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Love me,… Assassin?

von

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Titel: Love me,… Assassin?

Teil: 13
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder Ereignissen geben, so ist das reiner Zufall.
 

Er hätte fliehen sollen, als noch Zeit dazu gewesen war. Jetzt war es eindeutig zu spät dafür. Der Klang dieses Namens lag noch immer in Alans Ohren. Solange Jahre hatte er es vermieden ihn auszusprechen, ja sogar an ihn zu denken. Fast hatte er es geschafft, warum drängte sich Nimar nun wieder in sein Leben? Der hasserfüllte Blick mit dem er ihn maß, hatte schon seinen Grund und es störte ihn, dass dieser den Anderen scheinbar so kalt ließ. Nein, er wagte es sogar noch ihn herablassend anzulächeln, als ob er etwas Besseres wäre als er. Doch das war nicht der Fall und das wussten sie beide.

Alan spürte den fragenden Blick von Rida auf sich ruhen, doch er fühlte sich nicht in der Lage zu antworten, ja, er fühlte sich nicht einmal in der Lage zu sprechen. Das waren beides Dinge, für die er seine Stimme benötigte und dieser vertraute er im Moment nicht.

Nimar lächelte noch immer, doch erreichte dieser Ausdruck seine Augen nicht. „Anscheinend legst du keinen Wert auf ein Gespräch mit mir. Schade, dabei hatte ich gehofft, mit dir in alten Zeiten schwelgen zu können.“

„Ihr kennt euch?“ Ridas Blick flog fragend zwischen Nimar und Alan hin und her. Natürlich wollte er eine Antwort und ihm war egal, von wem er diese bekam.

Nimar musterte Rida einen Moment, dann nickte er zustimmend. „Ja, das tun wir.“

Doch Alan sah die Sache anders, weswegen er den Kopf schüttelte. Seine Antwort galt Rida, nicht dem Mann vor ihnen. „Nein, wir kennen uns nicht. Ich kannte einmal einen Mann, der aussah und denselben Namen trug wie er, doch dieser ist vor langer Zeit gestorben.“

„Meine Güte wie melodramatisch.“ Amüsiert musterte ihn Nimar. Dann trat er zu ihm, nahm sein Kinn in seine Hand und zwang ihn mit hartem Griff seinen Blick zu erwidern. „Das passt gar nicht zu dir, Alan. Spricht man so mit einem alten Freund, mit dem man jahrelang Bett, Essen, Freud, Leid und den Vaterersatz geteilt hat?“

„Du bist nicht mein Freund. Diese Freundschaft, wenn es sie jemals gegeben hat, existiert nicht mehr.“ Denn in all den Jahren war ihm klar geworden, das Nimar nie sein Freund gewesen war, denn sonst hätte er nicht getan, was er damals getan hatte.

Nimar sah ihn noch einen Moment lang an, dann schien er das Interesse an ihm zu verlieren und ließ ihn einfach los. „Dann beruf dich aber nicht auf diese, wenn ich dich demnächst töte.“

Das würde er niemals, denn Gnade war bei dem Anderen genauso wenig zu suchen, wie bei ihm selbst. Wenn sie jemanden töten wollten, dann starb derjenige, egal was er war, oder wie nahe er ihnen stand. Sie beide waren Mörder, dazu ausgebildet zu töten und gut, in dem was sie machten. Aber Nimars Worte bestätigten ihm eines, es gab einen Grund warum er hier war und sei es nur zu Nimars persönlichem Vergnügen.

Jetzt wandte sich die Aufmerksamkeit des Schwarzhaarigen wieder Rida zu. „So, du bist also der Adoptivsohn des früheren Lords. Rida Alrin.“

Überrascht sah Alan zu seinem Begleiter, wenn er sich auch bemühte seine Verblüffung nicht zu offen zu zeigen. Nur was sollte das? Rida Alrin? Ein Adoptivsohn des früheren Lords? Also war die Geschichte über seine Ausbildung gelogen? Aber warum arbeitete er als Christians Schoßhund, wenn er ihm doch vom Stand her gleichgestellt war?

