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Ziras unerzählte Geschichte

von

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Neue Freunde

Inzwischen waren wieder einige Monate vergangen. An diesem Nachmittag flog Zazu wie jeden Tag seine Runden über das Geweihte Land, um sicher zu gehen dass alles in seiner Ordnung war. Doch um ehrlich zu sein machte er diese Kontrollflüge eigentlich nur um vom Königsfelsen, den Hyänen und dem Rest der bösen, bösen Welt wegzukommen. Rafiki hatte nämlich Recht gehabt: Die Trockenzeit war tatsächlich ziemlich hart. Die Herden waren grade so noch groß genug, damit die Raubtiere über die Runden kamen.

Aber Zira? Nun ja, die neue Königin war ein wahres Überlebensgenie, das musste Zazu ihr wirklich lassen, denn egal wie mies die Lage auch aussah, sie fand immer in der letzten Sekunde irgendwas zu fressen. Vielleicht lag es daran, dass sie so verbissen war… Zazu wusste es nicht. Jedenfalls schaffte diese Löwin es wirklich immer irgendwas zum Fressen für das Rudel aufzutreiben. Eigentlich waren sowieso die einzigen Dinge die sie tat jagen, schlafen und natürlich bei ihrem großen König herumlungern. Man konnte über Zira sagen dass sie sich zumindest mühe gab, Scar hingegen war, wenn Zazu das so sagen durfte, stinkfaul und verwöhnt. Er ließ sich immer alles vor die Pfoten schmeißen und wann er das letzte Mal jagen war, wusste Zazu auch nicht.

Zazu machte eine kurze Pause auf dem Ast eines Baumes und atmete kurz durch. Eigentlich wollte er jetzt umkehren und zu Rafikis Baum fliegen, doch plötzlich bemerkte er wie sich etwas im Gras tat und einen Moment konnte er einen graubraunen Schwanz erkennen. Er nahm den Geruch von fremden Löwen auf und flog etwas tiefer.

Um ehrlich zu sein hoffte er sich nur verschaut zu haben, denn noch mehr Mäuler zu stopfen, wäre weder für das Königreich, noch für die Tiere gut.

Doch als Zazu nun tiefer flog und auch das Gras niedriger wurde, sah er ein kleines Rudel Löwinnen, die sich verstohlen zwischen dem Gras umherschlichen.

Wildernden Löwinnen? Noch schlimmer.

Und so wie sie aussahen war Wilderung das einzige was Zazu plausibel erschien, denn diese Löwinnen sahen ganz anders aus als die Löwinnen aus dem Geweihten Land: Die meisten von ihnen waren dreckig und hatten graubraunes Fell, nur ein paar waren etwas heller, cremefarbener. Und ihr Körperbau war ganz anders, diese Löwinnen sahen eher aus wie Zira: ziemlich dünn und abgemagert, aber dennoch sah man deutlich die Muskeln unter ihrem Fell.

Zazu flog noch ein Stückchen tiefer, vielleicht auch nur um den Löwinnen eine stumme Warnung zu geben, jetzt schnell zu verschwinden, ehe er umdrehte und zum Königsfelsen flog.

„Majestät, Majestät!“, rief er aufgeregt und flog geschickt zwischen den Löwinnen hindurch, ehe er vor Scar landete, der unter einem Baum im Schatten lag.

„Was ist denn Zazu?“, fragte er genervt. Zira lag im Halbschlaf neben Scar und sah kurz auf, als Zazu gelandet war. Sie kümmerte sich nicht viel um Scars Königsaufgaben, ihre Aufgabe war einzig und allein die Jagd und bisher hatte sie sich nie beklagt.

„Fremde Löwinnen, an der Ostgrenze!“, brachte Zazu aufgeregt hervor.

„Wie viele? Was für welche?“, hakte Scar sofort nach.

„Ähm…etwa… Vielleicht so zehn. Sie sehen aber alle ziemlich so aus wie… äh… Zira.“

„Ich kümmer‘ mich drum…“, gähnte Scar und trommelte schnell eine Horde Hyänen zusammen „Ich bin gleich zurück.“ Wenn Scar das sagte wusste Zira jetzt schon wie es ausgehen würde: Entweder würden die Löwinnen verjagt werden, was am ehesten der Fall war, oder, falls sie sich dagegen sträuben würden zu gehen, würden sie… sterben. Nicht alle, aber zumindest eine, zur Demonstration von Scars uneingeschränkter Macht. Denn das tat Scar zu gerne. Er stand jetzt nämlich immer im recht, er war König.

