Zum Inhalt der Seite

Sunpô no Gâdian

Wächter der Dimensionen [Das Verderben]
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

54. Kapitel

 

Bei Itoe war jenes übergeben das richtige Wort, jedoch in einem anderen Zusammenhang. Die junge Frau seufzte frustriert, erhob sich und betätigte die Spülung. Anschließend wischte sie sich den Mund ab und verließ das Bad. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, das es bereits nach Mitternacht war. Die Blonde war nur leider überhaupt nicht müde. Im Gegenteil. Außerdem war ihr eh immer schlecht, besonders Nachts plagte sie die Übelkeit. „Sollte das nicht eigentlich bei der morgendlichen Übelkeit eher MORGENS der Fall sein?“, äußerte sie verzweifelt. „Das meine Süße, äußert sich bei jedem anders“, lief Ai mit Taiki durch die Gegend, da er wach geworden war. „Oh, habe ich etwa Taiki geweckt?“, fragte die junge Frau. „Nein. Er schien schlecht geträumt zu haben“, lächelte Aiko. Das erleichterte Itoe zwar etwas, doch es bedrückte sie, das sie nicht wusste, wie dieser gerade angebrochene Tag enden würde. „Du machst dir zu viele Sorgen“, schmunzelte die Rothaarige. Die Angesprochene sah zu ihr „Woher willst du das wissen?“. „Naja, würde jemand schon stundenlang vor unserem Haus warten, wenn du ihm so egal wärst?“, entgegnete Aiko. Ja, sie waren nun doch in die Dreizehnte Dimension gezogen. Die junge Frau hingegen blinzelte verwirrt. „W – Wie meinst du das?“, wollte sie wissen. „Ich kann die Gefühle von Hideki eindeutig spüren und das nicht erst seit eben. Er wartet dort schon ein paar Stunden“, antwortete die Gefühlswächterin. „Und das sagst du mir erst jetzt!?“, gab Itoe, entgeistert, von sich. Schließlich war es Februar und noch nicht so sonderlich warm. Das bereitete ihr nun doch ziemliche Sorgen und vor allem ein schlechtes Gewissen, da sie ihn nicht bemerkt hatte. „Ich wollte nur wissen, wie lange er das durchhält. Ich lasse doch nicht jeden dahergelaufenen Kerl an meine kleine Itoe heran. Aber er hat sich äußerst gut geschlagen“, lächelte die Rothaarige sanft. Die Blonde erwiderte ihren Blick. Typisch Ai. „Nun geh schon zu ihm, oder soll er ernsthaft krank werden? Ich denke, ihr habt einiges zu besprechen. Und denk daran dein Geschenk gleich mitzunehmen. Schließlich haben wir schon Valentinstag“, forderte Aiko die Jüngere auf. Dieser fiel erst in jenem Moment auf, das die Ältere somit ja auch Geburtstag hatte. „Ach du Schreck! Ai du-“ „Das hat noch Zeit, jetzt geh schon“, drehte die Wächterin die Blonde mit einer Hand zur Tür, drückte ihr ihr Geschenk in die Hände und schob sie nach draußen. Gerade als Itoe noch etwas sagen wollte, warf Ai ihr ihre Jacke an den Kopf und schloss die Tür. „Diese Frau….ist echt erbarmungslos...“, murmelte die junge Frau, kam aber nicht drum herum zu schmunzeln. So war Ai eben.

 

