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Eine zweite Chance

Valon/Mai
von

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New insights

Gemeinsam saßen wir an einem Tisch und aßen zu Abend. Es fühlte sich eigenartig an, viel eher hatte ich das Gefühl in einem Traum gefangen zu sein. Aber mit der Zeit fühlte ich mich immer wohler und lachte vergnügt, wenn die Jungs Witze rissen. Es war kaum zu glauben, aber die beiden waren komplett ohne Cheerleader hier. Ein Yuugi, der sich duellierte, ohne, dass seine Freunde ihn bewundernd von der Seite zusahen? Komischer Gedanke. Jounouchi und Valon schienen sich unglaublich gut zu verstehen. Sie hatten denselben Humor und es war eindeutig, dass sie sich sehr ähnlich waren. Ihre Art zu sprechen und wie sich gestikulierten. Als Jounouchi Grimassen zog, tat Valon es ihm gleich. Wir wurden lockerer und erzählten uns viel, so erfuhr ich auch, dass Anzu Mazaki in Amerika lebte und ihr Tanzstudium erfolgreich fortsetzte.
 

Stimmt, sie hatte mehrmals angedeutet, dass das Tanzen ihr großer Traum war und dass sie alles dafür tun würde, um auf einer Bühne zu stehen. Obwohl ich es mir nicht eingestehen wollte, musste ich doch zugeben, dass es merkwürdig war, zu erfahren, dass sie im selben Land lebte wie ich und dass wir uns kein einziges Mal gesehen hatten.
 

Hiroto Honda, Shizuka Kawai und Ryou Bakura waren in Japan geblieben. Shizuka besuchte nun die Oberschule und weiter erfuhr ich, dass sie für die niedlichen Uniformen ihrer Schule schwärmte. Im selben Atemzug motzte Jounouchi wie grässlich und abstoßend er seine alte Schuluniform an der Domino High empfunden hatte und sehr froh darüber war, nicht mehr zur Schule gehen zu müssen. Als er das sagte, lachten wir alle auf. Auch wenn er sich äußerlich geändert hatte, so war er doch irgendwo immer noch ein kleiner Junge und war oftmals unfreiwillig komisch. Aber das mochte ich an ihm, er war so offenherzig und für jeden Spaß zu haben, während ich vielleicht ein wenig zu vernünftig und ruhig war. Honda und Bakura waren ebenfalls Freunde von den beiden, aber wenn ich ehrlich war, wusste ich so gut wie gar nichts über sie und auch in der Vergangenheit hatten wir kaum ein Wort miteinander gesprochen.
 

Als Yuugi von Rebecca Hopkins, einem Mädchen mit dem ich bisher nicht viel zu tun hatte, erzählte, staunte ich nicht schlecht, als er erwähnte, dass sie zu einer der wichtigsten IT-Spezialisten in ganz Amerika gehörte. Sie musste wirklich intelligent sein, noch sprachloser wurde ich, als er sagte, dass sie erst 18 und von Natur aus so begabt war Jounouchi schlug ihm lachend auf die Schulter, so dass er sich beinahe an seinem Getränk verschluckte und ihn anschließend wütend ansah. Erst jetzt sah ich, dass er etwas gewachsen war und weniger kindlich wirkte als früher. Seine Augen hatten eine andere Ausstrahlung, sie waren auch etwas schmaler und erinnerten mich an den Anderen Yuugi. Was aus diesem wohl geworden war? Ich hatte die Geschichte um den „Pharao“ und Yuugi nie wirklich glauben wollen, doch die Magie des Orichalcos lehrte mich eines Besseren. Wenn es eine mystische Steine gab, die nach Seelen dürsteten, waren Geister aus der Vergangenheit gar nicht mehr so abwegig!
 

Der Andere Yuugi war wohl nicht mehr hier. Ich wagte nicht, nachzufragen, aus Furcht, ich könnte unangenehme Erinnerungen hervorrufen und beinahe verheilte Wunden aufreißen.
 

