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Silver Moon

Ein Vampir in Mittelerde
von

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Neue Bekanntschaften

Mittelerde, Auenland
 

Die Sonne schien, wie so oft und lies das Auenland in fröhlichen Farben leuchten. Gandalf, der Graue zog durch das Land und wenn er an einem Haus vorbei kam, liefen die Kinder nach Draußen und baten sehnlichst um eins seiner wohlbekannten Feuerwerke. Für Gandalf war es immer eine Freude und tat den Hobbitkindern den Gefallen.

Im Moment fuhr er an dem Wald im Westviertel vorbei und sang so vor sich hin, als plötzlich ein Hobbit neben ihm auf einer grasbedeckten Anhöhe auftauchte. „Du kommst recht spät.“, meinte dieser. Gandalf hielt das Pony, welches seinen Wagen zog, an und sah den kleinen Kerl mit den Hosenträgern an. „Ein Zauberer kommt nie zu spät, Frodo Beutlin.“, sagte Gandalf mit ernster Mine. „Eben so wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.“ Es herrschte Stille. Gandalf und Frodo starrten sich eindringlich in die Augen, bis sie plötzlich herzlich anfingen zu lachen. „Was für eine Freude dich zu sehen, Gandalf.“, rief Frodo und warf sich dem mindestens zweimal so großen Zauberer in die Arme. Sie lösten sich von einander und Gandalf nuschelte mit der Pfeife im Mund: „Ich hätte doch niemals Onkel Bilbos Geburtstag vergessen.“

Frodo setze sich und sie fuhren weiter. „Sag, was tut sich draußen in der Welt. Du musst mir alles erzählen.“, meinte Frodo. „Was? Alles? Du bist viel zu neugierig für einen Hobbit. Höchst ungewöhnlich!“, erwiderte Gandalf. Frodo grinste ihn an, doch er wandte sich von ihm ab und sah in den Wald. Dort war doch etwas!
 

-Frodo-
 

Dort ist etwas. Aber was? Sieht aus wie … ein Licht? Ich muss da jetzt hin. Schnell sprang ich von dem polternden Wagen und lief in den Wald. Ich hörte wie Gandalf anhielt und meinen Namen rief.

Ich schob einen Ast zur Seite und sah etwas, das ich nicht erwartet hatte.

Auf dem Boden lag eine junge Frau. Nicht älter als 20. Ihre schwarzen Haare umspielten ihre blasse Haut. Sie war ohnmächtig. Vielleicht war sie eine Elbe?

Ich ging langsam auf sie zu und strich ihre Haare hinter das Ohr. Nein, sie war keiner, aber ihre Haut war makellos und schon sehr blass.

Gandalf hatte mich endlich eingeholt und stand nun hinter mir. Wir fingen an sie zu mustern. Ihre schwarzen Haare war hüftlang und umspielte ihre hohen Wangenknochen. Sie trug eigenwillige Kleidung.

Eine schwarze enganliegende Hose, wie ich sie noch nie bei einer Frau gesehen hatte, ein ebenfalls schwarzes Oberteil ohne Ärmeln und darüber ein etwas weiteres schwarzes Seidenoberteil mit breiten Ärmeln. Ihr Schuhwerk sah merkwürdig aus. Sie waren ebenfalls schwarz, doch an der Spitze war sie weiß und aus einem seltsamen Stoff. Er war sowohl hart, als auch weich. Sehr merkwürdig. Sie trug sehr viel schwarz. Anscheinend wollte sie nicht auffallen. Aber warum?

An einem Ringfinger trug sie einen Ring mit einem dunkelblauen Stein, es war wohl ein Lapislazuli. Neben ihr lag ein Bündel aus schwarzem Stoff. Es sah aus wie eine Tasche.

Mehrere Minuten des Schweigens vergingen. Die junge Frau fing plötzlich an zu blinzeln und schließlich öffnete sie die stechend eisblauen Augen vollkommen.
 

-Silver-
 

„Bin ich tot?“, fragte ich die zwei Fremden. Der Kleine mit den großen Füßen sah mich besorgt an und der ältere Mann mit dem grauen Bart fing an zu lächeln. „Nun, wenn ihr tot wäret, dann müsste ich auch tot sein und nach meinem Wissen bin ich das nicht.“ Er lächelte und ich fand ihn schon jetzt nett, auch wenn ich noch nicht mal seinen Namen kannte.

