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Wenn Wünsche wahr werden

von
Koautor:  RamDamm

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Trainingsversuche

Hallo ihr Lieben,
 

dieses Mal muss ich (Kagome0302) mich doppelt entschuldigen, denn das hat doch länger gedau-ert als ich dachte. Ich hatte eine zweite Augen OP und war länger nicht im Stande an den PC zu gehen. Das Licht war einfach zu grell. Aber nun geht es mir besser und es kann mit der Story weiter gehen.
 

Liebe Grüße

Kagome0302 und RamDamm
 

Trainingsversuche
 

Vier Tage waren mittlerweile wieder in der Jidai vergangen. Von dem was das westliche Prinzen-paar so alles erlebte bekam man hier nicht viel mit und selbst wenn würde man ihnen diese Dinge nicht glauben. Allerdings hatte sich im südlichen Schloss mittlerweile einiges verändert. Die Frage war nur ob es gute Dinge waren oder eher weniger.

Denn die östliche Thronfolgerin war im Moment von ihrem Vater abhängig, was die Lebensenergie anging. Sie waren an einem Punkt angekommen, wo Sesshoumarus Energie ihr nicht mehr helfen konnte da sich auch so langsam, aber sicher ihre eigene Lebensenergie zu regenerieren begann. Denn nun übernahm die Naturmagie des östlichen Lords. Somit hatte Sesshoumaru wieder Zeit, für die Dinge, weswegen er in Taishakutens Tal gekommen war, denn beim Heilen der Naturseite sei-ner Geliebten konnte er nicht helfen.
 

„Willst du da Wurzeln schlagen, oder was treibst du dort?“, wollte eine schneidende Stimme von ei-nem jungen weißhaarigen Youkai wissen, der einen kurzen Moment verschnaufen musste. Denn der Drache Taishakuten jagte den Thronfolger des Westens schon seit Stunden erbarmungslos durch sein Tal und immer wieder musste dieser zeigen, dass er sich trotzdem noch schnell genug auf die veränderten Situationen einstellen konnte.

„Nicht schlafen!“, dröhnte die Stimme wieder und dann grinste der Drache leicht fies. Denn es gab was mit dem er schnell den Thronfolger fit bekam und so meinte er dann: „Ich habe heute abend noch ein Date mit einer wunderschönen Youkai. Aber wenn du so trödelst musst du hier bleiben!“, seine Stimme war mit einem leicht neckenden Unterton unterlegt denn er war sich sicher, dass der InuYoukai wusste, wer mit diesen Worten gemeint war.

Sesshoumaru wäre liebend gerne im Schloss geblieben, denn seine Liebste war von ihm abhängig. Sie brauchte ihn und das wusste er, aber sie hatte ihn dazu angehalten das Training wieder aufzu-nehmen. Sie hatte ihm erklärt das es in Ordnung wäre, da sie nun ihre Naturseite regenerieren würde und daher von ihrem Vater abhängig sei. Sie hatte so lange auf ihn eingeredet, dass er ge-gangen war. Nur ihretwegen war der westliche Thronfolger wieder hier und nun musste er sich von dem kleinen Drachen erneut durch die Gegend scheuchen lassen wie ein räudiger Hund.

Okay, ein Hund war er, das gab er gerne zu. Aber räudig? Nein, niemals.

Dennoch wollte er sich keine Blöße geben. Als er dann auch noch die neckenden Worte Taishakutens hörte, begann er zu knurren.

Es reichte nicht das er gescheucht wurde, nein er musste nun auch noch solche Dinge hören, das reichte ihm. „Von wegen Verabredung!“, knurrte nun Sesshoumaru und schlug wie ein Irrer auf das Schwert Taishakutens ein.

Dieser konnte gerade noch sein Schwert ziehen und die Schläge des Thronfolgers abwehren. Doch es war für ihn kein Problem diesen zurück zudrängen, weil dieser nicht wirklich aufmerksam war.

„Du bist einfach zu unkonzentriert.“, meinte der Drache und stieß ihn mit Leichtigkeit von sich. „STOP!“, befahl er dann und schob sein Schwert zurück. Seine fiesen Sprüche gehörten einfach mit zum Training, da musste der Thronfolger nun einmal durch, doch jetzt hatte er eine andere Auf-gabe für deinen Schüler.

„Du wirst dich jetzt erstmal im See baden und dann sehen wir weiter ob wir es schaffen heute noch zu meiner Patientin zu kommen.“, kam es von Taishakuten. „Es sei denn du willst sie noch länger warten lassen. Denn immerhin hast du sie das letzte Mal vor vier Tagen gesehen, oder nicht?“, meinte der Drache dann noch. „Und keine Katzenwäsche!“, befahl er dann, als wenn er einen klei-nen Welpen vor sich hatte und keinen jungen Erwachsenen.

Sesshoumaru fing wieder an zu knurren. Das ging jetzt seit vier Tagen so, dass dieser Drache ihn bei jeder Gelegenheit ärgern musste. Und immer ging es um Ena. Wunderschöne Youkai hier und wunderschöne Youkai da. Er wusste ja, dass sein Schatz wunderschön war, aber ihm passte es nicht, wenn andere Youkai so genau schauten.

‚Ich mach das für Ena, ich mach das für Ena.‘, waren jedes Mal seine Gedanken, wenn Taishakuten wieder mit so einem Spruch über seinen Schatz kam.

Der Thronfolger rannte förmlich zum See, als er den Befehl dazu bekam. Auch wusste er das er baden musste, denn er war sich darüber im Klaren, dass er nicht gerade gut roch. Denn immerhin wurde er die letzten Tage bis zur Erschöpfung durch das Tal des Drachen Taishakuten gescheucht.

Allerdings brauchte er nicht so lange, wie es sich der Drachen vielleicht gewünscht hatte. Denn nach ein paar Minuten stand er dann wieder vor dem Drachen und war abreisefertig.

„Wir können gehen!“, waren Sesshoumarus einfache Worte.

Taishakuten konnte nur lachen, als der Thronfolger wieder zurückkam. „Ich denke, dann sollten wir mal gehen.“, sagte der Drache und ging dann schon einmal Richtung Ausgang.

Sesshoumaru stand in diesem Moment da wie bestellt und nicht abgeholt. Das war doch nicht Taishakutens Ernst, oder?

Erst scheuchte er ihn und nun sollte er auch noch drei Stunden laufen? War ja nicht, dass er voll-kommen außer Gefecht war, aber schon ein bisschen angeschlagen.

„STOPP!“, brüllte der westliche Thronfolger dann einfach mal rum. „Währest du nicht schneller bei deiner Patientin, wenn du ein Dimensionsportal erstellen würdest?“, fragte er dann ganz einfach mal nach.

Taishakuten ging aber einfach weiter und schon im nächsten Moment drehte er sich zum Thronfol-ger um. „Willst du nun zu deiner Liebsten oder lieber hier Wurzeln schlagen?“, meinte der Drache dann nur, während sich ein Portal hinter ihm öffnete. „Du hast fünf Minuten bevor sich der Eingang hier schließt.“, setzte er noch hinterher und schickte sich an zu gehen. „Außerdem würde ich in An-betracht von Enas Zustand nie den längeren Weg wählen.“, sagte er noch, denn im Gegensatz zu seinem Schützling war Taishakuten im Bilde, wie es ihr ging. Denn immer wenn der Thronfolger schlief hatte er sich ins südliche Schloss begeben und nach der WolfsYoukai gesehen.

„Hab ich nicht vor!“, sagte Sesshoumaru zu dem Drachen. Denn da seine geliebte Ena ihn nicht gefesselt hatte, würde er bestimmt keine Wurzeln schlagen. So setzte er sich sofort in Bewegung und durchschritt das Portal.

Als er endlich auf der anderen Seite war machte sich Enttäuschung in ihm breit, denn er landete auf dem Schlosshof und er hatte gedacht, dass er irgendwo näher an Enas Zimmer herauskam. Dennoch wollte er in diesem Moment nicht undankbar sein, denn Taishakuten hätte ihn auch allein zurücklassen können.

„Ah Taishakuten-sama, wie schön, dass Ihr vorbei schaut.“, konnte man eine vertraute männliche Stimme vernehmen. Im nächsten Moment verbesserte sich der Besitzer dieser Stimme. „Das wird Ena freuen, dass auch du mit da bist, Sess.“, war der nächste Satz und nun konnte man auch den Besitzer der Stimme erkennen. Denn um die Ecke bog ein Youkai mit eisblauen Haaren, welche zu einem Zopf gebunden waren und jadegrünen Augen, die sie freundlich ansahen. „Ich wollte gerade zu ihr.“, setzte er noch hinterher und ging dann in Richtung Garten.

„Eiliko, ich freue mich, dass es ihr besser geht.“, sagte der Drache und schloss sich dem östlichen Lord an.

Sesshoumaru war anfangs verwundert Eiliko im Schlosshof zu sehen. Warum war er nicht bei sei-ner Tochter? Wieso hatte er sie alleine gelassen, denn sie brauchte doch jemanden, der ihr hilft. Ena war doch viel zu schwach, um alleine zu bleiben. Panik stieg in ihm auf. Konnte man sich denn hier auf niemanden verlassen? Er wollte schon zu Enas Zimmer loslaufen, als er hörte, dass es Ena besser ging.

„Soll das heißen sie kann ohne fremde Lebensenergie leben?“, fragte er nach und ließ sich zu sei-nem Schatz bringen, denn das musste er mit eigenen Augen sehen.
 

Besagte Ena genoss es endlich mal draußen an der frischen Luft zu sein. Es war doch etwas ande-res als immer nur im Bett zu liegen. Allerdings hatte ihr Vater sie hinaus getragen, da es mit dem Laufen noch nicht weit her war. Ein Umstand der ihr sogar nicht passte, da sie wieder vollkommen auf die Hilfe anderer angewiesen war und sich ihnen beugen musste. Sie konnte nicht einfach mal ewig lange im Garten bleiben. Aber dennoch genoss sie mit geschlossenen Augen die Natur und summte ein Lied vor sich her. Dabei genoss sie das Spiel des Windes in ihren Haaren. Dass sich ihr Besuch näherte, hatte sie noch nicht bemerkt. Das war auch nicht möglich, da sie im Moment noch zu geschwächt war, um zu erkennen wer denn da kommen würde.

Und da saß seine Ena. Mit dem Rücken zu den drei Ankömmlingen und wie es für Sesshoumaru schien, die Natur genießend.

„Sie darf schon aufstehen? Ist das nicht zu früh?“, fragte er ängstlich bei Eiliko nach, denn er ver-stand das nicht. Wie konnte sie sich innerhalb von vier Tagen so gut erholen?

Eiliko sah nur erstaunt zu Taishakuten. „Sagt nicht, dass Ihr es Sess nicht gesagt habt?“, fragte er dann beim Drachen nach, da er es nicht glauben konnte.

„Nein, er hat nicht danach gefragt.“, meinte der Drache dann nur und blieb stehen, damit bedeutete er den beiden anderen dies ebenfalls zu tun. Als beide stehen blieben fuhr er fort: „Ich habe Ena nach wie vor betreut, Sesshoumaru und um ehrlich zu sein, hat es mich gewundert, dass du nicht bemerkt hast, dass ich zum Teil nach ihr gerochen habe. Denn immerhin musste ich sie zeitweise auch anfassen. Das es Ena so schnell wieder gut ging hat sie zum einen deiner guten Vorarbeit zu verdanken, denn durch die Verbindung mit dir hatte sie die nötige Kraft, um eine Bindung mit den heilenden Naturkräften ihres Vaters eingehen zu können. Das hat ihr dann die restliche Kraft ge-geben. Seit gestern kann sie für eine Stunde am Tag raus an die frische Luft und in die Natur.“, be-gann Taishakuten ruhig zu erklären. „Aber wie du gleich sehen wirst, kann sie das nicht aus eige-ner Kraft. Zum Laufen ist Ena nach wie vor zu schwach. Aber da sie die Natur zum genesen braucht, haben wir diesen Kompromiss getroffen. Außerdem hat sie so das Gefühl nicht gefangen zu sein, wie in den letzten Tagen. Auch wenn sie es nicht gesagt hat, so spürte man doch ihren Drang nach Freiheit.“

Sesshoumaru stand da wie angewurzelt. Es wunderte ihn selbst, dass er nichts mitbekommen hatte. Woran lag das? An dem harten Training, oder war er zu unaufmerksam gewesen? Er konnte diese Frage nicht beantworten und er tat es auch nicht.

Stattdessen hörte er Taishakuten einfach zu. Es freute ihn zwar, dass Ena nun fähig war allein zu atmen, aber es stimmte ihn traurig, dass sie dennoch so schwach war, dass sie nicht alleine laufen konnte.

„Ich habe von Anfang an gewusst, dass es schwierig für sie sein würde, denn sie braucht die Natur wie die Luft zum atmen.“, sagte Sesshoumaru dann zu den beiden Herren. „Sie ist wie ein kleines Vögelchen, die ihre Schwingen ausbreiten möchte, aber immer wieder eingefangen wird.“, setzte er noch hinterher und bewegte sich dann auf Ena zu, um sie nun endlich in die Arme zu schließen, denn er hatte sie wahnsinnig vermisst.

Er ging langsam auf seinen Schatz zu, um sie nicht zu erschrecken. Als er dann hinter ihr stand, flüsterte er sanft ihren Namen, damit sie sich nicht zusammenfuhr.

„Hmmm… kann ich nicht einfach noch einen Moment bleiben?“, wollte sie dann wissen, da sie da-von ausging, dass ihr Vater sie angesprochen hatte.

Eiliko und Taishakuten blieben wo sie waren und sahen dem Treiben einfach nur zu.

Sesshoumaru konnte nur lächeln, als er die Worte Enas hörte. Das war seine Ena wie sie leib und lebte. Wenn sie mit der Natur in Kontakt kam, entwickelte sie sich grundsätzlich zu einem kleinen Nimmersatt. „Aber natürlich kannst du noch etwas bleiben.“, antwortete er auf ihre Frage und nun kniete er sich vor ihr, damit sie sah mit wem sie es zu tun hatte. „Ich weiß doch wie sehr du es ge-nießt draußen zu sein.“, setzte er noch mit einem kleinen Lächeln hinterher.

Als sie seine Stimme hörte öffnete Ena ihre Augen, welche sie noch immer geschlossen hatte, um die Natur zu genießen. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, das von Erstaunen geprägt war.

„Aber nur wenn du mir Gesellschaft leistest, Fluffy. Oder musst du gleich wieder weg?“, kam es dann mit einem weiteren Lächeln von ihr, während sie sich soweit aufrichtete das sie ihn umarmen konnte. „Es ist schön, dass du wieder da bist.“, meinte sie und gab ihm einen Kuss.

Sesshoumaru konnte erst einmal nichts sagen, da er von seinem Schatz geküsst wurde. Dennoch schlang er sofort die Arme um ihren Körper. Nicht nur um sie zu umarmen, sondern ihr gleichzeitig auch Halt zu geben.

Auch wenn sein Herzblatt nun aufstehen durfte, so war sie noch immer ziemlich blass und die Krankheit hatte sie noch zierlicher werden lassen, als sie eh schon war. „Vorsicht, Vorsicht!“, sagte er erst einmal nachdem der Kuss beendet war, denn er machte sich noch immer Sorgen um seine große Liebe. „Ich leiste dir solange Gesellschaft wie du es magst.“, kam es mit einem Lächeln von dem Thronfolger, denn er hoffte, dass er vielleicht den restlichen Tag frei hatte und dass er Ena ein-fach Gesellschaft leisten konnte. „Ich freu mich auch endlich wieder bei dir zu sein.“, sagte er dann noch. Mit diesen Worten hob er seinen geliebten Schatz hoch nur um sich auf die Bank und sie auf seinen Schoß zu setzen.
 

Eiliko und Taishakuten lächelten in trauter Zweisamkeit. „Ich denke, dass wir ihnen noch etwas Zeit geben sollten. Sesshoumaru wird schon drauf achten, dass sie es nicht übertreibt.“, meinte der Dra-che und dirigierte den besorgten Vater wieder Richtung Schloss. „Lassen wir sie die nächsten bei-den Tage genießen.“, meinte er dann noch mit einem schelmischen Lächeln, das zeigte das der Thronfolger nichts von seinem Glück wusste.

Eiliko sah mit sehr viel Wohlwollen wie die beiden aneinandergekuschelt dort auf der Bank saßen. Er würde zwar viel lieber zu seiner Tochter gehen, aber dennoch gab er Taishakuten Recht.

„Das wird Ena noch einmal einen Anschub geben, denn sie hat ihn in den letzten vier Tagen sehr vermisst.“, sagte er zu dem Drachen. „Ich werde mal zu Etsu gehen und ihr sagen, dass unsere Tochter nun wieder rundherum glücklich ist und das wird meine Frau sehr glücklich machen.“, mit diesen Worten verabschiedete sich der Lord des Ostens von Taishakuten, um zu seiner Gattin zu gehen.

Taishakuten sah ihm einen Moment hinterher und wandte dann für einen Moment seine Aufmerk-samkeit wieder den beiden Turteltauben im Garten zu. ‚Wenn es doch nur machbar wäre, dass ihre Kinder nie darunter leiden müssen.’, dachte er bei sich und da fiel ihm wieder die Probe ein, welche er Shigeru vor seiner Abreise gegeben hatte. ‚Ob er vielleicht im Forschungszimmer ist?’, fragte sich der Drache und ging somit in Richtung dieses Zimmers. Der südliche Lord war der einzige der so einen Raum besaß, da sich schon sein Vater der Forschung verschrieben hatte.
 

Von alledem bekam das junge Paar nichts mit. Es genoss seine Zweisamkeit an der frischen Luft und Ena hatte sich richtig an Sesshoumaru und seinen Schweif mit dem schönen Namen Fluffy gekuschelt.

„Ich habe dich vermisst.“, meinte sie nach einer kleinen Weile, in der sie einfach nur so still da sa-ßen und die Nähe des anderen genossen.

