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It's about to be legendary

Von Legenden und Helden
von
Koautor:  rotes_pluesch

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Trotzkopf und Heu

Merthin

Es war ein komisches Gefühl, als sich die ganzen Menschen vor ihnen verneigten. Und Merthin wollte schon sagen, dass sie sich aufrichten sollten, dass das doch selbstverständlich sei, aber er war zu langsam gewesen. Als sich der Hausherr umdrehte und zur Wand ging, an der ein Bild hing, passte es nicht mehr. Diese Menschen waren wirklich dankbar, warum also nicht den Dank annehmen. Dass das Bild sehr alt sein musste, sah man am Rahmen, der aus einer anderen Zeit zu stammen schien; einer, in der noch filigrane Handarbeit bezahlbar gewesen war. Zum anderen sah man es an der Wand, denn dort, wo das Bild gehangen hatte, war ein hellerer Fleck zu sehen. Offenbar hatte das Bild dort schon sehr sehr lange gehangen. Merthin fühlte sich unwohler. Es konnte doch nicht sein, dass sie in Erwägung zögen, ihnen das Bild zu schenken, oder?! Ihnen etwas so Kostbares zu schenken war nicht nötig, wirklich nicht! Erneut öffnete sich sein Mund, um etwas zu sagen, doch auch diesmal verstummte er. Diesmal aber nicht, weil es unnötig wäre, etwas zu sagen, sondern weil die Worte und Gesten der Bauernfamilie ihn irritierten. Hatte er sich verhört? Königliche Hoheit? Meinte er Aaron? Mit gerunzelter Stirn blickte er seinen Mitstreiter an. Ein seltsames Gefühl machte sich in ihm breit – eine Mischung aus Übelkeit und Schwindel. Der Gesichtsausdruck des anderen sprach Bände. Und nun bestätigte der Bauer ihm erneut, dass er sich nicht verhört hatte. Prinz Aaron? DER Prinz Aaron? War das wirklich wahr? Wie konnte das sein? Er zwang sich, den Blick von Aaron abzuwenden, und blickte einen Moment aus dem Fenster, während die anderen weitersprachen. Merthins Gedanken überschlugen sich und jetzt sah er so offensichtlich, was er vorher versucht hatte zu verdrängen. Es war nicht unbedingt der Name – Aaron war seit der Geburt des Prinzen ein beliebter Name gewesen. Aber es waren viele andere Kleinigkeiten. Allein schon das Verhalten seines Vaters damals im Wald, die überfallene Kutsche, die Soldaten, die nach ihm gesucht hatten… Alles, wirklich alles machte mit einem Mal Sinn. Und Merthin schalt sich innerlich einen Idioten! Wie hatte er nur so blind für das Offensichtliche sein können? Wieso hatte er die Parallelen nicht gesehen? Es war so deutlich, dass ein Blinder auch darauf hätte kommen können!!!!

Aaron war der Prinz, der nach Kara fahren sollte, um das letzte angrenzende Königreich politisch an König Corvo zu binden. Und er war zu dumm gewesen, die Zusammenhänge zu erkennen! Aber darum ging es gerade eigentlich gar nicht… Es ging nicht um seine Dummheit, es ging darum, was das nun für sie bedeutete. War Aaron deshalb gestern so zurückhaltend gewesen, sich als Teil der Prophezeiung zu benennen? War seine Familie deshalb gestern erneut ins Visier der Soldaten geraten? Wegen dem Prinzen? Natürlich, anders machte es keinen Sinn. Nun, für Prinz Aaron war es bestimmt die perfekte Gelegenheit gewesen, ihn und seine Naivität dazu zu benutzen, die Hochzeit zu verhindern. Und nun? Merthin konnte sich nicht vorstellen, dass der Prinz sich weiter den Strapazen einer Reise aussetzen würde. Merthin wurde in seinen Gedanken unterbrochen, als die Mutter auf ihn zutrat und ihn am Arm berührte. „Auch euch vielen Dank!“, sagte sie mit einem Mal zu ihm und Merthin blickte sie mit einem gequälten Lächeln an. „Es freut mich“, sagte er mit gepresster Stimme, „dass wir helfen konnten. Danke für das Geschenk.“ Er lächelte sacht und nickte dann, als sich Aaron entschied, dass sie nun lieber gehen sollte. Er schulterte seinen Rucksack erneut, verstaute das Schwert und schulterte den Bogen. Sie verabschiedeten sich herzlich von ihnen. Das Geschenk hatte Aaron bekommen und wegen ihm könnte er es auch behalten. Er wollte hier einfach nur weg…
 

Schweigend lief er den Weg zurück, den sie gestern gekommen waren. Er musste den anderen ganz dringend zurückbringen. Wie hatte er nur so naiv und blöd sein können! Aber was auch immer diese ganze Geschichte für ein Ziel hätte, er konnte Aaron nicht mitnehmen. Es war einfach nicht möglich! Aaron musste zurück in die Stadt zu seinem Vater. Denn eines wusste Merthin sehr genau: Egal was kommen würde – und er war sich sicher, dass das noch einiges sein würde – er würde nicht verlangen können, dass Aaron sich zwischen ihm und seinem Vater entscheiden musste. Aber genau das war es doch, was kommen würde. Darauf würde alles hinauslaufen. Es war niemand geringeres als Aarons Vater persönlich, gegen den die Prophezeiung vermutlich gerichtet war. Und sicher wusste dieser von der Prophezeiung. Corvo wird alle Register ziehen, um ihr Handeln aufzuhalten.

Dann lieber jetzt ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende. Denn dass er geschockt war, spürte er deutlich. Und irgendwie war er auch ziemlich wütend auf Aaron. Warum hatte er kein Tacheles geredet und ihm gesagt, wer er war? Spätestens in der Bibliothek hätte er doch etwas sagen müssen, oder etwa nicht? Und er? Er hätte einfach nur diese vermaledeiten Hinweise bemerken müssen!!! Er war so ein unbelehrbarer Idiot! Sah das Offensichtlichste nicht und ließ sich an der Nase herumführen…

Ob Aaron womöglich ein Spion war? Arbeitete er am Ende FÜR den König?

Merthin fasste sich an den Magen, als ihm bewusst wurde, dass das Ganze ja noch eine ganz andere Tragweite haben könnte. War das alles geplant gewesen? War seine Familie, war der Trupp bereits von den Soldaten einkassiert worden? Hatte Aaron nur noch einen Beweis haben wollen, dass Merthin wirklich magische Fähigkeiten hatte? Würden sie jetzt alle darunter leiden, weil er nicht erkannt hatte, dass ein Familienmitglied des Königs sich ihm angenähert hatte? Wieso hatte er das alles nicht viel früher gesehen?!!!
 

Aaron

Es war Merthin anzusehen, dass er geschockt war. Er sagte im ersten Moment gar nichts dazu, musste sich gar zusammenreißen, der netten Frau mit einem Lächeln zu antworten. Wenn er sich schon zum Lächeln durchringen musste, war er gewiss schwerer getroffen, als Aaron gehofft hatte. Es schien nicht so, als würde der Blonde leicht darüber hinwegkommen, was Aarons Sorge verstärkte. So sollte ihre Zusammenarbeit nicht enden. Nicht so und schon gar nicht wegen so etwas.

