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Kinder des Todes

Ein Funken Hoffnung
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Der lieben Cluiche ist es zu verdanken, dass es hier weiter geht.
Nach all der Zeit gibt es im Stil sicher einige Unterschiede zu vorher- ich wünsche trotzdem viel Spaß <3

Irgendwann werde ich sicher die alten Kapitel ein wenig angleichen- doch erst einmal geht es darum, dass es überhaupt weitergeht. Komplett anzeigen

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Malfoy Manor

»Aber Herr, meint ihr wirklich, dass es notwendig-«

»Schweig Lucius!« bellte der beinahe lippenlose Mund des dunklen Lords.

»Bring sie her.«

Er sah, wie sich der sonst so hochmütige Reinblüter verbeugend zurück zog. Wäre die Sache nicht so ernst, hätte er über das Gesicht Lucius Malfoys gelacht. Doch er wusste, dass es nichts zu lachen gab und ihm ein Schmunzeln in Minuten vergehen würde.

Severus Snape stand an der rechten Seite des dunklen Lords, der auf einem Stuhl in beinahe königlicher Haltung thronte.

Wartete.

Keiner der Todesser wagte etwas zu sagen. Sie alle wussten, was kommen würde und ihnen allen graute es davor.

Dann schwangen die Flügeltüren des großen Saales, in dem sie sich befanden, wieder auf. Severus Snape wollte nicht hinsehen, starrte stumm an den Personen vorbei. Doch hörte er, wie nicht nur Lucius Malfoys Schritte auf dem Steinboden widerhallten, sondern auch die Schritte viel kleinerer Füße. Er musste nicht hinsehen, um zu wissen, zu wem sie gehörtem: zu einem fünfjährigen Mädchen mit sturmgrauen Augen, die meist staunend geweitet waren, wenn Zaubertränke vor ihnen die Farbe wechselten.

Ein Mädchen, das man wahrscheinlich einmal wieder in ein schwarzes Tüllkleid gesteckt hatte. Obwohl sie es sich bei nächster Möglichkeit vom Leib reißen würde, weil es zum Spielen so unpraktisch war.

Patricia Amaryllis Malfoy.

Erstgeborene der Familie auf deren Grundstück sie sich befanden.

Ein Kind der Schande, wie man es unter reinblütigen Familien nannte. Denn das erstgeborene Kind, das den Namen und das Anwesen der Familie weiter führen sollte, hatte ein männlicher Stammhalter zu sein.

Mädchen heirateten in andere Familien ein.

Severus Snape wollte nicht wissen, wie viele neu geborene Mädchen fort gegeben wurden, nur damit man ihnen nicht das Erbe des Hauses übertragen musste.

»Bring sie her, Lucius.«, zischte der dunkle Lord erneut und Lucius Malfoy wagte nicht, weitere Widerworte zu geben.

Severus Snape starrte immer noch gerade aus.

Er hörte, wie der dunkle Lord das Mädchen anwies, vor ihm nieder zu knien.

Sie gehorchte, ohne zu zögern.

Wenigstens machte sie keine Probleme., dachte Severus Snape bei sich und versuchte die Beschwörungsformeln des Lords auszublenden. Wenn er sich daran erinnerte, wie sich der Sohn von Nott gewehrt hatte und an die Bestrafung dafür.

Kinderschreie waren so viel heller und brannten sich so viel mehr in das Gedächtnis ein, als die Schreie erwachsener Männer. Und ihre Augenwaren noch so viel leerer, nachdem der Todesfluch sie getroffen hatte.

Er hörte die gemurmelten Worte des Lords und spürte, wie sein eigener Unterarm zu brennen begann.
 

Die Todesser hatten ein neues Mitglied.

Spinners End

Ein Feuer prasselte im Kamin. Ein Mann mit schulterlangen schwarzen Haaren und einem ebenso dunklen Umhang saß in einem ledernen Sessel. In seinen bleichen Händen hielt er eine Rolle Pergament, von dem er Fragen ablass.

»Was ist ein Bezoar? Und wofür wird er verwendet?«, fragte er mit schnarrender Stimme.

Das Mädchen, das vor seinem Sessel im Schatten auf einem großen Kissen saß, hob nicht einmal den Kopf, sondern kämmte weiter die Haare ihrer Puppe.

»Ein sogenannter Bezoarstein ist eine Zusammenballung von unverdaulichen Pflanzenfasern und Haaren im Magen einer Ziege.

Er wirkt gegen Vergiftungen, ausgenommen derer, die von sogenannten schwarzen Tränken hervorgerufen werden.

Bezoar ist vom persischen »padzahr« abgeleitet, was Gegengift bedeutet.«, murmelte das Mädchen und erntete dafür einen Schlag auf den Hinterkopf.

»Sprich ordentlich! «, wies er sie harsch an, »Wenn du vor dem dunklen Lord stehst, wagst du es auch nicht zu nuscheln. «

»Verzeihung, Sir.«

Sie legte die Puppe beiseite, erhob sich, strich den Umhang glatt. Sie nahm Haltung an und wiederholte ihre Worte laut und deutlich. Dabei klang sie so viel älter als sechs.

»Gut.«, sagte er leise.

In diesem Augenblick klopfte es an der Türe.

Der schwarzhaarige Mann zuckte zusammen.

»Du bleibst hier.«

»Aber, Sir.«

»Dies war ein Befehl.«
 

Er ging durch den Flur des dunklen Anwesens. Der Geschmack der bösen Vorahnung legte sich auf seine Zunge. Er schluckte, doch wurde er ihn nicht los.

Als er die Türe öffnete, erstarrte er.

Diese Person hatte hier nichts zu suchen.

»Sie sind tot. Ich habe den Lichtblitz gesehen! Aber der dunkle Lord ist verschwunden!« Lucius Malfoy wirkte fahrig und aufgeregt.

»Er hat Lilly und«

Alles hinter Lilly hörte er nicht mehr.

Er schlug die Türe vor der Nase des Todessers zu und ließ sich an dem Holz herab sinken. Er hatte doch alles getan, um es zu verhindern...

»Sir...?«

Es war das leise Stimmchen des Mädchens.

Doch wies er sie mit einer Handbewegung an, gefälligst zu verschwinden. Lilly war tot.

Er hätte es verhindern können, wenn er…

»Sir...«, sie musste näher getreten sein und eine kleine Hand legte sich an seine Wange.

Severus Snape konnte nicht anders, als sie schluchzend an sich zu ziehen.

Tiefe Trauer und Bestürzung wüteten ihn ihm.

Die Welt, in der er lebte, war nun deutlich dunkler geworden.

Zeit zu vergessen

Severus Snape stand Narzissa Malfoy gegenüber. Im Stubenwagen hinter ihr schlief ihr Sohn Draco behütet nahe dem knisternden Kaminfeuer.

»Ich soll was tun?« Es fiel ihm schwer, sie nicht ungläubig anzustarren und seinen schnarrenden Ton bei zu behalten. Sie verlangte etwas Unmögliches von ihm.

»Bitte Severus... Du bist der Einzige, der mir helfen kann«, flehte die blasse Frau, die sich nun zurück in den Sessel fallen ließ, in dem sie zuvor gesessen hatte.

»Narzissa. Ich werde im September nach Hogwarts gehen. Dumbledore vertraut mir genug, um mich als Lehrer einzustellen. Ich habe keine Zeit, um mich um sie zu kümmern! Soll ich sie etwa mit ins Schloss nehmen? Dumbledore weiß nichts von Voldemorts Armee!« Er hatte begonnen, vor seinem Kamin auf und ab zu gehen. Seine letzten Worte waren gelogen, doch musste sie das nicht wissen. Sie wusste sowieso schon zu viel, auch wenn sie immer noch glaubte, dass er Dumbledore und nicht den Dunklen Lord als Doppelagent betrogen hatte.

»Damit besiegelst du ihr Schicksal!«, Narzissa straffte sich und rüge rieb sie sich die Tränen fort, die bei seinen Worten über ihre Wangen zu rinnen begonnen hatten.

Severus Snape blieb steht, drehte sich langsam zu ihr herum.

