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Die Unverzeihlichen Flüche

von

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Imperio

Sommer 1978
 

Voller guter Dinge lief Barty die Treppen hinunter. Es kostete ihn eine Menge Zurückhaltung, die Stufen in seiner Vorfreude nicht hinab zu hüpfen, das wäre kindisch gewesen. Noch immer erfüllte der leckere Duft nach gebratenem Speck sowie Ei und Frühstückswürstchen das Haus. Genießerisch schloss Barty die Augen und verharrte einen Moment im sonnendurchfluteten Eingangsbereich. Ein zufriedenes Lächeln zierte seine Lippen. Der Tag konnte keinen besseren Anfang nehmen! Beschwingt griff er nach seinem leichten Umhang und schlüpfte in seine Schuhe.

„Ich bin dann jetzt weg, Mutter!“, rief er über die Schulter.

Er hatte keine Lust, das gleiche Gespräch wie bereits am Frühstückstisch zu führen. Sie wusste, dass er Freunde besuchen würde. Gute Freunde. Gute, ehrliche Leute wie Aidan Lynch einer war.

„Barty?“ Die zierliche Gestalt seiner Mutter erschien in der Tür. „Pass gut auf dich auf, ja?“

„Natürlich.“

Seine Mutter lächelte. Sorge stand ihr ins Gesichts geschrieben, die Barty einfach ignorierte. Schließlich hatte sie keinen Grund sich Sorgen zu machen.

„Mach’s gut“, sagte sie. „Bis heute Abend.“

Barty grinste, während er seine Tasche schulterte. „Bis heute-"

Plötzlich ging die Eingangstür auf. Eine hochgewachsene Gestalt hob sich als schwarze Silhouette gegen die warmen Strahlen der Mittagssonne ab.
 

„Vater!“ Jegliche Freude war aus Bartys Gesicht getilgt. Unheilschwanger beobachtete er, wie sein Vater mit regungsloser Miene das Haus betrat und langsam die Tür hinter sich zuzog. Ein flüchtiger Blick von seiner Seite und er hatte alles durchschaut.

„Wo soll es denn hingehen?“, fragte er mit drohendem Unterton.

„Ich wollte Freunde besuchen.“ Barty schluckte und wünschte sich verzweifelt, dass sein Hals nicht mit einem Mal so trocken war.

„Warum hast du mir nichts davon erzählt?“

„Weil … weil das ganz spontan war, wir haben ja nur noch wenige Tage Ferien und da wollten wir…“

„Nichts da“, fuhr sein Vater ihm barsch ins Wort. „Du weißt, welche Regeln es in diesem Haus gibt!“

„Ich wollte lernen. Bei Aidan! Aidan Lynch. Er wollte mir den Stoff für Pflege Magischer Geschöpfe erklären, der dieses Jahr drankommen wird.“

Die Augenbrauen Mr Crouchs hatten sich finster zusammengezogen. „Das kann er genauso gut nächste Woche auf Hogwarts tun.“

„Nein!“ Verärgert ließ Barty seine schwere Tasche wieder zu Boden fallen. Warum musste sein Vater ausgerechnet jetzt wiederkommen? Er hatte gehofft, dass er heute Morgen zum Ministerium gegangen war, doch so wie er aussah, musste er die Nacht durchgearbeitet haben, um sich jetzt eine kurze Erholungspause Zuhause zu genehmige - genau dann wenn Barty gehen wollte.

Eine Woge von Abscheu stieg in ihm auf, als er den Blick seines Vaters trotzig erwiderte. „Das geht nicht, weil Aidan mit Hogwarts fertig ist.“

Damit schien sein Vater nicht gerechnet zu haben. „So?“, entfuhr es ihm nur, während in seinen übermüdeten Gesichtszügen keinerlei Regung zu erkennen war, dass ihn das in seiner Meinung umstimmen würde.
 

„Liebling“, sagte Bartys Mutter beschwichtigend. „Das ist die letzte Chance für Barty, dass er seinen Freund noch einmal sehen kann.“

Mr Crouch schwieg.

Unruhig verlagerte Barty sein Gewicht von einem Bein aufs andere. Die Zeit rann ihm davon. Die große Uhr, die am Eingang stand, zeigte, dass ihm nur noch wenige Minuten blieben, bis der Portschlüssel aktiviert werden würde. Bis dahin wollte er das Haus verlassen haben.

„Dieser Aidan, was hattest du gesagt, macht er jetzt?“

Auch das noch!

„Quidditch“, brummte Barty.

„Quidditch!“, wiederholte sein Vater, ohne sich die Mühe zu machen, sein Missfallen zu verbergen.

„Ja, Barty hat erzählt, dass er ein ganz hervorragender Spieler ist. Wenn er so weiter macht, wird er wahrscheinlich sogar bei den Kenmare Kestrels eine Position bekommen!“, fügte seine Mutter hinzu.

„Aber er ist auch gut mit Tieren und wir wollten die Gelegenheit nutzen … und heute hat er kein Training, deshalb ist das die letzte Chance für mich, Vater“, sagte Barty. „Bitte…“

Wie er diese Kontrolle hasste! Wie er wünschte, dass er sich wie jeder andere in seinem Alter einfach verabreden konnte, wann und mit wem er wollte.