Sesshoumaru hielt seinen größten Schatz richtig fest und er genoss ihre Anwesenheit, denn diese war für ihn wie Balsam auf der Seele. Er war richtig glücklich, dass sie sich so an ihn anschmiegte.

„Ich habe dich auch vermisst, mein Sonnenschein.“, sagte er glücklich zu Ena. „Ich wäre gerne da gewesen als sie getestet haben ob du unsere Lebensenergie noch benötigst. Tut mir Leid, dass ich dich im Stich gelassen habe.“, meinte der Thronfolger und man spürte, dass er es wirklich so meinte, denn dieses Gefühl hatte er gerade. Ja, er hatte sie wieder allein gelassen, als sie ihn brauchte und das war unverzeihlich.

Ena konnte nicht anders und löste sich von ihm. Mit einem ernsten Blick sah sie ihren Liebsten dann an. „Aber du hast mich nicht im Stich gelassen. Zu dem Zeitpunkt war ich doch eh von Vaters Energie abhängig. Außerdem konntest du doch nicht wissen, dass ich mich dank deiner Energie schneller erholt habe. Ich denke das ich es nur dem Zusammenspiel zwischen Vaters und deiner Energie zu verdanken habe, dass es mir jetzt so gut geht.“, erklärte Ena ihrem Liebsten. „Außerdem hättest du mich viel mehr im Stich gelassen, wenn du nicht mit dem Training weiter gemacht hät-test.“, sagte sie dann noch und lächelte wieder. „Straf dich nicht für etwas, das du nicht ahnen konntest.“, endete sie und man merkte das sie es meinte wie sie es sagte.

Sesshoumaru hörte Ena sehr genau zu. Er fand es einfach nur süß, wie sie versuchte ihn zu ver-teidigen, aber dennoch fühlte er sich schuldig. „Das ist süß von dir, Ena. Aber dennoch hätte ich da sein müssen, um dich zu unterstützen.“, sagte er und streichelte ihr nebenbei über den Rücken. „Ich war vorhin zu Tode erschrocken als ich deinen Vater sah. Ich hab mir schon das schlimmste ausgemalt.“, gab er dann noch zu, auch wenn man ihm das nicht anmerkte, zumindest hoffte er dies.

Ena konnte nur mit dem Kopf schütteln und das tat sie beinah so heftig, dass sie fast von seinem Schoß gerutscht wäre. Schnell griff sie nach seinem Arm und schaffte es so, dass sie ihr Gleichge-wicht hielt.

„Fluffy, dann hätte Shigeru längst Taishakuten gerufen, oder? Und ich denke, dass er dir dann auch nicht erst die Zeit für ein Bad gegeben hätte.“, meinte sie mit einem Schmunzeln. Doch im sel-ben Moment begann die junge Prinzessin zu zittern. Ein sicheres Zeichen, das sie begann zu frie-ren und ihr Körper erschöpft war.

Sesshoumaru reagierte sofort, als er merkte das Ena von seinem Schoß rutschte. Er umfasste sie richtig mit beiden Armen, denn er wollte ja nicht, dass sie von seinem Schoß fiel.

„Vielleicht hast du ja Recht!“, sagte Sesshoumaru auch wenn er noch nicht ganz überzeugt war. Als er dann aber das Zittern bemerkte, erhob er sich mit seinem Schatz, um sie ins Bett zu bringen, denn es war nicht gut, dass sie sich überanstrengte. „Ich denke für den Moment reicht es, mein Schatz!“, meinte er dann, da er nicht ausschließen wollte, dass er etwas später mit ihr noch auf den Balkon ging, vielleicht sogar noch einmal für einen kurzen Moment in den Garten.

Ena lächelte leicht, als sie seine Worte hörte. „Du hast Recht, Liebster. Es wird Zeit, dass ich mich ausruhe.“, antwortete sie. Es gab zum ersten Mal keine Widerworte und keine Streiterei, weil sie hinein musste. Sie ließ es einfach zu, da sie genau wusste, dass er Recht hatte. „Lass uns hinein gehen.“, meinte sie dann noch und gab ihm einen Kuss auf die Wange.

Sesshoumaru sah Ena nur an. Hatte er sich gerade verhört, oder hatte sie ihm zugestimmt? ‚Dann muss es ihr wirklich schlecht gehen, wenn sie freiwillig hinein will.‘, waren seine Gedanken und eigentlich sah man es Ena ja auch an, dass sie ziemlich geschwächt war.

Ena konnte nur lächeln. Sie konnte sich denken, was in ihrem Liebsten vor ging. Doch sie schwieg sich aus und kuschelte sich in seine Arme.

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, brachte er sie in ihr Zimmer und legte sie vorsichtig in ihr Bett. „Sag mal, ist dein Bett mal frisch gemacht worden?“, fragte er nach, da er wusste, dass Ena eine Zeitlang nur gelegen hatte und auch oft stark geschwitzt hatte.

Als er die Prinzessin dann auf dem Bett ablegte atmete sie einmal tief durch. Sie war froh wieder liegen zu können. Zwar hatte Ena den Ausflug genossen und seine Gesellschaft ebenso, aber sie war erschöpft.

„Ja, Lynn hat jeden Tag das Bett gemacht. Shun hat Vater dabei geholfen mich vorsichtig hoch zu heben.“, sagte Ena und lächelte ihn dann verführerisch an. „Leistest du mir Gesellschaft, Fluffy?“, wollte sie wissen, denn nun wo er da war, wollte sie ihn nicht missen müssen.

Sesshoumaru sah es gar nicht gerne, dass Ena sich direkt freute ins Bett zu kommen, denn das hat-te sie immer verabscheut. Aber dagegen konnte er eben nichts machen und es war auch wichtig, dass sie zur Ruhe kam.

Allerdings musste er sich zusammen reißen, als er hörte das Shun seine Ena angefasst hatte. ‚Schlucke, Sesshoumaru. Schluck es runter!‘, mahnte er sich in Gedanken. Das waren solche Situ-ationen wo man merkte, dass Sesshoumaru das Training dringend brauchte, denn er mochte es nicht, wenn ein anderer männlicher Youkai seiner Ena zu nahe kam.

„Das ist schön, dass die drei sich darum gekümmert haben.“, sagte Sesshoumaru nachdem er sich dann beruhigt hatte. Aber als sie fragte ob er ihr Gesellschaft leisten würde, konnte er nur schmun-zeln. „Aber sicher!“, sagte Sesshoumaru zu seinem Schatz, denn er würde sie solange sie wach war nicht allein lassen.

Ena konnte nur schmunzeln, denn sie ahnte, dass ihr Liebster schlucken musste. „Das ist schön.“, meinte sie und sah ihn dann glücklich an. „Und wie läuft dein Training?“, wollte Ena von ihm wis-sen, denn wenn er schon hier war, dann wollte sie wenigstens etwas darüber erfahren. „Was musst du denn so machen?“, fragte sie und man merkte, dass es nicht aus Neugierde war, sondern, weil sie sich um ihn sorgte und dass es sie wirklich interessierte um seinetwillen.

„Das Training ist anstrengend, aber es lohnt sich auch.“, sagte Sesshoumaru sofort, als Ena ihn da-nach fragte. Und da sie alles so genau wissen wollte, erzählte er ihr auch fast alles, nur eins ver-schwieg er und das sollte auch eine Überraschung sein. Auch behielt er für sich wie Taishakuten ihn immer pisakte wegen Ena, dass er ihn so derbe auf die Probe stellte. „Gestern hat er mich durch seinen Irrgarten gejagt. Ich sag dir, der hat es in sich. Nur jemand mit deinen Fähigkeiten kommt da innerhalb einer Stunde durch.“, schloss er seine Erzählung ab.

„Einer mit meinen Fähigkeiten?“, kam es dann nur beinahe schon sarkastisch von Ena. „Was kann ich denn schon groß, außer dir Probleme machen. Das bisschen Natur um Hilfe bitten kann mein Vater auch und Mutter kann es zu einem gewissen Teil ebenso.“, meinte sie. „Und ich kann noch nicht mal mich selbst verteidigen. Das bisschen was ich gelernt habe, kann ich noch nicht einmal vernünftig umsetzten.“, kam es traurig von Ena. „Wie soll ich das alles nur aufholen und vor allem verstehe ich nicht, warum jeder versucht mich so plötzlich zu ändern. Ich weiß das ich versprochen habe an mir zu arbeiten, aber im Moment zweifele ich an mir und meinen Wünschen.“, endete sie und da waren sie wieder die Zweifel, welche keiner bei ihr hören wollte.

Sesshoumaru wurde traurig, als er die Worte seines Schatzes vernahm. Er verstand sie ja, aber musste sie sich denn selbst so schlecht machen?

„Ena, Schatz!“, kam es erst einmal mit einem Seufzer von dem Thronfolger. „Du machst mir doch keine Probleme.“, setzte er dann noch hinterher. „Im Leben geht es nun einmal nicht immer glatt. Da gibt es nun einmal viele Hindernisse, die überwunden werden müssen, aber wenn wir zusammen-halten, dann schaffen wir das. Da bin ich mir ganz sicher.“, versuchte er ihr Mut zu machen. „Und was deine Fähigkeiten angeht, so lass dir gesagt sein, dass du eine ganz wundervolle Gabe besitzt, aber leider noch nicht die Möglichkeit hattest diese komplett zu entwickeln, doch ich bin mir sicher, dass du es mit ein bisschen Übung schaffst.“, setzte Sesshoumaru dann noch hinterher. „Du darfst nicht zu viel auf einmal von dir verlangen, mein Schatz. Niemand will dich verändern und ich schon gar nicht, das weißt du. Aber dennoch denke ich, dass es gefährlich werden könnte, wenn du deine Kräfte nicht trainierst.“, erklärte der Thronfolger seiner Liebsten. „Aber das allerwichtigste ist, dass du dich erst einmal erholst und dann sehen wir weiter!“, endete er.

Ena hörte Sesshoumaru geduldig zu und musste zu geben, dass er Recht hatte mit dem was er da gerade sagte. Mit einem Seufzer gab sie dann auch nach. „Du hast Recht, Schatz.“, begann Ena und achtete nicht auf sein verdutztes Gesicht. „Ich verlange von mir gar nichts. Ich habe nur das Gefühl, das jeder mich in eine bestimmte Richtung drängen möchte.“, erklärte sie dann ihre Gedan-kengänge. „Vater versucht aus mir eine perfekte Frau zu machen. Ich meine bin ich denn so wie ich bin verkehrt?“, wollte sie dann wissen. „Ich weiß, dass meine Launen in der letzten Zeit unschick-lich waren und ich arbeite ja auch daran. Dennoch will ich keine Frau werden, die einfach nur sagt: „Du hast Recht mein Schatz.“ Auch wenn du vielleicht im Unrecht bist. Oder eine die meint: „Wie mein Gemahl befehlen.“ Ist es denn so falsch das ich mit dir gleichberechtigt sein möchte?“ Ena wusste das sie zum ersten Mal so richtig mit ihm über diese Gedanken sprach und es verwunderte sie selber, dass sie es schaffte, ohne wieder dabei abzublocken. „Ich weiß, dass ich mich nicht sel-ber fertig machen soll, Fluffy. Aber ich verstehe nicht warum, keiner außer dir mit mir zufrieden ist.“, endete Ena dann traurig. „Ich würde das so gerne verstehen, aber es will sich mir nicht erschließen. Das einzige was ich weiß ist, dass Vater es an meinen Launen fest macht und meint ich hätte mich unziemlich verhalten. Doch das weiß ich selber. Aber wie oft soll ich mich noch entschuldigen?“, kam es dann aus Ena beinahe gepoltert.

Sesshoumaru tat es in seinem Herzen weh, ihre Gedankengänge zu erfahren und festzustellen, dass sie teilweise unglücklich war. Auch er verstand nicht warum Eiliko versuchte seinen Schatz zu verändern, warum auch sein Vater sie zu einer Fürstin erziehen wollte.

„Schatz, ich bin in dieser Hinsicht auch ratlos.“, gab der Thronfolger daher zu. „Aber du kannst dir sicher sein, dass ich in dieser Hinsicht mit meinem und auch mit deinem Vater sprechen werde, denn auch ich möchte eine gleichberechtigte Partnerschaft haben.“, sagte er dann zu seinem Schatz.

„Es ist uns beiden nicht geholfen, wenn du kuscht nur, weil ich der Mann bin. Ich habe in der gan-zen Zeit wo Kagome da ist, meinen Bruder und sie beobachtet und ich sag dir, diese Partnerschaft ist etwas ganz besonderes, da Kagome meinem kleinen Bruder auf dem Kopf zusagt, was sie denkt, was sie fühlt und auch ihm die Meinung sagt und genau so sollte es sein und ich werde nicht zu-lassen, dass sie aus dir ein folgsames Püppchen machen.“, setzte er dann noch hinterher. „Genau-so wie du bist möchte ich dich haben. Offen, ehrlich, eigenständig denkend und mir auch mal die Meinung geigend. Und das mit den Launen scheint bei euch Damen in gewissen Abständen nor-mal zu sein.“, erklärte er und er musste unweigerlich an seine Schwägerin denken, die auch ab und an mal vollkommen launisch war und man aufpassen musste was man sagte.

„Aber provoziere wegen mir bitte keinen unnötigen Ärger, denn den hatten wir alle in der letzten Zeit genug und ich würde gerne einen harmonischen Geburtstag feiern.“, sagte Ena und dachte sich das nächste nur. ‚Wenn mein Alter es zulässt.’ Man merkte ihr sehr wohl an, dass sie keinen weite-ren Ärger verkraften würde. Aber sie hoffte auch, dass die Männer den Thronfolger eher verstehen würden, als sie, ein einfaches und launisches Weib.

„Ich denke, dass sie dir eher zu hören werden als mir, mein Schatz.“, meinte Ena dann und plötzlich fiel ihr etwas ein. „Das mit deinem Vater könnte aber auch eine Bedingung von meinem Vater ge-wesen sein.“ Die junge Prinzessin lächelte leicht. „Aber das weiß ich nicht genau.“, sie seufzte leicht. „Warum musste durch diese bescheuerte Krankheit alles nur so kompliziert werden?“, meinte Ena und wieder seufzte sie. „Fluffy, hatte ich mich zwischenzeitlich wirklich so schlimm verändert? War ich wirklich so anders, wie früher?“, wollte sie dann wissen in der stillen Hoffnung endlich mal eine vernünftige Antwort auf diese Frage zu bekommen.

„Keine Angst, ich werde dir deinen Geburtstag nicht versauen und wir werden dort tanzen bis uns die Luft ausgeht.“, versprach der Thronfolger seinem Schatz und lächelte leicht bei dem Gedanken Ena die ganze Zeit herumwedeln zu sehen.

„Wir werden es gemeinsam hinbekommen, dass sie aufhören dich zu verbiegen, denn das wollen wir beide nun einmal nicht.“ Sesshoumaru hatte dies mit Absicht so formuliert, weil er Ena nicht ausschließen wollte, da es eben um sie ging und da sollte sie schon ein gewisses Mitspracherecht haben. „Es könnte gut angehen, dass mein Vater diesen Unterricht nur angesetzt hat, weil dein Va-ter dies als Bedingung gestellt hat, aber ich habe mit meiner Mutter gesprochen und sie ist der Mei-nung, dass du diesen Unterricht eigentlich nicht brauchst, da du ja höfisch erzogen wurdest.“, setzte er noch nach und als er den verwirrten Blick seines Schatzes sah, konnte er nur lächeln. „Ich habe mit ihr gesprochen, kurz nachdem wir von einander getrennt wurden und du die Lebensenergie deines Vaters erhalten hast.“, erklärte er ihr dann.

„Du hast dich schon sehr verändert gehabt, Ena. Aber ich bin sicher, dass es auch teilweise mit deinen Schmerzen zusammenhing. Teilweise warst du nicht unbedingt du, aber dennoch hab ich hinter deinen Launen immer noch die liebenswerte Youkai gesehen, welche ich von Herzen liebe.“, erklärte er dann auch. „Und manchmal können Veränderungen auch etwas positives ha-ben.“ Sesshoumaru war sich sicher, dass es an manchen Stellen hart klingen mochte, aber er war es ihr schuldig ihr die Wahrheit zu sagen.

„Danke, Sess.“, sagte Ena und schloss nun für einen Moment die Augen. Eigentlich wollte sie dies nicht, aber sie war dann doch geschafft. Allerdings wollte sie nicht schlafen aus Angst das sie dann wieder alleine erwachen würde.

Sesshoumaru lächelte leicht, als er den Dank von seinem Schatz vernahm. „Dafür musst du mir nicht danken. Du weißt, dass ich für dich und deine Sorgen immer ein offenes Ohr habe.“, sagte er und küsste sie leicht auf ihr Haar.

Doch lange konnte Ena diesen Umstand nicht hinaus zögern und schlief dann doch ohne ein wei-teres Wort ein. Man merkte ihr aber auch an, dass sie sehr erschöpft war. Einzig ein leichtes Lä-cheln zierte ihr Gesicht, das davon zeugte, dass sie froh war, dass er da war.

Aber das sie versuchte mit Macht wach zu bleiben, das behagte ihm nicht, da sie ihren Schlaf so unbedingt brauchte. „Schlafe mein süßer Schatz! Schlafe, meine tapfere Ena!“, flüsterte er ihr zu, während er sie leicht streichelte.
 

In der hintersten Ecke des Schlosses unweit der Räumlichkeiten in denen die Herrschaften, wäh-rend des Krieges residierten, hielt sich ein Drache auf. Er war tief in die Forschungsarbeiten an dem Virenstamm aus Enas Körper vertieft. So kam es das er noch nicht einmal mitbekommen hatte, dass er Besuch bekam.

Kaum das der Thronfolger sicher sein konnte, dass seine geliebte Wölfin schlief, verließ der InuY-oukai das Gemach seiner Liebsten, denn er musste unbedingt mit einem bestimmten Drachen re-den. Er hatte eine Entscheidung getroffen und nur der alte Drache konnte ihm dabei helfen.

So machte er sich auf den Weg, um ihn zu suchen und wurde dann zu den geheimnisvollen Räumlichkeiten gebracht.

