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Nogoth yelta ye Eldar rûth

Zwergenhass und Elbenzorn
von

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Entdeckt

kurz zuvor an einer anderen Stelle....
 

Der für seine Verhältnisse ungewöhnlich hochgewachsene Zwerg, mit dem dunkelbraunen und zu beiden Seiten deutlich unterschnittenen Kopfhaar, das er auffällig, wie alle Krieger aus seiner Kaste trägt, kann nicht fassen, was er da sieht. Er ist ihm gefolgt, hat ihn gesehen wie er sein Haus verlassen hat und möchte nun wissen, wohin ihn sein Weg wohl so spät noch führen mag? Er ist seinem jungen Anführer aus Sorge sogar noch vorsorglich gefolgt, als er gesehen hat, dass Thorin ohne weiteren Umweg zu machen oder auch nur einmal anzuhalten, die kleine Hütte der elbenblütigen Heilerin die am Dorfrand steht, zu seinem eigentlichen Ziel gewählt hat...
 

Dort angekommen, hat er kaum die Zeit darüber nachzusinnen, was sein König wohl noch um diese Zeit von ihr verlangen könnte...und als er dann gesehen hat, dass dort überhaupt kein Licht brennt und Thorin nur einen Atemzug später, als er es bemerkt ohne weiter zu zögern mit gezogener Waffe in der Dunkelheit, unübersehbar in die Richtung des Dorfrandes verschwindet, um nach ihr zu suchen..spätestens da ist ihm nicht mehr besonders wohl in seiner Haut. Spätestens ab da, weiß er eigentlich schon, was das zu bedeuten haben könnte.
 

Er ist schließlich nicht dumm, immerhin hat er gelernt gewisse Umstände zu erkennen, wenn sie sich ihm denn so offensichtlich zeigen, wie das hier der Fall zu sein scheint. Er ahnt langsam aber sicher und ohne jeden Zweifel, WER der Vater dieses Kindes sein muss, das sie unter ihrem Herzen trägt. Aber wahr haben, will er es noch immer nicht wirklich. Innerlich streitet er es nach wie vor vehement ab. Es könnte doch ganz andere Gründe haben...oder etwa nicht?
 

Der Zwerg ist sich dessen zwar eigentlich zu hundert Prozent sicher, dass er sich dahingehend selbst belügt, aber er will es nicht sehen. Und trotzdem folgt er seinem Freund weiterhin nach...heimlich, lautlos und ohne sich seinem König auch nur im Ansatz erkennen zu geben. Dwalin weiß nicht warum, aber er spürt intuitiv, dass es besser ist, dass Thorin im Moment noch nicht weiß, dass er ihn verfolgt.
 

Der überdurchschnittlich große Zwergenkrieger trifft damit nur wenig später als Thorin am selben Ort ein, an dem es dem Haradrim gelungen ist die Heilerin tatsächlich zu stellen. Er ist fast sofort kampfbereit, als er den Menschen sieht, der Thorin und die rothaarige Frau bedroht, die bei ihm ist. Er hat sie beide damit also ausfindig gemacht und will um ein Haar eingreifen, obwohl er sich bei der Gelegenheit schon ordentlich darüber wundert, was der Grund für ihr dortiges Erscheinen sein mag und warum sie ausgerechnet jetzt und um diese unsägliche Zeit dort aufzufinden und dann auch noch, durch einen dummen Zufall, ausgerechnet auf diesen widerlich, ehrlosen Menschen gestoßen ist?
 

Doch dann hält ihn etwas zurück. Es ist wie ein inneres Band..etwas das ihn regelrecht an seinen Platz fesselt. Dwalin erkennt wie zufällig im schwachen Mondlicht des neugeborenen Mondes, den Blick mit dem sein König den fremden Mann ansieht, als er die Frau doch gegen ihren Willen anfasst und er hört dabei auch das, was er ihm nur Sekunden später zu sagen hat. Der braunhaarige Zwergenkrieger ist darüber im Übrigen nicht minder überrascht als der Ostling. Ja er ist sogar so perplex, dass er nicht zu handeln vermag, selbst wenn er es könnte...aber er sieht wenig später auch, dass er gar nicht nötig gewesen wäre, denn sein König hat den Angreifer auch allein relativ problemlos gestellt und anschließend getötet.
 