„An Otogi erinnerst du dich sicher auch noch, oder?“, kam es dann von dem Blonden, der nach seinem Glas griff und es mit einem Schluck leerte, was mich doch etwas verwunderte, da es sich um Wein handelte. Mein Nicken stellte ihn zufrieden und er berichtete weiter von dem erfolgreichen Unternehmer, der sich in Amerika einen Namen gemacht hatte und weitere Projekte anstrebte, einige davon sogar mit Zusammenarbeit der Kaiba Corporation. Dungeon Dice Monsters – kurz einfach nur DDM – war ebenfalls ein Kassenschlager, vor allem seit Otogi die Unterstützung der KC hatte. Alles, was Kaiba anfasste, wurde ein Erfolg – das musste man ihm wirklich neidlos zugestehen.
 

„Das ist wirklich unglaublich und es fällt mir schwer zu glauben, dass so viel Zeit vergangen ist“, sagte ich und lächelte. So viel Zeit. Zeit, in der ich mich selbst distanziert hatte. Zeit, in der wir uns voneinander entfernt hatten. Dabei war es so offensichtlich, dass weder Jounouchi noch Valon schlecht über mich dachten. Für sie hatte sich nichts geändert. Die einzige, die über ihren Schatten nicht springen konnte, war ich! Vielleicht war es auch diese Zeit und dieser Abstand, der dazu führte, dass ich nun in der Lage war, mich ihnen zu stellen. Ich war reifer geworden. Hatte die Welt gesehen und neue Leute kennengelernt. Ich hatte etwas in meinem Leben erlangt, das ich damals nicht hatte: Sicherheit und Vertrauen in meine Fähigkeiten. Erst jetzt wurde mir so richtig bewusst, wie dumm es von mir war, mir Vorwürfe zu machen. Ich hätte einfach nur einen Schritt auf sie zumachen müssen!
 

Aber das ist typisch für mich. Warum auch einfach, wenn es auch kompliziert geht?, dachte ich und zwang mich zu einem Lächeln.
 

„Ja, aber so ist das nun mal. Kaum macht man die Augen zu, sind schon wieder Jahre vorbei gezogen“, erwiderte Jounouchi und goss sich wieder etwas in sein Glas.
 

„Dann sollten wir die Feste wohl feiern wie sie kommen, oder?“, lachte Yuugi und wir stimmten ein. Noch immer staunte ich über die Trinkfestigkeit des Blonden.
 

„Es fühlt sich so anders an als früher...“, murmelte ich und neigte den Kopf.
 

„Wir sind eben erwachsen geworden, irgendwann werden wir das alle, nicht wahr?“, fügte Valon hinzu und sah mich an.
 

„Was ist denn eigentlich mit dir... du hast bisher kaum was gesagt!“, kam es vom Blonden, der beim sprechen unangenehm spuckte, was Valon verärgerte.
 

„Igitt! Spucke mich nicht an, du sabbernder Köter!“
 

„Tue ich doch überhaupt nicht!“, schimpfte er beleidigt zurück und verschränkte die Arme.
 

„Schon wieder!“ Valon rückte näher an mich heran, als wollte er Schutz bei mir suchen.
 

„Sag ihm, dass das eklig ist!“, bat er mich und ich grinste nur, während Yuugi leicht kicherte und Jounouchi beschämt errötete. Letztendlich sah er ein, dass Valon recht gehabt hatte.
 

Nachdem dieses kleine Problem gelöst war, erzählte der Brünette und ich musste leicht schmunzeln, als ich erkannte, wie sehr seine Augen funkelten und er sich freute. Seit geraumer Zeit arbeitete er in einem Restaurant als Kellner und ich musste mir den gutgebauten Valon im Anzug und weißen Hemd vorstellen, was mich amüsiert schmunzeln ließ. Er sah bestimmt gut aus, wenn er einen dunklen Anzug trug, aber ich war etwas überrascht, als mir klar wurde, dass er von einem Restaurant sprach, das nicht weit von meiner Geschäftsstelle entfernt lag.
 

Bedeutete dies, dass wir all die Zeit einander so nahe waren, ohne es überhaupt bemerkt zu haben? Das enttäuschte mich etwas, hätte ich das vorher gewusst, hätte ich schon viel früher ausgelassen bei einem Glas Wein mit ihm reden können. Trotzdem war es gut, dass mein Leben auf einmal eine solche Wendung nahm. Unbeabsichtigt räumte ich die Möglichkeit ein, dass wenn er in meiner Nähe arbeitete, er auch in meiner Nähe wohnen musste. Und der Kerl auf dem Motorrad, der mich so riskant auf der Straße überholt hatte, war er auch gewesen.
 