Itoe zog sich ihren Mantel über, da es wirklich ziemlich frisch war. Hideki war sicher schon halb erfroren… Sie atmete noch einmal tief durch und fasste dann allen Mut zusammen, zu ihm zu gehen. Er stand etwas um die Ecke, an ihren Gartenzaun gelehnt. Der junge Mann war dick und fett in Jacke und Schal eingepackt, während er die Sterne über sich betrachtete. Itoe sah ihm dabei einen Augenblick einfach nur zu. Dieser Mann war der Vater des Kindes, welches in ihr heran wuchs. Bei diesem Gedanken wurde ihr ganz warm ums Herz, was sich auch in ihrem Gesicht widerspiegelte. Plötzlich spürte sie einen Blick auf sich, weshalb sie erneut zu dem General blickte. Jener sah gerade, mit einem verwunderten Ausdruck, zu ihr. „Itoe? Was machst du denn um diese Uhrzeit hier draußen?“, kam der junge Mann, eilig, auf die Blonde zu und stoppte vor ihr. Ohne zu zögern nahm Itoe die Tüte mit dem Geschenk in die eine Hand und ergriff mit ihrer freien, die des Dunkelbraunhaarigen. Sie war eiskalt. „Das fragst gerade du mich?“, sagte die Blonde, vorwurfsvoll. „Was machst du schon so lange hier draußen, vor unserem Haus?“, fügte sie noch hinzu. Hideki sah ihr genau in die Augen „Ich wollte dich sehen und unter keinen Umständen verpassen. Du gehst mir aus dem Weg und ich will jetzt endlich wissen, weshalb. Zu meiner Verteidigung, Akaya und die Anderen haben mich auf diese Idee gebracht. Also, was ist los? Wenn du nichts für mich empfindest, ist das okay, aber dann sag es mir jetzt bitte. Ich will endlich wissen, woran ich bin“. Die junge Frau musterte ihren Gegenüber. Er wirkte nicht so, als ob er von ihr hören wollte, das sie ihn nicht mochte. Das zauberte ihr ein leichtes Schmunzeln auf die Lippen. Die ganze Zeit hatte sie sich Gedanken darum gemacht, das er sie vielleicht nicht so mögen würde, wie sie ihn. Nun kam sie sich ziemlich dämlich vor, wenn sie so darüber nachdachte. Ihre Angst war wie weggeblasen. Aber sie sagte nichts, weswegen der junge Mann, unsicher zu ihr sah. Anschließend ließ sie von seiner Hand ab, nahm den Griff der Papiertüte in beide Hände und hielt sie dem General entgegen. Hideki blinzelte verwirrt „Ist das für mich?“. Die Blonde nickte „Ja, oder siehst du hier noch jemanden?“. Gut, nun kam der Dunkelbraunhaarige sich etwas dumm vor. Mit allem hätte er gerechnet, aber nicht damit ein Geschenk von ihr zu bekommen. Er konnte ja nicht ahnen, das es mehr als ein einfaches Geschenk war. „Danke“, nahm er die Tüte entgegen. Der General musterte die Papiertüte in seinen Händen kurz. „Du musst es schon aufmachen, es sei denn du willst es nicht“, erhob Itoe ihre Stimme. „Oh, doch, natürlich“, antwortete Hideki schnell und begann den Inhalt der Tüte unter die Lupe zu nehmen. Die junge Frau lächelte leicht, obwohl sich nun doch etwas Nervosität in ihre Magengegend schlich. Aber vielleicht wurde ihr auch einfach schon wieder übel.

 

