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Nie ohne Dich!

von
Koautor:  creepingmadness

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Ich hielt Dylan mit meinem Arm vor seiner Brust auf und wusste, dass meine Augen Schwarz/weiß wurden. Ich checkte das Haus astral auf Auren und Spuren, nach Leben und dergleichen. Es war niemand mehr im Haus, jedenfalls, nichts und niemand, der lebte. Aber ich "fand" die Leiche von Sheriff Stone.
 

Ich spürte, wie Dylan neben mir nervös wurde und mich fragend ansah. Wie sollte ich ihm das sagen? Wie sollte ich ihm erklären, dass nun der letzte Mensch aus seiner Familie weg war, dass er auch seinen Vater verloren hatte... Ich spürte schon vor ihm den Schmerz, der ihn gleich ereilen würde, aber ich wollte für ihn stark sein, also riss ich mich zusammen.

"Du musst hier bleiben!" sagte ich ruhig. "Ich werde rein gehen! Ich befürchte es ist bereits zu spät."

Dylan wurde blass und schüttelte den Kopf. "Wenn... dann... ich kann nicht...", sagte er.

"Lass mich nachsehen, okay? Bleib hier!" ich ging rein und beeinflusste ihn, damit er nicht hinterher kam. Ich sah mich um und versuchte nachzuvollziehen, was passiert war. Aber ich behielt weiterhin Dylan im Auge. Es schien nicht zu einem Kampf gekommen zu sein, der Vater lag tot in der Küche, seine Augen waren ausgebrannt und sein Gesichtsausdruck erschrocken. Neben ihm lag eine Glaskaffekanne auf dem Boden und war zersprungen, der Kaffee verteilte sich neben dem Vater. Das ganze war höchstens 10 Minuten her. Dylan sah fragend und bittend hinter mir her. Ich blendete seinen Blick erst mal aus und versuchte einen Hinweis zu finden, wer dafür verantwortlich war. Dunkel erinnerte ich mich, dass Engel so töteten. Es muss dieser verdammte Melioth gewesen sein.

„Sag bitte was...“; flüsterte Dylan vor dem Haus.

"Ich werde dir mit deinen Flügel dein verdammtes Maul stopfen und dich zur Hölle fahren lassen!" flüsterte ich und ging zurück zu Dylan, den Kopf gesenkt und leicht schüttelnd. "Es ist zu spät, keine 10 Minuten her, dass der Engel hier gewesen ist. Dylan, es tut mir aufrichtig leid.“, sagte ich mitfühlend, auch wenn ich innerlich brodelte vor Hass. Ich hasste nicht Dylan, ich hasste, was ihm angetan wurde. Ich wollte Rache für seine reine Seele. Ich wollte, dass dieser Engel leidet, weil er einem guten Menschen wie Dylan so etwas antat.

Dylan biss sich auf die Unterlippe und nickte. "Ein Engel?!", fragte er feststellend und ein wenig verzweifelt. "Ich dachte, die sind die Guten. Und tun keinem guten was.... Das war mein Dad...", ihm sackte die Stimme weg. "Lässt du mich zu ihm?", fragte er.

„Sie sind scheiße und tun nur das, was sie für richtig halten, ich weiß aber auch nicht viel über sie. Ich lasse dich nur zu ihm, wenn du einwilligst, dass ich dich beeinflusse, damit du ihn in Erinnerung behältst, wie du ihn kanntest." sagte ich sacht. Er nickte. "In Ordnung.... Danke.", sagte er leise und fuhr sich durch sein kurzes Haar.

"Gib mir ein Augenblick!" sagte ich und ging vor ihm rein, ich legte seinen Vater auf die Couch, ließ das Blut verschwinden und sein Gesicht friedlich schlafend aussehen. Dann erst ließ ich Dylan herein kommen. Er ging langsam zu seinem Vater und hockte sich zu ihm. Er betrachtete ihn lange und sah er mich an. "Meinst du, er hat sehr gelitten?", fragte er leise.

"Nein!" war ich sicher. "Es ging sehr schnell und ehe er wusste, was passierte, war es schon passiert. Ein kurzer, schneller Tod.", erklärte ich und ließ ihn erst einmal allein. Ich setzte mich an den Computer des Sheriff und organisierte mir von diesem Infos über meine Familie. Das Interessante war, dass ich über Liam viel über eine polizeiliche Laufbahn lesen konnte. Und auch sonst fand ich einiges heraus, aber nichts dämonisches oder waidmannmäßiges. Außer einem Video der Ghosthunter von früher, wo Liam und Logan drin auftauchen und die Jungs mal aufklären. Ich versuchte mir dann Adressen und Handynummern zu besorgen, denn ich musste sie ja irgendwie finden. Ich kam aber nicht zu dem, was ich wissen wollte, stattdessen merkte ich, dass meine Bemühungen nicht unbemerkt blieben. Dann ploppte auch schon eine Nachricht auf dem Bildschirm auf: "Unterlass das besser, sonst sehe ich mich gezwungen, Schritte einzuleiten."