„Taishakuten-sama, habt Ihr einen Augenblick Zeit für mich?“, fragte der Thronfolger, nachdem er eingetreten war. Er hatte zwar angeklopft, doch er bekam einfach keine Antwort von innen. Deswe-gen entschied er sich einfach einzutreten.

„Sicher, Sesshoumaru. Was habt Ihr auf dem Herzen?“, sagte der angesprochene Drache und legte Shigeru eine Hand auf die Schulter. „Ich denke du kommst ohne mich klar, oder?“, fragte Taishakuten bei seinem Freund nach.

Shigeru nickte nur. „Geh ruhig, ich denke das es hier noch eine Weile dauert.“, sagte der südliche Lord zu Taishakuten.

„Gut, dann komme ich später wieder.“, sagte der ältere der beiden Drachen. „Lasst uns etwas spazie-ren gehen, Sesshoumaru, dabei redet es sich leichter.“, schlug er vor.

Sesshoumaru schluckte, als er auch Shigeru gesehen hatte, denn dieser Drache war ihm vorher nicht aufgefallen. Dennoch konnte er sich denken was sie taten und es tat ihm daher noch mehr Leid, dass er stören musste, aber nun war die beste Gelegenheit zu reden, da sein Schatz tief und fest schlief.

Als sie dann endlich an der frischen Luft waren, wiederholte der Drache seine Frage. „Was liegt dir auf dem Herzen?“

„Es tut mir Leid, dass ich Euch bei Euren Studien gestört habe, Taishakuten-sama, aber was ich auf dem Herzen habe, hat auch etwas mit Ena zu tun.“, begann der westliche Thronfolger dann zu schildern. „Ich wollte mich erkundigen ob Euer Angebot noch steht mir ein neues Schwert zu schmieden.“, fragte er dann nach. „Versteht mich nicht falsch. Es geht mir dabei nicht darum meine Macht zu vergrößern, sondern einfach nur um diese Person zu schützen, die mir lieb und teuer ist und Toukijin ist für sie wie Gift.“, versuchte er seine Absichten zu klären. „Ich bin mir fast sicher, dass es mit ein Grund gewesen ist, dass Enas Krankheit sich so stark und schnell in ihr ausgebrei-tet hat, denn das Youki Toukijins und Enas Youki passen einfach nicht. Das ist der Grund weswe-gen ich das Schwert in Eurem Tal gelassen habe.“, schloss er dann mit seinem Anliegen ab und hoffte dementsprechend Hilfe des Drachen zu bekommen.

Taishakuten hörte Sesshoumaru zu und musste dann leicht schmunzeln. „Ich kann zwar viel, aber allmächtig bin ich nicht.“, meinte der Drache dann erst mal. „Ich gehe dann einfach mal davon aus, dass du meine Worte falsch verstanden hast. Denn ich kann keine Schwerter schmieden. Das ein-zige was ich machen kann ist Totosai dazu zubringen schneller und effektiver zu arbeiten.“, erklärte der Drache. „Aber das mit dem Youki des Schwertes könnte was wahres sein, denn wir können uns einfach nicht erklären, warum das so plötzlich und vor allem so stark ausgebrochen ist.“ Taishakuten sah nachdenklich vor sich hin. „Ich bräuchte dann aber Material, das ich dem Schmied bringen kann.“, setzte er noch nach.

Sesshoumaru war die ganze Sache jetzt aber peinlich. Er war wirklich davon ausgegangen, dass Taishakuten das Schwert schmiedete und nun wurde Sesshoumaru auch richtig übel.

„Wenn Totosai das Schwert schmiedet, dann kann ich bis zum nächsten Sommer darauf warten.“, kam es gefrustet vom Thronfolger. „Aber dennoch benötige ich ein Schwert um meine Verlobte und wenn das Schicksal gütig ist, auch unseren Nachwuchs schützen zu können.“, sagte er dann leicht wehmütig.

„Keine Angst, das Schwert bekommst du noch bevor du mein Tal verlässt, das verspreche ich.“, sag-te Taishakuten und legte dem Thronfolger eine Hand auf die Schulter. „Wenn wir in zwei Tagen wieder zurück gehen, dann machen wir zwei einen Abstecher zu Totosai.“, sagte Taishakuten dann und lächelte leicht. „Keine Angst, wenn sie weiter so gute Fortschritte macht, dann steht auch ge-sundem Nachwuchs nichts im Wege.“, setzte er noch hinter her. „Außerdem werden Shigeru und ich sie in gewissen Abständen untersuchen, wo bei ich sie dann wohl immer für einige Tage hier zur Beobachtung haben möchte.“, erklärte er dann noch. „Aber da sind wir uns noch nicht einig.“, setzte er dann noch nach. Das er sie dann allerdings auch etwas unterrichten wollte ließ er dabei allerdings aus.

Sesshoumaru wollte den Worten Taishakutens nicht glauben. Nicht, dass er meinte, dass der Dra-chen log, aber der Thronfolger kannte Totosai und dessen Arbeitsmoral. Dennoch sagte er nichts weiter zu diesem Thema.

Als er dann hörte, dass er ganze zwei Tage frei hatte, freute er sich innerlich Löcher in den Bauch. Nicht weil er faul war, sondern weil er Ena etwas mehr seiner momentan begrenzten Zeit schenken konnte. „Ich weiß sehr zu schätzen was Ihr und Shigeru für Ena tut.“, sagte er und machte Anstalten zu einer leichten Verbeugung.

„Wenn Ihr der Meinung seid, dass Ena zu den Untersuchungen herkommen muss, dann werde ich Euch da keine Steine in den Weg legen.“, setzte er dann noch hinterher. Dennoch würde er sie im-mer zu den Untersuchungen begleiten, das schwor er sich.

„Das hatte ich auch nicht anders von Euch erwartet. Doch Ihr müsst Euch nicht verbeugen. Wir hel-fen gerne und vor allem, wenn es darum geht so junges Glück zu retten.“, erklärte Taishakuten dann und setzte noch hinterher. „Aber ich werde dann mal zurück zu Shigeru gehen. Er sagte vor-hin auch, dass seine Söhne nachher wieder mit den Erinnerungen weitermachen wollten, wenn Ena wieder aufwacht und es euch beiden Recht ist.“, sagte er dann noch und ging dann wieder Richtung Schloss zurück.

Sesshoumaru nickte nur als er die Worte Taishakutens hörte. Er war so von Dank und auch Glück durchflutet, dass er nicht wirklich wusste wie er es ausdrücken sollte. Denn solche Gefühle waren noch immer etwas fremd für den westlichen Thronfolger.

„Ich richte mich da ganz nach Ena. Wenn sie einverstanden ist, dann bin ich es auch.“, sagte er noch zu dem Drachen.

Als dieser wieder gegangen war, stand er noch eine Weile im Garten und überlegte. Sollte er das Gespräch mit Eiliko aufnehmen? Würde Ena noch so lange schlafen und vor allen Dingen, wie würde Eiliko auf dieses Thema reagieren?

Dennoch entschied er sich erst einmal zurück zu Ena zu gehen, um zu schauen ob sie noch schlief und wenn ja, ihr eine kleine Nachricht da lassen, damit sie nicht in Panik geriet, wenn sie aufwachen würde.
 

Als der westliche Thronfolger dann aber in das Zimmer seiner Liebsten kam, sah er mit Bestürzung, dass sie schon wieder erwacht war. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sie so schnell wieder wach sein würde.

„Mein Schatz!“, sagte er als er an ihr Bett trat. „Bitte verzeih mir, aber ich hatte noch etwas mit Taishakuten zu bereden.“, setzte Sesshoumaru dann noch hinterher, bevor er sie leicht küsste.

Ena erwiderte den Kuss nur zu gerne und lächelte dann, als Sesshoumaru den Kuss löste. „Das ist schon in Ordnung, Fluffy. Außerdem bin ich gerade erst wach geworden. Und konntest du alles klä-ren?“, fragte sie dann mit einem leichten Schmunzeln nach. Man merkte ihr an, dass sie ihm nicht böse war, weil er nicht da gewesen war. Immerhin war es auch etwas, das in ihrem normalen Alltag auch in dieser Form vorkommen würde, wenn sie zusammen lebten.

Sesshoumaru streichelte Ena liebevoll über die Wangen während sie zu ihm sprach. Er war froh, dass sie nicht böse auf ihn war und lächelte sogar, als sie die Frage stellte. „Ja, ich habe alles ge-klärt bekommen. Darüber hinaus habe ich erfahren, dass ich zwei Tage frei habe, da Taishakuten und Shigeru die Krankheit erforschen wollen.“, erklärte er dann seinem Schatz. „Zwei Tage, die wir gemeinsam verbringen und genießen können.“, kam es schwärmerisch von Sesshoumaru, wäh-rend er Ena an sein Herz drückte.

„Zwei ganze Tage?“, kam es fragend und mit strahlenden Augen von der östlichen Prinzessin. Das konnte sie nicht fassen, denn sie war davon ausgegangen, dass sie noch am Abend wieder abrei-sen würden. „Das ist schön.“, sagte Ena und man hörte dass sie mehr als nur glücklich war. „Ich liebe dich, mein Fluffy!“, setzte sie noch nach, während sie sich richtig an ihn schmiegte. Ja, sie drückte sich regelrecht an ihn dran und man merkte dass sie regelrecht nach seiner Nähe gehun-gert hatte. „Nur schade das ich die meiste Zeit noch im Bett sein muss.“, meinte sie dann. Denn auch die Mahlzeiten nahm sie noch immer alleine ein.

„Zwei Tage und die gehören nur uns.“, bestätigte Sesshoumaru die Frage der jungen Prinzessin. „Ich liebe dich auch, mein Sonnenschein!“, sagte Sesshoumaru nach dem Liebesgeständnis von Ena und er war sehr glücklich, dass sein Schatz sich so an ihn schmiegte. Er genoss es richtig sie an sich zu spüren. Aber als er dann hörte, dass Ena traurig war, weil sie noch so lange im Bett lie-gen musste, rollte er sich einfach über sie. „Das ist doch nicht so schlimm mein Liebling! Dann blei-ben wir eben beide im Bett liegen.“, waren seine Worte, bevor er sie ein weiteres Mal küsste und leicht über ihr Gesicht streichelte.

Als er sich über sie rollte sah Ena ihn mit großen Augen an und als sie seine Worte hörte war ihr nach Lachen, das aber durch den Kuss unterbunden wurde. Deswegen holte sie das jetzt nach. Und es tat ihr gut mal wieder zu lachen, vor allem weil es seit langem ein ungezwungenes Lachen war, das tief aus ihrer Seele kam. Sesshoumarus Streicheleinheiten genoss die junge Prinzessin und nun begannen ihre Hände seine Arme hinauf zu streichen. Sie hatte eigentlich vor seine Schultern und vielleicht die Brust zu massieren und zu streicheln, doch leider wurde sie darin be-hindert.

„Meinst du nicht, dass du die Rüstung hier ablegen kannst?“, kam es dann fragend und mit einem leichten Lachen von ihr. Es war ja nicht so, dass sie es nicht von ihm kannte. „Oder befürchtest du Gefahr für mich?“, meinte sie dann leicht schelmisch, weil sie ihn nicht verletzten wollte mit dieser Frage, denn immerhin war sie zweideutig.

Für Sesshoumaru war es schon fast ein kleines Wunder, als seine Liebste anfing zu lachen. So herzlich hatte er es wirklich schon lange nicht mehr gehört. Das war der Grund warum er nicht ein-schritt, denn er ahnte weswegen sie so herzlich gelacht hatte.

Sesshoumaru genoss es ebenfalls von seinem Schatz gestreichelt zu werden, aber als er ihre Fra-ge hörte, konnte er nur lächeln. „Wenn ich bei dir bin, dann bist du nie in Gefahr.“, sagte er dann zu ihr und ließ außer Acht, dass er selbst für sie zur Gefahr werden könnte. Zumindest bis zur Ehe-schließung.

So kam es, dass er sich, ohne weiter darüber nachzudenken die Rüstung auszog und sich wieder über Ena beugte. „Besser?“, wollte er es dann von seiner Herzdame wissen, während er ihr zärtlich über den Hals streichelte.

„Viel besser.“, meinte Ena dann nur und schwieg zu seinen ersten Worten, da sie ihn nicht verletz-ten wollte. Ein kurzer wohliger Seufzer entglitt der jungen Youkai, als er ihr über den Hals streichel-te. Sie genoss seine Berührungen, ließ nun aber ihrerseits die Hände auf Wanderschaft gehen und begann sanft über seine Schultern und seine Brust zu streichen, dabei sanft die Muskeln nach-zeichnend.

„Dann ist gut!“, schmunzelte Sesshoumaru, während er sie erneut küsste. Ein leicht genussvolles Knurren entrang sich seiner Kehle, als er spürte, wie Ena ihn über die Schulter und die Brust strich, denn dieses Gefühl war einfach atemberaubend.

Er dagegen ließ seine Hände für einen Augenblick auf Enas Hals und spürte das Pulsieren ihres Pulses und das fand er einfach nur fantastisch. Nachdem er den Kuss gelöst hatte, küsste er dann auch die pulsierende Ader, um zu testen wie stark diese schlagen konnte.

Ena genoss diese Zuwendung, allerdings konnte sie nun nur seinen Rücken streicheln. Was sie im ersten Moment dann auch tat, aber als er sich länger ihrem Hals widmete wanderten ihre Hände über seinen Hals hinauf zu den Ohren, welche sie aber in Ruhe ließ, um sich letztendlich in seinen Haaren zu verfangen.

Es dauerte eine kleine Weile, aber je länger Sesshoumaru sich dieser Ader widmete, desto stärker pulsierte diese und langsam begann die junge Youkai in einen kleinen Rausch zu verfallen.

Der Thronfolger seufzte wohlig, als er die Zuwendung Enas spürte. Er fand es einfach nur schön, aber dennoch wollte er sich den Gefühlen nicht hingeben, da sie erstens NOCH nicht seine Frau war und zweitens war sie noch immer sehr schwach. Er konnte sich denken, dass dies auch der Grund war, weswegen sie so empfänglich war für seine Zärtlichkeiten. Er stoppte augenblicklich mit seiner Liebkosung auch wenn er wusste, dass er der Spielverderber war.

„Wir dürfen nicht!“, sagte er bedauernd zu seinem Schatz, dennoch streichelte er über ihr Gesicht und küsste sie auf den Mund.

Ena jedoch, war nicht empfänglich für seine Worte und seinen Kuss verstand sie dann auch als weitere Herausforderung sich ihm zu schenken. Das war dann auch der Grund weswegen sie den Kuss intensivierte.
 

Ein Drache war auf den Weg zu einem der Gemächer. Er wollte sich einfach mal nach dem Befin-den einer der dortigen Wesen erkundigen. Dies war auch der Grund, weswegen er anklopfte, doch anstatt einer Aufforderung den Raum zu betreten, konnte er nur Geräusche hören, welche ihn oh-ne weitere Bedenken, die Tür öffnen ließ.

Was er dann sehen musste gefiel ihm sogar nicht. Ja, hatten die beiden jetzt vollkommen den Ver-stand verloren? Er konnte nicht glauben was er da sehen musste.

~Shigeru, du musst sofort zu Ena kommen.~, richtete er seine Gedanken an den südlichen Lord.

„Sagt mal spinnt ihr beiden.“, brüllte Taishakuten die beiden an, während er Sesshoumaru ohne weitere Probleme vom Bett stieß und dann einen Bannkreis um das Bett und Ena errichtete. „Habt ihr beide den Verstand verloren?“, brüllte er dann weiter. Er konnte einfach nicht fassen, was er da gerade erleben musste. „Mach dass du raus kommst, Sesshoumaru. Du wirst auf dem Trainigsge-lände auf mich warten.“, kam es in einem sehr strengen Befehlston vom Drachen. Dieser ließ dem Thronfolger noch nicht einmal die Chance einer Wiederrede.

Sesshoumaru hielt seinen Schatz ganz fest und stieg sofort in den leidenschaftlichen Kuss seines Schatzes ein, denn ein Kuss in Ehren, konnte niemand verwehren. Aber als er dann merkte, dass Ena etwas vollkommen anderes wollte, löste er sich keuchend von ihr, denn auch für ihn war es unglaublich schwer die Fassung zu bewahren.

Dummerweise kam aber auch gerade in diesem Moment der Drache ins Zimmer und Sesshoumaru flog vom Bett. Er begriff gar nicht so recht, was mit ihm geschah und auch nicht warum Taishakuten so ausflippte. Durfte er jetzt nicht einmal seine Verlobte küssen?

Vollkommen perplex war er schon als er aus dem Zimmer geschmissen wurde und ihm zugewiesen wurde ins Tal zu gehen. „Was?“, wollte er schon fragen, aber da wurde ihm die Tür schon vor die Nase zugeschlagen.
 

Da der südliche Lord etwas Schlimmes bei Ena vermutete, machte er sich sofort auf den Weg zum Zimmer der Prinzessin. Aber er war verwundert, als ihm der Thronfolger des Westens entgegenkam.

„Was ist passiert?“, fragte er, bekam aber keine Antwort, sondern nur ein undefinierbares Grummeln. Das war auch der Grund weswegen er dann schneller zu Enas Zimmer ging und dann bei Taishakuten nachfragte, was passiert war.

Taishakuten erzählte dem südlichen Lord was passiert war und weswegen Ena nun wir paralysiert auf dem Bett saß. Doch egal was die beiden Männer versuchten, sie bekamen keine Antwort von der jungen Prinzessin.

Hatte der Thronfolger etwa gegen ihren Willen gehandelt? War er dem Rausch der Liebe verfallen? Wenn ja, dann würden sie die beiden nicht mehr zusammen lassen können. Das wäre einfach zu gefährlich für die beiden.

„Ich denke das Sesshoumaru erst einmal bei dir im Tal bleiben sollte.“, meinte Shigeru zu Taishakuten. Die beiden hatten zwar keine Verletzungen gefunden und noch immer reagierte Ena nicht auf die beiden.

