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Red Eyes

Der Moment, welcher alles veränderte
von

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Ungewissheit

Mit ausdrucksloser Miene besah sich die Blondhaarige Frau die Dokumente, welche ausgebreitet auf einem Tisch direkt vor ihr lagen.

Grob las sie sich den Bericht durch.

Ein Mal. Zwei Mal.

Doch selbst nach dem Dritten Mal gelang es ihr nicht, die Fakten zu begreifen.

Besorgt beobachtete die Braunhaarige ihre Vorgesetzte. So hatte sie die Godaime noch nie erlebt und sie machte sich große Sorgen um diese.

Nach geschlagenen 15 Minuten schien die Hokage ihre Sprache wieder gefunden zu haben.

Sie hob ihren Blick und fixierte mit diesem die Kunoichi, welche unter ihrem wachsamen Auge zusammenzuckte.

„Shizune...“

Seufzend ließ sie sich in ihren Stuhl sinken.

Ihren Kopf stützte sie mit ihren Händen ab. In ihrer Stimme schwang ein bedrohlicher Unterton.

„Willst du mir wirklich mit diesem Bericht sagen, dass Makoto´s und Satoshi´s Leichen selbst nach einem Monat nicht aufzufinden waren ?“

Die Angesprochene schluckte den Kloß herunter, welcher sich in ihren Hals gebildet hatte. Schließlich war die Blonde unberechenbar und sie fürchtete sich vor ihrer Reaktion.

„Hai, Tsunade-sama!“

Die Fünfte hatte mit dieser Antwort bereits gerechnet.

Hatte sie doch gehofft, ihrer Assistentin eine Information entlocken zu können.

Bedrückendes Schweigen erfüllte den Raum. Nur das Stimmengewirr der Straßen, welches durch das offene Fenster in den Raum gelangte, deutete darauf hin, das in diesem Dorf Leben existierte.

„Der Suchtrupp hat das Gebiet, in welchem das Team vermutlich unterwegs gewesen war, bereits gründlich abgesucht. Die Ninken haben bestätigt, dass Sayuri dieses Gebiet durchquert hatte. Jedoch konnten sie die Gerüche der anderen Beiden nicht wahrnehmen. Die Kampfspuren, welche wir dort vorgefunden haben, weisen auf einen Einzelnen Gegner hin.“

Die Braunhaarige zögerte etwas, bevor sie mit der Kurzfassung des Berichts fortfuhr.

„Jemand muss die Leichen der Jungen entsorgt haben, ohne dabei Spuren zu hinterlassen. Ich vermute, das die Person über eine Teleportationstechnik verfügt.“

Tsunade lehnte sich mit den Rücken gegen den Stuhl, um die neu gewonnenen Erkenntnisse sacken zu lassen.

Sie wusste bereits all das, was Shizune ihr eben vorgetragen hatte. Doch sie wollte und konnte es ihr nicht glauben.

Schwermütig erhob sie sich und blickte aus dem breiten Fenster direkt auf Konoha.

Dabei beobachtete sie die Vorbeilaufenden Bewohner, sowie die Kinder, welche gerade von der Akademie auf dem Weg nach Hause waren.

„Lass mich raten. Sayuri hat selbst drei Wochen nach ihrer Rückkehr kein Wort von dem Vorfall verloren, hab ich recht ?“

Sie musste sich gar nicht erst umdrehen, um das bestürzte Gesicht der Braunhaarigen zu bemerken.

Auch wenn sie von der Kunoichi seit längerer Zeit nichts mehr gehört hatte, ist ihr dennoch aufgefallen, dass das sonst so pflichtbewusste Mädchen seit längeren ihren Aushilfsjob im Krankenhaus vernachlässigt hatte, was sie sehr gut nachvollziehen konnte.

Schließlich hatte die Weißhaarige ihre Teamkameraden verloren.