Ich ignorierte das erst einmal und versuchte weiter etwas herauszufinden, denn egal, wer dahinter steckte, ehe dieser jemand aus Seattle Schritte eingeleitet hätte, wären Dylan und ich sicher nicht mehr hier, jedoch ging der PC plötzlich aus und einfach nicht mehr an. Ich gab auf und ging dann nach Dylan sehen, wie er klar kam. Er saß inzwischen mit dem Rücken zu seinem Dad und hatte die Beine angewinkelt, die Ellbogen hatte er auf den Knien abgelegt. Sein Gesicht lag in seinen Händen, aber er sah auf, als er mich bemerkte. "Ich muss mich jetzt um die Beerdigung kümmern.... können wir noch ein paar Tage bleiben?", fragte er bittend. Es war mir nicht wirklich Recht, aber wie hätte ich ihm das abschlagen können? Es war sein Dad und Dylan musste sich ordentlich verabschieden, also nickte ich.

"Ich muss jetzt die Polizei und einen Arzt rufen... Willst du bleiben oder soll ich dir Bescheid sagen, wenn hier Ruhe ist?", fragte er.

"Ich bleibe, wenn du es möchtest?!", ich wollte mir das alles nicht unbedingt geben, aber wie hätte ich ihn jetzt allein lassen können?

"Wenn es dir nichts ausmacht?! Es wird nicht leicht mit Dads Kollegen...", sagte er ehrlich.

"Dann bleib ich!", erklärte ich. "Wieso, sie werden dir ja keine Schuld dafür geben können.", fand ich.

"Nein. Aber sie werden das alles nicht verstehen, vor allem nicht, dass ich es ihnen nicht erklären kann. So wie schon bei Duncan damals..."; erklärte er und holte sein Handy hervor.

Ich ging aus dem Raum in den Garten, in dem alles um mich herum von einer schwarz/roten Eisschicht überzogen wurde. Ich stand einfach da und ballte die Fäuste. "Das wirst du mir büßen, Melioth...." murmelte ich leise. Wie konnte man Dylan so etwas nur antun. Niemand durfte ihn so leiden lassen, er war von Herzen gut und schon gar nicht, wenn der Schlag eigentlich mir galt.

"Ich hab dir doch gar nichts getan.", hörte ich dann seine Stimme in meinem Kopf, was mir einen leichten Druck im Kopf bereitete.

"Aber ihm!" blieb ich standhaft. "Was hatte sein Vater damit zu tun, du bist ein Engel oder täusche ich mich da?"

"Oh. Glaub mir, ich habe meine Gründe...", sagte er glaubhaft. "Dylan muss noch wachsen. Alles um dich herum hat schicksalhafte Hintergründe. Ich mach ihn stark....", behauptete er. Ich glaubte nicht, was ich da hörte. Er machte ihn stark? Was sollte Dylan denn noch alles ertragen müssen?

"Wir werden sehen wie das Schicksal dir gesonnen ist!" drohte ich ihm, er würde Dylan nichts mehr tun können.

"Ich war schon einmal tot. Glaub mir, dass ich vor dem Tod keine Angst habe.", hörte ich noch, dann war die Stimme aus meinem Kopf verschwunden, stattdessen hörte ich die Sirenen näher kommen.

„Die Angst werde ich dir wieder bringen.“; sagte ich trotz allem noch leise, bevor ich wieder reinging.

"Sollte nicht alles wieder so sein, wie es war?" Ich meine für die anderen? Du kannst es doch für mich nur ändern oder?", fragte Dylan mich gleich. Ich empfand ihn als unnatürlich ruhig, aber ich kam seinem Wunsch nach, ohne dass sich für ihn optisch etwas änderte. Er sollte nicht noch mehr leiden.
 

Die Polizisten kamen dann rein und sahen sich um. Sie waren bestürzt. Sie stellten viele Fragen. Dylan antwortete so gut wie er konnte. Sie wollten ihn alle trösten, aber er war zu ruhig. Er brauchte gerade keinen Trost, jedenfalls nicht von den Kollegen seines Vaters.

„Dylan komm schon, ich mach das, geh dich ausruhen, ja?!" sagte ich dann und hielt ihn am Arm.

"Hm.... Das ist gerade nicht nötig."; sagte er aufrecht. "Danke.", er sah dann die anderen an. "Ihr seid doch langsam fertig, oder?", fragte er und die Polizisten nickten und gingen. "Du musst uns eine Unterschrift geben, damit wir ihn obduzieren können...", sagten sie noch in der Tür. "ja... na klar...", sagte er, schluckte aber leicht, bevor er unterschrieb. Dann waren wir wieder allein.

„Dylan?! Guck mich an!" bat ich ihn. "Warum bist du so ruhig, du musst hier niemanden was beweisen.“

"Das weiß ich..."; sagte er ehrlich. "Aber das ist gerade einfach so. Ich kann nicht anders. Tut mir leid.", sagte er dann und fuhr sich mit der Hand über die Haare. "Lass uns gehen, ja? Ich kann hier nicht schlafen....", er ging dann in sein Zimmer, um ein paar Sachen einzupacken. Er packte auch schnell alles, was ihm wichtig war, damit er gar nicht mehr zurück kommen musste. "Wir gehen in ein Hotel, okay?", fragte er mich dann. Ich nickte und machte mich mit ihm auf den Weg zu einem Hotel.

