Zum Inhalt der Seite

Wenn Wünsche wahr werden

von
Koautor:  RamDamm

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Nichts als Ärger

Hallo ihr Lieben,
 

wieder musstet ihr lange warten, aber in meiner (Kagome0302) Familie gibt es einen sehr schweren Krankheitsfall. Ich habe viel Zeit mit Krankenbesuche in der Uniklinik verbracht und ich habe mich um den Kater meiner Schwester gekümmert. Daher hat es wieder sehr lange gedauert. Nun habe ich wieder ein bisschen Zeit um euch dieses Kapitel zu präsentieren.

RamDamm und Kagome0302 wünschen euch viel Spaß beim lesen.
 

Nichts als Ärger
 

Tage vergingen und noch immer herrschte eisige Stille zwischen Sesshoumaru und Ena. Egal was der westliche Thronfolger auch versuchte, sie sprang einfach nicht auf seine Versuche einer Ver-söhnung an. Es war mittlerweile im ganzen Schloss ein offenes Geheimnis, dass der Thronfolger und seine Flamme im Streit waren.

So war es auch nicht verwunderlich, dass auch die Familie es mit Besorgnis sah und sie konnten es einfach nicht glauben.

„Wie kann ich dir helfen, Yasha?“, fragte Sesshoumaru, als er im Arbeitszimmer seines Bruders war, denn dieser hatte ihn darum gebeten.

„Weißt du, ich wollte eigentlich eine schöne Hochzeit feiern.“, begann der Angesprochene. „Aber anscheint haben zwei Personen in diesem Schloss etwas dagegen.“, kam es traurig vom Hanyou. Denn ihn und seine Verlobte ließ diese Situation zwischen den beiden nicht kalt. Er konnte einfach nicht glücklich sein, wenn sein Bruder anscheint vollkommen unglücklich war.

„Wer hindert dich denn daran?“, fragte Sesshoumaru seinen kleinen Bruder. Nur weil er Stress mit Ena hatte, hieß es doch noch lange nicht, dass InuYasha keine schöne Hochzeit haben würde. Zumindest aus seiner Sicht gesehen.

„Nun eigentlich sollte die Frage eher heißen, wie ich dir helfen kann, Onii-chan. Magst du mit mir darüber reden?“ InuYasha sah seinen Bruder abwartend an. Allerdings konnte man sehr gut sehen, dass der Hanyou unter der momentanen Situation litt. Denn er war glücklich und sein Bruder an-scheint sehr unglücklich.

„Ich finde es nett, dass du mich fragst, aber die Suppe habe ich mir eingebrockt, also muss ich sie auch auslöffeln.“, sagte der Thronfolger, denn er wollte seinen Bruder da wirklich nicht mit hinein-ziehen.

InuYasha seufzte. „Aber ich sagte dir doch schon, dass du nicht alles in dich rein fressen sollst. Ein Gespräch kann einem manchmal guttun. Zumindest habe ich das mittlerweile gelernt.“, kam es leicht vorwurfsvoll von ihm.

„Wer frisst denn hier was in sich rein?“, fragte Sesshoumaru und blockte somit einfach ab. Wenn sein Bruder dachte er würde darüber reden, hatte er sich geschnitten.

„Was hast du denn gemacht, dass es so kalt zwischen euch zu geht?“, fragte InuYasha nun besorgt nach. Genau in diesem Moment war doch ein einlenkendes Seufzen von Sesshoumaru zu hören. Wie sollte er denn etwas erklären, das er selbst nicht richtig verstand?

„Ich kann doch nichts dafür, wenn sie so sensibel ist.“, begann Sesshoumaru. „Ich sagte nur sie soll das Fluffy sein lassen und dann ist es plötzlich außer Kontrolle geraten.“, versuchte er sich zu erklä-ren.

InuYasha hörte seinem Bruder genau zu. „Durfte sie dich denn nicht eigentlich so nennen?“, fragte er verwirrt. Der Hanyou sah seinen Bruder nur traurig an. „Hast du ihr denn den Grund gesagt, weshalb sie es nicht mehr sagen soll?“, fragte er und ahnte schon, dass dem nicht so war.

„Ja, sie durfte es.“, sagte Sesshoumaru zu seinem Bruder. „Aber seid der bekloppte Daikouru das gesagt hat, hasse ich diesen Namen, verstehst du?“, fragte er bei seinem Bruder nach. „Dieser Mist-kerl hat den Namen in den Schmutz gezogen.“, wieder war ein Seufzen vom Thronfolger zu hören. „Nein, sie kennt den Grund dafür nicht.“, gestand er dann seinem Bruder.

InuYasha lachte wissend. „Dann ist es kein Wunder, das du bei ihr nicht weiterkommst. Solange sie nicht weiß, warum sie das nicht mehr sagen soll, wird sich an der Situation nichts ändern.“, sagte der Hanyou und sah seinem Bruder fest in die Augen. Denn jetzt musste er seinem Bruder geste-hen, das dieser seid dem Streit an Objektivität verloren hatte und Ena genauso.

„Ich habe Daikouru vorhin genau beobachtet, denn anscheint ist euch beiden seit dem Streit die Objektivität verloren gegangen. Er wird, wenn das so weiter geht seine Chance nutzen. Ihr beide seid so etwas von angreifbar, da ihr euch im Moment absolut nicht vertraut.“ InuYasha drehte sich zum Fenster um und sah nachdenklich hinaus. „Ich weiß, dass es mir nicht zu steht große Reden zu schwingen. Aber wenn das so weitergeht, wirst du Ena verlieren und das schneller als dir lieb sein wird und ohne das du es verhindern kannst.“

Sesshoumaru sah seinen Bruder nur böse an, als er ihn lachen hörte. War ja schön wenn einer darüber lachen konnte, aber er konnte es nicht. Dennoch hörte er seinem Bruder genau zu. Das Daikouru meinte seine Chance wahrnehmen zu können, gefiel ihm überhaupt nicht. Nein, das war eine Tatsache, die ihn unruhig werden ließ.

„Aber ich kann doch nicht einfach zu ihr gehen und sagen: ‚Ena ich hasse diesen Namen seid Daikouru ihn in den Mund genommen hat.‘ Wie hört sich denn das bitte schön an?“, fragte er sei-nen Bruder. Allerdings fand er, dass sein Bruder irgendwie auch Recht hatte. Er musste das einfach klären, denn er wollte Ena nicht verlieren. „Ich habe einfach keine Ahnung was ich noch alles ver-suchen soll.“, gab er offen und ehrlich zu.

„Es wäre zumindest ein Anfang, oder nicht?“, sagte InuYasha. Einen Moment überlegte er, bis er sagte: „Hast du in den letzten Tagen einfach nur mal versucht, der Sesshoumaru zu sein, den Ena liebt?“ InuYasha wusste auch nicht wie sein Bruder das lösen konnte. „Sei ehrlich zu ihr und ver-suche ihr zu zeigen, das sie dir nicht egal ist, denn das denkt sie im Moment sicher.“, sagte er und hoffte das sie in dieser Beziehung ein wenig wie seine Verlobte war.

„Es wäre ein Anfang.“, sagte Sesshoumaru zu seinem Bruder. „Aber sie gibt mir ja nicht mal die Möglichkeit der Sesshoumaru zu sein den sie liebt, das ist ja das Problem. Egal was ich anfange, sie blockt sofort ab oder aber sie gehorcht mir aufs Wort.“, erklärte der InuYoukai seinem Bruder.

Aber nun hatte er auch eine Frage an seinen Bruder. „Wie kommt es eigentlich dass du die Situati-on so verdammt gut einschätzen kannst?“, das war etwas, das Sesshoumaru einfach nicht verstand, denn für ihn war das absolutes Neuland.

„Das liegt vielleicht daran, dass ich schon mehrere Male in dieser Situation steckte, Onii-chan. Und ich habe meine Lektion gelernt.“, sagte der Hanyou mit einem leichten Lächeln zu seinem Bruder. Doch nun hatte er eine Idee und so meinte er: „Ena wollte sich nachher mit Kagome in unserem Gartenteil treffen, da es Rin wieder besser geht. Vielleicht solltest du anstatt Kagome dahingehen und mach ihr nicht gleich wieder Vorwürfe.“

Der Thronfolger überlegte eine Weile, aber schließlich fand er, dass sein kleiner Bruder Recht hatte und vielleicht schaffte er es ja sich mit ihr zu versöhnen. „Danke, kleiner Bruder.“, sagte Sesshoum-aru und er war froh, dass InuYasha so hartnäckig geblieben war.

„Habe ich doch gerne gemacht. Du bist ja auch für mich da, wenn ich deine Hilfe brauche.“, sagte der Hanyou mit einem Lächeln.

„Aber das ist doch nichts.“, lächelte Sesshoumaru, denn er würde immer wieder seinem Bruder hel-fen, wenn dieser Ärger hatte. „Hast du denn noch etwas zu besprechen?“, fragte er bei dem Hanyou nach.

„Nein, du solltest dich lieber beeilen, die beiden treffen sich gleich.“, sagte InuYasha und setzte sich wieder auf seinen Sessel um weiterzuarbeiten.
 

Ena war zum Gartenteil gegangen, der dem Prinzenpaar gehörte. Aber sie schien früher dort zu sein, als sie abgemacht hatten, denn von Kagome war noch nichts weiter zu sehen.

„Was soll’s dann werde ich mal ein wenig Herbstzauber hereinbringen.“, sagte sie leise und begann damit die herbstliche Natur in all ihren wunderschönen Farben erblühen zulassen.

Sesshoumaru spurtete aus dem Raum als InuYasha sich auf seinen Sessel setzte. Er musste Ka-gome abfangen, damit nicht sie zu Ena ging, sondern er. Doch er war schneller im Garten als er dachte, ohne Kagome in irgendeiner Art und Weise anzutreffen. So kam es das er ein wenig die junge Youkai beobachten konnte. Und ein leichtes Lächeln legte sich auf seine Lippen, als er sah was seine Ena dort machte.

„Das sieht sehr schön aus.“, sagte der Thronfolger zu seiner Liebsten, denn er bewunderte immer wieder was sie alles schaffen konnte, wenn sie denn wollte.

„Freut mich das es Euch gefällt.“, sagte Ena ohne sich umzudrehen, denn sie hatte den westlichen Thronfolger schon an der Stimme erkannt. Zu allem Übel war sie am nächsten Morgen wieder in die Sie Form zurückgefallen und ließ sich darin auch nicht von ihm beirren. „Was kann ich für Euch tun?“, fragte sie kühl und verneigte sich leicht.

Sesshoumaru seufzte kaum merklich auf. Er hasste es, dass Ena ihn wieder in der Sie Form an-sprach, aber das konnte er ohnehin nicht ändern. Zumindest momentan nicht.

„Ich möchte, dass du mir für einen Moment dein Gehör schenkst und mich nicht unterbrichst. Da-nach darfst du gerne etwas dazu sagen, mir eine kleben oder was immer du möchtest.“, begann er und wartete auf eine Reaktion von Ena. Als die Prinzessin ihm zunickte, holte er einmal tief Luft und trug sein Begehr vor.

„Ich weiß, dass ich einen riesen Fehler gemacht habe, als ich dich vor ein paar Tagen so anfuhr. Auch weiß ich, dass ich dir meinen Standpunkt hätte erklären müssen.“, begann er und wieder hol-te Sesshoumaru tief Luft bevor er fortfuhr: „Ich hatte bis zu diesem Zeitpunkt wirklich nichts dage-gen, wenn du mich Fluffy nanntest. Ganz im Gegenteil aus deinem Mund habe ich den Namen so-gar geliebt und ich dachte auch, dass es für immer so bleiben konnte. Aber als ich zu Vater ging um dich zu entschuldigen, habe ich gehört wie Daikouru Vater eine dicke fette Lüge auftischte und da bin ich sofort rein um ihn zur Rede zu stellen.“, sagte er und machte erneut eine Pause, denn er musste sich überlegen wie er die Sache am besten erzählen konnte.

„Doch irgendwann fiel einfach der Name Fluffy und ich hätte Daikouru am besten den Hals umdre-hen können. Und als du ihn das erste Mal sagtest, da habe ich versucht das hämische Grinsen Daikourus einfach aus meinem Gedächtnis zu löschen, aber beim zweiten Mal da ging das einfach nicht mehr und mir sind die Sicherungen durch geknallt. Natürlich weiß ich, dass ich nicht richtig gehandelt habe und ich erwarte auch nicht dass du mir sofort alles verzeihst, aber ich hoffe, dass du es irgendwann kannst.“, schloss er seinen Vortrag und nun wartete er einfach auf Enas Reakti-on.

Ena hatte ihm geduldig zugehört. Das war ja alles schön und gut, aber musste er trotzdem gleich wieder so kalt werden? Dies war eine Tatsache, die sie nicht verstehen wollte. Aber nun gut, er hatte versucht zumindest, dass eine zu erklären. Ein wenig konnte sie ihn auch verstehen, aber das ent-schuldigte nicht sein ganzes anderes Verhalten.

„Ich sagte doch schon, dass ich diesen Namen nicht mehr in den Mund nehmen werde, Sessho-umaru. Und seit wann seht Ihr Euch gezwungen, etwas zu erklären?“, fragte sie einfach mal nach. „Außerdem steht es einer Frau nicht zu ihrem Gefährten etwas übel zu nehmen.“, kam es ganz der eigentlichen Erziehung gemäß. Wenn sie sich schon durchringen sollte ihm zu verzeihen, wollte sie gerne die wahren Beweggründe erfahren.

Sesshoumaru glaubte nicht was er dort zu hören bekam. Leicht verzweifelt sah er sie an, konnte oder wollte sie ihn nicht verstehen.

„Ich möchte, dass du mich verstehst.“, sagte er daher zu Ena. Er hasste es wie sie momentan mit ihm sprach. „Diese Regel ist schon mehr als nur alt, Liebes.“, sagte Sesshoumaru. „Ich habe dir schon hundertmal gesagt, dass du mir sagen kannst was dir nicht passt und dazu zählt auch, dass du mir mein Verhalten verübeln kannst.“, fuhr er fort. Aber es gab noch etwas das er unbedingt los-werden wollte. „Und höre bitte mit dem verfluchten Sie auf.“, kam es dann noch bittend über seine Lippen, auch wenn er, dass normaler Weise befehlen würde.

„Oh, du möchtest das ich dir sage was mir nicht passt.“, begann Ena. Nun gut, dann würde sie ihm mal reinen Wein einschenken. Und sie war sich sicher, dass ihm diese Worte nicht gefallen würden. „Also zu allererst passt mir dein Ton in der letzten Zeit nicht. Du redest mit Rin und mir genauso, als wären wir nur Personal.“, begann Ena sachlich. „Und das liegt sicher nicht nur an Daikouru und diesem Namen, welchen ich NIE wieder in meinen Mund nehmen werde.“, sagte Ena was ihr auf der Seele lag. „Von UNSERER Tochter mal ganz abgesehen. Wie kann man ihr nur die Liebe ver-bieten. Hast du sie dir mal angesehen, wie sehr sie darunter leidet? Nein, natürlich nicht.“, schimpf-te Ena nun. Wenn er es so wollte, dann würde sie sich auch Luft machen.

Doch schon im nächsten Moment war ihre Wut verraucht, da sie sich alles von der Seele geredet hatte. „Bitte entschuldige, so laut wollte ich nicht werden.“, sagte sie mit einem entschuldigenden Lächeln, das in den letzten Tagen sehr selten war. Da hatte sie sich doch glatt weg in der Tonlage vergriffen.

Sesshoumaru schüttelte nur leicht mit dem Kopf. „Es muss dir nicht leidtun.“, sagte er zu Ena. „Du hast ja Recht. Ich weiß doch momentan selber nicht was mit mir los ist.“, erklärte er seiner Verlobten. „Ich weiß das ich euch gegenüber verkehrt gehandelt habe und ich weiß auch nicht warum ich Rin gegenüber so gehandelt habe.“, kam es kleinlaut von ihm. Da würde er wohl noch eine Unterhal-tung mit Rin führen müssen und sich auch bei ihr entschuldigen.

Ena jedoch zählte eins und eins zusammen. Sie ahnte woran es lag. „Das liegt an dem ungebete-nen Besuch.“, sagte sie. „Er bringt alles durcheinander.“

Ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie überlegte wie sie ihn nun nennen sollte. „Aber das wird sich hoffentlich nach der Hochzeit ändern, Sessylein.“

Sesshoumaru zog seine Augenbrauen hoch.

Sessylein?

Aber da er keinen neuen Streit haben wollte, sagte er dazu auch nichts.

„Das hoffe ich auch, Enalein“, sagte der Thronfolger und lächelte sie leicht verschmitzt an. Dann breitete er seine Arme aus und hoffte, dass sie sich an ihn anlehnen würde, dass er sie wiederhal-ten und spüren dürfte.

Ena zog eine Augenbraue hoch. Was verlangte er denn?

Aber sie sagte nichts weiter und blieb ruhig.

Sie zögerte jedoch einen Moment ob sie wirklich zu ihm in die Arme gehen sollte. Doch sie überleg-te nicht länger und ließ einfach ihr Herz sprechen. Sie lehnte sich schüchtern an ihn und wagte es nicht ihn anzusehen. Ena wagte es nicht auch nur ein Wort zu sagen aus Angst, das dann wieder alles kaputt wäre und der Streit erneut begann.

Sesshoumaru stand eine ganze Weile so da und hatte die Hoffnung eigentlich verloren gehabt, dass sie sich in den Arm lassen nehmen würde. Umso mehr sprang sein Herz, als sie sich doch noch an ihn schmiegte. Schnell schloss er seine Arme um ihren Körper und hielt sie einfach nur fest. „Ich liebe dich, Ena.“, sagte er zu ihr, erwartete darauf aber keine Antwort.

Enas Gesicht hellte sich merklich auf und sie lächelte ihren Liebsten an. „Ich liebe dich auch, Ses-sy.“, sagte sie und streckte sich ihm entgegen. Mit all ihrer Liebe gab sie ihm einen leidenschaftli-chen Kuss, wie er ihn von ihr schon lange nicht mehr bekommen hatte. Zumindest nicht in der Zeit wo sie mit dem ungebetenen Gast zu kämpfen hatten.

Sesshoumaru strahlte förmlich als er die Worte von Ena hörte. Diese drei Worte hatten ihn richtig glücklich werden lassen. Den Kuss erwiderte der Thronfolger sehr gerne und auch er steckte seine gesamte Liebe in diesen Kuss. Von nun an würde er dreimal denken, bevor er sie und auch Rin ankeifen würde. Er würde seine Ena nie wieder hergeben, dass hatte er schon immer gewusst.

„Mein süßer Schatz.“, sagte Sesshoumaru, nachdem der Kuss beendet werden musste und drückte seine Verlobte erneut an sein Herz. Ihre Nähe und ihre Wärme zu spüren war für Sesshoumaru das größte Glück auf Erden.

Ena sagte dazu nichts, doch sie musste schon bald ihren Liebsten verlassen. „Sessy, ich muss lei-der wieder rein. Denn Rin müsste auch wieder wach sein und außerdem muss sie ihr Medikament noch nehmen.“, kam es liebevoll von ihr. Allerdings klang dieser Spitzname in ihren Ohren falsch und befremdlich. „Außerdem wollte ich mit ihr noch etwas lernen.“, fügte sie noch an. Denn sie wusste das er es mochte, wenn Rin ihren Geist schulte.