Hideki hing die Tüte an den Gartenzaun und betrachtete das Päckchen. Was mochte dort wohl drin sein? Er zögerte etwas, öffnete es aber schließlich vorsichtig. Die Papierreste steckte er in die Tüte. Zum Schluss blieb eine Schokolade in Herzform, welche in transparente Folie eingepackt war und….Babyschuhe über? Was sollte ihm das denn nun für eine Botschaft übermitteln? Er blickte von den keinen Schühchen zu Itoe, welche liebevoll zu ihm aufsah. Es dauerte nur noch wenige Sekunden, bis es scheinbar ‚Klick‘ bei dem jungen Mann machte. „Moment…. Ist das dein ernst? Bist du wirklich..“, gab Hideki irritiert von sich. „Ja. Ich weis auch nicht wie es passieren konnte, aber-“ „Das ist ja großartig!“, schloss der General, Itoe, fest in seine Arme. Die Blonde blinzelte verwundert, erwiderte aber seine Umarmung. Sie war erleichtert…so unfassbar erleichtert das er es so auffasste. Wenig später lösten sie sich etwas voneinander und sahen sich an. „Das du mich aus so einem Grund meidest, hätte ich wirklich nicht gedacht“, schmunzelte Hideki heil froh. Die Blonde linste unschuldig zur Seite „Ich wollte halt erst sicher sein. Zudem wir ja noch nicht einmal zusammen sind und...“. Ehe Itoe zu ende sprechen konnte, ließ Hideki von ihr ab und kniete sich plötzlich vor sie. Anschließend nahm er eine ihrer Hände und blickte zu ihr auf „Du sagtest einmal zu mir, das du damals zu Ai gesagt hast, das du nur mit demjenigen zusammen sein würdest, der dir einen Antrag macht. Ich habe jetzt zwar leider keinen Ring dabei und es mag vielleicht auch ziemlich spontan kommen, aber ich liebe dich, Itoe. Ich hätte niemals gedacht, das mir noch einmal eine Frau begegnen würde, die mir mehr bedeutet, wie es Moe getan hat. Dann bist du in mein Leben getreten. Ohne Vorwarnung hast du mein komplettes Gefühlsleben auf den Kopf gestellt. Schon lange war mir klar, wie wundervoll es wäre, wenn du die Frau an meiner Seite und Mutter meiner Kinder werden würdest. Doch was ich eigentlich fragen möchte ist, ob du meine Frau werden willst?“. Itoe blieb die Luft weg. Passierte das gerade wirklich? Niemals hätte sie erwartet, das sich jemand an das halten würde, was sie damals von sich gab. Tränen sammelten sich in ihren Augen, weshalb es dem General schwer fiel, die Situation nun einzuschätzen. Dies merkte man ihm auch deutlich an. Auf einmal umarmte die Blonde den Älteren „Natürlich...ich will dich heiraten, ja! Immerhin liebe ich dich auch“. Hideki war kurz wie erstarrt, erwiderte aber schließlich die Umarmung, glücklich.

„Ach, wie romantisch~“, beobachtete Ai die Beiden durch eines der Fenster und seufzte zufrieden. „Soll man andere so beobachten?“, trat Shin an ihre Seite. „Ach, sie werden es überleben. Hauptsache er passt gut auf Itoe auf“, betrachtete die Rothaarige den General. „Gib es doch einfach mal zu, das du dich für sie freust. Nur weil sie nun mit Hideki zusammen ist, verschwindet sie nicht einfach. Kann es sein das dir das Kopfzerbrechen bereitet? Das Itoe dann gehen könnte?“, lächelte der Schwarzhaarige ruhig. Der Ausdruck seiner Frau wurde trotzig, womit er seine Antwort hatte. Er legte einen Arm um sie und zog sie etwas zu sich „Ich weis wie wichtig dir Itoe ist. Sowie sie eine kleine Schwester für dich ist, bist du eine große für sie. Itoe wird dich niemals verlassen. Selbst wenn sie einmal eine eigene Familie haben sollte und nicht mehr hier lebt. Dennoch wirst du immer ihre große Schwester bleiben“. Ai begann zu schmunzeln „Kannst du mal bitte aufhören, mich so sehr zu durchschauen?“. „Ich bin mit dir verheiratet. Das ist eine meiner leichtesten Übungen“, setzte Shin Ai einen liebevollen Kuss auf ihr Haar.

 

Am nächsten Morgen wurde Krähe, unsanft, von ihrer kleinen Schwester geweckt. Diese klatschte ihr nämlich ungewollt ihre Hand ins Gesicht. Die Brünette murrte. „Entschuldige Krähe...“, wurde Ayaka dadurch selbst wach. „Schon gut“, seufzte die Fünfzehnjährige. Wirklich geschlafen hatte sie die ganze Nacht eh nicht. Dazu ging ihr zu viel durch den Kopf. Die kleine Wächterin betrachtete die Ältere. „Krähe, du siehst so fertig aus, ist alles in Ordnung?“, legte Ayaka ihren Kopf leicht schief. Die Angesprochene wusste nicht ganz, wie sie auf diese Frage reagieren sollte. Prinzipiell war nichts in Ordnung. Sie ließ ihre rehbraunen Augen auf dem Geschenk ruhen. Vielleicht sollte sie es sich doch noch einmal überlegen? Wirklich mutig fühlte sie sich nämlich gerade nicht.

