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Yu-Gi-Oh! The Last Asylum

von

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Turn 100 - Face To Face

Turn 100 – Face To Face

 

 

Kali wartete nun schon eine ganze Weile. Die Dunkelheit störte sie nicht, wie sie in einem Kellergewölbe an einen Pfeiler gelehnt stand und die Arme verschränkt hielt. Was sie störte war die junge Frau, die weiter voraus auf der Seite lag und -einfach- nicht aufwachen wollte.

„Tch. Wie lange soll das noch dauern“, murrte die Dämonengöttin in schwarzer Kutte, die seither ihr Gesicht hinter einer weißen Porzellanmaske verbarg.

Um sie und Anya herum war ein Quadrat mit weißer Kreide gezeichnet. Es endete etwa zwei Meter vor den Füßen des Dämonenjägers Matt, der an dem anderen Pfeiler im Raum angelehnt saß. Die Hände waren ihm auf den Rücken gebunden, sein Oberkörper mit einem einfachen Seil fixiert. Auch er ließ den Kopf hängen und döste scheinbar unbekümmert. Armer Kerl, sie hatte fast Mitleid mit ihm.

 

Hatte sie es etwa übertrieben, fragte sich Kali. Wobei sie zugegeben lediglich für den Dornröschenschlaf der dämlichen Ziege verantwortlich war. Matt Summers war durch seinen enormen Kräfteverbrauch zusammengebrochen.

„Ernsthaft. Wer hätte gedacht, dass er wieder einen Pakt mit einem Immateriellen eingeht? Wirklich bescheuert“, murmelte Kali vor sich hin. Es war überraschend zu sehen gewesen, dass er denselben Fehler wieder begangen hatte. Aber das ging sie im Grunde genommen nichts an.

Seine einzige Aufgabe bestand darin zuzuhören. Dazu musste er jedoch auch aufwachen.

Kali sah wieder zu Anya. Dieses Sprichwort, dass Unkraut nicht verging, traf auf sie wahrhaftig zu.

„Wie kannst du immer noch leben?“, murmelte die Kuttenträgerin unzufrieden.

 

Du hast -was- gemacht!?“

„Das Flugzeug hochgejagt.“ Zachariah zuckte mit den Schultern. „Einfach so.“

Unangenehm berührt rieb sich der blonde, groß gewachsene Mann den Hinterkopf. Er stand in demselben, weißen Mantel plus Basecap vor Kali, mit dem er auf dem Flughafen von Ephemeria City aufgekreuzt war.

Beide standen sich im endlosen Weißen Raum von Gardenia gegenüber. Jede golden umrandete Kachel, ob von der Decke oder am Boden, glich all den anderen. Ein Raum, in dem die Zeit anders verlief als in der Außenwelt. Wer hier nur eine Stunde verbrachte, verpasste dort draußen mehr als einen ganzen Tag. Kali begriff bis heute nicht, wie ihre Lehrmeisterin diesen Ort geschaffen hatte.

Und noch viel weniger begriff sie, wie Anya Bauer von hier hatte entkommen können … und wie dieser Vollidiot Zachariah ein ganzes Flugzeug in die Luft jagen konnte.

„Bist du dir im Klaren darüber was du angestellt hast!?“, fauchte Kali jenen voller Schrecken an. „Da waren Unschuldige in dem Flugzeug. D-die sind alle tot!“

„Ich hab's für dich getan, schätz' ich“, murmelte Zach und sah betreten zur Seite, „irgendeiner musste ja mal 'nen Schlussstrich ziehen.“

„Aber doch nicht so! An deinen Händen klebt Blut!“

„Und an deinen nicht, wenn du sie umbringst?“, konterte er halbherzig.

„Das ist etwas anderes!“ Kali wich von ihm zurück. „Zach … du bist zu einem Mörder geworden. W-wieso!? Das ist alles meine Schuld!“

Der ältere Bruder von Anya Bauer sah sie gleichgültig an. „Damit kann ich leben, wenn diese verdammte Pest endlich das Zeitliche gesegnet hat. Weder du, ich, ja selbst Lady Gardenia konnten sie mit herkömmlichen Mitteln aufhalten.“

„Ist dir das alles egal!? Die werden dich dafür einbuchten!“, fauchte Kali weiter aufgebracht. „Ich wollte nicht, dass so etwas geschieht!“

„Dann hättest du besser darauf achten sollen, was du dir wünscht.“

Mit diesen Worten drehte Zachariah sich um und verschwand einfach. Und Kali stieß kurz darauf einen verzweifelten Wutschrei aus.

 

Als sie merkte, wie fest sie ihre rechte Faust ballte, schreckte die Frau auf. Das Gespräch lag bereits einige Tage zurück und dennoch war sie immer noch erschrocken von Zachariahs Skrupellosigkeit. So etwas hätte sie ihm nie zugetraut. Und doch zeigten sich darin die Verbindungen zu Nick Harper alias Eli Bauer. Jemand, vor dem sie sich besonders in Acht nehmen musste. Aber Gardenia hatte ihr versichert, dass er im Moment mit anderen Dingen beschäftigt war.

Einen Tag. Mehr würde sie nicht brauchen. Danach würde alles in Ordnung kommen.

 

„Ugh!“ Anya rollte sich auf den Rücken und fasste sich an den Hinterkopf. „Was zum Geier …“

Langsam hob sie ihren Oberkörper an und blinzelte. Gerade mal eine Lampe sorgte für ein wenig Licht, sodass ihre Augen sich erst an die dunkle Umgebung gewöhnen mussten.

„Endlich wach?“, wurde sie da schon von Kali angefahren. „Wurde auch Zeit!“

Sofort waren all ihre Sinne geschärft. Anya sprang auf und sah sich auf ein paar Metern dem Miststück entgegen, das seelenruhig an einen Pfeiler lehnte.

„Du warst das! Hmpf! Hätte ich mir denken können.“ Anya rieb sich die schmerzende Stelle an ihrem Kopf noch einmal. „Na, ist das Racheplan #129? Was steht diesmal auf dem Programm?“

„Das Übliche.“ Demonstrativ hob Kali ihren Arm, an dem die inaktive, eingefahrene V-Duel Disk hing, die Isfanel einst im Turm von Neo Babylon getragen hatte.
 

Anya aber beschäftigte längst etwas anderes. Wo war Summers?

Sie drehte sich um und entdeckte ihn an dem anderen Pfeiler gelehnt sitzen. Gefesselt und bewusstlos. „Shit …“

Sie wollte zu ihm, doch stieß mitten im Laufen gegen eine unsichtbare Barriere.

„Das wird nichts. Nur damit du es weißt, wir stecken in einer Domäne, in der Ätherbewegungen stark verlangsamt sind.“ Kali stieß sich ab. „In diesem kleinen Käfig funktionieren keine Zaubertricks wie deine Artefakte. Oder was auch immer du inzwischen sonst noch so drauf hast.“

„Levrier?“, wirbelte Anya sich zu ihr um.

 

Ich bin hier. Aber ich sehe nichts. Anscheinend wirkt sich dieses Feld auch auf mich aus.

 

„Immerhin. Dieser Levrier-muss-ins-Gefängnis-und-darf-nicht-über-Los-Trick wird auf Dauer auch etwas langweilig.“ Die Blonde zuckte mit den Schultern. „Also, Kali, war das hier geplant?“

„Vorbereitet. Dass ihr beide euch bekriegt kam unerwartet, aber gelegen.“

„Wo ist der Flohpelz?“, wollte Anya mit düsterer Stimmlage wissen.

Kali lachte. „Spielt draußen irgendwo. Vielleicht mit Zach, vielleicht ohne ihn, wer weiß. Er ist nicht eingeladen und wird uns bestimmt nicht finden, soviel kann ich dir versichern.“

„Und verrätst du wenigstens, -wo- wir hier sind?“

„Nein.“

Anya zog die Stirn kraus. Schade, vielleicht wäre diese Info ja bei -irgendwem- angekommen. Andererseits wusste Kali, mit wem ihr Objekt der rachlustigen Begierde hausierte, entsprechend hatte sie sicher auch Vorkehrungen getroffen, um unliebsame Zuschauer abzuwehren. Wobei es vermutlich eher Gardenia war, die dafür sorgte, denn Kali war eigentlich nur eins: lahm.

„Wo ist Mutti?“, fragte Anya gallig. „Guckt sie auch zu?“

„Wenn du Lady Gardenia meinst, nein, sie hat andere Dinge, um die sie sich kümmern muss. Aber genug mit dem Gerede“, raunte Kali zornig und aktivierte ihre Duel Disk, „Duell!“

„Ja, was auch immer“, zischte Anya abweisend, sah über ihre Schulter und tat es ihr schließlich gleich.

 

[Anya: 4000LP / Kali: 4000LP]
 

Matt war noch immer bewusstlos. Hoffentlich wachte dieser Trottel bald auf, denn so ungern sie es auch zugab, brauchte sie seine Hilfe. Und die seines Immateriellen. Zumal es verdächtig war, dass Kali Summers bewusst außerhalb des Käfigs platziert hatte. Hieß das, dass es auch keine Möglichkeit gab, in ihn einzudringen? Ähnlich des Weißen Raums?
 

„Schluss mit den Tagträumen. Oder willst du gleich aufgeben?“, triezte ihre Erzfeindin sie bitterböse und nahm eine Karte aus ihrem Startblatt. „Ich beginne!“

Sofort legte sie das Monster auf einen der Flügel ihrer roten V-Duel Disk. „Erscheine, [Celestial Gear – Synthetic Albatross]!“

In dem Moment geschah etwas, mit dem Anya nicht gerechnet hatte. Der Käfig weitete sich in alle Himmelsrichtungen aus, die Decke schoss meterweit nach oben. Fast so, als wäre der Raum gewachsen – oder sie geschrumpft. Es ergab Sinn, als sie die Lichtpunkte über Kali sah, zwischen denen sich Linien bildeten, die wiederum den Mechavogel mit dem langen, hakenartigen Schnabel zeichneten. Diese Schrotthaufen waren einfach zu groß, um damit ein Duell in einem so engen Umfeld auszutragen. Durch eine rötliche Barriere konnte man teilweise die Zahnräder und Spulen im Inneren des Vogels sehen.

