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Nogoth yelta ye Eldar rûth

Zwergenhass und Elbenzorn
von

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Erwachen

Als sie wieder zu sich kommt, weiß sie zunächst nicht genau wo sie ist, noch was geschehen ist. Das angenehme Halbdunkel um sie herum irritiert sie....doch dann, dann fällt es ihr unwillkürlich wieder ein...ALLES.
 

Die Ereignisse waren zu intensiv und zu schrecklich, um sie wirklich vergessen zu können.
 

Die Heilerin versucht sich aufzusetzen, ist aber noch viel zu schwach. Ihre Hände legen sich statt dessen automatisch schutzsuchend auf ihren Bauch, wie um dem nachzuspüren, was darin heran wächst. Ist es noch da? Es ist die erste Frage die sie beschäftigt, denn sie fühlt den ziehenden Schmerz noch immer....latent zwar, aber er ist noch da und sie weiß auch woher er rührt.
 

Es bewegt sich...sie spürt es. Ein leichtes Drücken an ihrer Bauchdecke zeigt es ihr an, die Wölbung wird deutlich darunter sichtbar. Lyriel entkommt unwillkürlich ein leises aber dennoch heftiges, beinahe schon verzweifeltes Schluchzen. Bei allen Göttern, sie hätte Ihr Kind beinahe für ihn geopfert, nur um ihn weiterhin am Leben zu halten. Viel hat nicht mehr gefehlt und es hätte wirklich eine Fehlgeburt auslösen können. In ihrem momentanen, ohnehin schon so emotional instabilen Zustand, wahrlich eine Katastrophe.
 

Es wird ihr jetzt erst so richtig bewusst, was sie da getan hat...aber sie weiß auch, dass sie wieder so handeln würde. Obwohl, ja obwohl sie sich vor noch nicht all zu langer Zeit geschworen hat, an IHN niemals wieder Hand anzulegen und ihre Fähigkeiten zu verschwenden, egal wie notwendig ER ihre heilerische Kraft denn braucht.
 

Aber sie weiß auch schon ebenso lange, dass dies nichts weiter, als eine haltlose Farce ist und sie sich damit zweifellos selbst der Lüge bezichtigen müsste, wenn sie ehrlich zu sich selbst wäre. Und doch hat sie es gerne für ihn getan...wo sie sich schon so lange Zeit zuvor dafür entscheiden hat, dass sie es haben will....SEINS...sein Kind. Es war ihr eigentlich schon vom ersten Tage an klar, an dem sich ihre Schwangerschaft bestätigt hat, dass sie Thorins Kind um jeden Preis haben will und daher ist sie sichtlich froh, dass es auch so sein wird.
 

Ja sie will es bekommen, weil sie ihn liebt und daran wird sich niemals etwas ändern. Nachdem ihre völlig überstürzte Handlung, zu der sie mit Thorins Heilung gezwungen war, glücklicherweise keine frühzeitigen Wehen ausgelöst hat, wird es daher aber wohl noch etwas dauern bis es soweit ist. Die elbenblütige Frau weiß aber auch sehr gut, WEM sie das alles zu verdanken hat. Sie ahnt längst, dass Dis ihr Kind und sogar sie selbst gerettet hat. Nur das schnelle beherzte Eingreifen und die Erfahrung der jungen Zwergenfrau, was Kräuter und deren heilerische Wirkungsweisen anbelangt, hat dies überhaupt ermöglicht.
 

Die Heilerin selbst, hat in ihrer Unbedachtheit und in ihrer Angst um IHN, nämlich viel zu viel für ihn gewagt, für den Mann, den sie so sehr liebt, dass sie dafür ihr eigenens Leben und damit auch das ihres Kindes in die Wagschale geworfen hat, denn ihre Kraft ist zwar stark, aber beiweitem nicht grenzenlos und in ihrem jetzigen Zustand, der bereits so weit fortgeschrittenen Schwangerschaft ohnehin nicht mehr so, wie es normalerweise eigentlich der Fall sein sollte.
 

