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Bloody Eternity 2

von

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Ein neuer Auftrag

„Also... nur damit ich es wirklich richtig verstehe: Ihr habt bei einem Schießstand gespielt, Jane hat gewonnen und den Wunsch geäußert hat, dass ihr mal gemeinsam für sie kocht?", wollte Theodore breit grinsend wissen.

„Wenn du das so lustig findest, kannst du gerne für mich übernehmen", bot Aiden Theodore großzügig an, aber der lehnte natürlich lachend ab. Aiden fragte sich noch auf dem Weg durch die Auffahrt der McCollins, was Jane sich von dieser Aktion erhoffte.

Sie ließ die beiden Vampire ein und führte sie in die Küche, in der Gabriel bereits stand. Er sah aus, als hätte er Blähungen und nickte den Neuankömmlingen lediglich knapp zu. Natürlich hatte Jane sich ihr Leibgericht gewünscht, sodass auf der Anrichte neben Gabriel bereits die Zutaten für die geplante Lasagne auf der Theke aufgereiht lagen.

„Versucht, die Küche nicht zu zerstören“, bemerkte ihre Gastgeberin trocken.

Sie setzte sich an den Küchentisch und klappte ihren Laptop auf, um an einer Arbeit für die Uni zu schreiben. Neugierig beugte Theodore sich vor, um einen Blick auf das Dokument zu werfen, und schon bald waren die beiden in eine intensive Diskussion über das Thema verwickelt.

Sie hätte in ihrem Zimmer arbeiten können. Das wäre vermutlich ruhiger gewesen. Aiden ging davon aus, dass sie ihn und seinen Kochpartner im Auge behalten wollte, um Entgleisungen zu verhindern. Er und Gabriel musterten sich, seufzten fast synchron und machten sich notgedrungen an die Arbeit.

Obwohl Aiden mit Jane schon ein paar Mal gekocht hatte und eigentlich recht entspannt an die Sache heranging, hatte er diese spezielle Verabredung nicht gerade herbeigesehnt. Er war in den letzten Wochen netter zu dem jüngeren Mann gewesen, weil dieser geholfen hatte, Jane zu retten. Doch jetzt zerrte er an seinen Nerven.

"Ugh..! Das hat ja gar kein Geschmack!", beschwerte sich Gabriel, als er die Sauce für die geplante Lasagne probierte und verzog das Gesicht. „Da muss mehr Salz und Pfeffer rein. Ein bisschen Muskat würde auch nicht schaden“, wies er seinen Kochpartner an, während er sich um den Teig kümmerte.

„Es wäre auch Sinnvoller, wenn du das Abschmecken und ich das Schneiden übernehmen würde", erklärte er Gabriel betont geduldig. „Und jetzt entspann dich endlich. Es ist nicht so, als würde das Essen giftig, weil ich es berühre."

Gabriel schnaubte leise über den Vorschlag. „Es wäre sinnvoller, ja. Aber wenn man davon ausgeht, dass du möglicherweise mal selbst für Janie kochen willst, ist es von Vorteil, wenn du die Saucen und so übernimmst, wenn jemand dabei ist, der als Vorkoster fungieren kann. Schneiden kann ja jeder einigermaßen", gab Gabriel etwas schnippisch zurück.

„Hat sie gesagt, dass ich alleine für sie kochen soll?“, fragte er sichtlich irritiert, da dieser Wunsch für ihn keinerlei Sinn ergab. Er warf ihr einen nachdenklichen Blick zu, denn eigentlich hatte er gedacht, Jane hätte verstanden, dass er das nur machte, weil er gerne Zeit mit ihr verbrachte. Ohne Vorkoster würde es für ihn immer schwierig werden, anständig zu kochen, außerdem wäre er nie auf die Idee gekommen, sich alleine hinter den Herd zu stellen. Wieso auch? Wenn sie das wollte, würde er es natürlich tun, aber ob das Ergebnis so prickelnd wäre, stand auf einem anderen Blatt.

„Sie hat nicht gesagt, dass du sollst, aber dass du es vielleicht tun würdest oder möchtest", erwiderte der Werwolf, während er die Teigblätter ins heiße Wasser legte, damit diese später weniger lang im Backofen benötigen würden. „Wenn ich mich richtig erinnere, habt ihr doch vor ein paar Wochen darüber gesprochen, als wir Forrest Gump geschaut haben."

Ein wenig überrascht schwieg Aiden, bevor er leise brummte und sich daran machte, die Speisen mehr zu würzen. Ader an seiner Stirn zu pulsieren begann. Zuerst versuchte er, es zu ignorieren, doch dann wandte er sich mit dem Löffel, den er zum Verrühren benutzt hatte, nach Gabriel um und deutete mit dem Besteck auf den Werwolf.

„Was genau befürchtest du eigentlich, dass passieren könnte, wenn du mich mal fünf Minuten in Ruhe lässt? Bisher hat sie es immer überlebt, wenn ich mit ihr gekocht habe, also wird das höchstwahrscheinlich auch jetzt der Fall sein", schnauzte er Gabriel an.