»Was soll das heißen?«, fragte er betont ruhig.

»Sie ist ein Kind der Schande, Severus.«, ihre Stimme bebte, »Und zudem dem Ministerium nicht gemeldet. Sie trägt das dunkle Mal auf ihrer Haut-« - »Was EURE Schuld ist!«

»Wir hatten keine Wahl!«

Er wandte sich angewidert von ihr ab. Er selbst, wusste, dass es immer eine Wahl gab.

Irgendwann, Severus, musst du dich zwischen dem einfachen und dem richtigen Weg entscheiden, hatte Dumbledore zu ihm gesagt. Und er hatte seinen Weg gewählt. Er hatte als Spion beim Dunklen Lord gearbeitet, um Lillys Leben zu retten. Er war gescheitert, doch wenigstens ihr Sohn hatte überlebt. Ihr Sohn, der zwar auch der Potters war, doch- wie er wusste- ihre Augen hatte. Es war diese winzige Hoffnung an der er sich festklammern konnte.

Er schwieg sich aus.

»Severus... bitte. Nimm sie zu dir. Du weißt, was Lucius tun wird, wenn sie hier bleiben sollte... «, flehte Narzissa, »Lass sie in deinem Haus leben.« Er verkrampfte sich, starrte in die knisternden Flammen.

Anstatt die Verantwortung zu übernehmen, legte Narzissa sie einfach in seine Hände und er hasste sie in diesem Moment dafür. Auch, weil er wusste, was mit seiner fähigstens Schülerin geschah, wenn er ablehnen würde.

»Und was ist mit Draco?«

»Er wird als Erstgeborener der Familie Malfoy das Erbe übernehmen ... und wird nie von ihr erfahren. Bitte, Severus. Helf mir.«
 

Vor einer Woche hatte er zugestimmt.

Nun schritt Severus Snape durch das Eingangsportal von Malfoy Manor.

Hauselfen, die ihn empfangen sollten, stoben aus dem Weg, als er an ihnen vorbei in den Salon stürmte. Er scherrte sich nicht darum, als unhöflich angesehen zu werden.

Lucius und Narzissa hatten ihn bereits erwartet. Sie standen vor der Chaiselongue und wirkten sehr verkniffen.

»Wo ist sie?«, fragte Severus, ohne die beiden zu begrüßen.

»Auf ihrem Zimmer.« Auch der Hausherr verzichtete auf weitere Höflichkeitsfloskeln, rief nach einem der Elfen.

»Dobby, bring Amaryllis und ihren Koffer in die Vorhalle.« - »Ja, Herr.«, fiepte der junge Elf und verschwand mit einem kleinen Knall.

»Du bist dir sicher, Lucius?«, fragte Severus, die Stimme ölig. Er versuchte, jegliche Emotion aus ihr zu bannen.

»Natürlich bin ich das.«

Narzissa jedoch biss sich auf die Lippen und auf ihr lagen Severus‘ schwarze Augen. Sie war sich nicht sicher, das sah er in ihrem Blick. Er sah, dass sie ihre Tochter nicht hergeben wollte. Dass es ihr das Herz zerriss. Dass sie aber nicht wollte, dass ihre Tochter möglicherweise einen Unfall erleiden konnte. Dass sie nicht wollte, dass ihr Mann einen unverzeihlichen Fluch über sein eigenes Fleisch und Blut sprach.

Es gab wieder einen leisen Knall und der Elf stand wieder im Salon.

»Herr, ihre Tochter wartet in der Vorhalle.«, der Elf zwirbelte das Geschirrtuch zwischen den Fingern.

Mit einem Nicken gab Lucius Malfoy an, dass er verstanden hatte.

»Dobby, du und die anderen werden sie von nun vergessen. Sie hat nie existiert.«

Die Augen des Elfen weiteten sich auf die Größe von Platztellern, doch wagte er es nicht, seinem Herrn zu widersprechen und so verschwand er mit einem zittrigen „Ja, Herr.“ wieder.

Die beiden Malfoys folgten Severus in die steinerne Vorhalle zurück.

Amaryllis stand dort, wirbelte herum, als sie Schritte hörte.

Ihre Augen begannen zu strahlen, als sie ihren Mentor erblickte.

»Sir! Stimmt es, dass ich mit ihnen auf Reisen geh?«, fragte sie aufgeregt.

»Es stimmt, Miss Malfoy. Ihr Unterricht wird eine Zeit lang außerhalb des Landes fortgeführt.«

Stolz warf sie die blonden Strähnen zurück und sie strich ihren Rock glatt. Einmal wieder zu viel Tüll für seinen Geschmack, bemerkte Severus.

»Nun, verabschieden Sie sich.«

Es war mehr ein strenger Befehl, als eine freundliche Aufforderung. Die Erstgeborene der Malfoys gehorchte, machte einen kleinen Knicks vor ihrem Vater und schlang kurz die Arme um ihre Mutter, die sich auf die Lippen biss.

»Gehen sie schon einmal hinaus.«, schnarrte Severus. Für ein paar Minuten noch würde er sie in dem Glauben lassen, dass alles wie immer war. Dass sie zwei Wochen von ihm lernen und dann nach Hause zurück kehren würde. Wo sie verbotener Weise mit den Hauselfen erzählte und mit ihrem kleinen Bruder spielte, den sie abgöttisch liebte. Wo man sie mit Spielzeug verwöhnte.

Ein paar Minuten noch würde er ihnen beiden diese Illusion schenken.

Als das schwere Portal hinter dem Mädchen zugefallen war, nahm er ihren Koffer und wandte sich zum Gehen.

»Danke Severus.«, hauchte Narzissa, »Ich werde dir das nie vergessen.«

Der Schwarzhaarige seufzte, mit dem Zauberstab in der Hand drehte er sich noch einmal zu ihr und ihrem Mann zu.

»Doch, Narzissa.«, antwortete er leise und traurig. »Du wirst es vergessen.« Die Stabspitze zeigte auf ihr blasses Gesicht.
 

»Amnesia.«

Reise ins Ungewisse

„Wir werden nach Finnland reisen.“, erklärte er ihr, während er den Vielsafttrank auf zwei Kelche verteilte. „Wir werden auf Muggleart reisen und du wirst so tun, als wäre es für dich üblich.“ Das Mädchen nickte und streckte die Hände nach dem Becher aus. „Und weswegen muss ich mich verstecken?“

„Weil dieses Zeichen...“ Er deutete auf seinen Unterarm und auf den ihren. „Uns sehr gefährlich werden kann. Der Meister ist gefallen.“

„Aber er wird doch zurückkehren?“

„Das befürchte ich. Wir sollten nicht auf etwas hoffen, dass uns keine Vorteile bringt. Verstanden?“

Sie nickte, hielt weiterhin die Hand hin. Nun reichte er ihr den Becher.

„Wer bin ich diesmal?“, fragte sie neugierig.

Das Voldemort ihn dazu gezwungen hatte, das Mädchen auf Aufträge mitzunehmen, erwies sich nun als Vorteil. Es war normalerweise nicht möglich, einer siebensjährigen klar zu machen, dass sie einen Trank schlucken sollte, der in vielen Fällen einfach grauenhaft schmeckte. Doch hatte sie damit keinerlei Probleme.

„Diese Frau.“

Er hielt ihr ein Photo hin.

Es war sicherer, sie als Erwachsene auszugeben. Für den Fall, dass sie getrennt werden würde- wenn auch nur für kurze Zeit- zog sie weniger Aufmerksamkeit auf sich, als ein kleines Mädchen.

Sie nickte ab, scheinbar gefiel ihr das Photo gut genug. Typisch Frau: Sie wollte immer hübsch aussehen. Das er immer Haare von Rothaarigen nahm, versuchte er auszublenden.

„Trink und dann geh ins Nebenzimmer. Er braucht fünf Minuten um zu wirken. Kleider liegen dort für dich bereit.“

„Ja.“

„Ja, was?“

„Ja, Sir.“

Mit nur zwei Schlucken hatte sie den Becher gelehrt und sprang dann von ihrem Stuhl. „Sie schmeckt, wie Gänseblümchen riechen.“ berichtete sie ungefragt und ging nach einem Knicks inach nebenan.