 

Celestial Gear – Synthetic Albatross [ATK/500 DEF/0 (4)]

 

„Eine Karte verdeckt, Zug beendet“, zischte Kali gallig und ließ die Falle zu ihren Füßen erscheinen.

 

Anya zog eine Karte auf und zeigte sich ebenfalls von ihrer schlechtesten Seite. „Wieder dieser alte Kram? Fällt dir nichts Neues ein?“

Ihre Widersacherin verschränkte schweigend die Arme. Hinter ihrer Maske musste sie sich so sicher fühlen, dachte die Blonde zornig. Die blöde Schnepfe sollte bloß nicht so überheblich sein, das hat ihr letztes Mal schon beinahe wortwörtlich das Genick gebrochen.

Trotzdem wusste Anya auch, dass sie die Celestial Gears auf keinen Fall unterschätzen durfte. Sei es, weil sie via Rückbeschwörung stärker als zuvor wiederkehren konnten oder weil sie sämtliche Beschwörungsarten abdeckten. Alle bis auf eine …

Grinsend nahm das Mädchen zwei ihrer Handkarten aus dem Blatt. „Ich aktiviere [Gem-Knight Tiger's Eye] mit dem Pendelbereich 2 und [Gem-Tiger] mit dem Pendelbereich 8! Pendulum Scales set!“

Links und rechts neben dem Mädchen schossen zwei hellblaue Lichtsäulen aus dem Boden. In einer befand sich ein Ritter in schwarz-gelb-gestreifter Rüstung, welcher eine Peitsche schwang und dessen dreieckiger Helm Ähnlichkeit mit einem Tigerkopf hatte. Auf der anderen Seite stieg ein ebensolches Tier von weißer Farbe empor, dessen Rückgrat mit Diamanten besetzt war.

 

<2> Anyas Pendelbereich <8>

 

„Heh“, grinste Anya finster, „mal sehen, was du dazu sagst! Schwinge bis in alle Ewigkeit, Pendulum!“

Über ihr öffnete sich das bunte Pendelportal, wie jeher umgeben von unzähligen Lichtellipsen. „Von meiner Hand die Gem-Knights Garnet, Tourmaline, Sapphire und Crystal! Pendulum Summon!“

Nacheinander schossen vier rote Lichtstrahlen aus dem Boden und schlugen vor ihr ein. Es erhoben sich ein Ritter in bronzener Rüstung, der mit Flammen spielte, ein goldener, der elektrische Ladungen zwischen seinen Händen austauschte, ein hellblauer in Hocke, der vor sich eine Eisbarriere erschuf sowie nicht zuletzt ein weißer Held, der seine Hände in die Hüften stemmte. An seinen Schultern befanden sich die namensgebenden Kristalle.

 

Gem-Knight Garnet [ATK/1900 DEF/0 (4)]

Gem-Knight Tourmaline [ATK/1600 DEF/1800 (4)]

Gem-Knight Sapphire [ATK/0 DEF/2100 (4)]

Gem-Knight Crystal [ATK/2450 DEF/1950 (7)]

 

Kali schnalzte mit der Zunge. „Die Basisritter, alle auf einem Haufen. Nett … beinahe.“

„Mehr als genug, um dich mit einem One Turn-Kill umhauen“, konterte Anya grimmig, „und denk erst gar nicht dran, der Effekt deines Albatross' könne dich schützen. Ich weiß, dass du keinen Kampfschaden erleidest, wenn ein Monster mit ihm kämpft.“

Aber das war kein Problem, selbst damit würde sie sich nicht verteidigen können. Ohne verbliebene Handkarten streckte Anya den Arm aus. „Los Tourmaline, Zeit für eine schockierende Wendung!“

Der goldene Ritter streckte seine Hände weit auseinander und ließ einen Bogen aus Blitzen zwischen ihnen erscheinen, welchen er dann wieder zusammenpresste und in Form einer ganzen Salve aus Blitzkugeln auf den Mechavogel schleuderte. Jener wurde getroffen und explodierte lautstark über Kali. Trümmer fielen hinab, wobei jene sich kurz über ihr zu einer einzelnen Karte zusammenzogen, die sich die Maskierte schnappte. „Teh. Du kennst das inzwischen. Celestial Gears kehren einmalig in mein Blatt zurück, wenn sie zerstört werden.“

„Als ob dir das jetzt noch irgendwie hilft!“, keifte Anya und schwang den ausgestreckten Arm aus. Das hier war schneller vorbei als es angefangen hatte. „Vereint eure Kräfte, Garnet und Crystal! Clear Burning Punishment!“

Crystal schlug seine Faust in den Boden, wodurch sich eine Schneise bildete. In jene spie der Granatritter mit seinen Händen eine dünne Flamme. Der Spalt brach flammend auf und zischte auf Kali zu, wobei immer mehr spitze, kristallene Dornen aus ihm schossen.

„Als ob! Falle, [Scrap Gear]!“ Die purpurn umrandete Karte mit einem Unendlichkeitssymbol in der rechten, oberen Ecke fuhr vor ihr hoch. Das darauf abgebildete, halb verrostete und stark beschädigte Zahnrad schoss aus der Karte und bildete eine unüberwindbare Mauer vor der Kuttenträgerin, welche den kombinierten Angriff mühelos abfing.

Anya reckte den Kopf zur Seite. „Tch! Wäre ja auch zu schön gewesen.“

„Denk nicht, dass du nochmal so leichtes Spiel mit mir haben wirst! [Scrap Gear] schützt mich vor sämtlichen Schäden, die du mir zufügen willst, solange ich ein bereits zerstörtes Celestial Gear auf meiner Hand halte“, demonstrativ und böse kichernd zeigte Kali die Karte ihres [Celestial Gear – Synthetic Albatross] vor. „Allerdings wird die Falle nach drei Runden automatisch zerstört.“

„Was auch immer. Zug beendet“, schnarrte Anya verstimmt.

 

„Urgh. Uh.“

Anya wirbelte erstaunt um, als sie das Stöhnen hinter sich vernahm. Dabei spürte sie ein Ziehen an ihrem Bein, was sie jedoch in dem Moment ignorierte. Der festgebundene Dämonenjäger regte sich, hob langsam den Kopf an und öffnete die Augen. „Au. Huh?“

„Summers!“, rief Anya seinen Nachnamen und sah auf. „Na endlich!“

„W-was ist …?“ Er sah an sich herab und stieß einen Schrei aus. „Ah! Verdammt! Wieso bin ich festgebunden!?“

„Guten Morgen, Dornröschen“, ätzte seine Freundin mürrisch.

„Sag' nicht! Du traust mir nicht?“ Der Schwarzhaarige sah sie verständnislos an. „Du denkst wohl, ich bin immer noch-!“

Zu seinem Erstaunen schüttelte Anya den Kopf. „Das war nicht ich, Schwachkopf. Die da hat dich festgebunden!“

Sein Blick folgte dem ausgestreckten Finger und landete bei der maskierten Kuttenträgerin, die schweigend auf der anderen Seite des unsichtbaren Käfigs stand. Erst jetzt fiel Matt auf, dass Anyas rechter Fuß angekettet war. „Moment! Ist das Kali!?“

„Bingo! Würdest du dich jetzt gefälligst befreien? Mit deinem Immateriellen sollte das doch kein Problem sein, oder?“ Aber als das Mädchen seinen irritierten Blick bemerkte, sah es an sich hinab – von ihrem Fuß hing eine Eisenkette hinab, die im Boden verschwand. Sie wandte sich wenig beeindruckt an Kali. „Ernsthaft? Ist das noch so'n Trick?“

Die nickte. „Du wirst nicht nochmal abhauen.“

Anya schüttelte den Kopf, sah über die Schulter. „Sicher, was auch immer. Summers, hör auf zu trödeln!“

„Hör auf, mich herumzukommandieren …“ Trotzdem begann der sofort damit, sich hin und her zu bewegen, als wolle er die Seile einfach absprengen.

„Das würde ich an deiner Stelle erstmal lassen“, fuhr die selbsternannte Dämonengöttin dazwischen. „Nicht, dass es etwas ändert, wenn du dich befreien würdest. Aber ich möchte, dass du hier bleibst.“

Anya wirbelte zu ihrer geschworenen Feindin um. „Er hat damit nichts zu tun!“

„Und ob er das hat.“

„Ich verstehe nicht“, murmelte Matt zögerlich und ließ von seinem Versuch, die Fesseln zu lösen, wieder ab. „Wir sind uns noch nie persönlich begegnet, Kali.“

 

Die zog es vor, gar nichts mehr zu sagen, sondern lediglich geheimnisvoll zu zischen. Der Dämonenjäger überlegte, ob er nicht doch versuchen sollte, sich loszureißen. Doch er spürte etwas, eine zweite Barriere die diesen Ort umgab. Sie war mächtig genug um als Bannkreis durchzugehen. Zweifellos wollte Kali mit aller Macht verhindern, dass Anya von hier entkam – oder jemand anderes in ihre Domäne eindrang.

Aber was hatte er dann hier verloren?
 

Na na, wer denkt denn ans Weglaufen? Sei doch froh, dass du hierfür keinen Eintritt zahlen musst!