Als sie den Bauernhof verließen, fiel Aaron als erstes auf, dass Merthin nicht mehr nach seiner Hand griff. Hatte sich Aaron schon so sehr daran gewöhnt, Hand in Hand durch die Gegend zu laufen und dadurch einfach besser voranzukommen? Dennoch folgte Aaron dem Blonden, welcher konsequent schwieg. Der Prinz verstand das, wahrscheinlich gingen ihm unendlich viele Gedanken im Kopf rum und vielleicht war er auch wütend. In dem Fall wäre es Aaron allerdings lieber gewesen, Merthin würde ihn zur Rede stellen, ihn mit seinen Fragen und Gedanken bombadieren, aber diese Stille war schwierig zu handhaben.

Aaron blieb hinter Merthin her, versuchte mit ihm Schritt zu halten, was gar nicht so leicht war, da der Blonde es eilig zu haben schien, weiterzukommen. Oder er merkte es gar nicht, wie schnell er wurde, da er so in seinen Gedanken gefangen war. Aarons Blick glitt zu Boden, er fühlte sich schuldig dafür, dass ihre gerade erst aufgebaute Nähe wieder auseinander driftete. Das Band, das sie am knüpfen waren, war noch nicht so reißfest, als dass er sich sorglos zurücklehnen und warten könnte, bis sich Merthin wieder eingekriegt haben würde. Zumal er alles Recht der Welt hatte, verwirrt und wütend zu sein.

Es dauerte ein bisschen, bis Aaron auffiel, dass Merthin sie denselben Weg zurückführte, den sie gekommen waren. Aber wollten sie sich nicht in einer Woche bei einer Mühle mit dessen Familie treffen? Warum gingen sie dann zurück zur Hauptstadt? Dort war eh alles voller Soldaten und damit schloß sich ihr Weg dorthin sowieso schon aus. Merthin wollte ihn doch nicht etwa wieder nach Hause bringen? Ein Schreck durchfuhr Aaron bei diesen Gedanken, er wollte doch gar nicht wieder nach Hause!

Aaron legte einen Zahn zu und überholte Merthin, stellte sich vor ihn und erhob seine Hände, damit der Blonde stehen bleiben würde. "Merthin, warte!", sprach er ihn zusätzlich an. "Wo führst du uns hin?", fragte Aaron mit Sorge in der Stimme. "Etwa zurück zur Hauptstadt?", fuhr er fort und schüttelte den Kopf. "Weil ich als Prinz dorthin gehöre? Weil ich andere Pflichten habe, als mit dir zu reisen und Leuten zu helfen wie dieser Bauernfamilie?", sprach er weiter und etwas Bitterkeit ließ sich aus seiner Stimme heraushören. Denn genau diese Worte waren es, die Aaron noch gestern selbst im Kopf gehabt hatte. Doch heute sah er es anders und gerade Merthin war es gewesen, der ihm gelehrt hatte, dass es andere Wege gab, als sich dem vermeintlichen Schicksal auszusetzen. Merthin hatte ihn bewusst von der Hochzeit abhalten wollen und jetzt wollte er es wieder zulassen, nur weil er von Aarons Herkunft wusste? Er widersprach sich damit selbst, aber Merthin war gerade auch sehr verwirrt. "Nur weil du jetzt weißt, wer ich wirklich bin, hat sich doch ansonsten nichts verändert. Nicht an mir, nicht an uns! Ich bin immernoch derselbe Mann, mit dem du gestern deine Weisheiten zum Schicksal geteilt hast und mit dem du auf Zusammenhalt die Arme gekreuzt hast... und dem du mit einem Wangenkuss Freundschaft signalisiert hast", sprach er weiter und versuchte dabei Merthin klar zu machen, dass sich doch nichts zwischen ihnen geändert hatte. Von dessen Gedanken, dass Aaron ihn ausgenutzt hätte und sich mit Absicht seine Freundschaft und Sympathie erschlichen haben könnte, um ihn später hinterrücks auflaufen zu lassen, ahnte der Prinz jedenfalls nichts. Der Gedanke war so absurd, dass Aaron da gar nicht drauf kommen würde.

"Ich kann mir denken, dass du geschockt bist und es tut mir Leid, dass ich es dir nicht gesagt habe, aber ich...", murmelte Aaron eine ernst gemeinte Entschuldigung, brauchte etwas, um den Grund zu nennen, warum er es nicht früher hatte sagen können. "Ich befürchtete das du mich abweisen würdest", sprach er es schließlich aus und merkte selbst, dass es ausgesprochen komischer klang als gedacht. Dabei war es die Wahrheit. Aaron fasste mit seinen Händen an Merthins Schultern, schaute ihn eindringlich an. "Ob Schicksal oder Dummheit... hauptsache zusammen", führte Aaron noch das Argument an, das sie zusammen bleiben wollten, egal ob ihr Handeln vielleicht dumm sein könnte. Merthin schien zu glauben, dass es wahrlich dumm gewesen war und kein Schicksal, das sie sich zusammen getan hatten, aber hatten sie da nicht dennoch zusammen bleiben wollen? Trotz der Möglichkeit einer Dummheit? Auch wenn man es Aaron vielleicht nicht ganz so sehr ansah, so war er innerlich auch ganz schön aufgewühlt. Er wollte nicht wieder zurück in den Palast, wollte nicht zusehen, wie andere Familien ein solches Schicksal erleiden mussten wie die arme Bauernfamilie. Er hatte heute am eigenen Leib erfahren, dass er zusammen mit Merthin etwas bewegen konnte, auch ohne Prophezeiung. Das war es, was er für sein Land tun wollte und keine arrangierte Ehe in einem Land, das er gar nicht kannte und mit dem ihn nichts verband. "Ich will nicht auf dem Thron versauern, ich will kämpfen, an deiner Seite, mit unserer Magie..", flüsterte er und sprach damit gewiss zum ersten Mal aus, was er selbst wollte. Im Palast hatte das nie gezählt, da gab es nur den Willen des Königs und sonst nichts. "Stört es dich wirklich so sehr, dass ich ein Prinz bin...?", stellte Aaron noch eine leise Frage in der Hoffnung, das dem nicht so war. Bedenken könnte Aaron versuchen auszuräumen, aber diese Tatsache könnte er nicht ausradieren, er war nunmal wer er war und das gehörte genauso zu ihm wie es zu Merthin gehörte, dass er seine eigene Herkunft nicht wusste. Merthin müsste Aaron auch als Prinz akzeptieren, sonst gab es wirklich keine Zukunft ihrer Zusammenarbeit.
 