Er atmete tief durch. Gänseblümchen. Wie damals, als er Lilly kennen gelernt hatte. Als er ihr gesagt hatte, dass sie eine Hexe war.

Es war besser, dass er Amaryllis an einen anderen Ort brachte. Er durfte sich niemals vergessen, wenn sie in der Nähe war. Dieses eine Mal, als er zusammen gebrochen war, war ein Fehler gewesen. Der dunkle Lord durfte niemals herausfinden, was er für Lilly Evans entfand.

Er stürzte den Inhalt des Kelches hinunter, der in seiner Kehle brannte wie ein schlechter Feuerwiskey. In seinem Lehnstuhl am Kamin wartete er darauf, dass es vorbei ging.
 

Zwei Stunden später saßen Perttu Lahtilainen und Anikka Syyskuinen im Flugzeug nach Helsinki. Während Lahtilainen ein dunkelblonder unauffälliger Mann in Anzug war, trug Frau Syyskuinen ein grasgrünes Kleid, dass ihre Feuerfarbenen Haare Funken sprühen lies. Alle Männer im Flugzeug hatten sich nach ihr umgedreht, als sie als letzte Passagiere das Flugzeug betreten hatten. Ihre großen grünen Augen hatten gefunkelt, wie es nur die eines kleinen Mädchens konnten. Und dies bei einer Frau zu sehen, die Anfang dreißig zu sein schien, ließ nicht nur ein Herz höher schlagen. Zu schade, dass sie die Hand dieses Normalos hielt.

Niemand im Flugzeug ahnte, dass Anikka Syyskuinen ein sechsjähriges Mädchen war, dass seine goldene Uhr prüfte, um zu sehen, wann sie einen weiteren Schluck aus der kleinen Flasche Vielsafttrank nehmen musste, die sie bei sich trug. Und keiner vermutete, dass der Mann, mit dem Gesicht, dass man sich nicht merken konnte, sie alle mit einer einzigen Handbewegung töten könnte- wenn er denn wollte.
 

Von Helsinki aus ging es mit weiter nach Kajaani , von dort aus weiter mit einem Taxi, dass sie an die Stadtgrenze brachte.

Als sie ausgestiegen waren erinnerte der Taxifahrer sich schon nicht mehr an sie und fuhr mit leichtentrückten Blick wieder Richtung Innenstadt.

Er nahm Amaryllis an die Hand. „Nimm den letzten Schluck jetzt. Wir werden noch ein Stück laufen müssen.“

Er war froh, dass sie sich nicht beklagte. Es lag zwar kein Schnee, doch war selbst für finnische Verhältnisse für Ende November sehr kalt. Die Sonne war bereits untergegangen und der schmale Feldweg, den sie nun entlang stapften, war nicht beleuchtet.

Anstatt seinen Zauberstab zu ziehen, nahm Severus Snape eine Taschenlampe heraus . Er versuchte nicht zu der Frau an seiner Hand herüber zu sehen.

Warum tat er es immer wieder? Warum suchte er ihr Körper, die Lillys so ähnlich waren?

Sie quälen sich zu gerne selbst., ausnahmsweise gab er Dumbledore im Stillen recht. Er hoffte einfach, dass es das letzte Mal war, dass er sie für eine Reise verwandeln musste.

Nach einer guten Stunde Fußmarsch erreichten sie die Holzhütte am Waldrand. Im Schein der Taschenlampe erkannte man die rote Farbe des Häuschens. Er griff über den Türrahmen wo der Schlüssel lag. Gut, dass sich manche Dinge sich mit ein paar Telefonaten organisieren ließen.

Er schloss die Tür auf und fand alles wie besprochen vor.

Die Gasheizung war bereits aufgedreht und Wärme durchflutete ihn. Er durchschritt den winzigen Flur und fand sich direkt im Wohn- und Kochbereich wieder. Frisches Obst und frische Kräuter standen auf dem Küchentisch bereit. Ein Blick in den Kühlschrank zeigte, dass er für die nächste Woche befüllt worden war. Holz war neben dem Kamin aufgeschichtet worden und auf dem kleinen roten, abgewetzten Sofa davor lagen ein paar kuschelige Decken.

Von dem Raum gingen drei Türen ab. Zwei führten in Schlafzimmer, eines in das kleine, doch voll ausgestattete Bad.

„Der Trank wird gleich aufhören zu wirken. Geh ins Bad. Ich werde in das große Schlafzimmer gehen und unsere Sachen auspacken.“

Sie rauschte mit wallenden roten Locken an ihm vorbei und kurz musste er sich beherrschen sie nicht einfach zu packen. Doch es war nicht Lilly. Nicht Lilly und keine andere erwachsene Frau, die er begehrte.

Zehn Minuten später war er wieder er selbst und auch Amaryllis schob die Badezimmertür wieder auf. Das grüne Kleid schleifte nun über dem Boden und die Ärmel hatte sie mehrfach umgekrempelt.

„Darf ich das Kleid jetzt immer anziehen, wenn wir reisen? Sir?“, fragte sie noch im Türrahmen.

Er wusste, dass er ihr sagen musste, dass es keine weiteren Reisen geben würde.

Sie runzelte ihr Puppengesicht, als er nicht antwortete, und kam auf ihn zu. Die eleganten Schritte einer Tänzerin hatte sie auch in ihrem eigenen kleinen Körper.

Er schluckte. Nie hätte er gedacht, dass es sich anfühlen würde, wie Skelewachs zu trinken, ihr jetzt ins Gesicht zu sehen.

„Natürlich, wenn du gerne möchtest.“, presste er die Lüge hervor. Nur noch ein paar wenige Minuten Hoffnung.

„Sir... ist alles in Ordung? Ihr habt doch keine Nebenwirkungen? Habt ihr zu viele Florfliegen in den Trank gegeben?“

Er lachte freudlos. Sie war sieben Jahre alt und stellte Fragen einer Tränkemeisterin. Es wäre angenehmer sie nicht fortschicken zu müssen.

„Zieh dir etwas an, dass dir passt.“, befahl er und drückte ihr ein paar Kleidnungsstücke in die Hand.

Wieder aus dem Bad zurück trug sie einen hellgrünen Pullover und eine geringelte Leggins. Kleidungsstücke, die er hatte besorgen lassen, weil er wusste, dass sie solche Sachen mochte. Die Tüllkleider, in die Narzissa sie gesteckt hatte, verabscheute er und sie waren bei den Lehrstunden stets in Gefahr, am Kesselfeuer in Flammen auf zu gehen. Ihm selbst waren die jetztigen Kleidungsstücke zu bunt. Doch in wenigen Stunden würde die Welt Amaryllis so dunkel vorkommen, dass sie jedes bisschen Farbe gebrauchen konnte.
 

Er bezog mit ihr die Betten auf Muggleart und ließ ihr den Spaß, in den Bettbezug hineinzukrabbeln, um die Decke hineinzufriemeln, auch wenn er so alles doppelt machen musste.

Sie wusste nicht, wie ein Leben ohne Zauberei aussah. Mit verwuschelten blonden Haaren steckte sie strahlend ihren Kopf aus dem Bezug.

„Sir, warum macht man nicht jeden Tag sein Bett?“

„Früh genug wirst du es verabscheuen.“, murmelte er und strich ihr kurz über den Schopf. Er würde es ihr heute sagen müssen.

Auf dem Elektroherd bereitete er neben dem Abendessen auch noch zwei Stärkungstränke zu. Es ging besser als gedacht.

„Nun Sir... warum sind wir hier?“, fragte seine Schutzbefohlene zwei Stunden später. Im Kamin im Wohnbereich knisterte nun ein Feuer, der Geruch beruhigender Kräuter lag in der Luft, Eisblumen kletterten an den Fensterscheiben empor. Wie gern würde er die Illusion für sie aufrecht erhalten. Er betrachtete das Mädchen, dass beinahe in dem Berg aus Kissen und Decken in dem viel zu großen Bett unter ging. Sein Magen verkrampfte sich, als er sich auf die Bettkante setzte.