„Ich komm mit.“, meinte Zira plötzlich und erhob sich.

„Ach Zira, das ist schnell geregelt, bleib hier. Glaub mir, mir wird schon nichts passieren.“, widersprach Scar ihr.

„Nein, ich komme mit, darum geht es auch gar nicht. Ich bin Königin, ich hab das gleiche Recht über diese Löwinnen zu urteilen wie du.“, meinte sie und ihr Tonfall ließ keine Wiederrede zu.

Scar seufzte kurz, dann lies er es aber doch zu und sie folgten Zazu. Scar jedoch warf auf dem gesamten Weg immer wieder einen Blick auf Ziras Bauch, denn es gab da etwas auf was er schon seit einiger Zeit wartete.

„Ähm, Zira.“

„Ja?“

„Hat... es geklappt?“

„Was?“, fragte sie verwirrt. Sie schien noch nicht begriffen zu haben auf was Scar hinaus wollte.

„Na… Du weißt schon.“, druckste er herum und deutete auf ihren Bauch.

„Oh… Ach das“ Jetzt machte es auch bei Zira klick „Nein. Und um ehrlich zu sein will ich auch gar nicht dass es funktioniert.“

Scar hatte doch gar keine Ahnung wie das für Zira war. Immer wenn sie dabei waren, musste sie, früher oder später, an die Jungen denken die sie verloren hatte. Es fiel ihr so verdammt schwer darüber hinweg zu kommen und sie hatte ihre Gründe weshalb sie nie versuchte ihre Rolligkeit zu zeigen… So wie jetzt.

Scar hätte dieses Gespräch jetzt wohl gerne fortgeführt, aber er wurde von Banzai unterbrochen: „Hey Boss, wenn die Löwinnen nicht bleiben dürfen, können wir sie dann fressen?“

Scar sah ihn jedoch nur warnend an, was reichte, um Banzai zum Schweigen zu bringen.

„Oh Banz‘! Denk einmal in deinem Leben an was anderes als fressen.“, seufzte Shenzi und sah genervt zu ihm.

„Vergiss es, das klappt nicht… Das ist, als würdest du Ed das Lachen verbieten: Es geht einfach nicht.“, meinte Zira schief grinsend.
 

Als sie der Ostgrenze näher kamen, witterten die Hyänen bereits den Löwengeruch. Auch Zira nahm ihm wahr, aber irgendwie hatten die Hyänen tatsächlich eine bessere Nase hierfür.

„Hört zu“ Scar rief die Hyänen zu sich „Ihr werdet die Löwinnen umkreisen, sagt ihnen aber, dass König Scar auf dem Weg zu ihnen ist um mit ihnen über ihren Aufenthalt in meinem Königreich zu reden. Dann werden wir besprechen ob sie bleiben dürfen oder nicht.“ Doch Scar wusste die Antwort bereits.

Shenzi nickte, nur Ed verstand mal wieder gar nichts. Manchmal hatte er noch immer Probleme bei Scars hoher Wortwahl mitzukommen.

„Ach Ed, mach einfach was wir tun…“, seufzte Banzai und schubste seinen Bruder in die Richtung in die sie gehen sollten.

Als die fremden Löwinnen schließlich Scar auf sich zukommen sahen, blickten sie mit gemischten Gefühlen zu ihm.

Ihre Anführerin, eine etwas größere, aschgraue Löwin mit einem geschwollenen Auge, meldete sich als erste von ihnen zu Wort: „Also König Scar“, begann sie „Wenn wir uns vorstellen dürften: Ich bin Malika, Anführerin des Rudels. Wir sind weder hier um ärger zu bekommen, noch wollen wir welchen. Wir kommen aus einer sehr fruchtlosen Gegend und die Trockenzeit hat uns um einiges schwerer getroffen als euer Königreich. Wir bitten euch uns einfach eine Zeit hier leben zu lassen, ich bin mir sicher, dass wir uns nicht über den Weg laufen werden.“

Zira trat nun neben Scar und sah neugierig und prüfend zu den Löwinnen… Im Grunde sahen sie genauso aus wie Zira, nur war diese heller.

