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Nogoth yelta ye Eldar rûth

Zwergenhass und Elbenzorn
von

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Dwalin

Dis ist todmüde sie weiß, dass sie sich kaum noch auf den Beinen halten kann.
 

Das alles, hat sie zu viel ihrer eigenen Kraft gekostet...die Anstrengung und die Angst um Thorin und auch um Lyriel, ist ihr deutlich anzusehen und doch geht sie hartnäckig gegen die sie übermannende Müdigkeit an. Ein grimmig kämpferischer Zug, dem ein ebensolcher Entschluss folgt, legt sich auf ihr blasses völlig erschöpftes Gesicht. Ihr schönes schwarzes Haar hängt ihr in wirren gelösten Strähnen aus ihrem dichten Zopf und doch lässt sich die junge Zwergin nicht entmutigen. Sie ist stark, sie ist eine Durin...so schnell lässt sich ihr Geschlecht nicht unterkriegen, sie weiß was sie leisten kann und ihr Bruder ist das Einzige, das ihr bis auf die beiden Kinder von ihrer alten Heimat und ihrem vorherigen Leben geblieben ist. Schon aus diesem Grund, wird sie ihn nicht kampflos aufgeben...niemals!
 

Ruckartig erhebt sie sich von ihrem Stuhl, noch ehe Grêit, die noch immer regunglos, schweigend auf ihrem Stuhl ausharrt reagieren kann. Ihre Entscheidung steht...sie wird jetzt zu ihrem Bruder gehen, auf der Stelle und die Halbelfe wird sie statt dessen Grêits Obhut überlassen. Lyriels Zustand hat sich soweit gefestigt...zumindest hat er sich in den letzten drei Stunden nicht wesentlich verschlechtert, was ihr Hoffnung gibt. Ein besonders gutes Gefühl hat sie dennoch nicht dabei...aber es bleibt ihr momentan ohnehin keine andere Wahl, sie muss ihr wohl oder übel vertrauen.
 

Die eine Anwärterin um Thorins Zuneignug ausgerechnet der Anderen zu überlassen, ist damit sicher nicht optimal. Doch Dis weiß auch, dass ihre Cousine es nicht offen wagen wird, der halbelbischen Frau etwas anzutun. Der Verdacht würde damit sofort auf sie fallen und sollte Thorin jemals wieder aufwachen und das erfahren, so war sich Dis ganz sicher, wäre dies das unumgängliche AUS für eine mögliche legitime Verbindung mit Grêit. Er würde sie niemals wieder auch nur im Ansatz ansehen.
 

Aber um ganz sicher zu gehen, dass ihr auch wirklich kein Leid wiederfahren wird, vordringlich weil sie Dain in der Hinsicht nicht ganz über den Weg traut, hat Dis sich vorgenommen Dwalin darum zu bitten, möglichst unauffällig bei Lyriel zu bleiben, um über sie zu wachen. Dis weiß, dass Thorins Freund ihr keinen Wunsch verwehren wird, wie seltsam er ihm auch noch erscheinen mag...für sie wird er es tun, für sie tut er es gern...und allein der Gedanke daran, zaubert ihr trotz aller Erschöpfung und Anspannung ein kleines aber sanftes Lächeln auf die Lippen...ja sie weiß es...schon so lange...
 

Die andere Zwergin mit dem hellen rötlichen Schopf, blickt ihr von all dem was momentan in ihrem Kopf vor sich geht, nichts ahnend und schon deshalb sichtlich verblüfft entgegen, als sie es bemerkt. Dis spürt, wie sie sich unwillkürlich unter dem fragenden und zugleich feindseeligen Blicken ihrer jüngeren Cousine strafft...doch dann hat sie sich gefangen und ist bereit....
 

“GRÊIT hör mir zu, ich möchte jetzt nach Thorin sehen. Fili ist noch nicht wieder zurück gekommen, das macht mir Sorgen...es lässt mir einfach keine Ruhe. Du wirst dich solange um sie kümmern, bis ich zurück komme. Das ist eine Anweisung und kein Wunsch, ist das klar? Sie hat ihn mit all ihrer Kraft am Leben erhalten, da wo wir gewiss versagt hätten, vergiss das nicht...vergiss das niemals! Du bist ihr damit also etwas schuldig, so wie wir alle...also behandle sie gut und gib ihr von dem Aufguss, den ich zubereitet habe zu trinken. Außerdem kannst du ihr noch einmal die Kompressen mit dem Kräutersud wechseln und sollte sie zufällig aufwachen, dann holst du mich und zwar sofort, hast du das verstanden?”
 

