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Fear of loose

~Aphenphosmphobia~
von

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Fear of loose

~Sakura POV~
 

Es war wirklich eine große Überraschung, diesen Itachi wiederzusehen. Freundlich begrüßte er mich und lächelte mir zu, worauf ich es ihm gleich tat. Er machte mir ein Kompliment und meinte, das ich heute echt schön aussah. Ich zuckte unwohl zusammen. Immerhin kannte ich ihn ja überhaupt nicht. Wir sind vorher nur ein einziges Mal aufeinander getroffen

»D-Dan...«

Setzte ich an, um mich bei ihm zu bedanken. Jedoch unterbrach ich mich selber und sah erschrocken zu, wie Sasuke-kun sich schnell vor mich stellte und ihn wütend anschaute. Aber vielleicht war die Bezeichnung "Wut" noch völlig untertrieben. Noch nie habe ich ihn so wütend und Hasserfüllt erlebt. Es jagte mir einen heftigen Schauer über den Rücken. Itachi-san blieb ruhig und sah ihm in die Augen. Sie kennen sich also doch? Ich hatte es mir nicht eingebildet?

»Was suchst du verdammtes Arschloch hier, huh?! Ist es dir bei deinen Cousins zu langweilig geworden, oder was?! Das ist mir aber scheiß egal!! Wag es ja nicht, nochmal in die Nähe unseres Hauses zu kommen!!«

Schrie mein Freund laut, so das sich alle aus unserer Umgebung, zu uns drehten und zuschauten. Ich verstand nicht wirklich, was hier gerade, vor meiner Nase abging. Itachi-san grinste plötzlich überheblich:

»Oh... Sasuke? Tut mir leid dich zu enttäuschen, aber... Ich bin nur geschäftlich hier. In ein paar Wochen werde ich wieder gehen. Im Gegensatz zu dir Habe ich nämlich schon so einige Klassen übersprungen und betreibe jetzt meine eigene Firma...«

Er hat Klassen übersprungen? Dann muss er wohl sehr intelligent sein und in Amerika leben, oder so. Denn hier in Japan, konnte man keine Klassen überspringen. Doch am meisten interessierte es mich, woher die beiden sich kannten.

»Das interessiert mich nicht, du Angeber!!! Von mir aus kannst du gleich wieder verschwinden und verrecken! Nach dem, was du getan hast, gehst du mir nur noch am Arsch vorbei!!«

»Sasuke-kun... Bitte beruhige dich...«

Flüsterte ich sanft und fasste ihn an seinen Arm. Was war nur zwischen den Beiden vorgefallen? Waren sie Verwandte? Anders konnte ich es mir nicht vorstellen. Naruto und Hinata, die am Schultor auf uns gewartet hatten, kamen zu uns gelaufen. Naruto wollte Sasuke-kun von Itachi-san wegziehen und zur Vernunft bringen. Jedoch wimmelte mein Freund sich aus Naruto's griff und giftete ihn an, das er ihn nicht anfassen soll. Ein letztes Mal drehte Sasuke-kun sich zu dem langhaarigen und spuckte ihm ins Gesicht, ehe er mich am Handgelenk packte und hinter sich her zog. Zum Glück. Ich hatte schon gedacht, das eine Prügelei entstehen würde. Leise flüsterte ich seinen Namen, während er mich zügig hinter sich her zog. Ich stolperte ihm schon regelrecht hinterher. Bevor wir um die Ecke liefen, schaute ich noch mal zu meiner Rechten und sah, wie Itachi-san in die entgegengesetzte Richtung ging. Ich versuchte Sasuke-kun immer wieder anzusprechen, doch er reagierte nicht auf mich. Er zog mich einfach nur durch die Korridore, der Schule und schwieg. Ich wusste noch nicht einmal, wo er mich hinbrachte. Zu meiner Klasse sicherlich nicht. An dem waren wir schon längst vorbei gelaufen. Wir kamen bei den Geräteräumen und Abstellkammern an, wo sonst kaum jemand hinging.

»S-Sasuke-kun... Was suchen wir hier?«

Fragte ich leise. Keine paar Sekunden später, quietsche ich erschrocken auf. Er hatte mich an die Wand gedrückt und sah mich mit diesen kalten Augen an. Ich verstummte.

»Woher kennst du ihn?!«

Kam es mit dunkler stimme über seine Lippen, worauf ich zusammen zuckte. Ich bekam kein Ton aus mir. Dafür war ich viel zu geschockt.

»Antworte mir!!«

Knurrte er weiter, ehe ich mit meinen Fingern in sein Hemd griff:

»Ich... Ich kenne ihn nicht. W-Wir sind vor den Winterferien nur zufällig, einmal ineinander gerannt... Mehr nicht. I-ich habe ihn nur wieder erkannt, weil er dir so ähnlich...«

Er biss wütend die Zähne zusammen und unterbrach mich, mit einem Kuss. Verlangend presste er seine Lippen gegen die meine. Überrascht seufzte ich in den Kuss, was er sofort ausnutzte um mit seiner Zunge in meinen Mund einzudringen. Was war nur plötzlich los mit ihm? Er war so anders als sonst. Ich wollte von ihm nicht so berührt werden. Nicht hier. Es klingelte zur ersten Stunde. Also würden sich die Flure, in den nächsten Minuten vollkommen leeren.

Sasuke-kun drängelte mich in eines der Abstellkammern und öffnete seinen Hosenbund. Erschrocken krallte ich meine Finger in seinen Pullover:

»S-Sasuke-kun?! N-nicht hie... Hmmm!!!«

Er unterbrach mich mit einem weiteren Kuss und drückte mich wieder an die Wand. Warum war er nur so?
 

Ganze drei Stunden hatten wir in diesem Abstellraum verbracht. Der Raum wurde erfüllt von Seufzern, stöhnen und das aufeinanderprallen von verschwitzter Haut. Meine Gedanken... waren nur bei ihm. Warum? Warum redete er nicht einfach mit mir?

»Rede nie wieder mit ihm! Nie wieder, hörst du?! Kommt er auf dich zu, machst du einen großen Bogen um ihn!!«

Ich zitterte vor Erschöpfung am ganzen Leibe. Was war nur los? Warum benahm er sich plötzlich so? Was ist zwischen ihm und dem Mann vorgefallen?