Das Kind zieht ihr gewissermaßen die Lebensenergie aus dem Körper. Es benötigt ihre Kraft um zu wachsen, zumindest fühlt es sich so für sie an und bald sehr bald schon, wird es soweit sein, dass es endlich auf die Welt kommen will.
 

Mit einem leisen Stöhnen auf den Lippen, macht sie sich schließlich bemerkbar. Sie hat großen Durst, ihre Lippen fühlen sich an wie ausgedörrt. Gerade so, als wäre sie durch eine lange, trockene Einöde gewandert...
 

...im selben Augenblick, als der kaum hörbare Laut ihre spröden Lippen verlässt, schreckt die junge Zwergin die an ihrem Bett Wache halten sollte, erschrocken aus einem sicherlich nicht geplanten, aber dennoch vom zwischenzeitlich völlig übermüdeten Körper, eingeforderten Schlaf hoch. Grêit wirkt so unvorhergesehen aus dem Schlaf gerissen, zunächst kurz verwirrt und merklich irritiert, fängt sich dann aber erstaunlich rasch.
 

„Bleibt liegen...ihr seid noch sehr schwach Heilerin. Wartet, ich werde euch etwas zu trinken geben!“ Flüstert ihr die junge Zwergenfrau mit dem hellen, rötlichen Haarschopf aus den Eisenbergen nicht sehr überschwänglich, aber dennoch angemessen und höflich zu. Die Heilerin nickt kurz. Bereits einen Augenblick später fühlt sie, wie die Zwergin ihr vorsichtig und leicht den Kopf anhebt, um ihr etwas zu trinken zu geben. Das klare Wasser benetzt ihre Lippen mit dem kühlen lebensspendenden Nass und ist dem Feuer nach, das noch immer in diesem seltsamen intensiven Nachhall in ihr brennt, das es zudem jedesmal tut, wenn sie ihre Kraft einsetzen muss...wahrlich eine Wohltat.
 

Diesmal mehr denn je, denn dieses Mal brennt das innere Feuer, noch heißer als sonst in ihr. Gierig trinkt sie das kostbare kühle Nass in kleinen Schlucken, dann legt sie den Kopf wieder zurück, um sich kurz auszuruhen, denn selbst das strengt sie noch sehr an.
 

Lyriel sieht Grêit dabei nicht direkt an. Sie spürt es...sie weiß es...sie weiß genau WER sie ist und WAS sie so gerne für sich beanspruchen würde. Und dem will sie nicht noch mehr Nahrung verschaffen. Dei Heilerin weiß wenn sie Grêit ansieht, dass die Andere es bemerken wird, schon allein an ihrem Blick wird sie es sehen.
 

Die junge Zwergin hingegen betrachtet die vor ihr liegende Frau aufmerksam forschend, gerade so als würde sie es intuitiv spüren. Als Lyriel plötzlich kurz mit schmerzhaft verzerrtem Gesicht zusammen zuckt, wobei eine ihrer Hände just noch einmal an den deutlich sichtbar gerundeten Bauch greift...fasst die Zwergin sich ein Herz und spricht sie an.
 

„Es ist SEINS nicht wahr? Ich glaube zu wissen, wessen Kind das ist....Heilerin?! Aber ich verstehe bei dem Einen nicht WARUM? Wieso ausgerechnet DU? Was ist das nur an dir, dass ihn DAS hat tun lassen? Wo er sie doch alle so sehr verachtet, dieses verräterische elbische Pack, so wie wir es letzten Endes alle tun.
 

Thranduil und die Seinen haben viel Schuld auf ihre Schultern geladen..zweifellos und dann kommst ausgerechnet DU daher. Mit..mit diesem...diesem BAUCH....der eigentlich von Rechtsansprüchen und der Legitimität her MEINER sein sollte! ICH sollte eigentlich seine Kinder bekommen. ICH bin seine Athune und nicht DU...du halbblütiger Bankert.
 