Sesshoumaru seufzte leise. Sessy klang einfach zu dämlich, aber auch dass Ena nun gehen musste, fand er weniger schön. Dennoch verstand er, dass Rin ihre Medikamente brauchte.

„Gut, ich komme nach.“, sagte der Thronfolger, denn er musste noch eine Kleinigkeit erledigen. Er gab ihr noch einen Kuss und ließ sie gehen wenn auch widerwillig.

Ena ging auch nur widerwillig, aber sie sah es als ihre Pflicht an, dass sie sich um Rin kümmerte.

„Bis dann!“, sagte sie und konnte sich gerade noch das gewohnte Fluffy verkneifen. Glücklich ging sie in Richtung Schloss. Hier und da ließ sie nebenbei ein wenig ihre Kräfte spielen, damit der Gar-ten freundlicher wirkte. In Gedanken war sie bei den Vorfällen der letzten Tage.
 

„Süße, komm mal bitte.“, sagte ein weißhaariger Mann. Dieser stand auf dem Balkon seines Gema-ches und sah in seinen Gartenteil hinab. „Ich denke mal, das es Erfolg auf der ganzen Linie war, oder mein Engel?“, meinte InuYasha. Denn er und Kagome hatten das geschickt eingefädelt. Ohne dass es einer von den beiden mitbekommen hatte. Und wenn sie fragen würden wo Kagome war, dann würden sie einfach sagen, das InuYasha sie aufgehalten hatte.

Kagome saß in einem Sessel und überflog noch einmal die Gästeliste, denn sie wollte sichergehen, dass sie auch niemanden vergessen hatten einzuladen. Als sie seine liebevolle Stimme vernahm, ging sie zu ihm. Mit einem Lächeln beobachtete sie das Geschehen vor ihren Augen.

„Das würde ich auch sagen.“, kam es nur von ihr. „Die beiden sind einfach zu süß.“, mit diesen Wor-ten lehnte sie sich auch an ihren Hanyou.

„Wie hast du das nur geschafft?“, wollte sie von ihrem Hanyou wissen. Sie wusste zwar, dass Inu-Yasha mit Sesshoumaru reden wollte, aber nicht was ihr ‚Mann‘ zu ihrem ‚Schwager‘ sagte.

„In dem ich ihn zum Nachdenken angeregt habe.“, sagte der Hanyou nur. „Aber ich bin froh, dass jetzt wieder alles in Ordnung bei ihnen ist. Nicht auszudenken, wenn das so weitergegangen wäre.“, sagte er noch und umarmte seine Liebe. „Ich möchte einfach nicht, das sie unglücklich sind, wäh-rend wir glücklich sind.“, meinte er noch, während er sie an sich drückte und ihr einen Kuss ins Haar hauchte. Da bald Essenszeit war, hatte er noch ein wenig Ruhe.

„So, so zum Nachdenken angeregt.“, kam es leicht verschmitzt von Kagome. Darin hatte InuYasha ja in den zwei Verlobungsjahren, die sie zusammen erleben durften, mehr als genug Übung. Das Kriegsjahr zählte Kagome nicht wirklich mit, da sie kaum was von ihrem Hanyou gehabt hatte.

„Das wäre eine Katastrophe geworden, zumal dieser Daikouru einfach nicht aufgeben will.“, sagte Kagome zu InuYasha. „Ena und Sesshoumaru haben es einfach verdient glücklich zu sein, nach-dem was sie alles in der kurzen Zeit durchmachen mussten.“, als InuYasha ihr einen Kuss auf die Haare gab, schloss sie genüsslich ihre Augen. „Ich bin auch sehr glücklich.“, sagte sie noch.

Dann öffnete sie ihre Augen und sah zu InuYasha auf. Sie versank geradezu in diesen bernstein-farbenen Augen. „Habe ich dir eigentlich jemals gesagt, dass deine Augen wunderschön sind?“, flüsterte sie ihm zu.

Nun lächelte der Hanyou. „Ja, schon öfters, mein Engel.“, sagte er. Aber nun beugte er sich zu ihr herunter und küsste sie richtig.

Kagome lächelte als sie das hörte. Na ja, doppelt und dreifach hielt einfach besser. Sie sagte es lie-ber einmal zu oft als einmal zu wenig. InuYashas Kuss erwiderte sie sehr gerne und genoss diesen in vollen Zügen.
 

Die beiden Youkai im Garten bekamen davon allerdings nichts mit. Ena war so in ihre Gedanken vertieft, dass sie einmal sogar verkehrt abbog und so im Teil des Gartens mit dem See landete.

Sie seufzte einmal. ‚Da war ich aber ziemlich unkonzentriert.’, dachte sie und wollte gerade ihren Rückweg antreten, als sie jemanden auf sich zukommen sah.

Und schneller als ihr lieb war, war ihr der Ausweg versperrt.

Ein Youkai war auf den Weg wie so oft und suchte eine Youkai. Er hatte mitbekommen, dass sich sein Objekt der Begierde und sein Rivale anscheinend bekriegten und das musste er unbedingt ausnutzen. Nun würde sie bestimmt zu ihm kommen, davon war er hundert prozentig überzeugt.

Sein Weg führte ihn in den Garten, da er schon spitzbekommen hatte, dass Ena, Prinzessin des Ostens, ein absoluter Naturnarr war.

Und er hatte Glück und fand sie auch da, aber was musste er da sehen?

SIE und ER in inniger Umarmung und nun küsste SIE IHN auch noch.

Unvermittelt begann es in Daikouru zu brodeln und zu kochen. Das würde sie teuer zu stehen kommen.

„Wohin des Wegs, SÜSSE“, kam es hämisch von Daikouru, denn er war Ena die ganze Zeit gefolgt und hatte auf seine Chance gewartet um sich zu zeigen. Dies tat er als sie am See angekommen war, denn hier konnte sie ihm nicht entfliehen.

„Zu meiner Tochter.“, kam es energisch von Ena. „Immerhin muss ich mich um sie kümmern, da Ihr sie so verletzt habt.“, sagte sie. „Doch was führt Euch zu mir? Kann ich Euch irgendwie helfen?“, fragte sie der Höflichkeit wegen nach und es kostete sie eine Menge Überwindung.

„Na, na, na, wir wollen doch nicht förmlich werden.“, sagte Daikouru zu Ena, aber dann fing er auch schon an zu lachen. „Das ist ein gelungener Scherz von dir, meine Schöne. Deine Tochter.“, kam es schallend von dem Prinzen des Festlandes. „Du bist weniger die Mutter von dieser Göre wie Sesshoumaru der Vater ist“, auf das andere ging er gar nicht ein. Sie würde schon sehen was er von ihr wollte, nämlich sie.

„Was maßt, Ihr Euch an?“, donnerte es aus Ena heraus. „Ich betrachte die Kleine als meine Ziehtochter.“, sagte sie sachlich. „Außerdem denke ich, dass Ihr gar nicht beurteilen könnt, ob Sesshoumaru ihr Ziehvater ist oder nicht. Aber auf jedenfall ist er ein besserer Youkai im Wesen, als Ihr es seid.“, kam es barsch über ihre Lippen.

„Aber Ihr habt meine Fragen noch nicht beantwortet. Wenn es nichts weiter ist, würde ich gerne meinen Weg fortsetzen.“, sagte Ena mit sehr viel Nachdruck in ihrer Stimme. Sie ahnte schon was er vorhaben könnte und es behagte ihr so gar nicht.

„Ja, sicher und da er so ein toller Youkai ist, herrscht auch Funkstille zwischen euch.“, sagte Daikouru nun in einem lauteren Tonfall. Dass er gesehen hatte, dass die beiden sich anscheint wieder verstanden, verschwieg er, denn dass musste sie ja nun nicht wissen. Dennoch fand er es war einfach unglaublich wie vorlaut doch diese Youkai war, aber das würde er ihr austreiben, da-rauf konnte sie Gift nehmen.

Von wegen Ziehtochter, das ging zu weit in seinen Augen.

„Aber meine Schöne, das weißt du doch was ich will und hier entkommst du mir nicht, denn eine Flucht bleibt dir hier wohl verwehrt.“

Ena wusste das er Recht hatte, zum Teil zumindest. Sie versuchte sich unauffällig zu konzentrieren, aber irgendwie schaffte sie es nicht im Ansatz mit der Natur Kontakt aufzunehmen.

„Was?“, entfleuchte es ihr verwirrt. Das konnte sie nicht glauben. Doch dann sah sie das Artefakt in seiner Hand und wusste, wieso sie ihre Kräfte nicht mehr einsetzten konnte. Ena überschlug in Gedanken ihre Möglichkeiten.

‚Hinter mir der See, der nun viel zu kühl ist. Vor mir Daikouru, der mich garantiert nicht vorbeilässt. Was soll ich machen?’

Die Prinzessin wusste nicht weiter. Sie konnte im ersten Moment nichts anderes machen, als sich zu fügen.

Daikouru lachte erneut schallend auf. Dachte sie wirklich, dass er unvorbereitet zu ihr kam und dass auch noch draußen wo es von Sträuchern, Bäumen und anderen Grünzeugs nur so wimmelte.

„Was ist denn los, meine Schöne? Funktionieren deine Kräfte etwa nicht?“, er hielt nun das Artefakt, das schon Jahrhunderte in seiner Familie verweilte, nach oben.

„Tja, das kleine Ding hier ist meine Rettungsleine, denn damit kann ich magische Kräfte bannen und nun wirst du schön zu mir kommen und mich gefälligst küssen und das sofort, wenn ich bitten darf.“, der Prinz spielte seine Trumpfkarte so richtig aus.

Ena dachte sich verhört zu haben. Doch dann konnte sie nicht anders. Sie musste versuchen Sesshoumaru auf ihre Situation aufmerksam zu machen. Also jaulte sie einmal laut auf, so als ob er ihr damit Schmerzen bereiten würde. Dass es eigentlich ein Hilferuf war musste er ja nicht wissen. Dann ging sie zögerlich auf ihn zu, bis sie in Reichweite seiner Arme war.

Daikouru lachte was das Zeug hielt. Gleich war es soweit und er hatte gewonnen, da würde alles jaulen nichts helfen. Sie hatte einfach verloren, das musste sie doch auch endlich einsehen.

Er wollte sie gerade packen und an sich ziehen, als er gepackt wurde.
 

Der Thronfolger des Westens hatte das Jaulen wohl vernommen. Auch wenn er sein Wölfisch et-was eingerostet war, so wusste er instinktiv, dass etwas nicht stimmen konnte.

‚ENA‘, schoss es ihm im Kopf herum und sofort machte er sich auf den Weg um seine Dame zu ret-ten. Nun war das, was er bis eben noch getan hatte einfach nur noch unwichtig. Wichtig war nur so schnell wie es ging zu Ena zukommen.

Er hatte am Jaulen mitbekommen, dass es ganz nah sein musste, also war sie bestimmt noch im Garten. Er lief den gesamten Garten ab bis er sie fand.

Ohne mit der Wimper zu zucken lief er auf die beiden zu, packte Daikouru und drückte ihn an dem nächsten Baum.

„Hatte ich nicht gesagt, dass du ihr nicht zu nahetreten sollst.“, kam es nur drohend vom Thronfolger. Da er aber keinen großen Streit verursachen wollte, schmiss er den Prinzen vom Festland einfach weg und zwar so, dass dieser am nächsten Baum landete und durch die Wucht bewusstlos wurde.

Das nächste was er tat war sich zu seiner Braut umzudrehen und sie einfach nur in den Arm zu nehmen.

„Ist alles in Ordnung, süßer Schatz?“, kam es besorgt vom InuYoukai.

Ena sah der ganzen Aktion nur mit großen Augen zu. Im ersten Moment stand sie wie paralysiert da. Erst eine ganze Weile nach dem Sesshoumaru sie in seine Arme genommen hatte, kam wieder Le-ben in sie. „Ja, jetzt ist wieder alles in Ordnung.“, sagte sie gefasst. Dann glitt ihr Blick zu Daikouru und zu dem Artefakt neben ihm. „Wenn er dieses komische Artefakt nicht hätte, dann wäre es nicht soweit gekommen.“, war das Nächste was sie sagte. „Ich bin so froh, dass du noch in der Nähe warst.“

Sesshoumaru sah nun zu dem Artefakt, aber er musste zugeben, dass er das nicht kannte. Den-noch ging er zu Daikouru um ihm das Ding zu entwenden, denn schließlich stellte das eine Bedro-hung für ihn und seine beiden Familien dar. Vielleicht gab es ja jemanden im Schloss der genau wusste was das für ein Ding war. Ansonsten würden sie Lord Shigeru und dessen Frau Suna fra-gen, denn die beiden kannten sich besonders gut mit magischen Dingen aus.

Dann ging er wieder zu Ena und nahm sie an der Taille um mit ihr zum Schloss zu gehen, aber nicht ohne vorher noch einen kleinen Abstecher zu dem Ort zu machen wo er schon einen kleinen Haufen mit Kastanien zusammengelegt hatte.

„Schaffst du es mir dabei zu helfen sie zu Rin zu bringen?“, wollte er von Ena wissen.

Ena seufzte, als sie den Haufen sah. Das war kein kleiner Haufen, damit konnte man schon beina-he eine ganze Armee ernähren.

„Sicher, aber alles brauchen wir nicht.“, meinte sie. „Sollte das, was wir tragen nicht reichen, kann ich sie immer noch reinholen.“, mit diesen Worten zog sie sich einen ihrer Kimonooberstoffe aus und legte ihn auf den Boden. Dann legte sie so viele Kastanien wie es ging darauf und brachte das Bündel mit Sesshoumaru zum Schloss.

„Ist das echt zu viel?“, kam es vollkommen verdutzt von Sesshoumaru. Soviel hatte er doch gar nicht getan um die Dinger vom Baum zu holen. Er hatte den Baum lediglich mit seinem Youki angetippt um an die Früchte heranzukommen.

Aber wenn Ena meinte, dass es zu viel war, dann wollte er auch nicht groß widersprechen. Den-noch schnappte er sich auch noch einige davon, denn er hatte sich ebenfalls den oberen Teil sei-nes Suikans ausgezogen und packte einige Kastanien dort rein. Dann folgte er seiner Ena.

Am Gemach angekommen, öffnete er die Tür mit Hilfe seiner Ellenbogen und trat ein. „Na Rin, wie geht es dir?“, fragte er noch während er die Kastanien auf dem Tisch ablegte.

Rin hatte sich vom Bett zum Tisch begeben um ein wenig zu malen, denn mittlerweile war ihr das lesen langweilig geworden. So malte sie nun ein paar Bilder zu der letzten Geschichte, welche sie gelesen hatte. Und sie hoffte innerlich, dass sie noch mehr Bücher von Kagome bekommen würde, denn das waren tolle Geschichten. Meistens von Elfen, Fee und anderen Fabelwesen.

Als die Tür aufging sah sie zu dieser. Doch als sie sah, wer da kam, ließ ihre bis dahin gute Stim-mung sofort nach.

„Es geht.“, sagte sie daher nur und wagte es auch nicht zu fragen was in dem Oberteil des InuY-oukais war. Doch dann kam Ena herein und Rins Gesicht begann zu strahlen und zwar so wie es das früher nur für Sesshoumaru getan hatte.

„Hallo Mama!“, kam es freudig von ihr. „Was hast du denn in deinem Kimono?“, wollte sie wissen.

„Das wird schon wieder.“, kam es vollkommen optimistisch von Sesshoumaru.

Ena lächelte leicht. „Da sind Kastanien drin.“, sagte sie. „Hast du Lust etwas zu basteln?“, fragte Ena bei Rin nach.

„Oh, ja gerne!“, rief Rin begeistert. Das war viel besser, als lesen oder malen, da sie dies in den letz-ten Tagen fast nur getan hatte und das mittlerweile langweilig wurde.

„Gut, dann setzen wir uns an den Tisch.“, sagte Ena und gemeinsam gingen sie zum Tisch zurück. Als sie die Bündel geöffnet hatten, begannen sie die Kastanien nach Größen zu sortieren.

Es wurde ein lustiges Basteln in dessen Verlauf Ena und Rin so richtig aufblühten und für einen Moment nichts mehr an die letzten stummen und kalten Tage erinnerte, außer Rins Distanziertheit zu Sesshoumaru.

Der InuYoukai schüttete sein Oberteil ebenfalls aus und zum Vorschein kamen noch mehr Kasta-nien. Aber er verabschiedete sich nicht von den Damen um sich später überraschen zu lassen, sondern blieb bei ihnen, denn er kam auf die Idee, dass auch mal auszuprobieren.

Leider endete das bei Sesshoumaru in einem Fiasko, denn filigrane Arbeiten, das war einfach nichts für ihn. Er packte lieber etwas an und je größer und schwerer es war umso besser fand er es, aber mit Kastanien basteln?

Nein, danke, da gab er auf.

„Wie bekommt ihr solche Kunstwerke damit hin?“, wollte er von den Damen wissen. Das einzige was er schaffte war die Kastanien zu zerquetschen. Das er dies in seinen jungen Jahren ebenso konnte, das war bei den beiden Youkai vollkommen in Vergessenheit geraten.

Rin beachtete die Versuche ihres Ziehvaters nicht weiter. Sie fühlte sich momentan am wohlsten, wenn er ihr aus dem Weg ging. Auch als er seine Frage stellte schwieg sie und arbeitete einfach weiter.

Ena hingegen antwortete: „Ich denke mal, das es daran liegt, dass wir Frauen unsere Finger eher für so etwas, als für den Kampf verwenden.“ Die junge Youkai zuckte mit ihren Schultern. Doch als sie zwischen Vater und Tochter hin und her sah wurde ihr Blick traurig und wehmütig. Deswegen entschied sie sich auch zu einer kleinen Notlüge. „Ihr beide werdet doch kurz ohne mich auskom-men. Ich muss noch etwas Dringendes erledigen.“, sagte sie und erhob sich.

„Bin gleich wieder da.“ Mit diesen Worten war sie auch schon zur Tür hinaus. Sie hatte es einfach nicht mehr im Gemach ausgehalten. Diese gedrückte Stimmung zerrte an ihren Nerven. Sie hoffte nur, dass beide die Chance nutzen und sich aussprechen würden.

Sesshoumaru musste zugeben, dass Ena Recht hatte. Seine Hände waren für solche Sachen wirk-lich nicht gemacht. Aber als sie sagte, dass sie gehen wollte, horchte er auf. Sie konnte doch nicht einfach so gehen. Aber er kam gar nicht dazu etwas zu sagen, denn sein Schatz war schon aus der Tür verschwunden.

„Was sagst du dazu, Rin?“, war die Frage, welche er an seine Ziehtochter stellte und er meinte die Tatsache das Ena so einfach verschwunden war.

„Sie wird ihre Gründe haben.“, kam es trocken von Rin. Doch weiterhin widmete sie sich eher der Kunst, als ihrem Gegenüber. Es war, als wäre er nicht wirklich da.

Oh weh, da dachte sich der Thronfolger ein lockeres Gespräch führen zu können, stattdessen stieß er auf Ablehnung. Aber er wusste woher es kam und konnte es Rin nicht verübeln.