»Warum... Warum hast du das getan?«

Fragte ich zittrig, ohne auf seine Worte einzugehen. Tief sah ich in seine Augen. Schon als er mich vor dem Abstellraum angesehen hatte, hatte ich seine Augen bemerkt. Dieser schmerzerfüllte und traurige Blick in seinen Seelenspiegeln brach mir das Herz. Er drückte sich plötzlich an mich und hielt mich ganz fest in seinen Armen. So als würde ich verschwinden, sobald er auch nur etwas locker ließ. Er zitterte, als hätte er große Angst. Ich kannte ihn. Er hatte vor nichts und niemandem Angst. Ihn hatte bis zum heutigen Tag, nichts beängstigen können. Nichts, als die Angst, zu verlieren. Meine Augen weiteten sich. War es das, warum er solche Angst hatte? Aber wenn es etwas mit seiner Angst zu verlieren zutun hat... Warum meinte er dann, das Itachi-san wieder verschwinden und verrecken sollte? Was war nur los? Seufzend legte ich meine Arme um seinen Kopf, schloss meine Augenlider und kuschelte mich an ihn. Es war zwecklos, ihn jetzt danach auszufragen. Ich musste ihm etwas Zeit zum beruhigen geben und ihn später noch mal darauf ansprechen. Nach einigen Minuten der Stille, fühlte ich sanfte Küsse, an meinem Hals. Sasuke-kun's Frust schien langsam zu verschwinden. Da war wieder der Sasuke-kun, den ich kenne. Er küsste über die ganzen knutschflecke und Bissspuren, die er mir zugefügt hatte und leckte entschuldigend hinüber. Liebevoll strich ich durch seine Haarmähne. Wie glücklich ich doch war, das er sich wieder beruhigt hatte.

»Es tut mir leid...«

Hauchte er mir gegen die Lippen, worauf ich mich zu ihm hinunter beugte und meine Lippen, leicht auf die seine legte. Langsam ließ er mich wieder hinunter und zog sich aus mir hinaus, worauf ich wackelig auf meinen Beinen stand. Ich hatte keine Kraft mehr in den Beinen. Der pausenlose Sex mit ihm hatte deutliche Spuren an mir hinterlassen. Ich war erschöpft. Ich hatte Glück, das ich einen dünnen Kragenpullover anhatte. So konnte ich wenigstens meinen Hals verstecken, der mit Knutschflecken übersät war. Doch das größte Problem war, das ich nicht richtig gehen konnte. Wie sollte ich mich also, in meine Klasse begeben? Es klingelte zur zehn Minuten Pause, worauf Sasuke-kun zur Seite schaute:

»Soll ich dich krank schreiben lassen?«

»N-Nein... Ist schon in Ordnung...«

Meinte ich leise, worauf er bedrückt zur Seite schaute.

»Ich habe dir wehgetan...«

Protestierte er vorwurfsvoll. Er war wütend auf sich selbst, für das, was er getan hatte.

»Mach dir keine Sorgen. Du hast mir schon nicht wehgetan.«

Mit großer Mühe, zog ich meine Unterhose und meine Hose hoch, die er mir vorher bis zu den Knien herunter gezogen hatte. Auch er zog wieder sein Reißverschluss zu und half mir aus dem Raum. Als ich beim gehen, zu große Probleme hatte, da sich meine Beine wie Wackelpudding anfühlten, hob er mich auf seine Arme und trug mich zu meiner Klasse. Es war schon etwas unangenehm, das wir Beide immer wieder mal angeschaut wurden. Zum glück war kaum jemand in der Klasse. Es waren nur zwei Jungs und Ino da, die sofort besorgt zu uns rannte und die ganzen Knutschflecke sah:

»Oh mein Gott, was ist denn mit dir passiert?!«

Rief sie entsetzt und schlug sich die Hände vor ihren Mund. Die Jungs schauten neugierig auf, worauf Sasuke-kun mich ganz vorsichtig, auf meinem Stuhl nieder ließ.

»Ist halb so wild, Ino. Mach dir keinen Kopf.«

»Willst du mich auf den Arm nehmen?! Erst erzählt Naruto mir, was vor der Schule passiert ist, dann kommst du die ersten drei Stunden nicht zum Unterricht und dann kommst du wieder, mit blauen Flecken und....«

Sie bemerkte wahrscheinlich auch eines der Bissspuren und sah sofort zu Sasuke-kun:

»Du?!«

Er sah zu Boden und schwieg. Sie wollte ihm gerade ihre Meinung geigen, jedoch hielt ich sie auf. Wenn hier jemand das Recht hatte, ihn mit Worten, oder sonstigem fertigzumachen, dann war ich das. Aber ich war ihm nicht böse. Er war frustriert und nicht er selbst gewesen. Natürlich hätte er mit mir reden sollen, anstatt mich in einem Abstellraum der Schule durchzunehmen. Aber ich verzieh ihm. Auf ihn wütend zu sein würde sein Problem nicht verbessern sondern, wenn überhaupt, verschlechtern. Ich nahm seine Hand in meine und strich sanft hinüber:

»Alles ist in Ordnung.«

Tief ausatmend hockte er sich neben mir hin und richtete meinen Kragen auf, damit man nichts zu sehen bekam und gab mir einen sanften Kuss auf die Lippen. Bevor er sich von mir wegbewegte, streiften seine Lippen, meine Wange, hinauf zu meinem Ohr:

»Zuhause kannst du es mir heimzahlen. Ich mach alles was du willst, aber bitte...«

Liebevoll strich ich durch sein leicht zerzaustes Haar und unterbrach ihn:

»Ist ja gut, Sasuke-kun. Ich sagte doch bereis, das alles in Ordnung ist.«

»Aber...«

»Kein Aber. Mir geht es gut. Ich bin einfach nur ein wenig geschafft, aber das ist auch schon alles.«

Sagte ich kopfschüttelnd. Es klingelte. Die zehn Minuten Pause war rum und Sasuke-kun musste nun in seine eigene Klasse. Ich forderte ihn auf zu gehen, in dem ich mit meinem Kopf zur Tür nickte. Schwer seufzend ging er schließlich auch. Immerhin konnte er während der Stunde, nicht hier bleiben. Der Lehrer würde ihn eh rauswerfen.
 

In der Mittagspause bat ich Ino darum den anderen bescheid zugeben, das ich nicht kommen werde und sie niemandem von meinen flecken erzählen sollte. Schweren Herzens nickte sie und verließ die Klasse ohne mich. Wie langweilig. Eine ganze Stunde würde ich hier alleine verbringen müssen. Ich saß gerade mal eine Minute alleine in der Klasse und es fühlte sich an, wie ganze Stunden. Nach weiteren paar Minuten hörte ich leise Schritte, bis sie neben mir zum stehen kamen. Fragend sah ich zu der Person auf, worauf mir sofort ein Becher Kaffee entgegengehalten wurde. Verwirrt nahm ich es an mich und sah ihm in die Augen:

»Sasuke-kun?«

Er nahm sich Ino's Stuhl und rückte näher an mich heran, um mir sanft über die Wange zu streichen:

»Ich habe mir schon gedacht, das du hier bleiben würdest. Tut... Es noch sehr weh?«

Meine Mundwinkel hoben sich leicht an:

»Ich sagte doch mir tut nichts weh.«

Er machte sich Vorwürfe mir wehgetan zu haben, obwohl dies nicht stimmte. Mir ging es gut. Mein Körper zitterte nur etwas. Tief ausatmend drehte ich mich zu ihm und bettete meine Stirn an seiner Schulter. Er zuckte leicht zusammen. Hatte wahrscheinlich nicht damit gerechnet. Ich hörte, wie er seinen Kaffee auf meinem Tisch abstellte, ehe sich seine Arme um mich legten. Er hob mich hoch und setzte mich auf seinem Schoß ab, um die Umarmung zu verstärken. Ich hingegen, griff mit meinen Fingern in die Seiten seines weichen Pullis und schloss meine müden Augen, ehe ich mich an ihn kuschelte und langsam einschlief. Ich war Hunde müde und hatte auch nicht wirklich die Kraft, um noch länger die Augen aufzuhalten. Das einzige was ich noch fühlte, war ein sanfter Kuss. In seinen Armen fühlte ich mich immer am wohlsten.
 