„In Ordnung“, seufzte sein Vater schließlich.

Barty glaubte seinen Ohren nicht zu trauen. Beinahe misstrauisch sammelte er seine Tasche wieder auf.

Sein Vater fuhr indessen fort: „Wie besuchst du diesen Aidan?“

„Mit einem Portschlüssel.“

„Portschlüssel?“

„Ich dachte, das Flohnetzwerk könnte zu unsicher sein, jetzt mit dem … Gefolge von Du-weißt-schon-wem draußen.“

„Todessern“, Mr Crouch spie das Wort förmlich aus.

„Genau.“

„Ich möchte trotzdem, dass du mit dem Flohpulver zurückkommst.“

„Aber ich weiß gar nicht, ob Ai-", wandte Barty zaghaft ein und wurde sofort unterbrochen: „Unsinn! Du machst, was ich sage, haben wir uns verstanden?“

Barty nickte.

„Das Flohnetzwerk ist eins der sichersten Transportsysteme! Ich weiß nicht, woher du diesen Unfug hast, Junge. Wir im Ministerium kontrollieren es und sorgen dafür, dass es sicher ist. Würgende Wasserspeier, unsere Auroren benutzen das!“

„Vater, bitte entschuldige“, sagte Barty bemüht darum, seine Stimme so reuevoll wie möglich klingen zu lassen. Auf eine Gardinenpredigt konnte er in diesem Moment allemal verzichten. Teilnahmslos beobachtete er, wie eine dicke Ader auf der Stirn seines Vaters pulsierte. Barty kannte den Ablauf: Wenn sich sein Vater noch ein bisschen mehr in Rage steigerte, würden dessen helle Augen hervortreten, seine Stimme würde noch lauter werden und so konnte es dann Stunden zugehen.

„Liebling“, flüsterte Mrs Crouch auf einmal. „Ich glaube Barty wollte um zwölf los.“

Mr Crouch sah von seinem Sohn zu seiner Frau und seufzte erschöpft. „Dann geh jetzt, Bartemius. Aber denk dran, was ich dir gesagt habe: Du benutzt das Flohnetzwerk, wenn du wieder zurückgehst, ist das klar?“

„Ja, Vater“, erwiderte Barty schwach und umklammerte den ledernen Riemen seiner Tasche fester.

„Bis heute Abend, Barty“, sagte seine Mutter und schenkte ihrem Sohn ein aufmunterndes Lächeln. „Ich wünsche euch ganz viel Spaß.“

„Bis heute Abend“, murmelte Barty, als er an seinen beiden Eltern vorbei die Tür hinauslief. Von seinem Vater kam kein Wort des Abschieds.
 

Draußen schlug ihm die warme Luft des späten Augusts entgegen. Das Wetter war geradezu traumhaft und - wie Barty mit einem ironischen Grinsen feststellte - perfekt für ein Quidditchspiel geeignet. Doch so etwas musste warten.

Eilig lief er durchs Gras zu der Stelle, wo er den Portschlüssel versteckt hatte: Einen alten Socken.

Hoffentlich war es noch nicht zu spät!

Er wusste, dass das Zeitfenster nur sehr eng war, da nach wie vor die Gefahr bestand, dass irgendein Außenstehender an den Schlüssel geraten konnte. Aber er hatte Glück. Kaum hatte Barty den Socken berührt, da spürte er schon das vertraute Ziehen in seiner Nabelgegend und die Welt um ihn herum verlor sich in einem kunterbunten Rausch aus Farben.

Dann hatte er wieder festen Boden unter den Füßen.

Für einen Moment schwirrte Barty der Kopf und er kämpfte darum, das Gleichgewicht zu bewahren. Als er glaubte, sich wieder so weit im Griff zu haben, dass es sicher war aufzuschauen, ohne dabei zu schwanken, tat er das. Er befand sich in einem kleinen Waldstück, das an das große Anwesen der Lestranges angrenzte. Entschlossen rückte sich Barty noch einmal seine Tasche zurecht und begann den vertrauten Weg entlangzulaufen.
 

„Da ist ja unser kleiner Musterschüler“, empfing ihn Bellatrix’ Stimme, kaum dass er die Villa betreten hatte.

„Hallo“, grüßte Barty nur respektvoll und wünschte sich im selben Moment, dass er eloquentere Worte der Begrüßung gefunden hätte.

Doch Bellatrix störte sich nicht im Geringsten daran. Mit einem gefährlichen Blitzen in den dunklen Augen bewegte sie sich anmutig auf ihn zu. Das tiefgrüne Kleid, das sie an diesem Tag trug, brachte die Vorzüge ihrer Figur schmeichelhaft zur Geltung und zog alle Aufmerksamkeit auf sich. Auffordernd streckte Bellatrix die Hand aus. „Komm mit“, sagte sie. „Wir haben heute einen ganz besonderen Besuch.“

Verwirrt sah Barty zu der großen Hexe und ehe er handeln konnte, hatte sie schon seine Hand ergriffen und führte ihn wie ein kleines Kind zum Wohnzimmer. Es war seltsam, wie vertraut Barty der große Raum über den Sommer geworden war. Ohne es selbst bemerkt zu haben, hatte er bereits einen der schwarzen ledernen Sessel zu seinem Lieblingsessen erkoren. So fiel ihm gleich auf, das dort eine einsame Gestalt mit einem unverkennbaren Schopf dunkler, lockiger Haare saß.