„Ich habe dich aus England weggebracht, um dein Leben zu schützen. Der dunkle Lord ist gefallen- wie du weißt. Weil du das Mal der Todesser auf deinem Arm hast, wird man dich töten wollen. Dein Vater wollte dich am liebsten auf anderem Wege verschwinden lassen. Deiner Mutter lag aber etwas an dir. Deswegen bist du hier. Deine Eltern werden dich nicht mehr erkennen, selbst wenn du vor ihnen stehst. Niemand außer mir weiß, wer du bist. Du existiert nicht mehr.“

Nein, er würde sie nicht anlügen. Die Wahrheit war kaum zu ertragen, doch besser als ein Lügennetz, in dem sie sich verheddern würde.

Grauen zeichnete sich in ihrem Gesicht ab.

„Es ist die einzige Möglichkeit gewesen, dich vor allen Seiten zu schützen.“

Stiegen ihr Tränen in die Augen?

Kurz dachte er, sie würde anfangen zu schreien und zu weinen. Doch dann glättete sich ihr Gesicht.

„Sir... werden wir also hier meine Ausbildung fortführen?“

„Nein. Ich werde zurück gehen. Ich werde mich von dir fern halten. Der dunkle Lord darf, sollte er zurückkehren, dich nicht finden. In fünf Tagen wird ein finnisches Paar diese Hütte buchen und dich finden. Sie werden dich aufnehmen wie ihre eigene Tochter. Du wirst mich nie mehr wieder sehen“

Er würde sie als Einzige dieser Kinder retten können. Retten vor den Vätern, die Geschehenes ungeschehen machen wollten. Retten vor einer Zauberergemeinschaft, für die das dunkle Mal Grund war, um Dementoren Seelen aussaugen zu lassen.

„Aber...“

Da waren die Tränen.

Kleine Hände, die sich in sein Oberteil gruben und das markerschütternde Weinen eines Kindes, dessen Welt gerade zusammen brach.

„Dann bin ich lieber tot!“

Nur dieses eine Mal hatte er sie in den Arm genommen. Als er zusammen gebrochen war. Doch nun schlangen sich seine Arme ganz von selbst und den zitternden Leib und er strich mit der Hand über ihren Rücken.

„Ryllis...“, nie hatte er ihren Namen abgekürzt und er wusste auch nicht, warum er es jetzt tat, doch zog er sie ganz auf seinen Schoss und schob ihr Kinn hoch, sodass sie ihn ansehen musste. Warum konnte sie nicht einfach aufhören zu weinen. „Es ist sicherer. Ich möchte nicht, dass du irgendjemanden in die Hände fällst, der dich für seine Zwecke missbrauchen will. Oder der dir Schmerzen zu fügt. Ich muss mich von dir fernhalten, damit niemand auf die Idee kommt, mir hinterher zu spionieren um dich zu finden.“

Er fuhr ihr über die Wangen, strich die Tränen fort, die weiter kullerten. Immer noch ließen die kleinen Hände ihn nicht los.

„Aber ohne euch... nein, das will ich nicht!“

Sturr. Wie ihre Mutter.

Sie vergrub ihr kleines Gesicht an seinem Hals, immer noch schluchzend. Frustriert seufzte er. Musste sein Herz sich so zusammen ziehen.

„Amaryllis. Sieh mich an. Das ist ein Befehl.“

Zögernd hob sie wieder ihren Blick.

Streng fixierte er sie.

„Du musst es als einen Auftrag ansehen. Ein Auftrag als Spionin. Ein Auftrag, der vielleicht so lange andauert, wie der meine. Du musst in eine Rolle schlüpfen, auch wenn sie dir vielleicht nicht gefällt.“

So wie er den Mantel eines Todessers überstreifte und Dumbledore Bericht erstattete.

Er strich wieder über ihre langen Haare. „Ich werde versuchen zurück zu kommen.“, versprach er dann. „Wenn niemand mehr nach dir sucht, kann ich vielleicht hier her kommen und wir führen deine Ausbildung fort. Bis dahin bist du auf dich allein gestellt.“

Sie begann wieder zu weinen. Er war wirklich nicht gut darin, mit Kindern umzugehen.

Er zog sie fester in seine Arme und versuchte die Schuld, die ihn zerriss, zu vergessen.

„Du wirst lernen, dich hier wohl zu fühlen. Das verspreche ich dir.“

Im Büro des Schulleiters

Er ging in Dumbledores Büro auf und ab, verschwendete keinen Blick auf die vielen kleinen goldenen Gerätschaften und Apparate, die überall im Raum herum standen und nur deshalb keinen Staub ansetzten, weil sich Hauselfen um jeden Milimeter Metall kümmerten. „...wie ich bereits sagte, Dumbledore: Es schien mir am sichersten sie weit weg zu bringen!“

Dumbledore seufzte. „Du hättest sie genauso mit dem Fideliuszauber schützen können.“

Freudlos lachte Snape auf. „Ich glaube wir wissen beide, dass dies nicht unbedingt am sichersten ist. Oder?“

Mitgefühl flackerte kurz in den Augen hinter der Halbmondbrille auf, dann erhob sich der Schulleiter. „Severus, ich habe ihnen schon einmal gesagt, dass der Fehler nicht der Zauber, sondern der Geheimniswahrer war. Eine falsche Entscheidung von Lilly und Jame-“

„Weil er gedacht hat, Black wäre sein Freund!“ Wut kochte in ihm hoch und es kostete ihn alle Selbstbeherrschung nicht auf Blacks Namen zu spucken.

„Ich glaube nicht, dass James Potter der Einzige war, der sich falsch entschieden hat, Severus.“

Jedes einzelne Wort traf ihn. Er wusste, dass es seine Schuld gewesen war. Er hatte die Prophezeiung an Voldemort weiter gegeben. Doch darum ging es jetzt nicht. Er fuhr sich durch die Haare, die ihm wie immer am Kopf klebten, wenn er stundenlang über Zaubertränken gebrütet hatte.

„...Was ich meine, Severus: Glaubst du, es ist das Beste für das Mädchen, wenn sie so weit von ihrer Bezugsperson entfernt ist?“

Severus schwieg.

„Es ist nur zu ihrem Schutz.“

„Schutz wovor?“, fragte Dumbledore nun. „Voldemort wird irgendwann zurückkehren und dann wird er nach ihr suchen. Und er wird sie finden, so wie er dich und jeden anderen seiner treuen Diener ausfindig machen wird. Glaubst du, ihr ist dann damit geholfen?“

Er knurrte, spürte wieder die Wut, die ihm die Kehle zuschnürte.

„Wer weiß, ob er zurückkommt.“

„Severus. Wir beide wissen, dass Voldemort weiter gegangen ist, als je ein Magier vor ihm! Er wird einen Weg finden zurückkehren. Es ist nur eine Frage der Zeit! Und für diese Zeit müssen wir gewappnet sein. Nimm sie wieder zu dir. Unterrichte sie. Bring ihr bei zu kämpfen.“

Er starrte den Zauberer vor ihm an und für einen Augenblick kam es ihm so vor, als würde er Dumbledore zum ersten Mal richtig sehen.

„Oh nein! Das werde ich nicht tun!“ kopfschüttelnd begann er wieder auf und ab zu gehen.

„Reicht es nicht, dass ich für euch spioniere? Wollt ihr jetzt wie der dunkle Lord ein Kind mit hinein ziehen? Ist es das größere Wohl, um das es euch geht? Für den Fall, dass ich zu früh sterbe, soll sie dann meinen Platz einnehmen?“, diesmal spuckte er vor Dumbledore aus.