In dem Zimmer angekommen sah Dylan mich an. "Danke, Dali.", sagte er. Dann setzte er sich. Er biss sich auf die Unterlippe und dann weinte er. Er konnte einfach nicht mehr. Ich setzte sich stumm neben ihn und legte die Arme um Dylan, bevor ich mit ihm zurücklehnte.

„Es tut mir leid.“, sagte er leise und unter Tränen.

"Schon okay!" sagte ich leise und strich ihm über den Kopf, "Ich werde ihn dafür zur Hölle jagen.“, versprach ich.

"Ich denke er war schon einmal tot?!", fragte Dylan. "Wie kann es sein, dass er wieder da ist? Kann man Engel nicht dauerhaft loswerden?"

"Wenn sie im Himmel landen, dann können sie wieder auferstehen, aber im Fegefeuer nicht, und wenn ich selbst drin lande... Ich hab vielleicht wieder Chancen raus zu kommen, er aber nicht!"

"Das möchte ich nicht. Ich möchte nicht, dass du dich zu sehr in Gefahr bringst. Ich kann nicht noch mehr Menschen verlieren...", sagte er dann leise und besorgt. Ich verstand ihn, er hatte innerhalb von 5 Jahren seine Mutter, seinen besten Freund und jetzt seinen Vater verloren.

„Ich verspreche dir, das du mich nicht verlieren wirst!"

"Danke.", er lächelte sogar ein wenig, weil er wusste, dass ich ihm etwas versprochen hatte, was gar nicht unbedingt in meiner Macht lag. Es dauerte nicht lange und er schlief an mich gelehnt ein.
 

Ich wusste, das wenn ich selbst in der Hölle oder so landen würde, irgendein Weg finden würde wieder zurück zu kommen. Ich hatte schon ein paar Sachen von den Pines gehört, ich wusste, dass das eines der Dinge war die sie immer wieder schafften, also warum sollte ich das nicht auch schaffen.

Dylan schlief unruhig, er träumte eindeutig schlecht. "Nein. .. tu das nicht. Dali..." murmelte er irgendwann.

Ich strich ihm über den Kopf und hoffte das er sich beruhigte, als er das nicht tat, wollte ich mit meiner Kraft nachhelfen. Aber ich merkte, dass er sich innerlich gegen den Einfluss widersetzte, dann öffnete er die Augen, sie wirkten plötzlich ziemlich groß und bläulich, leicht leuchtend, er sah sie groß an, seine Augen hatten fast was von Tieren. "Irgendwas stimmt gerade nicht...", sagte er erschrocken. Und dann spürte ich es auch, vorher hatte meine Sorge um Dylan das verhindert. Draußen waren eindeutig dämonische Auren, die nach etwas suchten.

Ich schaltete sofort um und murmelte was vor sich her, ich weiß nicht mal mehr was und aktivierte meine Kräfte und schottete das Hotelzimmer mit ihren Kräften und Eis ab.

Dylans Augen normalisierten sich dann auch wieder. Die Dämonen, die draußen waren, wurden auch nicht aufmerksam und verschwanden dann auch wieder. Es war, als wären sie einem Hinweis gefolgt.

Die ganzen Wände waren gefroren und ich sah Dylan an, "Sie sind weg, alles okay bei dir? Was ist passiert?!" wollte ich wissen. Es war ja eindeutig nicht normal gewesen, dass er so aufgewacht war und sich gegen meinen Einfluss wehren konnte.

"Ich habe keine Ahnung. Ich habe schlecht geträumt, dann habe ich eine Stimme im Kopf gehabt, die mich gewarnt hat und davon bin ich wachgeworden... Aber ich bin ok... soweit."; sagte Dylan ohne zu zögern und sah sich um. "Warum? Also... ich meine..."

"Eine Stimme die dich gewarnt hat? ", fragte ich alarmiert hielt die Barriere weiter aufrecht.

"Ja... irgendwie... vielleicht. Vielleicht war es auch nur ein Zufall?! Ein Traum oder so?!", sagte er dann. "Ist alles in Ordnung? Du wirkst besorgt.", stellte er fest.

"Ich glaub hier waren Kundschafter, deine Augen haben bläulich geleuchtet, ich dachte du wärst besessen..."

"Was? Oha.... Wie geleuchtet? Bin ich besessen?!?", fragte er dann verwirrt, fast ängstlich.

"Nein, nein, ich hab... du bist nicht besessen. Dylan, wir müssen raus finden, was die von dir wollen und was das war.", sagte ich dann ernst.

Er nickte. "Ich gehe morgen Abend mit dir hin, wo immer du hin willst. Morgen wird die Leiche von Dad freigegeben und ich werde seinem Wunsch nachkommen, ihn einäschern lassen und hier im Wald verstreuen. Das dauert alles nicht lange, aber das muss ich machen.", sagte er und ich sah, dass er hoffte, dass ich das verstand. Ich nickte.



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