„Regulus?“, rief Barty überrascht.

Völlig erstaunt drehte sich Regulus zum Eingangsbereich. „Barty?“, fragte er. „Was …“, er suchte nach Worten. „…was machst du hier?“

Ein Grinsen breitete sich in Bartys Zügen aus. „Lernen.“

„Dein kleiner Freund ist ein ganz begieriger Schüler der dunklen Künste“, ergänzte Bellatrix, die Bartys Hand wieder losgelassen hatte und sich nun auf Regulus zu bewegte.

Regulus blieb sitzen. Sein markantes Gesicht hatte einen ausdruckslosen Anblick angenommen, während er Barty stumm beobachtete.

„Jetzt können wir doch noch zusammen die Flüche üben“, rief Barty begeistert und stützte sich an der Lehne des Sessels ab. Als Regulus noch immer keine Reaktion von sich gab, boxte er ihn spielerisch gegen die Schulter. „Na komm schon“, grinste er. „Etwas mehr Freude, bitte.“

Ergeben sah Regulus auf und schenkte ihm ein schiefes Lächeln. Dann wandte er sich an Bellatrix. „Stand das so in deinem Sinn?“

Belatrix’ schmale Lippen verzogen sich unheilverkündend. „Ja“, sagte sie, „so stand das in meinem Sinn. Ein bisschen Zeit hast du ja noch, bis du mit Rodolphus losmusst.“

Neugierig sah Barty von einem zum anderen, wagte jedoch nicht nachzufragen, um was es ging. Es musste wohl eine Mission sein, so wie das klang. Er spürte Neid in sich aufsteigen. Wenn er bloß weiter wäre! Wenn er wenigstens schon mit Hogwarts fertig wäre! Doch das würde noch dauern. Wahrscheinlich würde es eine Ewigkeit brauchen, bis er so weit kam wie Regulus.
 

„Ich würde vorschlagen, dass wir langsam anfangen“, meinte Bellatrix. „Wir wollen ja keine Zeit verlieren.“

Erwartungsvoll wandte sich Barty Bellatrix zu. Er versuchte das mulmige Gefühl, das sich in seiner Magengegend regte, zu ignorieren. Heute würde er endlich mit dem Imperius-Fluch anfangen. Was sollte er da für einen Grund zur Beunruhigen haben? Vor allem wenn Regulus mit dabei war.

Bellatrix entschied kurzerhand, dass es - anders als beim Cruciatus-Fluch - lächerlich wäre, in den Keller zu gehen. Stattdessen forderte sie Barty und Regulus auf, sich auf den großen Teppich vor dem Kamin zu stellen.

„Der Imperius-Fluch ist wirklich nützlich, wenn man an irgendwelchen Vollidioten vorbei muss, die leider zu kostbar sind, als dass man sie töten könnte. Mit dem Fluch…“, Bellatrix hielt inne. „Oh, du weißt, was der bewirkt. Was erzähle ich das eigentlich? Lasst uns lieber gleich zum spannenden Teil gehen.“

Barty verlagerte unruhig sein Gewicht und spähte zu Regulus, der mit ausdrucksloser Miene zu seiner Cousine sah. Plötzlich zuckte etwas in seinem Gesicht. Verwundert guckte Barty Regulus an und wich erschrocken zurück, als sein Freund unvermittelt den Kopf in den Nacken legte und laut loszulachen begann. Es hörte gar nicht mehr auf! Stattdessen wurde das Lachen immer unkontrollierter und warf Regulus schließlich zu Boden, wo er japsend nach Luft schnappte, während er unaufhörlich von neueren Lachanfällen geschüttelt wurde.

Entsetzt machte Barty einen Schritt vor. „Regulus?“

Das, was gerade geschah, war alles andere als lustig. Mit jeder Sekunde, die verstrich wurde, das Lachen hysterischer. Und selbst wenn etwas lustig gewesen wäre, es war überhaupt nicht Regulus’ Art, sich so zu benehmen. In den seltensten Fällen …

Bartys Blick huschte zu Bellatrix’ und richtig: Mit einer Mischung aus Herablassung und Freude war ihr Zauberstab auf Regulus gerichtet. Für einen kurzen Moment spürte Barty den Impuls, sich auf sie zu stürzen, um seinem Freund zur Hilfe zu eilen, doch schnell ermahnte er sich, dass das ganz und gar nicht Sinn der Übung war.

Seine Hände waren zu Fäusten geballt, als er sich Zwang, dem Treiben ruhig zuzusehen.
 

Irgendwann legte sich das Lachen und stattdessen begann Regulus wilde Sprünge zu vollführen, bis er plötzlich einfach stoppte. Sein Gesicht war zu einer angestrengten Grimasse verzogen, während er sich keuchend gegen den Fluch wehrte.