„Hm… Nun ja, ich muss euch leider sagen dass ich eigentlich keine weiteren Löwen gebrauchen kann, die sich von unseren Herden ernähren.“, meinte Scar ernst, doch bevor er fortfahren konnte, unterbrach Zira ihn.

„Also ich hätte nichts gegen sie einzuwenden… Mehr Löwinnen bedeuten auch mehr Jägerinnen und mehr Beute.“

„Und du kennst dich mit so was aus?“ In Scars Stimme konnte man deutlich den Spott über seine Königin heraushören, doch so leicht ließ Zira sich nicht kleinmachen, erst recht nicht von Scar.

„Ja, ich habe tatsächlich ein Auge dafür. Und warum solltest du sie nicht hier lassen? Du könntest sie ja eine Zeit lang im Rudel aufnehmen und dann sehen wir ja wie sie jagen.“ Zira zischte eher. Aber das war nicht der einzige Grund, es gab da noch etwas anderes: In ihrem gesamten Leben hatte Zira keine anderen Löwinnen getroffen, die so aussahen wie sie. Außer Uru vielleicht. Aber die war auch die einzige gewesen, die diese typischen Merkmale von ‚Wüstenlöwen‘, wie Zira es nannte, hatte. Und irgendwie hatte Zira das Bedürfnis mehr über diese Löwinnen herauszufinden.

Nur wusste Zira dass Scar völlig dagegen war.

„Also… ich hoffe ihr wisst, das ich nur selten Vertrauen zu völlig Fremden zeige…“, begann er.

„Ist schon okay“, seufzte Malika enttäuscht„Wir verstehen, entschuldigt bitte, dass wir eure Zeit verschwendet haben…“

Malika und ihre Löwinnen schienen sich wirklich Hoffnung gemacht zu haben, endlich einen Ort zum ÜBERleben gefunden zu haben. Umso härter war natürlich die Absage… Aber was soll‘s? Sie kamen aus einer Halbwüste, sie waren es gewohnt immer am Rande des Hungertods zu leben… Warum sahen sie sonst so aus, wie sie waren?

Malika wollte schon umdrehen, doch Scar setzte erneut an: „Du hast mich nicht zu Ende reden lassen“ Malika und die anderen Löwinnen erstarrten bei seinem scharfen Ton „Falls ich dir und deinen Freundinnen erlaube hier zu bleiben und hier zu jagen, dann müsst ihr meinem Rudel beitreten.“

Zira hingegen hörte nur mit halbem Ohr hin und starrte immer nur zu diesen Löwinnen. Sie kamen ihr so verdammt bekannt vor… Nur von wo… von wann?

„Oh… ähm, entschuldigt uns, nur eine Minute.“ Malika drehte sich zu den anderen Löwinnen und besprach kurz etwas mit ihnen. Nach kurzem Gemurmel nickte sie schließlich und meinte: „Einverstanden. Wir dürfen hier jagen und treten eurem Rudel bei und die…“ Sie zeigte mit der Pfote auf Ed und die anderen Hyänen „… lassen uns am Leben.“

„Na dann… Willkommen im Geweihten Land“, meinte Scar verschlagen „Folgt mir.“
 

„Erzähl mal von euch…Wie heißt ihr alle… Von wo kommt ihr?“, fragte Sarabi neugierig.

Am Abend hatten sich alle Löwinnen zusammengesetzt und bombardierten die neuen mit Fragen über Fragen. Zira hatte ihnen zuvor ein paar grundlegende Dinge über das Geweihte Land, die Hyänen und die Grenzen erklärt. Dennoch war sie nicht dazu gekommen die Löwinnen über ihre Heimat auszufragen.

„Wie ich bereits sagte…“, meinte die mit dem kaputten Auge. „Ich bin Malika, Alphalöwin der Truppe. Die beiden Löwinnen dahinten…“ Sie zeigte auf zwei ebenfalls Aschgraue Löwinnen, bei denen der einzige Unterschied der war, dass die eine ein paar Flecken unter dem rechten, die andere unter dem linken Auge hatte „Das sind meine jüngeren Zwillingsschwestern Kushoto und Haki. Und die Löwin mit dem buschigen Fell am Nacken ist Matawi. Ähm, die helle Löwin mit dem Fellbüschel ist Jua… Die ganz große, da hinten, ist Mazuri, und dann gäbe es da noch die Drillinge Wingu, Mwezi und Nyota. So... das war’s dann eigentlich.”, beendete sie und sah dann zu Zira.