~Sasuke POV~
 

Überrascht blickte ich an mir hinunter. Sie hatte sich an mich gelehnt und war auf die schnelle eingeschlafen. Ein kleines Lächeln legte sich auf meine Lippen. Vorsichtig gab ich ihr einen kleinen Kuss und beobachtete sie beim schlafen. Ich fühlte, wie sie noch immer am ganzen Körper, leicht zitterte. Zwar nicht so doll wie vorher, aber noch so, das ich es bemerken konnte. Sie musste wirklich erschöpft sein. Warum? Warum musste Itachi nur auftauchen?? Warum konnte er nicht da bleiben, wo er war?! Ich war so frustriert, das ich noch nicht mal richtig bemerkt habe, was ich mit Sakura getan habe. Ich fühlte mich so schlecht. Wie konnte ich nur so außer Kontrolle raten? Am liebsten hätte ich ihn für sein grinsen, ein paar saftige Schläge verpasst. Aber er war es nicht wert, von mir verprügelt zu werden. Deswegen hatte ich ihm auch ins Gesicht gespuckt und bin mit Sakura abgehauen. Der hat echt Mum, nach all den Jahren, einfach so, wieder hier aufzutauchen. Als würde es mich interessieren, das dieser Klugscheißer Klassen übersprungen hat und nun sogar schon arbeitete.

Nach einer Dreiviertelstunde kamen die ersten schon wieder in die Klasse und sahen zu uns. Seufzend drückte ich Sakura leicht von mir und versuchte sie wachzubekommen. Verschlafen blinzelte meine Freundin auf und rieb sich die Augen. Ich richtete wieder ihren Kragen auf, worauf sie leise ausatmete und versuchte, wieder richtig wach zu werden. Das erste was sie tat, war auf die Uhr schauen. Bis Pausen Ende waren es noch fast fünf Minuten. Sie ging von mir hinunter und setzte sich auf ihren Platz. Sie fasste an ihren Kaffeebecher und seufzte wieder leise auf. Er war wahrscheinlich schon fast kalt. Sie trank ihn trotzdem noch aus, um wieder richtig wach zu werden. Auch Ino kam nach kurzer Zeit wieder und setzte sich auf ihren Tisch, ehe sie ihre Beine überkreuzte:

»Geht's dir wieder besser?«

Fragte sie, worauf Sakura leicht ihre Hand hin und her drehte. So ungefähr, also. Wie konnte es nur so weit kommen...? Warum kann ich meine Wut nicht kontrollieren, wenn es um Itachi ging? Das war schon nicht mehr normal. Ich hatte Sex mit ihr. In der Schule! Vorwurfsvoll stöhnte ich auf und strich mir durch meine Haare. Und dann war sie auch noch so lieb zu mir. Ich an ihrer Stelle, hätte sonst wie reagiert. Sie war sicherlich sehr enttäuscht von mir. Auch wenn sie es nicht wirklich preisgab und immer wieder meinte, das es schon in Ordnung sei. Immerhin hatte ich sie verletzt und ihr Schmerzen zugefügt. Sie sogar, gegen ihren Willen in die Abstellkammer gezerrt. Ich... Ich musste das irgendwie wieder gerade biegen und durfte den gleichen Fehler auf keinen Fall wiederholen.
 

Kurz darauf war die Pause dann auch zu Ende. Seufzend erhob ich mich, worauf Sakura zu mir aufschaute. Still fuhr ich durch ihre Haare und krallte mich an diesen fest, ehe ich ihr einen kleinen Kuss auf ihren Kopf drückte und schließlich ging. Die letzten paar Stunden verliefen wie immer. Jedoch konnte ich mich nicht wirklich darauf konzentrieren. Ich war so abgelenkt, wegen den vielen Ereignissen, die Heute geschehen sind. Erleichtert packte ich sofort meine Sachen, als es zum Schulschluss klingelte. Ich packte gerade meine Federtasche ein, als plötzlich ein weiteres Buch, auf meinem Tisch landete. Fragend schaute ich auf und blickte in graue Augen. Ich verdrehte sofort die Augen. Schon wieder diese Tusse. Konnte sie mich denn nicht einfach in Ruhe lassen? War das denn zu viel verlangt? Eines der Typischen Weiber, die sich von allen ficken ließ, um ihren Spaß zu haben. Ich war ihr nächstes Ziel. Schon seit Jahresbeginn. Tayuya war im Gegensatz zu ihr gar nichts. Tayuya konnte ich leicht abschütteln. Genau wie die anderen auch. Aber diese hier... Diese Irina war auf einem ganz anderem Level. Die war schlimmer als ne Klette. Sie gab einfach nicht auf. Aber pech gehabt. Ich hatte schon eine Freundin und würde nicht zulassen, das diese Blondine, mich mit ihren Schlampen Fingern anfasste. Kein Bedarf, danke. Ich zog es also einfach vor, sie zu ignorieren. So wie ich es sonst auch immer tat. Mir meine Tasche, über die Schulter werfend, stand ich auf und wollte an ihr vorbei gehen. Bevor ich jedoch gehen konnte, krallte sie sich mit beiden Armen fest an mich und drückte mir ihre Monster Tritten entgegen. Die waren sicher nicht natürlich, sondern mit Silikon vollgespritzt, bis zum Gehtnichtmehr. Das gleiche galt auch für ihre Lippen, die sie im Nachhinein auch noch tief Rot angemalt hatte. Angewidert vorzog ich das Gesicht. Ich könnte echt kotzen.