Dis Gesichtsausdruck ist grimmig und unmissverständlich, mit dem sie die jüngere Zwergin mustert...deren mürrisches Gesicht deutlich Bände spricht. Das was ihr Dis soeben aufgetragen hat, gefällt ihr erwartungsgemäß überhaupt nicht und doch wagt sie es nicht, ihrer älteren Cousine zu widersprechen, was ihr schon allein der Respekt Dis gegenüber gebietet. So nickt sie nur kurz und sagt dann merklich unterkühlt, aber mit klarer und überraschend selbstbewusster Stimme.
 

“Natürlich...ich werde tun was du verlangst Dis. Aber erwarte bitte nicht zu viel Fürsorge von mir, die ich ihr beim besten Willen nicht geben kann. Es steht der selbe Mann zwischen ihr und mir und ich werde ihn beileibe nicht kampflos aufgeben. Wenn nur die geringste Möglichkeit besteht, werde ich mit allen Mitteln darum kämpfen, ihm diese elbische Hexe irgendwie wieder aus dem Kopf zu vertreiben. SIE ist ihm nicht bestimmt...ICH bin seine Athune...ich allein! Also ich hoffe, dass dies jetzt klar genug war?”
 

Dis blickt sie beinahe mitleidig an, bevor sie ihr mit harter und hörbar unnachgiebiger Stimmlage antwortet. “Weißt du, es ist mir völlig gleich, wer von euch beiden das Anrecht darauf hat, seine Gefährtin zu werden und wer nicht, wenn er das alles nur überlebt, denn das ist so ziemlich das Einzige, was für mich im Augenblick zählt. Nun und was die Elfe betrifft, habe ich dir, denke ich klar gesagt, was ich von dir als einer ehrenhaften und aufrechten Durin erwarte...und das wirst du tun und nicht s anderes!”
 

Mit diesen harten, sowie treffenden Worten und einer gebieterischen Handgeste gibt sie der jüngeren Zwergin klar zu verstehen, dass sie keine Wiederworte dulden wird. Ohne auch nur noch einmal auf Grêit zu achten, streicht sie der halbelbischen Frau zart eine ihrer dunkelroten Strähnen aus dem stark verschwitzen und leicht geröteten Gesicht, auf dem jetzt ein sehr viel ruhigerer und entspannter Ausdruck liegt...dann beugt sie sich kurz zu ihr hinunter und gibt ihr einen flüchtigen Kuss auf das schöne rötliche Haar, das ihr wie eine Flamme entgegen leuchtet...”du weißt ja gar nicht, was ich dir schulde...ich danke dir!” Haucht ihr die warme Stimme der jungen Zwergenfrau nahezu lautlos und zutiefst dankbar entgegen, als sie sich von ihr löst.
 

Einen Moment später richtet sie sich hastig auf...”ich muss fort..gib gut auf sie acht!”
 

Das ist alles, was sie für Grêit noch übrig hat, ehe sie fort geht ohne die Jüngere noch einmal zu beachten. Doch ihr Weg führt sie nicht sofort zu Thorin wie erwartet..nein sie hat noch etwas zu tun, etwas wichtiges...etwas das keinen Aufschub duldet. Sicheren und eiligen Schrittes, führt sie ihr Weg geradewegs in die Küche, wo sie die unverwechselbaren Stimmen von ihrem jüngsten Sohn, die des Zwergenkriegers, aber auch die von ihrem Cousin Dain vernehmen kann. Dis atmet heftig durch, sie legt sich dabei schon vorher gedanklich ganz genau zurecht, was sie sagen will, um Dwalin da heraus zu bekommen, ohne dass es all zu auffällig wäre. Mit diesem Entschluss wagt sie es, die Türe zu öffnen und den Raum zu betreten.
 