„Nur über meine Leiche. Sie wird fern von hier aufwachsen. Sie wird eine Kindheit haben! Und Sie werden mir da nicht reinreden!“

Der Schulleiter seufzte nur ein Seufzen, das Severus schon sehr oft gehört hatte. Ein Seufzen, das so klang, als würde Dumbledore aufgeben, doch er wusste, dass dies nur der Anfang war. Dieser Mann würde nicht Ruhe geben, bis er seinen Willen bekommen würde und Severus Snape wusste das ganz genau. Und er wusste auch, dass er früher oder später Dumbledores Wünschen Folge leisten würde. Er wusste, dass er Amaryllis nicht auf ewig in Finnland verstecken konnte. Er wusste, dass Voldemort irgendwann zurück kehren würde und dass es dann unmöglich wäre, sie weiter zu verstecken. Das dunkle Mal würde dann auch auf ihrem Arm nicht mehr wie eine alte Brandnarbe aussehen, sondern sich schwarz von der Haut abzeichnen. Und es würde brennen wie Feuer, wenn sie dem Ruf des Meisters nicht nachkommen würde.

„Wenn sie unter eurem Schutz steht, Severus, dann steht sie auch unter meinem. Wenn du sie nach England zurück bringst, kann ich dir helfen.“

Der erste unverzeihliche Fluch

Dicke Flocken verwandelten das Dorf Hogsmeade in ein Winterwunderland. Es waren Weihnachtsferien und Severus Snape war heilfroh, dass ein Großteil der Schüler zuhause mit ihren Verwandten unter dem Tannenbaum saßen, Weihnachtslieder sangen und ihn verdammt noch mal in Ruhe ließen. Anstatt in die Drei Besen zu gehen, wo er hinter den Fenstern die Professoren McGonagall und Flitwick erspähte ging er weiter. Er würde nicht an Dumbledores Weihnachtsfeier teilnehmen, die heile Welt vorspielte wo keine war.

Die Zeit, in der er an Knallbonbos gezogen hatte und Weihnachtspudding gegessen hatte, war schon lange vorbei. Eigentlich war er nie ein Freund dieses Festes gewesen. Dumbledore, der außer seinem Bruder sonst keine Familie hatte, mochte die Feier mit den anderen Lehrern genießen. Ihm zeigte es nur, dass er genauso einsam war, wie jeder andere des verdammten Kollegiums, von dem ihn fast alle als Schüler unterrichtet hatte. Bis auf eine Person. Und es reichte, das Trelawney ihm hin und wieder auf dem Gang über den Weg lief. Einen ganzen Abend mit ihr an einem Tisch zu sitzen war, als würde das Schicksal ihm ins Gesicht spucken. Als ob irgendeiner der anderen Lehrer ihm wirklich vertrauen würde! Da könnte er sein Leben noch zehn Mal für Dumbledore riskieren, sie würden immer noch den Todesser in ihm sehen.

Er ließ das Dorf hinter sich und zückte seinen Zauberstab.

Im nächsten Augenblick war er verschwunden.
 

Er apperierte auf die oberste Stufe der Treppe vor seinem Haus, steckte den Schlüssel ins Schloss der Türe, die wie immer im Winter verzogen war und noch mehr klemmte als sonstund einen kleinen Tritt benötigte. Die Tür schwang auf und Wärme durchflutete ihn. Wärme, die ihn nicht durchfluten durfte, denn er hatte keinen Zauber gewirkt, der den Kamin im Hause vor seiner Ankunft aufheizte. Er zog seinen Zauberstab, schloss die Türe leise hinter sich, obwohl er wusste, dass ein Eindringling ihn längst gehört haben musste.

Die Tür zum Wohnzimmer stand offen. Ein Feuer prasselte in dem Kamin. Sein Sessel stand nicht mehr so, wie er gestanden hatte, als er sein Haus zum letzten Mal besucht hatte.

„Wer immer Sie sind, ich empfehle ihnen mit erhobenen Händen hervor zu kommen.“, sagte er laut und verbannte jede Anspannung aus seiner Stimme. Es gab kaum einen Zauberer mit dem er es nicht aufnehmen konnte.

„Entschuldigung, Sir. Bitte... nehmen Sie den Zauberstab runter. Ich wollte nicht einbrechen.“

Eine Frau mit langen schwarzen Locken hatte sich aus dem Sessel erhoben, der mit dem Rücken zu ihm stand. Ihr Gesicht hatte er noch nie gesehen und doch kam sie ihm vertraut vor.

„Ich wollte euch nur besuchen kommen.“

Beinahe fiel ihm der Zauberstab aus der Hand, als sie mit den Schultern zuckte, die von grasgrünem Stoff umschlossen waren und als sie ihn schuldbewusst ansah.

„Amaryllis... was tust du hier?“

Er packte sie an den Oberarmen. Es war immer seltsam fast auf Augenhöhe mit ihr zu sein.

„Es ist Heiligabend.“, sagte sie, als wäre damit alles erklärt. Er ließ sie los, fuhr sich durch die Haare und wandte sich dem Kamin zu. „Wie lange wirkt der Vielsafttrank noch?“, fragte er und warf einen Blick auf die Wanduhr. „Fünf Minuten ungefähr... ich habe den letzten vor einer Stunde genommen... Ich kam sonst nicht an die Teebeutel oben auf dem Schrank.“ Sie deutete auf eine Tasse auf dem Beistelltisch. Die alte Tasse, die seine Mutter so verabscheut hatte.

„Geh ins Schlafzimmer... dort müssten noch ein paar alte Sachen von dir sein...“ Er ließ sich in den Sessel fallen, während sie davon tänzelte und barg das Gesicht in den Händen. Wie zum Teufel war sie hier rein gekommen? Flohpulver konnte es nicht sein, der Kamin war mehrfach gesichert. Es gab Zauber die auf dem Haus lagen, die ihn sofort informierten, wenn Magie genutzt worden war.

Sie kam aus dem Schlafzimmer zurück, bekleidet mit ihrer Arbeitsrobe, die er einfach nicht hatte wegwerfen können und strich den Stoff gerade.

„Setzt dich.“, wies er sie harsch an und deutete auf den Schemel neben dem Sessel. „Wie bist du hier rein gekommen?“

„Nun...“, sie warf einen Blick in die Flammen.

„Sieh mich an, wenn ich mit dir rede!“

Sofort hefteten sich ihre Augen wieder an seinen Blick. Sie straffte die Schultern, setzte sich gerade hin.

„Verzeihung, Sir.“

Er nickte, als Zeichen, dass sie weiter reden durfte.

„Ich habe die Mittel genutzt, die ihr mir beigebracht habt.“ ihre kleine Hand deutete auf den Beistelltisch. Neben der Tasse lagen ein paar rostige Dietriche. „Es war schwerer als gedacht... eure Türe hat geklemmt...ich war froh, dass ich so groß war...“

Er könnte die Sache abkürzen, indem er einfach in ihren Kopf eindrang. Doch verbot er es sich. Bisher log sie ihn nicht an.

„Wie bist du von Finnland hier her gelangt?“

„Ich bin mit dem Flugzeug geflogen.“

„Ganz ohne Geld?“

„Die Familie bei der ich wohne hat mir welches gegeben...“

„Freiwillig?“ Er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass die Menschen, die er ausgesucht hatte, ein Kind alleine nach England reisen lassen würden.

„Nein, Sir. Ich habe den Imperiusfluch verwendet. Deswegen machen sie sich auch keine Sorgen um mich. Sie denken, es ist alles in bester Ordnung. Ich wollte keine Aufmerksamkeit erregen.“

„Aber dein Zauberstab...“

„Ich habe es ohne versucht. Ich habe die letzten Wochen geübt und es funktioniert jetzt.“

Er wollte ihr sagen, dass sie nicht einfach einen unverzeihlichen Fluch anwenden durfte. Er wollte ihr sagen, dass sie andere Menschen nicht so manipulieren sollte. Doch wie konnte er? Er selbst hatte ihr den Fluch beigebracht.

„Der Vielsafttrank?“, fragte er weiter.

„Es war ein Rest, Sir. Ich habe ihn damals in meinem Koffer gehabt... Ihr habt schließlich gesagt, dass es wichtig ist, immer auf alles vorbereitet zu sein. Die Frau, von der ich das Haar habe, hatte ihren Pass nur in der Jackentasche. Ich werde ihn auf dem Rückflug in einen Briefkasten stecken. Die Post gibt ihn ihr bestimmt zurück.“ Sie knetete nun die Hände in ihrem Schoss und biss sich auf die Unterlippe.

