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Sunpô no Gâdian

Wächter der Dimensionen [Das Verderben]
von

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04. Kapitel

Einige Wochen waren vergangen, seit dem Chiyo zusammen gebrochen war. Ob sich etwas verändert hatte? Nicht wirklich. Sie und Manabu hatten zwar lange und ausgiebig miteinander gesprochen, doch viel geholfen hatte es auch nicht. Eher im Gegenteil, die Stimmung zwischen ihnen wurde immer angespannter. Aber warum das alles? Hatten sie sich wirklich so sehr auseinander gelebt? Die Pinkhaarige schluckte hart, während sie außerhalb des Tempels auf dem Holzgang saß und ihre Beine runter baumeln lies. Dabei sah sie dem Regen zu, wie er Tropfen für Tropfen zu Boden prasselte. Ihr Herz schmerze bei dem Gedanken, aber vielleicht sollte es einfach nicht sein. Eventuell passten sie ja doch nicht so gut zueinander, wie sie immer dachten. Ein leichtes schmunzeln legte sich auf die Lippen, der jungen Frau. Ihr kam gerade ihr erstes Treffen in den Sinn. Der Tag, an welchem sie Manabu zum ersten mal traf….
 

Es war vor 11 Jahren. Als Chiyo ihr zehntes Lebensjahr erreicht hatte, entschloss das Schicksal, das sie ihre Aufgabe als Wächterin antreten könnte und bereit für diese Aufgabe wäre. Das junge Mädchen wurde von jetzt auf gleich, ihrer gewohnten Umgebung, Familie und Freiheit beraubt. Eingeschlossen, in einer Dimension, fand sie sich wieder. Diese war klein und auf eine Art auch ihr Gefängnis. In ihrer Anfangszeit weinte sie viel und schlief wenig, weshalb sie ziemlich entkräftet war. Nach einiger Zeit lernte sie einen jungen Mann, mit langen grünen Haaren, kennen. Sein Name war Ren gewesen und er war alles andere als Normal. Er besaß ein fröhliches Gemüt, war ziemlich zerstreut und ab und an wirklich vergesslich gewesen. Es kam auch vor, das er zwei verschiedene Socken trug oder seine Haare vergaß zu bürsten. Allerdings verstand er es andere aufzumuntern, was Chiyo wirklich half und sie ihm wohl nie vergessen würde. Dazu war er ein begnadeter Künstler. Ren stand ihr immer zur Seite und half ihr mit ihren Kräften umzugehen. Auch, wenn sie nicht nah beieinander, sondern in verschiedenen Dimensionen waren. Durch ihn vergaß die Pinkhaarige sogar wie einsam sie sich doch fühlte. Durch den Grünhaarigen verstand sie auch, wie wichtig ihre Aufgabe war.
 

Nach einiger Zeit, erzählte Ren Chiyo von einem jungen, welcher der Wächter des Wissen´s sei. Auch erklärte er ihr, wie eng ihre Dimensionen mit einander verbunden waren. Das Mädchen war natürlich total begeistert und neugierig. Immerhin bedeutete das, sie würden noch einen Freund bekommen. Doch den Jungen mussten sie erst einmal ausfindig machen. Ein paar Tage später gelang ihnen dies auch. Der hellblauhaarige, 7 jährige Junge wusste sofort was seine Aufgabe war. Immerhin besaß er das Wissen seiner ganzen Vorfahren. Chiyo und Manabu freundeten sich schnell an. Ren zeigte ihnen, wie sie über ihre Gedanken miteinander Kommunizieren konnten und wie sie sich durch Spiegel sehen konnten. Der Grünhaarige war so etwas wie ihr Mentor. Abends las er ihnen oft aus ihrem Lieblingsbuch vor, bis sie eingeschlafen waren. Man durfte schließlich nicht vergessen, das die Zwei immer noch Kinder waren.
 

Doch einige Monate später traf sie ein herber schlag, als Ren ums Leben kam, weil er sie vor ihren Feinden beschützen wollte. Dies traf die Zwei wirklich tief. Sie weinten und teilten ihren Schmerz. Ren´s letzte Worte waren, das sie nicht zu sehr um ihn trauern sollten. Er würde ja nicht verschwinden, sondern in ihren Herzen weiter leben und sie hätten ja sich. Und er behielt recht. Chiyo und Manabu schafften es sich wieder aufzurappeln und gegenseitig zu trösten. Das schweißte sie zusammen. Auch wenn sie von einander getrennt waren, verband sie trotzdem ein enges Band.

