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Lily Evans'-Potter's Seelenwiedergeburt

von

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Kapitel 11 - Jahr 2 - Teil 1: Gefahren über Gefahren

Kaum hatten die Sommerferien begonnen, saß Draco Malfoy ungeduldig im Anwesen seiner Eltern am Mittagstisch, das Anwesen selbst war nicht irgendein Anwesen, es war das Anwesen schlechthin: In der Zufahrt befand sich ein imposantes schmiedeeisernes Doppeltor, dahinter befand sich ein Kiesweg und links und rechts säumten meterhohe, sichtgeschützte Hecken, die zur Haustür führten, im ihrem riesigen Garten plätscherte ein Brunnen und rein weiße Pfauen tummelten sich dort, im Anwesen, das eine enorme Größe hatte, gab es eine luxuriös ausgestattete Eingangshalle mit einem Bodenausfüllenden prächtigen Teppich, viele magische Porträts blasser Zauberer und Hexen hingen an den Wänden, die in die Leere blickten, sich ein wenig bewegten oder völlig aus dem Bild entschwanden und sowohl im unteren wie im oberen Stockwerk befanden sich mehrere Räume, die je einen anderen Zweck dienten.

Narzissa, seine Mutter, saß neben ihm zu Tisch, merkte das er wenig aß, er immer wieder zur Tür schaute und etwas nicht stimmte.

»Draco, Liebling«, sagte sie besorgt, »was ist los?«

Draco blickte nachdem er abermals zur Tür schaute sie jetzt direkt an.

»Mutter, ich warte nervös auf Vater«, antwortete er. »Ich will ihm unbedingt etwas erzählen.«

Seine Mutter seufzte.

»Ach Draco, mir kannst du es genauso erzählen, das weißt du doch.«

»Nein, nicht bevor Vater da ist.«

Schweigend beendeten sie das Frühstück und jeder ging seine Wege.

Erst am späten Abend hörte Draco endlich die Haustür und stürmte eilig zum Wohnzimmer, wo sein Vater, Lucius, der seiner auf einem bequemen Sessel vor dem Kamin sitzenden Ehefrau flüchtig auf den Mund küsste und ebenfalls auf einem zweiten Sessel Platz nahm.

»Lucius Liebling, wie war – «

»Vater, ich habe ungeduldig auf deine Ankunft gewartet, ich muss euch beiden etwas erzählen!«, unterbrach Draco sie und stellte sich vor dem Kamin. »Ich habe euch vor einem Jahr von der Granger berichtet, wisst ihr noch?«

»Was ist mit ihr?«, fragte sein Vater desinteressiert und kalt und schaute ihn eindringlich an.

»Ihr wisst, das sie in ihren ersten beiden Jahren auf Hogwarts die Jahrgangsbeste in meinem Jahrgang ist«, sagte er, »doch es gibt ein Mädchen aus Ravenclaw, das ihr in Bezug darauf ähnelt.«

Er kostete den Moment, worauf er wirklich hinauswollte, in vollen Zügen aus.

»Draco, ich habe dir anfangs letzter Sommerferien schon einmal gesagt«, erwiderte sein Vater scharf, »das ich mich um andere, die nicht aus Slytherin sind oder waren, nicht schere.«

»Sie ist eine Reinblüterin«, betonte Draco hochnäsig seinen eigentlichen Grund, warum er mit seinen Eltern, besonders zu seinem Vater sprechen wollte.

Ruckartig setzte sich sein Vater auf.

»Was?!«, entfuhr es ihm laut. »Wie kann eine Reinblüterin in Ravenclaw sein?!

Andererseits wenn sie so klug ist wie die Granger, wie du behauptest, dann ist es keine Frage das sie in Ravenclaw ist.«

»Das ist sie«, versicherte Draco ihm, »ich habe das von den beiden Ravenclaw-Vertrauensschüler in der Anwesenheit Aohna Drew Flowers’, so heißt das Mädchen, gehört.«

»Genug davon«, sagte sein Vater müde, aber dennoch streng. »Ich wiederhole ausdrücklich: Ich schere mich nicht um Leute, die nicht aus Slytherin sind oder waren.«

Er stand auf, küsste kurz seine Frau und ging zu Bett.
 