„Wo hast du die ganze Zeit gesteckt?“, fragte mich Yuugi und legte den Kopf leicht schief. Seine Geste wirkte so unschuldig, dass ich ungewollt lächelte.
 

„Ich hab mich von den Turnieren zurückgezogen...“, begann ich und überlegte, suchte nach den richtigen Worten.
 

„Ich wollte einfach von vorne anfangen und mich neu kennen lernen. Das klingt bescheuert!“ Ich versuchte meine Verlegenheit zu verbergen und lachte krampfhaft.
 

„Überhaupt nicht“, flüsterte der bunthaarige Junge, nippte an seinem Glas. Er hatte bisher nicht viel getrunken, dennoch schimmerten seine Wangen leicht rosa. Dann hob er seinen Blick und fügte noch etwas hinzu.
 

„Ich verstehe, was du meinst. Duel Monsters macht mir Spaß, aber langsam wird es Zeit der jüngeren Generation die Bühne zu überlassen und andere Wege einzuschlagen.“
 

„Oh, es klingt so unglaubwürdig, wenn du das sagst“, stellte ich fest und erwartete eine Antwort, die ausblieb. Yuugi schien tatsächlich Pläne für die Zukunft zu haben, die er hier nicht teilen wollte.
 

„Für uns alle wird es langsam Zeit, dass wir einen festen Platz finden und uns niederlassen“, mischte sich nun Jounouchi ein.
 

„Ja, das stimmt...“, nuschelte ich und starrte gedankenversunken auf die weiße Tischdecke.
 

Niederlassen? Innerlich resignierte ich. Genau das war es, was ich immer vermeiden wollte, was mir Angst machte. Mich binden zu müssen, bereitete mir Qualen, eine Art Schmerz, die ich nicht zu beschreiben wusste. Eine innere Zerrissenheit machte sich in mir breit, doch ich versuchte mir dieses aufkommende Gefühl, von meinen Begleitern nicht ansehen zu lassen und zwang mich dazu, weiterhin nach außen fröhlich zu wirken. Valon bemerkte dennoch, dass ich mir über etwas den Kopf zerbrach, stupste mich an und versuchte mich mit einem ermutigen Lächeln wieder aufzuheitern, was ihm nach außen hin auch gelang.
 

Yuugi machte deutlich, dass er mit Jounouchi gemeinsam den Spieleladen seines Großvaters übernehmen würde und einige Pläne für die Zukunft hatte. Er sagte, dass dieses Projekt, an dem er gerade arbeitete, immer noch streng geheim war und dass es sich hierbei um eine Zusammenarbeit mit einer großen Firma handelte, da er seit Jahren davon träumte, seine eigenen Spiele zu entwickeln.
 

Sein blonder Freund erzählte von seinem Job in einer Möbelfabrik, welchen er jedoch plante, zu kündigen, um auf Vollzeit im Kame Game Shop zu arbeiten. Während er davon erzählte, wurde mir bewusst, wie wenig ich ihn bisher gekannt hatte und dass ich den wahren Katsuya Jounouchi nie kennengelernt und nur einen winzigen Teil von diesem gesehen hatte. Er mochte Modellbauten? (siehe Manga) Das hätte ich ihm nicht zugetraut. War es wirklich möglich, dass ich so wenig von ihm wusste? Selbst über Valon wusste ich mehr und das ließ mich vor ihm zurückschrecken und ganz klein werden. Sie alle waren nun bereit einen neuen Lebensabschnitt zu bestreiten. Irgendwann hatte jeden von uns unbemerkt das wahre Leben eingeholt.
 

„Natürlich gebe ich meine Karriere als Pro Duelist nicht auf. Aber ich will Jii-chan nicht hängen lassen. Wenn Yuugi erst mal als Spieleentwickler anfängt zu arbeiten, verkümmert der Laden noch. Das will ich nicht zulassen“, meinte er selbstbewusst und nickte sich selbst zustimmend zu.
 

„Katsuya, ich habe nie gesagt, dass ich den Laden vernachlässigen werde. Sofern es mir möglich ist, werde ich weiterhin aushelfen“, erklärte Yuugi und warf ihn einen mahnenden Blick zu.
 