 

Matt verzog seine Augen zu Schlitzen, als er Thoras' Stimme in seinem Kopf vernahm. „Das ist kein Spiel! Die wollen sich umbringen!“
 

Ja! Lustig! Wieso filmst du sie nicht dabei? Bestimmt sind sie darin besser als -du-!

 

„Halt die Klappe!“, raunte der junge Mann sauer. „Wegen dir sind wir erst in diese Lage geraten! Hättest du mich nicht warnen können, dass jemand wie Kali in der Nähe ist?“
 

Wie hätte ich das machen sollen? Die Kleine hat euch aus einer anderen Dimension heraus beobachtet und ist erst aus ihrer Höhle gekrochen, als du schon KO gegangen bist. Schon vergessen? Du bist der Loser von uns beiden, nicht ich!

 

Anya beobachtete, wie sich Matt mit seinem Immateriellen stritt. Witzig, das mal aus den Augen eines Unbeteiligten zu sehen. Und es bestätigte sie darin, dass diese Wesen insgeheim die 11. Plage für die Menschheit waren.

„Ich bin hier“, erinnerte sie Kali fordernd an diese unliebsame Tatsache.

„Yeah, klar.“ Ihr auserkorenes Opfer drehte sich wieder zu ihr um. „Wird dir das nicht langsam langweilig? Immer wieder dieselbe Masche? Was machst du, wenn ich wieder entkomme? Entführst du dann Zanthe, um mich wieder in eine Falle zu locken?“

Hoffentlich war der inzwischen mit ihrem dämlichen Bruder fertig! Aber nutzlos wie er war, jagte er wahrscheinlich längst irgendwelchen Kerlen nach, während sie hier mal wieder die Drecksarbeit erledigen musste.

„Zach sollte inzwischen kurzen Prozess mit deinem Kumpel gemacht haben. Ich kann nicht riskieren, dass einer wie er sich hier einmischt.“

Aber Summers ließ sie praktisch unbewacht und im vollen Besitz seiner Kräfte rumsitzen? Was stimme denn mit der nicht, fragte Anya sich und hoffte dabei, dass der Werwolf nicht so blöd war, sich von ihrem Bruder an der Nase herumführen zu lassen.

„Ich bin sogar aus eurem Weißen Raum entkommen. I-“

In dem Moment fuhr ein stechender Schmerz durch Anyas ganzen Körper. Aber er war nicht wie der, der sie regelmäßig heimsuchte. Das war ein Stromstoß gewesen! „Argh!“

„Und wir haben daraus gelernt. Jetzt hör' auf, Zeit zu schinden, sonst kriegst du gleich noch eine Ladung“, zischte Kali böse. In der Hand hielt sie eine Fernbedienung, mit der sie scheinbar die Fessel kontrollieren konnte.

 

„Wie billig“, murmelte Anya, als Kali nach ihrem Deck griff und schwungvoll zog. „Mich kriegst du nicht klein, egal was du dir einfallen lässt!“

„Das mit den Stromstößen war Zachs Idee.“ Kali zeigte eine Karte vor. „Ich aktiviere [Destructo Gear]! Sie verbannt eine andere Zauberkarte von meinem Deck.“

Anya schreckte zusammen. Das war diese blöde Kombo! Dieses Miststück entfernte damit [Banished Power Gear] aus dem Spiel, um ihre Monster im Kampf zu stärken. Verbannte Zauber- und Fallenkarten waren nahezu unantastbar, weshalb es im Nachhinein keine Möglichkeit gab, etwas dagegen zu unternehmen. „Shit!“

„Ich verbanne [Synthesis Gear]!“

„Huh!?“

Aus Kalis Deck stieg das holografische Bild einer grün umrandeten Karte auf, die auf dunklen Hintergrund vier auf den Betrachter zufliegende Zahnräder abbildete, die in weißer, schwarzer, violetter und blauer Aura aufleuchteten. Dann zersetzte der Zauber sich vor Anyas Augen.

 

Derweil grummelte Matt vor sich hin. „Was machen wir jetzt? Scheint nicht so, als ob wir die Barriere ohne Weiteres durchbrechen können.“

 

Wegrennen wäre eine Alternative. Ich kann den Bannkreis bestimmt knacken. Aber willst du ernsthaft die Show des Jahrhunderts verpassen?

 

„Ich kann Anya nicht alleine lassen. Nicht, solange wir uns nicht ausgesprochen haben.“ Aber helfen konnte er ihr momentan auch nicht, überlegte Matt. Vielleicht sollte er vorerst das tun, was Kali gesagt hatte und einfach zusehen? Nicht, dass die Anya am Ende mit weiteren Ladungen folterte, weil er nicht gehorchte – auch wenn ein Teil von ihm das durchaus hinnehmen würde.

„Verdammt! Was habe ich damit zu tun …“

 

„Ich aktiviere den Effekt von [Synthesis Gear]!“, rief Kali indes aus und streckte die Hand nach vorne aus. „Einmal pro Zug kann ich eine der vier Sonderbeschwörungen durchführen, indem ich genau zwei dazu passende Monster von meiner Hand verbanne!“

Kali zog ebenjene aus ihrem Blatt und zeigte sie vor. „Ich stimme meine Stufe 4-[Celestial Gear – Synthetic Owl] auf meinen Stufe 4-[Celestial Gear – Synthetic Woodpecker] ein!“

Anya keuchte erstaunt, als statt der Monster nur ein grüner Synchroring über Kali auftauchte. Einer, der an seinen Rändern gezackt wie ein Zahnrad war.

„Emerald wings cover innocent souls! Beware the beauty of the dancer! Synchro Summon!“ Nacheinander schossen acht grüne Lichtkugeln durch den Ring und verschmolzen zu einem grellen Blitz, der Anya blendete. „Soar, [Celestial Gear – Synthetic Armored Swallow]!“

Mit schrillem Geschrei flog jene aus dem Ring und sendete dabei eine grüne Sichel aus, die alle Monster von Anya auf einmal traf. Während die stehenden Ritter in die Knie sanken, zerbarst Sapphires Eisbarriere und er erhob sich.

 

Gem-Knight Garnet [ATK/1900 DEF/0 (4)]

Gem-Knight Tourmaline [ATK/1600 DEF/1800 (4)]

Gem-Knight Sapphire [ATK/0 DEF/2100 (4)]

Gem-Knight Crystal [ATK/2450 DEF/1950 (7)]

 

Das Mädchen blinzelte verdutzt. Der elegante, verhältnismäßig kleine Mechavogel landete vor Kali und legte die Schwingen an.

„Wird Swallow als Synchrobeschwörung gerufen, ändert sie die Position all deiner Monster. Und du kannst sie auch nicht mehr zurückwechseln“, erklärte die.

In dem Moment bemerkte auch Anya, dass die Gelenke ihrer Monster von kleinen, grünen Blitzen umgeben waren. Ihr Augenmerk legte sich wieder auf die Schwalbe. Jene war irgendwie anders als die anderen Schrotthaufen, die Kali in der Vergangenheit eingesetzt hatte. Die metallische Oberfläche war weiß gestrichen, die Schwingen mit grünen Streifen versehen und es gab nirgendwo einen Punkt, von dem man ins Innere hineinsehen konnte.

 

Celestial Gear – Synthetic Armored Swallow [ATK/2500 DEF/2000 (8)]

 

Sei vorsichtig, Anya Bauer. Auf den ersten Blick scheint sie dieselbe Strategie wie sonst zu benutzen, doch etwas stört mich.

 

„Also hast du es auch bemerkt, huh?“ Anya schloss die Augen und grinste, als sie Levriers Stimme vernommen hatte. „Was auch immer. Wir werden noch früh genug dahinterkommen.“
 

Unglücklicherweise verfügt deine neue Duel Disk über keinen Bildschirm, mit dem du ihre Karten prüfen könntest, nur über ein digitales Interface. Und ich bezweifle, dass sie Informationen zu ihren Karten abrufen kann.

 

Anya versuchte es umgehend, indem sie auf eine Taste an dem Apparat tippte und eine holografische Version des Spielplans aufrief, aber tatsächlich war Kalis Seite komplett leer. „Ich hoffe, du bist zufrieden damit, mal wieder Recht zu haben. Wie ich sagte: Was sie da plant sehen wir noch früh genug.“

„Sag mir nicht, dass euch -das- schon nervös macht“, stichelte Kali und streckte den Arm aus. „Los, Swallow! Greife [Gem-Knight Sapphire] an! Celestial Slicer Dance!“

Prompt hob die Mechaschwalbe vom Boden ab und begannen, sich in der Luft wie eine Tänzerin um die eigene Achse zu drehen. Dabei lösten sich zahlreiche, grüne Lichtsicheln von ihren Flügeln, die nacheinander auf den Eisritter zuschossen und ihn zielgenau zerteilten. Anya duckte sich unter den Klingen hinweg und wähnte sich bereits sicher, als ein mehrere Sekunden anhaltender Stromschlag sie kalt erwischte. „Ah!“

 

[Anya: 4000LP → 1500LP / Kali: 4000LP]

 

„Urgh!“ Anya kippte vorne über und konnte sich gerade so mit den Händen vom Boden abstützen.

Ihr ganzer Körper fühlte sich taub an. „Shit …“

„Vielleicht war die Idee mit den Stromschlägen doch nicht so dumm“, überlegte Kali laut und lachte auf, „hah, warum bin ich nicht auf sowas gekommen? Lass dir nicht zu viel Zeit mit dem Aufstehen, sonst muss ich 'nachhelfen'. Zug beendet!“

 

„Mir geht’s blendend“, knurrte Anya grimmig. Keuchend stieß sie sich ab und kam schwankend auf die angeketteten Füße. Ja, sie erinnerte sich noch gut daran, wie sehr Kali es genossen hatte, sie im Ephemeria Bridge Stadion auf den Knien zu sehen. Aber den Gefallen würde sie ihr nicht noch einmal tun! „Ich bin dran, Draw!“

Schwungvoll riss sie eine Karte von ihrem Deck und betrachtete sie aus den Augenwinkeln.

