“.
 

Schon nach den ersten Sekunden des Videos hatte Gilberts Stimmung den absoluten Nullpunkt erreicht, vielleicht auch schon unterschritten. Der Grund dafür war Ivan, der ihn vom Bildschirm aus angrinste und „Hallo, Gilbert“, schnurrte. Er schien in einer Art Raum zu stehen, doch man konnte nicht viel erkennen, denn die Bildqualität war nicht besonders gut und bisher war nur der Vordergrund erleuchtet, ob sich etwas hinter ihm befand und wenn ja, was es war, konnte man nicht sehen.

Am liebsten hätte der Preuße das Gerät sofort abgeschaltet und die CD an die Wand geworfen oder so, aber irgendwie war er doch neugierig, warum der Russe ihn grade jetzt kontaktierte.
 

Nach einigen Sekunden fuhr der Video-Ivan fort: „Anscheinend interessiert es dich ja, was ich zu sagen habe, da. Das finde ich sehr löblich.“ „Man, hör auf zu labern, ich hab Besseres zu tun, als mir deine Visage auf meinem Bildschirm anzusehen“, meckerte er den Bildschirm-Ivan an, der ihm aber aus irgendeinem Grund nicht antworten wollte.

„Dann hör mal zu“, sagte Digi-Ivan ruhig und grinste wieder, bevor er fortfuhr, „Du wirst jetzt sofort zu deiner Chefin Kontakt aufnehmen und sie überreden, dass Deutschland kapitulieren muss.“ Was?! Awesome Me schüttelte nur den Kopf über soviel dumme Naivität. Wie konnte Ivan denn auch ansatzweise glauben, dass er auf diese total bescheuerte Forderung eingehen würde?

Er beugte sich vor, um das Gerät auszuschalten, das war ihm echt zu blöd. Kurz bevor seine Finger den „CD auswerfen“-Knopf berührten, sprach der Russe weiter und auf einmal klang es gar nicht mehr so freundlich: „Das würde ich lassen, Gilbert. Ich kenne dich, du willst grade den Datenträger wegwerfen. Aber sei so gut und sieh noch einen Moment zu, denn ich glaube, ich habe zufälligerweise jemanden zu Gast, der dich überzeugen kann.“
 

Bei diesen Worten flammten in dem Raum, in dem Ivan sich befand, alle Lampen auf und beleuchteten ein unheimliches Bild: Das Zimmer, oder eher, der Kerker, in dem das Video gedreht wurde, war vielleicht 3x3m groß. Die Wände waren kalkweiß und es gab keine Fenster, nur eine vergitterte Stahltür.

Aber Gilberts Interesse galt nur dem Mann, die in aufrechter Position an die gegenüberliegende Wand gekettet war. Er schien bewusstlos zu sein, denn er hing mehr, als dass er stand und sein Kinn war ihm auf die Brust gesackt, sodass sein Gesicht nicht zu erkennen war. „Wir sollten ihn wecken, damit er dich begrüßen kann, da.“

Der Russe lachte, griff nach einem Eimer irgendwas (vermutlich Eiswasser), den er außerhalb des Sichtfeldes der Kamera positioniert hatte, und spritze dem Gefangenen dessen Inhalt mit einer ausladenden Bewegung ins Gesicht.
 

Fast sofort kam Leben in den Mann und er richtete sich auf. Gilbert rückte näher an den Bildschirm, um endlich das Gesicht des Gefangenen erkennen zu können, denn vielleicht war es ja ein Bekannter – und erstarrte.

Kurze blonde Haare, die vom eigenen Blut teilweise rot gefärbt waren. Ein paar leuchtend blaue Augen, die stolz und unbeugsam in die Kamera blickten. Und ein geknurrtes „Ivan, du Arsch“.

„WEST?!“

Er war unwillkürlich aufgesprungen. West war in Russland? Als Gefangener von Ivan? Fuck!
 