»Bitte geh noch nicht, Sasuke-kun~ Ich habe da etwas nicht verstanden und würde mich sooo freuen, wenn du es mir noch mal erklären könntest, bevor du gehst~«

Oh man... Bitte lass mich los, oder ich kotze noch auf sie. Das war doch sowas von gelogen. Mit Mühe sah ich zu ihr hinunter, und sah sie gleichgültig an, ehe ich meinen Zeigefinger anhob und zum Lehrerpult zeigte:

»Siehe da, der Lehrer ist noch nicht gegangen. Wenn du angeblich nichts verstanden hast, frag ihn, nicht mich. Also hör auf, mich mit deinen Lügen und deinen Silikon-bespritzten Körperteilen, zu belästigen. Du bewirkst eh nur das Gegenteil, von dem, was du vergeblich zu erreichen versuchst. Und jetzt entschuldige mich. Ich habe es eilig.«

Kaum hatte ich das gesagt, riss ich mich aus ihrem Klammergriff und verließ den Raum. Sie hatte mich danach nicht noch einmal aufgehalten. Meine Worte schienen sie wirklich unter Schock gesetzt zu haben. Wie schade, das sie morgen wahrscheinlich trotzdem ihren nächsten Versuch starten würde. Aber na gut. Soll sie doch. Weit würde sie da aber nicht kommen. Mit schnellen Schritten ging ich durch die Schule und kam nach kurzer Zeit, auch schon in Sakura's klasse an. Der Lehrer ging gerade aus der Klasse, worauf ich ihn raus ließ und danach den Raum betrat. Sakura saß noch mit Ino auf ihrem Platz. Die meisten waren schon längst gegangen. Nur ein paar Mädchen und ein Junge waren da, die aber wahrscheinlich auch langsam gehen wollten. Ich wurde wieder einmal von allen beäugt. Es ist nicht so, das ich noch meine Nerd-Brille trug. Immerhin trug ich wieder Kontaktlinsen. Schweigend ging ich zu meiner Freundin und strich ihr sanft über die Wange, ehe ich ihr meinen Rücken zudrehte und mich hinhockte.

»Ist schon gut, Sasuke-kun. Ich kann auch selber gehen. Es geht mir wieder besser, wirklich.«

Seufzend sah ich über meine Schulter, zu ihr nach hinten und lächelte leicht:

»Komm einfach und lass dich tragen. Geb mir wenigstens die Chance, eine Sache richtig zu machen. Heute ist schon so vieles verkehrt gelaufen...«

Da ich meinen Kopf nicht ganz zu ihr drehen konnte, konnte ich ihren Gesichtsausdruck leider nicht erkennen. Sekunden später hörte ich ein leises rascheln, ehe sie den Stuhl verschob und ihre Arme, um mein Genick legte. Sie bewegte sich langsam. So ganz waren die Schmerzen also doch nicht weg. Vorsichtig packte ich sie unter ihren Oberschenkeln und hob sie hoch. Hoffentlich fiel mir dabei nicht meine Tasche hinunter. Die hing nämlich nur lose an meiner Schulter. Mit Ino im Schlepptau, ging ich nun wieder auf die Tür zu. Die restlichen Klassenkameraden wünschten Sakura noch eine gute Besserung. Wenigstens jemand, der normale Leute in der Klasse hatte. Mein Klassenraum war überfüllt mit Idioten und Schlampen. Zu meinem Wunder warteten all unsere Freunde, am Schultor und sahen besorgt zu Sakura, die ihr Gesicht versteckt hielt. Ob sie alle schon Bescheid wussten? Ich wusste, das sie nur zu viele Fragen stellen würden, wenn ich jetzt nicht schnell handelte. Aber weder Sakura, noch ich hatten gerade den Nerv dazu. Also verabschiedete ich mich, mit einem kleinen "Bis morgen" und machte mich mit meiner Freundin davon.
 

Den ganzen Weg über schwiegen wir uns an. Ich hing mit meinen Gedanken, wieder an dem vergangenen Morgen, bis mich ihre Stimme wieder aus den Gedanken riss.

»Sasuke-kun...?«

Überrascht blieb ich stehen, worauf ich leicht meinen Kopf, nach hinten drehte:

»Ja?«

»Wir sind eben am Grundstück vorbeigegangen...«

Verwirrt drehte ich mich um. Tatsächlich. Ich war an unserm Grundstück vorbei gelaufen. Ich war wohl zu tief in Gedanken geraten. Entschuldigend ging ich das bisschen wieder zurück und kam mit ihr, vor der Tür an. Sie übernahm für mich das aufschließen, worauf ich aus meinen Schuhen schlüpfte und die Treppe hinauf stieg. Währenddessen hatte sie sich auch schon ihren Schuhen entledigt und diese, zu meinen dazu geworfen. Ich rief noch durch die Wohnung, das mir ein Glas Wasser und eine Schmerztablette gebracht werden sollte. In ihrem Zimmer angekommen, setzte ich sie auf ihrem Bett ab und legte unsere Taschen erst einmal zur Seite, ehe ich an ihren Schrank ging und ein paar Sachen für sie heraus suchte. Typische Abend Kleidung, würde vorerst ausreichen. So legte ich diese neben ihr hin und verließ den Raum, damit sie sich in Ruhe umziehen konnte. So ging ich in mein Zimmer und zog mich ebenfalls schnell um. Kaum hatte ich mir eine Jogginghose angezogen, klopfte es an meiner Tür. Mit dem T-Shirt in der Hand, das ich mir gerade anziehen wollte, ging ich auf die Tür zu und öffnete diese. Unser Butler stand mit den Schmerztabletten und dem Wasser da und begrüßte mich freundlich. Schnell zog ich mir mein Shirt über und nahm ihm beides aus den Händen, ehe ich zu Sakura ging. Geschockt weiteten sich meine Augen, als ich ihren Blutigen Slip, auf ihrem Boden liegen sah. Sie bemerkte meinen Blick und errötete leicht, ehe sie es schnell zur Hand nahm und in ihren Wäschekorb warf:

»Es... Es sind nur meine Regeln!«

Meinte sie sofort. Ob das stimmte, konnte ich natürlich nicht wissen. Aber ich glaubte ihr dies vorerst. Ich hielt ihr das gefüllte Wasserglas entgegen, worauf sie es dankend annahm. Sie wusste, das ich keine Wiederrede dulden würde. Also zog sie es einfach durch. Sie hielt ihre Hand hervor, worauf ich ihr eine Tablette gab, die sie sofort hinunter schluckte. Kaum hatte ich ihr Glas wieder abgenommen und abgestellt, ging ich auf sie zu und drückte sie fest an mich. Zögerlich erwiderte sie die Umarmung und schloss seufzend ihre Augen.

»Ich bin müde...«

Murmelte sie nach einer weile. Das konnte ich mir gut vorstellen. Ich nickte, worauf sie auf ihr Bett krabbelte und sich von mir zudecken ließ. Ich blieb noch eine Weile bei ihr und beobachtete sie. Sie hatte ihre Augen geschlossen und sich in ihren Kissen gekuschelt. Wie gerne wollte ich jetzt ihr Kissen sein, an das sie sich so kuschelte. Als ich mir nach einer weile sicher war, das sie eingeschlafen ist, stand ich auf und verließ das Zimmer. Lange lag ich in meinem Bett und starrte ausdruckslos gen die Decke, bis das Klopfen an der Tür meine Aufmerksamkeit erlangte.