„Tja, du hast eine Kleinigkeit übersehen. Vielleicht kann ich meine Monster nicht mehr in den Angriffsmodus bringen, aber sehr wohl für eine Beschwörung verwenden!“ Anya streckte den Arm aus. „Ich errichte das Overlay Network!“

Vor ihr öffnete sich ein Schwarzes Loch. „Aus meinem Stufe 4-Garnet und meinem Stufe 4-Tourmaline wird ein Rang 4-Monster!“

Besagte Ritter verwandelten sich in zwei hellbraune Lichtstrahlen, die in den Wirbel gezogen wurden. „Xyz Summon! Du bist dran, Levrier! Erscheine, [Gem-Knight Pearl]!“

Elegant stieg der weiße Ritter aus dem Sog empor, nicht nur von zwei um ihn kreisenden Lichtkugeln, sondern auch sieben riesigen Perlen umgeben. Levrier öffnete seine blauen Augen und funkelte Kali berechnend an.

 

Gem-Knight Pearl [ATK/2600 DEF/1900 {4} OLU: 2]

 

„Du …“ Die Maskierte schien in jenem Moment ebenso intensiv zurück zu starren.

Von all dem bekam Anya allerdings nichts mit. Sie streckte den Arm kämpferisch aus. „Bist du bereit? Wehe wenn nicht! Los, zermalme ihren Vogel! Blessed Spheres of Purity!“
 

Wieso rufst du mich eigentlich nur aufs Feld, wenn wir gegen Gegner kämpfen, die mir gefährlich werden können? Du bist herzlos, Anya Bauer.

 

Die kümmerte das überhaupt nicht. „Hör auf zu jammern und mach endlich!“
 

Fein, fein. Hah!

 

Mit einem Stoß seiner Hand steuerte Levrier seine sieben Perlen und feuerte sie wie Geschosse auf den über Kali fliegenden Vogel ab. Nacheinander prallten sie auf das Metall, das nach dem sechsten Treffer schließlich nachgab. Die Schwalbe explodierte. Und als die letzte Perle direkt auf Kali zusteuerte, baute sich vor der wieder das abgewrackte Riesenzahnrad auf und wehrte sie sowie umherfliegende Trümmerteile ab.

„Kein Kampfschaden, schon vergessen?“ Kali schnalzte mit der Zunge. „Außerdem nutze ich den Effekt von [Synthesis Gear] und verbanne Swallow.“

Die am Boden verstreuten Überreste des Mechavogels lösten sich einfach auf.

„Huh!?“ Damit hatte Anya nicht gerechnet. Wollte Kali diese Biester denn nicht wiederverwenden?

 

Anscheinend nutzt sie eine andere Strategie als sonst. Ich frage mich, was sie vor hat.

 

„Weiß nicht, interessiert mich auch nicht. Noch nicht. Zug beendet!“

Damit war der zweite Zug nach der Aktivierung von [Scrap Gear] vorbei. Noch einmal und sie konnte wieder Schaden zufügen! Anya leckte sich die Lippen beim bloßen Gedanken daran.

Und in dem Moment spürte sie diese unterschwellige Ekstase, den Nervenkitzel, den sie nur bei besonders gefährlichen Kämpfen verspürte. Dieses Mal war es allerdings anders. Lag es an Kali? Es kam ihr fast so vor, als wären die beiden dazu bestimmt, erbitterte Feinde zu sein.

In gewisser Hinsicht … hatte sie dieser Begegnung entgegen gesehen. Und sich darauf gefreut. Nicht nur, weil sie Antworten wollte. Es machte ihr … Spaß.

„Tch, das ist doch bescheuert“, murmelte sie leise bei dem Gedanken.

 

„Hm!“ Kali beobachtete das grübelnde Mädchen einen Moment, ehe sie aufzog. „Ist es. Alles hier ist 'bescheuert'. Wir sollten gar nicht hier sein …“

„Und trotzdem sind wir es“, erwiderte Anya und sah auf.

„Hmpf!“ Die Kuttenträgerin nahm zwei Monsterkarten aus ihrer Hand. „Effekt von [Gear Synthesis] aktivieren. Ich verbanne [Celestial Gear – Synthetic Sparrow] und [Celestial Gear – Synthetic Stork] von meiner Hand und errichte das Overlay Network!“

Über dem Mädchen öffnete sich ein aufrecht stehendes Schwarzes Loch. „Aus meinen beiden Stufe 4-Zahnrädern wird ein Rang 4-Monster! Xyz Summon!“

Auch dieses Mal lief die Beschwörung nicht wie sonst ab. Es wurden keine Lichtstrahlen in den Sog gezogen. Stattdessen spie er den schwarzen Mechavogel direkt aus. „Steige empor, [Celestial Gear – Synthetic Armored Strix]!“

Der schwarze Kauz machte seinem Namen alle Ehre. Klein, aber gut gepanzert – um seine Augen zog sich ein grüner Streifen, gleich einer Augenbinde. Wie ein Jäger zog er um Anya seine Kreise.

 

Celestial Gear – Synthetic Armored Strix [ATK/1000 DEF/1000 {4} OLU: 0]

 

Keine Overlay Units?

 

„Anscheinend braucht der keine“, mutmaßte Anya grimmig.

„Blitzmerkerin“, kommentierte Kali gallig, „mir geht es um die Xyz-Beschwörung an sich! Denn Strix kann dadurch eines deiner Monster mit einer Stufe zerstören. Celestial Shade Hunting!“

Die Blonde verengte die Augen zu Schlitzen, als der Stahlvogel hinter ihr zum Sturzflug ansetzte. Dabei flimmerte er schwarz auf wie ein Schatten, krachte in den knienden [Gem-Knight Crystal], welcher sofort zersprang und löste dabei verzögert eine Schockwelle aus.

Anya nahm das ganze mit einem genervten Stöhnen hin. Da sie seine Position nicht hatte wechseln können, wäre er bestenfalls noch für andere Beschwörungen zu gebrauchen gewesen. Aber solange sie noch nicht genug Stufe 4-Monster im Friedhof aufbewahrte, würde sie [Angel Wing Dragon] eh nicht beschwören.

„Damit nicht genug. Die Stufe deines Monsters ist ausschlaggebend für den zweiten Teil des Effekts. Sieben! Das heißt, du kannst ab jetzt sieben Züge lang keine Monster der Stufe 7 oder höher als Spezialbeschwörung rufen.“ Kali lachte finster. „Damit sind fast all deine Fusionen und all deine Synchromonster vorübergehend versiegelt.“

„W-was!?“ Sieben metallische Federn flogen mit der Schockwelle auf Anyas Duel Disk zu und durchbohrten sie. „Shit!“
 

Das ist schlecht! Sieben Züge sind eine lange Zeit. Manche Duelle enden lange vor einer solchen Frist.

 

„Pah, als ob ich das nicht wüsste!“

„Fang doch an zu heulen“, giftete Kali, die nur noch ihren bisher ungenutzten, wiedergekehrten [Celestial Gear – Synthetic Albatross] auf der Hand hielt. „Ich bin erstmal durch!“

Eine der Federn löste sich auf, sodass sechs in Anyas Duel Disk stecken blieben

 

„Du spinnst wohl“, keifte die zurück und riss eine Karte von ihrem Deck. „Mit einem Handicap macht das Ganze erst recht-“

Spaß … nein, sie war hier nicht zum Vergnügen! Dieses Drecksweib wollte ihr ans Leder, daran war nichts Unterhaltsames. Was war sie bloß, überlegte Anya verunsichert. Ein Adrenalinjunkie?

„Tch! Eine Verdeckte!“, bellte sie wie ein tollwütiger Hund und schob die Karte in ihre Duel Disk.

Zischend materialisierte sich die Karte zu ihren Füßen.

„Mach den Vogel alle, Levrier!“ Anya steckte die Hand aus. „Blessed Spheres of Purity!“

Ihr treuer Begleiter tat es ihr gleich und befahl seinen sieben Riesenperlen, sich den Mechakauz vorzunehmen. Nacheinander schossen sie auf jenen zu, zerschmetterten erst die Flügel und fegten dann seinen Kopf vom Körper. Drei der Edelsteine schossen gleichzeitig auf Kali zu, vor der sich abermals das kaputte Zahnrad manifestierte.

Unter dem lauten Knallen der abprallenden Geschosse sagte Kali: „Kein Kampfschaden. Außerdem verbannt [Synthesis Gear] Strix auf meinen Wunsch hin.“

Wie schon bei der Schwalbe, lösten sich die Überreste des Vogels einfach auf.

 

Das war der letzte Zug, in dem sie sich verteidigen konnte.

 

„Yeah. Noch mal kommst du damit nicht durch. Zug beendet!“ Anya zog die Stirn kraus.

Daraufhin zersprang die aufrecht stehende Fallenkarte von Kali endlich, nachdem nun drei Runden vergangen waren. Analog dazu löste sich eine weitere der in Anyas Duel Disk steckenden Federn auf, womit fünf verblieben.

Nachdenklich blickte die Blonde über die Schulter und durfte zu ihrer vollsten Unzufriedenheit feststellen, dass Summers noch immer wie ein Idiot da saß und genau das machte, was Kali ihm gesagt hatte: Sitzen und zusehen. „Kch …“

Wenn er wenigstens mal auf die Idee kommen würde, seine eigene Haut zu retten. Irgendeinen Grund musste es doch haben, warum Kali ihn hier haben wollte.