Der Werwolf schnitt gerade den Käse in Würfel, hielt jedoch inne, als er so angegangen wurde. Hinter ihm blickten Jane und Theodore auf und Aiden wünschte, er hätte den Mund gehalten. Allerdings hatte er nicht vor, sich von diesem Welpen bevormunden zu lassen.

Gabriels Mundwinkel zuckten ein wenig wegen dem drohend erhobenen Kochlöffel, doch er unterdrückte zu seinem Glück das Lachen. „Ich möchte nicht, dass sie sich wegen dem Essen übergibt. Einerseits wäre das Verschwendung und andererseits könnte sie das Ganze dann nicht genießen. Immerhin war es ihr Wunsch, dass wir etwas für sie kochen. Wenn wir es schon machen, dann soll es richtig sein, denkst du nicht?", entgegnete der Südländer und wandte sich wieder dem Käse zu.

„Warum macht ihr das eigentlich?“, warf Theodore ein, bevor Aiden etwas erwidern konnte. Sein Grinsen ließ nichts Gutes erwarten. „Ihr könntet euch einfach aus dem Weg gehen, aber hier seid ihr und spielt gemeinsam die Küchenchefs – für Jane.“

Aiden hatte die Sache mit dem Wasser noch genau im Kopf und misstraute seinem Verwandten instinktiv. „Es ist eine Wette. Warum sollte ich sonst mit ihm kochen?“

„Ich hätte auch besseres zu tun, als mit diesem verrückten Stalker zu kochen, aber wenn es Janie glücklich macht…“, fügte Gabriel schulterzuckend hinzu.

Aiden hätte ihm am liebsten die kaffeegetränkten Biskuitstangen ins Gesicht geklatscht, die er gerade für das Tiramisu in eine Schüssel legte. „Wenn du das hier ihr zuliebe durchziehen willst, kannst du auch ihr zuliebe dein vorlautes Mundwerk zügeln, oder?" Eigentlich wäre er am liebsten gegangen, aber er wollte wenigstens noch seinen Standpunkt klar machen. "Ich weiß genauso wenig wie du, wieso Jane mich akzeptiert, aber sie tut es. Also gewöhn dich dran, weil ich nicht vorhabe, zu verschwinden, egal, wie ätzend du dich verhältst. Und wenn du es nochmal drauf anlegen willst, bitte. Sie päppelt dich sicher wieder auf, wenn ich mit dir fertig bin. Ansonsten wäre es überaus freundlich, wenn du auf Bezeichnungen wie Verrückter, Stalker oder was dir sonst noch so einfällt, verzichten könntest."

„Fein. Entschuldige", sprach der Spanier und machte eine kleine, wegwerfende Handbewegung.

Aiden war keinesfalls zufrieden, spürte aber Janes besorgten Blick auf ihnen und wandte sich wieder dem Tiramisu zu. Unterdessen ging Gabriel zum Tisch, um Jane etwas von der Soße kosten zu lassen. Spielerisch stupste er mit dem tomatenroten Löffel gegen ihre Nase, woraufhin sie lachte und sacht gegen seinen Bauch schlug. Er versuchte weiter, sich ihr zu nähern, aber sie duckte sich vom Stuhl und flüchtete ans andere Ende der Küche.

Lächelnd beobachtete Theodore die beiden bei ihren Spielchen. „Wisst ihr eigentlich, dass ihr ziemlich süß zusammen seid?“, bemerkte er und sah neugierig zwischen den beiden hin und her. „Wie kommt es eigentlich, dass ihr nicht zusammen seid? Also... habt ihr es denn überhaupt jemals miteinander probiert?"

Die beiden hielten in ihrem Tun inne und sahen sich mit großen Augen an. „Äh... keine Ahnung?“, meinte Jane schließlich zögernd. „Ich schätze, weil es uns nie in den Sinn gekommen ist und wir eigentlich so etwas wie Bruder und Schwester sind...?"

Gabriel nickte und ließ sie in Ruhe, um die Lasagne in den Ofen zu stellen. Trotzdem war es offensichtlich, dass beide in Gedanken versunken waren. Aidens Gesicht fühlte sich seltsam hart an, während er die Creme über das Biskuit strich. Er hatte selbst schon darüber nachgedacht, dass Gabriel für seine beste Freundin als Partner in Frage kommen würde. Er war stark und konnte sich gegen alle Gefahren wehren, die ihr Beruf möglicherweise bereithielt. Er war ihr gegenüber völlig loyal, brachte sie zum Lachen und konnte mit ihrem Temperament umgehen.

Und trotzdem schnürte der Gedanke, wie dieser aufgeblasene kleine Köter Jane küsste, Aiden regelrecht die Kehle zu. Seine Wut auf den Werwolf verstärkte diese Reaktion sicher, trotzdem hatte er nicht damit gerechnet.