 

Während für Draco die Sommerferien schnell vorbeizogen, vergingen sie für Aohna Drew Flowers eher träge und sie hatte den Eindruck, dass die Zeit hier im Waisenhaus Kinderheim der Hoffnung viel zäher floss als in Hogwarts, ausgenommen das sie in der ersten Ferienwoche von Miss Emerald in ihr Büro bestellt wurde und ab und zu mal Küchendienst mit drei anderen Waisenkindern leistete, saß sie die restliche Zeit meist auf dem Bett oder am Schreibtisch ihres Einzelzimmers und las die geliehenen Bücher um der sie Schwester Jollby gebeten hatte, das sie neuen Lesestoff bekam, umso die Zeit wenigstens ein bisschen schneller zu vertreiben und Schwester Jollby holte ihr gern welche aus dem Lager. Ab und zu gesellte sie sich zu den anderen in dem Ultimativen Zimmer, das so benannt wurde, weil es da alles für Kinder gab, einen Fernseher auf einen kleinem Schrank mit einer Spielkonsole und 2 Controllern und 2 Sesseln davor, einem Kicker, zwei Tische mit mehreren Stühlen, der eine Tisch war mit Bastel- und Malsachen ausgelegt, der andere mit Kinder- und Jungendzeitschriften und Gesellschaftsspielen, in einer Ecke des Zimmers war eine Spielwiese mit Bauklötzen und anderes Spielzeug und auf einem kleinen Beistelltisch links neben dem Fernseher stand ein altes Radio und der Raum stand unter ständiger Aufsicht dreier Schwestern, dort sah sie mal fern, mal las sie in den Zeitschriften oder malte oder bastelte etwas.

Jetzt jedoch saß sie an ihrem Schreibtisch, beendete das Buch Der faszinierende Kosmos von Finnley Forth und erinnerte sich zurück an das vergangene Gespräch mit Miss Emerald in deren Büro.

»Du kannst dich vielleicht noch erinnern«, hatte Miss Emerald begonnen, »dass ich dir, bevor du zur Einschulung nach Hogwarts gefahren bist, gesagt habe das wir uns in diesen Sommerferien wegen den zukünftigen Weihnachts- und Osterferien unterhalten werden.«

»Selbstverständlich«, erwiderte Aohna.

»Meine Frage lautet daher: Wie stehst du dazu? Willst du lieber diese Ferien hier oder in Hogwarts verbringen?«

Aohna zögerte keine Sekunde.

»Hogwarts«, antwortete sie prompt.

»So sei es«, sagte Miss Emerald. »Du wirst bis zum Ende deiner Schullaufbahn nur die Sommerferien hier verbringen.«

Darauf durfte Aohna gehen, sie blieb.

»Miss Emerald, jetzt habe ich eine Frage an Sie«, fragte sie zögernd.

»Nur raus damit«, ermunterte sie Miss Emerald.

»Würden Sie mir in den verfügbaren Ferientagen erlauben jemanden, mit Begleitung natürlich, im Krankenhaus zu besuchen?«

»Wen möchtest du denn besuchen?«

»Eine Schulkameradin mit der ich mich angefreundet habe, hat sich in der Schule einen grauenhaften Unfall zugezogen und liegt querschnittsgelähmt im Krankenhaus«, log Aohna, sie konnte unmöglich jemanden verraten, das sie in Wahrheit Gilderoy Lockhart, einem erwachsenen Mann meinte mit dem sie zudem verlobt war, er jedoch sein ganzes Gedächtnis mittels den nach hinten losgehenden Vergessenzauber verlor und das er nicht in ein normales, gewöhnliches Muggel-Krankenhaus lag, sondern im St.-Mungo-Hospital für Magische Krankheiten und Verletzungen, dort, nahm Aohna an, wurden ausschließlich Hexen und Zauberer versorgt.

»Wie lange muss sie bleiben?«, fragte Miss Emerald.

»Die Ärzte meinten 6 bis7 Jahre.«

Miss Emerald überlegt lange.

»Wenn du älter bist«, sagte sie entschieden. »Außerdem müsste ich mit Miss Fergu-son darüber sprechen, ob sie dich begleiten kann oder ob jemand anderes dafür zuständig ist.«

Aohna wurde mit diesen Worten entlassen und war traurig das sie Lockhart erst mal nicht besuchen durfte.

Sie versuchte diese Erinnerung, auch wenn es ihr innerlich schmerzte, beiseitezuschieben, doch es gelang ihr in den verbliebenen Ferienwochen gar nicht, sie vermisste Lockhart immer mehr und beim Küchendienst wirkte sie verträumt und man musste sie aus diesem Zustand regelrecht reißen und ihr sagen das sie sich auf ihre vorliegende Aufgabe konzentrieren sollte.