Plötzlich klopfte es an der Tür und Akaya kam kurz danach hereingeplatzt. „Da sind ja unsere Langschläfer!“, strahlte der Weißhaarige über beide Ohren. Krähe sah zu ihm. Scheinbar hatte ihm Moe´s Schokolade gefallen. Oder vielleicht sollte man besser sagen, Schokoladen. Ayaka sprang förmlich aus dem Bett und lief ihrem Papa entgegen „Wann gehen wir denn los?“. Der Angesprochene erwiderte ihren Blick etwas fragend „Wohin denn?“. „Na ich möchte doch Shinji meine Schokolade geben! Er ist heute sicher wieder mit seinem Papa im Krankenhaus“, entgegnete die Kleine. Ihr Vater begann zu schmunzeln „So? Aber vorher solltest du dich vielleicht mal im Spiegel betrachten, kleines Zottelböhnchen“. Die Fünfjährige blinzelte, ehe sie schnurstracks ins Bad rannte „Sag das doch gleich!“. Akaya schaute ihr grinsend nach. Anschließend richtete er seinen Blick auf seine Große Kleine, welche immer noch in ihrem Bett lag. „Willst du gar nicht aufstehen?“, wollte er von ihr wissen. Die Brünette seufzte und drehte ihm den Rücken zu „Nein. Am liebsten würde ich den ganzen Tag im Bett bleiben“. „Das wäre aber echt schade um dieses kleine Kunstwerk“, hockte der Wächter auf einmal neben ihrem Bett und begutachtete Krähe´s Schokolade. Das Mädchen wandt sich sofort zu ihm und bekam einen leichten Rotschimmer „Wer hat dir erlaubt sie anzusehen!?“. Der Weißhaarige erwiderte ihren Blick „Wieso? Sie steht doch vollkommen öffentlich in deinem Zimmer“. Der Ausdruck der Brünetten wurde trotzig „Genau, MEIN Zimmer, also raus!“. Kurz darauf wurde der Todeswächter von Krähe vor die Tür gesetzt. Moe, welche das beobachtete, blinzelte. Selbst Amaya, die sie auf ihrem einen Arm trug und Akio, welcher neben ihr stand, schauten verwirrt drein. „Was ist denn mit Krähe los?“, seufzte Akaya schmunzelnd. Seine Frau kam auf ihm zu und übergab ihm ihr Nesthäkchen „Sie ist in einem schwierigen Alter, zudem hat sie so ein gewisses Problem damit, zu ihren Gefühlen zu stehen. In der Hinsicht warst du wohl kein so gutes Vorbild“, lächelte die junge Frau. „Hm...und das soll ich noch zwei mal durchstehen? Wie soll ich das nur überleben?“, grinste der Weißhaarige, während seine Tochter an seinem Finger knabberte. „Du wirst es schon überleben, du hast schon weitaus schlimmeres überstanden“, hob Moe Akio hoch, da er auf den Arm wollte. „Wo du es sagst… Außerdem habe ich dann ja Akio´s Unterstützung“, sah er zu seinem Sohn, welcher seinen Blick erwiderte. Plötzlich begann der Kleine breit zu lächeln „Vielleicht“. Sein Vater schaute ihn verwundert an. Moe hingegen musste sich ein Lachen verkneifen. „Das war jetzt aber nicht nett, oder Amaya?“, richtete er seinen Blick auf das Mädchen, welches ihn fragend ansah, während sie weiter knabberte. „Also ich finde ihn klasse“, lachte die Orangehaarige etwas. „Kein Wunder, er nimmt deine Züge an“, grinste Akaya.

 

Letztlich entschied Krähe sich dann doch dazu, aufzustehen. Wenn Ayaka schon so mutig war, wollte sie wenigstens dabei sein. Ihre kleine Schwester war sichtlich aufgeregt, freute sich aber dennoch riesig darauf Shinji ihre Schokolade geben zu können. Krähe half ihr dabei sich etwas hübsch zu machen. So konnte sie zumindest Kumo aus dem Weg gehen. Die Schokolade, welche für in gedacht war, hatte sie erst einmal im Schrank versteckt.