„Wenn ich nicht tot bin, wo bin ich dann?“, fragte ich mit einem verwirrten Unterton in der Stimme. „Nun, ihr seid in Mittelerde, des dritten Zeitalters.“ Aha, das half mir jetzt, aber irgendwie nicht weiter. Wo, um alles in der Welt, liegt Mittelerde? War ich überhaupt noch in meiner Welt. Nein, definitiv nicht.

„Ach, wo sind meine Manieren? Ich bin Gandalf, der Graue.“ Gandalf machte eine kurze Pause und wandte sich seinem kleinen Begleiter zu. „Möchtest du dich nicht auch vorstellen?“

Der Kleine schien grade in Gedanken zu sein, als er von Gandalf in die reale Welt zurückgeholt wurde. „Ähm... ja, verzeiht. Ich bin Frodo Beutlin.“, sagte er und lächelte mich freundlich an. Gandalf schien zufrieden, doch eine Frage hatte er noch: „Dürften wir auch euren Namen erfahren?“ Oh, man bin ich unhöflich. Und dabei hatte man mir immer als Kind eingetrichtert, ich solle aufmerksam sein. „Oh, natürlich. Mein Name ist Silver. Silver Moon. Aber bitte nennt mich einfach nur Silver und ...“ Gandalf und Frodo sahen mich erwartungsvoll an. „Ja?“

„Falls es euch nichts ausmacht... können wir das mit dem Euch sein lassen? Ich komme mir dann so komisch vor. “, sagte ich und schenkte ihnen mein schönstes Lächeln.

„Ich denke, dass wäre eine gute Idee.“, meinte Frodo und lächelte zurück. Gandalf nickte.

Ein paar Minuten später hatte ich mich aufgerappelt, mir meine Tasche umgelegt und wurde von Gandalf und Frodo mitgenommen. Das Auenland war erstaunlich schön. Seine Flüsse, seine Felder, einfach alles. Es war extrem idyllisch hier. Es erinnerte mich sehr an die ersten Jahre als Vampir. An die Jahre vor der Verwandelung, konnte ich mich nicht mehr erinnern.

Es war hier wunderschön und die kleinen Hobbits waren wirklich entzückend. Wenn wir an den „Haushöhlen“ vorbei fuhren, sprangen die Kindern hinter uns auf den Weg und riefen immer wieder: „Gandalf! Gandalf!“ und verlangten nach einem Feuerwerk, welches der Zauberer ihnen auch mit Freude gewehrte. Hier, im Auenland konnte man es sich gefallen lassen, doch das Einzige was mich störte war diese grelle Sonne, die mir direkt ins Gesicht schien. Ihre Strahlen fühlten sich wie tausende, kleine Nadelstiche auf meiner Haut an. Zu Staub zerfallen würde ich allerdings nicht, denn daran war dieser Lapislazuli-Ring an meiner rechten Hand schuld. Er schützte mich vor der Sonne und wenn ich ihn nicht hätte, wäre ich schon lange ein Häufchen Asche.
 

Frodo hatte mich zu dem Geburtstag seines Onkels eingeladen und ich hatte dankend angenommen. Gandalf und Frodo waren wirklich ziemlich nett zu mir und ich sah sie bereits jetzt als Freunde an, obwohl ich sie erst seit kurzem kannte. Das lag wahrscheinlich daran, dass es meine Gabe und gleichzeitig mein Fluch war, die Persönlichkeit anderer Personen zu erkennen und Gandalf, als auch Frodo, hatten eine freundliche, liebenswürdige Art.

Der Weg führte uns durch Täler und über kleine Hügel. Die Räder des Wagens ratterten, während wir über die steinige Straße fuhren. Ich sah mich ein bisschen um und fragte Frodo über Mittelerde aus, doch leider konnte der Hobbit mir nicht alle Fragen beantworten, denn er war selber, bisher noch nie außerhalb vom Auenland gewesen war und Gandalf fragte ich erst garnicht, da er mir wahrscheinlich unglaublich viel erzählt hätte. Wenn diese Geschichte hier länger dauern wird, werde ich mich mal in Mittelerde umsehen, nahm ich mir vor. Frodo rieß mich aus meinen Gedanken. „Wo kommst du eigentlich her, Silver?“, sagte er und sah mich erwartungsvoll an. „Ich komme aus England.“ Er sah mich fragend und etwas verwirrt an und Gandalf neben ihm musste schmunzelt. „W-wo liegt den England? Ich hab noch nie von einem solchen Land gehört.“, meinte der Hobbit. Ein Lächeln saß mir im Mundwinkel. „Frodo! England liegt in der Welt, aus der ich komme. Hier in Mittelerde gibt es dieses Land nicht.“ Langsam schien er zu kapieren und lächelte dankend für diese Erklärung, doch eine Frage schien ihn noch zu bekümmern. „Aber wie... wie seit ihr... ähm, bist du hier hin gekommen? Also, nach Mittelerde?“, fragte er. Ich sah ihn nur entschuldigend an, denn die Antwort auf diese Frage wüsste ich selbst gern. „Tut mir leid, aber darauf weiß ich keine Antwort.“