Sie wurde von Miss Ferguson mit Sack und Pack am Morgen um 10 Uhr des 1. September abgeholt und riss sich somit vorläufig aus ihrer Verträumtheit als ihr wieder klar wurde das es nach Hogwarts ging, sie beide saßen im Wagen des Zaubereiministeriums, dessen Fahrer Richtung Bahnhof King’s Cross losdüste und Miss Ferguson ihr die neuen Schulbücher in einer Stofftasche übergab. Schnell waren sie am Bahnhof angekommen, sie besorgten sich einen Gepäckkarren und luden den schweren Schulkoffer, das Aquarium mit ihrer Kröte und die Stofftasche darauf und Miss Ferguson schob ihn voran, Aohna dicht neben ihr, schließlich kamen sie um 10:35 Uhr zu der magischen Absperrung zwischen Gleis 9 und Gleis10, passierten sie ungesehen von den unwissenden Muggeln und sahen am Gleis 9 ¾ den scharlachroten Hogwarts-Express vor sich und einige wenige Eltern die ihre Kinder, die schon in der Lok waren zum Abschied zuwinkten und wie manche, die jüngere Kinder hatten die noch nicht nach Hogwarts durften und sehnsüchtig oder neidisch ihren Geschwistern ebenfalls winkten. Miss Ferguson merkte an, dass die meisten Abteile schon voll besetzt waren, erst im allerletzten Abteil fanden sie ein leeres, wieder half ein uniformierter Mann vom Zugpersonal die Sachen von Gepäckkarren in das Abteil zu bringen und gesellte sich dann wieder zu ihnen.

»Ähm, Miss Ferguson?«, sagte Aohna und Miss Ferguson sah sie an. »Wo findet man eigentlich das St.-Mungo-Hospital für Magische Krankheiten und Verletzungen?«

»Wieso?« fragte Miss Ferguson und der Mann vom Zugpersonal hörte ihnen zu.

Ihr kann ich es sagen, wenigstens ansatzweise, dachte Aohna und sagte:

»Gilderoy Lockhart, der vergangenes Jahr Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste war, hat durch einen nach hinten losgehenden Vergessenszauber sein Gedächtnis verloren und ich wollte ihn, wenn ich ein wenig älter bin, mit Begleitung natürlich, unbedingt besuchen gehen.«

»Sein Unfall ist mir durch den Tagespropheten bekannt«, erwiderte Miss Ferguson, »aber ich verstehe nicht warum du ihn unbedingt besuchen willst.«

»Um ihm alles Gute und gute Besserung zu wünschen«, log Aohna rasch, in Wahrheit steckte mehr dahinter.

»Geschieht ihm recht das er sich nicht erinnern kann«, schnaubte Miss Ferguson schadenfroh, wandte sich dem Mann vom Zugpersonal zu und begann mit ihm ein Gespräch über ihre jeweilige Arbeit und über Beziehungen, die sie gehabt hatten, Aohna wollte ihnen nicht zuhören und lenkte sich ab indem sie die anderen Eltern beobachtete, die sich vom Gleis entfernten.
 


 

Kurz vor elf erschien Lucius Malfoy mit seiner Frau und seinem Sohn am Gleis 9 ¾, Draco schob den Gepäckkarren vorwärts und Narzissa rümpfte ihre Nase beim Anblick der vollen Abteile.

»Jedes Jahr das gleiche, die besten Abteile sind weg«, sagte sie.

»Mum, ich bin sicher das Crabbe, Goyle und Pansy Parkinson mir einen Platz freigehalten haben«, sagte Draco.

Wie aufs Stichwort rief ein Mädchen mit schwarzem Bob aus einem Fenster fast am Ende der Lok:

»Draco! Hier bin ich! Crabbe und Goyle haben für uns Plätze freigehalten!«

Das Mädchen schilderte Draco wo er das Abteil fand und verschwand vom Fenster im Korridor.

Die Malfoy’s näherten sich der offenen Tür und blieben wenige Meter von Aohna, Miss Ferguson und dem Mann vom Zugpersonal entfernt stehen.

»Vater, da ist die Flowers von der ich dir erzählt habe!«, rief Draco aufgeregt und deutete mit seinem linken Zeigefinger auf Aohna.