Thorins mutiges und energisch entschlossenes Einschreiten, hat sie beide vor Gefangenschaft und vielleicht noch weitaus übleren Dingen bewahrt. Ein Umstand, der auch dem anderen Zwerg durchaus einleuchtet und bewusst wird. Aber sein Freund hat schon weitaus schlimmeres zu meistern verstanden als das. Was ist da schon dieser mickrige Mensch für ihn, der meint sie beide wären leichte Beute für ihn gewesen? Ganz tief in sich drin weiß Dwalin, dass Thorin ihn nicht auch nur ansatzweise als Unterstützung notwendig gehabt hat, jedenfalls nicht in der Position. Der junge Anführer aus Durins Geschlecht, hat die brenzlige Situation die ganze Zeit über auch so überraschend souverän gemeistert.
 

Dwalin ist trotzdem zutiefst bestürzt und geschockt, als er mitanhört, was der junge Durinssohn aus Thrôrs Haus und die Heilerin miteinander besprechen, als sie sich beide kurz darauf wieder alleine wähnen. Er ist deshalb so bestürzt, weil er sie kennt! Er weiß WER sie ist...ER hat im Gegensatz zu seinem Freund noch nicht vergessen, was im Berg damals als harmlose Zänkerei unter ihnen begonnen hat. Er selbst in seiner Person, hat Thorin damals in diesem unseligen Alter, als sie noch halbwüchsige Zwerglinge, kaum Älter wie Kili oder Fili waren..zu etwas angestachelt, was er bis heute bitter bereut!
 

Besonders jetzt, in diesem Augenblick, in dem er es mit eigenen Augen sieht.
 

ER weiß es, heute noch so gut wie damals. Ja, es ist dort ausgerechnet IHRE Strähne dunkelroten Haars gewesen, die er von Thorin als Zeichen seines kriegerischen Mutes eingefordert hat. Er Dwalin, hat ihn zu dieser dummen Jungenstreich Mutprobe angestachelt, die Thorin damit unweigerlich sein noch so junges und unerfahrenes Herz gekostet hat. Schon damals hat er sie geliebt...er hat sich schon dort in sie verliebt, auf den ersten Blick könnte man sagen. Aber er hat es im Gegensatz zu ihm vergessen oder schlichtweg verdrängt.
 

Zu viel hat der Schmerz über Kummer und Verlust seiner Heimat, seines jüngeren Bruders und seines Großvaters von ihm gefordert und sie sieht der jungen Frau, die sie dort noch gewesen ist, nicht mehr so unverwechselbar ähnlich...sie hat sich äußerlich etwas verändert. Ihre Gesichtszüge sind deutlich strenger und erwachsener geworden..sie ist nachgereift auch im Gesicht..zu viel schlimmes hat sie in Zeiten ihrer Wanderschaft gesehen, als das es keine Spuren an ihr hinterlassen hätte und auch ihr Haar ist noch dunkler als früher...als da wo sie beinahe noch ein jungen Mädchen gewesen ist, gerade so an der Schwelle zur Frau.
 

Dort war es noch leuchtend rot...heller und strahlender wie eine lodernde Flamme. Jetzt wirkt es eher, wie dunkles Drachenfeuer. Ein seltsamer Farbton, wie schwelende Glut...einer der sie anders erscheinen lässt....vollkommen anders, wenn man es denn nicht durchschaut und den Unterschied nicht weiß.
 

Daher hat Thorin es selbst offenbar nicht bemerkt, auch nicht als sie zu ihnen zurück bis in die Ered Luin gekommen ist. Aber ER, er hat es sofort gewusst...sofort als sie ihn nur einmal angesehen hat. Dwalin hat gewusst, dass er sie von dort vom Berg her, von vor so langer Zeit kennt und auch wer sie ist. Ihr anklagender Blick, die stumme Mahnung darin...die hat sie ihn nur zu deutlich sehen lassen. Er hat es in ihren Augen ablesen können und wenig später hat sie es ihm dann auch bestätigt. Sie hat ihn schwören lassen, es niemals preis zu geben, koste es ihn was es wolle.
 

Dafür hat sie etwas für sich behalten, etwas was ihn unter Umständen sehr geschädigt hätte. Es war gewissermaßen ein Packt auf Lebenszeit...ein gegenseitiges und längst nicht ganz freiwilliges Versprechen. Aber jetzt sieht er, dass es absolut sinnlos gewesen ist. Das Schicksal sucht sich seine Wege immer...egal auf wessen Kosten. Deine Bestimmung lässt sich nicht aufhalten oder gar unterbinden...sie kommt wenn es an der Zeit ist...und nun scheint es zu geschehen.
 