 

Matt seinerseits verfolgte die Auseinandersetzung tatsächlich gespannt. „Was hat sie bloß vor?“

 

Irgendetwas Großes, was sonst? Oh süße, süße Rachlust. Die Welt wäre so ein langweiliger Ort ohne dich!

 

Die Nervensäge in seinem Kopf hatte Recht. Es kam Matt merkwürdig vor, dass Kali Monster beschwor, die Anya mühelos besiegen konnte. Und das, wo sie vermutlich viel härtere Brocken als Alternative rufen könnte.

Er sah sich nebenbei ein wenig in dem Keller, oder was auch immer das hier war, genauer um. Hinter ihm befand sich ein Sicherungskasten, aber das war's dann auch schon. Warum hatte Kali sie um alles in der Welt ausgerechnet hierher gebracht und nicht etwa in den Weißen Raum von Gardenia? War es die Angst, dass Anya diesen wieder überwinden konnte? Diese Barrieren waren jedenfalls nicht ansatzweise so absolut wie die Domäne der Weißen Hexe.

Etwas anderes musste hinter all dem stecken …

 

„Draw“, kündigte die Maskierte ihren Zug seelenruhig an und zog auf, „deine Zeit ist gekommen, [Celestial Gear – Synthetic Albatross]! Rückbeschwörung!“

Strahlende Lichtkugeln erschienen über der Frau, zwischen denen sich die Konturen des riesigen Maschinenvogels zeichneten, bis dieser in all seiner Pracht das Feld betrat.

 

Celestial Gear – Synthetic Albatross [ATK/500 DEF/0 (4)]

 

„Nun wird sein besonderer Effekt aktiv, der nur einmal pro Duell bei seiner Rückbeschwörung aktiv wird!“ Kali griff nach ihrem Deck. „Er lässt mich sofort zwei neue Karten ziehen!“

Das tat sie auch recht eindrucksvoll, indem sie die Karten mit so viel Schwung zog, dass sie mit dem rechten Bein nach hinten rutschte. „Effekt von [Gear Synthesis]! Ich verbanne [Celestial Gear – Synthetic Armored Halcyon] und [Celestial Gear – Synthetic Quail] von meiner Hand, um sie zu einem neuen Monster zu verschmelzen!“

Sie zeigte neben dem Effektmonster auch ein blau-umrandetes Ritualmonster vor, welche sich beide in ihrer Hand auflösten. Über dem Mädchen öffnete sich ein orange-blauer Wirbel. „Fusion Summon! Glänze, [Celestial Gear – Synthetic Armored Robin]!“

Kreischend schoss aus dem Strom ein kleines Rotkehlchen aus Stahl, allenfalls einen Meter groß. Tatsächlich war sein 'Markenzeichen' aber nicht rot, sondern violett und von grünen Streifen gezeichnet.
 

Celestial Gear – Synthetic Armored Robin [ATK/0 DEF/2400 (8)]

 

„Effekt meines Monsters!“, rief Kali und nahm ihren Kartenstapel aus dem Schacht. „Damit kann ich zwei beliebige Karten von meinem Deck wählen, die ich ganz oben darauf platziere! Celestial Gratitude Song!“

Dabei gab der Vogel einen kratzigen Singsang von sich, der wie ein Echo durch den Raum hallte.

Sie fächerte die Karten auf, zog zielgenau zwei Karten und legte sie nacheinander auf den Stapel, ehe der zurück in die V-Duel Disk wanderte. Ihre letzte Handkarte schob Kali in einen Zauberfallenslot. „Zug beendet.“

Nun lag vor ihr, genau wie bei Anya, eine verdeckte Karte. „Jetzt tritt der negative Effekt der Rückbeschwörung auf den Plan! Albatross wird verbannt. Aber was soll's …“

Der Vogel zersetzte sich in einzelne Partikel und verschwand.

„Ist das alles? Das wird ja immer erbärmlicher!“, konnte Anya sich einen, und so ehrlich war sie zu sich selbst, dummen Spruch nicht verkneifen. „Na ja, mach es bloß nicht zu langweilig.“

Die nunmehr dritte von sieben Federn verschwand aus dem Apparat an ihrem Arm.

 

Als Anya jedoch aufzog, sollte sie die Existenz dieser Dinger verfluchen. [Gem-Eyes Value Dragon] 'lächelte' sie an. Dank seiner Stufe 7 konnte sie ihn jedoch nicht beschwören. So ein verdammter Kackmist!

„Oh, ein Monster mit hoher Stufe gezogen?“, triezte Kali sie gehässig. „Ich hoffe doch.“

In dem Moment erkannte Anya, dass sich ihre Feindin anders verhielt als bei der letzten Konfrontation. Beim letzten Mal war sie erfüllt von Boshaftigkeit und Hass. Nicht, dass das diesmal anders war, aber diese dämliche Kuh wirkte … gelassener, nicht so angespannt.

 

Sie spielt mit uns.

 

Anya nickte auf Levriers Aussage hin. „Yeah …“
 

[Celestial Gear – Synthetic Albatross] ist ein Empfänger. Es wäre ein Leichtes für sie gewesen, damit das Stufe 12-Synchromonster [Celestial Gear – Synthetic Armored Raven] zu beschwören.

 

Stattdessen aber verzichtete sie zugunsten dieses schwachen Dings darauf. Was nur bedeuten konnte, dass ein ganz anderes Kaliber von Monster im Schatten lauerte. Aber es konnte nicht [Sophia, Goddess Of Rebirth] sein, denn jene war in zwei Teile zerrissen. Kali selbst hatte ihr dies während des letzten Duells gezeigt.

Was sollte sie also tun? Es war doch offensichtlich, dass dieses Miststück wollte, dass ihre Spatzenhirne zerstört wurden. Aber wenn sie gar nichts tat, gab sie Kali nur die Gelegenheit, alternative Strategien auszuarbeiten.

„Shit … hätte ich doch bloß besser aufgepasst!“ Anya biss sich auf die Unterlippe. Dann flüsterte sie leise. „Fein, dann spiele ich eben mit. Ist ja nicht so, als wenn ich nicht auch noch den ein oder anderen Trumpf in der Hinterhand hätte.“
 

Könntest du mich bitte einweihen?

 

„Nope. Noch nicht.“ Ehrgeizig streckte sie den Arm nach vorne. „Kümmere dich erstmal um dieses Teil da! Blessed Spheres of Purity!“

Levrier vor ihr stöhnte und schnippte mit der rechten Hand. Die um ihn schwebenden Riesenperlen machten sich auf, den nächsten Mechavogel vom Himmel zu holen. Doch dies erwies sich diesmal schwieriger als gedacht. Das kleine 'Lilakehlchen' wich einem Geschoss nach dem anderen mit geschickten Manövern aus.

Kali lachte. „Bei einem Angriff kann Robin seine Position wechseln. Ab in den Verteidigungsmodus!“

„Das reicht trotzdem nicht!“, konterte das andere Mädchen zornig.

 

Celestial Gear – Synthetic Armored Robin [ATK/0 DEF/2400 (8)]

 

Und tatsächlich. Zwar schlug der Vogel seine Schwingen schützend vor sich, konnte dem Trommelfeuer der Edelsteine aber nicht widerstehen und explodierte. Kalis Ankündigung kam nicht überraschend. „Ich nutze [Gear Synthesis'] Effekt!“

Die umherfliegenden Trümmerteile lösten sich auf. Und plötzlich klappte Kalis verdeckte Karte, eine Falle, auf. „[Recovery Gear]! Damit kann ich nach dem Kampf eine Karte ziehen und, wenn ich will, das zerstörte Celestial Gear-Monster auf die Hand nehmen. Zusätzlich hieße das auch, dass ich einen Rückbeschwörungseffekt ein zweites Mal benutzen dürfte …“

„… aber Robin verfügt nicht über so einen und wurde außerdem verbannt. Oder sowas in der Art“, schloss ihre Gegnerin den Satz vom Bauchgefühl her ab.

„So ist es.“

Also blieb der Maskierten nur, eine einzelne Karte von ihrem Deck zu ziehen. Und Anya begriff, dass Kali es von Anfang an darauf abgesehen haben musste. Somit würde sie im nächsten Zug die beiden von [Celestial Gear – Synthetic Armored Robin] gesuchten Karten auf der Hand halten.

„Hmpf. Zug beendet“, schnaubte Anya, womit sich eine weitere Feder auflöste. Damit steckten nur noch drei in ihrer neuen Duel Disk.

 

Als Kali wortlos ihre Karte zog und betrachtete, schnaubte sie zunächst nur. Dann schüttelte sie den Kopf. „Das war viel zu einfach.“

„Komm schon“, forderte Anya ihre Feindin auf, „langsam werde ich neugierig! Zeig' mir, was du die ganze Zeit vorbereitet hast.“

Die Kuttenträgerin betrachtete die beiden Karten in ihrer Hand. „Fein.“

Dann zeigte sie jene zwischen Zeige- und Mittelfinger vor. „Ich aktiviere [Celestial Gear – Synthetic Saga Phoenix] mit dem Pendelbereich 3 und [Celestial Gear – Synthetic Saga Griffon] mit dem Pendelbereich 9 von meiner Hand! Pendulum Scales set!“

„Huh!?“

Anya weitete die Augen, als neben Kali zwei blaue Lichtsäulen aus dem Boden schossen.

Auch Matt war überrascht. „Pendelkarten!?“

In der linken zeichneten goldene Lichtlinien während seines Aufstiegs einen gewaltigen, goldenen Maschinenphönix, dessen Schwingen rot-grün-gelb gestreift waren. Sein Schweif bestand aus zahlreichen, roten Metallfedern. Auf der anderen Seite entstieg ein vierbeiniger, silberner Stahlgreif, dessen Pranken ebenfalls grün gestreift waren.