„Du bist böse auf mich und das kann ich gut verstehen.“, begann Sesshoumaru deshalb. „Es war nicht richtig dir die Freundschaft mit Hiroki zu verbieten und es tut mir leid.“, sagte er noch zu Rin.

Rin sagte jedoch nichts dazu. Sie wollte nicht so einfach nachgeben. Deswegen sah sie ihn nur kurz an, ehe sie die Kastanien weglegte und aufstand.

Doch gerade als sie ihm den Rücken zugewandt hatte, sagte sie doch etwas: „Und was ändert das nun? Ich konnte es ihm noch nicht mal erklären, weil er nicht zu mir durfte.“ Danach ging sie lang-sam und noch immer etwas wackelig auf den Beinen zum Bett.

Sesshoumaru seufzte als er das hörte. Er wusste ja selber, dass er Bockmist gebaut hatte. Nun war er ganz schön in der Klemme. „Ich werde es ihm erklären.“, erbot er sich und hoffte, dass dies nun fruchten würde.

„So, wie es mir erklärt wurde?“, kam es leicht zynisch von der Heranwachsenden. „Aber macht es ruhig, vielleicht könnt Ihr dann verstehen.“, sagte sie, als sie sich ins Bett setzte.

Es nervte sie langsam, dass sie noch immer hier schlafen musste. Aber sie verstand, dass er sich trotz allem Sorgen um die Sicherheit von ihr und Ena machte.

„Sind wir dir nur ein Klotz am Bein?“, fragte Rin nach einer Weile in der nur Stille herrschte. Denn im Moment fühlte sie sich so und sie wusste, dass auch Ena diesen Gedanken hegte. Dass es schon wieder anders aussah, ahnte sie ja nicht.

„War, dass alles nur gespielt?“, kam es traurig vom Bett. „Sind wir dir so egal?“, aus der Heranwach-senden purzelten nur so die Fragen hinaus. „War es damals gelogen, als du sagtest, dass ich bei dir bleiben dürfte?“

Sesshoumaru hörte sich das alles in Ruhe an und er konnte auch verstehen, dass Rin so reagierte.

‚Möge Kami einen nie mit Töchtern beglücken.‘, ging es ihm durch den Kopf, denn seitdem Rin in die Pubertät kam, wurde sie immer schnippischer.

„Rin.“, kam es erst einmal kurz und ein Seufzen war zu hören. „Ich weiß, dass ich einen Fehler be-gangen habe. Aber glaube nicht, dass du und auch Ena ein Klotz an meinem Bein seid, denn wenn es so wäre, würde ich dir nicht gestatten hier zu schlafen. Ich würde für dich und Ena mein Leben geben, da ich euch beide liebe. Du bist mir für mich wie eine Tochter geworden in den letzen Jahren.“, sagte er noch zu Rin. „Ich habe überreagiert als ich das sagte und es tut mir leid.“, da er aber wollte, dass seine Ziehtochter ihn richtig verstand erklärte er ihr auch was sich nur Minuten vorher zugetragen hatte. „Ich hoffe, dass du mir irgendwann verzeihen kannst, meine kleine Rin.“

„Wirst du es ihm wirklich erklären?“, fragte sie noch einmal nach, doch es klang schon wieder eher, nach der Rin die Sesshoumaru so gerne hatte. Während sie auf seine Antwort wartete legte sie sich hin. Ein leichtes Gähnen war zu hören.

„Das werde ich tun.“, sagte Sesshoumaru zu seiner kleinen Tochter.
 

Ena hingegen war derweil in die Küche gegangen um etwas Besonderes für ihren Geliebten zube-reiten zu lassen.

Nach einer Weile ging sie mit dem Tablett in das Gemach zurück. Leise öffnete sie die Türe und bemerkte, dass die beiden zu sehr mit sich beschäftigt waren. Ein leichtes Lächeln schlich sich in ihr Gesicht, als sie das Tablett in das kleine private Wohnzimmer brachte.

Kurz darauf betrat sie doch richtig das Gemach.

„Du solltest dich ausruhen, Rin.“, sagte Ena, als sie das Gähnen vernahm.

Als Sesshoumaru plötzlich die Stimme von Ena vernahm, drehte er sich dann auch um und konnte seine große Liebe sehen. „Ich finde Ena hat Recht.“, sagte er zu Rin, gab er ihr doch tatsächlich ei-nen väterlichen Kuss und deckte sie richtig zu.

Dann stand er auf und ging zu seinem anderen Schatz. „Hast du erledigt was du wolltest?“, fragte er sie, nachdem er sie erst einmal innig geküsst hatte.

Ena besah sich die Szene mit einem Lächeln und erwiderte seinen Kuss mehr als nur innig.

„Ja, das habe ich. Wollen wir hierbleiben oder etwas für uns sein?“, fragte sie und fasste nach sei-ner Hand. „Können wir nicht etwas ins Kaminzimmer gehen?“, kam es beinahe flehend.

Sesshoumaru lächelte als er die Fragen von Ena hörte. Dennoch wusste er nicht ob er Rin hier al-leine lassen konnte. Ein Blick zum Bett reichte um sich zu entscheiden.

„Ich komme gerne mit dir mit.“, sagte er, denn Rin schlief seelenruhig in seinem Bett und er wusste, dass sie bis zum nächsten Morgen durchschlafen würde.

So kam es, dass er Ena an der Taille fasste um mit ihr ins Kaminzimmer zu gehen. Er glaubte ein-fach nicht was er da sah. Das sah wirklich fantastisch aus. „Das hast du in der kurzen Zeit arrangie-ren können?“, kam es nur verdutzt von dem Thronfolger.

„Ja, warum denn nicht?“, fragte Ena gegen. „Das ist doch schnell gemacht.“, sagte sie nur.

Denn Ena hatte nicht nur einige Köstlichkeiten, die beide gerne mochten bereitstellen lassen. Aber Ena war dieses Mal schlau gewesen, denn sie hatte nicht nur für Sesshoumaru seine Lieblings-speise als Creme machen lassen, sondern auch ihre. Außerdem hatte sie für ihn Sake und sich Weißwein besorgt. Dann hatte sie noch das Kaminfeuer angemacht und so wurde das Zimmer in ein sanftes Licht getaucht.

Allerdings blieb sie noch einmal kurz in der Tür stehen und sah zu Rin zurück. Doch es war alles ruhig.

„Gefällt es dir nicht?“, fragte sie und ging an ihm vorbei auf die Felle. Mit einem leicht verführeri-schen Lächeln winkte sie ihn zu sich.

Sesshoumaru schmunzelte leicht. Nicht gefallen?

Davon konnte ja nun keine Rede sein.

„Es gefällt mir sogar sehr.“, sagte er und setze sich neben seinen Schatz. „Das sieht wirklich toll aus.“, kam es noch von Sesshoumaru. Mit einem Kuss bedankte er sich bei ihr und begann sie mit ihrer Lieblingsspeise zu füttern, indem er seinen Finger einfach in die Creme hielt und diesen Ena entgegenstreckte.

Ena leckte die Ananascreme genüsslich von seinem Finger. Sie liebte es so mit ihm zusammen zu sein. Dann tunkte sie ihrerseits ihren Finger in die Avocadocreme. Sie wusste, dass Sesshoumaru diese liebte und so streckte sie ihm ihren Finger mit einem leichten Lächeln entgegen.

„Es freut mich das es dir gefällt.“, meinte sie noch und wirkte zum ersten Mal seit Tagen wieder so richtig glücklich.

„Sehr sogar.“, sagte Sesshoumaru und nahm Enas Finger in den Mund um die Creme von diesem zu lecken. Immer wieder ließ er seine Zunge um den Finger kreisen bis er sicher war auch keine Stelle ausgelassen zu haben.

„Hm…so lecker!“, schwelgte er, denn er war nicht so für Süßes, sondern genoss mehr Speisen die etwas kräftiger gewürzt waren und das war die Avocadocreme hundert prozentig.

Da er aber nicht Ena die Führung überlassen wollte, begann er sie mit den besonderen Köstlichkei-ten zu füttern, welche auf dem Tisch standen.

Ena seufzte innerlich auf. Konnte er nicht einmal ihr die Führung überlassen?

Sie wollte eigentlich ihn verwöhnen und nicht umgekehrt.

Nun gut, dann ließ sie sich eben von ihm füttern. Was aber nicht heißen sollte, dass sie es nicht genoss. Ena genoss diese Zuwendungen und auch das Essen. Aber nach einiger Zeit wurde ihr das zu einseitig. Also begann sie wieder ihn zu füttern, allerdings nur mit den Sachen, die er wirk-lich liebte. In dieser Zeit fiel nicht ein Wort zwischen ihnen und sie fühlte sich trotz der Gefahr, wel-che von Daikouru ausging, wohl im Schloss.

Sesshoumaru sah Ena genüsslich beim Essen zu. Das konnte er stundenlang beobachten, denn das sah einfach nur fantastisch aus. Aber als sie erneut begann ihn zu füttern beschloss er sich einfach mal fallen zu lassen.

Schließlich hatte sie es arrangiert und da sollte er sich schon ein wenig verwöhnen lassen und wenn er ehrlich war, dann gefiel es ihm sogar. „Hm…“, kam es nur ab und an, als Ena ihn fütterte und er war schon gespannt darauf was noch so alles kommen würde.

Ena merkte natürlich, dass er sich endlich etwas fallen ließ. Ein leichtes Lächeln legte sich in ihre Züge. Sie fütterte ihn sehr gerne und beugte sich etwas weiter mit ihrem Oberkörper vor, so dass er gezwungen war seinen nach hinten zu biegen. Diesen Umstand nutzte Ena aus und begann nun seinen Hals zu küssen, welchen er ihr nun darbot.

Sesshoumaru war im ersten Moment perplex als sie sich vornüberbeugte und er konnte nichts An-deres tun als sich etwas zurückzubeugen. Ein genüssliches Knurren entrann seiner Kehle, als er spürte wie Ena ihn am Hals küsste. Er musste sich allerdings auch zusammenreißen, dass er nicht über sie herfiel. Das war auch der Grund weswegen er eher passiv blieb, denn er wollte sie einfach nicht verschrecken.

Ena störte sich nicht daran, dass er passiv blieb, denn sie wollte ihm zeigen wie sehr sie ihn trotz allem noch immer liebte. Deswegen begann sie sich nun auch zu seinem Mund hoch zu küssen und ihn aus dieser ungewöhnlichen Lage zu befreien, denn noch immer saßen sie. Als sie am Mund ankam bat sie stumm um Einlass und hoffte, dass er ihr diesen gewähren würde.

Sesshoumaru schloss genüsslich seine Augen, denn er wollte die sanften Küsse Enas förmlich in sich aufnehmen. Kami, was liebte er diese Frau und er würde alles tun um sie glücklich zu machen.

Nachdem Ena an seinem Mund angekommen war, schloss er die Arme um den Körper seines Schatzes und auch ihrer Bitte kam er nach, in dem er seinen Mund für sie öffnete. Aber auch hier überließ er ihr das Feld. Er wollte ihr damit symbolisieren, dass er sie nicht nur liebte, sondern ihr auch vertraute.

Ein tiefes Glücksgefühl machte sich in der Wolfsyoukai breit, als er den Mund öffnete und ihr das Handeln überließ. Sanft eroberte sich ihre Zunge seine Mundhöhle und erkundete sie erst einmal. Dabei war sie so zärtlich, dass man nicht glauben konnte, dass sie dies mit der Zunge und nicht mit ihren Händen tat. Als ihre Zunge die seine an stupste ließ sie all ihre Liebe für ihn mit hineinströ-men und küsste ihn so wie sie es nie zuvorgetan hatte.

Sesshoumaru genoss diesen Kuss in vollen Zügen. Er war sehr froh, dass sie dabei sehr sanft vor-ging und so entstand auch keine Gefahr, dass er über sie herfallen könnte. Sie zeigte ihm nicht nur ihre Liebe, sondern auch ihr Verständnis für seine Lage.

Es durchzuckte ihn wie ein Blitz als ihre Zunge die seine berührte. Er spürte sehr genau, dass die-ser Kuss anders war, etwas Besonderes und so konnte er nicht länger passiv bleiben. Auch er steckte seine ganze Liebe und seine ganze Zuwendung, welche er für Ena empfand in diesen Kuss mit hinein.

Ena lächelte in den Kuss hinein. Er konnte gar nicht ahnen wie glücklich er sie in diesem Moment machte. Vergessen waren in diesem Moment, all der Kummer und die Sorgen, welche in ihr ruhten. Sie spürte diese spezielle Besonderheit dieses Kusses und war sich sicher, dass sie so einen nie wieder spüren würde. Ohne dass sie es eigentlich wollte überließ sie nun ihm die Führung und ließ sich selber fallen.

Sesshoumaru merkte wie sie sich fallen ließ und so übernahm er sehr schnell die Führung, denn er war einfach nicht willens diesen Kuss zu unterbrechen. Am liebsten würde er die Zeit anhalten und diesen Kuss ewig wirken lassen.

Er spielte förmlich mit ihrer Zunge und drängte Ena nun zurück, denn nun wollte er ihre Mundhöhle erkunden und das tat er mit einer Sanftheit, dass selbst er vollkommen erstaunt war.

Er spielte regelrecht mit Ena und es machte ihm einen riesen Spaß.

Aber leider musste dieser Kuss unterbrochen werden, denn beiden ging langsam die Luft aus. Auch er war sich vollkommen sicher, dass er so einen besonderen und atemberaubenden Kuss nie wieder erleben würde.

Ena war froh, dass ihre Lungen wieder Luft bekamen. Dieser Kuss würde für immer in ihren Erinne-rungen und in ihrem Herzen wohnen. Nun sah sie ihn mit all ihrer Liebe an. „Ich liebe dich, Sess!“, sagte sie und kuschelte sich in seine Arme. Sie genoss seine Nähe wie nie zuvor.

Auch Sesshoumaru sah Ena mit all seiner Liebe an und ein kleines Lächeln um schmiegte seine Lippen. „Ich liebe dich auch, mein süßer Schatz.“, sagte er zu ihr und drückte sie an sein Herz. Noch immer war er befangen von dem Kuss. Gedankenverloren wippte er hin und her, als ob er ein Baby im Arm hätte. Dann begann er ihren Rücken rauf und runter zu streicheln.

Ena genoss seine Berührungen und seine Worte stärkten nur noch das Band zwischen ihnen. Wer jetzt einen Blick auf die Orchidee im Gemach werfen würde, könnte genau erkennen, wie unsagbar glücklich die junge Youkai in diesem Moment war.

Ein leises Knurren begleitete die Bewegungen seiner Hände. Ena ließ sich mehr fallen, als sie es selber geglaubt hatte, denn noch immer hatte sie die Geschehnisse im Kopf, welche in ihrem Elter-lichen Schloss passiert waren. Sie blühte unter seinen Berührungen richtig auf und das wiederum zeigte ihm wie sehr sie ihm eigentlich vertraute.

Sesshoumaru hörte das Knurren von Ena und sah nun zu ihr herunter. Er konnte einfach nicht an-ders und musste lächeln. Das Bild, welches ihm bot, gefiel ihm einfach viel zu gut.

Endlich war die Mauer, welche sie um sich erbaut hatte, in tausend Stücke zerplatzt und Ena nun wieder offen für ehrliche und aufrichtige Gefühle.

‚Sie ist so wunder, wunderschön.‘, dachte er sich.

Was er aber nicht merkte war, dass er die Gedanken auch noch offen aussprach. Nun streichelte er ihre Wange und gab ihr ein Küsschen in ihr Haar.

Spätestens jetzt wo sie seine Worte hörte, fiel der letzte Zweifel, wenn es denn noch einen gegeben hätte, von ihr. Sie spürte regelrecht seine Liebe in seinen sanften, zärtlichen und liebevollen Berüh-rungen. „Das Kompliment kann ich nur zurückgeben, Sess.“, kam es von Ena mit einem Lächeln. „Allerdings weiß ich nun endlich, dass ich nur hier bei dir glücklich sein kann.“, fügte sie noch hin-zu und ahnte nicht im Geringsten, das ihr Vater ihm dasselbe gesagt hatte, bevor er seine Tochter mit ihm gehen ließ.

Sesshoumaru stutze erst einmal als er Enas Worte hörte.

Von was für einem Kompliment sprach sie denn?

Hatte er seine Gedanken etwa ausgesprochen?

Er würde allerdings jetzt nicht fragen, da er die schöne Stimmung nicht kaputt machen wollte.

„Danke, mein Schatz.“, sagte er daher zu seiner Liebsten. Allerdings fing er an zu lächeln als er hör-te, dass sie nur hier bei ihm glücklich sein könnte. Das hatte er doch schon einmal zu hören be-kommen.

„Das ist schön.“, sagte er dennoch zu ihr. „Ich bin auch glücklich dich hier bei mir haben zu kön-nen.“, mit diesen Worten drückte er sie etwas von sich weg, aber nur so viel um seine Lippen erneut mit den ihren verschmelzen zu lassen.

Seine Worte machten sie mehr als nur glücklich und so erwiderte Ena seinen Kuss sehr gerne. Die östliche Prinzessin fühlte sich richtig wohl und konnte einfach nicht genug von seiner Nähe be-kommen. Wenn es nach ihr ginge könnte sie für immer mit ihm hierbleiben. Ein leiser Seufzer ent-glitt ihrer Kehle, der ihre Sehnsucht nach ihm nur zu sehr zeigte.

Nach einer kleinen Ewigkeit löste Sesshoumaru den Kuss wieder, aber nun hatte er irgendwie ei-nen trockenen Mund und Kehle bekommen. Da half nur eins, er musste etwas trinken.

„Sag mal, hast du keinen Durst?“, fragte er bei ihr nach, denn er könnte einen ganzen Kübel Was-ser austrinken.

„Doch, das habe ich.“, sagte Ena, als er sie fragte. Sie hatte ihre trockene Kehle vollkommen igno-riert. So stand sie auf und holte für Sesshoumaru eine Schale Sake und für sich ein Glas Weißwein. Ihrem Liebsten reichte sie die Schale und wandte sich kurz zum Fenster um hinauszusehen.

Der Mond war wieder auf dem Weg eine Sichel zu werden. Gedankenverloren sah sie hinaus in den Himmel und nippte dabei mehr an ihrem Glas, als das sie trank. Zu benommen war sie noch von den letzten Augenblicken. So stand sie eine Weile einfach nur da und sah hinaus. Aber man konnte deutlich an ihrer Haltung erkennen, dass sie sehr glücklich und nicht traurig war.

„Danke, mein Schatz.“, sagte Sesshoumaru als Ena ihm den Sake reichte. Allerdings hatte er ge-hofft, dass sie sich nun wieder zu ihm setzen würde und dementsprechend enttäuscht war er als sie einfach zum Fenster ging. Dennoch trank er seine Schale mit Sake aus und beobachtete sie für einen Moment. Da er aber nicht länger auf ihre Nähe verzichten wollte, gesellte er sich zu ihr und nahm sie von hinten in seine Arme.

„Wovon träumst du, mein Schatz?“, flüsterte er ihr ins Ohr.

Ena genoss seine Nähe und lehnte sich an ihn. „Von einer schönen Zukunft mit dir und Rin.“, sag-te sie mit einem Lächeln und trank den letzten Rest ihres Weines aus.