„Du weißt doch ganz genau wie dieser Kerl tickt. Glaubst du ernsthaft, der nimmt Rücksicht auf deine persönlichen Belange? Als ob es den jucken würde!“, grummelte Jounouchi erbost.
 

„Du weißt genau, dass du übertreibst. So schlimm ist er nun wirklich nicht. Du kennst ihn nur nicht so gut wie ich, also bitte mach dir keine Sorgen“, kam es beschwichtigend von dem Bunthaarigen.
 

Mein Blick schweifte zwischen den beiden hin und her und ich fragte mich, über wen sie sprachen und ob ich diese Person auch kannte. Auf jeden Fall schienen die beiden ihr Leben im Griff zu haben und eine ganz genaue Vorstellung ihrer Zukunft. Zudem verwunderte mich, dass sie sich vertraut beim Vornamen nannten, doch schnell schüttelte ich diesen Gedanken ab und lauschte amüsiert ihrem Gespräch. Jounouchi hatte noch einiges über diesen Kerl zu meckern, während Yuugi immer wieder das genaue Gegenteil behauptete.
 

„Ich kann ihn halt nicht leiden, okay?!“, fauchte Jounouchi und schmollte dann.
 

„Glaub nicht, dass dein Dackelblick bei mir zieht! Ich verstehe überhaupt nicht, warum du immer so auf Krawall gebürstet sein musst. Ignoriere ihn doch einfach und geh gar nicht erst auf seine Provokationen ein. Nur weil ihr damals einen schlechten Start hattet, heißt das ja nicht, dass das für immer zwischen euch stehen muss. Du musst lernen, die Vergangenheit einfach Vergangenheit sein zu lassen!“
 

Mir stockte der Atem und ich wiederholte Yuugis Worte mehrmals in meinem Kopf.
 

„Was geschehen ist, kann man nicht ändern, aber man kann daraus lernen. Er ist nicht mehr so wie früher und du weißt ganz genau, dass ich in ihm einen Freund sehe. Ich habe ihn verziehen, weil ich keine Lust habe, in der Vergangenheit zu leben. Mir ist es wichtiger, mich auf das zu konzentrieren, was heute und morgen wichtig ist“, setzte er dann noch mit einem Seufzen an. Jounouchi antwortete darauf nicht und nickte nur still.
 

Ich hatte keinen Schimmer über wen sie da sprachen, aber die Kernaussage traf mich hart. Nicht der Vergangenheit hinterher trauen und weiter machen. Nicht stehen bleiben. Nicht zurückblicken. Sich auf das konzentrieren, was wirklich wichtig war. Soweit ich mich erinnern konnte, hatte ich nie irgendjemanden an mich herangelassen, hatte stets versucht mich selbst zu schützen und hatte mich somit selbst in einen Käfig gesperrt und in die Einsamkeit gedrängt. War es ein Fehler gewesen, alle von mir zu weisen und zu erwarten, dass sie mir hartnäckig hinterherliefen, nur um herauszufinden, ob ich ihnen wirklich vertrauen konnte? Wie selbstsüchtig und dumm ich gewesen war.
 

An diesem verregneten, aussichtslosen Abend, an dem ich sämtliche Hoffnung auf Glück aufgegeben hatte, hatte Valon mir seine Hand in grenzenloser Güte entgegen gestreckt und mich nicht losgelassen, ehe ich wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Es kam mir so unwirklich und heuchlerisch vor, dass ein junger Mann wie er tatsächlich Gefühle für jemand so Verabscheuungswürdigen wie mich hatte und dabei auch noch so stur und eigensinnig blieb. Aber so war Valon nun einmal, hartnäckig bis zum bitteren Ende. Er lief mir immer hinterher und ich schämte mich dafür, dass ich ihm nie freundlich begegnet war.
 

Ich erinnerte mich noch gut an die Zeit in der DOMA, an mein erstes beängstigendes Treffen mit ihrem Anführer Dartz, der mir scheinheilig seine Hand auf die Wange legte und mir Verständnis und Fürsorge vorgaukelte, wo er doch in Wirklichkeit alles andere als ein Heiliger war. Wie verzweifelt ich damals gewesen sein musste. War das alles wirklich geschehen? Es fühlte sich so irreal an und es war wie ein Traum, dass wir so ausgelassen hier an einem Tisch saßen und miteinander sprachen, als wäre nie etwas gewesen. Aber wäre das alles nicht passiert, würde ich auch heute noch umherirren, nach der Suche nach einer Bestimmung und einem Sinn in meinem Leben.
 