 

<3> Kalis Pendelbereich <9>

 

Anya, die selbst von zwei solcher Säulen umgeben war, in denen sich [Gem-Knight Jasper] und der [Gem-Tiger] befanden, schreckte zurück. „Seit wann-!?“

„Seit ich mich angepasst habe.“ Kali lachte selbstgefällig. „Hah! Diesmal bist du es, die davon kalt erwischt wird.“

„Ach ja? Dann verrate ich dir mal was: Pendelkarten bringen dir gar nichts, wenn du keine entsprechenden Monster auf der Hand oder im Extradeck hast.“ Mit bösem Grinsen auf den Lippen schwang Anya belehrend den Zeigefinger. „Anscheinend hast du beim letzten Mal nicht gut genug aufgepasst.“

Kali aber kicherte nur weiter. „Stimmt, all meine Monster sind verbannt. Und dabei sind Swallow, Strix und Robin doch sogar Pendelmonster …“

„'kay?“ Anya standen die Fragezeichen förmlich im Gesicht geschrieben. „W-warte, was? Seit wann gibt es überhaupt Extradeck-Monster, die gleichzeitig Pendelmonster sind!? Und wieso hast du sie dann absichtlich verbannt?“

„Sieh' doch selbst!“ Kali streckte den Arm in die Höhe. „Schwinge bis in alle Ewigkeit, Pendulum! Höre den Ruf des Phönix! Aus meiner Verbannungszone: [Celestial Gear – Synthetic Armored Swallow], [Celestial Gear – Synthetic Armored Strix], [Celestial Gear – Synthetic Armored Robin, [Celestial Gear – Synthetic Albatross] und [Celestial Gear – Synthetic Stork]! Pendulum Summon!“

Schon bei ihrem Ausruf begann der Mechaphönix neben ihr in einen traurigen Singsang zu verfallen. Aus dem Nichts fiel eine einzelne Träne vor Kali auf den Boden, wo sich schlagartig das Pendelportal öffnete – nicht wie sonst in der Luft. Nacheinander schossen fünf rote Lichtstrahlen empor.

„Was!?“, stieß Anya entsetzt hervor.

„Sie pendelt verbannte Monster!?“ Matt keuchte, als er begriff. „Also deswegen-!“

„Ja, Saga Phoenix lässt mich auf Wunsch statt einer herkömmlichen Pendelbeschwörung eine aus meiner Verbannungszone durchzuführen. Deshalb habe ich all meine Assmonster verbannt!“ Kali lachte, als sich über ihr ein Mechavogel nach dem anderen materialisierte. „Das ist die Evolution der Pendelbeschwörung!“

Die weiße Mechaschwalbe, der schwarze Kauz, das 'Violettkehlchen', dazu noch der langschnabelige, riesige Albatross sowie ein ebenso großer Metallstorch gaben sich die Ehre. Man konnte bei Letzterem durch Ritzen in seiner Brust zahlreiche Zahnräder sehen, die durch eine orangefarbene Barriere abgeschirmt waren.

 

Celestial Gear – Synthetic Armored Swallow [ATK/2500 DEF/2000 (8) PSC: <3/3>]

Celestial Gear – Synthetic Armored Strix [ATK/1000 DEF/1000 {4} OLU: 0 PSC: <9/9>]

Celestial Gear – Synthetic Armored Robin [ATK/0 DEF/2400 (8) PSC: <3/3>]

Celestial Gear – Synthetic Albatross [ATK/500 DEF/0 (4)]

Celestial Gear – Synthetic Armored Stork [ATK/1400 DEF/1500 (4)]

 

Anyas Mund stand sperrangelweit offen. Dann formte sich auf ihren Lippen ein immer breiter werdendes Lächeln. Und sie begann loszuprusten. „Hahahaha!“

Völlig perplex fauchte ihre Widersacherin: „Was!?“

Die Blonde musste sich sogar schon den Bauch halten, während Matt die merkwürdige Szene überhaupt nicht einordnen konnte. „Was hat sie …?“

 

Sie ist endgültig im Lala-Land angekommen.

 

So ungern Matt Thoras in überhaupt irgendetwas Recht gab, konnte er sich doch ein schmales Grinsen nicht verkneifen.

„Oh man“, prustete Anya schließlich und fasste sich mit der Hand aufs Gesicht, „oh Junge …“

Kali stand da wie bestellt und nicht abgeholt.

„Wirklich … oh man …“ Anya wurde erneut von einem Lachkrampf.

Da platzte ihrer Feindin der Kragen. „Was zur Hölle stimmt nicht mit dir!?“

Es war offensichtlich, dass die extreme Reaktion der Blonden größtenteils geschauspielert war, als sie schlagartig aufhörte zu lachen und sich straffte. „Ach, mir ist nur gerade wieder einmal bewusst geworden, wie erbärmlich du bist. Du konntest mich beim letzten Mal nicht besiegen, also kopierst du mich einfach.“

Kali schnappte scharf nach Luft. Anya setzte noch eins oben drauf. „Deine Pendelmonster sind schon ganz cool, ohne Frage. Aber wenn du von Evolution sprichst, muss ich einfach lachen. Ich bezweifle nämlich, dass du dich jemals weiterentwickeln wirst.“

„Wie kannst du-!?“

„Ganz einfach“, fuhr Anya ihr in die Parade, „weil du nicht über mich hinwegkommst. Du stiehlst mir alles, was mir wichtig ist. Warum? Weil du selbst nichts dergleichen besitzt. Meine Duel Disks, das Celestial Gear-Deck, meine Andenken … wie kindisch. Bist du neidisch, weil ich bessere Spielzeuge habe als du? Vielleicht weil mein Leben einfach besser ist als deines? Hast du jemals an einem großen Turnier teilgenommen und bist so weit gekommen wie ich? Hast du Freunde, die dich so unterstützen wie meine mich?“

Anya blickte dabei über ihre Schulter und zwinkerte Matt verschwörerisch zu, doch der war von etwas anderem abgelenkt. Er hatte bemerkt, wie Kali eine Faust ballte. So sehr, dass sich ihre Fingernägel ins Fleisch bohrten und Blut hinab zu tropfen begann.

„Sag es mir“, forderte Anya mit unterschwelliger Frustration abschließend und wandte sich Kali wieder zu „was zur Hölle ist dein verdammtes Problem?“

 

~-~-~

 

Es hätte kein schönerer Tag sein können. Es war angenehm warm, keine Wolke verdeckte den Himmel und keine Anya Bauer störte die Nachbarschaft.

Valerie Redfield lag in einem blau-weiß-gestreiften Bikini auf einer Liege und hielt in der rechten Hand ein Taschenbuch. Eines, das von Dämonen handelte. Neben ihr stand ein kleiner, runder Tisch mit einer Cola darauf und ein Sonnenschirm spendete dem Mädchen ausreichend Schatten. Und als wäre das noch nicht genug Luxus, befand sich vor ihr ein riesiger Pool. So war das auf dem von hohen Hecken umgebenen Hinterhof der Familie Redfield.
 

Aber die Schwarzhaarige konnte sich weiß Gott nicht daran erfreuen, geschweige denn auf ihr Buch konzentrieren.

Man hatte sie einfach sitzen lassen! Wenn sie nicht bei Anya angerufen und zufällig Abby an die Strippe bekommen hätte, wüsste sie nicht einmal, dass Anya, Matt und Zanthe in einer Nacht-und Nebel-Aktion nach San Augustino gefahren waren!

Sie ließ das Buch sinken. Es ärgerte sie maßlos, außen vor gelassen zu werden. Besonders wo Matt jetzt jede Zuwendung gebrauchen konnte. Noch immer hatte sie die Bilder vor Kopf, als Nick beinahe gehässig die Zeitung geworfen hatte, in der die schreckliche Schlagzeile zu lesen war.

Seit diesem Augenblick war mit Matt nicht mehr zu reden gewesen. Er hatte nicht geweint, geschrien, gefleht. Er war still gewesen. Der Schmerz musste fürchterlich sein.

Valerie war sich im Klaren darüber, dass es für diese Geschichte kein Happy End gab. Umso mehr wünschte sie sich, jetzt an seiner Seite zu sein. Stattdessen nahm er ausgerechnet Anya mit, den Elefant im Porzellanladen. Ja, Valerie gab es sich selbst gegenüber zu: Sie war eifersüchtig. Auf eine rein platonische Art und Weise, verstand sich!

 

Seufzend legte sie das Buch endgültig auf den kleinen Tisch und nahm sich ihr Getränk, um aus einem langen Strohhalm daraus zu schlürfen. Da stach ihr etwas ins Auge. Etwas Gelbes im Pool. Eine Quietscheente. Und die gehörte da ganz gewiss nicht hin. Irritiert beugte sich Valerie nach vorne.

Es dauerte einen Moment, bis sie die Situation richtig erfasste. Erst als der fremde, schwarzhaarige Mann in ihrem Pool hochgeschossen kam und nach Luft schnappte, entfuhr ihr ein entsetzter Schrei.

„W-wer sind Sie!?“, stammelte Valerie verwirrt.

Er sah sie an. Nein, starrte sie an. Von großer Statur, war neben dem Schnauzer sein herausstechendstes Merkmal dieser fürchterliche, dazu noch durchnässte Vokuhila. Ein kleiner Flaum Brusthaar und eine rot-gepunktete Unterhose rundete seinen von der Zeit vergessenen Look ab. Die beiden tauschten Blicke aus, als wollten sie miteinander kommunizieren, doch sprachen völlig verschiedene Sprachen.