Kaum ist sie eingetreten, richten sich ihr alle Blicke der Anwesenden überrascht und merklich verwirrt entgegen, denn es hat natürlich keiner der Männer wieder so schnell mit ihr gerechnet. Kili will schon ansetzen um etwas zu sagen, doch seine Mutter gebietet ihm mittels einer ihrer typisch strengen Hangesten zu schweigen. Anstatt dessen blickt sie Dwalin ganz direkt an....und dann...dann spricht sie aus, was sie sich vorgenommen hat ihm zu sagen.
 

“Dwalin kommst du bitte...ich...ammm...würde gerne ganz kurz mir dir reden...ALLEIN!!”
 

Dwalins Augen werden augenblicklich groß wie Wagenräder, als er in ihre blickt, die ihn unverwandt ansehen und zudem von jenem tiefen inneren Feuer heraus erhellt werden, das oft auch in denen ihres Bruders brennt. Doch nicht nur er wirkt sichtlich verblüfft, auch Dain macht unübersehbar große Augen...aber er reagiert glücklicherweise vergleichsweise gelassen und lacht nur gutmütig, wobei er Dwalin mit einer leicht anzüglichen Bewegung auf die Schulter klopft, bevor er ihm seine eigene Meinung dazu kund tut.
 

“Na...na Dwalin, lass dich von ihr nur nicht einwickeln....du weißt schon, Frauen sind brandgefährlich, vor allem wenn sie etwas von dir wollen, so wie sie. Nicht wahr Cousine? Na und Dis ist besonders gefährlich, weil sie eine kluge und schöne Frau ist. Nein, das stimmt nicht ganz....weil sie eine Durin ist, trifft es besser denke ich. Ihr Feuer brennt damit eindeutig heller als das aller anderen Weiber....lass dir das gesagt sein. Na dann geh schon, wir können uns auch getrost nachher noch weiterbetrinken, das Bier läuft uns ja zum Glück nicht weg!” Mit diesen klaren Worten lacht er dröhnend über seinen eigenen vemeintlich gelungenen Witz und man merkt dabei recht deutlich, dass er dem gegohrenen Gerstensaft schon deutlich zugesprochen haben dürfte.
 

Dwalin betrachtet die junge Zwergin mit dem dichten tiefschwarzen Haarschopf für einen Moment aufmerksam, ja fast schon argwöhnisch. Er fragt sich insgeheim, was sie wohl von ihm wollen könnte?
 

Ein seltsames fremdartiges Gefühl legt sich dabei auf seine Brust als er sie ansieht, so als hätte er diese Frau noch nie zuvor gesehen. Er stellt dabei verwundert fest, dass seine Gefühle der Zuneigung offenbar nicht nur Thorin allein gelten...schon lange nicht mehr nur ihm allein. DIS...ja sie ist zwar älter als Dwalin, aber nicht viel, nur ein paar wenige Jahre...all das würde ihn gewiss nicht stören.
 

Ihm wird just in diesem Augenblick nur zu deutlich klar, wie sich seine Gefühle ihr gegenüber äußern...er mag sie...und zwar nicht mehr länger nur im herkömmlichen Sinne. Jetzt erst beginnt er im vollen Ausmaß zu begreifen, weshalb er sich oft so eigenartig unbeholfen in ihrer Nähe fühlt. Ja warum es ihm das Herz so fest in der Brust hämmern lässt, als stünde ihm unmittelbar eine aussichtslose Schlacht bevor. Zutiefst erschrocken stellt der standhafte Krieger fest, dass sich diese schöne und starke Zwergenfrau klammheimlich in sein Herz geschlichen, er dies aber erst jetzt in dieser Sekunde wirklich bewusst festgestellt hat.
 

Die Erkenntnis darüber ist ihm tatsächlich anzusehen, glücklicherweise von niemandem als ihr allein bemerkt. Auch weil Dwalin den beiden anderen Zwergen, die in der Küche zurück bleiben, inzwischen den Rücken zugekehrt und sich derweil zielstrebig auf Dis zubewegt hat. Er hat das Gefühl, als wäre die Zeit stehen geblieben. Dieses Gefühl ist etwas so gänzlich unerwartetes und erschreckendes, dass es ihm die Kehle zuschnürt. Vor allem, weil er nicht weiß, was er jetzt tun soll? Es ihr zeigen? Nein..nein, das ist nicht möglich. Sie darf es nie erfahren...nie...und doch als er sie ansieht, ihr in die großen dunkelblauen Augen blickt, mekt er, wie seine Zunge am Gaumen kleben bleibt.
 