Das Geräusch, das beim Entsichern einer Waffe entsteht, ließ Gilbert zusammen zucken und lenkte seine Aufmerksamkeit zurück zum Bildschirm. Breit grinsend presste der Russe eine Pistole an Wests Schläfe. Die Bildqualität war zu schlecht, als dass man eine Marke hätte erkennen können, aber was spielte das überhaupt für eine Rolle? Ein Schuss aus dieser Nähe würde ihn auf jeden Fall töten, egal, welcher verdammte Waffentyp es nun war.

„Willst du nicht versuchen, ihn zu überreden, mein lieber Ludwig?“, wandte sich Ivan jetzt an West. Der nickte, blickte direkt in die Kamera und knurrte: „Gilbert, wag es ja nicht, auf seine bescheuerten Forderungen einzugehen.“ „Das war jetzt keine gute Idee“, sagte Ivan mitleidig – und vergrub seine Faust tief in Ludwigs Magen. Der keuchte laut auf und krümmte sich vor Schmerz zusammen, soweit es seine Fesseln zuließen.
 

Sein Peiniger wandte sich wieder zu der Kamera um. „Du solltest lieber schnell was unternehmen, Gilbert, ich glaube nämlich nicht, dass meine Geduld noch sehr strapazierbar ist. Und hier habe ich noch eine kleine Motivation für dich, da.“

Bei diesen Worten drehte er sich wieder um, zielte auf Ludwig und drückte ab. Das Geschoss bohrte sich in dessen Schulter und riss den Deutschen nach hinten. Er prallte hart gegen die Wand und schrie vor Schmerzen auf. Auf dem grünen Stoff der Uniform breitete sich ein dunkler und schnell größer werdender Blutfleck aus.

Als letztes zoomte die Kamera auf Ludwigs schmerzverzerrtes Gesicht, dann wurde der Bildschirm schwarz und die CD automatisch ausgeworfen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  LittleRobin
2012-02-07T22:30:12+00:00 07.02.2012 23:30
Auch wenn das wieder totaler käse wird, ich werde versuchen einen halbwegs guten Kommentar abzuliefern...

Die Story ist echt packend und ich will einfach nur weiterlesen. Das schaffen nicht viele Fanfictions bei mir so ein Gefühl auszulösen.
Auf jeden Fall besser als das was ich je schreiben könnte...

Du bist jetzt mein offizielles Vorbild, weißt du das? xD
Das hast du echt gut gemacht, Ludwig >w< <3

Ti amo,
Feliciano

P.S. Ich will mehr... <3
Von:  berenike
2011-09-07T16:27:04+00:00 07.09.2011 18:27
Man muss zuerst verarbeiten, was man gerade gelesen hat.
Ich bin gnadenlos gefesselt in der Geschichte, beim ersten Kapitel konnte ich mir die Tränen nicht verkneifen und obwohl man das grobe Ende von Allem kennt möchte man weiterlesen.
Das hast du in dem Falle grandios gemacht.

Dein Schreibstil ist gut, für mich etwas gewöhnungsbedürftig, aber er ist wirklich überzeugend und beschreibend. Ich liebe es, wie du hier so kleine Dinge, die viele vergessen würden, darstellst.

Die Handlung kann man gut mitverfolgen, jedoch würde ich etwas mehr Pufferzone zwischen den großen Handlungsträngen packen, da man etwas überfordert wird. Ebenso muss man schauen, ob es logisch und zusammenhängend ist. Als Beispiel nehme ich jetzt mal die Szene, wo Ivan auf Ludwig stößt, es ist möglich, dass er nicht mitbekommt, dass Ivan sich nähert, vorallem beim Lärm, der wärend eines Angriffes herrscht, jedoch finde ich die Gedanken, die Ludwig davor macht, etwas unpassend, sie kommen mir da falsch vor.

Ich würde mich freuen, wenn ich vielleicht hier wieder etwas zum Lesen sehe, da diese FanFiction auf jeden Fall Potenzial hat!

lg, Isis


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