Auch wenn die Leichen der beiden Chunin bisher noch nicht aufzufinden waren, wurde eine Trauerfeier bereits abgehalten. Fast alle Bewohner Konohas waren erschienen, um den Beiden ihre letzte Ehre zu erweisen.

Sayuri hatte die Beerdigung verpasst, da sie für drei Tage bewusstlos im Krankenhaus lag.

Ein Klopfen an der Tür ließ Shizune zusammenfahren.

„Herein!“

Die Tür öffnete sich und Kakashi betrat das Büro der Godaime.

In seiner rechten Hand hielt er sein Icha Icha Buch, welches auf eine der letzten Seiten aufgeschlagen war.

Unter seinen rechten Auge zeichneten sich bereits Augenringe ab.

„Ah, du kommst genau zur rechten Zeit, Kakashi!“

Shizune trat einen Schritt zur Seite, damit der Kopierninja zu den Schreibtisch der Godaime gehen konnte.

Diese war noch von ihm abgewandt und schien zu überlegen. Mit einer kurzen Handbewegung deutete sie Shizune an, den Raum zu verlassen.

Diese kam ihrem stummen Befehl nach und verließ den Raum, nachdem sie Kakashi kurz begrüßt hatte.

„Ich will erfahren, was du über Sayuri Yuki herausfinden konntest.“

Der Kopierninja holte einen Zettel aus seiner Hosentasche, welchen er der Blonden überreichte. Diese las sich diesen durch.
 

Zielobjekt : Sayuri Yuki

Alter : 16

Größe : 1,68 m

Blutgruppe : AB

Rank : Chunin

Bisherige Straftaten : /

Beginn der Observation : 03.06.
 

Beobachtungen :
 

03.06. - 05.06.

Zielobjekt ist bewusstlos.
 

06.06.

Zielobjekt verlässt das Krankenhaus und geht zum Friedhof.

Bleibt für mehrere Stunden an den Gräbern von Makoto & Satoshi.

Geht in der Nacht nach Hause.
 

07.06. - 15.06.

Zielobjekt verlässt nicht das Haus.
 

16.06.

Zielobjekt geht Einkaufen.
 

Anmerkung : Reagiert nicht auf Außenstehende.
 

19.06.

Zielobjekt bringt kleinen Bruder zur Akademie.
 

22.06.

Zielobjekt sieht sich ständig nach jemanden um.
 

Anmerkung : Observation könnte aufgefallen sein.
 

23.06. - 29.06.

Zielobjekt ist nicht mehr auffindbar
 

Anmerkung : Sayuri Yuki hat die Bewachung bemerkt.
 

Fazit : Observation Fehlgeschlagen
 

Tsunade ließ den Zettel sinken und würdigte den Sharinganträger keines Blickes.

Dieser kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

„Sumimasen Tsunade-sama. Sie scheint mich durchschaut zu haben.“

Die Hokage schloss ihre Augen und massierte sich ihre Schläfen.

Durch die Observation hatte sie sich eigentlich bessere Ergebnisse erhofft. Die Tatsache, dass Sayuri ihre Überwachung durchschaut hatte, stimmte sie verärgert.

Denn nun wusste sie von dem Misstrauen Tsunade´s bescheid.

„Das ist nun unwichtig. Deine Beobachtungen bekräftigen meinen Verdacht, dass Sayuri in ihrer Trauer versinkt. Nun ist auch bewiesen, dass sie tatsächlichen ihren Dienst im Krankenhaus vernachlässigt.“

Sie biss sich in ihren Daumen und runzelte die Stirn.

Ich habe Sayuri schon für längere Zeit keine Missionen mehr gegeben. Doch wenn ich ihr länger keine Aufgabe gebe, besteht die Möglichkeit, dass sie irgendwelche Dummheiten begeht.

Dummerweise hat sie nun kein Team mehr, in welchen sie agieren könnte. Ich könnte sie zur Unterstützung in verschiedene Teams stecken, um zu sehen, in welchen sie am besten zu recht kommt.