Ja er weiß eigentlich nicht einmal, was er ihr antworten soll....
 

“Dwalin?”
 

Er hört ihre warme Stimme neben sich wie im Traum, als er bei ihr ankommt und zuckt in sich zusammen, denn auch SIE ist inzwischen näher an ihn heran getreten. Der sonst so selbstbewusste und zumeist so streng wirkende Zwergenmann, fühlt sich somit augenblicklich von ihr in seinen Gefühlen ertappt, obwohl sie es eigentlich nicht wissen kann. Er hat es ihr bisher ja nicht offen gezeigt...ja er wusste es bis zu diesem Zeitpunkt ja selbst nicht einmal und doch macht es ihm heftig zu schaffen.
 

“Ja?”
 

Seine tiefe dunkle Stimme klingt merkwürdig rau, als sich die knappe Antwort aus seiner Kehle schält, die er eigentlich gar nicht so kurz hatte anbringen wollen. Ein seltsam weicher Ausdruck der so völlig ungewohnt für ihn ist, legt sich unwillkürlich um seine sonst so eisern hart wirkenden Mundwinkel, als er sich langsam zu ihr umwendet und sie wiederum ganz direkt ansieht. Dis lächelt, sie versucht ihn nicht so offensichtlich zu konfrontieren. Aber er spürt es trotzdem, vollkommen verdattert stellt er es fest...
 

...sie...sie hat etwas für ihn übrig, er weiß nicht in welchem Ausmaß, aber da ist etwas!?
 

“Kommst du?”
 

Fragt sie in derweil ganz plötzlich sanft, aber mit Nachdruck. Dwalin schluckt hart.
 

"Ja sicher, lass uns vor die Türe gehen, dort sind wir ungestört!” Entgegnet er ihr schon deswegen sichtbar befangen. Sie ignoriert es taktvoll und nickt nur.
 

“Gut, dann lass uns gehen die Zeit drängt.” Ist schließlich alles was sie ihm darauf erwiedert.
 

Als sie einige Sekunden später beide gemeinsam vor die Türe gelangen, hält Dis sich allerdings nicht lange durch unnötige Vorreden auf. Sie blickt Dwalin eindringlich an, ein Blick mit dem er zunächst nicht viel anfangen kann, doch dann ahnt er es fast...
 

“Dwalin bitte ich brauche deine Hilfe. Ich konnte es dir vor Dain nicht sagen. Ich muss mich um Thorin kümmern, aber ich kann und will Lyriel nicht allein der Obhut von Grêit überlassen. Du versteht, was ich damit meine? Willst du für mich auf sie acht geben, bis ich mich um sie kümmern kann oder sie von alleine aufwacht? Ich weiß es ist viel verlangt, auch weil ich weiß, wie du über sie denkst...aber..aber sie hat”...
 

...versucht sie ihm die Sachlage indessen so nüchtern wie möglich zu schildern, aber ganz plötzlich spürt sie, wie Dwalin ihr die Hand sachte auf den Arm legt. Es handelt sich dabei um eine ungewöhnlich vorsichtige, ja fast schon zärtliche Geste, die für diesen sonst so unahbaren und harten Mann wirklich ungewöhnlich erscheint. Er lässt sie auch nicht aussprechen, sondern unterbricht sie kurzerhand.
 

”Schhhhhttt...sag nicht mehr, ich weiß schon, wir schulden ihr viel. Sie hat ihn uns weiter am Leben erhalten, schon deshalb werde ich es tun, aber nicht nur deswegen. Ich weiß, dass Thorin sie liebt und wie viel sie ihm bedeutet. Für ihn mache ich es gerne...und....und auch für dich...Dis!”
 

Dwalin wird sichtbar rot am Halsansatz und verstummt dann ganz überraschend schlagartig. Die hübsche dunkelhaarige Zwergin blickt ihn für einen Moment lang verwirrt an, doch dann beugt sie sich zu ihm hin und gibt ihm einen zarten spontanen Kuss auf die Wange.
 

”Danke Dwalin, ich weiß nicht was ich ohne dich tun würde”...flüstert sie ihm dabei nur einen Moment später leise ins Ohr, wobei er ihre Fingerspitzen sachte über seinen Bart streichen fühlt. “Danke...ich weiß nicht”...setzt sie nochmals an, doch wieder unterbricht er sie entschlossen, wobei er aber noch immer spürbar verblüfft wirkt.
 

