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Augenblicke

~ Warum Blau meine neue Lieblingsfarbe ist
von

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Kapitel 6 - Nach Regen folgt Sonnenschein. Oder war's umgekehrt?

So langsam wird es ernst. Nur weiß das Jack noch nicht so ganz. *gg* Macht euch jedenfalls auf einige Tränchen gefasst. David hat wieder wasserfallartige Tränenergüsse. Sorry, aber so ist er nun mal.
 


 

Kapitel 06 - Nach Regen folgt Sonnenschein. Oder war's umgekehrt?
 

~Jack~

Helle, orangefarbene Flecken schimmern durch meine geschlossenen Augenlider. So was nervt! Und das gleich am frühen Morgen!

Welcher Unmensch hat die Vorhänge nicht zugeschoben? Dieser Idiot! Anscheinend sollen meine Augäpfel verschmoren, den die brennen entsetzlich, als ich versuche zu erkennen wo ich bin.

Ein kurzer Blick genügt allerdings, um zu erkennen, dass ich mich in meinem Bett befinde.

Augen schließen, durchatmen, Decke über'n Kopf ziehen. Das lindert hoffentlich die brennende Lichterflut.
 

Ich zerre am Deckenzipfel, versuche sie hoch zu ziehen, komme aber nur bis zum Kinn. Irgendwo hängt meine Decke fest. Ich taste umher, doch bevor ich das Etwas finde, was meine festklemmende Decke erklärt, donnert mir was ins Gesicht. Ich halte die Luft an und reiße die Augen auf. Heller Schmerz zerbröselt meinen Sehnerv. FUCK!

Ich versuche mich auszusetzen, was auch nicht klappt. Etwas liegt auf mir! Es muss schon länger dort liegen, was ich aber nicht gemerkt habe.

Ich blinzle vorsichtig, vielleicht kann ich ja was erkennen.
 

Oh, süße Erinnerung! Als ich den Grund meiner Bewegungsunfähigkeit erkenne, fällt mir die vergangene Nacht wieder ein.

David liegt auf mir, den Kopf auf meiner Schulter, halb in seiner Armbeuge verborgen. Die dazugehörige Hand liegt neben meinem Kopf. Wahrscheinlich war sie für meine Backpfeife eben verantwortlich.

Die Sonne lässt Davids blondes Haar leuchten, seine helle Haut sieht so verdammt verführerisch aus und die Haare auf seinem Arm stehen leicht ab. Er hat eine Gänsehaut. Friert er? Ich nehme meinen Kampf mit der Bettdecke wieder auf und gewinne dieses mal. Vorsichtig, damit ich ihn nicht wecke, ziehe ich sie weiter über uns. Gerade soweit, dass ich noch sein Schlafendes Gesicht beobachten kann. Hat er gerade gelächelt? Scheint so. Ich blase leicht auf seine Stirn.
 

"Isn bu. Bn wchn", kommt's aus seinem Munde.

Bitte was?

Er wird wach und lächelt mir müde zu.

Die Sonne scheint, blauer Himmel, blaue Augen. Was braucht ein Mensch mehr?

Der Schmetterlingsschwarm in meinem Bauch scheint auch zu erwachen und quält mich mit seinen flatternden Flügelchen, die rücksichtslos in meinen Bauch Morgengymnastik zu betreiben scheinen.
 

"Guten Morgen, Herr Müller. Würden Sie bitte den eben gesprochenen Satz nochmal auf Deutsch übersetzen?" Sein Wuschelkopf erhebt sich leicht. "Ichn... oh." verlegen schaut er auf meine Schulter.

Das braucht er nicht zu übersetzen. 'Ichn oh' soll wohl heißen: Scheiße, ich hab dich wieder vollgesabbert.

Hurra, ich hab mir 'nen Hund angelacht!* An meiner Schulter wird es kalt. Allerdings nicht nur wegen des nassen Flecks darauf.
 

Ein süßer Waschbrettbauch kreuzt mein Sichtfeld, als David sich über mich beugt und in die Kleenexbox greift.

"Sorry ... wollt ich nich ..." Hektisch reibt er mich trocken, sein Kopf Tomaten-knall-rot. Passt schön zu der orangenen Morgensonne.

"Du hast da was übersehen."

Er schaut zu mir auf. "Wo?"

Ich beuge mich zu ihm, greife sein Kinn. "Genau hier ..." und lecke über seinen Mundwinkel.