»Draco, man zeigt nicht mit dem Finger auf fremde Leute!«, bellte sein Vater, schaute trotzdem zu Aohna, Miss Ferguson und dem Mann vom Zugpersonal die neugierig zurückstarrten, Lucius erkannte Aohna, sie war das sehr hübsche Mädchen mit der er zusammengeprallt war, er begann sich, obwohl das gar nicht seine Art war, sich in sie zu verlieben.

Nein, das darf ich nicht zulassen, dachte er entschlossen und schüttelte seine Gefühle ab.

»Sag mal Liebling, die Frau an der Seite des Mädchens, ist das nicht – «, riss ihn seine Frau aus seinen Gedanken.

»Carol Ferguson vom Zaubereiministerium«, sagte Lucius, er kannte Miss Ferguson zwar nicht persönlich, aber vom Sehen und wusste, weil er im Zaubereiministerium ein- und ausging, über sie genauestens Bescheid.

»Was sucht eine vom Zaubereiministerium hier?«, entfuhr es Draco.

»Ich weiß das sie manchmal den Auftrag von Hogwarts, besser von Dumbledore selbst, erhält das sie Schüler begleiten soll, sei es zu ihren Einkäufen oder hierhin und wieder zurück wo derjenige Schüler wohnt.«

»Können das nicht die Eltern der Flowers tun?«

»Was weiß ich, Draco!«, bellte Lucius. »Vielleicht haben sie berufsbedingt viel zu tun oder etwas anderes wichtiges ist ihnen dazwischen gekommen! Schluss mit weiteren Fragen und steig endlich ein bevor die Lok ohne dich losfährt und keine Widerrede!«

Sein Sohn verabschiedete sich mit hocherhobenem Kopf von seiner Mutter, umging ihn und stieg in die Lok.

»Sei artig Draco!«, rief Lucius ihm hinterher, doch Draco entschwand im Korridor davon, in die Richtung die Pansy Parkinson ihm geschildert hatte.

Lucius und seine Frau kehrten den neugierigen Blicken von Aohna, Miss Ferguson und dem Mann vom Zugpersonal den Rücken und gingen davon.

»Lucius, Schatz, sei nicht immer so hart und streng zu ihm!«, sagte seine Frau.

»Narzissa, Liebes, du weißt, ich muss«, erwiderte Lucius.
 


 

Aohna, Miss Ferguson und der Mann vom Zugpersonal blickten ihnen hinterher als sie allmählich aus ihrem Blickfeld verschwanden, Aohna erkannte den Jungen, der Draco gerufen wurde, wieder, er war der weißblondhaarige Junge gewesen, der von Professor Sprout vor Gewächshaus Eins zurechtgestutzt wurde und auch seinen Vater erkannte sie wieder, sie war mit ihm zusammengeprallt.

Draco Malfoy mit seiner Familie, dachte Aohna . Er hat sein Äußeres definitiv von seinem Vater geerbt, nur das sein Vater lange weißblonde Haare hat und seine Mutter, außer an ihren dunkelbraunen Schläfen und Deckhaar, ebenfalls.

»Tse Tse, diese Malfoy’s! Halten sich immer für etwas Besseres nur weil sie Reinblüter in ganzer Linie sind!«, empörte sich Miss Ferguson.

Prompt darauf ertönte die Pfeife des Schaffners.

»Schnell, Miss, in die Lok!«, rief der Mann vom Zugpersonal.

Aohna verabschiedete sich eilig von Miss Ferguson, die ihr nachrief:

»Bis zu den Ferien!«

»Allerdings erst zu den Sommerferien, ich habe mich dazu entschlossen, die anderen Ferien in Hogwarts zu verbringen«, warf Aohna ein.

»Alles klar! Du musst dich beeilen!«

Aohna stieg in die Lok, der Mann vom Zugpersonal schloss die Tür und beide gingen ihre Wege und ehe Aohna in ihrem Abteil war, bewegte sich die Lok vorwärts. Im Abteil war auf einem Sitz das Aquarium mit ihrer Kröte befestigt, holte von der Kofferablage die Stofftasche mit den neuen Schulbüchern und ihren Schulkoffer herunter, ließ den Vorhang an der Abteiltür herunter zu und zog sich um, während die Lok an Fahrt gewann, in Schuluniform, nahm sie ihren Zauberstab und ihre Lesebrille aus dem Koffer, steckte ihn in die Innentasche ihres Umhangs, setzte sich und las in den Schulbüchern. Wie ein Jahr zuvor setzte sich keiner zu ihr und so übte sie, als sie viel zu schnell die Bücher fertig durchgelesen hatte, an einen Zauber namens Lumos und bereits beim zweiten Versuch leuchtete an der Spitze ihres Zauberstabs ein kleines helles und grelles Licht auf, auch der Gegenzauber Nox klappte beim zweiten Mal.