“Du musst mir nicht extra danken Dis...da...das mache ich gerne...für..für dich?” Stottert er ihr dabei kaum hörbar entgegen. Er hebt den Blick und trifft unmittelbar auf ihren, der ihm aus diesen eindrücklich leuchtenden Augen heraus entgegen strahlt. Sie ist so schön, warum hat er das eigentlich nicht schon viel früher bemerkt? Er sieht ihr Lächeln, dieses unvergleichliche wunderbare Lächeln, das sie hat...wenn sie glücklich ist. Selbst in ihrem vom Kummer deutlich gezeichneten Gesicht ist es für ihn als ginge die Sonne auf.
 

Dis dreht sich von ihm weg, er spürt, dass sie merklich verlegen wirkt, offenbar war das eine eher spontane Geste ihrerseits gewesen, aber eine die ihm durchaus gezeigt hat, dass sie seine Gefühle offenbar erwiedert. Ja, dass sie nicht abgeneigt scheint. Sie mag ihn also auch! Damit hat er nicht im Traum gerechnet. Ja es sich überhaupt jemals als vorstellbar erachtet...er ist ja nur ein einfacher Mann. Ein mutiger zwar, aber auch nicht mehr. Auf die Idee zu kommen, dass ausgerechnet ER für sie von Interesse sein könnte, darüber hat er sich bisher nie Gedanken gemacht. Um so mehr überrascht ihn diese Erkenntnis....aber er lässt es sich nicht anmerken.
 

“Ich ähhh denke ich sollte jetzt besser gehen!” Fügt er so anstatt dessen hastig und unübersehbar verlegen an. Dis die es bemerkt hat, strafft sich und nickt dann automatisch. “Du hast recht, natürlich. Ja es ist vermutlich besser, wenn wir keine unnötige Zeit mehr verlieren.”
 

Mit dieser schlichten Feststellung trennen sich beide, ohne dieses eigenartige Gefühl, das sich in ihren beiden Herzen festgefressen hat, weiter Beachtung zu schenken, auch weil jetzt nicht die Zeit dafür bleibt.
 

Sie haben beide eine Aufgabe zu bewältigen....eine überaus wichtige.
 

Wenig später ist Dwalin tatsächlich bei Lyriel udn Grêit angelangt, wobei ihm Dis Cousine überrascht entgegen blickt, auch da sie gerade im Begriff war, der elbenblütigen Heilerin eine neue Kompresse anzulegen, die sie ihr übrigens sehr viel sanfter verabreicht, wie von Dis erwartet. Sie ist eben doch ein gutherziges Mädchen, nicht halb so böse, wie sie es zuvor angedeutet hat. Aber doch ist Vorsicht angebracht...weder Dwalin noch Dis wollen ein Risiko eingehen. Noch ist die Elfe nicht wieder bei Bewusstsein und damit in diesem Sinne vollkommen hilflos.
 

Und während sich Dwalin als Lyriels Leibwächter einrichtet, eilt Dis derweil endlich mit schnellen Schritten in die Kammer, in die sie Thorin gebracht haben. Fili ist wie von ihr erwartet noch dort, aber der junge Zwerg schläft tief und fest, ja er bemerkt nicht einmal, dass sie zur Türe herein kommt. Eigentlich müsste sie jetzt böse auf ihn sein, aber sie sieht auch, dass der Junge sein möglichstes getan hat, um seinem bewusstlosen Onkel Erleichterung zu verschaffen. Die Aufgabe hat ihn schlicht überfordert, so kann sie es verstehen. Als sie zu ihrem Jungen kommt, weckt sie ihn mit einem sanften Rütteln an der Schulter, auch weil sie sieht, dass Thorins Atmung trotz allem regelmäßig und ruhig geht.
 