Merthin

Nein, Merthin merkte wirklich nicht, wie er kopflos vorneweg stürmte und schier durch die Landschaft rannte. Er wollte von dieser seltsamen Situation fliehen, vor der Heimlichtuerei des anderen, vor den negativen Gedanken, die er hatte und irgendwie vor allem vor Aaron! Wie hatte er ihn so zum Narren halten können! Das hat er doch oder? Vielleicht rannte er aber auch so, weil er einfach überschüssige Energie loswerden musste, um sich wieder zu sortieren. Aber das würde er sicher nicht zugeben…

Als Aaron zu ihm aufschloss, war er noch immer in seinem Gedankenwirrwarr gefangen und er registrierte den anderen erst, als dieser sich vor ihm aufbaute und ihn vehement am Weitergehen hinderte. Kurz zuckte Merthins Hand, um den anderen einfach bei Seite zu schubsen, aber er zog sie wieder zurück. Er war wütend, ja! Aber deswegen musste er nicht handgreiflich werden… Mit kühlem Blick musterte er den anderen, der offenbar bemerkt hatte, wohin er wollte. Merthin zuckte nur genervt mit den Schultern. „Und wenn es so wäre?“, knurrte er auf die ersten beiden Fragen hin, dann blickte er zur Seite, so als ginge ihn das hier nichts an. Dass er sich ein wenig albern und kindisch benahm, wusste er, aber er fühlte sich schlichtweg betrogen. Doch die Bitterkeit, die in der Stimme des anderen mit anklang, ließ ihn dann doch wieder in die blauen Augen blicken, die ihn fast schon ein wenig hilfesuchend ansahen. Er schluckte, verschränkte dennoch abwehrend die Hände vor der Brust. Merthin schnaubte, als Aaron behauptete, es habe sich nichts geändert. Natürlich hatte sich etwas verändert! Gestern hatte er noch jemanden davon abgehalten, Opfer einer arrangierten Hochzeit zu werden. Heute hatte er den Königssohn entführt… Das waren völlig verschiedene Dinge. Zumal es der Sohn des Königs war, gegen dessen Macht er gewillt war zu kämpfen! Doch als Aaron weitersprach, biss er sich auf die Unterlippe. War dem so? War er wirklich der gleiche Mann? Der, mit dem er gestern… Und da sprach es Aaron selbst aus. Sie hatten auf Freundschaft getrunken, hatten sich gerade zusammengerauft mit dem Willen, gemeinsam herauszufinden, ob es Schicksal war, dass sich ihre Wege gekreuzt hatten, oder ob es einfach nur Zufall gewesen war… Ja, vielleicht hatte sich in dieser Hinsicht nichts geändert. Aber Aaron war nun ein Prinz, jemand, dem man wirklich Höflichkeit entgegenbringen sollte, wenn man nicht sein Leben lang gelehrt bekommen hatte, sich von solcherlei Menschen fern zu halten, weil sie nur Ärger brächten… Merthin atmet tief durch, blickte kurz sturköpfig weg und entgegnete nichts auf die Worte des anderen.

„Schön, dass es dir wenigstens leid tut“, spottete er leiser, als noch zu vor und schwieg dann aber, als der andere ihm sein Verhalten vorführte, das er gerade eigentlich wirklich an den Tag legte: er wies ihn ab… Was wäre damals gewesen, wenn er sich als Prinz offenbart hätte? Wäre er bei ihnen am Lagerfeuer gesessen? Hätte er sein Zelt mit ihm geteilt? Wären sie gemeinsam durch den Wald gewandert? Nein, vermutlich nicht… Merthin fiel auf, dass sein Vater Aaron von Beginn an mit einem höheren Grad an Respekt behandelt hatte. Und ihm wurde bewusst, dass jener gewusst haben musste, wer Aaron wirklich war. Warum hatte er ihn nicht gewarnt? Warum hatte ihn Marie nicht gewarnt? Stattdessen ließen sie ihn mit dem Prinzen losziehen! Wie konnten sie nur? War ihnen nicht bewusst… oder… war ihm nicht bewusst…

“Ob Schicksal oder Dummheit… Hauptsache zusammen!“, hallten die Worte des anderen in ihm wieder. Kurz schloss er die Augen. Wie sollte es ein Zusammen geben, wenn bald das ganze Land auf der Suche nach dem Prinzen sein würde? Der König wird alles in Gang setzen, um Aaron zu finden, davon war auszugehen… Sie würden untertauchen müssen, würden niemandem vertrauen können. Selbst zu seinem Zug würde er nur bedingt zurückkehren können. Sicher ließ der König sie beobachten… Sie hätten nur noch sich, müssten sich komplett aufeinander verlassen können. Aber konnte er das jetzt noch? Konnte er davon ausgehen, dass Aaron ihn nicht verraten würde? Dass er zu ihm stand, egal, wer kam? Würde er bei der Wahl zwischen Familie und ihm nicht seine Familie nehmen?

Als Aaron wieder das Wort ergriff und ihm erklärte, dass er sein altes Leben nicht mehr leben wollte, sondern eine Zukunft mit ihm wählen wollte, sah ihn Merthin prüfend an. Und dann kam eine Frage, die ihn am Herz berührte, zumindest spürte er dieses Mal kribbeln… „Nein, das tut es nicht. Das ist es nicht, Aaron!“, antwortete er schneller, als er dachte. Er fuhr sich mit den Händen über das Gesicht und atmete noch einmal tief durch. „Mir ist es letztlich egal, ob du ein Kesselflicker oder der Prinz bist, aber du musst verstehen, dass es doch etwas verändert!“ Er sah ihn kurz an, nach Worten ringend, die dem anderen helfen würden, ihn zu verstehen. „Hör zu, Aaron. Ich glaube dir, dass du ein solches Leben vielleicht nicht führen möchtest. Ich kann mir wirklich gut vorstellen, dass du diese Schnepfe aus Kara nicht heiraten willst. Und glaube mir, sie ist schlimmer als schlimm. Wenn sie nur halb so viele Haare auf dem Rücken hat, wie auf den Zähnen, dann hättest du einen Bären neben dir im Bett liegen…“ Sie waren einmal in Kara bei Hofe aufgetreten. Es war der reinste Spießroutenlauf gewesen… „Ich kann deinen Wunsch verstehen, dass du lieber helfen möchtest, diesem Land Gutes zu tun. Du hast ein gutes Herz, Aaron Michél von Foron, das weiß jeder. Beim Volk bist du der Prinz der Güte. Aber hier geht es um mehr, als dir dabei zu helfen, dein eigenes Leben zu gestalten. Hier geht es darum, dass wir beide irgendwann vor einer gravierenden Entscheidung stehen werden – sofern die Prophezeiung stimmt: wir werden vor deinem Vater stehen und ihn zu Fall bringen. Deine Familie wird darunter leiden, dein kriegerischer Bruder Aiden wird seinem Vater genauso treu ergeben sein, wie er es jetzt schon ist. Deine Schwestern gebären Söhne, die im Sinne des Königs erzogen werden. All diese mit dir verwandten Menschen stehen dann mit einem Mal gegen uns. Und das, Aaron, das möchte ich nicht: dass du dich zwischen deiner Familie, deinem Vater und mir entscheiden musst. Denn es wird dann nur einen richtigen Weg geben und ich könnte dir nicht einmal böse sein, wenn du dich gegen mich entscheidest. Blut ist dicker als Wasser…“ Er blickte auf seine Füße, sah dann auf seine Hände, neben sich in den Wald. Irgendwie fühlte sich das gerade ziemlich Scheiße an…

„Ich kann dir nur ein Leben in Unsicherheit bieten, in dem du jeden Tag mit dem Tod konfrontiert sein könntest. Du bist die Hoffnung des Landes. Und so gesehen finde ich es gut, dass du diese Hochzeit nicht treudoof eingegangen bist…“ Irgendwie klangen seine Worte nicht sehr überzeugend… Wo war all die Wut hin, die er eben noch verspürt hatte? Wo war all die Angst hin?... Moment. Die war noch da – sehr deutlich sogar. „Ich habe nur Angst, diesen Weg mit dir zu gehen, und irgendwann festzustellen, dass du ihn niemals bis zum Ende gehen kannst, so sehr du es dir auch wünschst. Ich darf nicht der Grund sein, dass du dich gegen deine Familie stellst. Denn Familie ist wichtig! Das weiß ich, weil ich keine echte habe und daher meine Ersatzfamilie mehr als liebe…“ Irgendwie hatte er dem anderen doch so viele Dinge an den Kopf werfen wollen… „Und ich bin enttäuscht, dass ich es so erfahren musste…“, fügte er daher etwas halbherzig hinzu.
 