„Ja, ich denke das es besser so ist.“, sagte Taishakuten. „Ich werde dann mal Etsu holen, damit Ena jemanden zum reden hat.“, setzte er noch nach.

„Den einzigen zum reden habt Ihr gerade aus meinem Leben gerissen.“, kam es plötzlich und un-vermittelt vom Bett. Ena hatte alles verstanden, bis auf eine Tatsache. Warum wurde Sesshoumaru für etwas bestraft, das eigentlich ihre Schuld war? Traurig sah sie auf die Bettdecke. „Er hat mir nichts getan. Ausser das er mich vor mir und meiner Sehnsucht beschützen wollte. Ist das etwa ver-kehrt?“, forderte sie dann zu wissen.

Shigeru und Taishakuten sahen sich einfach nur an. Das konnten beide nicht glauben, was Ena da sagte. Wie hatte Sesshoumaru es geschafft sie das sagen zu lassen?

„Womit hat er dir gedroht, Ena?“, verlangte Taishakuten zu wissen. Eins wusste er, dass das Trai-ning für Sesshoumaru noch härter sein sollte, als normal. Er würde nicht verzeihen, was der Thron-folger mit der unschuldigen Prinzessin getan hatte.

„Du glaubst doch nicht, dass Sesshoumaru ihr droht.“, schritt nun auch Shigeru ein, der dem Thron-folger zwar viel zutraute, aber das nicht. „Um die Wahrheit schnell zu finden, sollten wir Shigekazu und Shun dazu holen.“, setzte er dann hinterher und orderte seine Söhne schon per Gedanken-übertragung zu Enas Zimmer.

„Das denkt Ihr doch nicht wirklich, Taishakuten.“, sagte Ena dann aufgebracht. „Er kann mir mit nichts drohen, denn wenn dann hätte ich ihn eher in der Hand.“, sagte Ena, welche noch immer der Ansicht war, das wenn dann nur sie Sesshoumaru drohen könnte und zwar mit Liebesentzug. Zwar würde ihr das auch schaden, aber ihn mehr treffen, als alles andere. „Ich stimme Shigeru zu. Las-sen wir das die Jungdrachen machen.“, setzte Ena nach.

Taishakuten wollte gerade etwas sagen, aber in diesem Moment klopfte es an der Tür und die bei-den Jungdrachen traten dann ein, als diese die Erlaubnis hatten dies zu tun.

„Du hast uns rufen lassen, Vater?“, fragte Shigekazu dann bei seinem Vater nach, aber es war nicht dieser der antwortete.

„Wir müssen herausfinden, was Sesshoumaru mit Ena angestellt hat.“, sagte Taishakuten und fand noch immer, dass er im Recht war, denn schließlich hatte er die Szene fast hautnah miterlebt.

„BITTE WAS?“, wollte Shun dann wissen. „Das kann nicht Euer Ernst sein. Er würde ihr nie wis-sentlich weh tun.“, kam es von dem südlichen Thronfolger, der ungläubig schaute.

„Hat er auch nicht. Er wollte mich vor einem großen Fehler bewahren.“, sagte Ena. „Aber man will es mir nicht glauben.“, meinte sie dann und saß beinah wie ein Häufchen Elend im Bett. „Bitte beweist es ihnen, dass es nicht Sess seine Schuld ist.“, flehte Ena dann die beiden Söhne Shigerus an.

Shun wechselte einen Blick mit Shigekazu und dann nickte er. „Ich setzte mich zu dir und dann beginnen wir mit der Projektion.“, sagte Shun, während er sich zu Ena auf das Bett setzte. Es dauer-te auch nicht lange, da kamen die ersten Bilder.

Alle Anwesenden sahen nun genau hin und sie waren gespannt, was sie da zu sehen bekamen. Sie sahen, wie der Thronfolger die Prinzessin im Arm hielt, sie küsste und dann aber warnte, dass sie nicht zu weit gehen durften.

Auch sahen sie, dass die Initiative von der Prinzessin ausging und nicht von Sesshoumaru und was Taishakuten zu sehen glaubte, stellte sich als Finte heraus, denn als dieser ins Zimmer ge-stürmt kam, hatte sich der Thronfolger von Enas Lippen gelöst und es sah so aus, als wollte er et-was sagen.

„Da habt ihr ihm unrecht getan!“, war daraufhin nur von Shun zu hören. „Die Bilder beweisen, das Sess sich sehr wohl im Griff hat und Ena nichts zu leide getan hat.“, erklärte er und seine Stimme war irgendwo zwischen sauer und strafend angesiedelt.

„Stimmt. Dann werde ich mich wohl bei ihm entschuldigen müssen, für mein rüdes Verhalten. Aber aus meiner Sicht der Dinge, sah es leider anders aus.“, sagte Taishakuten und verließ dann den Raum, um Sesshoumaru zu suchen.

„Danke, dass ihr mir geholfen habt Sess’ Unschuld zu beweisen.“, sagte Ena dann zu den beiden südlichen Prinzen.

„Das solltest du wohl tun.“, sagte Shigeru, der zwar davon ausging, dass Sesshoumaru etwas getan hatte, was Ena vielleicht nicht wollte. Aber dennoch ging er nicht davon aus, dass der Thronfolger die Prinzessin bedroht hatte oder ihr absichtlich wehgetan hatte.

„Du hast ihn doch auch beschuldigt, oder?“, fragte Shigekazu seinen Vater, bevor er sich an Ena richtete. „Das haben wir doch gerne gemacht.“, sagte er dann zu der Prinzessin.

„Wir lassen doch nicht zu, dass unser Freund umsonst bestraft wird.“, sagte Shun zu Ena und setz-te sich dann auf die andere Seite des Bettes. „Dann geht euch mal entschuldigen.“, setzte er dann noch hinterher und sah seinen Vater böse an.

„Nein, mein Sohn, das habe ich nicht. Denn ich wusste zu dem Zeitpunkt noch nicht einmal, was passiert war. Ich habe Sesshoumaru im weggehen angetroffen und er war nicht gerade glücklich.“, sagte Shigeru auf die Anschuldigung seines Sohnes. „Das muss Taishakuten alleine ausbaden.“, meinte er dann und ging zur Tür. „Ich denke, dass es noch etwas dauern wird, bis sie wieder kom-men. Du solltest dich etwas ausruhen, nach dem Schrecken, Ena. Wir sehen uns dann später wie-der.“, sagte Shigeru und war dann schon zur Tür raus.

Ena war nicht nach reden zu Mute, sie fühlte sich einfach schlecht, weil Sesshoumaru wegen ihr Ärger hatte. „Wie immer, bin ich nur für Ärger zu gebrauchen.“, wollte Ena nur denken, sprach es aber leider auch laut aus.

Shun und auch Shigekazu wollten den Worten ihres Vaters zwar nicht wirklich glauben, aber sie sagten auch nichts weiter dazu. Auch wollten sie Ena nicht noch mehr unnötig aufregen.

„So darfst du das nicht sehen Ena.“, sagte Shun sofort, als die beiden Jungdrachen die Worte Enas vernahmen.

„Genau!“, sagte jetzt auch Shigekazu. „Du kannst doch nichts dafür, wenn die alten Herren zu dem falschen Schluss kommen und nur weil ihr euch geküsst habt.“, setzte er dann noch hinterher.

Ena konnte nur einmal kurz schnauben, als sie die Worte der beiden hörte. „Wisst ihr, das ist doch nicht das erste Mal, dass er wegen mir Ärger hat. Immer wieder kommt es wegen mir zu Problemen und Ärger und das alles nur, weil er mich kennt und er sich dann doch irgendwann in mich verliebt hat. Ich bin es aber nicht Wert, dass er mich liebt, denn ich mache nur Probleme. Vielleicht hätte Neji etwas fester schubsen sollen, dann hätte jetzt keiner wegen mir irgendwelche Sorgen und Probleme.“, sagte Ena dann resignierend und fast im gleichen Moment verschlechterte sich auch wieder ihr Zustand.

Shun und Shigekazu konnten nur seufzen, als sie die Worte Enas hörten und beide wussten nicht so wirklich was sie sagen sollten.

„So darfst du das nicht sehen, Ena.“, sagte Shun erneut. „Sess hat dich als Kind schon immer sehr gemocht. Auch wenn er versucht hat das zu vertuschen, aber uns ist es aufgefallen.“, erklärte er dann seiner Freundin. „Als Sesshoumaru dann so kaltherzig wurde, warst du es, die sein Herz mit Liebe erfüllte und es auftaute. Wir haben alle gedacht unseren Freund zu verlieren, als seine Mutter ihn unter ihre Fittiche nahm. Aber nur durch dich ist er für uns ein Freund geblieben und hat sich nicht von uns abgewandt.“, versuchte er dann die Prinzessin aufzuklären.

Allerdings gefiel es beiden nicht, dass der Gesundheitszustand Enas sich verschlechterte. Das war auch der Grund weswegen sie ihren Vater zurückbeorderten.

„Das mag ja alles sein. Aber damals hat er auch nicht ständig wegen mir Probleme gehabt. Ich weiß, einfach nicht warum, dass alles so plötzlich kam.“, meinte Ena und seufzte einmal tief. „Es begann alles so schön und ich dachte wirklich damals dass ich träumen würde, als er mir seine Liebe ge-stand. Doch mit einem Schlag wurde alles anders. Plötzlich wurde ich zu einem Druckmittel gegen ihn. Das wollte ich nicht. Dann dieser dämliche Vertrag, Nera und all das andere Leid… Jungs, es ist zu viel für mich gewesen.“, sagte sie und begann zu weinen. „Ich weiß, dass ihr mich nur als starke Persönlichkeit kennt, aber das bin ich bei weitem nicht mehr. Ich kann das einfach nicht mehr verarbeiten. Es ist zu viel geworden. Immerzu Fehler, Ärger, Probleme und vor allem Vorwürfe. Das kann doch keiner aushalten. Ich kann das nicht mehr aushalten.“, kam es dann leise von ihr.

Shun und Shigekazu seufzten nur, als sie die Worte Enas hörten. Es war schon schön, dass Ena sich ihnen öffnete, aber dennoch wäre es ihnen wohler gewesen wenn eine Frau bei ihnen gewe-sen wäre.

~Was machen wir jetzt?~, fragte Shigekazu bei seinem Bruder nach, denn dieser war vollkommen ratlos.

~Ich habe keine Ahnung, Bruderherz~, antwortete Shun, aber er brauchte auch nicht mehr darüber nachzudenken, denn die Tür ging auf und drei Youkai betraten das Zimmer.

Einer der Youkai ging sofort auf Ena zu, denn dieser hatte gesehen dass es Ena nicht besonders gut ging. Jener Youkai wurde zwar aus dem Zimmer Enas verwiesen, aber nun war er wieder da.

Nachdem dieser Youkai gegangen war, lief er erst einmal ziellos durch die Gegend und das obwohl er sein Ziel eigentlich kannte. Aber dennoch hatte er keine Eile, denn er musste seine Gedanken erst einmal ordnen.

So kam es, dass er eingeholt werden konnte und nach einem Gespräch zum südlichen Schloss zurückkehrte, da er wusste wie sehr er gebraucht wurde.

„Was ist hier los?“, fragte ausgerechnet der Youkai, welcher hier für diese unnötige Unruhe gesorgt hatte.

Die beiden Brüder sahen sich kurz an und sahen dann zu Ena, welche ihre Augen geschlossen hatte und wieder etwas flacher atmete. Doch noch immer weinte sie und dann taten die beiden et-was, das sie normalerweise nicht machen würden. „Bitte verzeihe uns, Ena, aber es ist für deine Gesundheit besser.“, sagte Shigekazu zu der Youkai im Bett und dieses Mal begann er mit der Pro-jektion.

Ena nickte nur hilflos. Was sollte sie auch schon groß machen? Wenn die beiden meinten es sei besser für sie, dann würde sie ihnen vertrauen. Doch dieses Nicken ließ auch wieder ein schmerz-haftes Zischen folgen. ‚Ich sollte mich einfach nicht bewegen.’, dachte sie sich und hoffte darauf, dass diese Schmerzen bald nach ließen.

Sesshoumaru wusste im Moment nicht was hier vorgefallen war. Aber er mochte die Tränen seines Schatzes überhaupt nicht sehen. Das war für ihn einfach zu viel, denn sie sollte im Moment nicht unnötig weinen müssen.

Als er dann die Bilder sah, welche Shigekazu projizierte, stockte ihm der Atem. Dachte sie denn noch immer so? Wie oft musste er ihr denn noch sagen, dass diese Schicksale nichts mit ihr oder ihm zu tun hatten? Er wusste nicht wie er darauf reagieren sollte.

„Ena!“, konnte er nur mit einem Seufzer sagen. „Du bist das Beste was mir je passiert ist.“, sagte er dann zu seinem Schatz. „Was passiert ist, das können wir nicht mehr rückgängig machen und es ist auch nicht deine Schuld.“, setzte er dann noch hinterher. Er hob die Hand, um Ena die Tränen vom Gesicht zu wischen und küsste sie leicht auf die Wange. Dass auch noch die Drachen im Zimmer waren, verdrängte er in diesem Moment. Jetzt war es wichtig das er seine geliebte Wölfin beruhigt bekam, damit sie sich nicht unnötig schadete.

Ena sagte zu all dem nichts. Sie war einfach nicht fähig zu antworten, denn dann hätte sie sich ver-raten. Hätte allen gezeigt, wie zerbrechlich sie in diesem einen Moment war. Das sie einfach kaum noch Kraft besaß, all das zu verarbeiten. Das dieses immer mit sich alleine auszumachen, sie bei-nahe auffraß.

Doch es gab einen im Raum, der den Sinn hinter diesen Worten und Bildern verstand. Deswegen begann dieser auch mit der Analyse der Bilder.

„Du wirst so nicht weit bei ihr kommen, Sess. Zumindest nicht im Moment.“, begann Shigekazu dann. „So wie es aussieht, hat sie sich in den letzten zwei Jahren seelisch aufgerieben. Dann diese schlimme Krankheit, welche auch an den Kräften ihres Körpers gezerrt hat.“, mit einem Seufzer machte der Jungdrache ein Pause. „Ich würde mal sagen, das Ena mehr als nur ärztliche Betreu-ung und Liebe braucht. Es müssen geordnete Verhältnisse her und das so schnell wie nur irgend möglich. Sie muss Zeit finden, um ihre Seele wieder mit sich selbst in Einklang zu bringen.“ Shige-kazu machte eine weitere Pause. „Ich nehme einfach mal an, dass diese Sehnsucht, welche sie vorhin hatte, das nur zu deutlich gemacht hat. Sie kann ihre Gefühle nicht mehr so kontrollieren wie wir es gewohnt sind und das macht ihr selbst auch Angst. Deswegen auch die ständigen Selbst-vorwürfe.“, endete er dann und man merkte das er das nicht gut fand.

Sesshoumaru hörte Shigekazu sehr genau zu, aber er wusste in diesem Moment nicht was Shige-kazu damit sagen wollte. Er hatte doch schon versucht sie zu beschützen. Was sollte er denn noch machen?

„Willst du damit sagen, dass sie einen Ort benötigt wo sie sich richtig nieder lassen kann und sich wohl fühlt?“, fragte er dann nach, da er es wirklich nicht verstand.

„Ja, das will ich sagen.“, sagte Shigekazu dann. „Ena leidet im Moment nicht nur unter den Folgen der Krankheit, sondern auch darunter, dass sie kein richtiges zu Hause mehr hat.“, setzte Shigeka-zu seine Erklärung fort. „Ich denke mal, dass dein Vater ihr deshalb diese Aufgaben gegeben hat, damit sie sich integriert fühlt und nicht nur geduldet.“, meinte er und seufzte einmal tief. „Um es auf den Punkt zu bringen. Sie sollte so schnell wie möglich zur Ruhe kommen und ein geregeltes Le-ben führen können. Am besten mit Aufgaben, die ihr zeigen, dass sie gebraucht wird und dass man auch auf ihre Bedürfnisse eingeht. Das heißt aber nicht, dass du sie sofort heiraten sollst. Aber viel-leicht endlich mal einen festen Termin ins Auge fasst.“, setzte er noch nach und lächelte leicht.

Ena zuckte nur unter den Worten des Drachen zusammen. Wie recht er doch hatte. Ruhe, wäre das was sie brauchte, um ihre Seele zu heilen. Ruhe und die Nähe ihres Liebsten. Es müsste nicht das westliche Schloss sein, ihr würde auch eine kleine Hütte irgendwo reichen. Nur kein Ort mehr, wo man ihr ständig Vorwürfe macht.

Sesshoumaru hörte erneut sehr genau zu und sein Herz wurde ihm schwer. Er hatte immer ange-nommen, dass Ena sich im Schloss seines Vaters, was ja auch irgendwie sein Schloss war, wohl-fühlte. Hatte er sich denn so geirrt?

„Heißt dass, du fühlst dich bei uns nicht wohl, Ena?“, fragte er dann nach, denn er musste einfach Gewissheit haben. Was den Termin anging, da war er sich sicher, dass dieser schnell gefunden werden könnte, denn er war mit jedem ihrer Vorschläge einverstanden. „Ich werde alles tun, um dich glücklich zu machen, das schwöre ich dir.“, setzte er dann sehr enthusiastisch hinterher.

Dennoch gab es etwas, dass er von seinem momentanen Trainer wissen wollte. „Gibt es eine Mög-lichkeit, wie ich mein Training absolvieren aber trotzdem auch für Ena da sein kann?“, stellte er sei-ne Frage an Taishakuten.

Ena schüttelte nur leicht mit ihrem Kopf. „Nicht in diesen kalten und trostlosen Räumen.“, sagte sie dann. „Aber ansonsten schon. Nur macht mir dieses Hin und her zu schaffen. Ich möchte endlich ruhig schlafen können, ohne dass ich aufwache und alles wieder in einem Gefühls- und Streitcha-os endet. Davon hatten wir in der letzten Zeit einfach zu viel. Außerdem bin ich oft einfach nur ein-sam, was wohl daran liegt, das ich mir erst neue Freunde bei euch suchen muss. Doch das wird schon.“, meinte sie dann und hoffte das sie ihm nicht einen vor den Latz geknallt hatte.