Valon legte eine Hand auf meine Schulter, drängte mich dazu, aufzustehen. Außer uns hatten alle den Raum verlassen und waren auf ihre Zimmer gegangen. Es war bereits Elf Uhr nachts und ich fühlte mich auf einmal ganz schwerfällig. Lag das am Wein oder an der Reue, die ich verspürte? Dieser schöne Abend und unser ausgelassenes Lachen hätte ich so viel früher haben können, wäre ich doch nur über meinen eigenen Schatten gesprungen. Hätte ich doch nur eher den Mut gehabt, mich ihnen und meiner Vergangenheit zu stellen. Ich entschloss mich dazu, ab jetzt nur noch für die Zukunft zu leben.
 

Jounouchi und Yuugi teilten sich ein Zimmer, also blieb ein Zimmer übrig, so dass Valon, obwohl er kein offizieller Teilnehmer mehr war, ebenfalls ein eigenes Zimmer bekam. Gemeinsam gingen wir den Gang entlang, sein Zimmer war direkt neben meinem. Wir blieben stehen. Ich zögerte und starrte die hellblaue Tapete an, die mit kleinen Ornamenten verziert war. Kleine Weiße Drachen waren handgemalt in der Musterung, einmal mehr ein Zeichen für Kaibas bedingungslose Liebe für dieses Monster. Unsicher wanderte mein Blick hin und her. Was sollte ich ihm sagen? Etwas ungeschickt fing ich an mit einem: „Es war ein schöner Abend“an, kam mir aber unglaublich dumm vor, so etwas Klischeehaftes gesagt zu haben. Klang ja echt wie der Text in einer mittelmäßigen Telenovela. Absolut nicht mein Stil.
 

„Ja, das war er. Wir sollten das auf jeden Fall wiederholen.“ Er senkte den Kopf, hibbelte verlegen ein wenig herum.
 

„Auf jeden Fall“, murmelte ich und starrte unbeholfen eine der Pflanzen an, die einem verzierten Topf gepflanzt war – selbstverständlich im schicken Drachendesign, genau nach Kaibas Geschmack.
 

„Wie wäre es...? Ich könnte ja bei dir schlafen!“, lachte er und wirkte äußerst zufrieden mit sich selbst.
 

„Überspann den Bogen nicht, mein Lieber...“ Nun sah ich ihn doch an und hob eine Augenbraue.
 

„Schon klar, schon klar.“ Grinsend knuffte er mir in den Oberarm.
 

„Ich wünsche dir eine Gute Nacht, Mai“, flüsterte er mir entgegen und küsste mich leicht auf die Wange.
 

„G-gute Nacht“, entwich es krächzend meiner Kehle und ich verschwand aufgeregt in meinem Zimmer, ließ ihn zurück. Wieso gab er mir einen Kuss? Gut, es war zwar „nur“ ein Wangenkuss, aber trotzdem! Es störte mich nicht, nein, eher im Gegenteil und der Gedanke, dass ich mich so darüber freute, machte mich nervös. Das war naiv, ich war nicht in ihn verliebt. Zumindest wollte ich mir das einreden, sicher war ich mir nicht, da ich noch nie aufrichtig in jemanden verliebt war und daher nicht sagen konnte, ob dieses angenehme Kribbeln überall auf meiner Haut wirklich das bedeutete, was ich glaubte.
 

Das ist ein Fehler... am Ende wirst du nur wieder verletzt, ermahnte mich mein Verstand, doch mein Herz sagte etwas Anderes. Ergreife die Chance und fang endlich an, zu leben!, waren die Worte, die in meinem Herzschlag widerhallten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2012-05-13T09:28:51+00:00 13.05.2012 11:28
Schön schön, bin mal gespannt wie es weitergeht....
Wirklich tolle Fanfic bis jetzt schade das Mai und Kaiba nicht ins Gespräch kommen und Valon eifersucht schiebt wär bestimmt Interessant.


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