Aaron

Der kalte Ausdruck in Merthins Augen verunsicherte Aaron erst, denn das war er von dem Blonden nicht gewohnt. Er war immer warm und voller guter Dinge. Konnte diese Wahrheit wirklich sein Feuer drosseln? Momentan schien es noch so. Anfänglich blieb der Blonde stumm, benahm sich etwas trotzig und abweisend. Genau das, was Aaron nicht gewollt hatte. Wahrscheinlich kämpfte Aaron deshalb jetzt so sehr darum, dennoch von Merthin als Begleiter akzeptiert zu werden, es wirkte wahrscheinlich fast schon ein bisschen verzweifelt. Wenn die Lage nicht so wäre wie sie gerade war, hätte Aaron gewiss über Merthins Beschreibung der Prinzessin von Kara gelacht, auch wenn sich das nicht gehörte.

Es klang seltsam seinen vollen Namen aus Merthins Mund, mit seiner inzwischen so vertrauten Stimme, zu hören. Sein Herz machte glatt einen kleinen Hüpfer, als Merthin Aaron gutherzig und gütig nannte, war es das, was das Volk über ihn erzählte? War es das, was Merthin von ihm dachte? Wo Aarons Geschwister doch allesamt anders waren, dank des schädlichen Einflußes ihres Vaters. Aaron war von Anfang an anders gewesen, allein schon von seinem Symbol her, vielleicht hatte König Corvo deshalb entschieden, Aaron zu verheiraten und aus dem Land zu schaffen, was natürlich gleichzeitig seine politische Macht ausbaute. Es wäre gewiss ein Doppelsieg für den König. Gewiss würde er nach Aaron suchen lassen, nach außen hin den schwer besorgten Vater geben, der die Entführer seines Sohnes mit voller Härte bestrafen würde. Kam Corvo das nicht auch irgendwie entgegen? Um seine Macht im Volk auszuweiten, indem er Aarons Verschwinden als Ausrede nutzte? Gleichzeitig will er ihn natürlich zurück haben, da er sonst Kara nicht unter seine Fittiche bekam, denn Aiden sollte später seinen Thron übernehmen, ihn konnte der König also nicht entsenden. Aaron hoffte nur, dass König Corvo sich dann nicht andere Dinge einfallen lassen würde, um das Reich von Kara doch noch zu bekommen.

Es erleichterte Aaron so ungemein zu hören, wie entschlossen und schnell Merthin antwortete, dass Aarons gesellschaftlicher Stand ihn nicht störte. Eine kleine Last fiel in diesem Moment von den Schultern des Prinzen und er fasste sich unwillkürlich erleichtert an die Brust. Doch Aaron stockte, als er Merthins eigentliche Bedenken vernahm. Er wollte nicht, das Aaron gegen seine eigene Familie vorgehen musste, dass er dabei helfen musste, sie zu stürtzen. Natürlich behagte auch Aaron dieser Gedanke nicht und wenn es sich vermeiden ließe, würde er versuchen wollen, seine Geschwister und den Vater davon zu überzeugen, dass sie auf dem falschen Weg waren. Aber.... eine Sache hatte Merthin nicht bedacht. "Ja, das es nicht leicht werden wird, war von Anfang an klar. Dass ich mit dir in allerlei Turbulenzen geraten werde ebenfalls", sprach Aaron schließlich. "Aber wie soll ich mit dem Wissen, das ich jetzt über die Zustände im Land und über die Prophezeiung habe, noch in aller Ruhe mit meiner Familie am Tisch sitzen? Ohne dass ich bei jedem Wort meines Vaters ihm entgegen rufen will, dass er aufhören soll mit seinen Machtspielchen?", fügte er hinzu. Egal wie sehr Merthin Aaron davor bewahren wollte, sich gegen seine Familie stellen zu müssen, so sehr musste er einsehen, dass es dafür schon zu spät war. Aaron hatte gesehen, welche unmittelbaren Folgen die Regierung seines Vaters hatte, und die langfristigen Folgen konnte er sich ausmalen. Wie sollte er jetzt noch die Füße still halten und so tun, als wäre nichts? "Nur bei dir kann ich meine oberste Aufgabe erfüllen, nämlich die Belange des Volkes zu erfüllen und dieses zu beschützen", er nickte bekräftigend. All das hatte Merthin ihm mehr oder weniger bewusst gelehrt und in dieser Nacht hatte Aaron seinen Weg für sich darin erkannt. Es ging wirklich nicht nur darum, sein eigenes Leben so zu leben, wie er es wollte, sondern auch darum, es anderen Menschen ebenso zu ermöglichen ihr Leben zu gestalten, wie sie es wollten. Aaron hatte noch irgendwie Hoffnung vielleicht eine Art Heilung für die Machtkrankheit seines Vaters zu finden, auch dafür wäre die Reise mit Merthin sinnvoll. Je mehr sie lernten unterwegs, desto wahrscheinlicher wäre es, dass sie mehrere Möglichkeiten fanden, die Prophezeiung zu erfüllen. Oder... unverschämt dumme Dinge zu tun.

Merthin war mit seiner Ziehfamilie wesentlich mehr 'Familie' als es Aaron mit seiner leiblichen Familie war, ob er auch ein bisschen Hoffnung hatte in dem Ganzen ein Gefühl von Familie und Vertrautheit zu finden, die sonst fehlte? "Blut ist dicker als Wasser...", wiederholte Aaron die Worte seines Gegenübers, das sagte König Corvo auch immer. "Aber Magie ist stärker als Blut." Das wiederum würde der König vehement abstreiten. Dennoch war es für Aaron die Wahrheit. Er spürte eine größere Verbundenheit zu Merthin als zu seiner Familie, obwohl er diese viel länger kannte als den Blonden. Aber Aarons Verbundenheit mit Merthin über die Magie, ihrer Bestimmung und der persönlichen Natur war auch absolut nicht zu unterschätzen. Aber noch versuchte sich Aaron da nicht allzu viele Sorgen zu machen. Dass der König selbst in seinem Beraterstab Magier hatte, die Blutmagie anwandten, war Aaron allerdings völlig unbekannt. Aber auch hier würde es sich bewahrheiten, dass reine Magie über die unreine Blutmagie stand.

Merthins Aussage, er könne ihm nur ein Leben in Unsicherheit mit der allgegenwärtigen Gefahr zu sterben bieten, stimmte in Aarons Augen nicht. Merthin bot so viel mehr als das, angefangen von seiner Freundschaft bishin zur Weiterentwicklung seiner Kräfte. Zuhause schwebte Aaron eigentlich auch immer in Gefahr - dank seiner eisigen Magie - und Freunde hatte er da auch nicht. Selbst mit Merthin wäre er niemals an diesen Punkt gelangt, wenn dieser eher von seiner Herkunft gewusst hätte. Merthin bewies dies mit seiner sehr abweisenden Reaktion, direkt nachdem das Geheimnis gelüftet worden war. 'Du bist die Hoffnung des Landes', hatte er gesagt. Und das wollte Aaron sich verdienen.
 