„Du bist ja doch etwas besser geworden“, sagte Bellatrix in gespielter Freude. „Und du solltest wirklich aufhören, immer so griesgrämig dreinzuschauen. So ein Lachen steht dir gleich viel besser.“

Regulus antworte nur mit einem knappen Nicken, während er sich seine zerknitterte Robe wieder glatt strich.

„Möchtest du es mal ausprobieren?“, fragte Bellatrix plötzlich an Barty gewandt.

„Aber…“ Unsicher sah Barty zu seiner Lehrmeisterin und dann seinem Freund. Sollte das etwa bedeuten, dass er den Fluch auf Regulus anwenden sollte?

„Nur zu, dafür ist Regulus da.“

Auf einmal fühlte sich Barty schrecklich allein in diesem riesigen Zimmer. Nervös leckte er sich über die Lippen, als er zu seinem Freund sah, der sich nichts anmerken ließ. Stattdessen blickte er ihm ruhig entgegen. Ob er ihm ein Zeichen geben würde? Barty zögerte.

Nebel füllte sich in seinen Verstand. Hatte er sich gerade noch einsam gefühlt, fühlte er sich nun wohl und geborgen. Eine Stimme sagte ihm, dass alles richtig sei, dass er nur seinen Zauberstab nehmen müsse.

Verwirrt guckte Barty auf seine Hand, die mit einem Mal seinen Zauberstab hielt. Wann hatte er…?

„Na los“, sagte Bellatrix auffordernd.

Barty hatte das ungute Gefühl, dass seine Zwickmühle ihr wundervolle Unterhaltung verschaffte, die sie nicht so schnell beenden würde.

„Was … was soll ich denn machen?“, fragte er vorsichtig. Er wollte nicht ‚ihn machen lassen‘ sagen. Es kam ihm falsch vor. Nicht Regulus.

„Du sollst den Imperius-Fluch benutzen.“


„Und dann?“ Die Worte waren nicht ganz seinen Lippen entwichen, da fühlte er sich bereits furchtbar dämlich und Bellatrix war anzusehen, dass sie nichts anderes von ihm dachte.

„Dann“, sagte sie gefährlich leise, „wirst du kreativ.“

Barty nickte. Seine Vorfreude war von dem wachsenden unguten Gefühl in seiner Magengegend verschlungen worden. Schnell warf er Regulus einen um Verzeihung bittenden Blick zu, bevor er mit fester Stimme sagte: „Imperio!“

Für einen kurzen Moment glaubte Barty zu sehen, wie Regulus Blick leer wurde. Er begann zwei, drei Schritte zu laufen, dann stand er plötzlich stocksteif da und sah ihn bloß fragend an.

„Noch einmal!“, verlangte Bellatrix.

Wieder brachte Barty nur eine klägliche Version des Fluchs hervor, die kaum zehn Sekunden anhielt, da hatte Regulus sie wieder abgeschüttelt. Und auch bei den nächsten Malen wurde es nicht besser, bis Bellatrix schließlich ungeduldig ihren Zauberstab schwenkte. Erneut spürte Barty, wie jegliche Sorge von ihm abfiel. Ein unbestimmtes Gefühl von Glück erfüllte ihn, während er auf die leise Stimme hörte und den Imperius-Fluch anwandte. Dieses Mal begann sich Regulus ganz merkwürdig zu verhalten. Er fiel auf alle Vieren, kroch zu Bartys Füßen und rutschte weiter auf dem Boden zu Bellatrix, um ihr die Stiefel zu lecken.

Irgendwo in einer entfernten Ecke seiner Gedanken, glaubte Barty zu wissen, dass das falsch war. Ganz entschieden falsch. Aber das alles war so weit weg. Er musste sich um nichts mehr sorgen…
 

„Genug!“
 


Wie eine eisige Welle schlugen Ängste und Unbehagen über Barty zusammen. Verwirrt blinzelte er und versuchte sich zu erinnern, was er getan hatte. Es war nur ein verschwommener Gedanke, der sich seinem Griff entziehen wollte. Regulus, dem es ähnlich zu ergehen schien, sprang hastig auf die Füße, als er sich seiner Situation bewusst wurde und da dämmerte auch Barty, was geschehen war.

„Regulus, alles in Ordnung?“, rief er und eilte zu seinem Freund. „Ich wollte da-…“

„Nichts da!“, ertönte Bellatrix’ Stimme in einem heiteren Singsang und ehe Barty wusste, wie ihm geschah, wurde er von den Füßen gerissen und zurück an seinen Platz gesetzt.

„Ich hoffe ihr wisst, was für einen erbärmlichen Anblick ihr abgebt“, fuhr sie mit vor Verachtung triefender Stimme fort. „Ist doch so, oder?“

Die stämmige Gestalt von Rodolphus war neben Bellatrix getreten. Hohn lag in seinen Gesichtszügen, als er auf die beiden Jungen sah.

„Schön ist der Anblick von zwei Reinblütern, die auf dem Boden herumkriechen jedenfalls nicht.“

Barty spürte, wie eine Welle heißer Scham in ihm hochschoss. Verbissen starrte er auf einen Fleck, der sich auf dem kunstvollen Muster des Teppichs befand. Er würde diesen Fluch meistern! Von niemanden wollte er sich damit verspotten lassen.