Als Ena dann geendet hatte nutzte Taishakuten die Gelegenheit, um dem Thronfolger die Wahrheit zu sagen. „Normalerweise nutzt das Training nichts, wenn du sie ständig siehst. Aber wir können einen Kompromiss machen. Vier Tage Training und dann drei Tage am Stück für euch.“, sagte er dann und lächelte leicht. „Allerdings abends eine Stunde Meditieren.“, setzte er noch hinterher.

Sesshoumaru fühlte sich keineswegs vor den Kopf gestoßen als er die Worte Enas hörte. Ja, seine Räumlichkeiten waren wirklich sehr spartanisch eingerichtet, aber für ihn hatte es immer gereicht. Am schlimmsten, aber war sein Schlafgemach, doch er hatte es eh nur zum Schlafen gebraucht, also warum hübsch einrichten? Das wollte er damals einfach nicht, bis Ena dort zum ersten Mal provisorisch Blumen wachsen ließ. Erst da hatte er verstanden dass es wichtig war, dass man sich in seinen eigenen vier Wänden wohlfühlen sollte und es nicht einfach nur auf Sparflamme einrich-tete.

„Ich finde auch, dass es sehr kalt in meinen Räumlichkeiten ist.“, gab er daher offen und ehrlich zu. „Aber vielleicht hast du ja Lust alles zu verschönern, so dass wir uns beide dort wohlfühlen.“, sagte Sesshoumaru dann ohne zu ahnen, dass dies schon längst passiert war. „Ich möchte, dass du dich im westlichen Schloss wie zu Hause fühlst. Es soll für dich wie ein Zuhause werden, sofern du es möchtest, sofern du mich möchtest.“, kamen die Worte und man konnte sogar einen kleinen Hei-ratsantrag heraushören, wenn man genau zuhörte.

„Und neue Freunde findest du bestimmt ganz leicht.“, setzte er zuversichtlich hinzu. „Kagome zum Beispiel ist dir doch bestimmt auch ans Herz gewachsen, oder? Dann ist da noch Rin und Lyra ho-len wir auch dazu, wenn du bei mir bleiben magst und dann wirst du sehr schnell sehen, wie schön das Leben auch für uns beide sein kann.“, mit diesen Worten schenkte er ihr einen Kuss und hoffte irgendwie ein Zeichen zu bekommen, dass sie zustimmen würde.

Shigeru derweil winkte seine Söhne heraus, denn bei der privaten Besprechung sollten nicht zu viele Ohren zuhören und so kam es, dass das Paar dann auch wieder alleine war, denn auch Taishakuten ging für diesen Moment aus dem Zimmer.

Shigekazu und Shun grummelten innerlich, denn sie hätten zu gerne gehört was die beiden, da gerade besprachen. Aber eines wollte Shun dann wissen. „Was ist mit ihrem Zustand?“, fragte er bei seinem Vater voller Sorge nach.

„Das sehe ich mir gleich an, denn erst sollen sie das klären und von jetzt auf gleich wird es ihr nicht besser gehen.“, erklärte Shigeru ernst.

Ena hatte dem westlichen Thronfolger genau zugehört. Doch sie wusste im ersten Moment nicht was sie von seinen Worten halten sollte. Während des Kusses ließ sie diese noch einmal Revue passieren und zögerte das Ende des Kusses absichtlich raus.

‚Er gibt zu, dass es kalt in seinen Räumen ist?’, fragte sie sich innerlich. ‚Ich darf mich austoben, wenn ich es möchte…hmmm…wenn der wüsste.’, dachte sie sich und ein kleines Lächeln huschte über ihr Gesicht. So kam es das sie leicht lächelte, als der Thronfolger den Kuss wieder lösen muss-te, wegen Atemnot.

Doch im ersten Moment wusste sie nicht, was sie denn nun sagen sollte. Denn seine Worte hatten sie schlicht sprachlos gemacht. Er hatte etwas freiwillig zu gegeben und sie darum gebeten die Räumlichkeiten zu verändern. Das war in diesem Moment einfach zu viel für Enas eh schon gebeu-telte Gefühle. Deswegen war dann auch ihre Antwort nicht gerade diplomatisch und das was sich jemand der einen Heiratsantrag versteckte, erwarten würde.

„Dummkopf!“, begann Ena und weinte dann wieder. „Ich habe nie gesagt dass ich dich nicht will. Sicher will ich dich noch.“, fuhr sie fort und achtete dabei nicht auf die Anzeichen und Warnungen ihres Körpers. Sie war einfach nur glücklich und dadurch entstand ohne ihr zutun wie von Geister-hand eine kleine Herbstblume in der Nähe des Fensters. „Ich wollte diese Auszeit damals nur um zur Ruhe zu kommen, damit ich….“, weiter kam Ena nicht, denn nun forderte ihr Körper seinen Tri-but und zwang sie zu einer Ruhepause. Die junge Prinzessin konnte es nicht verhindern, dass sie plötzlich ohnmächtig wurde, denn sie hatte ihre wenigen Reserven ungewollt aufgebraucht. Denn dass sie eine Blume hatte wachsen lassen, hatte sie nicht bemerkt, da dies ihr Teil der Kräfte getan hatte, der mit dem Unterbewusstsein verbunden war.

Der Thronfolger merkte sehr wohl, dass Ena während des Kusses lächelte und sein Herz ging auf, als er dieses zu Gesicht bekam, nachdem er den Kuss beendete. Er saß da und schaute sie einfach nur an. Sicher, er hätte gerne eine Antwort erhalten, aber er würde sie zu nichts drängen.

Auch wenn sie ihn als Dummkopf titulierte, so störte es ihn nicht im Geringsten, denn irgendwie hatte sie seine Frage mit einem ja beantwortet ‚Dummkopf! Ich habe nie gesagt dass ich dich nicht will. Sicher will ich dich noch.’, waren ihre Worte und sein Herz ging förmlich vor Glück auf. Er hätte sie für diese Worte am liebsten in den Arm genommen und sie innig geküsst, aber er ließ sie weiter-reden, da er ahnte, dass noch etwas nachkommen würde. Auch er hatte nicht bemerkt, dass die öst-liche Prinzessin eine Herbstblume hatte wachsen lassen.

Er war vollkommen erschrocken, als sein Schatz plötzlich zusammengebrochen war. „ENAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA!“, konnte Sesshoumaru nur brüllen. Das konnte doch nicht sein? Warum war sie plötzlich zusammengebrochen? Hatte er ihr zuviel abverlangt?

„TAISHAKUTEN, SHIGERU!“, brüllte er dann noch und hoffte, dass einer der Herren kommen wür-de, um seinen Schatz zu helfen.

Bevor der Name des südlichen Lords verklang, öffnete sich schon die Gemachtür und beide geru-fene Drachen traten ein. Shigeru hatte gemeinsam mit Taishakuten in der Nähe des Gemaches ge-wartet, denn immerhin wollte der südliche Lord ja noch Enas Zustand ermitteln. Als sie dann den Schrei des Thronfolgers hörten, rannten die zwei zum Gemach.

Shigeru konnte nicht glauben, was er da sehen musste. Denn sein Blick hatte sofort die junge Prin-zessin gestreift.

~Das sieht nicht gut aus.~, waren seine Gedanken an Taishakuten. ~Willst du oder soll ich nach-schauen?~, wollte er sicherheitshalber wissen.

Taishakuten sah sich hingegen im Gemach um. Dabei fiel sein Blick auf die Herbstblume am Fens-ter. Da sie ohne Erde war, konnte er sich denken, wer diese hatte wachsen lassen.

~Ich denke das wir das gemeinsam machen sollten. So wie es ausschaut, hat sie sich komplett ver-ausgabt.~, erklärte Taishakuten in Gedanken. Dabei nickte er mit dem Kopf Richtung Pflanze.

Shigeru verstand und gemeinsam sahen sie sich die Prinzessin an. Vorsichtig begannen sie ihr etwas Kraft zurück zugeben. Aber Taishakuten tat noch etwas, er ließ sie von der Ohnmacht in ei-nen traumlosen Schlaf gleiten. Dann erst waren die beiden empfänglich für Fragen.

Man merkte Ena beinahe sofort an, dass es ihr wieder besser ging. Denn ihr Atem wurde wieder ruhiger und vor allem kräftiger.

„Das hätte sie nicht tun sollen.“, sagte Taishakuten zu Shigeru und zeigte zum Fenster, wo die Blu-me blühte.

Shigeru folgte mit seinem Blick dem Fingerzeig des Drachen. „Ja, das muss sie gewesen sein, denn diese Pflanze war vorhin noch nicht da. Dabei weiß sie genau, dass sie ihre Kräfte nicht einsetzten darf. Ich habe ihr extra gesagt, dass sie damit ihr Leben aufs Spiel setzt, solange ihre Kräfte nicht Hundertprozentig wiederhergestellt sind.“, erklärte Shigeru und seufzte. „Entweder hat sie es unge-wollt getan oder sie ist lebensmüde.“, meinte der Drache dann noch und sah sich dann mit einem wütenden Knurren vom Bett konfrontiert.

Sesshoumaru war total ängstlich als sein Schatz einfach so weggekippt war. Noch immer hatte er seinen Schatz im Arm, aber dennoch rätselte er immer wieder, was der Auslöser dafür gewesen sein konnte. Allerdings ließ er die beiden Drachen in Ruhe arbeiten, denn er hatte zu beiden sehr gro-ßes Vertrauen.

„Kami, sei Dank!“, waren seine Worte, als er mitbekam, dass sein Schatz nun nicht mehr ohnmäch-tig war, sondern schlief. Als er dann die Worte der beiden Drachen vernahm schaute auch er zum Fenster und konnte die Herbstblume sehen. ‚Sie ist wunderschön.’, ging es ihm durch den Kopf, aber er war auch froh, dass er wusste, weswegen sein Herzblatt ohnmächtig geworden war.

Aber er konnte es nicht zulassen, dass die beiden Herren schlecht über Ena sprachen und auch noch so, als wäre sein Schatz nicht anwesend, als wäre er nicht anwesend. Ohne, dass er es wollte, begann er doch tatsächlich zu knurren.

„Ena ist nicht lebensmüde.“, sagte er dann zwischen zusammengebissenen Zähnen. „Sie ist krank und hat ihre Kräfte nicht unter Kontrolle.“, setzte er zähneknirschend hinterher.

Taishakuten konnte dem Thronfolger nur zu stimmen. „Ich denke auch nicht, dass sie es gewollt hat, Shigeru.“, meinte er darum.

Shigeru nickte nur. „Wir sollten sie schlafen lassen und ich denke, dass wir Etsu bei Ena lassen. Sie kommt sich im Moment so überflüssig vor.“, sagte Shigeru, der von dem Plan Taishakutens wusste.

„Ja, und wir beide…“, dabei sah der ältere der beiden Drachen den Thronfolger an. „…werden die Zeit nutzen und uns um das überflüssige Schwert kümmern. Und wenn das erledigt ist, wirst du meditieren und danach kannst du wieder hier her. Wenn du dich dann bitte von ihr verabschieden würdest. Sie wird vor morgen Mittag nicht aufwachen.“, sagte der Drache und grinste etwas schräg.

Sesshoumaru war erleichtert zu hören, dass wenigstens einer der beiden Drachen daran glaubte, dass sein Schatz dies nicht mit Absicht tat. Allerdings fand auch er, dass es wichtig war, dass Ena schlafen sollte, denn dies würde ihr bestimmt gut tun.

Wenig beigeistert war er allerdings, als er hörte, dass er nun gehen sollte. Das passte ihm über-haupt nicht. Dennoch sagte er auch nichts weiter dazu, weil er nicht undankbar wirken wollte. Au-ßerdem wusste er, dass Ena sicher wäre, wenn Etsu bei ihr war, denn die Wölfin behütete ihr Kind wie einen wertvollen Schatz!

So kam es dann, dass er Ena noch einmal leicht küsste. „Schlaf schön. Schlaf dich gesund, mein Engel.“, kamen die zärtlichen Worte, welche man auch aus seinen Augen herauslesen konnte. „Wir können los, Taishakuten-sama.“, sagte Sesshoumaru abschließend, nachdem er Ena über die Wange gestreichelt und sich dann vom Bett erhoben hatte. Noch ein letzter Blick auf die schlafende Schönheit und dann verließ er das Zimmer, denn er empfand es als befriedigend Ena eine Last zu nehmen und für Toukijin hatte er eh nichts mehr übrig. Ein Schwert, welches störend war auf Grund seiner Aura und seinem Schatz nur Unannehmlichkeiten bereitete.

Ena bekam von alledem nichts mit und schlief den Schlaf der Gerechten. Doch bevor Taishakuten ihm folgte, ging er noch einmal zum Bett und fasste Ena vorsichtig in die Haare. Mit Hilfe eines klei-nen Spruches konnte er das Haar samt Wurzel befreien, ohne dass die junge Frau etwas davon bemerkte. Vorsichtig verstaute er es in einem kleinen Beutel und folgte dann dem Thronfolger hin-aus. Er brauchte die Haare damit er ihrem Wunsch nachkommen konnte. Denn auch sie hatte ei-nen ähnlichen Wunsch wie der Thronfolger geäußert und die Haare mit Wurzel würden zusätzli-ches Material für diesen Wunsch ergeben.

Shigeru hatte diese Zeit genutzt, um einen Diener nach dem östlichen Paar schicken zu lassen. Er selber würde erst gehen, wenn diese hier eintrafen. Denn einer musste den beiden ja sagen was jetzt für die Prinzessin das Beste war.

Shigeru musste aber gar nicht so lange warten, denn kaum, dass ein Diener bei dem Paar war, lief die Fürstin des Ostens schon zu ihrer Tochter.

„Um Kamis Willen!“, kam es sofort ängstlich von der Fürstin während sie sich zu ihrer Tochter stürzte. „Was ist dir passiert, mein Kind?“, kam es sofort ängstlich, denn sie sah wie blass ihr geliebtes Kind doch war.

„Sie war nur etwas zu lange auf und hat vor lauter Glück ihre Kräfte nicht unter Kontrolle gehabt. Doch wenn sie etwas geschlafen hat, dann ist das alles wieder in Ordnung.“, erklärte Shigeru und sah dann zu den beiden Frauen. „Es wäre sehr zuvorkommend, wenn Ihr Euch um Ena kümmern würdet. Sesshoumaru musste leider dringend mit Taishakuten etwas erledigen.“, setzte er dann noch nach. „Und ich möchte sie ungern alleine lassen.“, fügte er noch zusätzlich an.

„Ach Kind, was machst du bloß für Sachen?“, kam es seufzend von der Fürstin, die zwar gerne hör-te, dass ihre Tochter glücklich war, aber es gar nicht gerne hatte, wenn sie ihre Kräfte einfach so einsetzte. Aber auf die Bitte Shigerus begann die Fürstin zu schmunzeln. „Aber natürlich bleibe ich bei meinem Kind und achte auf sie!“, kam es sofort von ihr. Somit änderten sich auch ihre Pläne. Ihre Tochter brauchte sie und sie würde ihr kleines Mädchen nicht im Stich lassen auch wenn das Mädchen gar nicht mehr so klein war.

„Mama ist da und passt auf dich auf, mein kleines Mädchen!“, sprach sie zu ihrer Tochter als ob die-se noch ein kleines Kind wäre.

Shigeru dachte er höre nicht richtig, doch er sagte in diesem Moment erst einmal nichts. ‚Ich werde mit Eiliko reden müssen. Wenn das so weiter geht, dann wird das Ena nicht gerade helfen.’, dachte er sich, laut jedoch sagte er: „Ich werde euch beide dann mal alleine lassen. Sollte sich etwas än-dern, dann lasst mich bitte sofort rufen.“, mit diesen Worten wandte sich der südliche Lord zum ge-hen.

„Ja, macht das, Shigeru!“, kam es in etwas zu hohen Oktaven von der Fürstin. Als dieser sagte, dass er gerufen werden wollte, wenn sich etwas veränderte, schnaufte die Fürstin nur. „Bei mir ist sie si-cher. Da wird sich nichts großartig verändern, du wirst sehen“, setzte sie leicht überheblich an, denn sie war sich sicher, dass ihre Tochter in diesem Augenblich nur sie brauchte.

„Mama wird dafür sorgen, dass dir nichts zustößt, mein kleiner Schatz!“, mit diesen Worten gab sie ihrer Tochter ein Küsschen auf die Wange.

Shigeru konnte nur mit dem Kopf schütteln und machte sich dann zu allererst auf den Weg zu sei-ner Gemahlin. Er musste erst einmal mit einer vernünftigen Frau reden und dann würde er mit Eiliko reden. Diese Bilder mussten erst einmal sacken. Das war echt nicht wahr. Wie gut das seine Suna mit beiden Beinen in der realen Welt stand und sein persönlicher Anker in dieser Welt war.
 

Sie waren gerade durch das Portal geschritten, als der Thronfolger sich schon wieder von dem Dra-chen verabschiedete. „Wenn Ihr nichts dagegen habt, dann würde ich gerne vorher am Wasserfall ein wenig meditieren.“, sagte er bevor er ging. Denn das was Sesshoumaru gerade im Schloss er-lebt und erfahren hatte, ging auch an ihm nicht spurlos vorbei und er musste einfach einen freien Kopf bekommen.
 

Es dauerte drei Stunden, dann war der Thronfolger wieder bei dem Drachen angekommen und war-tete nun darauf, was als nächstes passieren sollte, denn hier im Tal hatte der weise Drache Taishakuten das Sagen.

Taishakuten hatte die drei Stunden genutzt alles für die Vernichtung des Schwertes vorzubereiten.