Dwalin mag sich gar nicht ausmalen, was denn sein wird, wenn die anderen Zwerge im Dorf herausfinden sollten, wessen Kind das jetzt nun eigentlich ist? Aber ausgerechnet Thorin selbst....das will ihm immer noch nicht so recht in den Kopf hinein. Wieso...wieso, musste er sich ausgerechnet an ihr vergreifen...wieso...? Der Zwergenkrieger rafft sich auf, den beiden abermals heimlich still und möglichst leise zu folgen, als er sieht, dass Thorin bestrebt ist, sie zurück zum Dorf zu bringen. Er wird sich nicht einmischen...auch weil sie seinem Freund eben ganz deutlich zu verstehen gegeben hat, was sie von ihm hält, wenn er nicht zu ihr und diesem Kind stehen kann.
 

Ein Hoffnungsschimmer am Horizont, denn vielleicht bleibt es so ja doch geheim....zumindest vorerst noch? Das ist alles, was sich der Zwerg inständig erfleht, mehr soll es ja gar nicht sein....vielleicht wird sie es ja allein tragen und Thorin so erst gar nicht in Verruf bringen?
 

Diese Lösung wäre wahrlich die Beste für sie alle....aber irgendwie glaubt er nicht daran..irgendwie hat er das Gefühl, dass das Schicksal anderes für seinen König bereit hält...
 

unterdessen zur selben Zeit bei Thorin und Lyriel....
 

Er hat sie derweil mühelos auf seine Arme gehoben und trägt die Frau.. sie sind noch ein gutes Stück vom Dorf weg, dennoch wagt keiner von beiden, die angefangene Unterhaltung fortzusetzen...und keiner von ihnen bemerkt auch nur ansatzweise den Zwerg, der Thorin und Lyriel heimlich gefolgt ist, dazu ist Dwalin viel zu vorsichtig. Die Heilerin weiß nur, dass das, was sie eben zu ihm gesagt hat etwas ist, was sie am Liebsten ungeschehen machen würde.
 

Sie wünscht sich im Grunde nichts lieber, als das sie offen dazu stehen könnte, dass sie ihn liebt..oder er aber zu ihr. Aber sie kann es nicht und wenn ER sich nicht vor den anderen Zwergen der Dorfgemeinschaft zu ihr bekennen kann, ist das was er ihr eben gesagt hat ohnehin vollkommen nutzlos. Was nützt es ihr denn schon zu wissen, dass sie sein Herz endlich für sich erobert hat und das nach so langer Zeit? Nach all der Zeit des Zorns und des Hasses gegen den unsterblichen Teil ihres Blutes, den das elbische Volk in ihr ausmacht.
 

Es scheint ihm gelungen es doch irgendwie zu überwinden. Nur hat er nicht den Mut auch öffentlich dazu zu stehen. Ist er dafür noch zu jung? Oder hat er gar Angst seinen Status als ihr König zu verlieren? Das wäre sehr dumm... denn es ist sein Geburtsrecht, wer will es ihm somit schon großartig streitig machen?
 

Es gibt keinen anderen legitimen Anwärter aus Durins Volk, außer seinen beiden Neffen und seiner Schwester, die mit ihm blutsverwandt sind...so wie er mit dem Väter der Zwerge des einsames Berges. Also wovor fürchtet er sich dann so sehr, dass er es weiterhin geheim halten will? Lyriel ist verzweifelt, sie will kein Schattendasein fristen, als seine heimliche Geliebte. Am Ende vielleicht nicht mehr zu sein als seine Mätresse? Nein das hält sie nicht aus...daran zerbricht sie innerlich, das weiß sie. Nun gut, dann lieber ganz auf ihn verzichten...selbst auf die Gefahr hin, ihn damit im schlimmsten Fall vielleicht noch an eine Andere zu verlieren. Denn das ist es was ihr durchaus blühen könnte, auch das ist ihr bewusst.
 

Dieser fürchterliche, aber dennoch nicht ganz abwegige Gedanke ist ihr sogar schon mehrfach durch den Kopf gegangen. Allein der Gedanke daran zerfetzt ihr das Herz in tausend Stücke. Er ist in ihren Augen noch so jung...kann selbst eine Familie gründen und damit einem legitimen Nachkommen zeugen, wenn er das für notwendig hält, um sein Erbe zu sichern. Sie weiß, dass sie viel erdulden kann..viel Schmerz und Leid. Sie hat all das schon erfahren müssen, währt ihr eigenes Leben doch schon so lange, um einiges länger als seines.
 