So verbrachten sie viele Jahre zusammen. Leiteten und beschützen das Schloss. Aber aus der Freundschaft der Beiden, sollte bald viel mehr werden. Das schlimmste war, das sie damals noch nicht wussten, das Chiyo doch noch aus ihrer Dimension kommen würde. Daher bildete sich gerade bei der, inzwischen jungen Frau, ein Zwiespalt. Es war nicht nur die Trennung durch die Dimension, nein, auch ihr Altersunterschied. Für sie war das eher weniger ein Problem, doch sah Manabu das ebenso? Daher beschloss die Pinkhaarige ihre Gefühle zu verdrängen. Ihr war es schließlich eh nie vergönnt, aus ihrer Dimension fliehen zu können. Also lebten sie weiter wie bisher. Chiyo wachte über der Schicksalsstränge und Manabu verwaltete das Schloss.
 

Jedoch gerieten die Dimensionen aus dem Gleichgewicht und sie mussten sich auf die Suche nach den anderen Wächtern machen. Als erstes fanden sie Akaya und Moe. Nach einem halbem Jahr, gelang es ihnen auch die auserwählten Wächter ausfindig zu machen. Anschließend nahm alles seinen lauf. Als Chiyo es dann doch plötzlich aus ihrer Dimension schaffte, wusste die junge Frau gar nicht, wo hin mit ihren ganzen Gefühlen.
 

Chiyo´s schmunzeln, wich einem traurigen Lächeln. Sie richtete ihren Blick zum Himmel auf, wo die Wolken sich allmählich verzogen, weshalb der Regen ebenfalls nachließ. Ihr war sehr wohl bewusst, das Manabu und sie momentan nur nebeneinander her lebten. Die Pinkhaarige seufzte schmerzlich. Vielleicht, war es so wie es momentan war sogar besser, falls sie in ihre Dimension zurück musste. In Selbstmitleid konnte sie dann schließlich immer noch versinken.

Anschließend erhob die junge Frau sich und musste sich sofort an dem stützenden Holzstamm, neben sich, festhalten. In letzter Zeit war ihr Kreislauf auch nicht mehr das, was er einmal war. Ihr Blick wurde traurig. Manabu schien das alles aber eh reichlich wenig zu interessieren, immerhin verschanzte er sich in seiner kleinen Bibliothek. Die Schicksalswächterin war den Tränen nahe. Wo sollte das alles nur noch hinführen?
 

„Chiyo?“, erklang plötzlich eine besorgte Stimme hinter ihr. Die Angesprochene wandte sich zu dieser um und erblickte Moe hinter sich. Sie wirkte besorgt. „Du bist ja kreidebleich! Wo ist den Manabu?“, stützte die Orangehaarige ihre Freundin, bekam allerdings keine Antwort. „Auch egal, dann bringe ich dich erst einmal ins Bett“, tat die Lebenswächterin sogleich, was sie sagte.