„Ich bin Lee Ander-“ Weiter kam er nicht, da er in diesem Moment Valeries Buch ins Gesicht geschmettert kam. Die Ente auf seinem Kopf flog dabei im hohen Bogen davon.

Jene sprang fuchsteufelswild auf. „Runter von unserem Grundstück!“

„A-aber ich bin doch hier, um dich zu beschützen!“

Valerie traute ihren Ohren nicht. „Wovor!?“

„Weiß nicht. Eigentlich wollte ich diesem verdammten Hexendämon folgen, aber der ist ganz früh mit dem Zug abgehauen. Vor mir, musst du wissen!“, plapperte Lee munter drauf los und zeigte mit dem Daumen auf sich sowie seine blutende Nase. „Und dass ich jetzt hier bin, liegt nicht etwa daran, dass ich kein Geld fürs Ticket hatte oder so, nein, nein, nein!“

„Meinst du Matt?“, fragte die Schwarzhaarige und tastete nach dem Cola-Glas auf dem kleinen Tisch. Langsam erinnerte sie sich daran, dass Anya ihr auf dem Rückweg nach Livington von diesem Verrückten erzählt hatte.

 

Lee Anderson, ein Stalker, den Matt bei der Suche nach einem Hüterartefakt aufgegabelt hatte. Dabei dachten sie, ihn inzwischen losgeworden zu sein. So viel dazu …

Der Eindringling nickte. „Dieser elende Hexenhexer hat sich an deine Fersen geheftet. Er will dich hypnotisieren und zu seiner Sexsklavin machen.“

„Was!?“, entfuhr es Valerie schrill.

„Uh-huh! Du-!“ Schon wurde er vom fliegenden Cola-Glas hart an der Stirn getroffen und fiel rücklings im Pool um.

Die Stimme der Schwarzhaarigen überschlug sich förmlich. „Sie verlassen sofort das Grundstück oder ich hole die Polizei!“

„Lass sie in Ruhe, du Spinner!“

Nur noch aus den Augenwinkeln konnte sie sehen, wie jemand sich über die hohe Hecke schwang und über den Rasen gestürmt kam. Schwarzes Haar, muskulöse Figur, ein Kinnbart – Marc!? Welcher gar nicht lange fackelte und mit einem Hechtsprung den gerade erst auf die Beine gekommenen Lee im Pool umriss. Große Wassermengen flogen in alle Richtungen.

„Was willst du von ihr!?“, fuhr ihr Ex-Verlobter im weißen Muskelshirt den benommen Lee an, als er ihn an den Schultern aus dem Wasser riss. „Mistkerl!“

Schon boxte er ihn wieder um. Nur um unvorbereitet einen nicht ganz so effektiven Tritt in die Weichteile zu bekommen, während Lee unter Wasser irgendetwas gurgelte.

 

Valerie legte den Kopf schief, hauchte: „Auf so etwas war ich nicht vorbereitet …“

Vor ihren Augen entfaltete sich eine ordentliche Rangelei, die mit wüsten Beschimpfungen beiderseits garniert wurde.

In dem Moment hatte Valerie die Nase voll. Während die beiden sich stritten, stampfte sie am Pool vorbei über die Terrasse hinein ins Haus. Sie musste gar nicht lange nach dem suchen, was sie jetzt brauchte. Das große Wohnzimmer mit dem riesigen Fernseher durchquerend, war eine ziemlich unauffällige Holztruhe ihr erkorenes Ziel, die in der hintersten Ecke des Raumes vereinsamt stand. Valerie ging auf die Knie und ertastete an ihrem Boden einen mit Klebeband befestigten Schlüssel, mit dem man das gute Stück öffnete.

Auch wenn ihre Familie demokratisch eingestellt war, gab es eine Sache, die ihr Vater an den Republikanern schätzte. Ihre Waffenvernarrtheit. So lag vor ihr, nachdem sie den Deckel umgeklappt hatte, eine Schrotflinte samt Patronenpackungen. Jene schnappte sie sich und stampfte zurück in den Hintergarten. Die lustige Prügelei war noch im vollen Gange.

„Aufhören!“, forderte sie schroff. Aber diese Idioten hörten sie gar nicht. Aber sie hörten den Schuss, den sie in die Luft abgab.

Es wurde mit einem Mal mucksmäuschenstill. Beide starrten die junge Frau an, die im Gras mit der fetten Schrotflinte stand und kurz davor war, die Fassung endgültig zu verlieren. Mit maximaler Beherrschung knurrte sie: „Raus hier! Alle beide!“

„A-aber“, wagte ein bereits recht lädierter Lee zu widersprechen.

Und wenn jemand dachte, Anyas Todesblick war angsteinflößend, hatte er noch nie Valerie Redfields Variante gesehen. So hob Marc wissend die Hände. „Verstanden. Wir gehen.“

Unter ihrer strengen Aufsicht zog sich der Sportler über den Poolrand und zog wortlos an ihr vorbei. Lee versuchte das Gleiche, rutschte jedoch ungeschickt ab und ging unfreiwillig planschen.

 

Nachdem er es dann nach zwei weiteren Versuchen doch geschafft hatte und die beiden pitschnassen Männer über den Rasen zur Terrasse tapsten, natürlich gefolgt von einer äußerst verstimmten Valerie, drehte Marc sich zu ihr um. „Tut mir leid.“

Sie sagte nichts, sondern nickte stur Richtung geradeaus. Sie durchquerten das Wohnzimmer und schließlich den Flur. Valerie drängte sich an beiden vorbei, riss die Haustür auf. „Wenn ich einen von euch das nächste Mal sehe, schieße ich nicht daneben!“

„D-die ist ja noch verrückter als die Blonde!“, flüsterte Lee ängstlich Marc vor ihm zu.

Der sah Valerie noch einmal an, dann verließ er das Haus wortlos und durchquerte den großen, mit vielen Blumenbeeten bespickten Vordergarten Richtung Tor. Mit dem halbnackten Lee im Schlepptau. Kaum war der über die Schwelle getreten, knallte die Schwarzhaarige die Tür mit aller Wucht zu.

 

Sie seufzte schwer. Mit einem Stalker fertig zu werden war eine Sache. Dass ihr ehemaliger Verlobter ihr anscheinend hinterher schnüffelte, vielleicht sogar selbst stalkte, -das- war mehr als sie verdauen konnte.

Sofort kamen wieder die Erinnerungen hoch. Ihre Disqualifikation während des Legay Cups, weil sie eine verbotene Karte gezogen hatte. Marcs Geständnis vor ihren Freunden, dass er dafür verantwortlich gewesen war. Und kurz darauf das Fernsehinterview, in dem er dies aller Welt gestand und sich entschuldigte.

Valerie ließ die Schrotflinte sinken. Ihr Traum von einer Profikarriere war damit gestorben, denn die Leute vermuteten natürlich, dass er sie mit seinem Geständnis nur hatte schützen wollen. Diese Demütigung und das durch die Hand des Mannes, den sie glaubte zu lieben. Ihre Finger krallten sich fest in die Waffe. Keine Entschuldigung dieser Welt würde das je gutmachen können.

 

Frustriert von den Erinnerungen stampfte sie durch den Flur, als die Türklingel läutete. Ihre Augen weiteten sich. Sollte es etwa tatsächlich einer von ihnen wagen, zurückzukommen!?

Sie eilte zur Tür und riss sie weit auf. Aber da stand nicht etwa Marc oder der verrückte Lee vor ihr, sondern ein anderer junger Mann. Einer, den sie noch sehr gut in Erinnerung hatte.

„H-Hi“, stammelte David beim Anblick der jungen Frau im Bikini.

Auch er hatte schwarzes Haar, aber mit gefärbtem, blauem Pony. Er trug ein orangefarbenes T-Shirt und Jeans und wenn man es nicht besser wusste, hätte man ihn für einen ganz normalen Menschen gehalten. Aber das war er nicht. Dieser Typ war ein Handlanger des Sammlers. Derjenige, der sie daran gehindert hatte, diesen fürchterlichen Dämon zu exekutieren.

Deshalb fackelte Valerie auch nicht lange und richtete sofort die Waffe auf ihn.

„Whoa!“ Sofort wich David zurück.

Valerie kniff die Augen zusammen. „Drei.“

„Drei?“

„Du hast genau drei Sekunden Zeit, um von hier zu verschwinden. Ansonsten …“

„Ich kann mich wehren“, erinnerte David sie trotzig daran, dass er es mit seiner Eismagie sogar mit den Undying aufgenommen hatte.

Aber das Mädchen blieb stur. „Das werde ich beurteilen.“

Als würde ihn das überhaupt nicht stören, meinte der junge Mann. „Du solltest wirklich netter zu ihm sein. Also zu Marc, nicht zu diesem Spinner.“

„Und du bist hier, nur um mir das zu sagen?“

„Natürlich nicht“, relativierte er, „im Gegenteil. Ich habe dir eine Menge zu sagen. Frieden?“

 

Er streckte ihr die Hand aus, aber Valerie ließ nicht von der Waffe ab. Stattdessen nickte sie Richtung Flur. David verstand den Wink und schritt an ihr vorbei. Als er durch war, schloss die Schwarzhaarige die Tür hinter ihm. Im Inneren eines Gebäudes gab es weniger Möglichkeiten zum Ausweichen …

„Schönes Haus“, meinte er, als er im Wohnzimmer angekommen war und drehte sich um.

„Also. Was willst du von mir?“

„Als Erstes: Mich entschuldigen.“ David sah plötzlich weg. „Unser Duell hätte nicht so laufen sollen. Wenn der Meister es nicht befohlen hätte, hätte ich [Sneedronningen] nicht benutzt.“

Valerie ließ die Waffe sinken. Sie erinnerte sich vage. Das war diese Eiskönigin, mit der er ihren Zug hatte lenken können. Ein Excel-Monster? „Ugh!“

Sie fasste sich an die Stirn. Ihre Erinnerungen an das Duell waren sehr verschwommen.