Und da konnte Zira sich die Frage einfach nicht mehr verkneifen.

„Sagt mal, von wo kommt ihr eigentlich?” Juhu, es war draußen.

„Wir kommen aus einem ziemlich trockenen Halbwüstengebiet, nordöstlich. Eigentlich reichte die Regenzeit immer grade so aus, dass es einmal im Jahr blühte, aber die letzte Regenzeit blieb vollständig aus.“, erklärte Haki.

„Ja, darum sind wir hier.“, bestätigte Kushoto.

Zira horchte überrascht auf. „Sagt mal… kanntet ihr in eurer Kindheit eine Löwin namens Kisamba? So eine helle, rote Augen und ein schwarzer Aalstrich.“ Zira wunderte sich ja dass sie selber noch ein so frisches Bild ihrer Mutter hatte.

Verwundert sahen die Löwinnen auf. Warum fragte die Königin des Geweihten Landes nach so was? Bisher hatte Zira einen eher stillen Eindruck auf sie gemacht, so eine von den Löwinnen die sich hinter ihrem König versteckte. Wenn sie doch nur gewusst hätten wie falsch sie lagen.

„Hmmm, der Name kommt mir bekannt vor.“ murmelte Nyota.

„Ach ja, ich glaube das war eine Freundin meiner Mutter!“, rief Mazuri aus.

„Ach ja, richtig, die die diesen Arsch da kennengelernt hat, der sie kurz nach der Schwangerschaft hat sitzen lassen“, erinnerte nun auch Malika sich „Doch eines Tages wurde sie wohl erschossen oder so… Was wollt Ihr uns damit sagen?“

Zira reagierte einen Moment lang gar nicht und starrte diese Löwinnen nur fassungslos an, ehe sie etwas erwiderte: „Das war meine Mutter.“

„Oh…“ Malika sah getroffen zu ihr „Das tut uns sehr leid…“

„Ach was, schon okay, aber es ist kaum zu fassen, ihr kommt aus der gleichen Gegend wie ich, darum sehen wir uns auch so ähnlich.“, brachte Zira ungläubig hervor. Sie hätte in ihrem gesamten Leben NIE, wirklich NIE damit gerechnet, jemals jemanden aus ihrer alten Heimat zu treffen. Das hier war einfach nur fantastisch!

„Hey, hier werden ja richtige Geheimnisse gelöst…“, brachte Sarafina hervor und sah beeindruckt zu Zira und den Löwinnen „Aber ist Zira nicht bei euch im Rudel groß geworden?“

„Hä? Nein, Kisamba und ihre drei Jungen wurden erschossen, von Menschen, das war es, wir wussten um ehrlich zu sein nicht mal dass Euer Majestät überlebt hatte.“, erklärte Haki.

Zira schoss in diesem Moment alles Blut aus dem Kopf. Sie hatte immer diese Lüge erzählt, dass sie nach dem Tod ihrer Mutter bei einer Freundin von dieser aufgewachsen sei… Scheiße.

„Äh, ja, schon, ich bin in einem ganz anderen Rudel groß geworden, meine Mutter hatte auch dort Freunde.“

„Ach so.“

Oh Gott sei Dank, sie gaben sich damit zufrieden!

„Ähm… Euer Majestät?“, begann Malika nun

„Ja?“

„Wir haben Hunger, können wir jagen gehen?“

„Sicher… Versucht es mal hinter den Baumgruppen da, da gibt es einige Antilopen.“, erklärte Zira ihnen.

„Wir kommen auch mit… Zira, kommst du?“, fragte Sarabi.

„Nein danke, es wird sowieso bald dunkel und ich hatte mein Fressen schon… Also dann, wir sehen uns Sarabi. Viel Glück!“, meinte Zira und tippelte leichtfüßig in die Höhle.
 

„Nanu, dunkle Familiengeheimnisse gelöst?“, fragte Scar, als Zira den kleinen, separaten Abschnitt betrat, in dem sie und Scar immer schliefen.