Und dann auch noch dieses gedankenschwere Schweigen, als würden die zwei es wirklich in Betracht ziehen, miteinander auszugehen. Er fuhr sich unruhig durch die Haare, bevor er rasch das Tiramisu in den Kühlschrank stellte. Plötzlich fühlte er sich in der weitläufigen Küche eingeengt, aber ihm fiel keine passende Ausrede ein um zu gehen.

„Und was ist mit dir, Teddy? Hat es keine Frau bei dir Quatschkopf ausgehalten?", wechselte er das Thema.

„Hm? Nun... Ich war verheiratet, aber das ist auch schon ein Weilchen her", gab Theodore offen und mit einem Lächeln zu, welches seine Augen aber nicht zu erreichen schien.

Bei einer Frohnatur wie seinem Ur-Großneffen hatte er nicht mit einer tragischen Liebesgeschichte gerechnet, aber wenn man verwandelt wurde, ließ sich das wohl kaum vermeiden – besonders, wenn eine menschliche Familie im Spiel war. Natürlich war er neugierig, hielt sich mit Fragen jedoch zurück. Sie kannten sich gerade mal ein paar Wochen. Wenn Theodore bereit war, würde er mit ihm sprechen.

„Hm... riecht jetzt schon lecker“, war es diesmal der jüngere Vampir, der das Thema wechselte. Das lag wohl in der Familie. „Wenn ich könnte, würde ich sicher ein Stück von der Lasagne probieren.“

„Ach ja? Hast du das auch schon mal ausprobiert?“, fragte Aiden in gespielt vorwurfsvollem Ton, der seinen Verwandten zum Lachen brachte.

„Wer weiß? Aber du könntest es ja mal testen“, neckte er ihn zurück und schon bald nahm das Gespräch deutlich angenehmere Bahnen ein.

Gabriel und Aiden räumten auf, wobei sie jedoch nicht mehr zusammenarbeiten mussten. Daher verlief der Rest der Vorbereitungen friedlicher. Eine Weile später war die Lasagne fertig und die sterblichen Anwesenden konnten zulangen. Sie unterhielten sich über dies und das, unter anderem den glatzköpfigen Vampir. Irgendwann gesellte sich Elizabeth zu ihnen, die ihre Kochkünste lobte und besonders das Tiramisu zu genießen schien.

Während des Essens bemerkte Aiden jedoch, wie Jane und Gabriel sich immer wieder ungewohnt verlegene Blicke zuwarfen. Er sagte sich, dass es ihn nichts anging, doch als die Gäste später die Zelte im McCollins Haushalt abbrachen, war er recht erleichtert.

Der Tag war anstrengender gewesen, als er hätte zugeben wollen. Er war noch immer nicht sicher, was Jane überhaupt damit vorgehabt hatte. Funktioniert hatte es jedenfalls nicht. Er und Gabriel kamen einfach nicht miteinander aus. Sie konnten zusammenarbeiten, wenn es um Jane ging, und Aiden würde dem Welpen für immer dankbar sein, dass er sie gerettet hatte. Doch Freunde machte das nicht aus ihnen und das mussten sie wohl oder übel akzeptieren.
 

Am nächsten Tag in der Arbeit dachte er kaum noch an diesen unangenehmen Zwischenfall. Gegen Mittag verabschiedete er sich, um zur Universität zu fahren. Er hatte ein paar Vorbereitungskurse für den Studiengang, den er im Sommersemester beginnen würde. Jane als Masterstudentin würde er zwar in den Kursen nicht sehen, aber das machte nichts. Ihn interessiere der Stoff und es würde ihm gut tun, ein paar andere Menschen kennenzulernen.

Er hatte sich lang genug auf Jane fixiert. Und wie könnte er nicht? Sie war wunderschön, klug, stark und liebevoll. Doch das alles war sie nicht für ihn. Aiden wusste wirklich nicht, wie er diese Tatsache so lange hatte übersehen können, aber früher oder später würde sie wieder einen Freund haben. Vielleicht wäre es letztlich sogar Gabriel.

Während des Tages ertappte Aiden sich immer wieder dabei, darüber nachzudenken. Er war abgelenkt und froh, endlich nach Hause zu kommen. Doch als er die Tür des Wohnhauses aufschloss, ließ ihn ein ungewöhnlicher Duft innehalten. Was sollte ein anderer Vampir ausgerechnet hier treiben? Außerdem kam ihm der Geruch irgendwie bekannt vor, aber er konnte nicht so recht seinen Finger darauf legen.

Vorsichtig schritt er die Treppe hoch, fand seine Tür aber nicht aufgebrochen vor. Der Geruch war allerdings eindeutig: Der fremde Artgenosse befand sich in seiner Wohnung. Noch während er seine Tür öffnete, wurde diese aufgezogen und eine Frau erschien mit hochgezogenen Augenbrauen im Eingang.