Hastig riss er sich zusammen und versuchte eine würdevolle Haltung einzunehmen. Der Griff um seinen Zauberstab war fester geworden und in seinen Augen loderte Entschlossenheit.

„Auf ein Neues“, hörte er Bellatrix spöttische Stimme sagen. Mehr brauchte es nicht, da hatte er bereits Imperio gerufen. Diesmal schien Regulus sofort dem Fluch zu unterliegen. Mit leerem Blick begann er ein paar vorsichtige Schritte im Raum zu machen, dann hatte er den Fluch wieder von sich abgeschüttelt. Frustriert stieß Barty erneut den Fluch aus, ohne irgendeinem der Anwesenden überhaupt die Möglichkeit zu geben, etwas zu sagen oder gar zu reagieren. Doch es war immer das gleiche Spiel: Regulus unterlag zwar augenblicklich dem Fluch, schaffte es aber genauso schnell die Kontrolle nach wenigen Sekunden wieder abzuschütteln.
 

„Junge, du musst wissen, was du willst“, fuhr Rodolphus irgendwann dazwischen, als er dem Geschehen überdrüssig geworden war.

„Ich weiß, was ich will!“, gab Barty patzig zurück. Er hatte vergessen, mit wem er es zu tun hatte. Er hatte vergessen, mit wem er übte. Was in diesem Augenblick zählte, war einzig und allein der Erfolg.

„Und was willst du?“, fragte Bellatrix mit zuckersüßer Stimme.

„Ich will den Fluch benutzen können.“

Bellatrix brach in gackerndes Gelächter aus. „Wie süß“, höhnte sie. „Er möchte den Fluch benutzen können“, äffte sie ihn spöttisch nach und wechselte mit Rodolphus einen amüsierten Blick. „Crouch, den Fluch benutzen zu wollen, reicht nicht. Es geht nicht darum, jemanden zu verfluchen. Es geht darum, jemanden zu kontrollieren! Der Imperius-Fluch ist nur ein Mittel zum Zweck. Du musst wissen, was du dein Gegenüber wirklich machen lassen willst.“

Die Worte waren wie ein Schlag ins Gesicht. Barty bemerkte gar nicht, wie er erbleichte und unauffällig zu Regulus sah.

„Warum kann ich dann nicht einfach gesagt bekommen, was ich machen soll?“, wagte Barty einzuwenden.

„Weil dir niemand deinen Arsch hinterhertragen wird, wenn du dem Dunklen Lord dienen willst“, antwortete Rodolphus kühl.

Barty schluckte. Seine Wut war zu einem kleinen Häuflein Asche zusammengefallen und ließ ihn mit nichts weiter als der lähmenden Tatsache zurück, dass er dabei war schmählich zu versagen. Er fuhr sich mit der Zunge über die trockenen Lippen und zwang sich gewaltsam, sich davon nicht unterkriegen zu lassen. Er musste sich beweisen!

„Vielleicht hat Barty nicht ganz unrecht“, wandte Regulus auf einmal ein. „Es wäre für den Anfang hilfreich, mit ein paar einfachen Aufgaben anzufangen und dann langsam freier zu werden.“

Bellatrix schenkte ihrem Cousin einen verächtlichen Blick. „Findest du das wirklich?“ Ihr war anzusehen, dass es in ihrem Kopf am Arbeiten war. Ein diabolisches Lächeln verzog ihren Mund. „Wenn du Vorgaben haben willst, Crouch“, sagte sie leise, „dann bringe doch deinen Freund dazu … den Cruciatus-Fluch auf dich anzuwenden. Den sollte er nämlich dringend mal üben.“

Barty und Regulus sahen gleichermaßen fassungslos aus, als sie zu Bellatrix schauten. Diese zog jedoch bloß auffordernd die Augenbrauen hoch. Die Aufgabe war gestellt.

Unruhig verlagerte Barty sein Gewicht, während seine Finger nervöse den Zauberstab in seiner Hand drehten.

„Barty“, sagte Regulus. In seiner Stimme lag etwas Warnendes.

Entschlossen sah Barty auf. Er wusste, dass Regulus ihn in Schutz nehmen wollte, ihn für schwach hielt, glaubte entscheiden zu können, was das beste für sie wäre. Aber was wusste Regulus schon?

„Imperio“, flüsterte Barty.

Er sah wie, Regulus den Zauberstab hob, er hörte ein ausdrucksloses Crucio und spürte Schmerzen über sich hereinbrechen, die seinen Imperius-Fluch augenblicklich aufhoben.

Schwerfällig rappelte sich Barty auf und sah zu den beiden Lestranges.

„Das war doch mal nicht schlecht“, meinte Bellatrix. „Mach weiter.“

„Aber…“, Barty wollte einwenden, wie sinnlos das war. Der Fluch würde augenblicklich gebrochen werden, wenn der Crucatius ihn traf. Doch davon schien Bellatrix nichts hören zu wollen. Stattdessen ruhte ihr Blick lauernd auf Regulus, der alles andere als glücklich wirkte, aber nichts zu alledem sagte.
 