Aber die Tatsache, er könnte je eine andere Frau vor ihren Augen küssen oder zu seiner Gemahlin nehmen, das würde unweigerlich ihren inneren Tod bedeuten. Sie weiß dass sie das auf die Dauer nicht überleben würde. Noch bevor sie dieses furchtbare Gefühl ganz überspülen und mit sich fortreißen kann, versucht sie sich zu fangen. Sie zwingt sich regelrecht dazu es auszublenden...etwas anderes zu denken, auch wenn es ihr noch so schwer fallen mag und so gelingt es Lyriel unter größter Mühe ihre Gedanken tatsächlich auf etwas ganz anderes zu lenken...auf die Realität auf das Hier und Jetzt....
 

Es ist dunkel, sie spürt deutlich die raumgreifenden Schritte, mit denen er sie zurück trägt. Da ist das leichte immer wiederkehrende Schwanken, mit dem seine Bewegungsabläufe sich wiederholen, auch weil er sie trägt, all das holt sie unwillkürlich aus ihrer so schmerzlich verzerrten Gedankenwelt heraus in die Wirklichkeit.
 

Wie so oft muss sie bei der Gelegenheit immer wieder über seine außergewöhnlich große Körperkraft staunen. Sie ist gewiss nicht leicht zu tragen, immerhin trägt er mit ihr jetzt zwei statt einen und doch nimmt er es nahezu mühelos und vor allem klaglos hin, zumindest hat es für sie den Anschein danach. Es ist nichts weiter, als das schwache Licht des neugeborenen Mondes, das auf sie und ihn und damit auf ihren gemeinsamen Weg fällt.
 

Sie ist ihm dabei ungewollt so nahe, wie nur einmal zuvor. Am Liebsten möchte sie ihren Kopf auf seine Schulter legen und es einfach nur genießen in seiner Nähe zu sein...seinen unverwechselbaren und für sie so anziehenden Geruch zu atmen den sie so liebt. Aber sie wagt es nicht...nicht nachdem was sie ihm gesagt hat.
 

Die Heilerin beobachtet ihn heimlich. Thorin hat seinen Blick unverwandt und starr nach vorne gelenkt, er wagt es nicht einmal sie direkt anzusehen. Die Heilerin erkennt es an dem typisch konzentrierten Blick, den er immer dann macht, wenn er entweder sehr auf einen bestimmten Umstand fixiert oder aber nicht sicher ist, wie er sich nun genau verhalten soll. Etwas was auch sie in dieser Situation selbst stark verunsichert. Sie sieht seine dunklen dichten Wimpern, so nahe ist sie ihm. Sie weiß, dass er ihre Atemzüge auf der bloßen Haut nahe am Hals spüren muss...auch wenn er es sich nicht anmerken lässt.
 

Das heftige Kribbeln das seine flüchtige Berührung bei ihr ausgelöst hat, als er sie zwangsläufig anheben musste, um sie sich auf die Arme zu stemmen, ist beinahe nicht auszuhalten gewesen. Es hätte nicht viel gefehlt und sie hätte ihn tatsächlich geküsst. Lyriel sieht das Glitzern des fahlen Mondlichtes in seinen jetzt beinahe schwarz schimmernden Augen...und ertappt sich dabei, wie ihr Blick der markanten Linie seiner Gesichtskonturen nachspürt...forschend und begehrlich neugierig.
 

Ja sie liebt diesen einen Mann...so sehr wie keinen anderen jemals wieder. Aber sie kann ihn nicht haben...nicht so...
 

Ihm ergeht es ähnlich wie ihr. Er merkt natürlich, dass sie ihn heimlich beobachtet und fragt sich, warum sie es wohl tut? Ihrer Aussage zufolge hat sie ihn ganz deutlich abgewiesen, sie hat ihm offen gesagt, was sie von seinem Verhalten hält. Also was nützt es ihm dann noch zu wissen, dass sie ihn ebenso gern hat wie er sie. Ihm bleibt unter diesen Umständen damit im Moment nichts weiter übrig, als sie zurück ins Dorf zu schaffen und sie dann bei ihrem Haus abzusetzen und zu gehen.
 

Alles andere geht ihn in diesem Sinne nichts mehr an...so will sie es. So hat sie es ihm mehr oder minder befohlen. Was also soll er noch dagegen halten? Egal welches Argument er bringen würde, es würde alles nichts nützen. Nicht solange sich die grundlegende Situation nicht verändert und das wird sie so schnell nicht, das weiß er.
 

Solange gibt es keine Hoffnung für sie beide, ihre ersehnten Hoffnungen und Träume irgendwann doch erfüllt zu sehen. Sie wird niemals seine Gefährtin sein...nicht im eigentlichen Sinne...nicht offen, so dass jeder im Dorf es weiß.
 

Das ist einfach schlicht unmöglich....nicht in seiner Position....



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