Eigentlich wartete Alan nur darauf, das Rida das leugnete und Nimar erneut als Lügner hinstellte. Denn diese Geschichte klang doch eher nach einem Märchen und diese passierten nicht in der Realität.

„Sie werden nichts für mich zahlen, wenn es das ist, worauf ihr aus seid.“ Rida erwiderte Nimars Blick unerschrocken.

„Nein, das ist nicht das Ziel meines Auftraggebers.“ Nimar schüttelte lächelnd den Kopf.

„Er verlangt die Auslöschung eurer Familie und wenn ich einen von euch schon in meiner Gewalt habe, dann vereinfacht das die Sache.“

„Und wer ist euer Auftraggeber?“

Alan verdrehte die Augen. Subtiler ging es wohl nicht, oder? Doch selbst die größte Subtilität auf dieser Welt hätte ihnen die gewünschte Information nicht gebracht. Nimar durfte seinen Auftraggeber nicht verraten, das gehörte zu ihrem Berufsethos. Solange kein besseres Angebot in Aussicht war, hielt man einem Herrn die Treue. Genau aus diesem Grund überraschten ihn auch Nimars nächste Worte.

„Lord Kim Rakle. Ihm scheint sehr viel an eurer Auslöschung zu liegen.“

Auch wenn Alan der Name nichts sagte, so sagte ihm diese Antwort doch einiges über ihre Situation. Sie waren tot. Nimar würde sie töten, wahrscheinlich nicht sofort, aber in sehr naher Zukunft. Die Wächter waren auch tot und das bestimmt noch sehr viel früher als sie. Und Terence war entweder Nimars Schüler, oder vom Auftraggeber als Aufpasser mitgeschickt worden, jedenfalls wusste er über diese Details Bescheid.

Auch wenn Alan der Name nicht sagte, so runzelte Rida die Stirn, bevor er Nimar überrascht ansah. Man merkte genau das ihm der Name etwas sagte, wenn auch erst nach längeren nachdenken. „Er? Aber das ist doch schon Jahre her.“

„Und wenn es Jahrzehnte wären, das spielt für mich keine Rolle. Nicht, solange er mich bezahlt.“ Nimar zuckte nur gelangweilt mit den Schultern.

„Was ist, wenn wir euch mehr Geld anbieten als er? Das dürfte doch kein Problem darstellen.“ Dabei warf Rida einen Blick zu Alan neben sich.

Eigentlich sollte er beleidigt sein, aufgrund dieses Blickes, doch der Jüngere hatte ja Recht. Ein solches Angebot würde er zumindest überdenken, mit allen Vor und Nachteilen, die es brachte. Oft waren diese Angebote nur Verzweiflungstaten und ein Attentäter, der zu viele seiner Opfer am Leben ließ, war bald arbeitslos und höchstwahrscheinlich auf der Liste irgendeines seiner Kollegen. Adelige konnten verdammt rachsüchtig sein, wenn es einmal nicht nach ihrem Willen ging. Alan hatte das mehr als nur einmal erlebt.

„Nein.“ Nimar wandte sich von ihnen ab und ging zum Tisch zurück. Dort warf er einen kurzen Blick auf die Karte und drehte sich wieder zu ihnen. „Es ist zwar nicht sehr professionell, aber diesmal deckt sich der Auftrag mit meinen persönlichen Interessen. Alan hier scheint eine besondere Bindung zu dieser Familie zu haben. So lange war er noch nie an einem Ort.“

Auch diese Worte dienten nicht gerade dazu, ihn zu beruhigen. Hieß das, dass Nimar über jeden seiner Schritte informiert war? Dass er schon lange bei der Familie Alrin war, konnte man nicht abstreiten, doch seine früheren Aufträge waren wirklich nur Kurzaufträge gewesen. Arme Adelige, die einen reicheren Adeligen aus dem Weg haben wollten. Nicht jeder konnte sich so wie Benedikt seinen eigenen Attentäter leisten. „Geld. Geld ist diese Bindung. Wenn du mich wirklich so gut kennen würdest, dann wüsstest du das, Nimar.“

Er zwang sich seine Stimme verächtlich klingen zu lassen. Teilweise um ihn zu täuschen, aber auch weil er nichts anderes für ihn empfand. „Wenn du mich also von ihnen befreist, dann tust du mir damit einen Gefallen.“

Er ignorierte Ridas ungläubigen Blick in seine Richtung. Nun, so ganz log er nicht. Schon länger dachte er daran sich von Benedikt zu trennen, doch immer hielt in das Geld zurück. Sich von ihm zu trennen, würde enorme finanzielle Einbußen mit sich bringen. Aber vor allem nun war es wirklich gefährlich auf seiner Seite zu stehen.