Jäh wurde ihre Abteiltür aufgestoßen und Aohna sah auf, ein minder älteres schwarzes Mädchen mit langen, dunkel erdbraunen Haaren mit vier weiteren schwarzen Mädchen hinter ihr, jede hatte eine andere Haarfarbe, eine schwarz, eine andere schwarzbraun, eine hellbraun und die letzte dunkelblond, jede aus Slytherin und sie blieben vor ihrem Abteil stehen.

»Na, hatte ich nicht recht«, sprach das vorderste schwarze Mädchen mit den dunklen, erdbraunen Haaren, »als ich euch sagte das dieses Abteil im ganzen Zug das Einzige mit heruntergelassenen Vorhang ist und ich meinte das sei komisch?«

Die Mädchen hinter ihr stimmten ihr zu.

»Ich sehe, du sitzt hier allein«, sprach sie weiter. »Warum?«

»Das weiß ich doch nicht!«, sagte Aohna scharf. »Aber vielleicht solltest du bevor du einen Raum betrittst erst anklopfen, sonst wirkt es unhöflich und frech!«

»Pass mal lieber auf dein loses Mundwerk auf!«, rief das Mädchen.

»Aber es stimmt doch!«

»MIR REICHTS!!!«, schrie das Mädchen, zückte ihren Zauberstab und richtete ihn drohend auf Aohna.

»LEKTRA SALMONÈ!!!«, donnerte eine Jungenstimme, das Mädchen namens Lektra ließ beinahe ihren Zauberstab fallen, die anderen vier schwarzen Mädchen hinter ihr wichen zur Seite und ein Junge mit dunkelblonden lockigen, kurzem Haar und mit schrecklicher Akne im Gesicht, tauchte bei ihnen auf. »Wenn ich Sie noch einmal dabei sehe, dass Sie mit Ihren unerfahrenen 14 Jahren Ihren Zauberstab gegen einen Mitschüler erheben, muss ich mit ihrem Hauslehrer drüber sprechen!

Leider kann ich Ihnen, da wir noch nicht in Hogwarts sind, keine Hauspunkte abziehen oder Ihnen eine Strafarbeit erteilen! Dennoch kann ich Sie dazu auffordern mit Ihren Freundinnen zu verschwinden!«

»Von dir Padré Palovius, ein muggelgeborener Zauberer aus Hufflepuff, lass ich mir gar nichts sagen«, sagte Lektra abschätzig und musterte das Abzeichen ein silbernes S an seinem Umhang. »Wie du Schulsprecher werden konntest bleibt mir ein Rätsel, du kriegst es nicht mal hin deine Akne wegzuhexen.«

Ihre Freundinnen kicherten.

»Genug jetzt!«, sagte Padré barsch.

»Spiel dich nicht so auf, wir sind schon weg. Nur eines noch«, sagte Lektra und wandte sich erneut an Aohna. »Ab diesem Zeitpunkt sind wir Erzfeindinnen, merk dir das.«

Sie ging um Padré herum, schritt davon und ihre Freundinnen folgten ihr wie Schafe einem Hirten.

»Alles okay?«, fragte Padré Aohna.

»Klar«, sagte Aohna.

»Sind Sie sicher?«

»Absolut.«

»Falls Miss Salmonè es erneut anlegt und Sie ohne mein Beisein bedroht, kommen Sie unverzüglich zu mir.«

»Ich bin aber keine Hufflepuff«, sagte Aohna und tippte mit dem linken Finger auf das Wappen auf ihrem Umhang. »Ich bin eine Ravenclaw.«

»Verstehe«, sagte Padré, »dann wenden Sie sich wenn nochmals Probleme mit ihr auftreten, bitte an die zuständigen Vertrauensschüler oder Schulsprecher.«

Er schob die Abteiltür zu und seine Schritte verhallten in den weitläufigen Korridor.

Der Nachmittag brachte starker Regen und es wurde so dunkel das verfrüht die Lichter angingen, Aohna übte ein paar andere Zauber ehe die Lok abrupt bremste, die Lichter erloschen und ein gewaltiger Ruck die ganze Lok entlangfuhr

»Lumos«, beschwor Aohna und ihre Zauberstabspitze leuchtete auf.