Sie warf das hüftlange, seidige Haar über die Schulter zurück und musterte den Neuankömmling wie eine lästige Pflichtaufgabe. Ihre braunen Augen schimmerten unter dem akkurat geschnittenen Pony hervor. Sie trug braune Stiefeletten, mit denen sie so groß wie Aiden war. Eine enge, zerrissene Jeans umspielte ihre Beine und über ihr weißes, lockeres Top hatte sie eine rosane Strickjacke gezogen. Hinter ihr stand ein gigantischer Koffer, der seine halbe Wohnung einnahm, doch Aiden war überrascht, dass es nur einer war.

„Da bist du ja. Ich habe ewig auf dich gewartet.“

„F... Fiora...?", fragte Aiden verblüfft, der nicht wirklich glauben konnte, was er da sah. Bevor sie noch etwas erwidern konnte, hatte er seine alte Bekannte aber schon in eine feste Umarmung geschlossen und hob sie strahlend ein Stück hoch. „Was machst du hier? Wir haben uns ja ewig nicht mehr gesehen. Bestimmt hundert Jahre... Aber komm erst mal rein. Wobei du das ja schon getan hast."

Ihr vorher so abgeklärtes Gesicht wurde jetzt von einem feinen Lächeln erhellt, und sie folgte ihrem Gastgeber in dessen Wohn- Schrägstrich Schlafzimmer, wo er ihr nur auf dem Bett einen Platz anbieten konnte. „Dein Hausmeister war sehr kooperativ", erklärte sie, dann warf sie Aiden die geklauten Schlüssel zu.

„Das kann ich mir vorstellen. Du siehst toll aus."

Sie strich sich durch das dunkle Haar und lächelte. „Schmeichler“, schalt sie ihren Gastgeber halbherzig.

„Als würde es dir nicht gefallen“, erwiderte Aiden und die beiden alten Freunde lachten gemeinsam. „Wie ist es dir ergangen?“, wollte er wissen. Er hatte sie seit dem Kriegsende nicht mehr gesehen, nachdem er Südamerika wieder verlassen hatte, um nach Europa zurückzukehren. Sie erzählte von den Geschäften ihrer Familie und dass sie aus deren Haus ausgezogen war. Vor allem ihrem Bruder hatte das nicht gefallen, doch sie war glücklich mit der Entscheidung.

Sie fragte nach Aidens Leben, doch ihm fiel auf, dass es nicht viel zu sagen gab zu der Zeit, bevor er Jane kennengelernt hatte. Er hatte einfach existiert. Obwohl das jetzt nicht mehr so war, konnte er Fiora den Grund dafür nicht nennen. Sie kam aus einer sehr konservativen Familie und würde eine Freundschaft mit einem Menschen kaum verstehen – obwohl sie wusste, dass Aiden selbst mal einer gewesen war. Stattdessen erzählte er von seinen Reisen im letzten Jahr und dass er bald ein Studium beginnen wollte.

Lange blieben sie sowieso nicht bei solch neuen Themen. Schon bald tauschten sie Anekdoten aus und neckten sich gegenseitig mit Geschichten von damals, als sie noch ein Paar gewesen waren. Aiden hätte noch stundenlang so weitermachen können, doch war ihm der traurige, müde Zug um ihre Augen nicht entgangen.

„Aber wirklich, was verschlägt dich nach London?", kam Aiden schließlich auf seine Ausgangsfrage zurück. „Ich dachte immer, dir wäre es hier zu nass.“

Das Lächeln verschwand von den hübschen Zügen und machte einem tristen Ausdruck Platz, den Aiden ihr am liebsten aus den Augen gewischt hätte. Er hatte die Hand auf ihre gelegt, doch sie entzog sich und stand auf. Mit wenigen Schritten war sie am Fenster, von dem aus sie eine wenig befahrene Nebenstraße überblickte.

„Ich bin auf der Suche nach jemandem“, begann sie schließlich. „Er ist vor zwei Wochen einfach spurlos verschwunden und ich habe ihn schon überall gesucht, aber... Ich weiß einfach nicht, was ich noch tun soll, Aiden...“, flüsterte sie und ihre Stimme brach ihr weg.

Aiden hatte Fiora noch nie als nahe am Wasser gebaut erlebt. Bestürzt setzte er sich neben sie und legte vorsichtig die Hand auf ihre Schulter, woraufhin sie sich an seine Brust warf und hemmungslos zu weinen begann. Verwirrt versuchte er, ihr zu entlocken, was genau geschehen war, doch es war schwer, aus ihrem Schluchzen überhaupt etwas heraus zu hören.

„En-Entschuldige...", schniefte die aufgelöste Vampirdame, als sie sich ein wenig beruhigt hatte. Sie löste sich aus Aidens Arm und eilte ins Badezimmer. Dass sie die Tür offen ließ, interpretierte er als Erlaubnis, ihr zu folgen.

„Schon in Ordnung“, erwiderte er und beobachtete in respektvollem Abstand von der Tür aus, wie sie versuchte, ihr Aussehen halbwegs wiederherzustellen. „Aber ich weiß nicht, was ich für dich tun könnte."