„Gut, dann dürfest du damit doch keine Probleme haben.“

Alan sah Nimar gelassen an, als dieser ihn siegessicher ansah. „Nein, habe ich nicht.“

Er würde seinem früheren Gefährten sicher nicht die Genugtuung geben und zeigen, dass es ihm doch etwas ausmachte. Wenn auch nicht sonderlich viel. Von seinem Vorhaben konnte er ihn sowieso nicht abhalten, also musste er den Schaden für sich selbst so gering wie möglich halten.

„Ich denke wir haben unsere Fronten geklärt.“ Nimar gab den Wächtern ein Zeichen und diese nahmen sie wieder in die Mitte.

Sie wurden wieder in ihre Zelle geführt, wobei sie den Rückweg ebenso wie den Hinweg schweigend hinter sich brachten. Dieses Mal jedoch entfernten die Wächter die Fesseln an ihren Handgelenken bevor sie wieder eingesperrt waren.

Rida ging ans Gitter und sah ihren Wächtern nach, bevor er sich wieder Alan zuwandte. „Ich denke, du hast mir einiges zu erklären. Woher kennst du ihn?“

Alan schüttelte nur den Kopf. Nimar war sicher der Letzte über den er nun reden wollte, auch wenn er Ridas Neugierde verstehen konnte. „Mich interessiert eher wer der Auftraggeber ist. Du kennst ihn, warum will er euch umbringen?“

„Also das spielt nun wirklich keine Rolle.“

Dieses Thema war dem Jüngeren unangenehm, das war sonderbar. Umso mehr war Alan an der Antwort interessiert. „Ach? Dieser Mann will euch tot sehen und aus diesem Grund habe ich nun Nimar am Hals. Den Menschen von dem ich gehofft hatte, ihn nie wieder zu sehen. Ich denke schon, dass dies eine Rolle spielt.“

Das schien auch den Schwarzhaarigen nachdenklich zu stimmen, da er ihn still ansah.

Dann seufzte er tief. „Wirst du mir meine Frage beantworten, wenn ich es dir erzähle?“

„Vielleicht.“ Zu mehr wollte er sich nicht hinreißen lassen und mehr würde Rida auch nicht bekommen.

Das schien auch er zu merken, da er sich hinsetzte. Noch einen Blick zur Zellentür werfend, wandte er seine Aufmerksamkeit Alan zu. „Bei dieser Sache geht es um Juliet.“

Alan verdrehte die Augen und seufzte tief. Irgendwie schien sich immer alles um sie zu drehen. Benedikt war verrückt nach ihr, Christian ebenso und nun beschwor sie auch noch eine Familienfehde herauf. Dabei war sie in seinen Augen nicht einmal eine solche Schönheit. Wirklich es gab schönere Frauen, für die es sich wirklich lohnte zu sterben, wobei… nein das auch nicht. Es gab nichts für das es sich lohnte zu sterben und schon gar nicht für eine Frau, davon gab es genug auf dieser Welt. „Was hat sie nun schon wieder angestellt?“

„Gar nichts.“ Rida sah ihn bei dieser Entgegnung empört an. „Nichts für das man sich schämen müsste. Juliet war Lord Rakle von ihrer Geburt an versprochen. Das war eine Vereinbarung die ihr Vater für sie getroffen hatte. Damals war die Familie Rakle ziemlich reich, nur hat sich das Glück gewendet. Ihre Geschäfte liefen nicht gut, dazu kam auch noch die Spielsucht von Kims Vater und na ja, sie verloren einen Großteil ihres Reichtums.“

Alan ahnte das Ende der Geschichte jetzt schon. Irgendwie ähnelten sie sich doch alle. Jedoch hatte Juliet anscheinend eine ziemlich bewegte Jugend. Manche Frauen hatten Glück wenn sie einen Mann bekamen und sie hätte gleich drei haben können. Und unter all denen hatte sie natürlich den gewählt, der ihr die meisten Vorteile brachte. Das war wieder so typisch.