„Hast du mitgehört?“, fragte sie.

„Ist das verboten“, fragte er unschuldig „Oder hast du nur meinen Blick nicht im Nacken gespürt?“

„Nein, hab ich nicht“, meinte sie schmunzelnd „Aber hör mir mit ‚Familiengeheimnissen‘ auf, denn im Grunde sind wir gar nicht verwandt. Meine Mutter war ein Einzelkind, ihre eigenen Eltern hatten auch nur wenig Verwandtschaft, ich kann mit diesen Löwinnen nicht verwandt sein. Vielleicht über sieben Ecken, aber sonst nicht“, erklärte sie, rieb ihren Kopf an Scars Kinn und legte sich gähnend auf den Boden „Was hast du vorhin sonst noch gemacht? Außer schlafen, mein ich.“

„Ich? Ach, nichts“, meinte Scar unschuldig und begann um sie herum zu schleichen. Und ehe Zira sich versah spürte sie plötzlich seine Zunge über ihren Hals fahren.

Und sie versuchte es zu ignorieren. Zwar stellten sich ihr die Nackenhaare auf und sie hatte sich wirklich zu beherrschen nicht augenblicklich auf dem Rücken herumzurollen und Scar zu mehr zu verführen, doch auch wenn sie nichts tat trieb er es immer weiter.

Er fuhr ihr den Rücken entlang und begann immer öfter ihr mit der Zunge über das Becken zu fahren. Zwar hob sie es instinktiv an, doch wie sie dieses elende Thema hasste. Sie wollte das doch gar nicht.

Auch wenn das alles jetzt fast eineinhalb Jahre her war, so hatte Zira immer wieder das Gefühl, die drei zu verraten, wenn sie ein neues Junges haben würde

Sie… sie hatte ganz einfach Angst, dass es wieder so kommen würde, dass sie wieder alles versauen würde.

Scar hingegen schien ihre Teilnahmslosigkeit und völlige Geistesabwesenheit auszunutzen und nahm ruppig ihr Nackenfell zwischen die Zähne. Zira war völlig gebannt und einen Augenblick dachte sie darüber nach einfach aufzuspringen und Scar richtig eins in die Fresse zu geben.

Aber warum eigentlich? Im Grunde machte er ja nichts Schlimmes. Im Gegenteil, es war ganz normal, dass er irgendwann einen Thronfolger brauchte und insgeheim… Nun ja… Zira wollte ja Junge, sie wollte ja welche nur… Nun ja, würde sie damit nicht Kwanza, Samangi und Tofauti einfach ersetzen? Sie fühlte sich so schlecht bei dem Gedanken, aber andererseits tickte ihre innere Uhr.

„Scar… Ich hab Angst…“, brachte sie plötzlich heraus.

Scar hielt inne und ließ ihr Nackenfell los.

„Geht’s immer noch um die drei“ Keine Antwort „Zira, du musst irgendwann mal darüber hinweg kommen. Du kannst dich doch nicht dein restliches Leben an sie klammern…“, sprach Scar ihr leise zu. Seine Stimme klang so eindringlich, als ob er endgültig keinen Widerstand dulden würde, aber dennoch hatte sie gleichermaßen irgendetwas Sanftes an sich. Das liebte Zira an seiner Stimme, sie war einfach… toll. Sie wusste nicht wie sie es sagen sollte, aber Scar konnte dich auf der einen Seite zusammenschimpfen und klang andererseits trotzdem beruhigend, sanft. Sie hingegen hasse ihre raue Stimme.

Zira seufzte. Er hatte ja Recht, das war das schlimme daran. Sie musste irgendwann damit aufhören.

„Und was wenn es diesmal wieder passiert?“, fragte sie ängstlich.

„Das wird es nicht, ganz sicher…“, meinte Scar und rieb ohne ein weitere Wort den Kopf an ihrem Nacken.

Ja, vielleicht war es das richtige was sie da taten. Vielleicht würde ein neues Junges Zira über ihre ersten hinwegbringen.

Vielleicht.

Oder vielleicht würde ein neues Junges auch nur Scars Ego befriedigen, denn ein König ohne Nachkommen? Was sollte man denn da über ihn denken?



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