Sie hob kurz ihren Kopf und betrachtete Kakashi kritisch.

Dieser ließ sich seine Unsicherheit nicht anmerken und erwiderte den Blick der Godaime ausdruckslos.

„Kakashi, Sayuri wird vorübergehend in dein Team kommen. Auf der morgigen Mission wird sie euch begleiten. Ich möchte nach der Mission wissen, wie sie sich bewährt hat. Du kannst nun gehen und dein Team darüber informieren.“

Erschöpft ließ sie sich auf ihren Stuhl sinken und legte Shizune´s Bericht in ein Schubfach.

Kakashi verneigte sich noch einmal, bevor auch er den Raum verließ und sich auf den Weg zu seinem Team machte.
 

Auf Trainingsplatz 3 herrschte bereits reger betrieb.

Naruto, welcher vor zwei Tagen aus dem Krankenhaus entlassen wurde, trainierte sein Taijutsu, in dem er gegen seine Kage Bunshin kämpfte.

Sakura stand etwas abseits und sah diesem zu.

Tsunade hatte ihr ein paar Grundregeln über die Heilkunst beigebracht. Außerdem sollten ihre mangelnden Fähigkeiten durch eine große Schlagkraft ausgeglichen werden.

Aus diesem Grund nahm sie sich nun eine Auszeit, da das Training mit ihrer Shishou ziemlich kräftezehrend war.

Eine Rauchwolke lenkte die Aufmerksamkeit der Beiden Genin auf ihren Sensei, welcher aus dieser hervortrat.

„Na ihr, trainiert ihr schön fleißig ?“

Eine Zornesader pochte an Sakuras Stirn. Naruto verzog ebenfalls sein Gesicht.

„Sie sind fünf Stunden zu spät Sensei.“

Jammerte Naruto und kassiert dafür eine Ohrfeige seitens Sakura.

„Es war doch schon vorher klar, dass Kakashi Sensei zu spät kommen würde.“

„Ja, du hast ja recht Sakura-chan.“

Kakashi sah amüsiert zu seinen Beiden Schützlingen, welche wieder einmal miteinander stritten.

Dennoch merkte er schnell, dass jemand fehlte.

Sasuke war ein fester Bestandteil der 7. Gruppe, doch nun war er bei Orochimaru.

Auch wenn Naruto es nicht offen zeigte, wusste Kakashi, dass er sich die Schuld daran gab, ihn nicht zurück geholt zu haben.

Aus diesem Grund hatte er Sakura versprochen, seinen besten Freund zu retten.

Jedoch wusste Kakashi in diesem Moment nicht, ob Naruto dies jemals schaffen könnte.

„Wir haben Morgen eine Mission...“

Kakashi versuchte auf diese Weise, das Thema zu wechseln. Außerdem wollte er dadurch erreichen, dass die beiden ihm endlich ihr Gehör schenkten.

„Das wissen wir doch bereits Sensei...“

Nörgelte Naruto und verschränkte die Arme vor der Brust. Er war immer noch beleidigt über die Tatsache, dass er die ganze Zeit alleine trainieren musste.

Schließlich wollte er Sasuke zurückholen und dafür musste er nun mal stärker werden. Dabei half es ihm nicht sonderlich viel, wenn sein Sensei nie zur verabredeten Zeit erschien.

Sakura verdrehte nur genervt die Augen.

„Du hast ja recht, nur werden wir drei noch Unterstützung bekommen...“

Fragende Blicke lagen auf dem Kopierninja. Mit dieser Antwort hatten sie nun wirklich nicht gerechnet.

„Wer wird uns denn nun begleiten ?“

Fragte Naruto ganz hibbelig. Er wollte endlich mit seinem Sensei trainieren, da es ihn ziemlich langweilte, nur mit seinem Kage Bunshin trainieren zu können.