Ihre rotgeweinten Augen im Spiegel fixierten Aiden, der meinte, schon wieder ein verdächtiges Schimmern in ihnen zu sehen. „Ich wusste einfach nicht, an wen ich mich sonst wenden soll...“

Aiden schluckte. Es war nicht so, als würde er ihr nicht helfen wollen. Er konnte sich nicht vorstellen, wie ausgerechnet er Fiora unterstützen sollte. Die Suche nach einer einzelnen Person in einer Millionenmetropole wie London war regelrecht die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Und wenn dieser jemand nicht gefunden werden wollte, könnte er mittlerweile praktisch überall sein. Um seinen Gast jedoch nicht noch weiter aus der Fassung zu bringen, erwähnte Aiden die letzte Überlegung nicht.

Aiden hatte eine Weile stumm überlegt und sich unterdessen auf sein Bett zurückgezogen. Als Fiora aus dem Badezimmer auf ihn zukam und vor ihm stehenblieb, legte sie behutsam die Hände auf seine Brust. Ihre dunklen Augen schwammen vor Schmerz. Er konnte sich nicht erinnern, sie zuvor jemals so aufgelöst gesehen zu haben. „Lass mich nicht alleine. Bitte, Aiden...“, flüsterte sie.

Und bevor er überhaupt wusste, wie ihm geschah, hatte er schon: „Niemals“, gesagt.

Mit einem zittrigen: „Danke“, setzte sie sich zu ihm und er strich ihr beruhigend über das Haar. Während sie sich ein wenig sammelte, fragte Aiden sich, wie er sein hirnloses Versprechen einlösen sollte.

„Ich sollte dir vermutlich ein bisschen genauer erzählen, worum es geht“, beschloss Fiora nach einigen Minuten geschäftsmäßig. Sie setzte sich auf und faltete die Hände im Schoß. „Dieser jemand, den ich suche, ist mein Freund. Ich habe ihn zu Hause überall gesucht, aber er ist einfach vom Erdboden verschluckt.“

„Das tut mir leid.“

„Es hat nichts mit dem zu tun, was du damals getan hat“, stellte Fiora sofort klar. „Ich bin nur hier, weil er ursprünglich aus London stammt. Er hat hier noch Familie, aber bisher habe ich noch keine Spur von ihm entdecken können. Ich kenne hier niemanden und niemand will mir helfen, deshalb…“

Der Stolz raubte ihr die Worte, doch mehr musste Aiden nicht hören. „Ich glaube, ich weiß, wer uns helfen kann.“

Fiora sah ihn gespannt an – doch als sie auf dem Weg erfuhr, wohin es gehen sollte, verzog ihr Mund sich zu einem Strich. Während der Fahrt im Taxi schwieg sie, und selbst, als sie am Anwesen ausstiegen, musterte das Haus unbeeindruckt.

Aiden dagegen blickte besorgt die Mauer empor. Er hatte sofort an Jane gedacht, obwohl er sich schämte, mit seinen Problemen an ihre Tür zu klopfen. Doch womöglich konnte sie durch ihre Beziehungen im Zirkel irgendetwas erreichen, was sie als Einzelne nicht bewerkstelligen konnten.

„Und du meinst, ein Mensch kann uns irgendwie helfen?“, fragte Fiora, als sie neben Aiden die Auffahrt entlangschritt.

„Sie ist eine Vampirjägerin mit ziemlich guten Kontakten. Vielleicht bringt es ja was.“

„Es ist nicht sehr beruhigend, dass sie unsereins beruflich tötet“, kommentierte Fiora noch, doch ihr Begleiter ignorierte sie, als er an der Tür klingelte und wartete, bis Jane wenig später öffnete.

Er lächelte sie wie üblich an, doch die junge Frau starrte viel mehr irritiert auf die Vampirin in seiner Begleitung und er seufzte leise. Vielleicht hätte er sie vorwarnen sollen, aber seine Ex-Freundin hatte ihn so überrumpelt.

„Ähm, Jane, das ist Fiora Álcarez, eine gute alte Freundin von mir. Fiora, das ist Jane McCollins, eine... Nicht ganz so alte Freundin", erklärte er mit einem Lächeln, wobei die Bezeichnung Freundin für beide Damen irgendwie unzureichend erscheinen mochte. „Dürfen wir reinkommen? Fiora hat ein Problem, bei dem du uns womöglich helfen könntest."

Jane sah noch viel verwirrter aus, als er vorschlug, dass sie einem Vampir helfen könnte. Ihre guten Manieren siegten jedoch, sodass sie die Besucher ins Haus bat. Gemeinsam begaben sie sich ins Wohnzimmer. Die meisten Leute hätte die luxuriöse Villa beeindruckt, nicht jedoch Fiora. Sie nahm auf der Couch Platz, verschränkte die Arme und starrte aus den hohen Fenstern in den Garten. Es war offensichtlich, dass sie nicht vorhatte, das Wort zu ergreifen. Also seufzte Aiden und übernahm das Erklären für sie.