„Wir werden eine schöne Zukunft haben, da bin ich mir ganz sicher. Wenn wir verheiratet sind und Nachwuchs haben, wird sie bestimmt noch besser und noch schöner.“, erwiderte Sesshoumaru auf Enas Aussage.

Ein leichtes Zittern machte sich in ihrem Körper breit und zeigte nur zu gut, das sie begann müde zu werden. Die Schlaflosigkeit der letzten Tage hatte an ihren Reserven gezehrt. Doch auch er be-merkte ihr Zittern und instinktiv wusste der InuYoukai, dass ihr nicht kalt sein konnte, denn es war mollig warm in diesem Zimmer.

„Ich denke wir sollten uns auch schlafen legen.“, sagte Sesshoumaru. Er nahm ihr das Glas aus der Hand und wollte mit ihr ins Gemach gehen, als er schon die Stimme Enas hörte.

„Können wir nicht hierbleiben, Sess?“, fragte sie nach. „Im Bett wären wir nur wieder getrennt.“, sag-te sie. Die junge Youkai musste gar nicht aussprechen, dass sie die letzten Nächte nicht richtig oder nur sehr wenig geschlafen hatte, denn alleine ihr Zittern sprach Bände. Was dann auch zeigte, dass es durch die Trennung im Bett so gewesen sein musste.

Sesshoumaru sah Ena nur stumm an. Doch nur einen Moment später lächelte er.

„Wenn du das möchtest.“, sagte er noch zu seiner Verlobten.

So schob er den Tisch einfach zur Seite damit sie mehr Platz hatten. Holte noch ein weiteres Fell aus seiner Kommode und legte sich mit Ena auf eines der Felle und deckte sie beide zu.

„Schlaf schön, mein süßer Schatz.“, sagte er zu ihr, nachdem er ihr einen Guten Nachtkuss gab.

„Danke!“, sagte sie leise und erwiderte den Kuss. Sie kuschelte sich an ihn und war schneller als sonst tief und fest eingeschlafen. Es dauerte nicht lange und ihr ruhiger Atem drang an die Ohren des InuYoukais.

Sesshoumaru wunderte es gar nicht, dass Ena so schnell eingeschlafen war, denn er hatte sehr wohl mitbekommen, dass sie in den letzten Nächten kaum oder gar nicht geschlafen hatte. Er schloss sie richtig in seine Arme und machte ebenfalls seine Augen zu um ein wenig zu ruhen. Wenn er ehrlich war erging es ihm da nicht viel anders, auch wenn er wegen der drohende Gefahr nur ruhte und nicht schlief.
 

Ein dunkler Schatten huschte durch die Gänge.

Dieses Schloss war noch gänzlich unbekannt für ihn und er musste vorsichtig sein, nicht dass er im falschen Zimmer landete.

Behutsam spähte er in die Zimmer, aber er war nicht dort angekommen wo er hinwollte, also schlich er sich weiter durch die Gänge und nun war er da.

Roch den Duft, welchen er gesucht hatte und sie schien allein zu sein, denn von anderen Perso-nen, beziehungsweise Youkais war keine Spur zu entdecken.

Ein fieses Grinsen war auf seinem Gesicht zu sehen und er schritt weiter auf das Bett zu. Es war ein schadenfrohes Grinsen, das jenes Gesicht zierte.

‚Nun entkommst du mir nicht mehr‘, ging es ihm durch den Kopf. Aber er würde den Teufel tun es laut auszusprechen, denn er hatte schon bemerkt wie gut Hunde und Wölfe hören konnten.

Am Bett angekommen schlug er die Decke bei Seite, denn er wollte sie richtig sehen, wenn er sie nahm. Im ersten Moment grinste er wieder nur um kurz darauf stutzig zu werden.

Das war ja gar nicht die östliche Prinzessin, sondern die dumme Göre.

‚Auch gut, sie wird mir dabei behilflich sein meinen Plan durchzuziehen.‘, dachte er sich. Er schlug die Decke wieder über das Mädchen und hob sie hoch, um mit ihr aus dem Zimmer zu verschwin-den. Rin bekam von alle dem gar nichts mit, da sie bedingt durch ihre Medizin tief und fest schlief. Nur für einen kurzen Moment murmelte sie etwas im Schlaf. Doch kurz darauf war sie wieder ruhig.

Daikouru sah erschrocken zu dem Mädchen.

Wurde sie etwa wach?

Das wäre gar nicht gut.

Zufrieden stellte er fest, dass dem nicht so war. So ging er aus dem Gemach. Da alles schlief, kam der Fremde gut voran und so kam es, dass er schon wenige Augenblicke nach seinem Eindringen in das Gemach des westlichen Thronfolgers, das Schloss des Westens hinter sich gelassen hatte.

Befreit atmete er aus. Das hatte ja gut geklappt.
 

Ein Fenster sprang auf und das ließ einen Youkai ziemlich schnell hochschnellen.

Wieso war das jetzt so windig geworden?

Vor ein paar Stunden war der Wind noch nicht so unruhig.

Schnell rannte er zu seinem Hauptgemach und erstarrte, denn das Bett war leer. Keine Anzeichen seiner Ziehtochter waren zu vernehmen.

Eine Youkai wurde durch den kalten Hauch des Windes geweckt. Langsam öffnete sie ihre Augen.

Was war denn hier nur los?

Im Schein des fahlen Mondes konnte sie seine Silhouette im Türrahmen ausmachen. Irgendwie schien er wie versteinert.

Ena brauchte einen Moment um zu realisieren, das etwas ganz und gar nicht stimmte. Deswegen stand sie nun auch auf und trat zu ihm. Allerdings versperrte er ihr die Sicht in das Gemach. Vor-sichtig legte sie ihm eine Hand auf die Schulter.
 

Das pulsieren eines Schwertes weckte einen weißhaarigen mitten in der Nacht auf. Doch es klang nicht vertraut, eher als würde etwas das Schwert beeinflussen. Schnell setzte er sich auf die Bett-kante und griff danach. Doch er konnte es im ersten Moment nicht halten, da es sehr stark pulsierte. Aber als er es unter Kontrolle hatte, zog er es heraus und schneller als sonst, hatte es seine größere Form angenommen. Jedoch war von der Windnarbe nichts zu spüren oder zu sehen.

Auch die schlafende Schönheit neben dem weißhaarigen Mann wurde wach. Sie erhob sich und konnte das voll ausgeformte Schwert ihres Verlobten sehen und spüren. Sofort ging die junge Frau zum Fenster um dieses zu öffnen und sie blieb einen Moment wie erstarrt stehen.
 

Wieder ein anderer Youkai hatte ein merkwürdiges Gefühl. Er öffnete die Augen und stand langsam von seinem Ehebett auf immer darauf achtend seine Frau nicht zu wecken.

Was war das nur für ein seltsames Gefühl?

Da stimmte doch etwas nicht und das musste er in Erfahrung bringen.

Einzig die schlafende Schönheit neben diesem Youkai wurde von der Unruhe des Windes nicht geweckt. Da sie nie gelernt hatte solche Dinge wahrzunehmen, so kam es das sie ruhig weiter-schlief und träumte.
 

„Was ist denn, Sess?“, fragte Ena besorgt, als er sich noch immer nicht bewegte. „Stimmt etwas nicht?“

Sesshoumaru drehte sich zu der Prinzessin um und seine Mine war unergründlich.

„Rin, sie ist verschwunden.“, sagte er entsetzt zu seiner Verlobten. „Sie liegt nicht mehr im Bett und hier riecht es nach Reptil.“, setzte er noch leicht wütend hinterher.

„Ja, aber das kann doch gar nicht angehen!“, kam es im ersten Moment. Aber nur Sekunden später drangen seine letzten Worte zu ihr durch. Die Wolfsyoukai sah ihren Liebsten nur verstehend an.

Ohne mit der Wimper zu zucken, versuchte sie die beiden mit Hilfe der Natur zu finden. Sie wirkte für einen Moment sehr abwesend, ehe sie wieder zu sich kam.

„Vor dem Schloss!“, hauchte sie noch, ehe sie sich in Bewegung setzte.
 

Auch die junge Frau am Fenster kam wieder zu sich.

„Rin!“, sagte sie bloß, denn sie hatte die Botschaft des Windes verstanden. „InuYasha, etwas ist mit Rin.“, sagte sie besorgt zu ihrem ‚Mann‘.

Der Hanyou hatte seine ‚Frau’ beobachtet. Sein Tessaiga hatte er mit Macht wieder in die Scheide bekommen, allerdings hörte das pulsieren nicht auf.

„Das kann nicht sein. Sie ist sicher bei Sess, es sei denn…“, er konnte seinen Gedanken nicht zu Ende führen. Schnell zog er sich seinen Haori über und rannte zur Tür hinaus. Wenn mit der Klei-nen etwas nicht stimmte, war auch etwas mit seinem Bruder und seiner Schwägerin. Auch die jun-ge Frau zögerte nicht lange. Sie zog sich ihren Morgenmantel an und folgte ihrem ‚Mann‘ Richtung Ausgang. In der Hektik hatte sie ganz vergessen ihr Schwert mit sich zu nehmen, welches ihre Mi-kokräfte noch stärkte.
 

Ein anderer Youkai hatte das Gemach abgesucht. Vielleicht war sie gar nicht verschwunden, son-dern spielte den beiden einen Streich. Oder aber sie war nur für kleine Mädchen gewesen, das gin-ge ja auch.

Aber nirgends war ein Zeichen von Rin zu sehen.

„Ich muss sie finden.“, sagte Sesshoumaru zu Ena. Er ging zum Schrank und zog sich seine Rüs-tung wieder an und griff nach seinem Schwert.

Ena blieb auch nicht untätig und schloss den Kimono wieder soweit er geöffnet war. Verwundert sah sie ihren Liebsten an. Hatte er denn ihre Worte nicht gehört?

„Schatz, ich sagte doch, dass ich ihre Aura vor dem Schloss gefunden habe.“, meinte Ena, da sie nicht verstand wieso er Zeit verschwendete.
 

Währenddessen hatte sich auch der DaiYoukai seine Rüstung übergestreift und war nun aus der Tür hinaus verschwunden. Er war gerade an der Treppe angekommen, als er plötzlich auf Jeman-den traf.

„Vater?“, kam es fragend und besorgt vom Hanyou. „Hast du eine Ahnung was hier vor sich geht?“, fragte er besorgt.

Sein Tessaiga pulsierte noch immer und er musste mit einer Hand die Scheide fest umklammert hal-ten, so dass mittlerweile seine Knöchel weiß hervortraten.

„Nein, ich habe keine Ahnung.“, gab der Taishou offen und ehrlich zu. Auch er war ja nur aufge-wacht, da er ein ungutes Gefühl hatte.

„Es ist etwas mit Rin, aber was genau es ist, weiß ich auch nicht.“, erklärte Kagome, den beiden Männern. Sie hatte nur verstanden, dass das kleine Mädchen in Gefahr war, aber was der Wind ihr nun genau zugetragen hatte, dass hatte sie nicht ganz verstanden. Da sie die Natur nicht so gut wie ihre angehende Schwägerin verstand. Welche aber dieses Mal auch nicht zu hundert Prozent zu-gehört hatte.

Sesshoumaru war nach Enas Worten sofort aus dem Gemach gerannt und war überrascht seine gesamte Familie, mit Ausnahme von Izayoi, an der Treppe nach unten anzutreffen.

„Ich möchte eure Runde ja nicht stören, aber Rin wurde entführt und laut Ena befindet sie sich vor dem Schloss.“, sagte er und ohne weiter auf die Familie zu achten, lief er mit Ena einfach los, da sie den Weg zu seiner Tochter kannte.

„WAS?“, kam es vom Taishou, denn er konnte es einfach nicht glauben, was er da gehört hatte. Aber auch er rannte nun los, denn er wollte die beiden nicht in eine Falle laufen lassen und so alle Drei verlieren.

„Wie?“, rief der Hanyou geschockt. Er war echt erstaunt wie man die Kleine unter der Nase seines Bruders entführen konnte. Aber er lief mit Kagome den anderen hinterher.

Es dauerte auch nicht lange, da hatte Ena sie zu der Stelle vor dem Schloss geleitet. Die Wolfsy-oukai zögerte keinen Moment und ließ ohne mit der Wimper zu zucken Wurzeln um die Füße des Entführers wachsen.

Daikouru dachte nicht im Traum daran, dass ihn jemand aufhalten würde. So wurden seine Schritte auch langsamer, denn wozu die Eile und immerhin wollte er die beiden ja mit der Kleinen erpressen. Er bekam einen Schreck als er plötzlich Wurzeln um seine Knöchel spürte.

„Was?“, kam es nur, da er seinen Angreifer nicht sehen konnte, weil er mit dem Rücken zu diesem stand.

Sesshoumaru kochte vor Wut als er seine Tochter in den Armen des feigen Entführers sah.

„Lass sie sofort herunter!“, donnerte er seinem Feind entgegen. Das konnte ja wohl nicht wahr sein, dass der Youkai sich nicht einmal annähernd an sein Versprechen hielt.

„Sag mal, was hat die Kleine dir getan?“, wollte nun InuYasha wissen. Denn er konnte sich nicht vorstellen, dass es etwas gab, das Rin diesem Youkai getan haben könnte. Da die Heranwachsen-de keiner Fliege etwas zu leide tun konnte.

Ena konzentrierte sich unauffällig auf die Gegend und begann leise Ranken zu ihm kriechen zu lassen um im Notfall, Rin sofort aus seinem Arm zu befreien.

Daikouru konnte nur lachen als er die Worte des Hanyous hörte.

„Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich einem Hanyou Auskunft geben muss. Außerdem ist es un-fair von Euch mich von hinten angreifen zu wollen.“, kam es erzürnt von dem Thronfolger des Fest-landes.

„Noch unfairer ist es ein unschuldiges, schlafendes Kind aus dem Bett zu entführen.“, donnerte Sesshoumaru dem Thronfolger des Festlandes entgegen.

„Lass sie sofort frei!“, kam es erneut fordernd von Sesshoumaru.

„Wenn ihr sie wollt, dann holt sie euch. Aber ohne irgendwelche Naturkräfte zu nutzen, denn sonst ist sie sofort tot.“, sagte Daikouru zu allen Anwesenden und ganz besonders zu Ena, da er mitbe-kommen hatte, dass sein Artefakt fehlte.

„Ich werde dir gleich helfen!“, knurrte InuYasha. Das war ja wohl nicht wahr. Doch als er seine letz-ten Worte hörte sah er zu Ena. Diese sah gerade zu seinem Bruder hoch.

„Sess?“, fragte sie nur, da sie eine Entscheidung von ihm haben wollte. Allerdings ließ sie schon mal die Ranken verschwinden. Sie hatte Angst, dass er mit Rin weglaufen könnte oder aber sie so wieso töten würde.

Sesshoumaru sah zu Ena herunter. Dann schüttelte er mit dem Kopf, was ihr deuten sollte, dass sie sich für den Fall der Fälle bereithalten sollte.

Aber er überlegte auch wie er seine Tochter nun befreien sollte ohne dass sie verletzt wurde.

Ena reagierte sofort und entfernte auch die Wurzeln, welche den Gegner festhielten. So war nun alle Natur verschwunden, die dem Gegner bedrohlich werden könnte.

„Daikouru, es hat doch keinen Sinn.“, sagte der Taishou, der es nun auf die diplomatische Art lösen wollte. „Was bringt es Ihnen die Kleine zu verletzen?“, wollte er es vom Prinzen des Festlandes wis-sen.

Daikouru drehte sich nun um und starrte erst einmal Ena an. „Eine sehr weise Entscheidung.“, lachte er erst einmal fies und gewinnend.

Als er die Frage des Taishous hörte, blickte er nun diesen finster an. „Ich will, dass die Verlobung zwischen Ena und Sesshoumaru gelöst wird.“, sagte er zu dem Taishou. „Ena soll meine Frau wer-den und nicht die eines stinkenden Hundes.“, forderte der Entführer vom Herrn der Hunde.

Der Taishou dachte sich verhört zu haben. Die Frau eines stinkenden Hundes?

Ja, drehte der Typ jetzt vollkommen durch?

„Aber die Prinzessin möchte doch nicht ihre Frau werden. Warum können Sie das nicht akzeptie-ren?“, wollte der Taishou wissen. Denn er war davon ausgegangen, dass dieses Thema endlich vom Tisch war.

„Weil ich die Prinzessin liebe und will, dass sie meine Frau wird.“, kam es nun von Daikouru. „Ich werde niemals akzeptieren, dass sie ein anderer haben soll.“, provozierte der Gast weiter.

„Aber ich will nicht Eure Frau, sondern die Frau von Sesshoumaru werden.“, erwiderte Ena. „Warum könnt Ihr das nicht einfach akzeptieren? Denn wenn Ihr mich lieben würdet, hättet Ihr nicht ver-sucht mich zu brechen.“, sagte sie und musste sich zusammenreißen. Sie durfte hier nicht ihre Be-herrschung verlieren, da er noch immer Rin hatte. Und sie diese damit gefährden würde, das war etwas was sie der Ziehtochter ihres Verlobten nicht antun wollte.

Plötzlich hatte Ena eine Idee und ging einen Schritt auf Daikouru zu. Sie wollte versuchen ihn zu verwirren, so dass die anderen eine Chance zur Rettung hatten.

„Sagt mir was ich bei Euch hätte, dass ich hier nicht habe und ich werde sehen ob es nicht doch eine Möglichkeit gibt, die Verlobung zu lösen.“, sagte sie, allerdings in einem solchen Ton, der Sesshoumaru, wenn er ihr wirklich vertraute, zeigte, dass sie es nicht ernst meinte.

Sesshoumaru bekam erst einmal einen kleinen Schock.

Hatte er sich da auch nicht gerade verhört?

Aber irgendwie war der Ton anders, als sie es sagte. Er beschloss es darauf ankommen zu lassen, denn er vertraute seinem Schatz voll und ganz.

Daikouru allerdings bekam leuchtende Augen, als er die Frage Enas hörte. Das hörte sich doch nach einer einfachen Aufgabe an.

„Nun, ich habe einen wunderschönen Palast, der größer ist als dieser hier.“, sagte Daikouru. Dass er gelogen hatte, musste sie ja nicht wissen. „Außerdem habe ich auch noch sehr viele Bedienstete und unser Land ist wunderschön. Alleine die Mauer die in unserem Land steht, ist die größte und wunderschönste überhaupt. Dort wird es dir gefallen.“

Über Enas Körper huschte ein Schauder, als sie an diese riesige und ihrer Meinung nach unnötige Mauer dachte. „Ja, groß ist sie, aber nicht wirklich schön.“, sagte sie. „Die Pyramiden in Ägypten sind viel beeindruckender.“, setzte sie noch hinterher. „Also wenn Ihr mir nicht mehr zu bieten habt, dann wird das nichts.“, kam es und sie wandte sich wieder zum gehen.

Die Augen des Hanyous leuchteten kurz auf, als er die Worte Enas hörte. Sie war auch mit in Ägyp-ten gewesen? Dann würde sie ihm bestimmt auch etwas über das Land sagen können. Allerdings ging das nur, wenn sie hierbliebe.