Verdattert sieht er mich an. Seine blonde Kurzhaarfrise steht nach allen Himmelrichtungen ab. Wie kann dieser Mann nur so verdammt niedlich sein? Und wieso, verdammt nochmal, macht mir das nichts aus? Im Gegenteil! Jeden anderen hätte ich schon längst aus meiner Wohnung geschmissen! Aber David hätte ich am Liebsten noch viel länger bei mir.
 

Als ob das noch möglich wäre, steigert sich der Rotton in Davids Gesicht noch etwas. Nun langt es aber mal! Es kommt sicher bald zu Blutverlust in anderen Körperregionen.

"Scheiße, ist mir das peinlich", schlüpft es ihm über die süßen Lippen.

"Scheiße, ist mir das egal", lache ich leise. Ich lache genau darüber. Das es mir stinke egal ist.

Vor zwei Wochen hab ich mich noch so drüber aufgeregt und nun? Ich grinse fies.

"Ich hatte gestern dein Sperma im Gesicht. Da macht mir ein bisschen Spucke doch nichts aus."

Verwundert stelle ich fest, dass David nicht weitere Rottöne testet, sondern mein Grinsen erwidert.

"Dann lass mich mal feststellen, ob mir das auch so gut gefällt wie dir." Fest greift er mir zwischen die Beine.
 

Himmel! Erschrocken keuche ich auf. Kalte Hände!

Ich lege mich wieder auf die Matratze und spüre auch schon seinen heißen Mund um meinen Schwanz, der mich anscheinend wärmen soll, nach der kalte-Händchen-Attacke. Ich schließe meine Augen und gebe mich ganz seiner flinken Zunge hin, welche doch schon recht munter ist, so früh am Tag.
 

***
 

~Jackt~

Sex am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen, oder nicht? Bei mir scheint es zu wirken und auch David schnurrt zufrieden an meiner Seite. Auch wenn es schon eher Mittag ist als Morgen, verlassen wir Kummer- und Sorgenfrei mein Bett, um gemeinsam zu Duschen.
 

"Wirf mir mal das Shampoo her", rede ich laut, damit das rauschende Wasser meine Worte nicht mit sich in den Abfluss spült.

"Geht nicht", bekomme ich als Antwort.

"Und warum nicht?"

"Hab keine Hände frei."

"Das hättest du, wenn du mich mal loslassen würdest", stelle ich fest. Zwei beleidigt blaue Seen schauen zu mir auf. Ich habe das Gefühl zu ertrinken. Was aber nicht an der Wasserbrause über mir liegt.
 

"Was bekomme ich dafür?" Gesäuselte Worte an meinem Ohr.

"Ein spendiertes Frühstück. Oder eher Mittagessen."

"Und wenn ich das nicht will?"

"Dann versohle ich dir den Hintern. Shampoo her! Hop hop!" Es klatscht laut, als ich meine Hand auf eins seiner Hinterbäckchen sausen lasse.

"Frechheit! Sklaventreiber! Einmal vögeln und du denkst, ich gehöre dir!? Soll ich auch noch deine Wohnung putzen?" David zieht 'nen Flunsch und dotzt mir die Shampooflasche an den Kopf.

"Nein, aber du stehst näher an meinen Duschsachen."
 

Etwas von dem grünlichen Shampoo landet in meiner Handfläche. Ich verreibe es etwas und beginne den kleinen, schmollenden Sturrkopf vor mir die Haare einzuseifen. Mit leichten Druck massiere ich seine Kopfhaut.

"Wieder besänftigt, der Herr?", kichere ich leise, nachdem ich das Wasser abgestellt habe.

Er lehnt sich an mich und scheint meine Behandlung zu genießen.

"Besser als beim Friseur", haucht er mir an meine Brust.

"Ich hoffe doch, dass du beim Friseur nicht mit unter die Dusche musst?!"

Kichernd legt er seine Arme um mich. "Nee, mein Friseur ist eine Hete."

Ich muss lachen. "Sachen gibt's!"
 

***
 

~David~

Der komplette Vormittag war der reinste Traum! Wer hätte das gedacht, nach dem gestrigen Abend? Ich mit Sicherheit nicht!
 

Nachdem ich so, sagen wir mal, feucht aufgewacht bin, haben Jack und ich noch eine ganze Weile zusammen im Bett gekuschelt und ... nun ja, Frühsport gemacht.

So ausgeglichen war ich schon ewig nicht mehr! Und Jack?! Jack wohl auch nicht, denn er war nur am Grinsen und Lachen. Oder am Stöhnen ... Anderes Thema!
 