Abermals glitt die Abteiltür auf, durch die Helligkeit sah sie jedoch keinen Schüler oder jemand vom Zugpersonal, der da stand, sondern eine schwebende deckenhohe, vermummte Gestalt in schwarzem zerrissenem Gewand, das Gesicht gänzlich unter einer Kapuze verborgen, seine schleimige dunkelgraue Hand skelettiert und sah aus wie zu lange im Wasser gelegen. Die Gestalt schwebte etwas in ihr Abteil, Aohna hob ihren Zauberstab und richtete ihn auf die Gestalt, aber sie wusste nicht wie sie sich gegen ihn wehren sollte.

»K-komm nicht näher«, sagte sie zitternd.

Die Gestalt beachtete sie nicht, stattdessen holte es hörbar Atem und sofort wurde es in Abteil eiskalt, Aohna bekam keine Luft, ihr fiel der Zauberstab zu Boden, kullerte genau zur Gestalt, sackte auf die Knie zu Boden und hatte das Gefühl, all ihre glücklichen Gefühle und Erinnerungen würden von dieser Gestalt mit ihrem Atem aufgesogen.

»Ich … sagte …«, sagte sie schwach, aber dennoch wütend. »KOMM NICHT NÄHER!!«

Aohna spürte ihre Wut im ganzen Körper ausbreiten und sich dadurch eine unbekannte Stärke regen, die mit einer riesigen kugelförmigen sichtbaren, leicht schimmernden Aura ihren gesamten Körper umschloss und ein Schutzschild sich daraus bildete, der sich löste und mit voller Wucht gegen die Gestalt schleuderte und die Gestalt ließ abrupt von ihr ab, verschwand so schnell wie sie gekommen war, die Stärke in ihr flaute ab und sah noch die Abteiltür zu gehen bevor sie bewusstlos zu Boden fiel.

Sie erwachte als der Hogwarts-Express abermals Halt machte, diesmal nicht irgendwo, sondern an seinem Ziel, doch sie war durch den Angriff der Gestalt und ihrer unerklärlichen inneren Stärke, die auf einmal aus ihr herausgebrochen und dann abgeklungen war, geschwächt, das sie verschwommen wahrnahm das lärmendes Fußgetrappel hunderter Schüler zu den Türen ging und begannen auszusteigen. Benommen und sehr, sehr langsam rappelte sie sich auf und setzte sich erst einmal, sie hatte Angst wenn sie sich zu schnell bewegen würde, das sie gleich wieder bewusstlos wird, stand vorsichtig wankend auf, las mit der rechten Hand ihren leuchtenden Zauberstab vom Boden auf, ging immer noch wankend aus ihrem Abteil und aus der Lok, draußen sah sie keinen einzigen Schüler, nicht mal der Schein der Laterne des hünenhaften Hagrid’s, sie waren alle schon auf den Weg nach Hogwarts und Aohna musste widerwillig den einzigen übriggebliebenen Weg nehmen, den Kutschenweg, für die Boote war es zu spät und auch für die Kutschen war es zu spät, auch sie waren weg, und so musste Aohna mit erhellter Zauberstabspitze notgedrungen den Radspuren im starken Regen, das mit Gewitter und heftigen Wind einsetzte, folgen. Da sie geschwächt war, kam sie mühselig voran bis sie durch ein riesiges Tor mit zwei flankierten Ebern zu beiden Seiten endlich in der Ferne das majestätische Schloss aufragen sah.

Bald bin ich da, bald bin ich da, dachte sie ständig und schleppte sich weiter.