Schließlich hatten sie genug geübt und es war Zeit für eine Pause. Eine Hauselfe trug Tee mit Scones und Marmelade sowie anderem leckeren Gebäck auf. Es war merkwürdig, auf einmal dieser alltäglichen Tradition zu folgen, nachdem was sie kurz vorher getan hatten.

Vorsichtig nippte Barty an seinem heißen Tee, während sein Blick zu Regulus fiel. In diesem Moment würde er so gerne mit seinem Freund ungestört reden können, doch in Anwesenheit der Lestranges war das unmöglich. Also tat er sein bestes sich nichts anmerken zu lassen, ganz so als wäre nichts vorgefallen. Das war ohnehin das einfachste.

„Wann wollt ihr los?“, fragte Bellatrix irgendwann, um dem Schweigen ein Ende zu bereiten, denn niemand der anderen war sonderlich gesprächig, allen voran nicht Regulus und Rodolphus.

„In einer Stunde“, brummte Rolophus. „Rabastan müsste gleich kommen, dann können noch die letzten Einzelheiten geklärt werden.“

Bellatrix nickte nur und spielte verdrossen mit ihrem silbernen Teelöffel herum. Ihr war anzusehen, dass es ihr herzlich wenig gefiel, nicht dabei zu sein. Unwillkürlich fragte sich Barty, ob es an ihm lag. Aber das wäre lächerlich. So wichtig und offiziell waren seine Übungsstunden nicht.

Das aufkommende Gespräch war wieder verstummt. Schweigend schlürfte jeder weiter seinen Tee oder nahm einen süßen Bisschen Gebäck.

Bartys Blick wanderte nachdenklich durch das Wohnzimmer der Lestranges. Es war groß genug, um den meisten Mitgliedern der reinblütigen Zaubererfamilien bei einer Versammlung Platz zu bieten. Die Wände zierten düstere Gemälde und vor den Fenstern hingen schwere Vorhänge, die den Einfall der blendenden Sommersonne verhinderten. Barty sah zu dem Kamin, auf dessen Sims merkwürdige Ziergegenstände sowie das übliche Kästchen mit Flohpulver standen. Flohpulver! Erschrocken fiel Barty wieder sein Dilemma ein. Vorsichtig spähte er zu seinen Gastgebern und überlegte, wie er am besten seine Situation darstellen konnte.
 

Regulus, der ihm gegenüber saß, hatte den Kopf leicht zur Seite geneigt, sein Blick war fragend. Barty bedeutete ihm unmerklich, nichts zu fragen, dass alles gut sei. Aber Regulus kannte ihn. Seine Brauen zogen sich skeptisch zusammen.

Resigniert sammelte Barty Mut, um das leidliche Thema anzusprechen, als auf einmal die Türglocke ertönte und wenig später Rabastan eintrat.

„Was ist denn hier für eine Stimmung?“, fragte er ohne ein Wort der Begrüßung, während er sich schwungvoll in seinen Sessel fallen ließ. „Wie läuft’s mit deiner Übung, Barty?“

„Ganz in Ordnung“, erwiderte Barty, der nicht wusste, ob er sich über die plötzliche Ankunft von Rabastan nun freuen oder ärgern sollte. So konnte er den Moment noch etwas aufschieben…

„Er zeigt weniger Hemmungen als Regulus“, sagte Bellatrix stichelnd. „Aber den Imperius-Fluch muss er üben.“

„Ernsthaft?“

Barty zuckte die Achseln. „Das mit den Anweisungengeben klappt nicht so.“

„Tja Bella, es sind nicht alle Leute so autoritär wie du“, meinte Rabastan gelassen. „Oh und bevor ich’s vergesse, ich soll dir von Lucius ausrichten, dass du heute Abend vorbeischauen sollst.“ Er warf ihr einen bedeutungsvollen Blick zu.

„Geht es um…?“ Bellatrix Augen leuchteten auf und ihr Gesicht vorzog sich zu einem Grinsen, als Rabastan bloß nickte.

Barty hörte dieser Geheimniskrämerei missmutig zu. Er hasste es. Sowie es dazu kam, dass Namen nicht genannt wurden oder Gegenstände und Orte plötzlich mit einem geheimnisvollen Blickaustausch angedeutet wurden, wusste Barty, dass er fehl am Platz war. Dass er nicht dazu gehörte. Manchmal hatte er auch mit Misstrauen zu kämpfen, das ihm wegen seines verdammten Vaters entgegen gebracht wurde. Es weckte eine seltsame Mischung aus Wut und Einsamkeit in ihm.
 

„Ich habe ein Problem mit dem Portschlüssel“, wagte Barty schließlich zu sagen. Nun, da die Stimmung durch Rabastans Ankunft etwas aufgelockert worden war, fühlte sich Barty sicherer.

„Was ist damit?“, fragte Bellatrix.

„Ich …“, Barty überlegte, wie er das Ganze am besten formulieren sollte. „Ich … also es ist das beste, wenn ich übers Flohnetzwerk zurückreise. Es gibt da nämlich ein Problem mit meinem Vater.“


„Mit deinem Vater?“, hakte Rodolphus nach. In seiner Stimme schwang ein drohender Unterton mit.