„Diese spitzen Dinger?“, fragte Daikouru bei Ena nach. „Ich bitte Euch, was soll daran denn so inte-ressant sein?“, fragte er erstaunt. Dieses Mal musste er einen Moment überlegen.

Was hatten sie denn noch zu bieten?

Gab es denn wirklich nichts mit dem er sie ködern könnte?

„Unsere Feste sind die besten und buntesten die Ihr je gesehen habt. Wir haben richtige Künstler die Drachenfiguren tanzend durch die Straßen tragen.“, setzte er eine plötzliche Eingebung habend hinterher.

Der Taishou allerdings hatte eine Idee. Es schien so, als wäre Daikouru abgelenkt und das dies Enas Absicht war. Er bedeutete seinen Kindern sich unauffällig um den Thronfolger herum zu ver-sammeln. Der Taishou wusste nicht ob es funktionieren würde, aber ein Versuch war es wert.

„Ja, sie sind sogar sehr interessant.“, meinte Ena und lächelte leicht. „Was sind denn das für Kin-dersachen? Also mal ehrlich, gibt es keine anderen Feste bei Euch?“, wollte sie wissen. Denn sie war ganz andere Feste gewohnt nicht nur hier in Japan, sondern auch bei ihrer Verwandtschaft in Indien.

„Und was ist mit der Natur? Besitzt ihr so etwas nicht in Eurem Schloss? Denn ohne Natur werdet ihr nicht lange meine Gesellschaft haben.“, sagte sie und sah die Bewegung des Taishous. Nun musste sie alles auf eine Karte setzten. Sie konnte nur hoffen, das Sesshoumaru ihr das verzeihen würde.

„Also wie sieht es aus. Habt Ihr Natur? Wenn ja, dann kommt und holt was Euch zu steht.“

InuYasha lauschte im Moment weniger dem Gespräch, als das er darauf achtete unbeobachtet hin-ter den Youkai zu gelangen.

Daikouru lachte leicht. Das war die einzige Bedingung?

Natur? Wenn das so war, dann hatte er schon gewonnen.

„An unserer Natur werdet ihr Euch sämtliche Finger lecken.“, sagte der Thronfolger vom Festland. Und da sie sagte, er solle sie holen, ließ er das kleine Mädchen doch tatsächlich los und rannte nun auf Ena zu.

„Dann komm, meine Schöne.“, rief er Ena zu, sah aber nicht den Schatten, der sich zwischen sie beide schob.

Enas Lächeln hingegen gefror, als sie sah wie er Rin fallen ließ. Doch der erwartete Aufprall blieb aus, da InuYasha geistesgegenwärtig gehandelt hatte und Rin auffing.

Auf den Schatten achtete sie im ersten Moment nicht.

Sie wollte nur, dass er stehen blieb und da Rin in Sicherheit war ließ sie eine Wurzel einfach mal so im Weg sein.

Daikouru stolperte tatsächlich über die Wurzel, jedoch ließ er sich dadurch nicht beirren und schritt weiter auf Ena zu. Er war vollkommen blind und taub für das was folgte.

„Meine Verlobte hat sich doch wohl klar genug geäußert.“, donnerte es aus Sesshoumaru heraus. Er musste sich sehr zusammenreißen, als er sah wie Daikouru seine Tochter einfach fallen ließ und auch er war erleichtert, dass InuYasha Rin aufgefangen hatte.

So schnell er konnte überwand er die paar Meter und stellte sich zwischen seinem Schatz und Daikouru.

„Ihr habt nicht richtig hingehört. Sie sagte, wenn ich Natur zu bieten hätte, würde sie mitkommen.“, sagte Daikouru zu seinem Konkurrenten. „Und unser Land hat eine Menge Natur zu bieten, also macht den Weg frei.“, befahl er doch glatt dem westlichen Thronfolger.

„Ich denke nicht daran.“, sagte Sesshoumaru. Er würde um seine Liebe kämpfen, wenn es sein müsste. Allerdings hoffte er, dass dies nicht nötig sein würde.

„Prinz Daikouru, Ihr habt Euch nicht an Euer Versprechen gehalten und das kann ich nicht verzei-hen.“, mischte sich nun der Taishou in die Vorgänge mit ein. Das ging ja mal so gar nicht, was der Gast hier gerade abgezogen hatte. Deswegen kam es nun auch zu einer besonderen Maßnahme, die der Taishou selten aussprach.

„Solange Ihr allein auf meinen Ländereien seid, setze ich Euch unter Arrest. Ihr werdet das Gemach nur verlassen, wenn ich es Euch gestatte.“, sagte der Taishou.

„Ena, bitte fessle ihn, damit wir ihn aufs Schloss zurückbringen können.“, richtete er das Wort an seine zweite ‚Schwiegertochter‘.

Ohne ein weiteres Wort von Ena wickelten sich Ranken um den Körper Daikourus. Es machte der Wolfsyoukai richtig Spaß ihn einzupacken. Als sie damit fertig war konnte sie auch ein Weinen ver-nehmen.
 

Rin spürte einen kalten Lufthauch und hatte das Gefühl zufallen. Doch im nächsten Moment war es schon wieder vorbei. Als sie ihre Augen aufschlug, sah sie InuYasha. Doch schon im nächsten Moment begann sie zu weinen, da sie das Gespräch gehört hatte. Sie verstand allerdings nicht was hier los war.

„Was ist hier los? Wieso bin ich draußen?“, wollte sie von InuYasha wissen. Doch bevor er antwor-ten konnte, antwortete eine andere sehr viel einfühlsamere Stimme.

Kagome hatte sich in der ganzen Zeit zurückgehalten, da sie sich bewusst war, dass sie ihre Kräfte nicht zeigen durfte. Sie kam sich richtig dumm vor. Warum war sie denn eigentlich mitgegangen, wenn sie nichts tun konnte?

Selbst als Rin zu fallen drohte, konnte sie ihre Kräfte nicht einsetzen. Doch jetzt wo das kleine Mäd-chen weinte, ging sie auf InuYasha zu und nahm Rin in die Arme um sie zu trösten.

„Es ist alles in Ordnung und du bist in Sicherheit.“, sagte Kagome, denn sie wusste nicht wie sie Rin erklären konnte, dass sie entführt wurde.

„Es wird dir auch keiner mehr zu nahetreten.“, versprach die Prinzessin dem heranwachsenden jungen Mädchen.

Rin war froh, das Kagome auch da war. Sie mochte die junge Frau beinahe genauso gerne wie ihre Zieheltern. Denn Kagome war auch schon früher, als sie noch reisten, öfter für sie dagewesen, wenn sie eine Frau zum reden brauchte.

Doch wieso kamen Ena und Sesshoumaru nicht zu ihr?

Sie wollte allerdings nicht schon wieder vorher urteilen, denn sie wusste ja nicht was hier los gewe-sen war.

InuYasha sah über die beiden hinweg zu Sesshoumaru, seinem Vater und Ena. Er war froh, dass der Spuk nun für die nächsten Tage erst einmal vorbei war. Dennoch hob er Rin nun vorsichtig hoch.

„Sie sollte nicht zu lange hier draußen bleiben.“, meinte er nur, da sie noch immer unruhig war.

Sesshoumaru sah zu seinem Bruder und er gab zu, dass InuYasha Recht hatte. Nun war er es, der auf seinen Bruder zu schritt und ihm die Kleine aus dem Arm nahm.

„Ich bringe sie wieder ins Bett.“, sagte er. „Danke, dass du sie aufgefangen hast, Yasha.“, kam es dann voller Dankbarkeit vom Thronfolger. „Und danke Kagome, dass du ihr gutzugeredet hast.“

So ging er mit Rin im Arm zu Ena. „Lasst uns reingehen.“

Ena sagte dazu nichts weiter und ging einfach mit ihnen wieder ins Schloss.

Allerdings wurde dies von einem keifenden Thronfolger begleitet. Er konnte einfach nicht verstehen, dass sie ihn reingelegt hatte.

Ena seufzte. Konnte man sie und ihre Familie nicht einfach mal in Ruhe lassen? Aber auch dieses Mal schwieg sie sich aus.

„Wir sollten auch wieder reingehen.“, sagte InuYasha zu Kagome und gemeinsam mit dem Taishou und dem ziemlich lauten Gefangenen gingen sie ins Schloss.

„Das könnt ihr nicht machen! Die Prinzessin sagte, dass sie mich begleiten würde. Ihr habt mich reingelegt.“, kam es immer und immer wieder von Daikouru. Der Prinz des Festlandes wollte einfach nicht aufgeben. Gleichzeitig wusste er aber auch, dass er diese Schmach nicht auf sich sitzen las-sen würde.

Der Taishou seufzte innerlich. Wenn das so weiterging, würde dieser Kerl alle anderen im Schloss noch aufwecken und er war sehr froh gewesen, dass seine Gemahlin nicht wach wurde, als er aus seinem Schlaf schreckte. Aber nun befürchtete er genau das. „Seid etwas leiser!“, kam es daher be-fehlend vom Taishou.

Daikouru allerdings dachte nicht im Traum daran leiser zu werden. Kaum hatte er das Schloss be-treten, wurde seine Stimme noch lauter. Was interessierte es ihn, ob andere aufwachten oder nicht.

„Das bekommt ihr wieder, dass schwör ich euch.“, keifte er immer und immer wieder. „Das wird mein Vater nicht auf sich sitzen lassen.“, selbst, als sich hinter ihm die Gemachtür schloss, keifte er weiter.
 

Kagome nickte, als sie die Worte InuYashas hörte. Ohne ein weiteres Wort folgte sie ihrem Verlob-ten und der Familie. Aber noch immer kam sie sich ziemlich nutzlos vor. Sie hatte ihrer Meinung nach einfach versagt, denn schließlich wollte sie helfen und was tat sie in dem Moment wo es ernst wurde?

Nichts, rein gar nichts.

InuYasha beobachtete seine ‚Frau’ von der Seite. Irgendetwas machte ihr zu schaffen, das spürte er. Als sie im Gemach angekommen waren, schloss er die Tür und sah sie einfach nur an.

„Du bist so schweigsam, Kagome. Was ist los?“, fragte ihr Verlobter und man merkte, dass er keine Widerworte gelten ließ.

Kagome blieb einfach nur an Ort und Stelle stehen.

Hatte man es ihr etwa angesehen, dass sie etwas quälte?

Aber sie würde nichts sagen, damit musste sie alleine klarkommen, dass sie versagt hatte.

So drehte sie sich zu ihrem Verlobten um und begann zu lächeln. „Es ist alles in Ordnung.“, log sie InuYasha ganz frech an.

„Ich bin nur so erleichtert, dass Rin gerettet werden konnte.“, sagte sie noch. Die junge Frau hoffte, dass sich der Hanyou damit zufriedengab und sie nicht durchschauen würde.

InuYasha seufzte auf, als er ihre Worte hörte und das sollte er ihr also glauben. Ja, was dachte sie denn?

Deswegen ging er nun zu ihr und blieb direkt vor ihr stehen.

„Warum lügst du mich an, Süße?“, fragte er und sah sie ernst an. „Dachtest du, dass ich dich so schlecht kenne? Du müsstest wissen, dass du mir nichts vormachen kannst. Also was bedrückt dich?“, startete er einen erneuten Versuch.

Kagome zuckte merklich zusammen. Musste er denn immer so hartnäckig sein? Das war ja schon nicht mehr fair, fand sie.

„Ich bin nutzlos.“, schmiss sie InuYasha an den Kopf. „Bist du nun zu frieden?“, fragte sie noch frus-triert und man hörte, dass sie nicht sauer auf InuYasha sondern auf sich selber war.

Die Augen des Hanyous weiteten sich entsetzt. Wie kam sie nur schon wieder auf solche bescheu-erten Gedanken? Das verstand er nicht.

„Aber das ist doch gar nicht wahr. Ich bin sogar froh, dass du deine Macht nicht eingesetzt hast. Es wäre nicht auszudenken, wenn Daikouru das mitbekommen hätte. Der hätte doch eins und eins zusammengezählt und dann würde der nächste Krieg vor der Tür stehen. Nein, Süße du bist nicht nutzlos, du hast nur überlegt gehandelt, das ist alles.“, sagte er und nahm sie in den Arm. „Außer-dem wäre hier ohne dich einiges gar nicht möglich gewesen.“, flüsterte er ihr noch ins Ohr.

„Von wegen überlegt gehandelt. Ich habe danebengestanden und habe nichts gemacht.“, sagte Kagome zu InuYasha. Sie war für seine Worte einfach taub. Ihrer Meinung nach hätte sie irgendet-was tun müssen. „Ich habe versagt.“, sagte sie so leise, dass es selbst für InuYasha schwer war die Worte zu verstehen.

„Das hast du nicht, Süße. Dein handeln war korrekt.“, sagte er zu ihr und erstickte ihre nächsten Worte in einem Kuss, der ihr zeigen sollte, dass er das in keiner Weise so wie sie sah.

Kagome genoss den Kuss sehr. Allerdings fragte sie sich ob dieser wirklich gerechtfertigt war. Viel-leicht hatte InuYasha ja recht mit dem was er sagte, aber überzeugt war sie davon trotzdem noch nicht. Dennoch versuchte sie sich ihren Zweifel nicht anmerken zu lassen.

„Danke, Inu.“, sagte sie daher zu ihrem Hanyou nachdem der Kuss unterbrochen werden musste.

So ganz wollte er ihr das nicht glauben, doch er sagte nichts weiter dazu. Da er nicht schon wieder unnötig diskutieren wollte.

„Dann lass uns wieder schlafen gehen.“, meinte er liebevoll und zog sie mit sich zum Bett. Dort zog er seinen Haori wieder aus und lehnte Tessaiga, das sich mittlerweile beruhigt hatte, gegen das Bett. Als er lag schloss er seine Liebste in seine Arme und schlief auch bald mit ihr ein.

Kagome war froh, dass InuYasha nicht mitbekam, dass sie noch immer Zweifel hatte. Erleichtert ließ sie sich zum Bett ziehen, wo sie ihren Morgenmantel auszog und sich schlafen legte.

„Gute Nacht, Inu.“, sagte sie nachdem sie sich bei ihm angekuschelt hatte und auch sie schlief sehr schnell ein.
 

Bei einem anderen Youkai sah es wiederum ganz anders aus. Als er sein Zimmer betrat, war er sehr erleichtert, dass seine Gemahlin anscheint nichts mitbekommen hatte. Ein Seufzer war von dem Youkai zu hören.

Er kleidete sich erneut um damit er noch ein paar Stunden schlafen konnte. Im Bett angekommen nahm er seine Frau in den Arm immer darauf achtend sie nicht zu wecken. Aber auch er fand sehr schnell seinen Schlaf.
 

Ganz anders sah es dagegen bei Sesshoumaru, Ena und Rin aus.

Sesshoumaru hatte die Kleine sofort wieder ins Bett gebracht, als er das Gemach betreten hatte.

„Versuche noch ein wenig zu schlafen.“, sagte er zu seiner Tochter, nachdem er ihr ein kleines Küsschen gegeben hatte.

Mit Ena hatte er bis zu diesem Zeitpunkt noch kein Wort gesprochen. Auch wenn er wusste weswe-gen sie diese Worte sprach, hatten diese ihn sehr verletzt.

Ena sagte auch kein einziges Wort. Sie wollte abwarten, was nun kommen würde. Aber bevor sie sich ihm richtig zuwenden konnte, hörte sie die Stimme von Rin.

„Kannst du nicht bitte bei mir bleiben? Oder Ena? Ich habe Angst, so alleine.“, fragte sie den Thron-folger.

Ena konnte sich denken, wie die Antwort ausfallen würde. Deswegen meinte sie dann: „Ich werde mich zu dir legen, Rin. Dann brauchst du keine Angst zu haben.“ Kaum hatte sie ihre Worte ausge-sprochen ging sie zum Bett. Aber Ena blieb kurz neben dem westlichen Thronfolger stehen. „Ich muss sagen, dass du mich überrascht hast.“, flüsterte sie in sein Ohr. „Ich hatte nicht erwartet, dass du mir den Quatsch glaubst, den ich von mir gegeben habe.“, setzte sie noch nach und wieder so leise, das nur er sie verstehen konnte.

„Aber nach allem was vorgefallen ist, kann ich dir das nicht verdenken. Allerdings hatte ich gehofft, dass du mir ein bisschen Vertrauen entgegenbringen würdest.“, wiederholte sie das, was er in einer ähnlichen Situation gesagt hatte.

Aber sie wartete nicht auf eine Antwort von ihm, sondern ging zu Rin und setzte sich zu ihr ins Bett, dann breitete sie ihre Arme aus. „Komm her!“, war alles was liebevoll ihre Lippen verließ.

Rin sah das Ena ihm etwas zu flüsterte und wurde schon ungeduldig, doch jetzt kam Ena zu ihr. Mit einem „Danke Mama und Papa!“, schlief sie doch noch einmal ein. Aber das leichte Zittern ihres Körpers zeigte ihre Aufgewühltheit.

Ena sah erstaunt zu der Heranwachsenden hinunter.

Hatte sie sich da nicht geirrt?

Doch dann lächelte sie ein stolzes Lächeln und für einen Moment trafen sich ein jadegrüner und ein bernsteinfarbener Blick. Und in diesem einen Moment sagten beide Blicke dasselbe.

Nämlich nur zwei Worte: „Meine Familie!“

Kurze Zeit später schweifte Sesshoumarus Blick erneut weg von seinem Bett.

Er war ziemlich aufgewühlt, wollte es sich aber nicht anmerken lassen. Zu seinem Bedauern muss-te der westliche Thronfolger zugeben, dass er den Quatsch wirklich geglaubt hatte und das tat ihm sehr leid. Dies sagte er ihr aber auch und er hoffte, dass Ena ihm das nicht übelnehmen würde.

„Ich hätte nie gedacht, dass Daikouru es auf meine ganze Familie abgesehen hat.“, sagte er noch abschließend. Während er das sagte, hatte er nicht einmal zu Ena geschaut, denn ihm war nicht wohl in seiner Haut.

Ena sah ihn einfach nur an. Seine Worte lösten eine ungewollte Gefühlswelle aus.

„Und ich hätte nicht gedacht, dass er es hier noch mal versuchen würde.“, sagte Ena nur und man hörte sehr wohl, dass auch ihre Gefühlswelt durcheinander war. Immer wieder sah sie hinunter zu Rin und prüfte ob sie wirklich schlief. Sie selber konnte nicht mehr an Schlaf denken.

„Ich auch nicht.“, sagte Sesshoumaru, denn wenn er es erahnt hätte, wäre Enas Wunsch niemals zur Ausführung gekommen.

„Er hätte doch damit rechnen müssen mich hier anzutreffen.“, sagte er noch. Gleichzeitig fasste er aber einen Entschluss. Er würde seine kleine Familie nicht einen Moment mehr alleine lassen. „Ich möchte, dass ihr immer in meiner Nähe bleibt, solange der Typ da ist.“, während er das sagte, sah er nun wieder zu Ena und auch zu seiner Tochter.

„Vielleicht dachte er, dass du noch nicht hier bist.“, meinte sie nur. „Oder aber er war einfach nur leichtsinnig.“ Ena sah auf seine weiße Haarpracht.

„Wer weiß das schon. Nur das kranke Hirn von dem Irren.“, sagte Sesshoumaru darauf nur.