Das erste mal begegnete die Brünette dem Dunkelblauhaarigen, als sie sich auf den Weg zum Krankenhaus machen wollten. Ayaka war voller Vorfreude. Krähe hingegen spürte immer wieder die Blicke von Kumo auf sich. Es tat ihr schon fast leid, ihm das anzutun. Aber sie wusste einfach nicht, was sie machen sollte… Was, wenn sich das von vor einem knappen halben Jahr wiederholte? Sie ihre Kräfte plötzlich nicht mehr unter Kontrolle hatte? Noch einmal würden sie ihn sicher nicht retten können. Als sie so darüber nachdachte, fiel ihr erst auf das er somit auch schon ein halbes Jahr auf eine Antwort von ihr wartete. Das half ihrem schlechten Gewissen nicht unbedingt weiter. Im Gegenteil. Wie konnte er nur so geduldig mit ihr sein? Das verdiente sie doch gar nicht. Das sie ihn liebte, konnte sie nicht verleugnen. Schon lange nicht mehr. Sie empfand schon ziemlich lange so. Sogar weit bevor er seine Gefühle zurück erhielt. Genau diese Tatsache erschwerte ihr das alles so ungemein. Sie tötete ihn beinahe schon einmal. Das wollte sie auf keinen Fall noch einmal durchmachen müssen. Der Ausdruck der Brünetten wurde traurig. Auf einmal packte sie jemand am Arm und zog sie zurück. „Verdammt Krähe! Pass doch auf wo du hinläufst!“, gab Kumo aufgebracht von sich. Die Angesprochene sah überrascht zu ihm und richtete ihren Blick anschließend nach vorne. Sie wäre fast einen Abhang herunter gestürzt. War sie so sehr in Gedanken gewesen? „Danke..“, kam es über ihre Lippen. Ohne ein weiteres Wort setzte sie ihren Weg fort und folgte dem Rest ihrer Familie. Der Fünfzehnjährige blickte ihr stumm nach.

 

Im Krankenhaus angekommen, machten sie sich sofort auf den Weg zu Kuraiko´s Zimmer. Dort trafen sie nicht nur Katsuro und Shinji, sondern auch Akemi, Kano und Hana an. Darüber freute Akio sich natürlich riesig. „Oh, was macht ihr denn hier?“, fragte der Rothaarige grinsend. Sein Sohn wirkte auch ziemlich überrascht. Doch diese Frage konnte der Raumwächter sich selbst beantworten, als er sah wie Ayaka zu Shinji ging. Der Junge blinzelte verwundert. Die kleine Wächterin hingegen, wurde etwas Rot. „Eh...Also...Also das hier ist für dich!“, hielt sie ihm ihr kleines Päckchen entgegen. Der Angesprochene wurde prompt rot und wusste gar nicht wie er darauf reagieren sollte. „Nun nimm es schon an. Ayaka hat sich sicher sehr viel Mühe gegeben“, schmunzelte der Raumwächter. Shinji schaute kurz zu ihm, nickte und nahm das kleine Geschenk dankend an. Anschließend lächelten die Beiden sich fröhlich entgegen.

„Und, wie geht es Kuraiko?“, wollte Moe wissen. „Sie ist stabil, aber dennoch reagiert sie auf nichts“, seufzte Katsuro. Akemi ergriff die Hand ihrer Schwester und betrachtete ihr schlafendes Gesicht. „Sie wird bald aufwachen, da bin ich mir sicher“, lächelte sie leicht. Dies war wirklich nicht einfach nur daher gesagt, sie war ernsthaft davon überzeugt. „Danke, Akemi“, lächelte der Rothaarige. Shinji sah ebenfalls zu seiner Mutter, wobei sein Gesichtsausdruck bedrückt wurde. Kurz darauf spürte er eine Hand, welche seine nahm und blickte in dessen Richtung. Ayaka schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln, welches er erwiderte.