Wir waren nun in Hobbingen angekommen und Gandalf fuhr einen Berg hinauf. Plötzlich stand Frodo auf und schwang sich von dem Wagen. Er lächelte zum Abschied und sagte: „Gandalf, ich freu mich, dass du wieder da bist und Silver, ich hoffe es gefällt dir hier, im Auenland.“ Ich lächelte ihn an und bedankte mich, während Gandalf weiter fuhr. Frodo winkte noch einmal und verschwand hinter einem Baum.

Wir fuhren einen Berg hinauf und unterhielten uns über dies und jenes. Gandalf war mir wie der Vater den ich nie hatte, auch wenn er mein Großvater sein könnte.

An meinen richtigen Vater und meine Familie konnte ich mich nicht mehr erinnern. Sylvain, der Mann den ich hasste, der Vampir, mein „Schöpfer“, hatte behauptet mein Vater hätte mich nach meinem 17 Lebensjahr an den König verkauft, weil er lieber einen Sohn gehabt hätte und meine Mutter mich gehasst hat. Ich glaubte ihm und sah als neuen Vater an, doch nach einiger Zeit erkannte ich, dass er ein riesengroßes Arschloch war. Er ermordete Menschen zum Spaß und zur reinen Belustigung. Ich hätte damals nie geglaubt, dass es solche Menschen gibt, aber leider wahr es so. Ich war nicht wirklich glücklich darüber, konnte aber nichts daran ändern, bis jener Tag kam.
 

Lange dachte ich noch darüber nach und merkte erst spät, dass der Wagen gehalten hatte. Gandalf war bereits heruntergestiegen und hielt mir eine Hand hin. Ich war noch etwas verwirrt und sah diese fragend an, doch nach kurzer Zeit realisiere ich, dass er mir von dem Wagen helfen wollte. Eigentlich hätte ich das auch allein geschafft, aber da ich ja erzogen wurde, nahm ich seine Geste dankend an.

Ich ging hinter ihm her durch ein kleines Tor, an dem ein Schild hing. Zutritt für Unbefugte verboten, stand drauf. Da war wohl jemand ziemlich gestresst.

Ich ging hinter Gandalf eine gras-bewachsene Treppe hoch und blieben vor einer Haushöhle mit einer runden, grün-angestrichenen Tür stehen. Gandalf klopfte an und wartete. Als er sich umdrehte, meinte er: „Du wirst Bilbo mögen. Er ist ein wirklich guter Freund.“ Er lächelte mich aufmunternd an und ich lächelte zurück. Ich lächelte wirklich viel, seit ich im Auenland war. Wahrscheinlich lag das an der Atmosphäre die mich umgab. Trotzdem war es mir hier zu warm.

Plötzlich hörte man von drinnen eine Stimme. „Nein, danke! Wir brauchen keine weiteren Besucher, Gratulanten oder ´entfernte Verwandte´!“, meinte jemand entnervt. Gandalf fing an zu schmunzeln und sagte: „Und was ist mit sehr alten Freunden?“ Ich hörte Schritte von drinnen, die Gandalf sicher nicht hörte. Die Schritte kamen näher und die Tür wurde geöffnet. Zum Vorschein kam ein Hobbit in roter Weste, die wirklich sehr schön aussah. Seine Haare waren schon etwas gräulich, aber er sah wirklich nett aus. Er hatte etwas großväterliches, aber Gandalf ja auch.

Er schien sehr erfreut zu sein Gandalf zu sehen. Sie schienen wohl wirklich gute Freunde zu sein.“Gandalf?“, meinte der Hobbit ungläubig. „Bilbo Beutlin!“,sagte der Zauberer. Plötzlich fing der Hobbit an zu lachen und schloss seinen Freund in die Arm. Es sah schon sehr lustig aus, den Gandalf war mindesten zweimal so groß wie Bilbo.