„Euch ist schon klar, dass Ihr in einem Klingenkampf, dann wehrlos seid.“, begann der Drache. „Auch wenn ich mit Totosai rede, dann dauert es mindestens zwei Wochen ehe das Schwert fertig ist.“, erklärte Taishakuten, da er einfach die Unzuverlässigkeit mit einkalkulierte. Er wollte sicher sein, dass sein Schüler wusste was er da tat. „Was ist Euch das wichtigste? Noch wichtiger als Eu-rer eigenes Leben, das ihr diesen Schritt wagen wollt?“ Taishakuten stellte diese Fragen mit Absicht, denn es war schon oft passiert, dass Schüler sich nicht im Klaren waren was es bedeutete, denn auch hier mussten sie sich dann ohne Klinge behaupten.

„Ja, Taishakuten-sama, das ist mir bewusst.“, antwortete Sesshoumaru auf die Frage seines Meis-ters und auch was die anderen Fragen anging, da brauchte er nicht lange zu überlegen. Es gab nur eins was wichtiger war, als dieses Schwert.

„Ena und Rin!“, diese Antwort kam wie aus der Pistole geschossen. „Dieses Schwert… Toukijin… ist ein Schwert der Vernichtung… das Schwert eines bösen Onis und ich habe dafür keine Verwen-dung mehr.“, kam es voller Inbrunst und symbolisierte damit wie ernst es ihm war. „Ich möchte ein Schwert haben, welches nicht zum Angriff dient, sondern zur Verteidigung. Ich möchte meine ‚Frau‘ und meine Tochter beschützen. Ich möchte auch unsere Nachkommen beschützen, wenn Ena und ich welche haben.“, sagte er ergänzend. „Ich habe eine Familie, die es Wert ist zu schüt-zen, dazu eine Frau und eine Tochter, welche ich mehr liebe als mein eigenes Leben.“, erklärte er und beantwortete indirekt die uralte Frage seines Vaters auf die er bisher nie eine wirklich wahre Antwort gegeben hatte.

Taishakuten grinste innerlich, als er die Antwort hörte. Doch eines wollte er noch wissen, deswegen begann er dann auch wieder zu sprechen. „Das sind lobenswerte Ziele und eines großen DaiY-oukai würdig. Aber warum ist dieses Schwert dann überhaupt in Eurem Besitz? Denn so weit ich weiß, liebt Ihr Ena schon sehr lange. Warum also existiert dieses Schwert noch? Und vor allem was sollte es in seiner eigentlichen Bestimmung machen?“ Es war ja nicht so, dass der Drache die Hin-tergründe nicht kannte, doch bevor sein Schützling diesen Weg gehen konnten musste all das erst geklärt und eventuell bereinigt werden.

Sesshoumaru konnte nur Seufzen als er die Frage Taishakutens vernahm. Er glaubte zu wissen worauf er hinauswollte. Zumindest hoffte er dass es in der schlimmen Zeit angesiedelt war, an wel-che er nun denken musste und was er beinahe verdrängt hatte.

„Es ist nicht ganz leicht zu erklären.“, begann der Thronfolger deshalb zu schildern. „Anfangs war ich eifersüchtig auf meinen jüngeren Bruder, weil er Tessaiga von meinem Vater vererbt bekam und ich war damals sehr machthungrig und wütend. Um meinem kleinen Bruder das Schwert abneh-men zu können und ihn dabei vielleicht sogar zu töten, habe ich das Schwert anfertigen lassen.“, setzte er hinterher. „Doch nun weiß ich, dass Tessaiga nur für Yasha bestimmt ist und dass mein kleiner Bruder dies immer richtig einzusetzen weiß. Von daher ist Toukijin für mich sinnlos gewor-den, denn es macht nur Ärger und wie Ihr schon sagtet war dies auch mit Schuld daran, dass Enas Krankheit so stark ausbrach. Und ihre Gesundheit ist mir wichtiger, als irgendein Stück Metall das nur Unheil anrichtet.“, setzte Sesshoumaru dann hinterher, denn er hatte durchaus gemerkt, dass auch Kagome mit der bösen Aura Toukijins zu kämpfen hatte. Und nicht nur das, oftmals versagte es auch den Dienst, da es nur ein Reißzahn eines niederen Onis von Naraku war.

Taishakuten hörte wieder genau zu und lächelte dieses Mal allerdings auch sichtbar. „Ja, diese bö-se Aura hat einen großen Teil dazu beigetragen.“, erklärte der Drache. „Gut, dann werden wir es jetzt vernichten gehen.“ Mit diesen Worten drehte sich der Drache um und ging dann in Richtung eines eigentlich erloschenen Vulkans.

Sesshoumaru konnte nur nicken, als er die Worte Taishakutens hörte. „Sie soll nie wieder darunter leiden und auch meine Schwägerin nicht.“, sagte er und erklärte dem Drachen, dass er durchaus merkte das auch Kagome unter dem Schwert litt. Auch der InuYoukai hatte sich erhoben, um dem Drachen zu folgen, denn er konnte es kaum erwarten, das blöde Ding loszuwerden.

Eine geschlagene Stunde waren sie zu dem Vulkan unterwegs. Auf dem Weg dahin änderte sich die Natur des Tals zusehends. War es zu Beginn noch ein schöner Wald, der hier und da von sat-ten Wiesen abgelöst wurde und wo man auch allerlei Tiere und Fabelwesen antreffen konnte, so änderte sich das je näher sie dem Krater kamen. Die Wiesen und der Wald wurden immer karger und irgendwann von einer Steinwüste ersetzt, dort wurde die klare Luft immer giftiger und stickiger. Auch hörte man hier keine Tiere mehr, die Gegend wirkte vollkommen ausgestorben und wenn man richtig hinsah konnte man erkennen das der Weg nach oben von einem Haufen Knochen gesäumt wurden, die anscheint alle gescheiterte Vorgänger des InuYoukais waren. Nun es waren auch hier und da normale Tierknochen zu erkennen, aber die meisten waren je höher sie kamen Knochen von Youkai. Und als sie dann ganz oben am Lavasee angekommen waren konnte der Thronfolger erkennen, das dort anscheint schon einige gescheitert waren. Denn hier konnte man sehen das viele der verkohlten Überreste von Schwertern, Speeren oder anderen Waffen durchbohrt waren. Auch wurde die grüne Naturaura, welche das Tal bis dahin überwogen hatte von einer feuerroten und dunklen Aura des Feuers und des Todes abgelöst.

„Wenn du dann bitte an den See treten würdest.“, sagte der Drache und ging dann zu dem Thron-folger in der Hand einen Dolch. „Ich werde dich jetzt etwas am Arm ritzen, damit der Spruch wirksam wird, muss dein Blut, da es seine Macht kontrolliert, den Spruch verstärken. Dabei solltest du Tou-kijin über den See halten und das Blut sollte langsam über das nicht mehr benötigte Stück tropfen.“, erklärte der Drache.

Sesshoumaru zögerte nicht lange als er die Erklärung Taishakutens hörte. Ihm schreckte es nicht, als er die vielen Knochen sah. Er war sich sicher, dass er sich nicht dazugesellen würde. Er würde diese Prüfung bestehen.

Wie ihm gesagt wurde hielt er das Schwert über den See und wartete darauf, dass Taishakuten sein Blut fließen lassen würde. Normalerweise würde er so etwas nicht gelten lassen, aber hier machte er eine Ausnahme, denn er wusste wofür er es tat.

Der weise Drache ließ sich nicht zwei Mal bitten und ritzte dann den Arm des Thronfolgers an. Als die ersten Tropfen auf die Klinge Toukijins tropften, nahm Taishakuten etwas Abstand und begann dann laut und deutlich die Vernichtungsformel zu rezitieren, allerdings in der alten Sprache der Drachen, welcher der Thronfolger nicht mächtig war.

Sesshoumaru zuckte nicht einmal mit der Wimper, als der Drache in seinen Arm ritze. Ein paar Trop-fen entrannen seiner Wunde. Das konnte also nicht der Grund für die Leichen gewesen sein. Also beunruhigte ihn das erst einmal nicht weiter. Und für ihn stand fest, dass er dieses nutzlose Schwert loswerden musste. Egal was passiert, es musste sein. ‚Ich werde für dich durchhalten, mein Schatz! Egal was auf mich zukommt‘, waren seine Gedanken.

Kaum dass der erste Tropfen Blut auf das Schwert tropfte, begann das Schwert zu pulsieren und es schien, als würde es sich wehren. Er wartete nur auf die Erlaubnis dieses endlich in die Lava fallen zu lassen. Doch noch immer waren die Tropfen nicht komplett über die Klinge geflossen. Erst wenn der erste Tropfen davon in die Lava fiel konnte Taishakuten den Befehl geben. So kam es das sich Toukijin immer mehr wehrte und das pulsieren immer heftiger wurde, ja sogar die Aura begann mit Sesshoumarus Kräften zu ringen.

Auch wenn er mit der aufheulenden Aura des Schwertes zu kämpfen hatte, so wollte es sich Sess-houmaru nicht anmerken lassen. Er hatte die böse Aura schon einmal bekämpfen können, damals als er Kajinbou den Auftrag erteilt und das Schwert den Schmied zum Sklaven gemacht hatte. Da würde ihm dass doch jetzt auch gelingen.

Dennoch mit jeder vergehenden Minute fiel es ihm schwerer. Nur der Gedanke an Ena ließ ihn durchhalten. Nur daran dachte er, die ganze Zeit. Es würde ihr in seiner Nähe besser gehen, wenn dieses verdammte Schwert weg wäre.

Und dann war es endlich nach schier endlos erscheinender Zeit soweit und der erste Tropfen fiel in das Lavabecken hinab.

„Jetzt!“, war alles was der Drache sagte und dann den Singsang fortsetzte.

Als dieses Kommando kam, ließ der Thronfolger das Schwert sofort fallen. Dies machte aber eine Schleife und schnitt den Youkai in den Unterarm bevor es in die Lava fiel. Es war als wollte es sich rächen, denn kaum kam die Spitze des Schwertes mit der Lava in Berührung, gebarte der Feuersee auf und schoss nach oben.

Sesshoumaru hatte den Arm zwar weggezogen, aber dennoch war er nicht schnell genug, denn die Lava erwischte seine Hand. „Ah, verdammt!“, brüllte er, denn die Schmerzen waren schon fast nicht mehr zum aushalten.

Da das Schwert aber noch immer gegen den Flammentod aufgebahrte schossen immer wieder neue Flammen auf den Thronfolger zu. Das ging eine gute viertel Stunde so und immer wieder tra-fen Flammen auf die Hand, welche das Schwert geopfert hatte.

Erst als der See wieder ruhiger wurde, kam auch Taishakuten wieder in die Realität zurück und suchte mit seinen Sinnen den Thronfolger, da er ihn im Rauch nirgends erkennen konnte.

Sesshoumaru dachte nun, dass es überstanden war, aber da war er einen Irrtum erlegen, denn die glutheiße Lava schien es auf ihn abgesehen zu haben. Das Feuer leckte förmlich nach ihm und wollte ihn verbrennen, bis nur noch Knochen da waren.

‚Scheiße, dagegen komme ich nicht an!‘, waren seine Gedanken, denn sein Gegner war nun ein-mal kein Youkai sondern ein Element aus der Natur, welches ihn immer und immer wieder erwisch-te und damit das seit Jahrhunderten bestehende Gefecht zwischen dem Wind und dem Feuer er-neut anfachte. War nur die Frage wer obsiegen würde. Denn das andere Element, das zu dieser Familie gehörte, hatte das Feuer vor einigen Jahrhunderten erfolgreich ausgerottet.

Egal was der westliche Thronfolger versuchte, er konnte der Lava einfach nicht ausweichen und so kam es, dass er einfach vollkommen erledigt und mit einigen Brandverletzungen auf dem Boden aufschlug und sich nicht mehr rühren konnte. „Jetzt weiß ich wie die Leute gestorben sind.“, sagte er noch bevor ihn die Dunkelheit umschlang und ihn seine Schmerzen vergessen ließen.

Taishakuten konnte nicht warten bis der giftige Rauch sich verzogen hatte. So ging er in die unge-fähre Richtung, in welcher er den westlichen Thronfolger vermutete und schon sehr bald konnte er ihn ohnmächtig auf dem Rand des Kraters erkennen.

Schnell sprang er zu ihm. Eine erste Analyse der Lebenswichtigen Funktionen sagte dem Drachen, dass er noch lebte und nur auf Grund der Verletzungen und der Erschöpftheit ohnmächtig gewor-den war. Nun musste eine schnelle Entscheidung her. Ohne mit der Wimper zuzucken öffnete der Drache ein Dimensionsportal und landete direkt bei Shigeru im Arbeitszimmer mit dem leblos er-scheinenden Körper des westlichen Thronfolgers in den Armen.
 

Das Gespräch mit dem östlichen Lord war gut verlaufen. Der Drache konnte seinem Freund be-wusst machen mit dessen Gemahlin zu sprechen, denn es war nun einmal gefährlich wenn Etsu weiterhin mit Ena so redete wie mit einem kleinen Kind.

„Das kann die Genesung erheblich beeinträchtigen.“, war eine der Anmerkungen die Shigeru machte, es folgten noch einige andere und er war froh das er ihn wachrütteln konnte.

Nachdem er das Versprechen des östlichen Lords hatte mit dessen Frau zu sprechen, ging Shigeru in sein Büro. Innerlich dankte er seiner Frau, denn nur weil sie ihm Kraft gegeben hatte, konnte er mit dem Wolf reden.

‚Manchmal frage ich mich wer von uns beiden das starke Geschlecht ist.‘. ging es ihm durch den Kopf, denn seine Frau hatte seine Söhne nicht nur geboren sondern auch aufgezogen. War stän-dig hinterher, dass sie ihre Aufgaben machten. Das einzige was er tat war seine Söhne zu trainie-ren und in manchen Dingen ihnen mit väterlichem Rat zur Seite zu stehen.

So machte er sich dann auch frohen Mutes daran seinen Söhnen etwas von der Regierungsarbeit abzunehmen, denn sie hatten ihm das meiste abgenommen, damit er sich um Ena kümmern konnte. Er wollte ihnen so etwas Freizeit verschaffen und so kam es das er das Portal nicht spürte.

Shigeru bekam einen großen Schreck, als er die beiden Gäste aus dem nichts auftauchen sah, die nun plötzlich in seinem Arbeitszimmer standen. „Oh gütiger Himmel, was ist geschehen?“, fragte er sofort nach, denn einen so lädierten Sesshoumaru hatte er noch nie gesehen. Noch nicht einmal im Krieg oder in dem Krieg gegen die Katzen, ohne seinen Bruder damals.

„Wir haben Toukijin vernichtet und aus irgendeinem mir nicht begreiflichen Grund konnte er nicht den Flammen entkommen. Ich bin froh, dass es nur so ausgegangen ist. Irgendetwas muss passiert sein, dass die Flammen der Lava sich so nach ihm verzehrt haben.“, sagte Taishakuten, da er nicht all zuviel von den Vorgängen im Krater mitbekommen hatte und natürlich wusste er auch nichts von dem Krieg der Familienelemente. Wie auch, der Taishou hatte das immer verheimlicht.

„Oh weh!“, kam es von Shigeru, als er die Erklärung des Taishakutens vernahm. „Dann bringen wir ihn mal in den Behandlungstrakt, damit ich ihn mir ansehen kann.“, meinte er. Vorerst ließ er aber das Zimmer des Thronfolgers herrichten, denn so wie er aussah, konnte er nicht zu Ena gehen.

„Dann folgt mir bitte!“, sagte er dann und brachte seinen neuen Patienten in den Behandlungstrakt wo er sich den InuYoukai genau ansehen konnte. „Das sieht nicht gut aus, das sieht gar nicht gut aus.“, erklärte er nach einer Weile, nachdem sie gemeinsam den Patienten von den zerfetzten Sa-chen befreit und die Verletzungen versorgt hatten.

Taishakuten war der gleichen Meinung, wie der südliche Lord. Doch sie mussten schnell etwas ma-chen, wenn er bald wieder hergestellt sein sollte.

„Was meinst du, Shigeru, wie lange wird er ausser Gefecht sein?“, wollte der ältere der beiden Dra-chen wissen. Denn solche Verletzungen waren nicht sein Spezialgebiet. Auch würde er hier Shi-geru nur unterstützen können und nicht wie bei Ena den Hauptpart übernehmen. „Oder ist es zum helfen schon zu spät?“, denn die Worte waren nicht gerade berauschend gewesen.

Shigeru verband in diesem Moment die Wunden, als er die Fragen seines Freundes vernahm. „Es ist noch nicht zu spät dafür, hab keine Angst.“, sagte er erst einmal zu seinem Freund. „Und was die Verletzungen angeht, so kann es ein paar Tage dauern bis sie wieder vollkommen verheilt sind. Das heißt Ena wird ihn auch solange nicht zu Gesicht bekommen.“, erklärte dann der Lord des Sü-dens. „Für heute lassen wir Sesshoumaru aber ruhen. Wenn er in seinem Zimmer ist, werde ich ihn aus seiner Bewusstlosigkeit holen.“, erklärte er und nahm nun selber den westlichen Thronfolger auf den Arm, um ihn zum Gemach zu bringen. Zum Glück lag das Zimmer in einem anderen Trakt wie das Enas und so würde sie ihn hoffentlich nicht durch Zufall treffen oder gar hören. „Es tut mir Leid, aber das Training ist erst einmal unterbrochen.“, kam es dann noch von Shigeru.

„Hältst du mich für einen Unmenschen, Shigeru?“, wollte der ältere Drache dann wissen. „Ich werde ihn garantiert nicht in diesem Zustand trainieren. Am wichtigsten ist, dass er wieder auf die Beine kommt und das schnell. Nur wie erklären wir Ena sein wegbleiben?“, meinte Taishakuten und folgte dem südlichen Lord.

„In dem wir ihr das am besten nicht sagen. Was habt ihr mit ihm angestellt?“, forderte eine weitere männliche Stimme und sie klang nicht nur besorgt sondern auch reichlich angriffslustig und es leg-te sich ein unterschwelliges Knurren in die letzten Worte. Denn immerhin war es ein Familienmit-glied, wenn auch nur in der Natur. Man konnte die Wut in den jadegrünen Augen sehen, auch wenn der Gesichtsausdruck mehr besorgt war. Der Besitzer dieser Stimme wollte eigentlich mal nach seinen beiden Frauen schauen, als er die beiden Drachen sah und dann zufällig erkennen konnte, was oder viel mehr wen Shigeru dort trug.