 

Krähe beobachtete die Anderen. Katsuro und Shinji waren so stark. Alle standen hinter ihnen. „Ich werde mir mal ein wenig die Füße vertreten gehen“, lächelte die Brünette und verließ das Zimmer. Ihr Weg führte sie durch das Krankenhaus, nach draußen. Die Sonne schien sogar etwas, was die Laune des Mädchens doch etwas besserte. Auf den Straßen waren überall Pärchen zu sehen. Sie sahen so unfassbar glücklich aus. Ein leichtes Lächeln bildete sich auf den Lippen der Fünfzehnjährigen. „Hier steckst du“, ertönte auf einmal Kumo´s Stimme hinter ihr, weswegen sie sich zu ihm drehte. „Ich dachte, vielleicht willst du dir nicht unbedingt alleine die Füße vertreten, weshalb ich dir gefolgt bin“, schmunzelte er etwas. Die Angesprochene schwieg kurz, entschloss sich dann aber etwas zu sagen „Vielleicht hast du recht. Lass uns zusammen gehen“. Anschließend setzten sie gemeinsam ihren Weg fort. Während sie liefen, unterhielten sie sich über dieses und jenes, aber vorwiegend über Kuraiko´s Gesundheitszustand.

Jedoch dauerte es nicht lange, bis Kumo von den ersten Mädchen angesprochen wurde. Krähe blickte stumm zu ihnen. Das meinte Moe also. Als Kumo gerade sagen wollte, das er mit ihr unterwegs sei, sprach sie ihm dazwischen „Schon gut, macht nur“. Nachdem sie das von sich gab, setzte sie ihren Weg alleine fort. Natürlich spürte sie deutlich den Blick des Dunkelblauhaarigen auf sich. Als sie sich wenig später noch einmal umblickte, waren die Mädchen gerade dabei ihn in Beschlag zu nehmen. Dieser Anblick löste ein komisches Gefühl in ihr aus, sie konnte es aber nicht einordnen. Ihre Schritte wurden von Minute zu Minute langsamer. Ob sie...tatsächlich eifersüchtig war? Sie war sich auch ziemlich sicher, das er nicht ewig auf sie wartete. Irgendwann würde eine Andere kommen und ihn ihr wegschnappen… Krähe stoppte. Wenn sie so dachte, weshalb nahm sie dann alles so hin? Warum weigerte sie sich trotzdem gegen ihre Gefühle und ergab sich ihren Ängsten? Das konnte doch nicht richtig sein… Ein trauriges Lächeln legte sich auf ihre Lippen „Ich habe mich die letzten Monate wirklich albern verhalten“.

„Das kannst du laut sagen“ „Kumo?!“, drehte Krähe sich irritiert zu ihm um. Er erwiderte ihren Blick schmunzelnd „So überrascht mich zu sehen?“. „Naja...also...irgendwie“, wusste die Brünette nicht recht, was sie dazu sagen sollte. „Also die Beiden waren nun wirklich nicht mein Typ Mädchen. Ich stehe eher auf kleine sture Dickschädel, die sagen was sie denken, sich nichts gefallen lassen, aber dennoch alles für die tun, die ihnen wichtig sind und zudem ein gutes Herz besitzen“, lächelte der Dunkelblauhaarige. „Hey, das klang jetzt aber nicht unbedingt all zu positiv!“, murrte Krähe. Der Fünfzehnjährige beugte sich etwas vor, um mit ihr auf Augenhöhe zu sein „Genau das meine ich. Aber zumindest hast du dich gleich angesprochen gefühlt“. Nach diesen Worten, bekam die Brünette einen Rotschimmer. Das hatte sie tatsächlich, wenn auch ungewollt. „Gut, da wir das nun geklärt haben, können wir ja weiter gehen“, lächelte Kumo und setzte seinen Weg fort. Doch weit kam er nicht, da Krähe ihn an seiner Jacke festhielt. Der Junge drehte sich verwundert zu ihr und bemerkte erst dann, den aufgelösten und traurigen Blick der Brünetten. „Krähe?“

 