Merthin

War es wirklich schon zu spät, Aaron zurückzubringen? Vielleicht. Und wenn Merthin ehrlich war, wollte er den anderen eigentlich auch gar nicht bei Hofe wissen. Er wollte nicht, dass er in die Nähe dieses Monsters kam, das ihn vermutlich wegsperren würde, wenn es wüsste, was in Aaron steckt. Oder wusste er es am Ende schon? Er würde Aaron bei Gelegenheit fragen müssen. Das konnte entscheidend sein…

Dennoch hatte er Angst, dass das alles zu groß für sie werden würde. Eben weil Aaron der Prinz war, den sein Vater als Teil seines Planes erachtete, den sein Vater manipulieren wollte, den sein Vater sich zurückholen wollen wird. Es verkomplizierte alles und die Angst davor, durch den Stand des anderen, alles zu verlieren – auch Aaron selbst – hatte ihn gerade kopflos werden lassen. Aber er glaubte Aaron, dass ihn das, was er bereits mit ihm zusammen erlebt und gesehen hatte, berührt hatte. Und er glaubte ihm, dass es nicht mehr rückgängig zu machen war, dass er seinen Vater nun mit anderen Augen ansah. Er wollte das glauben, weil er Aaron eigentlich nicht wieder verlieren wollte… Aber doch wusste er, dass der Weg an den Punkt, an dem Aaron sich auch wirklich gegen seinen Vater stellen konnte, ein langer werden würde.

Und es ehrte ihn, wenn er klarstellte, was die Aufgaben eines Prinzen waren: sein Volk zu schützen. Denn damit würde er mehr leisten, als es sein Vater tat. Aaron würde sicher in vielen Situationen mit sich hadern, würde Unterstützung brauchen. Und nun war es an Merthin, ihm diese zu geben. Merthin würde ihn halten müssen, würde ihn an sich binden müssen und ihm eine neue Familie sein müssen, damit er den Kampf gegen die eigene gewinnen konnte. Vielleicht war es dieser Gedanke, der seinen Unmut und seine Enttäuschung über das Verheimlichen seines Standes wieder milder stimmte. Vielleicht war auch das seine Aufgabe… Er erinnerte sich an die Erzählung von Marie – zwei Krieger, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Nicht nur hinsichtlich ihrer Fähigkeiten, auch hinsichtlich ihres Standes: Der Prinz und ein Niemand. Vielleicht sollte es wirklich so sein… Vielleicht verband sie durch diese Gegensätze dann doch mehr, als man glauben mochte.

Und nun entkräftete Aaron auch seine Befürchtung, Blut sei dicker als Wasser, indem er ein neues Element hinzufügte: die Magie. Erstaunt blickte er ihn an, runzelte nachdenklich die Stirn. War es so? Könnte es so sein? Vielleicht… Er hatte ihre Verbindung schon so oft gespürt, hatte schon so oft das Gefühl gehabt, dass etwas Besonderes zwischen ihnen war. Vielleicht könnte das wirklich stärker sein, als die Familienbande?
 

Mit einem Mal hörte er etwas und lauschte. Jemand sang… Ein Wirtshauslied, wie Merthin schien. Er ergriff Aarons Hand und zog ihn hinter einen Strauch. Sie waren der Straße näher gekommen, als gedacht. Und dort fuhr gerade ein Karren vorbei, mit einem Mönch auf dem Kutschbock, der einen Becher in der Hand hielt – vermutlich Wein. Geladen hatte er einen großen Haufen Heu. Ob er sie mitnehmen würde?

„Er fährt in die Richtung, in die wir wollen… Wir könnten einsteigen. Im Heu wird uns niemand sehen…“, sagte er leise zu Aaron und blickte ihn nun wieder mit wärmeren Augen an.
 

Aaron

Plötzlich vernahm auch er dann das zugegebenermaßen sehr schräg gesungene Tavernenlied, das viele Leute in den Straßen der Städte, vorallem des Nachts, laut vor sich hin trällerten. Die Barden des Landes schrieben ihre Stücke nach politischen Geschehen und natürlich häufig zur Liebe, ob auch ihre Taten mal Inhalt einer Ballade werden? Schnell spürte Aaron wieder Merthins vertraute Hand in seiner und fand sich wenig später hinter Sträuchern wieder. Ihr Blick lag auf der Straße, wo gerade ein Karren vorbei kam, dessen Führer das schiefe Lied sang. Aarons Blick huschte zu Merthin, als dieser vorschlug, einfach mit zu fahren - im Heu. Sein Blick hatte an Kälte verloren und wirkte versöhnlicher, so hoffte Aaron, dass Merthin nun nicht mehr die Richtung nach Foron meinte. "Ich bin noch nie in Heu gesprungen", grinste der Prinz und meinte dies als Bestätigung, Merthins Plan zu folgen. Dafür war diese gefährliche Reise auch da. Für neue Erfahrungen und all das zu tun, was er sonst nie gekonnt hätte. "Dann los!", sprach Aaron hoch motiviert, dann sprang er hinter dem Strauch hervor und zog Merthin an der Hand mit sich hinter den Heukarren her. Ihre Verbindung an den Händen ließ Aaron schnell und leise genug zum Karren gelangen, auf dessen Ladefläche er dann etwas umständlich kletterte. Mit einem kleinen Plumps ließ er sich ins Heu fallen. Es piekste etwas, war aber dennoch weicher Untergrund. Der Mönch hatte von dieser Aktion jedenfalls nichts mitbekommen, zu vertieft war er in seiner Singerei und zu beschäftigt damit, seinen Wein zu leeren. Es war gewiss auch besser, dass der Mönch nichts von seinen hohen Gästen wusste, umso weniger könnte er sie verraten, wenn auch nicht gewollt.

Leise und so bedacht wie nur möglich versuchte sich Aaron eine bequeme Position in dem Heuhaufen zu suchen. Der Haufen war zwar recht hoch, aber nicht sehr breit, was die Möglichkeiten etwas einschränkte, aber zumindest passten sie so halb nebeneinander. Aaron entschied sich für eine seitliche Liegeposition, wobei er seinen Kopf auf seine Hand stützte und die Füße einzog, damit diese nicht versehentlich nach draußen hingen. Der Karren schaukelte ganz ordentlich, da ihr Kutscher Kurven lenkte, die gar nicht da waren und immer mal wieder über Steine holperte, die im Weg lagen. "Was ist unser Ziel? Wie lange brauchen wir?", fragte Aaron leise nach. Irgendwie erleichterte es ihn, nicht mehr dieses Geheimnis mit sich rumzutragen. "Dein mir gebotenes Leben in Unsicherheit ist wenigstens einigermaßen bequem", nahm Aaron Bezug auf Merthins Aussage aus dem Gespräch zuvor und grinste etwas. "Hast du schonmal im Heu übernachtet?", fragte Aaron interessiert, während er das Bild hinter sich ablegte, das er von der Bauernfamilie erhalten hatte. Er wollte es später genauer anschauen, als der Fahrer plötzlich eine besonders enge Kurve fuhr. Ob er gerade noch gemerkt hatte, dass er eigentlich hatte abbiegen wollen oder er etwas ausgewichen war blieb ein Rätsel, einzig das Zugpferd wieherte voller Beschwerde. Aaron war nicht auf diesen Ruck vorbereitet gewesen und war nach vorn gedrückt worden, direkt in Merthins Richtung. Dieser hatte hinter sich jedoch niemanden, weshalb er wohl gegen das Holzbrett am Rande des Karrens gedrückt werden dürfte. An genau diesem Holzbrett hinter Merthin konnte sich Aaron stützen, um den anderen nicht zu erdrücken. "Der Kutscher kriegt wahrlich keine Extra Münzen", witzelte Aaron ein bisschen.
 