Und da ist mir ganz offen gesagt völlig einerlei WER du auch immer sein magst und dass du ebenfalls Durinsblut in den Adern hast, so wie es mein Bruder gesagt hat, spielt für mich keine Rolle. Du hast einfach nicht das Recht ihn mir weg zu nehmen, nicht das Recht.....thork Taragu Khalam!“* ( verderbtes Halbelbenweib*)
 

Grêits spontaner, sowie verständlich emotional heftiger Wutausbruch verpufft augenblicklich im Nichts, als Lyriel sie plötzlich ganz offen und sehr direkt ansieht. Allein der Ausdruck ihrer schönen dunkelgrünen Augen verschafft der zwergischen Frau sofort die gewünschte Klarheit, was den vermeintlichen Anspruch auf IHREN König anbelangt, den sie damit spätestens ab diesem Zeitpunkt unzweifelhaft mit jener von allen Geächteten teilen muss.
 

„Das mag schon alles stimmen, was du da sagst Grêit. Aber erstens, weiß ich nicht wovon du eigentlich überhaupt sprichst und zweitens geht es dich nicht im Geringsten etwas an...WER mir dieses Kind verschafft haben mag. I Valar und selbst wenn ER es tatsächlich gewesen wäre, wie du sagst...selbst DANN....könnte es dir herzlich egal sein.
 

Und noch eins, lass dir gesagt sein Durinstochter...ohne MICH, läge er bereits längst erkaltet wie Stein in den Hallen seiner Vorväter...was ich jetzt nicht hoffe. Denn dann, wären all meine Bemühungen umsonst gewesen!“
 

Grêit schnaubt zornig. „ER lebt noch, zumindest hat er das bis vor ein paar Stunden noch getan. Dis kümmert sich um ihn. Aber du hast meine Frage noch nicht zufriedenstellend beantwortet. Ich will wissen ob es SEINS ist? Los sag es mir?! Ach...was, ich weiß es ja ohnehin, du musst mir nicht antworten, ich habe selbst bemerkt, wie du ihn angesehen hast, als sie dich zu ihm ließen. Spätestens da wusste ich es. DU und ER, ihr könnt es nicht länger verheimlichen. Wahrlich, so DUMM ist wohl niemand, um das nicht zu sehen, was offensichtlich ist!“
 

Die zutiefst verletzte und aufgebrachte Grêit, würde vermutlich noch eine ganze Weile so weiter machen, wenn man sie denn ließe und da nicht mit einem Mal urplötzlich unvermittelt und entsprechend nachdrücklich, die tiefe volltönende Stimme eines Mannes dazwischen fahren würde. Unzweifelhaft als die von Dwalin einzustufen.
 

„GRÊIT das reicht jetzt! Ich finde, dass dies wahrlich genug dummes Gerede ist. Ich habe mich bisher absichtlich nicht eingemischt. Himmel da verstehe einer die zänkischen Weiber. Mahal, ihr habt mich ja noch nicht einmal wirklich wahr genommen?!
 

Das was du sagst ist zudem gefährlich und gar Verleumdung...also sieh dich besser vor, in wessen Gegenwart du solche Sachen von dir geben willst. Thorin ist mein Freund und mein König...also hör auf mit diesem ausgemachten Unsinn.
 

Lass die Heilerin in Ruhe, sie hat ihm das Leben gerettet. Du solltest ihr statt dessen dankbar dafür sein und sie nicht noch aufs Übelste beschimpfen und ihr solche Sachen unterstellen, selbst wenn sie vielleicht sogar stimmen mögen. Es IST so, wie sie gesagt hat, das geht niemanden als sie selbst und den Mann etwas an, der es gezeugt hat. Und ich wage doch stark zu vermuten, dass Sie wohl wissen wird, WER der Vater ihres Kindes ist...und mehr geht uns nichts an.
 

Weder DICH...noch MICH!
 

SO...und jetzt verschwinde endlich...geh..geh und hol mir Dis her...sie wollte nach ihr sehen, wenn sie aufwacht und DAS hat sie somit eben zweifellos getan!“



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