„Es war ein unfairer Vorteil. Diese Karten sollte es eigentlich gar nicht geben, aber der Meister hatte vor etwa einem Jahr einen Handel getätigt, um Zugriff darauf zu erhalten“, erklärte David derweil weiter.

Stöhnend konzentrierte sie sich wieder auf ihren dritten ungebetenen Besucher. „Wozu entschuldigst du dich? Wir sind Feinde.“

„Sind wir nicht“, stellte er entschieden klar und breitete die Hände dabei aus, „wir sehen die Welt nur aus unterschiedlichen Perspektiven. Kann es mir nicht leid tun, auch wenn wir andere Ziele verfolgen?“

Seine Worte ließen Valerie stocken. „I-ich denke schon. Trotzdem bist du hier nicht willkommen. Ich brauche deine Entschuldigungen nicht!“

„Während unseres Duells hast du gesagt, dass du mit Duel Monsters aufhören willst“, sprach David unbeirrt weiter, „und ich fühle mich verantwortlich, dich darin vermutlich noch bestätigt zu haben. Deswegen wollte ich dich darum bitten, dass wir unser Duell eines Tages wiederholen. Unter fairen Bedingungen natürlich.“

 

Valerie brachte keinen Ton heraus. Dieser Typ war ein Buch mit sieben Siegeln. Schon damals war er so gutmütig gewesen, obwohl sie seinen Meister hatte töten wollen. Seine Angriffe hatten sie nicht einmal verletzt, obwohl er dies sicher gekonnt hätte.

War das alles nur Show oder meinte er es ernst? Sicher war sich das Mädchen nur darin, dass sie ihm auf keinen Fall vertrauen würde.

 

„I-ich denke nicht, dass ich das möchte“, entgegnete sie schließlich zögerlich.

Er sah sie geknickt an, nickte dann aber. „Damit habe ich gerechnet.“

„Wenn das alles ist, geh!“

„Nein, ist es nicht. Ich habe noch eine Bitte. Und die wirst du auch nicht erfüllen. Aber hör' sie dir wenigstens an, okay?“, sagte er und schritt bereits an ihr vorbei, Richtung Flur.

Valerie blickte ihm skeptisch hinterher. Im Weggehen sagte er: „Bitte bring Anya dazu, dem Meister wieder zu helfen.“

„W-was!?“

Er blieb stehen. „Er ist kein schlechter Mensch. Nur sehr … traurig.“

„Warum sollte ich das tun!? Er hat ihr ihre Lebenskraft entrissen und erpresst! Wir alle mussten wegen diesem Mann durch die Hölle!“, wurde Valerie immer lauter. „Ich bin stolz auf Anya, dass sie einen Schlussstrich gezogen hat und einen anderen Weg sucht-“

David drehte sich zu ihr um. Ihm stand großes Bedauern ins Gesicht geschrieben. „Ihr schätzt ihn alle ganz falsch ein. Der Meister ist gutmütig. Ich muss es wissen. Immerhin hat er mich erschaffen.“

Da verschlug es Valerie die Sprache. Erschaffen!?

„Ganz recht“, las er ihre Gedanken, „ich bin kein normaler Mensch. Sondern sein erster Erfolg. Ein künstlich erschaffener Mensch. Ich hoffe, du siehst mich jetzt nicht als Monster …“

„Das verstehe ich nicht. Du bist …?“

„Aus Fleisch und Blut, genau wie du“, erwiderte er mit einem Lächeln, „ich kann alles tun, was andere Menschen auch können. Und noch mehr. Das Einzige, was mich neben meiner 'Geburt' von euch unterscheidet ist, dass ich keine Seele besitze.“

„W-was?“

Er senkte sein Haupt. „Wenn man von Nichts erschaffen wurde, gibt es natürlich keine Seele, die den Körper bewohnen kann. Ich bin ja ursprünglich kein Teil des Ätherflusses gewesen. Aber das ist nicht schlimm, ich kann trotzdem fühlen und selbstständig denken.“

Valerie ließ gedankenverloren die Schrotflinte so weit sinken, dass sie sie am Schaft festhielt und auf den Boden abstützte. „I-ich weiß nicht, ob ich dir folgen kann …“

„Der Nachteil an meiner Existenz ist, dass ich nach meinem Tod ohne Seele nicht reinkarnieren kann. Es gibt kein Medium, was meine Erinnerungen und mein Wesen speichern könnte.“ Er lächelte breit. „Trotzdem bin ich dem Meister dankbar dafür, dass er mich erschaffen hat.“

Perplex stammelte Valerie: „W-wozu erzählst du mir das alles?“

„Mir war halt danach.“ Er weitete die Augen. „Oh! Aber das war gar nicht, was ich dir eigentlich mitteilen wollte. Du wirst Anya also nichts ausrichten, oder?“

Schlagartig zog Valerie die Waffe wieder hoch und hielt sie mit beiden Händen fest umschlossen, schüttelte den Kopf. „Selbst wenn ich es ihr sage, steht ihre Entscheidung bereits fest.“

 

Plötzlich verdüsterte sich der Gesichtsausdruck des jungen Manns. „Dann solltest du ihr unbedingt erklären, dass sie sich irrt.“

Valerie horchte auf.

„Mein Meister, der Sammler … er hat Anya belogen. Dass sie die Hüterartefakte sammelt hat einen wichtigen Grund.“

Irgendetwas stimmte da nicht. Was immer jetzt kam, konnte sie David glauben? „Belogen? Womit?“

 

~-~-~
 

„Ich habe es satt. Ich habe dich satt“, keuchte Kali zornig. „Wieso … wieso existierst du bloß!?“

Anya stand ihr mit der rechten Hand in die Seite gestemmt gegenüber. Die Dunkelheit des ausgedehnten Raums wurde nur durch das Licht von den Hologrammen ihrer Monster sowie einer einzelne Lampe gebrochen.

„Keine Ahnung“, sagte Anya leise. „Blumen und Bienchen, schätz' ich.“

Auch Matt, der sich bisher nicht aus seinen Fesseln befreit hatte, sah hinter Anya auf. „Was …?“

Denn in diesem Moment griff Kali an ihre Maske. Und nahm sie langsam ab. „Ich hasse dich. Du hast mir alles genommen. Aber ich war dumm zu glauben, mein Gesicht zu verstecken würde mir dabei helfen, dich zu vernichten. Im Gegenteil. Ich habe mir selbst die ganze Zeit etwas vorgemacht.“

Anya weitete die Augen, als die weiße Porzellanmaske einfach losgelassen wurde. Sie zerschellte auf dem Boden, zahllose Splitter flogen in alle Richtungen.

Die Blonde keuchte: „Das …!“

Als ihre Widersacherin auch mit beiden Händen ihre Kapuze packte und langsam nach hinten zog, fauchte Anya: „Unmöglich!“

Denn sie sah in ihr eigenes Gesicht. Hasserfüllte, blaue Augen. Blondes Haar, zu einem Pferdeschwanz gebunden. Nur eines unterschied die beiden – eine lange Narbe, die von Kalis Stirn hin bis zu ihrem Nasenansatz reichte.

„Willkommen in der Hölle“, knurrte die selbsternannte Dämonengöttin, „deiner ganz persönlichen Hölle.“

 

 

Turn 101 – Square The Circle

Entsetzt muss Anya sich mit Kali auseinandersetzen, die genauso aussieht wie sie. Jene offenbart die Wahrheit über die beiden, eine Wahrheit, die zunächst unbegreiflich erscheint. Kali besitzt sogar eine Kopie von [Gem-Knight Pearl], was unmöglich sein sollte. Trotzdem kämpft Anya entschlossen um ihr Recht zu existieren. Und im Moment ihrer größten Not …



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fubukiuchiha
2019-06-06T19:41:22+00:00 06.06.2019 21:41
Hey,

Der Kampf zwischen Anya und Kali spitzt sich zu und man kann Levriers Bedenken irgendwie nachvollziehen. Er bekommt eigentlich immer nur Schläge und das sogar mehrfach pro Duell.

Matt und Thoras sitzen draußen, labern Müll und machen absolut nichts produktives, aber vermutlich ist es besser wenn er sich ruhig verhält, sonst wird Anya nochmal geschockt. Langsam wird die Sache echt heftig.

Valerie hat es auch nicht leicht, als ob Lee nicht schon nervenaufreibend genug wäre, jetzt taucht auch noch Marc auf und sie können froh sein, dass Valerie nur in die Luft geschossen hat. Und jetzt taucht auch noch David auf... ich weiß nicht, ob man ihm trauen kann, aber jetzt bin ich echt neugierig, was es mit den Artefakten auf sich hat.

Okay Kali sieht genau wie Anya aus... oh mein Gott, ich will wissen wie es weitergeht 😱

Lg Fubuki
Antwort von:  -Aska-
14.06.2019 18:48
Ahoi,

vielen Dank für deinen Kommentar. ^^

Es ist eben nicht leicht, mit Anya befreundet zu sein - insbesondere in seiner Position als Karte.

Nur weil zwischen Matt und Anya Waffenstillstand herrscht, heißt das nicht, dass unmittelbar wieder alles gut zwischen ihnen ist. Er ist ihr gegenüber reserviert, wobei du aber auch Recht hast: Er macht nichts Produktives. Mit Thoras kein Wunder.

Valerie ist da noch die Vernünftigste aus der Chaotentruppe, natürlich mit Abby zusammen. Mal sehen, was sie so erfährt.

Und nächste Folge weißt du, wer Kali ist und warum sie aussieht wie Anya.

LG,
-Aska-


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