So hätte es auch schon vor zwei Wochen sein können, wäre ich nicht so dumm gewesen! Ehrlich gesagt, war ich ganz schön selbstsüchtig. Aber wahrscheinlich ist sowieso besser so, dass das mit uns nicht schon eher geklappt hat. Wer weiß, wie das noch ausgegangen wäre!

Aber alles Jammern bringt eh nichts! Und jetzt ist ja alles wieder gut!
 

Nachdem wir noch bestimmt eine Stunde unter der Dusche verbracht haben (wirklich sauber sind wir dabei nicht geworden ...), sitze ich nun in der Küche und beobachte Jack, wie er nach etwas Essbaren sucht. Anscheinend hat er kein Glück dabei, denn er sieht das erste Mal heute unglücklich aus.
 

~Jack~

Ein Blick in meinen Kühlschrank bring Ernüchterung. Natürlich ist der leer! Mein Frühstück besteht sonst immer nur aus Kaffee und eventuell mal 'nen Joghurt. Für heute Mittag hatte ich eine Ofenpizza vorgesehen. Einkaufen ist mir gestern zu sehr gegen den Strich gegangen. Da hatte ich entschieden, dass mir eine kleine Pizza am Sonntag langt. David ist da natürlich noch nicht mit eingeplant gewesen!
 

"Dann teilen wir uns die Pizza einfach." Ich schaue zu David, der mich bei meiner Suche abgelöst hat und mittlerweile meinen Eisschrank durchsucht.

"Und dir reicht das? Nach den Turnübungen gestern und heute brauche ich jedenfalls was Ordentliches."

Ich überlege. Auf was hätte ich mal Hunger? Doch das Wichtigste ist: Wo gibt es was Gutes zu Futtern, ohne das mir ein Bekannter über den Weg läuft, und wo wir uns gefahrlos die Bäuche vollschlagen können?

Ich habe keinen Bock auf Herumgetratsche. Vor allem weiß ich ja nicht, wo mich das hier mit David noch hinführen soll. Soll es denn überhaupt wo hinführen?
 

Ich blickte wieder zu meinem Blauauge, der sich gerade wie ein kleines Kind freut. Er hat ein Eis entdeckt!

"Kann ich das essen?" Er strahlt mich an und schwenkt ein Capri-Eis vor meiner Nase, während der Kühlschrank anfängt zu piepen. Erschrocken blickt David zu dem piepsenden Ungetüm.

"Hab ich was kaputt gemacht?", fragt er und hört auf mit dem Eis zu wedeln.

"Nee. Mach die Tür zu. Dann hört der schon auf."

Gesagt, getan. Der Kühlschrank gibt Ruhe.
 

Er setzt sich mir gegenüber an den Küchentisch, schält die Eisverpackung auf und lutscht genüsslich am Eis. Seine Zunge leckt über seine Lippen, um kleine Eiströpfchen einzufangen, die ihm an den Lippen runtertropfen.

Wenn ich ihn jetzt küssen würde, würde sein Mund bestimmt nach Orangen schmecken ...

Ich starre dem Schauspiel gebannt zu. Ich könnte ihn jetzt packen und zu mir über den Tisch ziehen. Seinen Mund stürmen, endlich wieder diese weiche, freche Zunge spüren.

Seine Kleidung hätte ich im Nullkommanichts von seinem Körper geschält! Mit dem Eis hätte ich dann ganz andere Dinge angestellt. Vielleicht ... Oh Fuck!
 

Meine Hose wird eng! Wahrscheinlich sieht man mir auch im Gesicht an, was sich gerade alles in meinem Kopf abspielt, denn Davids Stimme dringt in meinen Gehörgang.

"Ist was? Hab ich gekleckert?" Er schaut an sich hinunter, untersucht sein Shirt nach eventuellen Eisflecken.

"Ich will dein Eis." Gierig beobachte ich, wie das süße, klebrige Zeug langsam an seinem Finger entlang tropft.

"Das Bisschen esse ich jetzt noch selbst!" Frech grinsend beißt er demonstrativ ein großes Stück ab.

"Uhhh ... Fuuu ... kalt ...", hechelt er auch gleich.

"Wer zu gierig ist ..." Ich fange an zu lachen und schaue zu, wie er mit seiner Hand wedelt. Umständlich kaut er auf dem Eis herum, bis er es herunter schluckt.

"Hättest du mal mit mir geteilt!"