Die beiden Drachen schreckten hoch, als sie die dritte männliche Stimme vernahmen. Es war ihnen gar nicht aufgefallen, dass sie verfolgt wurden. Dennoch mussten sie nun dem Lord wohl Rede und Antwort stehen.

Shigeru drehte sich zu Lord Eiliko um und lächelte einfach nur. „Eiliko!“, war seine erste Reaktion, aber dann riss er sich zusammen und erklärte dem Lord was geschehen war. „So wie es aussieht, hat Sesshoumaru sich von einem seiner Schwerter befreit und das ging nicht ganz reibungslos über die Bühne.“, erklärte er dann, denn schließlich war er nicht dabei und konnte nicht so genau sagen, was vorgefallen war. „Aber ich muss den Patienten in sein Gemach bringen, damit er zur Ruhe kommt und dann werde ich wohl einen Brief an den Inu no Taishou senden müssen. Ich hof-fe nur, dass er nicht gleich wieder angelaufen kommt. Ihr wisst ja wie schnell sich Izayoi immer auf-regt.“, sagte Shigeru und ging mit diesen Worten weiter zum Gemach des Thronfolgers.

Eiliko sah die beiden Drachen und seinen zukünftigen Schwiegersohn nur an. „Ich denke dass es besser ist, wenn er erst einmal zur Ruhe kommt und dann sollten wir zusehen, dass wir eine plau-sible Erklärung für Etsu und Ena finden. Nicht das die beiden erahnen, dass etwas nicht stimmt.", sagte Eiliko und öffnete die Tür zum Gemach des Thronfolgers, da sie dort bereits angekommen wa-ren.

Taishakuten hingegen sah die Sache fast genauso und hatte da aber noch eine andere Sache. „Was den Zustand von Sesshoumaru angeht, so werde ich das dem Taishou persönlich beichten. Immerhin habe ich das veranlasst und er hat ihn mir anvertraut. Des Weiteren denke ich, dass ich ihn auch beruhigt bekomme, was das herkommen angeht. Denn sollte er hier aufschlagen, dann weiß Ena sofort Bescheid und das wollen wir ja nicht.", begann der Drache und sah dann Shigeru an. „Außerdem wollte ich eh noch etwas bei Totosai erledigen und die Gelegenheit dazu ist günstig. Wenn es mir erlaubt ist, würde ich mich sogleich auf den Weg machen.", setzte der Drache noch nach.

„Danke, Eiliko!“, sagte Shigeru, als der Wolf ihm die Tür geöffnet hatte. Kaum dass er eingetreten war, legte er den verletzten InuYoukai auf das Bett. „Aber das ist doch ganz einfach.“, meinte er dann, als er die Bemerkung Taishakutens hörte. „Wir erzählen den beiden Damen, dass Sessho-umaru das Training aufgenommen hat, aber in ein paar Tagen wieder da ist.“, erklärte er. „Taishakuten kann ja immer nur daher hierherkommen, um Ena zu untersuchen, also wo bitteschön ist das Problem?“, fragte er dann bei den beiden anderen Männern nach.

Bei der anderen Geschichte mischte er sich nicht ein. Dennoch fand er es richtig, dass Taishakuten persönlich zum Inu no Taishou gehen wollte. Das ersparte ihm die Arbeit und er musste nicht groß grübeln wie er die Geschichte dem Taishou am besten beibrachte.

„Ich denke nicht, das Ena böse auf ihn wäre, denn sie hat ihn ja selbst dazu angehalten die Zeit, wenn sie schläft sinnvoll zu nutzen.“, sagte Eiliko und lächelte leicht.

Taishakuten sagte nichts weiter und machte sich dann beinah unverzüglich auf den Weg zum Inu no Taishou.

„Eben, genauso sehe ich das auch!“, sagte nun Shigeru zu dem noch anwesenden Lord. „Aber nun werde ich deinen Schwiegersohn mal aus der Bewusstlosigkeit holen.“, erklärte er dann und ge-nauso wie bei Ena handhabte es der südliche Lord auch bei dem westlichen Thronfolger. Die Be-wusstlosigkeit ging, aber der traumlose Schlaf blieb!
 

Ein Kröterich bekam einen riesen Schreck, als so plötzlich aus dem Nichts ein fremder Youkai vor ihm im Flur zu den Arbeitszimmern stand.

„Bitte sag, kleiner Youkai. Wo kann ich den Inu no Taishou antreffen?“, bat der Fremde um eine Antwort.

„Wer? Wie? Wo? Wann? Was?“, kam es erst einmal stotternd von dem Kröterich, als er die Frage gestellt bekam. „Wer bist du denn?“, fragte er dann ganz frech bei seinem Gegenüber nach. „Schon mal was von Türen gehört? Man kreuzt doch nicht einfach so auf. Das ist unhöflich.“, schimpfte die Kröte einfach so weiter.

Ein Drachenschnauben war die einzige Antwort, welche Jaken in diesem Moment bekam. „Ich habe von Türen gehört, aber ich bin wohl das einzige lebende Wesen, der sich in diesem Schloss so et-was erlauben darf.“, kam es in einem noch freundlichen doch schon leicht zurechtweisendem Ton von dem Fremden. „Also wo ist der Inu no Taishou? Es ist dringend und sollte ich nicht gleich zu ihm kommen könnte, dich das deinen Kopf kosten.“, meinte der Drache nun einen Zacken harscher und legte in diesem Moment auch sein Youki offen.

„Als ob ich dir verraten würde, wo der große Herrscher sich befindet.“, begann Jaken anfangs zu lachen, aber dieses blieb ihm förmlich im Hals stecken, als er das Youki des Drachen spürte. „Er befindet sich mit seiner Gemahlin in seinem Gemach!“, kam dann doch die Antwort des Kröterichs allerdings in einem jämmerlichen Ton. Es war ja nicht so dass der Schlossherr dies öfter machte, aber in den letzten Wochen war die Gemahlin des Herrn zu kurz gekommen. Deswegen hatte sich der Inu no Taishou an diesem Tag einfach mal erlaubt früher Schluss zu machen, um seiner Ge-fährtin diesen Abend in aller Ruhe zu schenken.

„Dann geh zu ihm und sage ihm, das Taishakuten ihn umgehend sprechen will. Es ist sehr wichtig.“, sagte der Drache und ließ sein Youki offen, da er nicht damit rechnete dass der Kröterich dieser Aufforderung nachkommen würde. „Ich werde hier warten.“, setzte er noch nach. „Und nun mach, dass du dich beeilst.“, kam es mehr als nur befehlend vom Drachen.

Jaken wagte es nicht zu wiedersprechen, denn er spürte, dass der Drache ihm haushoch überlegen war.

Dennoch brauchte die Kröte nicht weit zu gehen. Kaum bog er um die Ecke zum Treppengang, da stand das Fürstenpaar schon vor ihm. Das alles hatte man gerade einen Wimpernschlag gekostet denn der Augenblick war schneller vorbei, als Jaken dachte. Und der Grund für dieses Zusmmen-treffen war einfach, denn der Inu no Taishou hatte gespürt dass ein anderer Youkai, welcher nor-malerweise nicht hierher gehörte, sich in diesem Schloss befand.

„Unser freier Abend ist vorbei.“, hatte der Inu no Taishou zu seiner Frau gesagt. „Taishakuten ist so eben angekommen.“, setzte er noch seufzend hinterher und so kam es, dass die beiden sich rasch ankleideten und dann zu der Quelle der Aura gingen.

„Taishakuten, was führt dich zu dieser Stunde zu uns?“, fragte der Inu no Taishou in einem freund-lichen Tonfall. Dennoch geleitete er, ohne Jaken weiter zu beachten, seinen Freund ins kleine Wohnzimmer auf dieser Etage. Denn sie hatten einen solchen Raum auf jeder Etage, man konnte ja nie wissen, wann man sie brauchte. Außerdem konnten so die Frauen mal öfters in der Nähe der Männer sein.

„Izayoi-sama.“, sagte der Drache erst einmal zu der Lady und gab ihr einen angedeuteten Handkuss, dann erst wandte er sich an den Schlossherren. „Taishou, ich bin nicht gerade aus erfreulichen Gründen hier.“, begann Taishakuten, denn er wusste, dass er es nicht groß herauszögern konnte und fuhr dann fort als sie sich alle gesetzt hatten. „Dein Ältester hat sich Toukijins entledigt und da-bei leider einige nicht schöne Blessuren davon getragen. Frage mich nicht, wieso er nicht dem See entkommen konnte. Ich konnte nichts erkennen. Nun liegt er bei Shigeru und wird von ihm ver-sorgt.“, endete der Drache und machte sich schon auf ein Donnerwetter gefasst. Vor allem weil der Taishou ihm vertraute.

„Oh bei Kami, Sesshoumaru!“, kam es erschrocken von Izayoi, als sie den Worten Taishakutens lauschte. Sie hatte ihre Augen schreckgeweitet und die Hände vor ihren Mund genommen in der Hoffnung ihre Tränen so besser hinunterschlucken zu können.

Obwohl Sesshoumaru nicht ihr leiblicher Sohn war, so liebte sie ihn dennoch so, als wäre er dies. Sie machte keine Unterschiede zwischen dem Thronfolger und dem Prinzen. Beide Söhne liebte sie gleichermaßen und das bekamen auch beide zu spüren.

Der Taishou dagegen konnte erst einmal gar nichts sagen. Das konnte er nicht glauben. Er freute sich zwar, dass Sesshoumaru sich von dem Dämonenschwert trennte, aber er konnte nicht verste-hen, warum er solche Blessuren davon getragen hatte. Aber das konnte er noch immer klären. „Wie schwer ist er verletzt?“, wollte er von dem Drachen wissen und der Vater des Thronfolgers musste um seine Selbstbeherrschung ringen.

Taishakuten schlug sich innerlich mit der Hand vor den Kopf. ‚Ich werde alt. Früher wäre mir das nicht passiert. Da hätte ich es viel diplomatischer gelöst.’, dachte er.

„Es ist nichts was Sesshoumarus Regeneration nicht in ein oder zwei Tagen beheben könnte.“, sagte er dann. „Aber Shigeru wollte trotzdem, dass ich dich in Kenntnis setzte. Denn immerhin ist es dein Sohn und ich habe meine Pflicht als Trainer verletzt. Ich hätte ihn besser im Auge behalten müssen zu jenem Zeitpunkt.“, setzte Taishakuten noch nach.

~Taishou, wie du vielleicht schon gemerkt hast, habe ich wegen deiner Gemahlin nicht alles gesagt. Es sieht im Moment gar nicht so gut aus. Aber Shigeru meinte, dass er das schon wieder hinbe-kommen würde. Im Moment befindet sich Sesshoumaru im Regenerationsschlaf, weil einige Ver-brennungen doch stärker waren.~, Taishakuten wählte mit Absicht den Weg der Gedankenübertra-gung, da er so nur den Taishou erreichen konnte.

„Es tut mir leid, dass ich Euch und ihm solche Unannehmlichkeiten bereite.“, erklärte der Drache laut damit auch Izayoi diese Worte hörte.

Der Taishou musste aufpassen, dass er nicht anfing zu grummeln, als er die gedanklichen Worte des Drachen vernahm, denn dann das war ihm bewusst, würde seine Frau eins und eins zusam-menzählen.

„Ich werde dich mit ins Schloss geleiten.“, kam es daher vom Inu no Taishou und damit war wohl Schluss mit dem gemütlichen Abend zu Zweit.

„Ich möchte auch mitkommen.“, kam es sofort von Izayoi. „Ich habe ihn vielleicht nicht geboren, aber dennoch ist er mein Sohn.“, sagte sie und stellte somit ganz unmissverständlich klar, welchen Stel-lenwert Sesshoumaru bei ihr hatte und sie würde sich auch nicht umstimmen lassen. Denn immer-hin waren sie eine Familie und sie konnte nicht immer nur sagen das sie beide anerkannt hatte, sondern jetzt hatte sie die Gelegenheit es ihrem ältesten Sohn auch zubeweisen und diese würde sich Izayoi nicht nehmen lassen.

Der Taishou seufzte nur, als er die Worte seiner Frau vernahm. War ja echt mal wieder typisch, dass sie so reagierte, aber er hatte jetzt auch keine Lust zum Streiten, weswegen er der Bitte seiner Frau auch zustimmte. Jedoch musste er sich jetzt einen Weg überlegen sie erst einmal von seinem ältes-ten Sohn fern zuhalten. Dennoch freute er sich innerlich auch, dass sie den Thronfolger so sehr anerkannte, um ihm auch in dieser Zeit eine Stütze sein zu wollen. Das war eine ihrer Eigenschaf-ten, die er so an seiner Frau liebte.

Taishakuten konnte nicht glauben was er da hören musste. Irgendwie war ihm klar gewesen, dass dies von der Fürstin kam. Denn so und nicht anders hatte er die Mutter von InuYasha kennenge-lernt. Herzensgut und immer hilfsbereit, außerdem auch immer ein offenes Ohr für Youkai und Hanyou. Sie war einer der wenigen Menschen vor denen der weise Drache mehr als nur Respekt hatte.

„Eigentlich wollte ich erst zu Totosai. Ich muss dringend mit ihm reden. Aber wenn Ihr ins Schloss wollt, dann bringe ich Euch erst dort hin.“, sagte der Drache und seufzte innerlich. Denn jetzt war klar, dass sie Izayoi nicht von Sesshoumaru fernhalten konnten. Doch dann fiel ihm etwas ein. Et-was das sein Schüler erzählt hatte. Er hatte eine menschliche Tochter und die war im westlichen Schloss geblieben. „Könnt Ihr die Ziehtochter Eures Sohnes einfach so alleine lassen?“, fragte der Drache deswegen auch beim Fürstenpaar nach.

Nun war der Inu no Taishou in einer ziemlichen Zwickmühle. Denn eigentlich wollte er seine Frau nicht wirklich mitnehmen, da er ihr diesen Anblick ersparen wollte. Doch genauso gut wusste er, dass Izayoi solange keine Ruhe geben würde, bis sie nicht zumindest im Schloss des Südens war. Was dann dort passierte, musste er sehen wenn sie da angekommen waren und der Situation an-passen. Dennoch würde er nicht zulassen, dass sie seinen ältesten Sohn zu Gesicht bekam, weil er genau wusste was dann passieren würde.

„Es wäre sehr nett von dir, wenn du uns erst dort hinbringen könntest.“, sagte er zu dem Drachen. Allerdings musste er vorher noch veranlassen, dass sein und Izayois Gepäck erneut in den Süden geschickt wurde, da er nicht wusste wie lange sie dieses Mal weg bleiben würden.

„Ich werde Euch gerne ins südliche Schloss bringen, aber was ist mit Rin, der Ziehtochter Eures Sohnes?“, hakte der Drache noch einmal nach.

Der Taishou wusste erst einmal nichts zu sagen. Das war eine verdammt gute Frage. Aber er wollte die heranwachsende junge Frau auch nicht hintergehen. Denn immerhin konnte es ja sein, das narben zurückblieben und er hatte ihr versprochen das Sesshoumaru unversehrt wieder kommen würde. Doch was machte man in dieser Situation am besten? Der Taishou begann nachzudenken und so war es einen Moment lang still im Wohnzimmer.

„Ich werde es Rin wohl erzählen müssen.“, kam es nach einer Weile von dem Herrscher. So kam es dann, dass er nach der jungen Dame schicken ließ.
 

Es dauerte dann auch nicht lange, da klopfte es an der Wohnzimmertür und als die Aufforderung zum eintreten kam, trat eine junge Heranwachsende mit müden Augen ein. Man sah ihr sehr genau an, dass sie schon geschlafen hatte.

„Bitte verzeiht meine unziemliche Erscheinung.“, begann Rin und erst dann sah sie den unge-wöhnlichen Gast. „Es freut mich Euch wieder zusehen, Taishakuten-sama.“, sagte die Heranwach-sende dann zu dem weisen Drachen und lächelte leicht. „Warum habt Ihr nach mir schicken lassen, Inu no Taishou-sama?“, fragte Rin und sah den obersten DaiYoukai abwartend an.

Der Inu no Taishou fühlte sich schuldig als er Rin zu Gesicht bekam. Offenbar hatte die junge Da-me schon geschlafen und es war ihm sehr unangenehm, dass sie geweckt werden musste.

„Du brauchst dich nicht zu entschuldigen.“, sagte der Taishou und bot ihr sogar seinen Platz an. „Setzt dich zu uns, dann können wir besser miteinander reden.“, kam es väterlich von dem DaiY-oukai. Wenn man aber dachte, dass er nun stehen würde, dann irrte man sich. Denn er setzte sich auf Izayois Platz und zog seine Gemahlin geradewegs auf seinen Schoß.

„Ich habe dich rufen lassen, Rin, weil etwas passiert ist, was uns alle sehr bewegt.“, begann der DaiYoukai dann zu erklären, nachdem Rin sich gesetzt hatte. Aber nicht er sprach weiter sondern er sah auffordernd zu Taishakuten, da dieser erklären sollte was los war. Denn immerhin war es ja seine Mitschuld das es dazu gekommen war.

Der weise Drachen kam nun ganz schön ins schwitzen. Wie sollte er der Heranwachsenden das nur schonend beibringen?

„Rin, es geht dieses Mal nicht um Ena, wie du jetzt im ersten Moment vielleicht gedacht haben wirst.“, Taishakuten machte eine Pause und schluckte hart, denn nun kam der schwierige Teil. „Dein Vater hat sich von Toukijin trennen wollen. Das war auch von Erfolg gekrönt, aber er ist ver-letzt.“, sagte der Drache und hoffte, dass er nicht vom Taishou gezwungen wurde alles zu sagen.

„Was ist mit Sesshoumaru?“, fragte Rin und man hörte an ihrer Stimme dass sie sich zusammen reißen musste. „Kann ich bitte zu ihm, Taishou-sama?“, bat sie den Vater Sesshoumarus.