Er seufzte. „Und warum das alles, Amaryllis? Wofür? Ich habe dir Anweisungen erteilt und ihr habt sie nicht befolgt! Du weißt, dass ich dich bestrafen muss. Warum bist du hier?“

Sie stand von dem Schemel auf, was sie nicht viel größer machte, räusperte sich. „Weil morgen Weihnachten ist. Und... an Weihnachten war ich immer bei euch. Wenn ich jetzt nicht hier wäre... dann wärt ihr doch ganz allein.“ Sie senkte den Kopf und Severus Snape konnte nicht anders als seine Schülerin ungläubig anzustarren. „Du lernst innerhalb eines Monats ohne Zauberstab zu zaubern, belegst deine Zieheltern mit einem Imperiusfluch, benutzt den Vielsafttrank, bestielst deine Zieheltern und eine wildfremde Frau, reist quer durch Europa, widersetzt dich meinen Anordnungen und brichst in mein Haus ein. Warum? Damit ich an Weihnachten nicht alleine bin?“

„Ja, Sir.“ nun biss sie sich auf die Unterlippe, wie sie es immer tat, wenn sie merkte, dass sie etwas falsch gemacht hatte. „Entschuldigung, Sir. Ich dachte, es wäre eine gute Idee.“

„Du hast nicht gedacht, Amaryllis.“ Er stand aus dem Sessel auf und baute sich vor ihr auf. Sie ging ihm gerade einmal bis zur Hüfte, musste den Kopf in den Nacken legen, um ihn überhaupt weiter ansehen zu können.

„Du hast dich meinen Anordnungen widersetzt. Wärst du die Schülerin des dunklen Lords wärst du jetzt tot. Ist dir das bewusst?“ Er umkreiste sie, sah wie sie die Schultern hochzog.

„Steh ordentlich!“, fauchte er sie an und auch wenn sie heftig zusammen zuckte, zwang sie sich die Schultern zu senken.

„Ich habe von dir verlangt, dass du dort bleibst!“ Er fasste den Zauberstab fester. Wut und Enttäuschung brandeten gegen seinen Verstand und ließen seine Stimme laut werden. „Ich habe von dir verlangt in Sicherheit zu bleiben! Und was ist der Dank? Wie dankst du es deinem Meister?“

Er trat wieder vor sich, hob den Zauberstab.

„Verzeihung, Sir.“ Tränen rannen über ihr Gesicht, doch stand sie gerade wie ein Soldat vor seinem General. Ihre Stimme bebte kaum. „Ich hatte gedacht, dass ich euch eine Freude mache. Ich habe mich geirrt. Mein Verhalten war töricht. Verzeiht mir, Herr. Ich verdiene eine Bestrafung.“

Er konnte nicht.

Entwaffnet von seinen eigenen Gefühlen fiel sein Zauberstab zu Boden. Sofort bückte sie sich um ihn aufzuheben.

„Lass ihn liegen, du dummes Ding.“

Neben ihr sank er auf die Knie und zog sie in seine Arme.

Sie sollte eine Kindheit haben. Er hatte es sich geschworen.

„Du dummes, verrücktes Mädchen...“

Wie vor über einem Monat gruben sich kleine Hände in den Stoff seines Umhanges und hielten sich fest.
 

Später am Abend hatte er ihnen etwas zu essen gekocht von den wenigen Vorräten, die er in Spinners End gelagert hatte und nun stand er mit ihr in seinem Keller, wo er Tränke zu brauen pflegte. Wie so oft in den Jahren zuvor ging sie ihm zur Hand. Ein Heiligabend, wie jeder andere und doch spürte er, dass etwas anders war. Er hatte sie an dem Tag, an dem er sie nach Finnland gebracht hatte zu nah an sich heran gelassen. Er konnte nicht so hart zu ihr sein, wie er es vorher gewesen war. Es war wie mit einem Welpen, dem man in einer Gewitternacht ausnahmsweise erlaubte am Fußende auf der Bettdecke zu schlafen. Man bekam den Köter nie wieder aus dem Bett heraus.

Er dachte über Dumbledores Worte nach, während der Trank der lebenden Toten vor sich hin blubberte und Amaryllis längst zusammengerollt auf dem zerschlissenen Sessel in der Ecke bei den Trankzutaten schlummerte.

Er hatte sie nicht weiter unterrichten wollen, doch war sie zu ihm zurückgekehrt und forderte ohne es zu wissen ihre Ausbildung ein.

Sie war gut.

Zu gut für ihre sieben Jahre.

Zu gut für ihr kleines Herz, dass einen Imperiusfluch wirken konnte, damit er an Weihnachten nicht alleine war.

Sie vertraute ihm.

Ein Gefühl, dass er bisher nicht gekannt hatte, überkam ihm.

Das Wissen, dass sie ihm in den Tod folgen würde, wenn er es von ihr verlangen würde.

Sie betrachtete ihn, nicht Voldemort als ihren Herren.

Sie war seine Schülerin.

Wenn er nicht überlebte...

Könnte sie seine Aufgabe ausführen.

Sie könnte Lillys Sohn beschützen und dem Orden des Phönix helfen.

Er musste sie zu einer Agentin ausbilden, wie er einer war.

Nicht nur, um sie vor Voldemort zu schützen.

Er strich über die engelsblonden Haare.

Er hatte Macht über sie und er musste sie nutzen.

Denn wenn er es nicht tat, würde Voldemort es eines Tages tun.

Und er könnte nicht ertragen, wenn dieser Engel beginnen würde zu morden.
 

Ein Imperius war kein Crutiatus.

Ein Imperius war kein Avada Kedava.

Aber ein Imperius war der erste unverzeihliche Fluch.

Es waren nur zwei winzig kleine Schritte, bis zu dem Zauber, der einem selbst die Seele zerfetzte.

Weihnachtsferien

Severus wusste nicht, wie es nach Weihnachten weiter gehen sollte. ‚Morgen schicke ich sie zurück.‘, sagte er sich an jedem Abend. Am Silvesterabend ließ er sie so lange wach bleiben, damit sie das Feuerwerk vom Fenster aus schauen durfte. Ohne zu murren ging sie danach selbst in das kleine Zimmer, dass er für sie schon vor langer Zeit hergerichtet hatte.

Er hätte es nie laut zugegeben, aber er genoss es, dass sie da war. Genoss es, wie sie jeden Fitzel Wissen aufsaugte und ganz im Tränkebrauen versank. Er konnte sie nicht mit nach Hogwarts nehmen. Sie war zu jung und sie würde die Aufmerksamkeit des Ministeriums erregen.

Sie war keine zehn und stellte viele erwachsene Magier in ihren Schatten. Ein Kind sollte diese Flüche nicht beherrschen.

Aber sie beherrschte sie.

Sie trug die Spur nicht auf sich, sie hatte die letzten Wochen im hohen Norden Finnlands verbracht. Die Finnen sahen das Geheimhaltungsabkommen nicht so eng. Wie auch? In den wenig besiedelten Orten und Städten im Norden kannte jeder eine Tante, einen Onkel, eine Bekannte mit magischem Blut. Weite Natur. Überall wo es sie gab, waren die Magier stärker. Als ob die Magie mehr Raum benötigte. Kinder ließ man dort öfter in der Freizeit allein draußen Spielen. Spielen. Magie entdecken. In Finnland wurden Kinder nicht mit einer Spur belegt.

Wie viel magisches Potential verschwendete Großbritannien, weil man Kindern verbot zu Zaubern? Weil man sie nicht früher ausbildete? Den Wissendurst stillte, den ein siebenjähriges Mädchen hatte?

Elfjährige saßen ohne jegliches Vorwissen in seiner Klasse. Kaum ein Schüler rührte seine Bücher vor der ersten Unterrichtsstunde überhaupt an. Mugglestämmige, die so froh darüber waren, in Hogwarts sein zu dürfen? Mangelndes Interesse. Lag es an den Eltern?