„Ich habe Angst“, begann sie, jedoch verstand Kumo nicht wirklich, was sie damit meinen könnte. „Krähe, was meinst du damit?“, wollte er deswegen wissen. Ihre rehbraunen Augen sahen in die seinen. Sie wirkten so zerbrechlich und verletzt. Der Dunkelblauhaarige fragte sich gerade wirklich, was die Brünette all die Monate mit sich herum geschleppt hatte. Ohne weiter darüber nachzudenken, zog er sie in seine Arme und drückte sie fest an sich. Sofort breitete sich ein Gefühl von Geborgenheit in der Fünfzehnjährigen aus. „Ich habe Angst, dass das von vor einem halben Jahr noch einmal passieren könnte. Ich möchte dich nicht noch einmal beinahe töten oder schlimmer. Geschweige denn das ich dich jemals noch mal so sehen möchte“, rückte sie endlich mit der Sprache heraus. Nun verstand Kumo, welche tiefen Wunden das in der Brünetten hinterlassen hatte. Er seufzte lächelnd „Krähe… Ich kann dir zwar nicht versprechen, das derartiges nie wieder passieren wird, da unser aller Leben einfach immer erneut in Gefahr gerät. Doch was ich dir versprechen kann, ist, das ich dich niemals alleine lassen werde. Du warst lange genug Akaya´s Gefährtin um zu wissen, das man auch über den Tod hinaus bei jemandem bleiben kann. Unsere Freunde und auch unsere Familie sind dieser Gefahr auch immer wieder ausgesetzt. Dennoch glauben sie daran, das alles gut wird und sehen immer positiv in die Zukunft. Außerdem bist du das Mädchen, wegen dem ich das Siegel gebrochen und meine Gefühle zurück erhalten habe“. Er unterbrach seinen Satz kurz, nahm ihre Hand in seine und legte sie auf seine Brust „Und du bist diejenige, wegen der selbst ich ein Herz erhalten habe. Du hast mir so vieles geschenkt, Krähe. Lass mich dir wenigstens auch etwas zurück geben“. Die Blicke der Beiden trafen sich und die Brünette konnte deutlich Kumo´s Herzschlag spüren. Sein Herzschlag war ebenso schnell wie ihrer. Erneut bildeten sich Tränen in ihren Augen, aber sie lächelte leicht „Okay“. Der Dunkelblauhaarige dachte sich verhört zu haben. Hatte sie gerade wirklich zugestimmt? Dies sah die Brünette ihm an, weshalb sie etwas schmunzeln musste. Anschließend stellte sie sich ein wenig auf ihre Zehnspitzen und legte ihre Lippen sanft auf seine. Im ersten Moment war Kumo etwas irritiert, jedoch änderte sich das schnell und er erwiderte den Kuss.

Wenig später lösten sie sich von einander und lächelten sich an. „Sagst du es jetzt?“, wollte der Fünfzehnjährige grinsend wissen, woraufhin seine, endlich feste, Freundin rot wurde. „N – Nein“, drehte sie ihren Kopf trotzig zur Seite. Kumo schmunzelte. „Bekomme ich denn wenigstens Schokolade?“, fragte er hinterher. „Ja, das schon“, entgegnete Krähe verlegen. „Und wo ist diese?“

„In meinem Schrank“

„In deinem Schrank? Weshalb das denn?“

„Nur, falls Akaya auf dumme Gedanken kommt“

„Okay, das kann ich nachvollziehen“, redeten die Zwei frisch verliebten, während sie Händchenhaltend, nach Hause gingen. 

 



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kuri-muff
2017-02-15T18:34:16+00:00 15.02.2017 19:34
Soooooooo hier folgt ein Kommentaaaaaar~

Sehr süße Idee kurz vorm Valentinstag etwas passendes ein zu bringen :3
Und schön, dass Krähe es endlich geschafft hat über ihren Schatten zu springen -^^-

Gut, dass Ayaka zumindest etwas trost spenden konnte Q.Q
Aber Kuraiko liegt immer noch im Koma und keiner hat ne ahnung wie sie und Katsuro das Kind bekommen haben´´
Es bleibt immer noch spannend >.<

Darum bin ich auch neugierig wie es jetzt weiter geht ;)


Zurück