„Mein lieber Gandalf!“ „Schön dich zu sehen.“ Bilbo schien vor Freude garnicht mehr aufhören können zu lachen. „111 Jahre alt. Ist das zu glauben?“, meinte Gandalf plötzlich und löste sich aus seiner Umarmung. Was? Wie alt war er geworden? 111 Jahre? Für sein Alter hatte er sich, aber ziemlich gut gehalten. Das war schon merkwürdig! Vielleicht war er auch ein... Nein, sein Herz schlug. Naja, er hatte sich wohl sein Leben lang sehr gesund ernährt und Sport getrieben, was man ihm nicht unbedingt ansah...

Gandalf sprach weiter: „Du bist um keinen Tag gealtert.“ Sehr merkwürdig, oder nicht? Beide fingen an zu lachen. Und erst jetzt fiel ich ihm auf. Er sah mich überrascht an und ich lächelte. „Meister Beutlin!“, sagte ich und machte einen Knicks. Ja, ich wurde erzogen! Bilbo sah immer noch etwas verwirrt aus, machte aber eine leichte Verbeugung. Gandalf schien Bilbos Gesichtsausdruck zu amüsieren, wollte den Hobbit aber nicht zu lange auf die Folter spannen. „Das, mein lieber Freund, ist Silver Moon. Frodo und ich haben sie gefunden. Am besten wir gehen rein, um uns weiter zu unterhalten.“, meinte der Grauhaarige. Bilbo schien, dass genug zu sein und fing an zu lächeln. Mann, er war wirklich freundlich! Aber, dass hatte meine Gabe mir schon verraten.

„Kommt, kommt rein!“ Er lächelte und lief schon zur Höhle vor. Gandalf sah mich kurz lächelnd an und ging hinter seinem Freund her. „Willkommen, Willkommen!“, rief Bilbo als wir eintraten. Die Höhle war wirklich sehr gemütlich eingerichtet. So hätte ich mir niemals eine Höhle vorgestellt. Sie war sehr offen und in alle Ecken kam Licht. Vielleicht etwas klein für einen normal großen Menschen, aber sie war ja schließlich für einen Hobbit gebaut.

Gandalf hatte seinen Hut abgenommen und Bilbo verschloss die Tür, dann nahm er den Hut und den Stab Gandalf ab und lief damit irgendwo hin. Man hörte seine Stimme rufen: „Tee? Vielleicht doch etwas Stärkeres. Ich hab noch ein paar Flaschen “Alter Wigert“ übrig. 1296. Sehr guter Jahrgang. Fast so alt wie ich selber bin.“

Inzwischen hatte er die Sachen abgelegt und lief nun in der Höhle herum, doch er sprach weiter. „Den hat noch mein Vater gekeltert. Was meinst du? Machen wir eine auf?“ Ich kannte Bilbo zwar erst seit ein paar Minuten, aber ich mochte ihn schon sehr. Er war sehr offen und das mochte ich an ihm und auch wenn er mich nicht wirklich kannte schien er mir zu vertrauen und darüber war ich sehr dankbar, denn dieses Gefühl musste ich lange missen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2014-02-01T20:37:17+00:00 01.02.2014 21:37
~ Kommentarfieber ~

Guten Abend,
da bin ich endlich wieder. Und es fängt mit einer wohlbekannten Szene an - ich muss gestehen, dass ich es liebe. Es wird mal wieder Zeit, den Film anzuschauen.
Allerdings endet der Moment anders, als wir es kennen. Was da wohl im Wald ist? XD

Ihre schwarzen Haare war hüftlang und umspielte
Es müsste "Ihr schwarzes Haar" heißen.

Nun, wo fange ich am besten an? Ich finde leider, dass es in diesem Kapitel mit allem viel zu schnell geht. Du hast dem Vampir eine nicht näher beschriebene Gabe verpasst, sodass sie schnell erkennt, was es für eine Person ist, der Charakter desjenigen, der vor ihr steht. Leider wirkt es so, als ob du es dir damit leicht machst, alles zu erklären.
Zwischen diesen Leuten kann eigentlich keine Bindung bestehen, nicht so stark. Klar, man hat Sympathien und man kann ziemlich schnell vertraut mit jemandem sein, aber hier wird ja kaum ein Wort gewechselt. Das überzeugt mich leider nicht.
Die Beschreibung der Vampirin, die gerne schwarz trägt, fand ich eher unpassend. Vor allem "sie will wohl nicht auffallen". In Mittelerde wirkt das merkwürdig.
An der Rechtschreibung könnte noch etwas gefeilt werden, besonders auch an der Kommasetzung, aber im großen und ganzen ist dein Stil und Ausdruck angenehm zu lesen.
Leider konnte mich das Kapitel nicht überzeugen.

Liebe Schreibziehergrüße,
abgemeldet


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