„Wir werden dir nicht mehr von der Seite weichen.“, versprach Ena, da Rin im Moment nicht für sich sprechen konnte, weil sie schon schlief.

„Aber wir sollten es nachher noch mal Rin sagen.“, fügte sie noch an. Und ihr Blick heftete sich wieder an seinen.

Er nickte einfach nur, als er das Versprechen hörte. Auch war er sich sicher, dass Rin es erfahren sollte, nein eher musste. „Ich werde es ihr vor dem Frühstück erklären. Ich hoffe, dass sie es verste-hen wird.“

„Sie wird es verstehen.“, meinte Ena und grinste dann frech. „Willst du da Wurzeln schlagen?“, frag-te sie.

Aber als er die Frage von Ena hörte, schüttelte er nur mit dem Kopf. „Ich hatte nicht vor Wurzeln zu schlagen, aber ich kann jetzt unmöglich zu euch ins Bett.“, sagte er, denn er war noch immer ziem-lich aufgewühlt.

„Versuche, du aber noch ein wenig zu schlafen. Ich werde auf euch aufpassen.“, bat er noch ab-schließend, denn er wusste, dass Ena den Schlaf sehr dringend brauchte.

‚Toll, ich kann unmöglich schlafen.’, dachte sie bei sich, denn ein Haufen Gedanken überschlugen sich in ihrem Kopf. Aber wenn es sein Wunsch war, so würde sie diesem auch nachkommen.

„Das weiß ich doch, Sess.“, sagte sie und legte sich ebenfalls zum schlafen. Aber sie wusste schon jetzt, dass es eine schlaflose Nacht werden würde.

Sesshoumaru sagte dazu weiter nichts. Er ahnte selber, dass Ena keinen Schlaf finden würde, aber sie sollte es zumindest versuchen.

Dennoch wusste er, dass er nicht schlafen würde. So wachte er mit Argus Augen über seine kleine Familie.

Ena fand einfach keine Ruhe. Egal wie sehr sie es auch versuchte. Immer wieder begann sie daran zu denken, was sie hätte anders machen können.

Hätte sie vielleicht doch lieber auf das schlafen auf den Fellen verzichten sollen?

Oder einfach aufmerksamer auf die Umgebung achten sollen?

Sie wusste es nicht, doch sich Vorwürfe zu machen änderte an der Situation nichts mehr.

Aber nicht nur durch ihre eigenen Gedanken wurde es keine ruhige Nacht.

Rin wälzte sich immer wieder hin und her und murmelte unverständliches Zeug vor sich hin. Als es Ena irgendwann zu viel wurde, legte sie ihr eine Hand auf den Kopf und streichelte sie sanft.

Sesshoumaru hatte mitbekommen, dass Ena nicht schlief und es war genauso wie er es sich ge-dacht hatte. Daher verwunderte es ihn auch nicht.

Was ihn allerdings störte war, dass auch seine Tochter unruhig schlief. Da hatte er wenigstens ge-dacht, dass sie nun tief und fest schlafen würde.

Aber was hatte er denn erwartet?

Schließlich war Rin mitten in der Nacht aufgewacht, das auch noch draußen und nicht in ihrem Bett.

So kam es, dass der Thronfolger von seinem Sessel aufstand und sich ebenfalls neben Rin setze in der Hoffnung, dass sich die heranwachsende junge Frau wieder beruhigte. „Scht, wir sind ja bei dir.“, flüsterte er ihr ins Ohr in der Hoffnung sie zu beruhigen. „Schlaf weiter.“, kam es noch leise über seine Lippen, denn schließlich wollte er Rin nicht wecken.

Und tatsächlich bewirkten seine Worte nach einiger Zeit auch, dass sie wirklich tief und fest schlief.

Als Ena es bemerkte, nahm sie vorsichtig ihre Hand weg und versuchte auch etwas zur Ruhe zu kommen. Was aber nicht so leicht war, da sie immer wieder an das Geschehene denken musste. Doch kurz vor Morgengrauen war auch sie endlich eingeschlafen.

Sesshoumaru war sehr erleichtert, dass Rin sich nach einer Weile beruhigte und weiterschlief. Auch das Ena sich wieder hinlegte und endlich ihren Schlaf fand, war für ihn sehr beruhigend.

‚Es ist so wichtig für die beiden.‘, dachte er sich und so schweiften seine Gedanken wieder weiter ab.

Nie würde er es öffentlich zugeben, aber er hatte große Angst um Ena und auch um Rin. Es machte ihn einfach nervlich vollkommen fertig, dass er ständig um die beiden bangen musste, denn er woll-te keine von den beiden verlieren.

Rin war schon seid langer Zeit wie eine Tochter geworden und das war auch der Grund weswegen er ihr mehr durchgehen ließ, wie zum Beispiel Jaken und Ena war einfach seine geliebte ‚Frau‘.

Es war für ihn einfach die Hölle zu wissen, dass beide in so großer Gefahr schwebten. Aber er schwor sich nun doppelt und dreifach auf die beiden aufzupassen, denn er wollte beide glücklich sehen.

Gleichzeitig war es ihm ein Rätsel wie Daikouru es schaffte unbemerkt in sein Gemach einzudrin-gen.

Waren die Sicherheitsvorkehrungen denn noch zu schwach gewesen?

Er musste mit seinem Vater reden. Vielleicht war es ja möglich noch ein paar Wachen vor der Tür zu positionieren, damit niemand mehr unangemeldet aufkreuzen konnte. Der Thronfolger bekam regel-recht Kopfschmerzen.

Warum hatte er die Bedrohung nicht bemerkt?

Seine Sinne waren doch sonst auch immer wach gewesen und er hatte nur eine Schale Sake ge-habt.

Allerdings hatte er auch Angst vor den Konsequenzen, wenn Daichi hier auftauchen würde. Denn er war sich sicher, dass Daikouru seinem Vater brühwarm erzählen würde, dass er eine ganze Wei-le unter Arrest gesessen hatte und das würde Daichi nicht auf sich sitzen lassen, dass wusste Sesshoumaru nach dem Erlebtem im östlichen Schloss sehr genau.

Mit einem Seufzen sah er wieder zu den beiden schlafenden Damen herunter. Ja, er würde sein Leben für die beiden geben.
 

Das Klopfen an der Tür weckte eine der beiden schlafenden Personen. Vorsichtig öffnete sie ihre Augen und sah sich erst einmal vorsichtig im Gemach um.

Es dauerte einen Moment bis sie erkannte wo sie sich befand.

Vorsichtig setzte sie sich auf und konnte schon im nächsten Moment erkennen, das Sesshoumaru an der Tür stand und nun einen Schritt zur Seite machte um Sanji in das Gemach eintreten zulas-sen. Dieser stellte das Tablett mit dem Frühstück auf den Tisch.

Rin sah zur Seite, denn sie spürte eine Bewegung neben sich. Als sie auf das Bett sah, konnte sie Ena erkennen, die noch tief und fest schlief.

Anscheint hatte sie die ganze Nacht irgendwie Kontakt zu ihr gehalten. Doch da wurde sie auch schon angesprochen.

Sesshoumaru war die ganze restliche Nacht nicht von der Seite seiner Familie gewichen. Auch war er noch in Gedanken versunken, als es klopfte. Er schreckte förmlich hoch, als er das Klopfzeichen hörte. So stand der Thronfolger vom Bett auf um zu sehen, wer denn das schon wieder war.

Als er den Koch ausfindig machte, trat er einen Schritt zur Seite um den Koch einzulassen.

„Danke, Sanji.“, sagte Sesshoumaru, nachdem der Koch das Tablett auf dem Tisch abgestellt hatte.

Beim Kontrollblick zum Bett, konnte er sehen, dass Rin bereits erwacht war.

„Guten Morgen, Kleines.“, sagte er zu seiner Ziehtochter. Allerdings hoffte er, dass Ena noch ein wenig weiterschlafen würde. „Lass uns mal frühstücken.“, setzte er noch hinterher.

„Guten Morgen, Papa.“, sagte Rin daraufhin. Sie nickte nur, da sie Ena nicht aufwecken wollte. Ei-nen Moment später stand sie auf, ging zum Tisch und setzte sich. Aber sie wartete auf Sesshouma-ru, da sie nicht alleine essen wollte.

Sesshoumaru bekam große Augen. Hatte sie gerade Papa gesagt?

Ja, seit wann tat sie denn so etwas. Dass sie es auch schon am Vorabend getan hatte, wurde durch seine trüben Gedanken verdrängt.

‚Kneif mich mal einer.‘, dachte er nur so bei sich. Aber er sagte auch nichts weiter dazu, da er nichts dagegen hatte. Stattdessen lächelte er seine Tochter an.

Ena bekam von alle dem nichts mit. Sie schlief tief und fest, wobei sie ein klein wenig schnarchte.

Das Ena leicht schnarchte war für ihn nichts Neues mehr. Das tat sie immer, wenn sie erstens viel geweint oder aber durch Unruhe ihren Schlaf gefunden hatte und es störte ihn auch nicht weiter. Das Schnarchen zeigte wenigstens das sie wirklich schlief und nicht irgendwo mit ihren Gedanken rumstreunte.

Sesshoumaru begab sich nun zu Rin an den Tisch, damit endlich gegessen werden könnte, denn seine Tochter brauchte die Mahlzeiten, da sie sehr zierlich und ein Mensch war.

„Lass es dir schmecken.“, sagte er lächelnd zu Rin und begann zu essen.

Rin genoss das gemeinsame Frühstück mit Sesshoumaru, denn alleine hatte sie ihn beim Essen schon lange nicht mehr gehabt. Doch nach einer Weile war sie fertig und sah den Youkai vor sich an.

„Was wollte der Youkai eigentlich von mir?“, fragte sie leise nach. Immer darauf bedacht Ena nicht zu wecken.

Sesshoumaru seufzte als er die Frage von Rin hörte. Nun würde es also losgehen und Sesshoum-aru müsste sie aufklären. Gut, er wollte sie ja darüber in Kenntnis setzen, aber erst etwas später. Aber da sie das Thema schon einmal angesprochen hatte, musste er wohl oder übel antworten.

„Ich fürchte du warst nur sein zufälliges Opfer.“, begann Sesshoumaru daher zu schildern. „Eigent-lich war Ena sein Ziel und nicht du. Aber als er merkte, dass er die falsche Person vor sich hatte, wollte er versuchen uns zu erpressen.“, setzte er noch hinterher. Wieder war ein Seufzen zu hören. „Es tut mir leid, dass du da mit hineingezogen wurdest. Eigentlich wollte ich genau das verhindern.“

Rin hörte ihm aufmerksam zu. „Du kannst nicht immer alles verhindern.“, sagte sie und lächelte leicht. „Es wird immer wieder eine Situation geben, die keiner erahnen kann.“, fügte Rin an.

Und es war etwas Wahres, denn schon oft gab es trotz aller Vorsicht Situationen die er nicht erah-nen konnte. Einen Moment war es ruhig, da anscheint beide ihren Gedanken an alte Zeiten nach-hingen. Doch mit einem Mal meinte Rin: „Solange ich immer wieder heil zu Hause ankomme und ich weiß das ihr für mich da seid, ist mir, dass alles egal.“ Aber wenn man an die Nacht zurück dach-te konnte oder eher wollte man das nicht so glauben.

Sesshoumaru hörte Rins Ausführungen genau zu und er musste leider zugeben, dass sie Recht hatte.

„Ich werde mir alles Youkai mögliche tun um dich und Ena oder Mama, wie du sie ja nennst, zu schützen, das verspreche ich dir.“, sagte er, aber dann wurde er schweigsam. Unvermittelt musste er daran denken wie oft Rin schon in der Vergangenheit in Gefahr geriet und wie knapp es jedes Mal für sie gewesen war. Daher war er sich auch nicht so sicher, dass er sie immer heil nach Hause bringen würde. Wieder einmal seufzte er. „Das ist alles nicht so einfach Rin. Die Gefahren sind je-des Mal enorm hoch und ich fürchte, dass es noch oft so sein wird.“

Rin hörte ihm geduldig zu und wusste, dass er Recht hatte. „Stimmt, aber so lange wir alle zusam-men halten schaffen wir das schon. Das ist es doch was eine Familie ausmacht, oder?“, meinte sie.

Ena hingegen gelangte langsam vom Tiefschlaf in den Dämmerschlaf und bekam einiges Bruch-stückhaft mit, doch noch war sie nicht bereit zu erwachen.

Sesshoumaru konnte nur lächeln als er Rins Worte hörte. „Ja, das ist es was eine Familie aus-macht.“, begann er zu sprechen. „Dennoch möchte ich, dass du während der Zeit wo die Familie des Festlandes bei uns zu Besuch ist in meiner Nähe bleibst, damit wir die Gefahr minimieren kön-nen.“, sagte er. Der Thronfolger sprach mit Absicht von der Familie, da er wusste, dass auch Daichi noch kommen würde.

Mit seinen Sinnen hatte er auch wahrgenommen, dass Ena zu erwachen drohte und das gefiel ihm nicht. „Pst, sonst wecken wir Ena.“, flüsterte er seiner Tochter zu.

Rin nickte zum Zeichen, das sie verstanden hatte. Langsam stand sie auf und setzte sich auf das Sofa, von wo sie in den Himmel schauen konnte. Schweigend sah sie hinaus und musste wieder an die Ereignisse der Nacht und das Problem mit Hiroki denken.

Ena hingegen schien im Dämmerschlaf gefangen zu sein, da sie sich nicht weiter regte. Was je-doch keiner wusste war die Tatsache, dass die Natur ihr sagte, dass alles in Ordnung sei und sie in aller Ruhe Kraft tanken könnte. So kam es, dass sie doch noch einmal etwas weg dämmerte.

Aber wieder schien es so, als wäre es kein erholsamer Schlaf. Da ihr Gesicht leicht von Schmerzen gezeichnet schien, die aber nicht körperlich, sondern seelisch waren. Ena war in einem Traum aus ihrer Kindheit gefangen.

Sesshoumaru lächelte Rin zu als er das Nicken sah. Doch als er wieder das ernste Gesicht seiner Tochter sah, da wurde auch er wieder ernster.

Da war ja noch ein Versprechen, welches er einlösen musste. Er hoffte nur, dass er Hiroki in der Nähe erwischte, denn er wollte sich nicht allzu weit von seiner Familie entfernen.

Sein nächster Blick war der zu Ena. Erfreut stellte er fest, dass sie noch immer schlief. Das würde ihr richtig guttun, das wusste er. Er bekam erst sehr viel später das schmerzverzehrte Gesicht von Ena mit. Mit Bestürzung ging er auf das Bett zu und bettete ihren Kopf auf seinem Schoß.

„Süße, wach auf!“, sagte er zu ihr, denn er wollte sie nicht noch länger leiden lassen.

Aber seine Worte verhallten in diesem Moment einfach ungehört.

Eine Wolfsyoukai lag in ihrem Bett und weinte. Warum musste das nur so wehtun? Wieso konnte, das nicht einfach aufhören?

„Lasst mich einfach in Ruhe!“, brüllte sie immer wieder die Ärzte an, welche ihr nur helfen wollten, aber überall wo sie hin fassten, erzeugten die Berührungen nur Schmerzen.

Am schlimmsten waren sie in ihrem Knöchel, der nicht verheilen wollte. Irgendwie wollte der Knochen einfach nicht wieder richtig heilen. So kam es das schon bald eine Narbe ihren eigentlich zarten Knö-chel bedeckte. Doch auch diese öffnete sich von Zeit zu Zeit wieder.

Das Mädchen, begann nun Bänder um diese Wunde zu binden, die meistens immer zum Kimono passten. Doch lange Zeit humpelte sie nur immer wieder.

Sogar den lieb gemeinten Besuch von Lord Shigeru und dessen Hilfsangebot lehnte sie ab.

Sie wollte nur einen Youkai sehen.

Jeden Tag wurde sie aufs Neue mit den Ereignissen, welche zu dieser Verletzung geführt hatten kon-frontiert. Das hinterließ nicht nur am Knöchel eine Narbe, nein auch in der Tiefe ihrer Seele.

Vor allem weil ‚er’ nicht kam.

Ena bekam gar nicht mit, dass sie nicht mehr dieses Mädchen war. Das sie all das nur träumte und es in der realen Welt eine Familie gab die sich Sorgen machte. Denn Sesshoumarus Worte wollten einfach nicht zu ihr durchdringen.

Sesshoumaru war am verzweifeln. Egal was er versuchte, Ena wachte einfach nicht auf. Er sprach zu ihr, schüttelte sie sanft, versuchte sie wach zu küssen, aber nichts half.

Was sollte er denn noch tun?

Sie hauen?

Nie und nimmer würde er so etwas erneut tun, denn das war nun einmal unehrenhaft.

Aber plötzlich konnte seine Nase einen süßlichen Geruch wahrnehmen und er sah an Ena herun-ter, denn sie hatte die Decke beiseitegetreten.

Was er da sah, ließ seine Adern gefrieren. Der Knöchel blutete doch tatsächlich schon wieder und auch sein Bettlaken hatte schon etwas abbekommen von ihrem Blut. Ohne mit der Wimper zu zu-cken rannte er aus dem Gemach und befahl einer Wache Takuya sofort kommen zu lassen.

Ena bekam von all dem nichts mit. Sie fand einfach keinen Weg aus ihrem Traum. Es schien, als wenn etwas sie mit Macht dort halten wollte. Dass es aber nur ihr eigener seelischer Schmerz war, konnte sie ja nicht ahnen.
 

Takuya war sichtlich erstaunt, dass der Thronfolger nach ihm schicken ließ. Deswegen beeilte er sich auch und kam gemeinsam mit Sanji am Gemach an.

„Takuya, was treibt dich hier her?“, wollte der Koch erstaunt wissen.

„Irgendetwas scheint nicht in Ordnung, aber mehr weiß ich auch nicht.“, sagte Takuya und trat ge-meinsam mit Sanji ein. Letzterer kümmerte sich um das abräumen und verließ den Raum wieder. Als er gegangen war, richtete Takuya das Wort an Sesshoumaru.

„Du hast mich rufen lassen. Was kann ich für dich tun?“, wollte der Arzt wissen. Den Knöchel konn-te er aus seiner Position nicht sehen.

Sesshoumaru saß erneut bei Ena am Bett und wartete wie auf heißen Kohlen auf den Arzt. Er war sehr erstaunt, dass auch Sanji da war, denn das Geschirr und Enas Frühstück waren bei ihm voll-kommen ins Hintertreffen geraten.

„Enas Knöchel ist wieder aufgegangen.“, sagte Sesshoumaru, als Takuya die Frage gestellt hatte. Er merkte nicht einmal, dass Sanji erneut den Raum verlassen hatte.

„Ich bekomme sie auch nicht geweckt. Irgendetwas quält sie, aber sie wacht einfach nicht auf.“, setzte er noch hinterher.

Takuya trat zum Bett und besah sich den Knöchel der Prinzessin. Aber kaum das er ihn anfasste, viel mehr nur mit seinen Fingerspitzen berührte, knurrte Ena was das Zeug hielt. Allerdings zeigte ihr Körper keinerlei Anzeichen, das sie erwachen würde, oder es bewusst tat.