Plötzlich als sie die Ländereien überquerte und schließlich im Park von Hogwarts klitschnass und haltlos frierend anlangte, wehte ein starker Wind sie zu einem nahestehenden Baum, den einzigen im Park. Aohna wollte gerade nichtwissend weiterlaufen als der Baum sich bewegte und ein Ast sie seitlich in ihre Rippen traf, es riss sie von den Füßen, ihr Zauberstab flog ihr aus der Hand, der etwa einen Meter vom Baum entfernt liegenblieb und keuchend landete sie auf dem Rücken, ehe sie versuchen konnte, aufzustehen, sauste ein weiterer Ast zu ihr herunter und sie rollte sich seitlich weg um ihn auszuweichen, schwerfällig schaffte sie es auf die Beine, lief so schnell sie konnte, doch der nächste Ast schlängelte sich um ihre Füße und warf sie erneut zu Boden, noch schwerfälliger stand sie erneut auf, wurde aber bevor sie überhaupt loslaufen konnte von einem neuen Ast in die Magengrube getroffen. Sie schrie nach Hilfe, doch sie wurde vom Baum nicht in Ruhe gelassen, manchmal gelang es ihr, den Ästen auszuweichen, manche trafen sie aber, die Astspitze verletzte ihre Schultern, Arme, Beine und Gesicht und zog sie immer wieder fußumschlängelnd zu Boden, während der Rest des Astes sie, wenn sie es mal geschafft hatte aufzustehen, immer in die Magengrube oder in die Rippen traf und wenn sie schon auf den Boden lag auf sie hinabsausten, wo Aohna ihnen noch davonrollen konnte. Sie schrie jedes Mal auf wenn die Äste des Baumes sie verletzten und so ihren Umhang zerfetzten und ihre Verletzungen waren so stark, das sie leicht blutete und sie wusste nicht, wie lange sie das durchhalten konnte, dass der Baum sie einfach immer wieder verletzte und nach ihr schlug und sie durch ihren ohnehin schon geschwächten Zustand dadurch umso schwächer wurde.
 


 

Von allen Schülern fiel nur Penelope aus Ravenclaw auf, das ein Platz am Ravenclaw-Haustisch während der ganzen Einschulungsfeier der neuen Erstklässler unbesetzt blieb.

Nanu, wo ist denn Aohna, wunderte sie sich.

Sie sollte es wie Professor Flitwick, der Hauslehrer von Ravenclaw, erst am kommenden Tag erfahren.
 


 

Severus Snape war wie die anderen Lehrer von Professor Dumbledore kurz vor Schulbeginn damit beauftragt worden nach der Einschulungsfeier in den Korridoren zu patrouillieren, denn trotz dass die Dementoren im Einsatz waren, mussten alle Lehrer in den Korridoren und Stockwerken Wache halten, das war eine reine Vorsichtsmaßnahme, die Dumbledore getroffen hatte, nachdem durch die Stellungnahme des Zaubereiministerium im Tagespropheten bekannt wurde, das Sirius Black, ein Mörder aus dem Zaubereigefängnis Askaban geflohen war. Severus wurden die Eingangshalle, das Gelände von Hogwarts und die Kerker und seine Kollegen auf die sechs restlichen Stockwerke zugewiesen.

Gerade auf dem Weg zum Schlossportal und es öffnete und das Gelände kontrollierte, hörte er im nahe gelegenen Park ein Mädchen nach Hilfe schreien, er zückte seinen Zauberstab, beschwor Lumos herauf, rannte zu den Schreien, die nicht mehr nach Hilfe riefen, sondern Schmerzensschreie daraus wurden und ahnte Schlimmes, sein Verdacht bestätigte sich als er zur Peitschenden Weide ankam, die sich bewegte und rasend mit den Ästen ausholte, die sich nur wehrte, wenn jemand zwischen sie geriet.
 


 

Betäubt und kaum atmend, lag Aohna von einem Ast umschlungen auf den Rücken und sah einen anderen Ast sich drohend über ihr in die Luft erheben um ihr, dem unerwünschten Mädchen, den endgültigen Schlag zu versetzen und Aohna war klar, dass sie sterben wird.

»Immobilius!«, rief eine vage bekannte Stimme und der Ast über ihr, hielt in seiner Bewegung inne und der umschlingende Ast löste sich von ihrem Fuß, sie rollte zur Seite und blieb mit dem Gesicht voran im nassen, kalten Gras liegen und wurde erneut bewusstlos.
 


 

Severus leuchtete mit seinem Zauberstab durch den starken Regen den Rasen ab, fand einen leblosen Körper, hockte sich neben ihn nieder und sah zu seinem Entsetzten trotz der Nässe das unverkennbare dunkelrote Haar.

Nein, nicht SIE, dachte er flehentlich. Bitte nicht SIE.

Er drehte ihren Körper auf den Rücken und erblickte jedoch genau diejenige, die er nicht sehen wollte: Aohna Drew Flowers, die in ihrer eigenen Seele größtenteils Lily’s Seele besaß.