Als er geendet hatte, wog Janes Schweigen schwer. Er räusperte sich und fügte hinzu: „Ich dachte, dass du uns vielleicht bei der Suche helfen könntest." Er hatte Jane noch nie um etwas gebeten und das nicht vorgehabt, aber für Fiora konnte er wohl eine Ausnahme machen. Das Ganze hatte natürlich rein gar nichts mit Jane zu tun, und wenn sie sich einmischte, wäre das eine reine Gefälligkeit Aiden gegenüber. Dieser war nicht sicher ob er das von der Jägerin erwarten durfte. Ihre Beziehung verlief sonst eher andersrum: Sie schaffte an, er machte.

Außerdem benahm Fiora sich wirklich nicht wie eine Bittstellerin, sondern wie eine Prinzessin – und das im Palast einer anderen.

„Fi hält es für wahrscheinlich, dass ein Vampir was damit zu tun hat und du könntest ja vielleicht deine Beziehungen nutzen, um ein paar Nachforschungen anzustellen. Bitte?"

Ein leiser Seufzer entwich ihren Lippen, während sie sich durch die Haare fuhr. „Ich werde sehen, was ich tun kann."

Verblüfft starrte Aiden sie an, bevor sich ein Lächeln auf seinen Zügen ausbreitete. „Danke, wir wissen das wirklich zu schätzen", sagte er stellvertretend für seine Begleitung.

Er selbst hatte Fiora ja schon versprochen, ihr zur Seite zu stehen, und würde entsprechend nicht mehr aus der Sache herauskommen. Aber er war der festen Überzeugung, dass das ganze mit Janes Hilfe wesentlich zügiger vonstattengehen würde. Theodore würde er auf jeden Fall auch fragen, aber es tat gut, zu wissen, dass er sich auf Jane verlassen konnte.

Aiden stupste Fiora gegen die Schulter, die ihre Lippen schürzte. Dann seufzte Fiora und ergriff ihre Handtasche und holte daraus das Foto eines Mannes hervor, das sie auf den Couchtisch legte. Zusammen mit Jane beugte Aiden sich neugierig vor, denn das Bild hatte er selbst noch nicht gesehen. Er hatte dunkle Haare und Augen und einen gepflegten Bartschatten. Auf dem Foto war er neben Fiora zu sehen, welche er trotzt ihrer hohen Schuhe um ein gutes Stück überrage. Unter dem teuren Mantel zeichnete sich ein Körper ab, der eindeutig öfter das Fitnessstudio von innen sah. Aiden musste neidlos anerkennen, dass er ein attraktiver Mann war.

„Sein Name ist Majid Nivaan“, erklärte Fiora. „Er ist 32, Immobilienkaufmann, wohnhaft in Barranquilla, Kolumbien… Oh, und er ist ein Mensch", fügte sie hinzu, wobei ihr Blick abschätzig über den anwesenden Stellvertreter dieser Spezies glitt.

Dann wandte sie sich wieder an ihren Artgenosse und legte diesem die Hand auf die Schulter. „Können wir bitte einfach los und ihn suchen? Ich halte es nicht aus, hier nur herumzusitzen und Kaffeekränzchen zu halten. Dabei kommt doch nichts heraus.“

Aiden, der nicht schon wieder eine Tränenflut erleben wollte, nahm sie in den Arm und streichelte ihr behutsam über die Schulter. „Zu zweit schaffen wir es kaum, die ganze Stadt zu durchsuchen, wir brauchen Hilfe. Bleib einfach ganz ruhig, wir machen das schon, ok?", versicherte er ihr liebevoll.

„Ok… Ich vertraue dir", betonte sie.

„Das Problem ist, dass Majid schon in Südamerika verschwunden ist. Meinst du, du kannst etwas darüber herausfinden?", fragte Aiden an Jane gewandt, ohne seine Ex-Freundin loszulassen, die sich ein wenig an ihn schmiegte.

„Ich weiß es nicht“, erwiderte Jane, deren gereizter Ton Aiden nicht überraschte. Fiora benahm sich wie eine Diva, obwohl sie es war, die Hilfe brauchte. Die Vampirjägerin erwiderte seinen entschuldigenden Blick mit einem Seufzen, bevor sie die Lippen schürzte und ihr Handy hervorholte. „Ich werde bei Eldric vorbeischauen und mit ihm die Sache ansehen“, sagte sie zu.

„Danke“, sagte Aiden, doch sie erwiderte sein Lächeln nicht. Aiden runzelte die Stirn. Wenn sie das nicht tun wollte, hätte sie einfach nein sagen müssen. Ihr musste doch bewusst sein, dass er das absolut nicht von ihr erwartete. Bevor er jedoch noch etwas dazu sagen konnte, hörte er Eldrics Stimme an Janes Telefon.