Trotzdem schwieg er und ließ Rida weitererzählen.

„Bei einem Besuch von Lord Alrin bei Juliets Familie nahm er Benedikt mit. Sie verstanden sich auf Anhieb ziemlich gut und da dieser Besuch sich wegen Verhandlungen in die Länge zog, hatten sie auch Zeit sich besser kennenzulernen. So verliebten sie sich ineinander und er hielt bei ihrem Vater um ihre Hand an.“

„Und dieser hat sie an den Meistbietenden verschachert. Schon klar.“ Alan winkte nur ab. Es war doch wie er es sich gedacht hatte, da konnte man es tausend Mal als Liebesheirat betiteln. Vielleicht glaubten Juliet und Benedikt sogar daran, aber ihre Väter hatten das sicher nicht so gesehen.

Rida funkelte ihn wütend an. Bei dem nächsten Satz hatte seine Stimme einen entschlossenen Klang. „Es war eine Liebesheirat. Aber natürlich hat es Lord Rakle nicht gefallen, als er von ihrer Verlobung erfuhr. Er forderte Benedikt zum Duell, das er aber verlor. Seitdem hat er jeglichen Kontakt zu uns abgebrochen und ehrlich gesagt haben wir uns auch nicht mehr um ihn gekümmert.“

„Tja, er scheint es aber nicht so gehalten zu haben.“ Außerdem schien er wieder zu Reichtum gekommen zu sein, da er sich jemanden wie Nimar leisten konnte. Nimars Dienste, waren ebenso wie seine nicht billig. Und so eine Operation ebenso wenig.

„Anscheinend. Nun kennst du diese Geschichte.“ Rida sah ihn abwartend an.

Auch wenn er nichts sagte, so sprach sein Blick Bände. Jetzt lag es an ihm seine Geschichte zu erzählen. Die Frage war nur wo er anfing?

Am besten am Anfang, nur dass dieser Anfang ziemlich viel von seinem eigenen Leben beinhaltete. Dinge die er nicht gerne offenbaren wollte, Dinge, die er schon vergessen hatte, oder besser wollte. „Die Beziehung zwischen mir und Nimar ist ziemlich kompliziert.“

Alan wusste, dass er um die Sache herumredete, Ridas Blick bewies es ihm. Doch er hatte keine Ahnung wie er es beschreiben sollte. Nimar war der Mensch, den er am meisten hasste, doch es gab eine Zeit, da war es anders gewesen. Es war wahr gewesen, als Nimar behauptet hatte, sie seien einmal Freunde gewesen. Das war allerdings nur ein Teil von dem gewesen, was sie verband. Es wäre wohl einfach das Beste, wenn er die Sache beim Namen nannte.

Alan atmete noch einmal tief durch, bevor er Ridas Blick erwiderte. „Nimar ist mein Bruder.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Luca191
2012-04-18T18:02:29+00:00 18.04.2012 20:02
Uhhh spannend.:D
Kam irgendwie jetzt erst dazu die letzten 3 Kapitel zu lesen,
aber so hatte ich mehr Freude.:D
Ich find die Geschichte wirklich toll. Alles so verzwickt und verworren.
Freue mich trotzdem schon jetzt wie sich Rida und Alan irgendwann bekommen.:D
Kann das nächste Kapitel kaum erwarten.:D
LG Luca

Von:  TinaChan
2012-04-13T14:07:52+00:00 13.04.2012 16:07
Juhu ein neues Kapi :)
Ich freu mich!
Alan und Nimar sind also Brüder, interessant^^ Bin ich ja gespannt wie sich das noch entwickelt :D
Rida kann aber gut lügen "Sie würden ihn nicht freikaufen" xD
Würden sie bestimmt!
Grüßchen, Tina


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