Augenblicklich fährt der junge Mann verwirrt aus dem Schlaf hoch, als er sie spürt. “Amad..ich..ich”..setzt er sofort merklich Schuldbewusst an. Doch Dis lächelt nur sanft...”du bist müde geh ins Bett und schlaf mein Sohn. Ich sehe, dass du alles getan hast, um es ihm so angenehm wie möglich zu machen. Mehr kannst du im Augenblick sowieso nicht tun...also geh..geh schon!” Die noch weichen, jungenhaften Züge ihres Ältesten hellen sich schlagartig erleichtert auf. “Oh Mutter ich ich dachte, du würdest mich für meinen Fehler tadeln!" Kommt aus ihm als Antwort in ihre Richtung gesprudelt. Ihr nachsichtiges Lächeln wird jedoch nur noch etwas breiter. “So hast du gedacht? Nun verdient hättest du es, auch weil ich dir gesagt hatte, dass du mich holen sollst, wenn sein Zustand sich verschlechtert oder aber auch, wenn du nicht mehr kannst. Ich dachte du würdest schon so weit mitdenken. Nun ja aber gut...ich bin dir nicht böse Fili, du hast dein Möglichstes getan. So und jetzt geh und schlaf dich aus, du hast es nötig!”
 

Dis spürt die ungewöhnlich stürmische Umarmung ihres ältesten Sohnes, etwas was er schon eine sehr sehr lange Zeit nicht mehr getan hat...sie lächelt.
 

Fili sagt nicht s und zieht sich anstatt dessen tatkvoll zurück. Dis zieht in noch einmal für einen Augenblick an sich heran und küsst ihn sanft auf die Stirn, in das dichte dunkelblonde Haar, dass er unweigerlich von seinem Vater geerbt hat. Er riecht so gut, immer noch vertraut und nach Nestgeruch, so wie damals als er klein war. Für sie wird er immer IHR Junge sein...aber das ist bereits eine Illusion, denn er hat die Schwelle zum Mann sein, längst schon betreten. Es dauert nicht mehr so lange, dann ist es soweit.
 

“Du bist schon bald ein Mann, weißt du ich bin sehr stolz auf dich mein Sohn. Nun ja nicht unbedingt jetzt im Moment..aber sonst...sonst sehr!”
 

Der junge Zwerg strahlt sie an, dann fällt sein Blick nochmals kurz auf seinen Onkel. “Amad meinst du..meinst du er wird wieder gesund?” Fragt er sie ausgerechnet das, was ihr die größte Angst macht. Dis Lächeln verschwindet fast sofort von ihren Lippen. “Davon bin ich überzeugt...und wenn ich alles dafür geben muss! So und jetzt geh, lass mich allein!” Entgegnet sie ihm schließlich leise aber entschlossen. Fili nickt...”ist gut mach ich!”
 

Ein paar Augenblicke später ist er fort und Dis mit ihrem ältesten Bruder allein. Sie seuftzt leise...”ach Thorin, warum immer du...warum?” Mit diesen Worten tritt sie leise an das Lager heran, auf das sie ihn zuvor gebettet haben. Thorin ist wie erwartet noch immer ohne jegliches Bewusstsein. Die junge Zwergin weiß auch nicht wann....oder ob er es überhaupt wieder erlangen wird?
 

Als sie bei ihm angelangt ist, legt sie Thorin ihre Hand prüfend auf die Stirn...sie ist wie zu erwarten heiß. Dis blickt ihren älteren Bruder an, den sie so sehr liebt. Ein trauriger Ausdruck zieht sich kurz über ihre Mundwinkel. Er sieht besser aus...viel besser, als zu dem Zeitpunkt zu dem sie ihn ihr gebracht haben. Sein markantes Gesicht wirkt nicht mehr ganz so bleich und schmerzverzerrt wie zu Beginn und auch wenn es noch dauern wird, besteht doch Grund zu Hoffnung, dass er es schaffen wird.
 

Allein dafür ist sie Lyriel zutiefst dankbar...
 

Die Zwergenfrau beugt sich vor, ihre Lippen berühren seine Stirn, sie spürt wie sie zittern...warm fühlt er sich an...vertraut...sein Geruch, Dis kennt ihn so gut. Thorin ist schon immer ihr Lieblingsbruder gewesen, natürlich hatte sie auch Frerin sehr gern gehabt, aber Thorin war immer der von beiden gewesen, zu dem sie aufgeschaut hatte, der ihr Vorbild gewesen war.
 

Ebensoo mutig und standhaft wie er wollte sie sein...nicht im Mindesten wissend, wie ähnlich sie ihm doch in ihrem Wesen ist.
 

Ja in ihrem Wesen sind sie einander so ähnlich und doch so grundverschieden....



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