»Hm?«

Kam es nur von mir, worauf eine Männerstimme ertönte. Der Butler von eben meinte, das Ich einen Anruf bekommen hatte. Verwirrt stand ich also auf und nahm ihm das Haustelefon ab, ehe ich mich damit zurück in mein Bett schmiss.

»Hallo?«

Kam es über meine Lippen. Man konnte sofort hören, das ich nicht wirklich Lust auf ein Gespräch hatte.

»Da ist jemand wohl wieder mit dem falschen Fuß aufgestanden, was? Wie geht es dir?«

»Hallo, Mutter...«

Kam es tief ausatmend über meine Lippen. Das sie mal anrufen würde... Langsam hörte sie sich besorgt an und fragte auch sogleich, was ich hatte. Sofort kam wieder die ganze Wut hoch. Ich war nicht wütend auf sie, aber auf das, was heute passiert ist.

»Was los ist?! Itachi ist los!!«

»Du hast ihn gesehen? Ist er wieder zu Besuch gekommen?«

»Nein!!! Bloß nicht!!! Es reicht mir schon, das ich ihn auf den Weg zur Schule gesehen habe!!!«

»Ganz ruhig, Sasuke. Was ist passiert? Du hast dich doch nicht mit deinem Bruder geprügelt, oder?«

»Hätte ich es doch nur getan!! Dieser selbstverliebte Arschloch hätte fast ein paar Fäuste von mir eingesteckt!! Hätte ich doch nur ihn windelweich geprügelt, als meine Wut hinterher an anderen auszulassen!!! Wegen ihm hab ich meine Kontrolle verloren und habe meine ganze Frust an Sakura ausgelassen!! Ich... Ich fühl mich so beschissen!!!«

»Sasuke! Sasuke, beruhige dich!!! Was hast du getan?!«

Stöhnend krallte ich meine Finger, in meine Haare. Ich war am Ende meiner Nerven und hatte Mega Gewissensbisse.

»Sasuke! Antworte mir?!«

Kam es besorgt von meiner Mutter. Tief atmete ich aus und schloss meine Augen. Nein... Ich durfte nicht wieder die Kontrolle verlieren. Ich musste mich abreagieren.

»Mom, bitte... Ich... Ich brauche Ruhe, sonst drehe ich noch durch und zerschlage hier noch etwas. Lass uns einfach nicht mehr über dieses Thema reden... Erst recht nicht von ihm. Bitte...«

»Ich werde nach Hause kommen!«

»Nein!«

Entgeistert sah ich auf das Telefon in meiner Hand und stöhnte genervt auf. Sie hatte aufgelegt, bevor ich protestieren konnte. Na toll. Noch mehr Stress. Warum? Warum ist er früher überhaupt gegangen? Er hatte hier alles, was er sich wünschte. Familie, Freunde, Anerkennung... Einfach alles. Also warum? Wirklich nur wegen Shisui? Waren wir ihm denn so wenig wert gewesen? Wir, sein eigenes Fleisch und Blut? Shisui mag auch ein Uchiha sein. Ist aber nicht unser Bruder. Itachi hatte ihn uns vorgezogen und uns alle zurückgelassen. Ich schmiss unser Haustelefon an den Rand, meines Bettes und nahm mir ein Buch, das Sakura mir letztens geliehen hatte. Ich musste unbedingt auf andere Gedanken kommen. Mich ablenken und Itachi vergessen. Der Roman war sehr spannend und half mir wirklich, mich abzulenken. Nach einiger Zeit hatte mich die Story in seinen Bann gezogen. Ein Hammer, was für Bücher, oder eben Romane, Sakura da immer las. Ich vergaß die Zeit und las einfach weiter. Blendete alles um mich herum aus und schaltete endlich ab. Erst als ich etwas auf mir spürte, kam ich mit der Nase, wieder aus dem Roman hervorgekrochen und sah an mir hinunter.
 

~Sakura POV~
 

Als ich wieder aufwachte, war Sasuke-kun nicht mehr da. Verwirrt stand ich also auf und nahm mir vor, nach ihm zu suchen. Dank der Tablette ging es mir wieder viel besser. Zwar waren meine Beine jetzt nicht mehr so wackelig wie heute Vormittag, aber immerhin konnte ich wieder umher gehen. Ich klopfte an seine Tür, bekam jedoch keine Antwort. War er auch schlafen gegangen? Ein Blick auf die Uhr verriet mir, das es gerade mal neunzehn Uhr durch war. Langsam öffnete ich die Tür und lugte durch den kleinen Türspalt zu ihm hinüber. Ich musste Lächeln. Er saß in seinem Bett und lass mein Buch, das ich ihm letztens ausgeliehen hatte. Er hatte seinen Kissen aufgerichtet um seinen Kopf daran abzustützen und hatte seine langen Beine ausgestreckt, während er sich mit den Ellenbogen auf der Matratze abstützte und sich das Buch vor die Nase hielt. Er hatte die Kontaktlinsen schon wieder herausgenommen und sich lieber seine Brille aufgesetzt. Lächelnd schloss ich leise die Tür und krabbelte zu ihm auf's Bett. Der musste aber vertieft sein. Er bekam wirklich überhaupt nichts mit. Elegant krabbelte ich über ihn und schlüpfte durch seine Arme hindurch, mit denen er ja noch das Buch fest hielt. Endlich schien er mich auch mal zu bemerken, denn er sah zu mir hinunter. Wäre ja auch komisch, wenn nicht. Ich würde mich wohl richtig erschrecken, wenn jemand zwischen meinen Armen hervorkommen würde. Lächelnd drückte ich ihm einen kleinen Kuss auf die Lippen und ließ mich auf ihm nieder. Er schmunzelte und schlang seine Arme beschützerisch um mich. Genau das brauchte ich jetzt. Ich schmiegte mich an ihn und schloss meine Augen, während er die Frechheit besaß, das Buch auf meinem Rücken aufzustellen, während er es weiterhin mit beiden Händen festhielt. War ich jetzt auch noch eine Stütze geworden, oder wie? Ich fühlte noch einen Kuss, auf meinem Kopf und dann war es wieder still. Wir schwiegen.
 

»Du...?« Kam es nach einer Weile leise über meine Lippen.

»Hm?« Brummte er leise zurück, worauf ich mit meinem Zeigefinger, seine Muskeln nachfuhr und kurze Zeit später, zu ihm in die Augen schaute. Seine Augen bewegten sich ruhig von links nach rechts, während er wahrscheinlich darauf wartete, das ich weiter sprach.

»Sag mal... Möchtest du mir nicht vielleicht... von diesem Itachi erzählen?«

Mit einemmal hielten seine Augen, in ihren Bewegungen inne. Sein Gesichtsausdruck änderte sich schlagartig. Ich konnte seinen Blick nicht definieren. Das einzige was ich wusste war, das er bestimmt nicht erfreut, über das Thema war.