Doch plötzlich wusste Barty, was er sagen musste: „Der Mistkerl hat mich überrascht, als ich gerade losgehen wollte. Hat sich fürchterlich aufgeregt, dass ich einen Portschlüssel benutze und darauf bestanden, dass ich mit dem Flohnetzwerk zurückkomme, weil es ja viel sicherer ist.“

Spott lag in den Zügen von Bellatrix, als sie ihm zuhörte. Barty konnte sehen, wie sie ihn belächelte, dass er so unter der Fuchtel seines Vaters stand.

„Dann hältst du dich heute nicht an Papis Regel“, sagte sie.

„Das kann ich nicht. Wenn das rauskommt, kriege ich Hausarrest. Ich wette, er würde sogar mit irgendwelchen Flüchen dafür sorgen, dass ich auch wirklich im Haus bleibe, wenn er in der richtigen Stimmung ist“, entgegnete Barty düster. „Und wenn das passiert“, er schluckte, „wird es zu keinen weiteren Übungsstunden kommen.“

Das Bedauern, das er dabei empfand, hatte unbemerkt einen Weg in seine Stimme gefunden und brachte Bellatrix zum Lachen. „Sieh an, der Kleine ist nach wie vor ganz wild darauf, die vielen bösen Dinge zu lernen.“

„Außerdem“, fuhr Barty fort und versuchte sich nicht von Bellatrix’ Hohn beeinflussen zu lassen, „weiß ich nicht, wie ich es erklären soll, wenn herauskommt, dass ich von euch aus zurückreise.“

„Was hast du denn deinem Vater gesagt, wo du bist?“, fragte Regulus hilfsbereit.

„Bei Aidan zum Lernen.“

„Aidan Lynch? Ist der nicht wieder in Irland?“


„Schon, aber das weiß mein Vater nicht und letztens hab ich Aidan hier in der Nähe bei seinen Verwandten besucht“, entgegnete Barty.

„Dann ist die Sache ja einfach: Wir gehen zu diesen Verwandten und du benutzt deren Flohnetzwerk“, meinte Bellatrix.

Barty wurde unwohl. „Einfach so?“

„Natürlich!“ Dieses Mal war es Rabastan, der lachte. „Sowas sollte kein Problem sein.“ Dann sprang er auf und klatschte voller Tatendrang in die Hände. „Genug geredet. Regulus? Komm mal mit, ich muss mit dir noch was besprechen. War schön dich zu sehen, Barty.“

Und mit einem lässigen Wink verließ Rabastan wieder den Raum gefolgt von Regulus, der sich mit leisen Worten von Barty verabschiedet hatte.

„Hat dein Vater eigentlich noch irgendetwas zum Flohnetzwerk gesagt?“, fragte auf einmal Rodolphus.

„Nur dass es einige Auroren benutzen.“

„Mehr nicht?“

Barty schüttelte den Kopf. „Ich kann gucken, ob ich mehr dazu herausfinden kann“, fügte er leise hinzu.

„Das könnte hilfreich sein.“

Barty lächelte schwach und griff nach der feinen Porzellantasse. Der Tee war längst kalt geworden.
 

„Denk dran, du musst es wirklich wollen“, erinnerte ihn Bellatrix. Es war abends und zusammen waren sie zu dem Haus von Aidans Verwandten appariert. Es war ein kleines Farmhaus, das - wie Barty wusste - unter anderem einige magische Wesen bewohnten.

Barty nickte und strich sich nervös seinen Umhang zurecht. Die Kapuze hatte er tief ins Gesicht gezogen. Danach klopfte er.

Er musste nicht lange warten, da öffnete ihm eine ältere Frau die Tür.

„Wer is-“, setzte sie an und verstummte augenblicklich, als sie Bartys Imperius-Fluch traf.

„Ach Aidan“, sagte die Frau, „so eine Überraschung! Möchtest du nicht hereinkommen?“

Bellatrix kam neben Barty zum Vorschein.

„Und Meaghan! Kommt herein, Charles kümmert sich gerade um die Knuddelmuffs.“

Auf Bartys Gesicht breitete sich langsam ein Lächeln aus, während er mit ruhigen Schritten der alten Frau durch das Haus ins Wohnzimmer folgte.

„Ich habe es hingekriegt“, sagte er, als er vor dem Kamin stand und spähte unter der Kapuze zu seiner Lehrmeisterin. Stolz erfüllte ihn, dass er nicht ganz versagt hatte.

Bellatrix erwiderte das Lächeln kühl. „Immer der Musterschüler, hm?“

Doch Barty grinste nur.

„Also gut, ich übernehme von hier. Geh du nach Hause und sag Papi, dass alles in Ordnung ist.“

Barty schnaubte und verkniff sich einen Kommentar. Stattdessen schenkte er dem Kaminsims seine Aufmerksamkeit und wollte nach dem Flohpulver greifen, als sein Blick auf ein kleines gerahmtes Foto fiel. Der unverkennbare blonde Lockenkopf Aidans strahlte ihm entgegen. Fröhlich winkte der Ire mit der einen Hand in Richtung Kamera, während er mit der anderen das neueste Nimbus Modell hielt.

„Ist etwas?“, fragte Bellatrix auf einmal.