„Im Moment schläft er einen Regenerationsschlaf. Ich bin aber sehr zuversichtlich das er wieder ganz gesund wird.“, sagte der Drache und kam jetzt wirklich so richtig ins Schwitzen.

Der Taishou sah gar nicht ein, weswegen er einschreiten sollte. Taishakuten konnte ruhig ins Schwitzen kommen, denn schließlich hatte er zugelassen, dass sein Sohn verletzt und auch ver-brannt wurde. Also war das nur recht und billig, wenn er dem Drachen die Erklärung überließ.

Als er jedoch die Frage Rins an ihn selbst gerichtet vernahm, konnte der Taishou nur seufzen. War ja klar, dass diese Frage kommen würde. „Sicher kannst du mitkommen, Rin!“, sagte er daher zu seiner Enkeltochter. ‚Da muss ich mir aber echt was gutes einfallen lassen, wie ich die beiden Da-men von Sesshoumaru fern halte.‘, ging es ihm nebenbei durch den Kopf.

„Ich denke, dass du dich frisch machen solltest, oder willst du im Nachtgewand ins südliche Schloss?“, fragte der Taishou verschmitzt bei Rin nach.

„Nein, das will ich nicht. Danke, dass ich mit kommen darf.“, sagte die Angesprochene und erhob sich. „Wenn Ihr mich entschuldigen würdet. Ich werde mich auch beeilen.“, fügte sie an und war dann auch schon an der Tür.

Taishakuten sah zu der jungen Frau. „Bitte, übereile es nicht Rin.“, bat er die Tochter seines Schü-lers.

Rin nickte nur als Antwort darauf und ging dann schnellstmöglich in ihre Gemächer. Denn für sie galt es jetzt das sich schnell zurecht zumachen, damit sie schnellstmöglich zu ihren Eltern kam. So kam es das sie nach einer knappen viertel Stunde wieder in dem Wohnzimmer stand.

Der Taishou hätte in der Zeit aufstehen und im anderen Sessel auf Rin warten können, jedoch dachte er nicht im Traum daran sich in dieser Situation von seiner Frau zu lösen. Das konnte er dann noch früh genug tun. So behielt er sie auf seinem Schoß und gab ihr einen kurzen beruhi-genden Kuss auf ihre Wange. Das konnte er gut machen, da er dem Drachen vertraute und danach wandte er seine Aufmerksamkeit wieder dem Gast zu.

„Und hat sich der Aufwand denn gelohnt?“, fragte der Herrscher bei Taishakuten nach, denn er war neugierig und wollte nun etwas mehr wissen, solange sie noch auf Rin warteten.

Aber eine Antwort auf seine Frage sollte er in diesem Moment nicht erhalten, da Rin schon wieder in der Tür stand.

„Ich bin dann fertig.“, meinte Rin als sie in der Tür erschien, dass sie Gepäck mitnehmen musste daran hatte sie nicht gedacht.

„Na, das ging schnell!“, sagte der Taishou daher zu der heranwachsenden jungen Frau. „Dann soll-ten wir aufbrechen.“, setzte er noch nach, denn nun wollte auch er nur noch in den Süden zu sei-nen Kindern. Ja, er sah die östliche Prinzessin auch schon als Tochter an. Dennoch würde er das erst einmal nicht groß zeigen, da er die Entscheidung der beiden nicht beeinflussen wollte.

„Gut, dann wollen wir mal.“, sagte Taishakuten und öffnete ein Dimensionsportal. „Wenn ich die Herrschaften dann bitten dürfte.“, sagte der Drache und lächelte leicht, als er den geschmeichelten Blick von Rin sah.
 

Kaum, dass sie im südlichen Schloss angelangt waren, wurden sie schon liebevoll von Suna, der Frau Shigerus, empfangen. Der Taishou wollte dann auch gleich zu seinem Sohn laufen, aller-dings musste er erst einmal eine Ausrede für die Damen finden.

„Ich gehe erst einmal alleine zu Sesshoumaru.“, begann er und erntete starken Protest der Damen. „Es ist nicht gut, wenn wir alle auf einmal bei ihm aufkreuzen.“, setzte der Taishou dann noch hin-terher.

„Wir kümmern uns um die beiden.“, hatte Suna in diesem Moment zum Taishou gesagt und schon war der InuYoukai verschwunden. „Er ist in seinem Gemach!“, konnte der Taishou noch von der Fürstin des Südens hören.

„Na dann kommt mal mit, damit ich euch zu den Gemächern bringen kann und dann solltet ihr beide erst einmal was Trinken und Essen. Ihr seht hungrig aus.“, kam es von Suna und sie führte die bei-den in die entgegengesetzte Richtung. „Außerdem freut sich Lynn schon euch beide einmal wieder zu sehen.“, setzte sie noch nach und somit folgten ihr die beiden Taishou Damen. Sie wussten ge-nau das es nur eine Ablenkung sein sollte, aber dennoch tat die Fürsorge dieser Familien ihnen beiden sehr gut und für eine kleine Weile konnten sie so auch ihre Sorgen um Sesshoumaru und Ena vergessen.
 

Kaum war der Taishou bei dem benannten Zimmer angekommen, trat er auch schon in den Raum ein. Der Raum wurde nur durch Kerzenlicht erhellt, da Sonnenlicht dem Thronfolger schaden wür-de, auch wenn es hier eigentlich kaum Sonne gab, da sein Zimmer auf der Sonnen abgewandten Seite lag. Als der Blick des Taishous auf seinen Sohn fiel, stockte ihm schier der Atem. Das sah dann doch schlimmer aus, als er dachte. ‚Oh bei Kami‘, ging es ihm durch den Kopf. Es war schon ein Wunder, dass Sesshoumaru dies überlebt hatte.

Lord Eiliko war bei seinem angehenden Schwiegersohn geblieben und bekam einen gewaltigen Schreck, als die Tür sich plötzlich schwungvoll öffnete. Aber als er den Besuch erkannte seufzte er kurz auf und dann konnte man in seinen jadegrünen Augen Sorge und Trauer erkennen.

„Taishou, schön das du gekommen bist. Ich denke das er deinen Beistand sehr gut gebrauchen kann.“, empfing er dann den ungewöhnlichen Gast mit Worten.

„Danke, dass du bei ihm bist, Eiliko!“, sagte der Taishou und setzte sich zu seinem Sohn. „Gibt es irgendwelche Vorkommnisse, seitdem er hier liegt?“, wollte er dann von seinem Freund und Strate-gen wissen. Ja, er war ihm nach dem Tod seines eigentlichen Strategen ein ebenso guter Freund und unverzichtbarer Stratege geworden. Allerdings hatte er die damals entstandene Lücke nie so wirklich füllen können.

Der östliche Lord sah nur traurig auf den zukünftigen Thronfolger beider Reiche. „Bis jetzt scheint er das alles gut zu verarbeiten. Aber ich denke, dass es erst noch kommen wird. Ich verstehe aber nicht warum er das getan hat. Er muss sich doch der Folgen bewusst gewesen sein.“, meinte Eiliko dann nur Kopfschüttelnd.

„Kannst du dir das nicht denken?“, fragte der Taishou bei Eiliko nach, aber sein Blick war weiterhin auf seinen Sohn gerichtet. Er war sehr erleichtert zu hören, dass dieser anscheint die Verbrennung und die Verletzung offenbar gut wegsteckte.

„Er hat es für Ena getan, weil sie unter Toukijin so sehr gelitten hat. Sie brauchte nur mit ihren Fin-gerspitzen den Schaft des Schwertes berühren, schon bekam sie einen Schlag verpasst.“, schilder-te der Taishou dem verdutzt dreinblickenden Eiliko dies, was seine zukünftige Schwiegertochter ihm nach Sesshoumarus Abreise erzählte. „Diese Tatsache scheint auch nicht spurlos an Sessho-umaru vorbeigegangen zu sein.“, setzte der ranghöhere Youkai noch hinterher.

„Ich habe gar nicht gewusst das Ena Probleme mit dem Schwert hatte. Sie hat uns nichts erzählt.“, sagte Lord Eiliko und schaute dann traurig drein. „Wie denn auch, sie hat ja kaum noch mit uns ge-sprochen. Es ist schon komisch, sie fehlt mir mit ihrer Art. Seid sie nicht mehr da ist, herrscht beina-he Totenstille im Schloss.“, erzählte er seinem Freund. „Ich hoffe nur, dass dies alles ein gutes En-de nimmt. Aber ich denke dass die Frauen ihn nicht so sehen sollten. Das ist kein Anblick, der für ihre Augen was wäre.“, meinte er wieder ernster werdend.

„Nun ja, sie hat es mir auch erst erzählt, nachdem ihr drei aus dem Schloss wart.“, erklärte der Tais-hou dem Vater seiner angehenden Schwiegertochter. „Und ich kann mir wirklich denken, dass sie dir gefehlt hat. Sie bringt sehr viel Gemüt mit hinein. Dass sie so komisch in der letzten Zeit war hängt wahrscheinlich mit ihrer Krankheit zusammen.“, stellte er dann seine Vermutungen an, denn so genau wusste er es nicht. „Ich denke aber auch, dass es besser ist, dass Rin und Izayoi Sessho-umaru so nicht sehen sollten, nur wollte ich mir unnötige Diskussionen in unserem Schloss erspa-ren. Deswegen sind die beiden mit hier.“, schilderte er dann.

„Ja, diese Vermutung habe ich auch schon gehört. Wobei die beiden behandelnden Drachen sind sich da sogar sicher.“, sagte Eiliko, was man in der Zwischenzeit heraus gefunden hat. „Aber im Moment sind beide ausser Gefecht. Auch Ena geht es wieder etwas schlechter. Sie hat sich etwas überanstrengt und einen leichten Rückfall erlitten.“, erklärte der östliche Lord dem Taishou die Situ-ation bei seiner Tochter. „Etsu ist im Moment bei ihr. Sie benimmt sich wie eine Glucke.“, kam es dann wehmütig. Das es da auch schon ein Gespräch mit Shigeru gab wegen genau diesem Thema erzählte er aber dem Taishou nicht.

Der Taishou bekam große Augen, als diese nicht gerade guten Neuigkeiten hörte. „Aber Ena ging es doch schon wieder ganz gut, als wir gingen.“, kam es fast tonlos von dem DaiYoukai, denn das konnte er einfach nicht glauben.

Noch schlimmer fand er jedoch, dass Etsu sich wie eine Glucke benahm. Das musste in seinen Au-gen schnellst möglich unterbunden werden. „Vielleicht sollten wir Rin zu deiner Tochter schicken, denn diese junge Dame werden wir von Ena einfach nicht fernhalten können.“, schlug er deswe-gen einfach mal vor.

„Ja, es ging Ena gut. So gut, dass sie schon in den Garten durfte.“, begann Eiliko. „Aber Ena hat sich vorhin einfach zu sehr angestrengt. Vor allem aber hat sie ihre wenige Kraft vor lauter Glück genutzt eine Pflanze zu erschaffen, das hat ihr dann den Rest gegeben. Doch sie kann nichts da-für… es passiert fast immer wenn sie glücklich ist und sie ihr Unterbewusstsein nicht voll unter Kon-trolle hat.“, erklärte Eiliko und grinste dann, denn der Vorschlag des Taishous war gut seiner Mei-nung nach. „Das ist eine tolle Idee. Und Ena kann Rins Nähe jetzt sehr gut gebrauchen, wo Sess-houmaru nicht zu ihr kann.“, sagte er dann noch.

Der Taishou seufzte nur, als er hörte, wie es zu Enas Rückfall kam. „Dieses Kind!“, mehr konnte er dazu nicht sagen. Er hoffte nur, dass die junge Prinzessin wieder auf die Beine kam, denn er liebte sie schon jetzt wie eine Tochter. Nun ja, eigentlich war Eilikos Tochter schon immer ein Lichtblick auf den Feierlichkeiten gewesen. Freundlich und wohlerzogen hatte sie mit ihrer herzlichen Art die Herzen genauso erwärmt wie es seine Schwiegertochter tat. Aber wenn er ehrlich war hatte sie im-mer genau gewusst was sie wollte, nämlich seinen Sohn. „Ich hoffe nur, dass sie nicht beginnt das ganze Schloss zu verschönern, wenn sie glücklich ist und ich denke, dass ist sie in Sesshoumarus Nähe.“, setzte er dann noch hinterher.

Was Rin betraf, so war es wichtig, dass sie noch einige Instruktionen bekam, denn es könnte schäd-lich für Ena sein, wenn sie erfuhr, dass ihr Liebster hier mit schweren Verbrennungen lag.

Nun konnte Eiliko nicht anders und lachte leise. „Keine Angst, Taishou. Wenn Ena gesund ist, dann hat sie ihre Kräfte unter Kontrolle. Aber um ehrlich zu sein, ihr habt zwar einen schönen Gar-ten. Doch etwas mehr Natur könnte nicht schaden. Wobei Ena das aber nicht ohne eure Erlaubnis ändern wird. Sie wird zwar bei euch leben, aber nichts ohne Erlaubnis verändern.“, erklärte der öst-liche Lord dann. „Wie ich Sesshoumaru schon einmal sagte hat Ena bei weitem noch nicht ihre vol-le Kraft erreicht. Doch das steht auf einem anderen Blatt. Aber ich denke, das Ena bei Festlichkeiten ihre Kräfte schon gebrauchen wird. Doch das werdet ihr dann schon von ihr selbst hören, wenn es soweit ist.“, lächelte der östliche Lord und sah auf Sesshoumaru hinunter. „Ich denke, dass er es schaffen wird. Wenn er das Schwert wirklich für Ena vernichtet hat, dann wird er sich nicht so ein-fach davon stehlen. Das wäre nicht seine Art.“, meinte der Lord, denn so hatte er den Thronfolger nicht kennen gelernt, dass er sich einfach davonstehlen würde. Zwar hatte er die Geschenke für Ena immer heimlich gebracht, aber das war etwas anderes. Doch eine Sache, die den Lord immer hatte lächeln lassen, der Thronfolger schien nämlich immer gedacht zu haben, dass ihn niemand gesehen hatte.

Der Inu no Taishou hörte sehr genau zu, als Eiliko etwas aus dem Nähkästchen plauderte. „Mein Sohn kann ohne deine Tochter doch gar nicht leben und er weiß, dass es andersrum genauso ist. Von daher denke ich auch, dass er es schaffen wird. Vielleicht wird irgendwo eine Narbe zurück-bleiben, aber ich denke, dass Ena damit leben kann, oder?“, fragte er bei Eiliko nach, denn er wuss-te, dass seine Schwiegertochter in Spe zwar auf ihr Äußeres achtete, aber nicht eitel war und Sess-houmaru nicht wegen eines Makel sitzen lassen würde. Für die junge Prinzessin waren es die in-neren Werte, welche zählten, denn sie hatte auch nicht der Verlust des Armes gestört. Auch wenn sein Sohn dies eine kleine Weile gedacht hatte.

„Und das vorhin war doch nur ein kleiner Scherz, Eiliko. Ich bin mir durchaus im Klaren, dass sie nicht einfach so Verschönerungen vornimmt, obwohl InuYasha anfangs nicht begeistert war, als er seinen Teil des Gartens gesehen hat.“, erklärte der Inu no Taishou dann. Nein, das hatte seinem jüngsten wirklich nicht gefallen, denn er hatte den verwilderten Teil wirklich geliebt.

„Ena liebt Sess sehr. Es war ihr ja auch egal, dass er nur einen Arm hat, von daher wird das kein Problem sein.“, begann Eiliko mit dem was er davor nur gedacht hatte und schmunzelte, als sein Gegenüber das mit dem Gartenteil sagte. „Nun ja, so weit ich weiß, hatte Sess ihr das damals erlaubt. Wusste er denn nicht, dass der Teil so bleiben sollte?“, wollte Eiliko dann wissen.

„Da hast du wohl recht, Eiliko.“, begann der Taishou, als dieser von dem Arm seines Sohnes erzähl-te. „Daran habe ich in diesem Moment gar nicht mehr gedacht.“, setzte er hinterher. „Ähm… nein, Sesshoumaru wusste davon nichts, da es eine Abmachung zwischen mir und InuYasha war.“, klär-te dann der Taishou auf. „Aber als ich InuYasha dann sagte, dass Ena keine Schuld daran treffe, hat er auch schon wieder aufgehört zu schimpfen und seitdem er sah, wie wohl sich seine Frau, damals ja noch Verlobte, in dem umgestalteten Garten fühlt, ist der darauf bedacht das Prunkstück Enas zu erhalten. Was er aber geschätzt hat, ist, dass Ena seinen Baum hat stehen lassen. Wenn der weg gewesen wäre, hätte ich ihn wahrscheinlich gar nicht mehr beruhigt bekommen.“, erklärte der Taishou weiter und lächelte leicht.

„Das kann ich mir denken. Ich habe ihn auch schon öfters auf Bäumen gesehen. Aber am meisten hängt er an diesem Baum in Musashi. Überhaupt hat er sehr gekämpft, damit dort alles erhalten bleibt. Aber was soll’s, wichtig ist, dass unsere beiden Kinder wieder gesund werden. Ich hoffe nur, dass dies alles bald hinter uns liegt.“, sagte Eiliko und erhob sich. „Ich werde mal nach Ena und Etsu schauen.“, setzte er noch nach.

„Das werden unsere Kinder schon hinbekommen.“, sagte der Inu no Taishou noch zum östlichen Lord. Nun war er derjenige, der sich zu seinem Sohn setzte und darauf hoffte dass er bald seine Augen aufschlug und vor allem, dass er bald gesund werden würde.

Eiliko sah das Bild vor sich mit einem traurigen Blick. ‚Was gebe ich dafür, dass sie beide nicht so leiden müssten.’, dachte er bei sich und verließ den Raum. ‚Wenn es nur etwas gäbe das ich für die beiden tun könnte.’ Diese und ähnliche Gedanken gingen Eiliko durch den Kopf, während er zu seiner Tochter ging. ‚Hoffentlich geht es ihnen bald besser.’, waren seine abschließende Gedanken, als er an das Zimmer klopfte.



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