»Nein.« Antwortete er monoton und wandte sich sofort wieder dem Roman zu. Ich hatte ihn wirklich noch nie so erlebt...

»Aber...« Er unterbrach mich, in dem er das Buch unerwartet zuschlug und mich mit diesem kalten Blick anschaute, das mir ein eiskalter Schauer über den Rücken lief.

»Ich sagte, nein und jetzt Nerv mich nicht mit diesem Arschloch!«

Rief er worauf ich erschrocken zusammenzuckte. Traurig darüber, das er mich deswegen so anschrie, rutschte ich von ihm hinunter und hielt meinen Kopf gesenkt:

»Warum schreist du so...?«

Murmelte ich noch immer sehr betroffen. Er schien langsam zu realisieren, was gerade passiert ist und hielt sich kopfschüttelnd denn Kopf:

»Es tut mir leid. Ich war nicht ganz klar bei Kopf, als du seinen Namen ausgesprochen hattest...«

»Sasuke-kun... Ich weis nun das du ihn nicht magst, doch bitte erzähle mir davon. Es macht mich so dermaßen fertig, dich so frustriert und wütend zu sehen. Das passt einfach nicht zu dir. Du bist nicht so. Du warst heute einfach so anders...« Flüsterte ich. Ich hatte zwar all seine Liebe gespürt als wir heute Sex hatten und er hatte mich während des Liebesakts auch nicht grob behandelt, aber es war trotzdem nicht normal für ihn so wütend zu werden. Ich hatte ihn noch nie so out of character erlebt. Für mich zumindest war es out of character, denn ich hatte ihn immerhin zum ersten Mal so erlebt. Er war öfters mal grummelig, aber sicherlich nicht so wütend. Nach einiger Zeit sah ich, wie er sein Gesicht hinter seinen Händen versteckte und schwer ausatmete. Vorsichtig krabbelte ich wieder näher an meinen Liebling heran und kuschelte mich an seine Brust, um ihn ein besseres Gefühl geben zu können. Auf der Stelle legte er seine Arme um meinen Körper und drückte mich näher an sich, ehe ich neugierig zu ihm hochschaute. In seinem Blick spiegelte sich so viel Trauer wieder. Was hatte dieser Itachi nur getan...?

»Itachi... Heißt mit Nachnamen Uchiha und ist mein Zwilling...«

Ich bekam gerade den größten Schock meines Lebens. Zwilling?!?! Er hatte einen Zwilling?!?!

»Dein Zwilling? A-Aber was... was ist passiert...?«

Flüsterte ich und strich durch seine Haare. Das einzige was mein Freund konnte war, seine Augen und Zähne zu zu pressen und sich an die Vergangenheit erinnern.

»Es ist nichts weltbewegendes, Sakura...«

»Aber schlimm genug, um dich so traurig und wütend zu machen das es mir regelrecht das Herz zerreißt und dich dazu zu bringt, ihn so abgrundtief zu hassen!«

Antwortete ich ernst, worauf er sich stöhnend durch die schwarzen Haare fuhr.

»Bitte erzähle es mir. Schütte mir dein Herz aus! Ich möchte das du mir dein Herz ausschüttest, damit ich dich verstehen kann! Danach wirst du dich bestimmt auch wieder etwas besser fühlen, glaub mir. Manchmal hilft es sehr, über Sachen zu reden, die einen bedrücken. Bitte verschweige mir nichts.«

Er seufzte resigniert und lehnte seine Stirn an meiner Schulter an:

»Na gut... Wie du möchtest... Aber bitte halte mich dabei fest, ja?«

Ich lächelte leicht. Als wenn ich das nicht schon tun würde. Doch ich nickte und kuschelte mich an ihn:

»Ich bin hier, bis du mich nicht mehr aushalten kannst und mich wegschickst. Ich werde dir bis zum Ende zuhören. Versprochen.«

»Danke...«

»Dann fang mal an.«

Meinte ich ruhig. Erst war es nur wieder still zwischen uns. Er schien noch zu überlegen, ob er es mir wirklich erzählen sollte oder nicht. Doch ich konnte warten. Wir hatten den ganzen Abend Zeit. Nach einiger Zeit, atmete er wieder tief durch und umarmte mich noch fester, als zuvor schon.

»Nun ja... Es fing alles lange bevor du hierhergezogen bist, an. Ich war sehr anhänglich und manchmal sogar auch eifersüchtig auf ihn. Er hatte viele Freunde und seine Noten waren immer viel besser als meine. Es hieß immer "Itachi hier, Itachi da". Selbst meine Eltern waren sehr vernarrt in ihn. Ich war immer nur das fünfte Rad am Wagen. Mehr nicht. Natürlich habe ich alles gegeben um so zu werden wie er, doch es hatte nie geklappt...«

Er machte eine kleine Pause worauf ich ihm über die Wange streichelte und wartete, bis er weiter sprach.

»Er hatte sich nie für mich interessiert und mir gegenüber angegeben, in dem er mich immer nur überheblich angrinste. Er war nie wie ein richtiger Bruder, für mich da gewesen. Aber ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben und versucht, etwas mit ihm zu unternehmen. Doch er scherte sich einen Dreck um mich. Sogar für meine Eltern interessierte er sich nicht, die andauernd für ihn da waren! Immer waren sie für ihn da! Als wir, zum Beispiel, unsere Zeugnisse bekamen, wollte ich Ihnen meine Noten zeigen, doch sie interessierten sich ja nur für Itachi... Wie auch immer. Eine Woche nach unserem 11. Geburtstag meldete sich mein jüngerer Onkel, Izuna und meinte, das er nach Amerika ziehen würde. Er hatte zwei Söhne namens Shisui und Obito. Zwei wirklich nette Jungs, die ein paar Jahre älter als ich und das genaue Gegenteil, von meinem Bruder sind. Sie sind viel, viel sympathischer und mitfühlender. Itachi interessierte sich mehr für Shisui, als das er ihn gehen lassen konnte. Für ihn war Shisui sein "richtiger" Bruder. Natürlich waren meine Eltern sofort dagegen. Doch Itachi ließ nicht locker. Er tat alles dafür, das er mit ihnen mitgehen konnte. Noch nie hatte ich gesehen, das er sich so sehr für jemanden interessierte. Immerhin gingen wir ihm ja sonst wo vorbei. Er ging mit Ihnen und ich hasste ihn dafür. Erst wurde ich nie bemerkt. Dann verlor ich meinen Bruder, der sowieso nichts für mich übrig hatte und auf einmal verlor ich auch meine Eltern. Sie waren wirklich traurig darüber, das er nicht bei uns bleiben wollte, worauf meine Eltern sich nur noch auf Geschäftsreisen befanden. Ich war wie heiße Luft für sie! Die einzige, die sich je ihre Fehler eingestanden und sich bei mir entschuldigt hat, ist meine Mutter. Durch Itachi verlor ich, von jetzt auf gleich, alles was mir wichtig war. Ich fühlte mich einsam, zurückgelassen und Wertlos. Ich war so unendlich glücklich, als du zu uns gekommen bist. Am Anfang war ich natürlich misstrauisch. Doch du warst so anders, als die anderen. Obwohl ich immer so kalt zu dir war, hast du mich nie mit gleichgültigen Augen angesehen. Du hast immer gelächelt. Hast versucht, das Gute in mir zu sehen. Das ist es, was dich so einzigartig in meinen Augen gemacht hat. Ich wollte schon immer so jemanden wie dich um mich haben. Jemanden, der sich sorgen um mich macht, sich um mich kümmert und mich nicht so behandelt, als wäre ich nicht da.«
 