Merthin

Vielleicht war das der letzte entscheidende Punkt, dass er seine Pläne änderte und die Mitfahrgelegenheit anbot. Sie sollten es versuchen. Sie sollten versuchen, ihren Weg gemeinsam fortzusetzen. Wenn es hart auf hart käme, sollte er nur nicht enttäuscht sein, wenn Aaron doch nicht so handeln könnte, wie er es jetzt gerne glaubte…

„Dann wird es allerhöchste Zeit, Prinzchen!“ Merthin hatte ihn ungläubig angesehen, als der andere erklärt hatte, noch nie in Heu gesprungen zu sein. Und gemeinsam bestiegen sie den Wagen. Merthin hatte den Rucksack abgelegt und an der Seite in den Wagen gestellt. Dann war er Aaron hinterhergekrabbelt und nun lagen sie in der Mitte des Heus und Merthin versuchte auf dem schaukelnden Gefährt eine gemütliche und feste Position einzunehmen. Er verschränkte die Arme hinter Kopf und winkelte ein Bein an, um sich etwas besser zu stabilisieren. Als er zu Aaron blickte, hatte dieser sich neben ihn gelegt, zu ihm gedreht und sah ihn an. „Wir werden heute nach Puklan kommen. Dass ist ein Markt in Richtung Westen. Ich vermute, dass der Mönch das Heu dort eintauschen möchte. Wir werden in einer Scheune am Ortsrand unterkommen. Dort habe ich dann zumindest die Möglichkeit, ein paar Nahrungsmittel aufzufüllen“, erklärte Merthin bereitwillig. „Wir haben dann nur noch drei Tage bis zur Mühle.“ Merthin seufzte leicht und blickte nach oben in den blauen, von ein paar Wolken verhangenen Himmel. Er würde bei der Mühle vorsichtiger sein müssen. Sie mussten damit rechnen, dass sein Tross beobachtet wurde. Der König hatte für die Spionage gute Leute. Und wenn der Verdacht bestand, dass sie etwas mit der Entführung des Prinzen zu tun hätten, dann würden sie nicht mehr sicher sein können. Wenn seine Familie überhaupt dort war.

Als Aaron weitersprach, sah Merthin wieder zu ihm. Er lächelte sacht, als er den Kommentar zum Heu hörte und merkte, dass Aaron das Thema von eben noch einmal aufgreifen wollte. „Teilweise ist es sicher bequem“, sagte er leise. „Im Heu oder Stroh zu schlafen ist in Ordnung, und klar habe ich das schon gemacht. Aber in einer Kutsche des Königs zu sitzen ist sicher bequemer, mein Lieber!“ Er pieckste ihn in die Seite, als Aaron ihm schon fast entgegenfiel, als die Kutsche einen Schlenker machte. Er selbst wurde gegen den Wagenrand gedrückt und Aaron folgte ihm direkt. Im Reflex umfasste er den anderen an der Hüfte, um ein weiteres Rutschen zu verhindern, als er sah, dass sich dieser schon am Wagenrand abgefangen hatte. Seine Bernsteine blickten in die eisblauen Augen des anderen, der ihm so nah gekommen war. Kurz sah er auf die Lippen und hatte fast das Gefühl, als wolle sein Körper die kurze Distanz überwinden, um davon zu kosten, doch er pfiff sich zurück. Stattdessen grinste Merthin leicht. „Wahrlich nicht. Aber ich frage mich: Sind alles Prinzen so stürmisch?“, fragte er frech und ließ seine Hand an der Hüfte des anderen. Dann zog er die andere Hand hinter seinem Kopf hervor und streckte seinen Arm aus. „Komm her, meine Schulter ist noch viel bequemer“, raunte er leise und angelte kurzerhand mit seiner anderen Hand nach seinem Mantel, den er neben den Rucksack gelegt hatte, und deckte sie zu. „So sieht uns niemand“, erklärte er überflüssigerweise und spürte, wie der andere seinen Kopf an seiner Schulter ablegte. Ein angenehmes Gefühl jagte durch seinen gesamten Körper. Sicher die Magie, die sie verband… Merthin schloss die Augen und genoss den Moment, das Gefühl des Zusammenseins. Er wusste nun, dass dieser Mann hier an seiner Seite der Prinz des Königreichs war. Und es hatte ihn etwas geschockt… Aber doch war ihm auch bewusst, dass es eigentlich wirklich nichts an der Situation änderte. Es war die Angst vor der Zukunft, die ihn so verbohrt hatte handeln lassen. „Magie ist dicker als Blut“, sagte er leise. „Ich hoffe es, Aaron. Ich hoffe, dass das, was ich spüre, wenn wir uns berühren, stärker ist, als das Band, das jeder zu seiner Familie hat.“ Kurz schwieg er, dann drehte er den Kopf etwas, um den anderen ansehen zu können. „Es wird alles nicht einfach, für keinen von uns…“ Er schluckte. „Weiß dein Vater eigentlich von den Fähigkeiten?“ Sie sollten darüber reden, was Aaron wusste. Schließlich konnte man die Situation ja auch zu seinem Vorteil nutzen. „Und da ist noch etwas, was mir schon seit gestern im Kopf herumspukt: woher wussten die Soldaten, wo du bist? Haben sie dich gehen lassen und beschattet? Oder hat der König gar Magier in seinen Reihen?“
 

Aaron

Aaron hatte die Augenbrauen gehoben, als Merthin ihn 'Prinzchen' genannt hatte. Es war sicher ein gutes Zeichen, das Merthin Aarons Titel verwendete, wenn auch in Koseform, aber das war in Ordnung. Weil es Merthin war, der das sagte. Und es führte Aaron auch sein Glück vor Augen, dass Merthins erster Ärger verraucht war. Nochmal hätte sein Vater ihn gewiss nicht laufen lassen, wo dieser doch inzwischen gemerkt haben dürfte, das irgendwas faul war. Aaron war trotzdessen, das er verfolgt worden war, von der Bildfläche verschwunden und König Corvo war doch überzeugt von sich selbst genug, dass er es nicht für möglich hielt, sich vor ihm und seinen Magiern zu verstecken.