"Ich schiebe dir gleich den Rest in deinen Arsch!", brummt er sauer.

"Das hatte ich eigentlich mir dir vor." Ich schnappe mir seine Hand mit dem Eis und lutsche die geschmolzenen Tröpfchen von seinen Fingern.

"Versauter, alter Mann", schnurrt er mir ins Ohr.
 

Bitte??? Okay, versaut kann ich verstehen. Aber: "ALT? Für wie alt hältst du mich?"

Nachdenklich runzelt Blondie die Stirn.

"Wenn ich da jetzt drauf antworte, schmeißt du mich aus deiner Wohnung." Ich beiße in seinen Zeigefinger. "Aua!"

"Du fliegst gleich aus'm Fenster, wenn du nicht antwortest." Ich spiele beleidigt, und lehne mich in meinem Stuhl zurück.

"Auf jeden Fall bist du älter als ich", meint David.

"Sagt wer?"

"Sag ich."

"Und wie jung bist du demnach?" Nun bin ich gespannt!

Oh Gott, bitte lass ihn Volljährig sein! Wann ist er von zu Hause ausgezogen? Mit 17?

"Ich werde nächsten Monat 19."
 

Eindeutig zu Jung für meinen bisherigen Geschmack! Von Teens lasse ich normal die Finger. Na gut, ich frage nicht jedes Mal nach dem Alter, will es auch nicht immer wissen. Aber für 'ne längere Beziehung ist er mir echt noch zu jung. Allerdings ...

"Ich bin dir zu jung." Keine Frage. Eine Feststellung. Ich will nicken, tu es aber nicht. Sehe nur wieder tief in seine Augen. Die Schmetterlinge haben sich allem Anschein nach fleißig weiter in meinem Bauch vermehrt. Da herrscht wohl ein günstiges Klima für Bauchschmetterlinge.

Wie macht er das nur? Was hat er nur an sich, dass mir so gut gefällt?
 

Sein Seufzen reißt mich aus meinen Gedanken.

"Und? Wie alt bist du nun? Oder soll ich weiter raten?" Sein Ton gefällt mir nicht! Ist er sauer? Traurig? Wahrscheinlich etwas von beiden. Mit den Fingernägeln knibbelt er an dem Holzstiel seines Eises herum, schaut Teilnahmslos zu, wie sich kleine Holzfäden lösen. Tropf. Bald ist das Eis geschmolzene Geschichte.

"Ich bin im Mai 25 geworden." Keine Reaktion von David. Ich werde unsicher. Anscheinend habe ich wieder Mist gebaut.

"Schön. Hast du gefeiert?" Natürlich habe ich das, aber ist das wichtig?
 

Was zu viel ist, ist zu viel! Da Nachdenken mich nicht weiter bringt muss ich handeln! Ich greife nach seinen Händen und werfe das Eis ins Spülbecken neben mir. Sogar ich treffe hin und wieder mal.

Klebrig und nass wie seine Finger sind, küsse ich sie. Einen Finger nach den Anderen lasse ich in meinem Mund verschwinden, so lange, bis jeder wieder Eis- und klebefrei ist.

Perplex hält David still und verfolgt mein Zungenspiel.

"Was soll das? Warum machst du das andauernd?"

Ich schaue auf, sehe in ein Gesicht, welches schon wieder kurz vorm Heulen ist.
 

"Was mache ich andauernd?" Ich will mich zu ihm rüber beugen, die kleine Träne wegwischen, die sich gerade gelöst hat. Doch er reißt seine Hände los und steht auf.

"Ich geh besser." Er schluckt hart. "Scheiße ... Du musst mich doch für völlig durchgeknallt halten!"

Eigentlich denke ich eher, ich knalle gerade durch! Bevor ich aber was sagen kann, ist er auch schon an mir vorbei aus der Küche gerannt. Verstehen tu ich gerade nur noch Bahnhof und der scheint mir eben vor der Nase weggefahren zu sein! Genau wie David!
 

******
 

*Fara: Na sage ich doch. Rottweiler.

Jack: Eher ein kleiner Chihuahua *griiiins*

David: Grrrrrrrr

Jack: Aus, David! Böser David!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  emina
2013-09-12T20:31:26+00:00 12.09.2013 22:31
o mann David du verwirrst unseren kleinen Jack sehr, na ja mich auch was ist den jetzt los kleiner David hmmmmm

und ich freue mich das die Salbe geholfen hat und du viel geschrieben hast, hoffe wir kommen bald in den Genuss dieser Geschichten ^^


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