Es dauerte nur wenige Minuten, da hatte Moe Chiyo behutsam ins Bett gebracht. Die junge Mutter setzte sich neben dieses und musterte ihre Freundin. „Bei euch scheint es ja auch nicht wirklich gut zu laufen“, erhob die Orangehaarige, nach kurzer Zeit, ihre Stimme. Chiyo sah fragend zu ihr auf „Auch?“. „Naja, Akaya benimmt sich in letzter Zeit eigenartig. Aber wenn ich ihn darauf anspreche, sagt er immer das alles in Ordnung sei. Das finde ich schon beinahe beleidigend, schließlich kenne ich ihn lange genug um zu wissen, wie er ist wenn ihn etwas belastet...“, seufzte Moe. „Verstehe. Manabu und ich sprechen kaum noch miteinander, seit ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Aber vielleicht...“ „..ist es besser so? Willst du das sagen? Chiyo, so ist nichts besser. Ehrlich gesagt, bin ich kurz davor Manabu mal richtig meine Meinung zu sagen. Und meine Hormone sind der selben Meinung“, unterbrach die Lebens – die Schicksalswächterin. „Eventuell haben wir uns aber auch nur auseinander gelebt? Das soll manchmal ja auch vorkommen“, lenkte Chiyo ein. Moe sah ihre Freundin direkt an „Schon, aber ihr doch nicht, Chiyo. Ihr wart schon in einander verliebt, als nicht mal sicher war, das ihr jemals zusammen sein könntet. Und ich kann sagen, das Manabu damals nicht gewirkt hat, als würde das für ihn etwas ändern“. Die Pinkhaarige rang sich zu einem leichten, aber kurzen, Lächeln durch „Das mag ja auch stimmen. Aber Manabu und ich sind zusammen gekommen, als seine Pubertät gerade anfing. Er wurde während unserer Beziehung zu einem jungen Mann. Da könnte ich mir durchaus vorstellen, dass das etwas für ihn geändert hat“. Die Orangehaarige schmunzelte etwas „Es ist wegen Mei, stimmt´s? Ich meine, da kann ich dich schon verstehen, aber ich weis nicht ob die Kleine Manabu´s Fall ist. Außerdem hat er den Jung´s, als du im Krankenhaus gelegen hast, laut und deutlich zu verstehen gegeben, das er dich liebt“. Chiyo bekam bei den Worten der Lebenswächterin, einen leichten Rotschimmer. „Leider merke ich davon nicht viel. Momentan empfinde ich es kaum als unterschied, hier zu sein oder in meiner Dimension… Zweiteres wäre mir vielleicht sogar lieber“, wurde die Pinkhaarige immer leiser. Gerade als Moe antworten wollte, öffnete sich die Schiebetür.
 

„Ist das dein Ernst, Chiyo?“, richtete Manabu seinen, verletzt wirkenden, Blick auf die jungen Frauen. Diese sahen verwundert zu ihm. „Manabu?“, huschte er über die Lippen der Orangehaarigen. Die Angesprochene richtete sich etwas auf und sah ihrem Freund genau in die Augen „Und wenn es so wäre? Sei doch mal ehrlich, einen Unterschied würde es doch eh nicht machen. Zumindest nicht, in dem momentanen Zustand unserer Beziehung!“. Er erwiderte ihren Blick, jedoch nun verärgert „Wenn du das so siehst, warum bist dann noch hier? Logischerweise wäre es dann doch sinnvoller für dich zu gehen, oder nicht? Wenn dich unsere Beziehung so unglücklich macht. Was hält dich dann noch hier, Chiyo?“. Man konnte der Schicksalswächterin ansehen, das seine Worte sie verletzten. Sie krallte sich mit ihren Fingern in die Bettdecke. Was sollte sie darauf sagen? Immerhin hatte er doch irgendwo recht. So wie er es meistens hatte. „Ich will mich ja nicht einmischen, aber denkt ihr nicht, ihr solltet erst noch einmal in Ruhe darüber sprechen ehe ihr -“ „Ehe wir die Beziehung beenden? In Chiyo´s Augen scheint sie doch eh schon kaputt zu sein, wenn sie lieber in ihrer Dimension wäre, als bei mir. Wozu also noch groß drum herum reden?“, verschränkte Manabu seine Arme vor seiner Brust und lehnte sich an den Türrahmen. „Aber Manabu, ist dir das so gleichgültig?“, wollte Moe von ihm wissen, da sie bemerkte, das ihre Freundin es nicht schaffen würde einen Ton hervor zu bringen. Der junge Mann erwiderte ihren Blick. Die Orangehaarige konnte diesen nicht ganz deuten. Einerseits wirkte er traurig und verletzt, aber zugleich auch verärgert und sauer. „Für mich stand immer an erster Stelle, das Chiyo glücklich ist. Aber da ich scheinbar nicht mehr derjenige bin, der sie glücklich macht, sehe ich keinen Sinn mehr in dieser Beziehung. Werde glücklich Chiyo, wenn auch ohne mich“, mit diesen Worten, wandte der Hellblauhaarige sich von den Frauen ab und verließ das Zimmer.
 