Zumindest schien Merthin gute Erfahrungen mit Heu gemacht zu haben, sonst hätte er ihn doch nicht so ungläubig angesehen und ihn mit seinen Worten angespornt seinen ersten Heusprung zu vollführen. Das eigentliche Gefühl im Heu zu liegen war in der Tat gewöhnungsbedürftig, aber genau das war es, was Aaron daran irgendwie gefiel. Es war anders als das, was er gewohnt war. Merthin hatte nämlich durchaus Recht, in der königlichen Kutsche war es wesentlich bequemer. "Irgendwann sollten wir mal eine gemeinsame Fahrt in meiner Kutsche unternehmen. Dann kannst du dich selbst vom Unterschied überzeugen", grinste Aaron amüsiert. Denn die Vorstellung von Merthin in der prunkvollen Kutsche wirkte wenig realistisch. Aber der Blonde ließ Aaron in so vielen Bereichen seines Lebens teilhaben, dass Aaron ihm auch gern einen Einblick in seines geben wollte. Allerdings würde dies gewiss warten müssen. Dieser Gedanke brachte Aaron auf noch einen anderen Gedanken. Was passierte eigentlich mit ihrer Zusammenarbeit, wenn ihre Bestimmung erfüllt war? Wenn ihre Dummheit durchgezogen war? Konnten sie dann weiterhin zusammen verrückte Dinge tun? Würde ihre Freundschaft bis über die Prophezeiung hinaus Bestand haben? Das kam gewiss darauf an, wie genau das Übel später aus der Welt geschafft sein würde. Müsste... Aaron am Ende die Position seines Vaters einnehmen und den Thron besteigen? Dieser Gedanke drückte Aarons Stimmung etwas, da er sich nicht so sicher war, wie er das finden sollte.

Doch der Ruckler im Heuwagen lenkte Aarons Gedanken wieder auf Merthin, der ihn aufgefangen hatte. Genauso wie schon letztes Mal, als Aaron sie beide hinters Gebüsch geworfen hatte. Und einen entsprechenden Kommentar konnte sich Merthin ganz offensichtlich auch diesmal wieder nicht verkneifen. Diesmal aber konnte Aaron auf Merthins verspielt freche Art hin lächeln und lief nicht sofort knallrot an. "Mh, nein, ich denke, ich bin da eher eine Besonderheit", antwortete Aaron darauf, ob alle Prinzen so stürmisch seien. "Zumindest ist mir noch keiner so entgegen gefallen, wie dir gerade. War es empfehlenswert?", fügte er noch etwas leiser und scherzhaft hinzu. Aaron hatte in seinem Leben viele Adlige und natürlich auch andere Hoheiten kennen gelernt, aber alle hielten sich an die Etikette, wie Aaron eigentlich auch. Merthin mit seiner offenen Art kitzelte aus Aaron aber noch mehr hervor, als dessen angelernte höfische Verhaltensweise. Es gab kein Geheimnis mehr, das Aaron vor Merthin zu verbergen versuchte und der Blonde hatte sich ein weiteres Mal dafür entschieden mit Aaron den Weg fortzusetzen, so wagte Aaron es sich selbst auch etwas unbekümmerter aufzutreten. Nichtmal die Hand an seiner Hüfte brachte Aaron aus der Ruhe, sie gab ihm Halt und war warm, was sprach also dagegen?

Der geraunten Einladung sich an Merthin zu kuscheln, kam Aaron sogleich ohne nachdenken nach. Mit einem langen ausatmen legte Aaron seinen Kopf auf Merthins Schulter ab, schmiegte das Gesicht weiter in Richtung seiner Halsbeuge und legte sachte einen Arm um Merthins Oberkörper. Nicht nur, um sich zusätzlich etwas festzuhalten, sondern besonders, um sich dessen Nähe ganz sicher zu sein. Für einen kurzen Moment eben bei der Bauernfamilie hatte Aaron gedacht, dass Merthin nicht mehr zu überzeugen war, ihre Gemeinschaft aufrecht zu erhalten. Ihn jetzt wieder so nahe bei sich liegen zu spüren, erfüllte Aaron mit großer Erleichterung. Dazu mischte sich das vertraute Gefühl Merthins warmer Magie, was Aaron wohlig seufzen ließ. Merthin hatte Recht: das war bequemer als alle Kutschen zusammen, in denen Aaron je gesessen hatte. Der Mantel als Decke komplettierte das Ganze.

Aaron schloß seine Augen, genoss den Moment ebenso, bis er Merthin wieder sprechen hörte. Langsam schaute er wieder auf, direkt zu Merthin, welcher sich zu ihm gedreht hatte. Also spürte Merthin auch etwas bei jeder ihrer Berührungen... "Ich glaube daran. Es muss einfach so sein", antwortete Aaron leise. Denn wenn sie sich in diesem Punkt irren, dürfte alles noch schwieriger werden, als es jetzt schon war. Aaron würde Merthin nicht davon abhalten zu tun, was das Richtige war, selbst wenn er selber Hemmungen haben würde, da es nunmal um seine Familie ging. Doch lieber wollte er selbst auch restlos von der Richtigkeit ihres Handelns überzeugt sein, bevor sie irgendwas in der Richtung machen würden. Die weiteren Fragen brachten Aaron wirklich zum Nachdenken. "Ich weiß, dass mein Vater sich bewusst ist, dass es zur Zeit unserer Vorfahren Normalität war, dass Magie existierte. Ich glaube, er hatte schon immer Angst, dass die Magie zurückkehrt, deshalb verhängte er diese unmenschlichen Strafen für alle, die auch nur im entferntesten mit Magie zu tun haben", begann Aaron zu erzählen. Er hatte häufig versucht bei den Sitzungen zu lauschen, auch wenn er nie viel hatte hören können. "Die magischen Phänomene... so wie das Wesen beim Bauernhof, hat Vater explizit 'das Übel' genannt", fuhr er fort. 'Das Übel' war eine Wortwahl der Prophezeiung, es erschien unwahrscheinlich, dass er sich selbst zufällig genau diesen Namen dafür ausgedacht hatte. "Ich befürchte... als ich gestern aus dem Palast geflohen bin... das sie mich da absichtlich haben laufen lassen, um mir zu folgen. Und ich hab sie direkt zu dir und deiner Familie geführt. Es tut mir Leid." Etwas enger kuschelte sich Aaron an den anderen heran. Das hätte er früher erkennen sollen und nicht erst, als die Soldaten bereits den Trupp im Visier hatten. Die Frage nach Magiern in König Corvos Reihen verwunderte Aaron erst. Aber wenn er jetzt genauer darüber nachdachte, gab es schon Anzeichen dafür. Beweise hatte Aaron jedoch nicht. "Vater hat es nie offen gesagt, aber ich glaube... er hat wirklich mindestens einen in seinem engeren Kreise. Du wärst ihm fast begegnet, es war der Mann, der uns in der Bibliothek überrascht hatte", gab Aaron Auskunft und dachte noch weiter darüber nach. Vielleicht irrte er sich auch, aber es passte alles. "In seiner Nähe fühle ich mich stets unwohl, seine Berührungen und Blicke sind kalt, nicht wie meine Eismagie... eher herzlos kalt. Und er scheint immer genau zu wissen, wenn ich etwas mache, das meinem Vater garantiert nicht gefallen dürfte", sprach Aaron weiter. Wie zum Beispiel das Treffen mit Merthin.

