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Düster das Herz

von

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Nehemia IV

Das Zimmer war im Verhältnis zum Rest der Wohnung erstaunlich groß. Es passten mein Bett, die Kleiderkiste, ein wackeliger Schreibtisch, zwei kleine Regale und ein Teppich hinein. Theoretisch noch ein Fernseher, aber dafür fehlte das Geld. Und mein Interesse daran hielt sich stark in Grenzen. Um grauenvolle Bilder zu sehen, musste ich nur die Augen schließen.

Mein einziger Kontakt zur Außenwelt beschränkte sich auf einen klapprigen Computer. Hauptsächlich selbst zusammengeklaut, ich hatte kein Geld. Ich benutze ihn nur selten.

Alles in diesem Raum sah alt aus, abgewetzt und irgendwie brüchig. An ein paar Ecken löste sich die blaue Tapete. Im Vorhang hingen Staub und Flusen. Den Teppich zierten Brandmerken von Streichhölzern. Auf der Bettwäsche klebten Kuchenkrümel und Haferflocken, unter dem Schreibtisch schwammen Wasserpfützen.

In den Regalen standen zerschmolzene Kerzen, gesprungene Glaskugeln, lose Blätter von Zeitschriften verdeckten teilweise das Chaos.

Als ob ich aufräumte. Ich fand mich hier gut zurecht; und meine Mutter war es sowieso egal, wie es hier aussah. Sie kam nie herein, selbst zum Streiten holte sie mich in die Küche. Aber sie war sowieso unfähig.

Ich setzte mich auf das Bett, holte das Taschenmesser hervor. Mädchenblut an der Klinge. Eingehend betrachtete ich es. Ich streckte meinen Arm aus. Narben und Bissspuren.

Zeit für ein Ritual.



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