„Eldric? Jane hier. Ich bin in 30 Minuten da. Sieh zu, dass du Zeit hast", wies sie ihren Mentor schlicht an und legte auf, noch bevor er etwas sagen könnte.

Völlig verblüfft sah Aiden seine Partnerin an. Sie klang wie damals, als sie zähneknirschend seine Rückkehr nach London akzeptiert hatte. Unwillkürlich fragte er sich, ob etwas vorgefallen war, bevor er und Fiora gekommen waren. Vielleicht hatten sie einen schlechten Zeitpunkt erwischt. Oder er war zu selbstverständlich davon ausgegangen, dass Jane jetzt kein Problem mehr damit haben würde, einen neuen Vampir in ihrem Bekanntenkreis zu akzeptieren. Er wusste es nicht und es verunsicherte ihn.

„Soll ich mitkommen?“, fragte er dennoch.

"Du bleibst bei ihr. Ich werde mit Gabe hingehen", meinte sie ziemlich schroff und stapfte zur Tür.

„Aber Gabe hat überhaupt nichts damit zu tun. Ich werde…", fing er an, aber als sie ihm einen Todesblick zuwarf, blieb er bei der Couch stehen und sah ihr nur hinterher.

Die Vampire hörten, wie Jane ihren Mantel an sich riss, über ihre Stiefel fluchte und wie es an der Tür klingelte. Erneut fluchte die Vampirjägerin, dann schnalzte sie die Tür so schnell auf, dass Aiden sich nicht gewundert hätte, wenn sie sie in der Hand hielte.

„Oh! Jane, wohi...- Huh?!", unterbrach der frisch angekommene Theodore sich. Es klang, als hätte Jane die Tür genauso brutal ins Schloss gehauen, wie sie sie zuvor geöffnet hatte.

Aiden war verwirrt, doch die Dame neben ihm verhinderte, dass er zu sehr darüber nachdachte. Sie hatte den anderen Vampir gewittert und sich versteift. Leise knurrend stand sie auf, doch Aiden legte ihr beruhigend die Hand auf die Schulter.

„Das ist ein Freund… Nein, mehr sogar“, versuchte er zu erklären.

Er erntete jedoch zunächst nur verwirrte Blicke, und dann betrat ihr Artgenosse bereits das Wohnzimmer. „Was ist denn mit Janie… Oh, guten Tag“, unterbrach Theodore sich, als er die Dame im Raum entdeckte.

Da Fiora den Gruß nicht erwiderte, fühlte Aiden sich befleißigt, die Begrüßung zu übernehmen. „Teddy, das ist Fiora, eine gute Freundin. Fiora, das ist Theodore Hunt, mein Neffe.“

Inzwischen hatten sie ein wenig Zeit gehabt, sich aneinander zu gewöhnen. Dennoch fühlte es sich noch seltsam an, dieses Verwandtschaftsverhältnis zu benennen.

Nach kurzem Zögern gab die Dame Theodore die Hand und musterte ihn interessiert. „Ich wusste nicht, dass du verwandelte Verwandte hast… Oder so viele Bekannte", fügte sie hinzu, denn schon während ihrer Beziehung war sie so ziemlich die einzige Bezugsperson gewesen, die er gehabt hatte. Sie hatte ihn in ihren Freundeskreis etabliert, und nachdem Schluss gewesen war, hatte er sich von den meisten völlig distanziert.

„Na ja. Um ehrlich zu sein, wusste unser Aiden das bis vor ein Wochen selbst nicht", klärte Theodore die Dunkelhaarige auf.

„Ach, nicht?“, fragte Fiora und ließ sich von Theodore die Geschichte ihrer Bekanntschaft berichten.

Aiden selbst schwieg. Gedanklich war er Jane gefolgt. Er verstand, wenn ihr Fioras Verhalten nicht gepasst hatte – darüber würde er mit der unsterblichen Latina nochmal sprechen müssen. Doch irgendwie hatte er das Gefühl, das war nicht alles. Wenn aber sein zweiter Gedanke zutraf und Jane noch immer Vorurteile gegen Vampire hatte, wüsste er nicht, was er darüber denken sollte. Sie waren Freunde und dass sie seinesgleichen insgeheim noch für blutrünstige Monster halten sollte, wäre schwer zu verdauen.

„Wo ist denn nun Jane hin?“, fragte Theodore, dem wohl aufgefallen war, dass sein Ur-Großonkel sich aus dem Gespräch ausgeklinkt hatte.

„Sie ist in den Zirkel, um etwas zu recherchieren. Um ehrlich zu sein, ist Fiora nämlich nicht auf einem Ausflug hier. Sie braucht Hilfe“, sagte Aiden und erklärte seinem Verwandten, was passiert war. Er sah ein wenig verblüfft aus, als er hörte, dass die reinblütige Vampirdame mit einem Menschen zusammen sein sollte, unterbrach den Bericht aber nicht.