Aaron fasste sich an die Schläfen, spürte er doch einen Kopfschmerz aufziehen, der wohl von diesem Thema herrührte. Oder bedingt aufgrund der Erschöpfung, die Aaron befallen hatte, seit sie vorhin den Kampf gegen das Unwesen gewonnen hatten. Magie zu verwenden verbrauchte viel Energie, für den ungeübten Prinzen noch mehr. "Vielleicht lassen wir diese Informationen erstmal sacken und du ruhst dich aus?", schlug Aaron also vor und blickte Merthin an. Er war gewiss auch erschöpft von der Nacht und vom Kampf, hatte er doch wesentlich mehr körperliche Kraft verbraucht als Aaron, da er die ganze Zeit die Axt des Wesens hatte in Schach halten müssen. Außerdem hatten sie sein Zeichen für Stärke verwendet, natürlich kostete auch das zusätzliche Energie. "Ich pass auf, dass wir nicht übers Ziel hinaus schießen", grinste Aaron den anderen an. Der Prinz hatte zwar keine Ahnung vom Weg, aber er konnte Bescheid geben, bevor sie ankamen und sollten unterwegs Soldaten auftauchen. Womöglich wäre Merthin damit nicht einverstanden, immerhin waren sie beide erschöpft, aber Aaron hatte da eine Möglichkeit. "Dafür sorgst du dafür, dass ich später in Ruhe baden kann, ja?", schlug Aaron vor. Immerhin musste jemand aufpassen und an ein gemeinsames Bad dachte Aaron sowieso nicht.
 

Merthin

Merthin musste fast loslachen, als Aaron ihm erklärte, sie sollten einmal gemeinsam in einer königlichen Kutsche fahren. Aber er hielt sich zurück und lachte nur leise. „Ich? In einer königlichen Kutsche? Ich weiß nicht, ob ich mich darin wohlfühlen könnte“, er schüttelte bei dem Gedanken den Kopf. „Ich denke, die einzige Kutsche des Königs, die ich je zu Gesicht bekomme, wir der Gefängniswagen sein – wegen Prinzenentführung und Magienutzung.“ Er zwinkerte dem anderen zu. „Und diesen Wagen versuche ich tunlichst zu vermeiden…“ Am Grinsen des anderen merkte er, dass auch dieser die Vorstellung von ihm in einem solchen Wagen eher amüsant fand. „Aber angesichts der Tatsache, dass du ja schon in meinem königlichen Wagen reisen durftest, wäre es nur angebracht, dass ich auch mal deinen Wagen in Anspruch nehme…“, überlegte er mit einem Schmunzeln auf den Lippen, das dann jedoch verblasste. „Falls es jemals die Gelegenheit dazu gäbe…“
 

Mit positiver Überraschung registrierte Merthin, dass Aaron nicht gleich wieder im Boden zu versinken drohte, nur weil er ein wenig… „frech“ geworden war. Und umso überraschte war er, als der andere seinen Spaß aufgriff und fortführte… Sein Grinsen wurde umso breiter. „Nun, das kommt auf die Situation an, mein werter Herr“, entgegnete er nachdenklich. „Im Moment fühlt es sich gut an… Und besonders zu sein, ist in jeder Situation empfehlenswert!“ Offenbar war gestern durch ihren Freundschafts-Bund Aarons Distanz wirklich aufgebrochen. Er war ein deutliches Stück näher an ihn herangerückt – nicht nur körperlich – und schaffte es, wesentlich lockerer mit ihm umzugehen. Das fühlte sich gut an, richtig gut an. Denn Merthin mochte Ungezwungenheit, mochte es, zu scherzen und zu sticheln – auf liebgemeinte Art und Weise. Dass der Prinz sich wegen seines Standes sicher den ein oder anderen Kommentar anhören durfte, würde unweigerlich folgen. Aber solange sie sich näher kamen, wusste Merthin, würde es ihm der andere nicht übel nehmen. Merthin flirtete gerne – ob mit Männern oder Frauen. Und er frotzelte gerne mit seinen Freunden. Das musste man vertragen. Und Aaron schien es nichts auszumachen…
 

Gespannt lauschte Merthin Aarons Ausführungen hinsichtlich seines Vaters. Offenbar kannte jener die Prophezeiung und würde daher auch die Zusammenhänge mit ihm erkennen. Er wäre ein unvorsichtiger Machtmensch, wenn er da nicht vorsorgen würde. Es war also letztlich klar, dass er seine Gefolgsleute hatte, die sich mit Magie, der alten Schrift oder anderem auskannten. Vermutlich konnte man sich gegen Magie auch wirklich nur mit Magie schützen. Er horchte auf, als Aaron von demjenigen sprach, der in die Bibliothek gekommen war. „Vermutlich hat er meine Magie gespürt“, überlegte er leise. Er versuchte sich daran zu erinnern, ob er etwas gespürt hatte, und dunkel erinnerte er sich an dieses bange Gefühl, als würde ihm Lebensglück entzogen. „Diese Menschen in deines Vaters Umfeld werden alle einen großen Vorsprung zu uns haben. Sie sind versierter als wir, haben schon lange ihre Kraft unter Kontrolle und werden sie stetig ausbauen. Wir sollten morgen anfangen, unsere Kräfte zu trainieren. Denn ich vermute, dass unsere Aufgaben nicht leichter werden, sondern komplexer und mächtiger…“ Merthin musste gähnen. Die unruhige und vor allem unbequeme Nacht war wenig erholsam gewesen. Und hier, in diesem abgeschirmten kleinen Paralleluniversum, was der Wagen gerade für ihn darstellte, fiel die Anspannung ab, die er seit so vielen Tagen spürte. Als Aaron ihm anbot, dass er sich ausruhen dürfte, sah er ihn dankbar an. „Das klingt verführerisch…“, murmelte er schmunzelnd. „Sowohl das Ausruhen, als auch das Baden. Ich habe auch das Bedürfnis, dringend zu baden.“ Er nickte bestätigend. „Und wir sollten vor Puklan hier unten sein…“, wies er den anderen noch an. Das angenehme Gefühl in seinem Inneren, das Geschaukel des Wagens, der Arm um seine Brust, die ihn hielt… es dauerte nicht lange und er war tief und fest eingeschlafen.
 

Aaron

"Vermutlich...", war Aarons leise Antwort. Dieser Mann hatte wohl ganz bestimmt Merthins Magie gefühlt, als sie beide diese mehr oder weniger bewusst freigesetzt hatten. Durch eine einzige direkte Berührung des Zeichens für Schicksal. Ihr Schicksal war stark und in dieser Nacht sowieso, da sie genau dort den Grundstein der gemeinsamen Reise gelegt hatten. Sie hatten erfahren, wie das mit der Prophezeiung zusammen hing und das sie beide gemeint sein könnten. Das erklärte das schnelle auftauchen dieses dunklen Magiers. Aaron nickte, denn Merthin hatte wieder Recht. Die Magier waren gut ausgebildet und wurden stetig weiter trainiert, sie müssten dringend nachziehen. Doch jetzt müssten sie erst einmal ausruhen...


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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Laila82
2017-07-07T20:22:28+00:00 07.07.2017 22:22
Ich finde die Ff gut und bin gespannt wie es weiter geht.
Antwort von:  -Amber-
08.07.2017 07:32
Schön ^^
Das freut mich :D
Es gibt jede Woche ein Kapitel ^^
Es wird spannend, lustig und natürlich auch romantisch ;)
Antwort von:  rotes_pluesch
23.07.2017 15:43
Dankeschön, dankeschön x3
... Das musste ich mal los werden xD


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