Er verstummte nun ganz und sah hinunter, worauf ich mich gegen ihn schmiss und mit ihm zu Bett stürzte. Jetzt wusste ich, warum er so große Angst vor neuen Bindungen gehabt hat. Deswegen hatte er am Anfang so große Angst gehabt, das er sich an mich gewöhnen könnte. Er wollte nicht wieder so schmerzhaft verletzt werden, in dem ich ihn verließ. Seine eigenen Eltern... Hatten ihn so behandelt, als würde er nicht existieren. Das war so schrecklich... Früher habe ich mich immer gefragt, wer Sasuke-kun ist. Warum er anderen gegenüber immer so distanziert und kalt ist. Es muss einfach schrecklich sein, diese Einsamkeit. Ich schmiegte mich an seine Brust und umarmte ihn ganz fest. Ich legte sowohl meine Arme, wie auch meine Beine fest um seinen muskulösen Körper. Sofort erwiderte er meine Umarmung und drückte mir einen liebevollen, langen Kuss auf die Lippen. Ich musste schmunzeln und erwiderte den Kuss, ohne auch nur eine Sekunde zu zögern. Langsam machte ich meine Augen zu und genoss den Moment. Deswegen war er mir gegenüber immer so anders, als Männer es normalerweise sein würden. Er war wie ein kleines Kind, das Angst vor der Einsamkeit hatte. Er wollte mich immer bei sich, meine Nähe, mit mir etwas unternehmen, mich umarmen. Er wollte einfach nur die Sicherheit fühlen das ich noch da war und nicht schon über alle Berge... Deswegen war er mir gegenüber immer so dermaßen possessiv und wurde schnell eifersüchtig. Ich bin die erste Person, die sich für ihn entschieden hat. Die ihn nicht von sich weggedrückt und an sich gelassen hat. Er suchte liebe. Mehr nicht. Er war so glücklich, endlich jemanden um sich zu haben. Das jemand endlich seine Gefühle erwiderte. Glücksgefühle machten sich in mir breit. Ich war so glücklich, das ich so eine große Rolle in seinem Leben spielte. Tränen rannten über meine Wangen. Ich konnte sie nicht mehr stoppen. Ich war so unheimlich glücklich. Alles ergab endlich einen Sinn. Alles hatte einen tiefen Grund gehabt. Von Anfang an. Seine possessive Seite, Eifersucht, seine unglaublich starke liebe, seine Angst zu verlieren, seine früheren schlechten Angewohnheiten, der Grund warum er immer so viel für mich tat und keine Gegenleistungen erwartete... Einfach alles.
 

Sasuke-kun wechselte unsere Position und ließ sich auf mir nieder, während ich ihn noch immer, wie ein Klammeraffe umarmte. Unser Kuss wurde immer verlangender. Leise seufzte ich in den Kuss hinein. Er knabberte an meiner Unterlippe worauf ich keuchend meine Lippen einen Spalt öffnete. Er fasste mir an meine Wangen und wischte mir mit seinen Daumen die Tränen weg, während unsere Zungen sich berührten. Liebevoll umkreiste seine Zunge die meine. Nach einer weile drückte er seinen Mund schließlich gierig an meinen und führte mit mir, einen atemberaubenden Zungenkuss. Ich fühlte ein kribbeln in meinem ganzen Körper. Meine Lippen waren von seinen verlangenden und innigen küssen schon ganz angeschwollen. Schwer nach Luft ringend, lösten wir uns schließlich voneinander und sahen uns tief in die Augen. Lächelnd legte ich meine Hand, an seine warme Wange und strich sanft hinüber. Ich musste wahrscheinlich genau so aussehen. Doch seine Wangen wurden augenblicklich noch röter, worauf ich sofort auflachte. Sein Magen hatte sich plötzlich auf uns aufmerksam gemacht. Nie hätte ich gedacht, das sein Magen so laut knurren konnte.

»Da hat jemand aber mächtigen Hunger.«

Kam es kichernd von mir, worauf er verlegen seinen Blick abwandte. Es wunderte mich aber nicht wirklich das er solchen Hunger hatte. Heute morgen konnte er nicht frühstücken, weil wir sonst zu spät gekommen wären und in den Pausen war er immer bei mir in der Klasse gewesen. Nach der Schule schien er auch nichts gegessen zu haben, sonst würde sein Magen sich ja jetzt nicht so beschweren.

»Dann wollen wir dir mal etwas leckeres zu essen zaubern.«

Meinte ich kichernd, worauf wir uns aufsetzten. Ihm noch einen kleinen Küsschen gebend, stand ich auf. Sofort tat er es mir gleich und blieb dicht bei mir. Es war zwar schon nach zwanzig Uhr und normalerweise aß er nie nach dieser Uhrzeit, aber heute würden wir mal ne Ausnahme machen. Er hatte genug gehungert. In der Küche suchte ich gleich nach den passenden Lebensmitteln und fand auch sogleich alles, was ich brauchte. Jeder weis, wie sehr mein geliebter Tomaten isst. Also warum mach ich ihm dann nicht eine Gemüse Pfanne und haue ein paar Tomaten mehr hinein. Kartoffeln, Tomaten, ein paar Pilze, zwei Eier oben drauf und noch ein paar Sachen mehr. Währenddessen war er so lieb und half mir beim Gemüse schneiden. Während ich das Essen schließlich in die Pfanne gab, deckte er schon den Tisch. Ich musste wieder kichern, als sich sein Magen ein zweites Mal beschwerte.

»Sag deinem Magen Bescheid, dass das Essen in fünf Minuten, auf dem Tisch steht.«

»Nachricht angekommen.«

Wieder lachte ich. Ich packte einen Deckel, auf die Pfanne und wartete. Plötzlich kam Sasuke-kun zu mir und hielt mich am Handgelenk, ehe er mich zu sich, in die Arme zog:

»Danke, Sakura.«

»Ähm... Bitte? Verhungern lasse ich dich bestimmt nicht.«

Er errötete:

»Nicht deswegen... Weil... Du mir zugehört hast und immer für mich da bist, obwohl ich dich sogar verletzt habe.«

Er fasste wehmütig an meinen Hals. Ein kleines Lächeln stahl sich auf meine Lippen.