„Ich weiß, dass ist viel verlangt“, schloss Aiden schließlich. „Aber könntest du uns vielleicht bei der Suche helfen? Dich vielleicht bei ein paar Leuten umhören oder dergleichen? Je mehr wir sind, desto eher finden wir etwas", fuhr er fort, wobei sein Blick nachdenklich wurde und zur Tür wanderte, aus der Jane gerauscht war.

„Ich werde heute Abend versuchen, ein paar Informationen zu finden und mich umzuhören. Allerdings kann ich Nichts versprechen", gab er ehrlich zu.

Aiden und Fiora dankten ihm trotzdem. Die Südamerikanerin zeigte Theodore das Foto ihres Verlobten. Zum Leidwesen der Anwesenden kannte er ihn nicht, doch er glaubte, wenn man alle Verbindungen und Kontakte miteinander verknüpfte, würden sie früher oder später bestimmt etwas herausfinden. Immerhin arbeitete der Vampirjäger Zirkel international und würde bestimmt den einen oder anderen Hinweis herausfiltern können.

„Wo wohnt sie denn momentan?“, fragte Theodore nach einer Weile. „Es wäre gut möglich, dass der Entführer auch nach ihr sucht und wahrscheinlich sogar zu gegebener Zeit in ihrer Nähe auftaucht.“

Über die Frage der Unterbringung hatte er sich bisher noch gar keine Gedanken gemacht, sodass er Fiora fragend ansah, die das Haar über die Schulter warf. „Na, bei dir, dachte ich?", meinte sie, als sei das vollkommen klar.

„Natürlich", seufzte er und machte sich gedanklich schon darauf gefasst, die nächste Zeit auf einer Luftmatratze zu verbringen.

„Nun... da Aidens Wohnung viel zu klein für zwei Personen ist, würde ich vorschlagen, dass du vorerst bei mir wohnst? So könnte ich die Umgebung auch besser im Blick behalten", bot der Jüngste unter den Dreien der Vampirdame an.

An diese Möglichkeit hatte Aiden überhaupt nicht gedacht. Er war ziemlich verblüfft, als Fiora mit: „Hm… Von mir aus“, stimmte sie zu, nachdem sie ihren künftigen Gastgeber gemustert und für angemessen befunden hatte. „Allerdings müsst ihr euch um mich keine Sorgen machen - Ich kann auf mich aufpassen. Ich brauche nur Hilfe dabei, meinen Mann zu finden", betonte sie ihre Ansprüche noch einmal.

„Solange wir nicht wissen, wer dahinter steckt, ist es besser die Sache im Auge zu behalten", beharrte Aiden, der sich plötzlich Sorgen um Jane machte. Sie hatte schon genug Probleme am Hals, etwa mit Gaspard, da hätte er sie nicht in diese Sache mit hineinziehen müssen. Für Reue war es jetzt aber zu spät.

Die drei Vampire machten sich daran, Fiora durch Theodores Wohnung zu führen. „Tut mir leid, dass es noch unordentlich ist. Ich wohne erst seit Semesterbeginn in London“, entschuldigte Theodore sich, während er einige Umzugskartons zur Seite schaffte.

„Es ist bezaubernd“, lobte Fiora lächelnd. „Aber es fehlt ein weiblicher Touch. Hast du keine Gefährtin?“

„Nicht, seit ihr verwandelt wurde.“

Aiden fiel ein Kratzer im Lächeln seines Neffen auf, doch Fiora übersah ihn. „Ach, du bist auch verwandelt? Das liegt wohl bei euch in der Familie.“

Sie lachten und setzten ihre Führung fort. Der Flur war nur einen Meter lang und öffnete sich in das Wohnzimmer, an das eine offene Wohnküche anschloss. Badezimmer, Büro und Schlafzimmer schlossen zur Rechten an. Später quartierten sie Fiora im Schlafzimmer ein, während Theodore sich ein Lager auf der Couch einrichtete.

Als die Dame sich später im Bad frisch machte, wandte Aiden sich an seinen Verwandten. „Wir müssen die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass er abgehauen ist und sie nicht wieder sehen will. Sie hat gemeint, sie hätte ihm erst vor kurzem gesagt, dass sie ein Vampir ist, das könnte ihn geschockt haben. Aber sag ihr das bitte nicht, es würde sie nur aufregen.“

„Vermutlich“, stimmte Theodore zu und rieb sich den Nacken. „Im Moment können wir nur für sie da sein und suchen helfen.“

„Ich schätze, du hast Recht…“ Aiden ließ sich auf die Couch fallen, den Kopf auf die Rückenlehne gestützt, den Blick auf die frischgestrichene Decke gerichtet. „Glaubst du, Jane und Gabe haben schon etwas rausgefunden?“

Lächelnd klopfte Theodore ihm auf die Schulter. „Sie beruhigt sich schon wieder. Mach dir keinen Kopf.“

Aiden wollte etwas erwidern, doch in dem Moment rief Fiora ihn. Folgsam begab er sich an ihre Seite und hoffte insgeheim, dass sein Ur-Großneffe Rechthaben würde.



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