Es dauerte eine ganze Weile, in der es ziemlich laut von Enas Seite herging, bis Takuya sich den Knöchel genau besehen hatte. Als er ihn verbunden hatte, sah er den Thronfolger ziemlich verwirrt an.

„Also so etwas hatte ich noch nie.“, meinte er schon beinahe ratlos. „Der Knöchel wurde nicht ge-kratzt oder so etwas in der Art.“, setzte er fort.

Eine Weile dachte er nach, dabei beobachtete er die Prinzessin genau.

„Kann es sein, dass sie jene Erlebnisse, die zu dieser Narbe führten nie verarbeitet hat? Wenn das so ist, dann könnte es sein, das sie all das noch einmal durchlebt. Ihr werdet das nur mit sehr viel Liebe, Zuneigung und Zeit hinbekommen.“, meinte Takuya. „Das würde auch erklären, warum ihre Selbstregeneration nicht angesprungen ist.“

Sesshoumaru blieb immer in Enas Nähe, allerdings verstand er die ganze Situation überhaupt nicht.

Sie knurrte was das Zeug hielt, schrie rum aber wehrte sich nicht richtig. Es war offensichtlich, dass sie noch schlief und dass aus dem Unterbewusstsein tat. Eine andere Erklärung hatte er nicht.

„Nein, sie hat es nie wirklich verarbeitet.“, sagte Sesshoumaru zu Takuya. Allerdings hatte er keine Ahnung wie seine Liebe ihn dazu bringen sollte Ena zu wecken. Er hatte doch schon alles versucht, aber nichts hat geholfen.

„Du meinst ich sollte weiterhin mit ihr reden?“, fragte er ganz verdutzt nach, denn in so einer Situati-on befand sich Sesshoumaru einfach noch nicht.

Rin besah sich das Ganze vom Sofa. Sie hatte sich richtig erschrocken, als Ena rumschrie und knurrte. Das verstand sie nicht wirklich, da sie doch schlief. Aber nun gesellte auch sie sich zum Bett und hörte den Ausführungen Takuyas zu.

„Ja, das meine ich. Und das gilt nicht nur für dich. Ich würde bald sagen, dass es für alle Familien-mitglieder so sein sollte. Jeder sollte ihr ein paar Minuten seiner Zeit schenken, damit sie wieder das Gefühl für sich und ihre Umgebung bekommt. Ich weiß ja nicht was genau mit ihr passiert ist. Des-wegen kann auch ich nur mutmaßen, was genau zu diesem Zustand geführt hat. Aber auf Grund der Tatsache, dass sich der Knöchel nicht schließen will, würde ich sagen, dass sie in einem Alb-traum um diese Verletzung gefangen ist.“, erklärte Takuya.

„Sie schien damals alleine gelassen worden zu sein, oder fühlte sich zumindest so. Wenn es keine weiteren Fragen gibt, würde ich gerne wieder gehen.“, setzte er noch hinterher.

Rin seufzte, dass waren wirklich keine guten Neuigkeiten, aber bevor der Thronfolger etwas sagen konnte hatte sie noch ein paar Fragen an Takuya.

„Aber sie hat doch ganz normal geschlafen, wie kann das denn passieren? Und vor allem, warum die Verletzung am Knöchel?“, wollte sie von Takuya wissen. Denn sie verstand den Zusammen-hang nicht.

Dieser sah die Heranwachsende nur leicht überrascht an, denn so wirklich hatte er sie noch gar nicht wahrgenommen.

„Oh, das lässt sich nicht so einfach erklären. Aber es kommt öfters mal vor, dass man in der Auf-wachphase noch einmal beginnt zu träumen. Das ist ein Phänomen, das zwar selten, aber doch gerade nach Überanstrengungen vorkommen kann.“ Takuya blickte zu Sesshoumaru.

„Ich denke da nur an deinen Bruder, der etwas Ähnliches hinter sich hat.“ Und damit sprach er nicht nur auf die Sache mit dem schwachen Youki an, nein, auch die Ereignisse während des Krieges gegen Norik.

„Ich denke mal, dass sie seelisch angeschlagen war und sich das in diesem Traum wiedergefunden hat. Obwohl mich das wundert, da sie eigentlich sehr glücklich erschien gestern.“ Takuya seufzte und setzte sich in einen der Sessel, da die Erklärung länger dauern könnte.

„Es ist nicht einfach zu erklären, aber was immer sie meinte oder fühlte, muss einen kleinen Zu-sammenhang mit der damaligen Situation haben. Es reicht, wenn sie angeschlagen war, schon das kleinste Gefühl der Einsamkeit. Wenn Prinz Shigekazu oder Prinz Shun da wären, dann könnten wir schnell herausfinden, was das ausgelöst hat. So kann ich nur mutmaßen, da ich Arzt aber kein Traumdeuter bin.“, gab Takuya zu. „Und was die Wunde angeht, das liegt daran, dass ihre Selbstre-generation nicht anspringt, da ihr Körper das nicht bewusst wahrnimmt.“, erklärte er und wartete auf weitere Fragen.

Sesshoumaru saß noch immer neben Ena und lauschte den Worten des Arztes. Er wollte gerade zu einer Frage ansetzen, da konnte er auch schon die Fragen Rins hören. Er war schon erstaunt die Worte seiner Tochter zu vernehmen, da er genau das gleiche fragen wollte.

Wieder hörte er geduldig zu, aber er musste zugeben, dass ihm langsam schwindlig im Kopf wurde. So viele Informationen strömten in ihn ein.

„Sollten wir Eiliko und Etsu Bescheid geben, wegen Enas Zustand?“, fragte der Thronfolger nach, denn schließlich hatte Takuya ja was von einer ganzen Familie gesprochen. Dennoch verstand er nicht, was diese zu Enas Genesung beitragen könnte.

„Das solltest du auf jeden Fall machen. Ich denke, dass es für sie förderlich wäre, sehr vertraute Stimmen zu hören.“, sagte Takuya. „Wenn keine weiteren Fragen sind würde ich mich gerne entfer-nen.“

„Gut, ich werde mich sofort daranmachen und einen Brief verfassen.“, sagte Sesshoumaru zum Arzt. Aber eine Frage hatte er dann doch noch. „Wie sieht es jetzt mit der Wunde aus? Wird sie jemals wieder ganz verheilen?“, wollte er doch noch wissen. Wenn Takuya ihm diese Frage beantworten würde, dann dürfte er gehen, aber nicht vorher.

Takuya sah den Thronfolger an. Wenn er ehrlich war, dann konnte er dazu nichts sagen. „Tut mir leid, aber das kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen.“, gab er zu. „Die Wunde scheint mit ihrer Seele verbunden zu sein und da kenne ich mich nicht aus.“

Sesshoumaru seufzte als er das hörte. Der Tag hatte gerade einmal angefangen und er wusste schon jetzt nicht wo ihm der Kopf stand.

„Vielen Dank für deine Offenheit, Takuya.“, sagte er zum Arzt seines Vertrauens. „Du darfst dich ent-fernen und frühstücken, falls du es noch nicht getan hast.“, sagte der Thronfolger, denn er wusste, dass Takuya immer erst etwas später frühstückte als die anderen Bediensteten.

„Danke!“, mit diesem Wort verneigte sich Takuya und verschwand aus den Thronfolgergemächern.

Als der Arzt gegangen war sah Rin zu ‚ihren Eltern’. Sie wusste nicht was sie machen oder sagen sollte. Deswegen rutschte sie zu Ena und begann ihr zu erzählen, was sie in der letzten Zeit ge-meinsam gemacht hatten. Auch erzählte sie ihr von Hiroki. Sie tat eben so, als wenn es ihr gut gin-ge. Auch wenn man der Heranwachsenden anmerkte, dass es ihr schwerfiel.

Sesshoumaru saß auf dem Bett und hatte Enas Kopf noch immer auf seinen Schoß gebettet und es tat ihm in der Seele weh sie so zu sehen. Als Rin sich dazu setze, fiel ihm ein Stein vom Herzen, denn er hätte nicht gewusst, was er nun sagen sollte. Er hatte einfach das Gefühl, dass er gegen eine Wand redete. Auch nahm er Rins Hand, während die andere über Enas Gesicht streichelte. Er hoffte so, dass Ena merkte, dass ihre Familie da war, dass sie nicht alleine war. „Ich liebe dich, mein Schatz. Bitte komm zu mir, zu uns zurück.“, kam es traurig über seine Lippen.

Rin sah zu Sesshoumaru hoch, als sie seine Hand spürte. Die Tränen, welche in ihre Augen treten wollten zwang sie wieder zurück, da sie sehr wohl bemerkte, das er nicht stark genug war um sie nun auch noch zu trösten. Ihn so traurig zu sehen, tat der Kleinen in der Seele weh.

„Sie wird uns nicht alleine lassen, da bin ich mir sicher.“, sagte sie und versuchte ein Lächeln, das ihr nur halbherzig gelang.
 

Während im Gemach des Thronfolgers der allgemeine Trauerzustand herrschte, waren eine Frau und ein junger Youkai auf dem Weg zu genau diesem Gemach.

„Aber Mylady, er wird mich sicher zur Tür hinauswerfen. Denn immerhin hat er den Kontakt unter-sagt.“, sagte Hiroki zu der Fürstin des Westens. Der angehende Wachmann war bei der Fürstin ge-wesen um sich nach Rins Befinden zu erkundigen. Denn er hatte sich einfach nicht getraut bei dem Thronfolger oder dessen Verlobten vorstellig zu werden. Da Izayoi aber auch noch nichts Neu-es wusste hatte sie im Einverständnis mit ihrem Mann, den jungen Youkai einfach mitgenommen. Denn so konnte er gleich aus erster Hand erfahren, wie es Rin ging.

„Das wird er nicht.“, sagte Izayoi nur und schon hatten sie das Gemach erreicht. Sie hoffte in diesem Fall einfach auf den Einfluss Enas auf ihren ältesten Sohn.

Izayoi klopfte an die Gemachtür und wartete darauf eingelassen zu werden.

„Allerdings wirst du im Vorraum warten.“, sagte sie noch, denn sie wollte nicht in der Privatsphäre ihres Sohnes stören.

Hiroki nickte, als er die Worte Izayois hörte. Er hatte eh nicht vor unangemeldet bei dem Thronfolger einzutreten.

Sesshoumaru sah augenblicklich zur Tür, als es anklopfte. Er konnte an dem feinen Duft wahr-nehmen wer dort vor der Tür stand, denn es gab nur eine Person, die diesen Duft an sich hatte.

„Komm ruhig rein, Mutter.“, sagte er zu Izayoi und seine Stimme klang alles andere als fröhlich. Den anderen Geruch hatte er nicht wirklich wahrgenommen.

„Schön, dass du da bist.“, sagte er in einem ziemlich traurigen Tonfall, als seine Mutter in der Tür stand.

Izayoi stutzte als sie die Stimme ihres Sohnes vernahm. War irgendetwas passiert außer der Entfüh-rung Rins, von der ihr Mann gesprochen hatte? Als ihr Blick zum Bett fiel, sah sie, dass es nicht wegen Rin sein konnte.

Sie ging langsam auf das Bett zu. Da sie sich keinen Reim auf seinen Tonfall machen konnte. Deswegen sah sie sich dazu genötigt mal nachzuhaken. „Was hast du denn, mein Sohn?“, fragte sie deshalb vorsichtig bei Sesshoumaru nach. Denn im ersten Moment dachte Izayoi das Ena ein-fach nur schlafen würde. Da es nach außen hin so aussah.

Sesshoumaru sah nur zu Ena herunter als er die Frage seiner Mutter hörte. „Ena ist in einem ihrer Träume gefangen und ich weiß nicht wie ich ihr helfen kann.“, sagte er zu seiner Mutter. „Ich würde ihr den Schmerz so gerne abnehmen, aber das kann ich einfach nicht. Auch ihre Verletzung am Bein ist wieder aufgesprungen.“, schilderte er seiner Mutter. Es war schon erstaunlich wie sehr er sich verändert hatte, denn früher wäre es ihm nicht einmal annähernd in den Sinn gekommen so offen mit einem Menschen über seine Gefühle zu reden.

Izayoi bekam einen richtigen Schreck, als sie ihrem Sohn zuhörte. Das klang gar nicht gut. Doch sie fragte nicht nach dem wie und warum. Da sie ahnte, dass er darauf auch keine Antwort haben wür-de. Sie überlegte einen Moment lang.

„Wie wäre es, wenn du mal mit deinem Vater sprichst. Ich denke, dass es wichtig wäre, wenn Eiliko und Etsu kommen würden und vielleicht kennt er ja jemanden der ihr besser als Takuya helfen kann.“, schlug Izayoi ihm vor. „Ich werde so lange hier bei ihr bleiben.“, bot Izayoi ihre Hilfe an. „Und außerdem steht vor der Türe noch Jemand, der gerne mit dir sprechen würde. Weil er mit der mo-mentanen Situation etwas überfordert ist in welche du ihn gebracht hast.“, sagte sie noch.

Sesshoumaru seufzte als er die Worte seiner Mutter vernahm. Eigentlich wollte er Ena nicht alleine lassen. Aber er war sich im Klaren, dass er das Problem nicht alleine lösen konnte.

„Vielleicht hast du ja Recht.“, meinte Sesshoumaru zu Izayoi. „Danke für deine Hilfe, Mutter.“, sagte er noch, aber seine Stimmlage war noch immer ziemlich traurig. Dennoch überwand er sich. Er gab Ena ein kleines Küsschen und bettete sie um bevor er aufstand und sich zu seinem Vater aufmach-te.

Als er die Tür öffnete um zu seinem Vater zu gehen, konnte er denjenigen sehen, der mit ihm spre-chen wollte und er musste sagen, dass ihm das sehr gut passte. „Hiroki.“, sagte er erst einmal und er klang doch ein wenig überrascht.

„Eure Lordschaft.“, verneigte sich Hiroki, als er sich dem Thronfolger gegenübersah. „Bitte verzeiht mein plötzliches Eindringen in Eure Gemächer, aber ich wollte mich erkundigen wie es Eurer Toch-ter Rin geht.“, sagte er ziemlich schüchtern. „Die Fürstin meinte, dass ich mitkommen sollte.“, setzte er noch hinterher, da es ihm schon peinlich war.

„Rin geht es besser.“, kam die kurze und knappe Antwort von Sesshoumaru. „Ich würde dich ja zu ihr durchlassen, aber momentan ist es leider unpässlich. Wenn du mir aber versprichst auf sie auf-zupassen, werde ich Rin gestatten, dass sie dich begleiten darf.“, kam es noch vom Thronfolger. „Aber wirklich nur unter dieser Bedingung.“

Hiroki war froh, als er hörte, dass es ihr gut ging. Damit war er schon zufrieden. Doch was er dann zu hören bekam, erstaunte ihn schon sehr. Da brauchte er nicht lange zu überlegen, denn er hatte eigentlich immer auf Rin aufgepasst.

„Das werde ich, versprochen, Sesshoumaru-sama.“, sagte er in einem sehr ernsten Tonfall. Der ge-nau zeigte, wie aufrichtig er das meinte, was er sagte.

„Gut.“, sagte Sesshoumaru zu Hiroki. Er konnte aus den Worten des Youkais genau heraushören, dass er das wirklich ernst meinte.

„Dann werde ich sie holen gehen.“, er wollte schon wieder zur Tür, als ihm noch etwas einfiel. „Wie du weißt war Rin eine zeitlang krank und sie ist noch immer nicht voll genesen. Daher möchte ich dich bitten sie nicht zu lange auf den Beinen zu halten und von jetzt an kannst du Rin so oft besu-chen wie du es möchtest.“, kam es noch vom Thronfolger.

Hiroki konnte nicht glauben, was er da hörte, so lächelte er nur leicht und verneigte sich ein weite-res Mal vor dem Thronfolger. „Ich werde darauf achten.“, versprach er und wurde doch tastsächlich etwas rot. „Danke!“, mehr konnte er vor Verlegenheit nicht sagen.

„Sehr schön.“, mit diesen Worten betrat er dann wieder sein Gemach. Er blickte zum Bett und konnte sehen, dass Rin noch immer bei ihrer ‚Mama‘ saß und fast anfing zu weinen. Da war es doch gut, wenn sie etwas Ablenkung hatte.

„Rin, draußen ist jemand für dich und er würde dich gerne etwas ablenken.“, sagte Sesshoumaru daher zu seiner Tochter. Dabei hatte er ein wissendes Lächeln auf den Lippen, auch wenn ihm ei-gentlich nicht zum Lachen zumute war.

„Für mich?“, fragte Rin etwas irritiert, stand jedoch auf um nachzusehen wer es war. Sie freute sich richtig als sie Hiroki sah, doch dann sah sie zu Sesshoumaru zurück.

„Darf ich wirklich mitgehen?“, fragte sie schüchtern nach. Denn noch immer waren ihr seine Worte im Ohr. Vielleicht wollte er sie auch nur auf die Probe stellen.

„Ja, du darfst mit ihm mitgehen.“, begann Sesshoumaru zu schmunzeln. „Aber hast du nicht etwas vergessen, oder willst du so gehen?“, fragte er bei Rin nach und er musste aufpassen, dass er nicht laut loslachte. Manchmal war die Heranwachsende wirklich sehr schusselig.

Oje, war ihr das peinlich. Schnell drehte Rin sich um und verschwand dann im Gemach um sich zu Recht zumachen. Dabei trällerte sie trotz Traurigkeit ein kleines Liedchen.

Izayoi belächelte das Ganze. Sie hatte schon immer geahnt, dass er nicht so kaltherzig war.

Bevor Rin zur Tür ging trat sie noch einmal ans Bett und gab Ena einen Kuss. „Ich bin bald wieder da, Mama!“, sagte sie und ging zur Tür um mit Hiroki etwas unbeschwerte Zeit zu verbringen.
 

‚Wer trällert denn da?’, dachte sich eine junge Youkai und versuchte mit Macht ihre Augen zu öff-nen, doch sie kam einfach nicht aus diesem Traum heraus.

‚Ich will das nicht mehr ertragen. Warum hilft mir denn keiner? Fluffy, wo bist du?’, geisterte es durch ihre Gedanken.

„Fluffy…?“, kam es ganz leise über ihre Lippen.

Izayoi hatte wohl gesehen, dass sich Enas Lippen bewegt hatten, aber sie konnte nichts verstehen.

‚Das muss wohl an dem Traum liegen.’, dachte sie bei sich.

Sesshoumaru beobachtete Rin und fand es schön, dass sie nun etwas Ablenkung haben würde. ‚Wenigstens eine die ein wenig glücklich werden kann.‘, dachte sich der InuYoukai.

Er wollte gerade selber zur Tür gehen um mit seinem Vater zu reden, als er plötzlich Enas Stimme vernahm. Abrupt drehte er sich um und sah zum Bett.

Das hatte er sich doch nicht eingebildet. Er hatte ganz leise seinen mittlerweile verhassten Spitz-namen aus ihrem Mund gehört. Er lief zum Bett und nahm Ena erneut auf den Schoß um sie zu streicheln.

„Ich bin hier, mein Schatz.“, sagte er zu seinem Herzblatt und nun war es ihm noch schwerer sie zu verlassen, denn er war sich im Klaren, dass sie ihn brauchte. „Ich kann sie nicht im Stich lassen.“, sagte Sesshoumaru mit brüchiger Stimme. Genau das würde er in seinen Augen tun, sollte er jetzt gehen.