Die Augen der Pinkhaarigen weiteten sich. Anschließend sammelten sich Tränen in diesen. Der Schmerz, welcher sie durchfuhr, war unerträglich. Es fühlte sich an, als hätte ihr jemand ihr Herz heraus gerissen und wäre darauf herum getrampelt. Sie schluchzte und die Tränen bahnten sich einen Weg über ihre Wangen. Das wurde so schlimm, das sie kaum noch Luft bekam und daher nach dieser rang. Es war, als würde ihr jemand diese abschnüren. Moe schloss Chiyo natürlich sofort in ihre Arme. Während sie versuchte die Pinkhaarige zu beruhigen, blickte sie zu der offen stehenden Schiebetür. Hatte Manabu gerade tatsächlich die Beziehung beendet? Es schien auf jeden Fall ganz so. Aber so konnte das bei ihnen doch nicht wirklich enden. Immerhin wusste Moe, wie viel die Beiden eigentlich für den Anderen empfanden. Fragte sich nur, wie es soweit kommen konnte. Das würden sie wohl noch heraus finden müssen. Eines war auf jeden Fall sicher, sie musste nun erst einmal für Chiyo da sein. Und….was wohl ihre Freunde dazu sagen würden?
 

Manabu hingegen war wieder in seiner Bibliothek verschwunden und lehnte an der, verschlossenen, Schiebetür. Seinen Blick hatte er gesenkt. Kurz darauf ballte er seine Hände zu Fäusten „Verdammt!“. Danach begann er alles, vor lauter Wut, über Kopf zu schmeißen. Nachdem er das getan hatte, rutschte er an der Wand herunter. Ihm war zwar selber bewusst, das in letzter Zeit irgendetwas nicht stimmte, doch war das der richtige Weg? Immerhin hatte er die ganze Zeit versucht heraus zu finden, woran es liegen könnte und war deshalb so oft hier gewesen…. Warum er es ihr nicht sagte? Weil er nach der ganzen Zeit, nichts finden konnte. Vielleicht war es deshalb wirklich besser so. Er drückte seinen Handballen gegen seine Stirn und begann zu schluchzen. Was hielt das Schicksal nun wieder für sie bereit? Der Schmerz in seiner Brust, war unerträglich. Aber wenn Chiyo wirklich so unglücklich mit ihm war, war es definitiv die bessere Lösung. Er wollte schließlich, das sie glücklich war. So wie er es schon immer wollte. Auch wenn er in der letzten Zeit, sicher nicht viel dazu beigetragen hatte. Eher im Gegenteil, aber das wusste er. Deswegen war diese Entscheidung die Richtige. Da war er sich sicher. Oder wollte er sich das nur einreden, damit es nicht so schmerzte?



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Kuri-muff
2016-05-24T19:31:28+00:00 24.05.2016 21:31
Was für ein emotionales Kapitel Q.Q
Ihr dürft euch nicht trennen!! >.<´´
Ich find es übrigens gut, dass du die Gefühle von Chiyo und Manabu so gut verdeutlichst. So kann man beide gut verstehen. Nach diesem Kapitel versteht man endlich auch, warum Manabu sich so zurück gezogen hat :)
Und die Erinnerungen von Chiyo waren ja mal super süß. Ich musste mir das richtig niedlich vorstellen. So die Beiden als Kinder zusammen mit Ren X3

Ein schönes Kapitel...wenn auch ziemlich emotional und eher traurig~

Aber...wie geht es jetzt mit den Beiden weiter?? O___O
Da muss ich mich wohl auch mal etwas gedulden ;)
Antwort von:  Jayle
24.05.2016 21:40
Wenn man so etwas schon selber erlebt hat,
kann man sich denke ich einfach gut in die Charaktere hinein versetzen c:
Da man ja weis, wie sich das anfühlt ^^"

Das wollte ich auch, das es niedlich wirkt, wenigstens
etwas positives an dem Kapitel xD

Freut mich aber, das es dir trotz allem gefällt x3

Das werden wir dann in den nächsten Kappi´s sehen :P
Antwort von:  Kuri-muff
24.05.2016 21:47
Auf jeden Fall danke für das tolle Kapi -^^-
Manchmal ist es auch ganz schön etwas trauriges zu lesen :)
Antwort von:  Jayle
24.05.2016 21:50
Gerne doch <3
Und ja, das ist wohl wahr, immerhin kann nicht immer
alles gut sein c:


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