Bei reinblütigen Familien war es genauso schlimm. Dabei hätten viele Eltern das Geld, ihre Kinder vor dem Schulstart unterrichten zu lassen. Aber nein, sie ließen nach der Geburt 11 Jahre verstreichen, bis sie ihr Kind vor Schulbücher setzten!

Und er durfte sich dann mit diesen Kindern herumschlagen! Mit ihren leeren, dummen Blicken. Seine Mutter mochte nicht herzlich gewesen sein, aber sie hatte ihm alles über magische Pflanzen und ihre Wirkungen beigebracht, was sie wusste. Sie hatte ihm spielerisch beigebracht, wie man eine Zauberformel zusammen baute, wenn sie die dritte Flasche Wein mit einem Fingerschnippen geöffnet hatte.
 

„Sir? Möchten Sie einen Tee?“ Severus schreckte aus seinem Sessel hoch. Amaryllis stand vor ihm. Sie trug die bunte Leggins, die er ihr in Finnland in die Hand gedrückt hatte, am Tag ihres Abschieds. Inzwischen ließ sie die Knöchel frei. Einen Monat und das Kind wuchs wie Unkraut! In ihren Händen hielt sie zwei dampfende Tassen. Severus roch Kräuter. Anis, Johanniskraut, Baldrian, Honig. Er zog die Augenbrauen hoch. „Eine interessante Kräutermischung. Erkläre dich.“

„Nun.“ Sie stellte die Tassen ab und stellte sich gerade hin. „Ihr mögt Lakritz und Honig und ihr seht aus, als wärt ihr unglücklich. Baldrian beruhigt, Johanniskraut gleicht Stimmungsschwankungen aus. Ich dachte das würde euch gut tun.“

Er nickte, deutete ihr mit einer Handbewegung, dass sie sich setzen konnte. Ein breites Lächeln legte sich auf ihr Gesicht und sie setzte sich auf das Fell vor dem Kamin. Severus reichte ihr die Tasse.

Ihrer roch wie immer. Hagebutte, zu viel Honig. Ob sie ihn jemals anders trinken würde? Er versuchte sie sich als erwachsene Frau vorzustellen. Aber es ging nicht. Er konnte sie sich nicht anders vorstellen als sie war. Er hatte sie für ihre Reisen in erwachsene Körper gesteckt- aber das war nicht sie gewesen.

Amaryllis zog sich die Decke, die neben dem Fell lag, über die Schultern.

Severus schwang seinen Zauberstab und ein weiterer Holzscheid schwebte in den Kamin. Die Flammen prasselten höher und verbreiteten ihre Wärme.

Seit sie mit hier war, hatte er einen deutlich höheren Holzverbrauch. Für sich selbst machte er den Kamin nur am Morgen an, ansonsten blieb er meist in seinem Kellerlabor. Dort reichte ihm die Wärme des Kesselfeuers und seines Wollkittels.

Schweigend tranken sie.

Im Augenblick war sie in Finnland am besten aufgehoben. Dort könnte sie ihre Magie erforschen. Aber er musste dafür sorgen, dass dies in geregelten Bahnen geschah. Er konnte sie schlecht wöchentlich besuchen. Jede Woche einen Portschlüssel genehmigen lassen? Dann könnte er sie direkt dem Ministerium vorstellen. Aperieren und Flopulver funktionierte nicht, wenn Meer dazwischen lag.

Er nahm den letzten Schlug Tee. Er würde einen Teufel tun und Dumbledore nach einer Lösung fragen. Er würde sie wahrscheinlich im Raum der Wünsche verstecken wollen! Versteckt leben. Nein. Das sollte sie nicht. Er sah hinunter zum Fell. Amaryllis hatte sich zusammengerollt. Ob sie schlief, oder nur ruhig den Flammen zu sah, konnte er aus diesem Winkel nicht erkennen. Die Locken verbargen die Kontur ihres Gesichts. Malfoyblond und wild wie die Haare der Blacks. Narzissa war immer die einzige gewesen, die es mit Zaubern geschafft hatte, ihre Mähne zu bändigen. Jedes Mal, wenn Severus sie besuchte, fragte er sich, ob sie trotz des Vergessenszaubers spürte, dass sie ihre Tochter verloren hatte. Doch er hatte sich verboten, in ihrem oder Lucius‘ Geist nach Spuren von Amaryllis zu suchen.

Amaryllis seufzte leise. Also schlief sie. Dieses Seufzen machte sie immer nur, wenn sie schlief. Und wenn er sie immer in den Sommerferien und den Weihnachtsferien zu sich holte? Und in der Zwischenzeit Aufgaben zu ihr schickte? Das Gedächtnis ihrer Zieheltern noch ein wenig weiter zu verändern, sodass sie Amaryllis unterstützten, sollte kein Problem sein. Wenn es denn überhaupt nötig war. Er stellte die leere Tasse ab, die er immer noch in den Händen hielt und streckte sich. Dann kniete er sich vor seine Schülerin. Sie schlief tief und fest. Sie jetzt zu wecken kam ihm falsch vor. Vorsichtig schob er einen Arm unter ihren Knien und einen unter ihrem Hals hindurch und zog sie an seine Brust. Sie seufzte wieder nur, erwachte nicht.

„Morgen bring ich dich zurück.“, sagte er leise und wusste doch, dass er es nicht tun würde. Erst in fünf Tagen musste er wieder in Hogwarts sein. Sie hatten noch ein wenig Zeit.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Danke an Schickimicki für den Hinweiß, was Linas Namen angeht ;) Ich habe ihn nun geändert Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
20.10.2015: Ich habe Linas Namen geändert. Wer das erste Kapitel vor dem heutigen Tag gelesen hat, sei darauf hingewiesen, dass sie nun nicht mehr als "Lina Malfoy" sondern als "[Patricia] Amaryllis Malfoy" betitelt wird. schickimicki hat mich liebevoll darauf hingewiesen, dass der Name Lina doch etwas unmalfoyhaft ist. Ich gebe ihr da vollkommen recht. Da dies eine recht alte Geschichte ist, an der ich nun weiter schreibe, habe ich ihr nun den Namen gegeben unter dem ich sie im aktuellen RPG mit Cluiche verwende ;) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Danke für die lieben Kommentare, Favoriteneinträge und auch Danke an jeden anonymen Leser! Ich freue mich, dass ihr Severus und Amaryllis begleitet <3
Ich habe lange nicht mehr so viel Freude daran gehabt an einer FF zu schreiben und freue mich umso mehr, die Kapitel mit euch teilen zu können! Komplett anzeigen