Izayoi verstand das natürlich. „Gut, dann werde ich dir deinen Vater schicken, wenn es dir recht ist.“, sagte sie und erhob sich vom Bett, da sie sich nun überflüssig vorkam.

Sesshoumaru nickte nur. Er war einfach nicht fähig auch nur ein Wort zu sagen. Er drückte Ena richtig an sein Herz um sie spüren zu lassen, dass sie nicht alleine war, dass er bei ihr war.

So bekam Sesshoumaru nicht einmal mit dass Izayoi sein Zimmer verließ.
 

Izayoi ging zum Arbeitszimmer ihres Mannes, klopfte und trat ein, als sie es durfte.

„Inu, ich muss dringend mit dir reden.“, sagte sie und man hörte ihr an das es zum einen sehr wich-tig war und zum anderen sie sehr mitnahm.

Inu Taishou war nach dem Frühstück direkt in sein Arbeitszimmer gegangen. Ihn verwunderte es gar nicht dass Sesshoumaru nicht zum Frühstück erschienen war nachdem was in der letzen Nacht passiert war.

Er grübelte gerade über seinen Akten als es an der Tür klopfte.

„Komm nur herein, Iza.“, sagte er erfreut. Als er jedoch die Worte seiner Frau hörte, stutze er.

„Was ist denn passiert, mein Schatz? Du klingst so aufgebracht.“, während er das sagte erhob er sich von seinem Stuhl um sie in die Arme zu schließen.

Izayoi ließ sich sehr gerne in den Arm nehmen und sagte, was ihr auf der Seele lag.

„Wir werden unser Schloss schneller vorhaben, als wir geplant hatten.“, sagte sie und berichtete dem Taishou was bei Sesshoumaru und Ena im Gemach vorgefallen war.

Der DaiYoukai hörte seiner Frau sehr genau zu. Aber während er es tat, ließ er sie nicht los, da es ihm nicht gefiel, dass sie so aufgebracht war.

„Ach, du liebe meine Güte.“, kam es von ihm, nachdem Izayoi zu Ende gesprochen hatte. Er begann nun zu seufzen. Was hatten er und seine Familie nur angestellt, dass Kami ihnen immer wieder solche Prüfungen auferlegte. Er hatte absolut keine Ahnung, was das sollte. „Ich werde Enas Eltern informieren und auch die südliche Familie. Vielleicht können Shigeru, Shun oder Shigekazu da was ausrichten.“, kam es traurig von dem DaiYoukai. Es tat ihm in der Seele weh, das man an-scheint seinem Ältesten das Glück nicht gönnen wollte.

„Das wäre wohl das Beste.“, sagte Izayoi. „Willst du das unserem Sohn sagen, oder soll ich es ihm ausrichten?“, wollte sie noch von ihrem Mann wissen. Izayoi war sehr froh, dass er vielleicht eine Lösung gefunden hatte. „Dann werde ich mal dafür sorgen das die Gemächer gleich hergerichtet werden.“, meinte sie und gab ihrem Mann noch einen Kuss.

Inu Taishou grinste förmlich in den Kuss hinein. Seine Frau war manchmal richtig keck. „Ich werde zu Sesshoumaru gehen und es ihm sagen.“, antwortete der Taishou auf die Frage seiner Frau. „Aber ich muss mich ranhalten, damit wir Ena so schnell wie möglich helfen können.“, sagte er noch.

„Schreib du die Briefe und ich gebe sie zum weiterschicken.“, erbat sich Izayoi, das andere konnte sie auch danach noch erledigen.

„In Ordnung.“, sagte Inu Taishou zu seiner Frau. „Du bist ein richtiger Schatz, weißt du das eigent-lich?“, fragte er noch. „Wenn es dir nichts ausmacht, dann warte solange bis ich sie aufgesetzt ha-be.“, bat er, denn wenn er ehrlich war, mochte er es wenn seine Frau in der Nähe war.

„Jetzt weiß ich es!“, grinste Izayoi und setzte sich. „Sicher warte ich solange.“, sagte sie, da sie wuss-te wie sehr er ihre Nähe genoss. „Ich hoffe nur, dass die Briefe sie schnell erreichen.“, setzte Izayoi noch nach. Denn immerhin würde wahrscheinlich Shigeru schon nicht mehr in seinem Schloss verweilen. Er war bei Feierlichkeiten meistens der Erste.

Der Taishou konnte erst einmal nichts weiter dazu sagen. Das war der Grund weswegen er sich auch schnell an den Schreibtisch setzte und die beiden Briefe verfasste.

„So, ich bin fertig.“, sagte er, stand auf und überreichte seiner Frau die Briefe. „Danke, mein Schatz.“, sagte er noch zu ihr.

„Das mache ich doch gerne für dich und unseren Sohn, mein Schatz.“, sagte Izayoi und ging so schnell wie möglich zu dem Windmagier. Mit sich trug sie die Hoffnung, das beide Briefe noch pünktlich bei den Familien angekommen würden. Danach ging sie zum Personal, um es für die Gemächer einzuteilen.

„Das weiß ich doch.“, sagte der Taishou zu seiner Frau bevor sie aus seinem Zimmer verschwand. Er selber ging zu seinem Sohn um mit ihm zu reden.
 

Sesshoumaru saß noch immer bei Ena und hielt sie in seinem Arm. Er war mit seinem Latein am Ende, denn er wusste einfach nicht wie er ihr helfen konnte. Denn immer wieder wand sie sich in seinen Armen und redete zeitweise wirres Zeugs, das er nicht verstand. Zwar fiel immer mal wieder der mittlerweile verbotene Spitzname, doch das alles ergab keinen Sinn.

‚Verschwindet alle. Ich will keinen sehen ausser ihm. Warum kann er nicht hier sein? Warum bin ich allein? ’

„…allein?“, kam es zusammenhanglos von ihr. Und ähnliche Sachen, die sie immer wieder ohne scheinbaren Zusammenhang von sich gab. Doch das letzte ließ ihm das Blut in den Adern gefrie-ren.

„Du hast mich allein gelassen, Fluffy!“, kam es irgendwann. Es war leise und das erste Mal, das ein Satz in diesem Zustand ihren Mund verließ.

Dass sie nur in ihrem Traum diese Worte an ihn gerichtet hatte, als sie noch Kinder waren, das konnte er nicht ahnen.

Kaum, dass diese Worte gefallen waren klopfte es an der Tür. „Darf ich reinkommen, Sess?“, gab sein Vater sich zu erkennen.

Sesshoumaru wollte sie beruhigen, ihr sagen, dass er da war, aber er kam einfach nicht dazu, da es bereits an der Tür klopfte.

„Sicher, komm rein.“, sagte er Richtung Tür. Er aber blieb wie er war und hielt seinen Schatz in sei-nem Arm und wiegte sie wie ein kleines Baby. Es schmerzte ihn so dermaßen sie so zu sehen und auch ihre Worte hatten ihn sehr geschmerzt.

‚Wie kann ich dir helfen, mein Schatz?‘, dachte er bei sich. Dass sein Vater bereits eingetreten war, bekam er gar nicht wirklich mit.

Der Taishou besah sich das Bild, welches sich ihm dort bot. Er konnte sehr wohl das Blut riechen, das mittlerweile durch den Verband gesickert war. Außerdem sah er sehr wohl, das Ena zwar litt, es aber nicht bewusst mitbekam. Da schien seine Idee mit Shigeru und seiner Familie nicht schlecht, wobei er schon jetzt ahnte, dass es eher eine Aufgabe für den Thronfolger des Südens und dessen Bruder werden würde.

Und sein Sohn sah auch so dermaßen schlecht aus, dass es ihm im ersten Moment den Atem ver-schlug. Erst nach einer kleinen Weile, in der er sich das Bild angesehen hatte, trat er dann näher an das Bett.

„Ich habe Eiliko und Shigeru geschrieben, das sie sich wegen eines akuten Notfalls hier unverzüg-lich einzufinden haben. Eiliko habe ich noch mitgeteilt, dass es um Ena geht. Ich denke mal, dass sie übermorgen da sein müssten.“, sagte er und sah stumm auf das Bild vor sich.

Sesshoumaru sah erst hoch, nachdem er die Worte seines Vaters gehört hatte. Wie er aussah inte-ressierte ihn einfach nicht.

„Danke.“, kam es nur schwach von dem Thronfolger. Auf der anderen Seite behagte es ihm nicht, dass Ena so lange leiden musste.

„Wann können wir mit der südlichen Familie rechnen?“, fragte er bei seinem Vater nach, denn er wollte Ena so schnell wie möglich von ihrem Leid befreien.

„Nicht vor übermorgen, Sess, schneller geht es nicht.“, sagte der Taishou. „Es sei denn, sie sind so-wieso schon auf dem Weg.“, fügte er noch hinzu. „Denn immerhin findet die Hochzeit in vier Tagen statt. Und Shigeru ist meistens der erste, wenn es um solche Feste geht.“, kam es mit einem leichten Lächeln von ihm.

Sesshoumaru nickte als er die Worte seines Vaters hörte. Er hoffte so inständig, dass Shigeru schon auf dem Weg war, denn dann konnte man Ena schneller helfen.

„Ich habe verstanden.“, sagte er noch. Er war sich im Klaren, dass er momentan nicht gerade ein gesprächiger Youkai war, aber das konnte er eben auch nicht ändern. Seine Sinne waren eben voll und ganz auf Ena gerichtet.

Der Taishou konnte sich nur zu gut in seinen Sohn herein versetzten. Deswegen legte er seine Hand auf den Kopf seines Sohnes. „Wir werden alles dafür tun, das es ihr schnell wieder gut geht.“, sagte er und wandte sich zum gehen.

„Wenn du etwas brauchst, oder reden möchtest, dann lass es mich bitte wissen, Sess. Ich werde euch dann mal alleine lassen und noch mal Takuya zu euch schicken, denn die Wunde blutet noch immer.“, kam es mitfühlend vom Vater, während er sich langsam vom Bett entfernte. Es tat ihm in der Seele weh seinen Ältesten so sehen zu müssen.

Sesshoumaru konnte nichts sagen. Daher nickte er einfach nur, als er die Worte seines Vaters hör-te. Er fand es sehr schön, dass er Anteil an Enas Schicksal genommen hatte und er wehrte auch die Hand seines Vaters nicht ab.

„Danke für deine Hilfe.“, sagte er zu seinem Vater. Auch er hatte gerochen, dass Enas Verband durchgeblutet war, aber er wollte sie nicht alleine lassen. Daher war er doppelt dankbar, dass sie nun Hilfe von Takuya bekommen würde. Das der Taishou den Raum verließ bekam er schon nicht mehr mit.
 

Kurze Zeit später klopfte es erneut und Takuya machte sich bemerkbar. „Euer Vater schickt mich, Sesshoumaru.“, sagte er, damit er auch eingelassen würde.

„Komm rein, Takuya.“, sagte Sesshoumaru und an seiner Stimme konnte man sehr gut hören, dass der Thronfolger auch schon an seinem Limit angekommen war. Enas Zustand schlug irgendwie auf ihn über, denn er war schon richtig mit den Nerven am Ende.

Takuya betrat das Gemach und sah sich in seiner gerade gestellten Diagnose über Sesshoumarus Zustand bestätigt. Doch er wollte sich erst einmal seiner eigentlichen Patientin widmen.

Vorsichtig schlug er die Bettdecke beiseite um sich den Knöchel anzusehen. Dieser blutete immer noch, zwar nicht mehr sehr stark, aber doch immer noch in einem ständigen kleinen Rinnsal.

„Wie verhält sie sich ansonsten?“, wollte er vom Thronfolger wissen, während er die Wunde ein wei-teres Mal versorgte.

Sesshoumaru war geistig fast gar nicht anwesend. Es war als würde er versuchen in Enas Gedan-ken einzudringen um ihr zu sagen, dass er da war und sie nicht alleine kämpfen müsste. Dass er sie immer beschützen würde, aber es gelang ihm einfach nicht.

Er schreckte förmlich hoch als er Takuyas Frage hörte. Da musste er erst einmal überlegen wie er diese Situation am besten schildern konnte.

„Sie windet sich ständig in meinen Armen und sagt immer etwas, aber ich verstehe nur Brocken, nichts Zusammenhängendes.“, erklärte er. Dass sie ihn im Traum beschuldigte sie alleine zu lassen, das sagte er nicht, denn das ging Takuya nun einmal nichts an. Dies war allein eine Sache zwi-schen ihnen beiden. Vor allem, weil er noch nicht einmal wusste, was genau sie damit meinte. Und das war fast genauso schlimm wie ihr momentaner Zustand. Dazu kam noch diese Hilflosigkeit ihr nicht helfen zu können.

Takuya seufzte, aber weniger wegen dem das der Thronfolger sagte, sondern wegen diesem selber. Es machte ihm Sorgen, das er nicht mit seinen Gedanken anwesend war. Deswegen meinte er auch nach einer Weile: „Für Ena-sama kann ich im Moment nicht sehr viel tun. Außer ab und an ihre Wunde zu verbinden. Aber für dich kann ich zumindest eine Runde Schlaf anordnen. Und das ist mein Ernst. Wenn du so weitermachst, dann liegst du spätestens morgen neben ihr und bist ihr keine große Hilfe mehr.“, kam es in einem sehr ernsten Tonfall vom LemurenYoukai.

Sesshoumaru sah Takuya nur mit großen Augen an.

Glaubte der Arzt etwa, dass er, Sesshoumaru, nun schlafen würde, wenn es der östlichen Prinzes-sin so schlecht ging. Da müsste Takuya ihn aber besser kennen.

„Ich kann jetzt nicht schlafen und das weißt du auch.“, sagte der Thronfolger, daher zum Arzt. Dass Takuya nicht mehr machen konnte als Enas Wunde zu versorgen wusste er und es deprimierte ihn auch gleichzeitig.

Takuya seufzte einmal tief. Sicher wusste er das, aber wollte sich der Thronfolger denn selbst zu Grunde richten? Das würde er gleich mal hinterfragen müssen, denn wenn ja, dann konnte er bei-den nicht helfen.

„Willst du dich selbst zu Grunde richten? Wenn du nicht wenigstens an ihrer Seite ruhst, wird es für euch beide KEINE Hochzeit geben.“, kam es sehr ernst von Takuya. „Muss ich es denn erst veran-lassen, dass du magisch in Schlaf versetzt wirst?“, kam die traurige Frage. „Wenn du nicht ein we-nig ruhst, kannst du ihr keine Hilfe sein. Denn Ena kann nur mit deiner Hilfe wieder zurückfinden und dass NUR wenn du ausgeschlafen bist. Verstanden?“, endete der Arzt.

Sesshoumaru sah seinen Arzt des Vertrauens nur scharf an.

Was dachte er sich denn?

Der Vortrag war ja wohl die Höhe!

„Was ist, wenn ich schlafe und Ena dann etwas in ihren Träumen passiert? Wer soll ihr dann bei-stehen? Du oder Vater?“, purzelten die Fragen nur so aus ihm heraus.

Nein, er würde nicht schlafen. Nicht solange Ena diese Hölle durchmachen musste. Das stand für ihn fest.

Takuya hatte sich das schon beinahe gedacht. „Dann kannst auch du ihr nicht helfen.“, der Arzt wurde ungewohnt laut. „Du kannst nicht zu ihr in die Träume gelangen. Nur deine Nähe, egal ob wach oder schlafend, kann ihr helfen.“ Takuya seufzte einmal tief. „Deine Nähe und Wärme sind ihr mehr Stütze, als du es dir im Moment denken kannst.“

Die Worte des Arztes hatten gesessen und das dermaßen.

Vorher schon die Anspielung auf seine Hochzeit, das hatte Sesshoumaru schon leicht stutzig ge-macht, aber er versuchte es sich nicht anmerken zu lassen. Der Thronfolger wusste ja, dass er nicht in Enas Träume eindringen konnte und das machte ihn richtig fertig.

„Ich würde keine Ruhe finden, Takuya.“, sagte Sesshoumaru in einem ruhigen Tonfall. „Ich weiß, dass es wichtig wäre, aber es geht einfach nicht.“

„Du musst es wenigstens versuchen. Es würde reichen, wenn du deinem Körper etwas Ruhe gönnst. Es ist nicht leicht, aber du solltest es versuchen. Denn wenn erst Lord Shigeru hier ist, wirst du all deine Kraft, von der schon nichts mehr vorhanden ist, brauchen.“, sagte der Arzt. „Bitte tue es für deine Verlobte. Wenn du es schon nicht für dich machen willst.“

Ein Seufzen seitens des Thronfolgers war zu hören. Wie schaffte es Takuya nur immer ihn zu über-zeugen?

Aber schließlich und endlich hatte der Arzt auch Recht mit dem was er sagte. Er war sich zwar si-cher, dass er keine Ruhe finden würde, aber für Ena würde Sesshoumaru es versuchen.

„Du hast mich überzeugt.“, sagte der Thronfolger zum Arzt.

„Dann bin ich beruhigt.“, sagte Takuya und verließ das Gemach. Aber er würde in ein paar Stunden noch einmal vorbeischauen, denn er wollte die junge Youkai um keinen Preis verlieren. Deswegen würde er regelmäßig die Wunde versorgen, bis Hilfe aus dem Süden kommen würde. Und natürlich würde er auch schauen ob der Thronfolger wirklich ruhte, denn wenn nicht müsste er sich einen kleinen Trick einfallen lassen.

Kaum, dass Takuya das Gemach verlassen hatte, legte sich Sesshoumaru auch hin und nahm Ena in seinen Arm. Auch wenn er sich sicher war, dass er nicht zur Ruhe kommen würde, schlief er doch ziemlich schnell ein. Denn sein Körper und sein Geist waren wirklich müde und so war es kein Wunder das er schlief.
 

Das war unser Kapitel

Wir hoffen, dass es euch gefallen hat.

Liebe Grüße
 

Kagome0302 und RamDamm



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2018-12-11T12:13:14+00:00 11.12.2018 13:13
Eiso der prinz vom Festland denn denn denn AAAAAAA am liebsten würde ich in ...........!

Nicht schon wieder Hat den keiner ( Ino - Kagome / Sess - Ena ) Glück.
Sonder immer nur unglück.


Und dann Mit solchen Gästen aus denn Norden und vom Festland Hochzeit feiern na toll das ict ja super schön ( sarkasmus )



Mist leider kein kapitel zur zeit da zum weiter lessen schade dann mus ich warten.
Von:  Ruka-chan
2018-11-20T20:43:05+00:00 20.11.2018 21:43
Hallo ihr zwei! Ich hoffe, dass es beiden gut geht und, das alle gesund sind oder gesund werden❤️ Euer Kapitel war mal wieder super! Danke❤️ Kann es kaum erwarten weiter zu schauen❤️
Antwort von:  Kagome0302
21.11.2018 09:12
Hallo Ruka-chan, vielen lieben Dank für dein Komi. Wir freuen uns, dass es dir so gut gefallen hat. Uns geht es beiden gut, nur mein Schwager ist es halt um den ich mir (Kagome0302) sorgen mache. Ich hoffe auch, dass er wieder gesund wird <3

Liebe Grüße


RamDamm und Kagome0302


Zurück