Severus packte die schiere Verzweiflung, er glaubte sie sei nun auch tot und sei ein für alle Mal endgültig von dieser Welt gegangen als er schnelle Schritte hinter sich hörte, er sich aufrichtete und sich umwandte, der Schulleiter und die Professoren Flitwick und Sprout eilten mit erleuchteten Zauberstäben zu ihm, sie hatten die Schreie ebenfalls gehört, Professor Sprout bemerkte die leblose Aohna und schlug sich entsetzt die Hand vor dem Mund, Dumbledore eilte an ihnen vorbei, hockte sich zu Aohna hin, fühlte ihren Puls und horchte auf Atemzüge.

»Albus, ist sie – «, brach Professor Flitwick mit erstickter Stimme ab, er konnte seinen Satz nicht beenden.

»Nein, Miss Flowers ist nicht tot, sie lebt«, sagte Dumbledore und Professor Flitwick seufzte erleichtert auf, »aber ihr Puls und ihr Atem gehen äußerst schwach. Es war Glück im Unglück das Severus sie als Erster rechtzeitig gefunden und wohl ihr Leben gerettet hat.«

In seinem Innern fiel Severus ein Stein vom Herzen, äußerlich musste er aber eine undurchschaubare Miene aufsetzen.

»Ich kann eines nicht begreifen«, erwiderte er barsch, »wie Miss Flowers es riskieren kann am ersten Tag zu spät nach Hogwarts zu kommen und wie sie so dumm sein konnte in die Peitschende Weide zu geraten.«

»Tja, ich glaube Miss Flowers hat einen guten Grund das sie in diese Lage gefallen ist und würde es uns vieren davon sicherlich berichten, wenn sie bei Bewusstsein wäre«, sagte Professor Flitwick bissig.

Snape schenkte ihm einen kalten Blick.

»Am besten bringen wir sie hoch zum Krankenflügel«, warf Professor Sprout, die im Schein ihres Zauberstabes Aohna’s Zauberstab vom Boden fand, rasch ein, »dort kann sich Madam Pomfrey um sie kümmern.«

»Sie haben Recht, Pomona«, sagte Dumbledore, stand auf zückte seinen Zauberstab und rief: »Mobilcorpus!«

Aohna wurde wie eine Marionette an unsichtbare Fäden hochgezogen, sodass sie schwebte und alle, außer Professor Snape, der in seinem Büro in den Kerkern verschwand, schritten durchnässt zum Krankenflügel, zuvor wurde Mr Filch von Dumbledore zurechtgestutzt, weil er nur den nassen Boden und nicht Aohna bemerkte, Professor Flitwick musste mehrmals an die Tür des Krankenflügels anklopfen bis Madam Pomfrey nach einigen Minuten öffnete, sie zur Seite ging, mit ihrem Zauberstab die Fackeln im Krankenflügel erflammen ließ und alle hereintraten, Dumbledore verfrachtete Aohna auf ein leeres Bett und schilderte Madam Pomfrey was passiert war und als er und die Professoren Flitwick und Sprout nicht ohne Aohna’s Zauberstab, den sie auf dem Tisch links neben ihrem Bett legten, gingen, versorgte Madam Pomfrey Aohna, indem sie zunächst mit ihrem Zauberstab eine Zauberformel sprach, die zunächst ihre klatschnassen Sachen und ihre Haare trocknete, dann sah sie sich näher ihre blutenden Verletzungen an und heilte sie mit einer Tinktur aus ihrem Büro, flickte mit einem anderen Zauberspruch die zerfetzten Stellen von Aohna’s Umhang zusammen und zum Schluss flößte sie ihr ein Aufpäppelungstrank aus dem Vorratsschrank ein und spürte, dass ihr gerade noch kalter Körper an Wärme gewann, sie aber nicht aufwachte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Fandalite
2018-09-15T11:56:50+00:00 15.09.2018 13:56
Wow, also ganz ehrlich: Dracos Zuhause hast du ganz genauso beschreiben wie ich es mir immer vorgestellt habe ! Es passt gut zu ihm und seiner Familie !
Dass Aohna Lockhart nicht besuchen durfte finde ich traurig, aber da sie jetzt dank der peitschenden Weide selbst ins Krankenhaus kommt, wird sich wohl eine Gelegenheit finden ; )

LG
Antwort von:  BloodyOyster
15.09.2018 18:39
Hallo.
Aohna kommt nicht in St.-Mungo's im Zentrum Londons, sondern in den Krankenflügel Hogwarts'.
Gruß


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