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Von: abgemeldet
2015-12-05T14:44:21+00:00 05.12.2015 15:44
Das Verhältnis von Snape und dem Mädchen zu einander ist sehr interessant. Auf der einen Seite, ist da eindeutig diese Zuneigung von Kind zu Bezugsperson, aber irgendwie sind sie beide ziemlich unfähig das auf normale Art und Weise zu zeigen. Auf der anderen ist da diese Meister-Schüler-Beziehung, die mich fast schon an eine Sithausbildung á la Darth Bane erinnert. Er sieht sie nicht nur als schützenswerte Person, sondern auch als Werkzeug, um seine Aufgabe zu erfüllen, sollte er es selbst nicht können. Spannend!
Etwas irritierend finde ich diese "zaubern ohne ZAuberstab"-Sache. Ich weiß noch nicht, was ich davon halten soll und warte daher erst einmal die folgenden Kapitel ab, bevor ich mir eine Meinung dazu bilde. Im Allgemeinen würde ich dir raten mit derartigen Dingen vorsichtig zu sein, sodass die Kleine nicht zu stark und zu besonders im Vergleich zu den gewöhnlichen Charakteren wirkt. Natürlich ist sie anderen durch ihre AUsbildung in vielen Dingen voraus, aber sie ist trotz allem nur ein Kind.
Ich bin gespannt wie es weitergehen wird und was den beiden sonst noch so bevor steht!
Von: abgemeldet
2015-12-05T14:28:56+00:00 05.12.2015 15:28
Entschuldige, Sev, aber ich muss Dumbledore recht geben. Das Problem von sich zu schieben, löst es nicht und im Prinzip war es doch genau das, was er Narzissa vorgeworfen hatte, oder?
Ich freue mich weitere bekannte Gesichter zu sehen!
Von: abgemeldet
2015-12-05T14:23:25+00:00 05.12.2015 15:23
Normalerweise reite ich ja nicht auf Rechtschreibfehlern herum, aber den hier muss ich leider erwähnen:
Mit nur zwei Schlucken hatte sie den Becher gelehrt und sprang dann von ihrem Stuhl.
Es ist geleert von leeren (bzw. leer), wenn ein Gefäß ausgeleert wird - lehren beschreibt dagegen jemandem etwas beizubringen. Er hat sie seine Künste gelehrt, aber sie hat nur den Trank ausgeleert.
Ich weiß im Übrigen jetzt schon, dass Snapes Plan nicht so funktioniert, wie er sich das vorstellt. Das tut es erstens nie und zweitens wäre die Geschichte sonst schon vorbei. Interessant, wie ruhig sie eigentlich bleibt, nachdem sie erfährt, dass sie nie wieder zu ihren Eltern kann - vor allem, wenn man vergleicht, wie fertig sie der GEdanke macht Snape nicht wiederzusehen. Sie hat wohl allgemein nicht viel Zeit bei ihren Eltern verbracht ...
Ich frage mich nur, auf welche Missionen man ein kleines Kind mitnimmt - und wie das mit ihrer Magie funktioniert? Aber da werde ich wohl einfach weiterlesen müssen, wie's aussieht =D
Ein sehr gefühlvolles Kapitel und ich habe mich gefreut, dass man endlich mehr über das Mädchen lernt (deren Namen ich nicht schreiben kann) und dafür, dass er sie nach Finnland gebracht hat, gibt's noch mal extra Pluspunkte xD *Fähnchen aufstell*
Von: abgemeldet
2015-12-05T13:44:16+00:00 05.12.2015 14:44
Faszinierend, dass immer Snape Narzissas Ansprechpartner ist, wenn sie das Leben ihrer Kinder sicherstellen will. Das Ganze hat ja eine äußerst dramatische Wendung genommen, wie ich finde. Schon alleine Narzissas Furcht vor einem Unfall spricht da ja für sich o.O Ich konnte Lucius ja nie besonders leiden, hatte aber immer das Gefühl, dass er schon alles für seinen Sohn tun würde. Nur sieht es bei einer Tochter natürlich wieder anders aus. Ach, herrje.
Ein sehr schönes, wenn auch unheimlich dramatisches Kapitel und man kommt nicht umhin Narzissa zu bemitleiden - vielleicht ist es besser für sie, dass sie sich nicht erinnern wird.
Die Kleine hat auf jeden Fall eine harte Zeit vor sich und ich bin neugierig, was sich Snape einfallen lässt, um das zu erklären. Und ich hoffe, dass man in den nächsten Kapiteln etwas mehr von ihr zu sehen kommt, sodass man sich einen Reim auf ihren Charakter machen kann. So schön Narzissa und Snape bisher auch vorgestellt wurden, die Kleine ist doch noch etwas blass geblieben.
Von: abgemeldet
2015-12-05T13:33:47+00:00 05.12.2015 14:33
Auch das ist wieder ein sehr schönes Kapitel, das noch einmal deutlich zeigt, dass auch ein Snape Gefühle hat - vor allem eben für Lily. Sehe ich es richtig, dass er quasi für die Ausbildung der Kleinen verantwortlich ist? Oder zumindest für einen Teil davon? Und wie ist das mit den anderen Kindern? Werden die auch von ihm ausgebildet? Dürfen die Kinder Kontakt zu ihren Eltern haben, oder wird ihnen der völlig verboten? Und was passiert jetzt, wo der Dunkle Lord fort ist? So viele Fragen, ich hoffe, ich werde in den folgenden Kapiteln noch eine Antwort finden!
Sehr schön geschrieben und macht Lust auf mehr!
Von: abgemeldet
2015-12-05T13:24:09+00:00 05.12.2015 14:24
Ein kurzer, aber sehr effektvoller Einstieg in die Geschichte! Die Kurzbeschreibung hat mich ja schon neugierig gemacht, aber dieser Prolog hat mich jetzt schon in die Geschichte hineingezogen und ich muss mich wirklich bemühen, nicht sofort zum nächsten Kapitel zu hüpfen.
Schön ist auch Severus' Sicht hier, das verschafft ein wenig mehr Abstand, als es zum Beispiel jene von Lucius getan hätte, ist aber viel persönlicher, als des Dunklen Lords. Und dass schon Snape nicht hinsehen kann, sagt eigentlich viel darüber aus, wie viel Angst auch innerhalb der Reihen der Todesser vor dem Dunklen Lord herrscht.
Du bringst hier sehr viele Emotionen und sehr viel Stimmung rüber, ohne diese explizit anzusprechen und das ist toll =)
Von: abgemeldet
2015-10-31T13:23:51+00:00 31.10.2015 14:23
Bisher eines meiner Lieblingskapitel:)
Von: abgemeldet
2015-10-23T17:31:08+00:00 23.10.2015 19:31
Hey:3
Sry, ich hatte gestern keine Zeit um weiter zu lesen.-.
Wie immer war es sehr schön zu lesen, auch wenn ich Schickimicki mal wieder zu stimmen muss: die Kapitel sind an sich leider schon ziemlich kurz- allerdings stört mich das nicht sonderlich:) für jemandem wie mich, der nur zwischen durch ein paar Minuten Freizeit entbehren kann, ist es gerade richtig^^
Lucius scheint das wirklich alles gleichgültig zu sein.-. So einen Vater will man wirklich nicht:/
Es freut mich, dass Snape die Kleine aufgenommen hat:)
Ob Dobby sie eines Tages wieder erkennen wird?
Aber besonders leid tut mir Narzissa bei der Sache... Aber immerhin kann sie ihrer Tochter nicht nachweinen, wenn sie nicht einmal weiß, dass sie existiert:(
Wie bezeichnet er Amaryllis wohl jetzt? Vielleicht als Findelkind? Er kann ja schlecht sagen, dass sie Narzissas Tochter ist, wenn sie sich nicht daran erinnert und daher das Gegenteil behaupten wird..
Ich bin auf jeden Fall gespannt wie es weitergeht und werde versuchen bald weiter zu lesen:)
LG
Grouf:3
Von: abgemeldet
2015-10-21T16:14:35+00:00 21.10.2015 18:14
Das war ein sehr spannendes, weiteres Kapitel:)
Severus tut mir richtig leid.-. Ich hoffe das Mädchen wächst ihn noch näher ans Herz, denn wenn nicht sie und auch Lilly nicht länger, wer dann?.-.
Das der Name besser passt, finde ich im Übrigen auch^^
Werde mich morgen dem nächsten Kapitel widmen,
LG
Grouf:)
Antwort von:  Schnuckelpunk
22.10.2015 20:38
Freut mich, dass es dir weiterhin gefällt ;)
Ich würde dich jetzt zu gern spoilern, aber stattdessen werde ich brav weiter am nächsten Kapitel schreiben. ;)
Von:  schickimicki
2015-10-20T20:41:37+00:00 20.10.2015 22:41
Oh oh sie haben ihre Tochter vergessen! Die Arme!
Und Lucius ist echt kaltherzig!

Ich muss nur echt über die Länge der Kapitel meckern, ich finde ein Kap sollte schon 1500+ lang sein. Deine sind wirklich arg kurz.

Schicki
Antwort von:  Schnuckelpunk
20.10.2015 22:47
Bei meiner anderen Geschichte hat animexx sogar schon gemeckert, weil das Kapitel zu kurz zum veröffentlichen war. Ich ziehe für meine Fanfictions kurze Kapitel vor, weil dann eine Szene abgeschlossen ist. Danach springe ich in Ort und Zeit. Ich finde es für Texte im Internet angenehmer zu lesen.
Aber ist Geschmackssache ;)

Dafür gibt es dann gleich mehrere Szenen an einem Tag, wenn es dann weiter geht ;)


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