»Dummkopf. Ich sagte doch das ich keine Schmerzen habe. Egal wie wütend du auch warst, du hast mich nicht grob behandelt. Ehrlich gesagt hat es mir sogar gefallen, auch wenn ich eher um dich besorgt war.«

Den letzten Satz murmelte ich mit leicht geröteten Wangen.

»Da bin ich aber beruhigt... Ich liebe dich so sehr.«

Flüsterte er.

»Ich liebe dich auch so sehr, Sasuke-kun!«

»Wie sehr?«

»So sehr, das ich es nicht in Worte fassen kann. Es gibt keinen ausmaß für meine Gefühle. Sie sind unendlich.«

Ich hörte ein glückliches schnauben, an meinem Ohr. Ich löste mich nun aus der Umarmung und sah nach dem Essen. Fertig. Summend füllte ich uns unser Essen auf die Teller und setzte mich mit ihm an den Tisch. Wir hatten Spaß dabei, uns gegenseitig das Gemüse in den Mund zu schieben und lachten viel. Ich dachte erst, Schlüssel gehört zu haben. So, als wäre jemand gekommen. Jedoch kümmerte ich mich wenig drum und aß mit meinem Freund, friedlich weiter. Er hielt mir gerade ein Stück Kartoffel entgegen, als plötzlich Mikoto's Stimme ertönte.

»Sasuke!!!«

Sie hörte sich nicht wirklich erfreut an und an seinem Gesichtsausdruck konnte ich auch schon erkennen, das wirklich was los war. Fragen sah ich ihn an, worauf er schwer seufzte und auf mich zeigte. Nein... Sie wusste davon? Aber woher? Hatte er ihr etwa davon erzählt? Aus Reflex sahen wir beide zur Küchentür, als Mikoto plötzlich hereingeplatzt kam. Sofort lief sie auf mich zu und sah sich meinen Körper an. Sie war so geschockt, als sie die ganzen Flecken sah, obwohl es ganz normale Knutschflecke waren. Entgeistert sah sie zu Sasuke-kun, der seinen Kopf gesenkt hielt:

»Wie konntest du nur?!«

Sie hob ihre Hand und war kurz davor gewesen, ihn zu hauen. Nein! Sie hatte ihn noch nie geschlagen! Sie sollte es auch jetzt nicht tun! Schnell fasste ich an ihren Arm und hielt sie auf. Sasuke-kun hatte seine Augen zugepresst und nur so darauf gewartet das sie zuschlug. Vielleicht dachte er es, aber ich fand, das er dies nicht verdient hat. Ich will nicht das er automatisch denkt das er es verdient und ich möchte nicht mehr mit ansehen wie er als das schwarze Schaf der Familie angesehen wird. Dinge sind jetzt anders und so sollte es auch bleiben.

»Sakura-Chan?«

Kam es überrascht von seiner Mutter, worauf auch er zu mir aufschaute.

»Bitte... Bitte nicht!«

Mit geweiteten Augen sahen mich die Beiden an. Mikoto senkte ihre Hand ganz langsam wieder:

»Wieso... Vergibst du ihm so einfach?«

»Ich liebe ihn. Mehr als alles andere. Und außerdem gibt es nichts weshalb ich ihm verzeihen bräuchte. Er hat nichts getan. Wenn ich es nicht gewollt hätte, hätte ich ihn angefleht aufzuhören, oder geweint. Deshalb verstehe ich ehrlich gesagt auch nicht einmal weshalb alle so über reagieren. Mir geht es gut. Mir fehlt nichts. Es war doch nur... ich meine, wir haben doch nur...«

Kam es lächelnd über meine Lippen, auch wenn ich bei meinen letzten Worten nicht umhin kam ein wenig zu erröten, ehe unsere Augen sich begegneten. Ich konnte die Worte “Liebe gemacht” dann doch nicht aussprechen. Auch auf seinen Wangen konnte ich leichte Röte erkennen, genau so wie die Erleichterung in seinen Augen, ehe er auf mich zu kam und mich umarmte. Er sollte nicht noch mehr Schmerz erfahren, er hatte schon genug davon. Ich weis, das es schwer werden würde, Itachi und Sasuke-kun wieder zu versöhnen, aber... Wer weis? Vielleicht würden sie sich ja doch irgendwann mal versöhnen und endlich eine richtige Familie werden. So, wie Sasuke-kun es früher immer gewollt hat.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich habe einiges an dem Part geändert weil es mir so nicht gefiel. Jetzt find ich’s jedenfalls besser haha
Hoffe ihr hattet Spaß beim lesen und das alle Fragezeichen aus euren Köpfen verschwunden sind XD
Auch diese Story hat nur noch einen Epilog und ist somit so gut wie zu Ende.
Genau deswegen, wollte ich meine Story "ihr Schiksal" dieses eine mal aussetzen lassen. Wenn "My personal Nurse" und diese Story ihren Epilog bekommen und beendet sind, widme ich mich ganz in Ruhe wieder "ihr Schiksal" :)
Ich freue mich schon auf eure Kommentare! Bis zum nächsten mal :3 Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Inara
2016-08-23T20:39:09+00:00 23.08.2016 22:39
Wie sich Sasu an Saku abreagiert hat war echt grenzwertig. Er hatte es verdient wenn sie ihn noch etwas länger hätte schmoren Lasten.
Es ist verständlich das er verletzt ist, vorallem wenn man bedenkt das seine Eltern ihn nicht beachtet haben.
Ob sich das wieder einrengt?
Von:  Cosplay-Girl91
2016-08-18T21:48:18+00:00 18.08.2016 23:48
Tolles Kapitel :)
Ein sehr schwerwiegendes Kapitel, durch die Vergangenheit von Sasuke.
Schön das Sakura ihm verziehen hat... ich hätte es nicht getan.
Schade das sie nun bald endet!
Mach weiter so.
Lg
Von:  Lilly_Lu_Dragneel
2016-08-18T13:27:07+00:00 18.08.2016 15:27
Schönes Kapitel :)
die vergangenheit von sasu ist aber nichtsfür schwache nerven, armes kerlchen.
bin mal gespannt wie es weiter geht:)

Lg lilly
Antwort von:  dragonfighter
18.08.2016 15:31
Das freut mich :3
Ja, das stimmt... :/
:)
Von:  Stevy
2016-08-18T10:50:39+00:00 18.08.2016 12:50
Hach immer nur Drama 🤗
Schön endlich ein neues kappi, und diesmal gibt es sogar haufenweise Hintergrundwissen 😀
Ist dir gut gelungen die Gefühle und das warum und wieso wieder zu geben 😀
Oje ich glaub ja nicht das sakura es schafft das die zwei Brüder sich wieder versöhnen. Denn das itashi das gemacht hat, damit seine Eltern sasuke beachten, daß ist ja nach hinten los gegangen. Da bin ich mal gespannt. 😘


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