Sakura hingegen war weniger begeistert. Sie wusste schließlich nicht, wer nun mit auf die Mission kommen würde und am wenigstens wollte sie Ino dabei haben, da diese sie nur nerven würde.

Kakashi blätterte eine Seite seines Icha Icha Buches weiter und ließ die Frage für eine Weile im Raum stehen.

„Es ist...Sayuri Yuki...“
 

Unweit entfernt von ihnen stieg eine Pflanze aus dem Boden empor.

Gegenüber von dieser saß eine Person auf einem Felsen und beobachtete amüsiert die Gestalt, welche nur wenige Meter vor ihr auftauchte.

Ein Mann mittleren Alters mit einer weißen und einer schwarzen Hälfte und kurzen grünen Haaren kam aus der Pflanze hervor.

Leicht verärgert musste er feststellen, dass sein Gegenüber mal wieder schneller als er gewesen war.

„Du bist langsam, Zetsu.“

Stellte der andere Mann trocken fest. Er trug eine orangene Spiralmaske, wobei nur für sein rechtes Auge ein Loch in dieser angebracht war. Seine schwarzen Haaren waren kurz geschnitten.

Empört schnaubte der Angesprochene.

„Es kann nun mal nicht jeder seinen Arsch in Lichtgeschwindigkeit weg teleportieren.“

Leise musste der Schwarzhaarige darüber Lachen.

Zetsu fand dies jedoch nicht so lustig und wechselte einfach das Thema.

„Du hast mich doch hier her bestellt Tobi. Also, was willst du ?“

Schnell hatte sich der Maskenträger beruhigt. Ihm konnte man nun nicht mehr ansehen, das er vor wenigen Sekunden sich noch über seinen Kollegen schlapp gelacht hatte.

„Na gut, du hast recht, Spaß beiseite. Hast du deinen letzten Auftrag erfüllt ?“

Zuerst schien Zetsu nicht recht zu verstehen, was der Einäugige damit meinte, doch schnell fiel es ihm wieder ein. Grinsend nickte dieser zur Bestätigung.

„Hai, ich habe die Leichen entsorgt. Ich hätte nie erwartet, das Itachi-san seine Spuren so leichtfertig am Kampfplatz hinterlässt. Wenn ich nicht aufgeräumt hätte, dann würde Konoha unser neues Versteck bereits gefunden haben.“

Erleichtert seufzte Tobi aus. Er hatte die Befürchtung, das Zetsu es nicht mehr rechtzeitig geschafft hätte. Dies wäre fatal für seine weiteren Pläne gewesen.

Sein Blick fiel auf eine einzelne weiße Lilie*[1], welche aus dem Boden empor ragte.

„Du kannst nun gehen, Deine andere Aufgabe solltest du auch noch erledigen. Ich verlasse mich auf dich.“

Ohne noch ein weiteres Wort an seinen Vorgesetzten zu richten, verschwand Zetsu wieder im Boden.

Nachdem er sicher war, das sein Partner außer Hörweite ist, pflückte er die Blume und besah sich diese genauer. Ein breites Lächeln zierte seine Gesichtszüge.

„Ich bin ziemlich gespannt, wie du dich entwickeln wirst. Wird dein Hass größer sein als deine Liebe zu deiner Familie, oder muss ich dir erst die Personen nehmen, die dir etwas bedeuten ?“

In diesem Moment zerteilte er den Stängel der Pflanze und ließ diese achtlos auf den Boden fallen.

Dann machte er kehrt und lief auf ein leerstehendes Gebäude zu.

„Egal, was du auch versuchst, du kannst nicht vor deinem Schicksal entkommen. Denn sogar eine weiße Lilie wirft einen schwarzen Schatten...“
 


 

*[1] Sayuri bedeutet übersetzt „Kleine Lilie“
 


 

Und hier kommt das nächste Kapitel, würde mich über ein paar Kommentare freuen.



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