„Nichts“, sagte Barty hastig, nahm sich eilig eine Handvoll Flohpulver und schlüpfte in den Kamin.

„Wir sehen uns“, flötete Bellatrix.

Ihre Worte verloren sich im wilden Rauschen seiner Reise und doch glaubte Barty dumpfe Schreie gehört zu haben, bevor er aus den smaragdgrünen Flammen in sein Zuhause stolperte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
AN: An dieser Stelle ist es Zeit für eine Anmerkung zu Aidan Lynch. Aidan Lynch wird der spätere Sucher der irischen Nationalmannschaft sein, die 94 gegen Bulgarien spielt. Es hat sich so zugetragen, dass er und Barty in meinem Headcanon in ihrer Zeit auf Hogwarts befreundet waren. Das hat sich hier natürlich angeboten, um die Ausrede, dass Barty "Freunde" besuchen gehe, etwas glaubwürdiger zu gestalten. Aidan selbst ist für diese Geschichte relativ unwichtig und musste nur mit seinem Namen herhalten, damit ich keinen 08/15 Schüler erfinden musste. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Rosalynna
2014-10-01T19:00:51+00:00 01.10.2014 21:00
Du hast Bellatrix sehr, sehr gut getroffen und ich kann Cassiopeia nur zustimmen:)
Und ich finde Bartys Werdegang vom unentschlossenen bis zum Musterschüler wirklich toll ;)
Antwort von:  SweeneyLestrange
01.10.2014 22:24
Uuuh, das freut mich, dass ich Bellatrix so gut getroffen hab und dass du das alles so siehst.
Vielen, vielen Dank jedenfalls für deine beiden Kommentare :3
Von:  CassiopeiaBlack
2014-09-30T19:57:05+00:00 30.09.2014 21:57
So viel Liebe an deine Interpretation von einfach allen!
Du versüßst mir meinen Feierabend grade enormst. Ich finde auch deine Idee mit der Freundschaft zu Lynch echt gut, ich meine wenn man es so sieht kenne sich die Zaubererfamilien ja ohne hin, die Reinblütigen wie auch die Halbblüter und dann wenn man es so sieht durch die liberalere Schulleitung von Dumbeldore ist es nicht verwunderlich dass man über kurz oder lange solche Bekanntschaften schließt. (Und wenn man auch beachtet dass Barty und Co Slughorn als Lehrer hatten, ist um so weniger verwunderlich dass sich die unterschiedlichsten Hexen und Zauberer mit samt verschiedenen Blutstatus zertifizierung kennen lernten.)
Mein absolutes großes Lob geht an die Szenen zwischen Barty und Regulus. Einfach genial von Dir dass die Beiden gezwungen werden sich zu verfluchen, wenn man es so sieht tauschen Sie sogar die Plätz. Von Regulus wird es quasi verlang dass er der Musterschüler ist, wegen seines Blutes und den Namen den er trägt. Und dann ist da Barty, der personifizierte "Pastorensohn". Der sich dann aber im nach hinein aus absoluter Musterknabe entpuppt.
Zumal man als leser mit ein bisschen Fantasie durch aus jetzt schon auf die Idee kommen könnte (denn ich tu es, weil mein Kopfkino dazu zu oft auf Hochtouren arbeitet), dass Regulus da schon der Entschluss kommt sich gegen den dunklen Lord zu stellen und einen Weg zu finden ihn zu stürzen.
Und ich finde dass Du den Übergang von dem vorher so zurückgehaltenen und bedenklichen Barty in den skrupelosen und zerstörerischen, fanatischen Barty gut hin bekommst. War er zu beginn unsicher ob er das zeug hat die Flüche durch zu ziehen so bekommst Du es jetzt sehr gut hin so darzustellen wie man ihn aus dem Buch kennt, due ebnest quasi den Weg zu dem "Menschen" den er wird, der später in der Lage sein wird seinen Vater umzubringen.
Und dass finde ich an deinem Schreibstil so klasse!
Ich freue mich auch viel mehr!
Antwort von:  SweeneyLestrange
30.09.2014 22:59
Awww, weißt du eigentlich, dass deine Kommentare Gold wert sind und mir total den Abend versüßen? <33
Ich freue mich total, dass du so ausführlich auf die Charaktere und deren Entwicklung eingehst, das ist das beste Feedback, das man bekommen kann.
Oh, so habe ich das mit Lynch auch nocht nicht gesehen, aber das ist ein toller ergänzender Gedankengang! Vor allem wenn beide im Slugclub sind und es sich bei beiden um Quidditchfans handelt (denn dass Barty Quidditch liebt, steht ja auch in den Büchern), ist es eigentlich nur logisch, dass die mal ins Gespräch kommen.
Ich freue mich so, dass du den Übergang bei Barty als geglückt empfindest und dass dein Kopfkino auf den Gedanken kommt, dass sich bei Regulus ganz langsam Zweifel regen (so war das auch gedacht, wobei ich hoffe, dass das nicht zu früh ist mit den Zweifeln).
Vielen, vielen Dank jedenfalls noch einmal für deine Kommentare! <3
Das nächste und (leider) auch fast letzte gibt's dann nächste Woche :3


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