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Lily Evans'-Potter's Seelenwiedergeburt

von

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Kapitel 16 - Jahr 3 - Teil 1: Unerwartete Eulenpost

Aohna stand Anfang August mitten in den Sommerferien eines Morgens vor dem Spiegel in einem Gemeinschaftsbades im Waisenhaus und konnte nicht glauben, das sie einen winzigen Vorbau bekommen hatte, in den letzten zwei Jahren ein Stück größer geworden war und ihre glatten überschulterlangen dunkelroten Haare ihr bis einige Zentimeter von ihrer Armbeuge entfernt herabfielen. Sie öffnete den Badezimmerschrank links neben ihr, holte eine Bürste und ein Haargummi heraus, bürstete ihre Haare und experimentierte mit dem Haargummi verschiedene Frisuren, mal einen normalen Pferdeschwanz, mal einen Dutt oder einen Haarknoten, oder ein oder zwei geflochtene Zöpfe. Letztendlich entschied sie sich für einen Haarknoten und sah im Spiegel fast Professor McGonagall ähnlich, nur ohne schwarze Haare und ohne quadratische Brille.

Weil sie etwas größer geworden war, aktuell genau 1,65 Meter, hatte man sie ausmessen und neue Kleidung und neue Schuhe kaufen müssen und man hatte ihr ihre momentane Kleidergröße auf Nachfragen ihrerseits mitgeteilt. Heute an einem warmen Tag trug sie ein dunkelblaues T-Shirt, eine leichte goldgelbe Stoffhose und schwarzweiße Schuhe. Außerdem besaß sie jetzt viele Jeanshosen in verschiedenen Blau- und Grautönen und ein paar in schwarz, mehrere verschiedenfarbige T-Shirts, Stoffhosen, Pullover und Jacken, sowohl auch einige Schuhe in weiß, schwarz, schwarzweiß und dunkelbraun.

Sie schaute auf ihrer Armbanduhr an ihrem rechten Handgelenk wo ihr Muttermal unterhalb prangte und stellte erschrocken fest, das es schon 20 Minuten nach halb 9 war, sie kam definitiv zu spät zum Frühstück, hastig legte sie die Bürste in den Badezimmerschrank, schloss ihn und eilte hinunter zum Speisesaal, als alle gegessen hatten, verrichtete sie den Küchendienst und ging zurück auf ihr Zimmer wo sie in eines der geliehenen Bücher weiterlas und als es Zeit war, schlafen ging.

Aohna träumte, dass sie Gilderoy Lockhart in St.-Mungo-Hospital für Magische Krankheiten und Verletzungen besuchen ging, dann machte der Traum einen Zeitsprung, sah das er sie wieder erkannte, sie sich küssen wollten –

Tock, Tock.

Dieses Geräusch hörte sie im Schlaf, beachtete es aber nicht.

Tock, Tock.

Wieder das Geräusch und nun war sie im Wachschlaf, doch sie wünschte sich nichts sehnlicher als wieder fest einzuschlafen und ignorierte das Geräusch weiterhin.

Tock, Tock.

Sie wurde endgültig davon wach, öffnete ihre Augen und hinter den Vorhängen durchflutete gleißendes Sonnenlicht das Zimmer.

Sie lauschte.

Tock, Tock.

Es kam vom Fenster, sie erhob sich, schob die Vorhänge beiseite und sah einen stattlichen Uhu auf dem Fenstersims hocken, an seiner Klaue ein Brief festgebunden und mit seinem Schnabel unaufhörlich gegen das Fenster tippte und so dieses Geräusch erzeugte. Aohna öffnete das Fenster, prompt flog der Uhu hinein und setzte sich auf ihr Bett, sie wandte sich zur Eule und band den Brief los, der an sie adressiert war und von Miss Carol Ferguson stammte. Sie riss ihn auf, nahm den Zettel heraus und las:
 

Liebe Aohna,
 

ich hoffe dir geht’s gut soweit?

Ich habe vor kurzem eine Gehaltserhöhung bekommen

und wenn Miss Emerald, die Leiterin des Waisenhauses, es dir erlaubt,

würde ich, solange du Lust hast, dich gerne zum Finale der

Quidditch-Weltmeisterschaft in England,

unserem Land das zugleich Gasgeberland ist,

für ein paar Tage einladen.

Einzige Bedingung: Du musst schnell antworten ob du annimmst

oder nicht, es gibt kaum noch Karten.

Wenn du annehmen solltest, kümmere ich mich um alles Weitere,

das heißt: Miss Emerald einen Brief zusenden,

indem ich ihr nicht die Wahrheit schreibe,

sondern sage das es sich um ein Pflichtveranstaltung von Hogwarts handelt,

die ich selbst erst seit einigen Tagen von Mr. Dumbledore Bescheid weiß,

um den Kauf der Karten und mehr.

Sende mir noch heute deine Antwort mit der Eule zu.

Ich fände es nur schade, wenn du ablehntest,

denn ich finde, jeder junge Zauberer und jede junge Hexe

sollte sich nicht die Gelegenheit entgehen lassen,

mal die Quidditch-Weltmeisterschaft zu besuchen.
 

Mit freundlichen Grüßen
 

Carol Ferguson

Magisches Transportwesen im Büro der Flohnetzwerkaufsicht
 

Aohna überraschte der Brief, doch da sie nach den Quidditch-Spielen in Hogwarts langsam Freude und Spannung beim Zuschauen bekommen hatte und sie es trotz ihrer Büffelei sie jedes Mal trotzdem mit Begeisterung anschaute, zögerte sie nicht lange mit ihrer Entscheidung und klärte es sofort mit Miss Emerald in deren Büro ab, ob sie es ihr unter denselben Vorwand den Miss Ferguson im Brief geschrieben hatte, erlaubte was sie dann auch tat, denn nichts war wichtiger, so sagte sie zu Aohna, als an einer Pflichtveranstaltung der Schule teilzunehmen, zurück in Ihrem Zimmer kramte sie in ihrer Schultasche nach einem Stück Pergament, einer Feder und einem Tintenfass, schraubte das Fass auf, tauchte die Feder hinein und schrieb:

Sehr geehrte Miss Ferguson,

mir geht es gut und

ich nehme sehr gerne Ihre Einladung an,

ich habe es natürlich Miss Emerald anders geschildert

und sie hat es mir erlaubt.

Ich habe aber ein Problem,

ich bin etwas Größer geworden,

momentan bin ich 1,65 Meter,

und brauche eine neue Uniform, neue Schuhe

und so weiter

und müssten daher in die Winkelgasse

oder Sie besorgen mir das,

das liegt allein bei Ihnen.
 

Viele Grüße und bis bald,

Ihre Aohna
 

Sie rollte ihre Antwort ein, band sie mit dem gleichen Band, das sie von Miss Ferguson’s Brief hatte zusammen, band es an der Klaue der Eule fest, die unverzüglich aus dem Fenster hinausflog.
 


 

Mehrere Tage verstrichen, da besuchte Miss Emerald sie auf ihr Zimmer und sagte ihr, das sie von Miss Ferguson einen Brief erhalten habe in dem stand, dass die vermeintliche Pflichtveranstaltung am Montagabend am 22. August 1994 beginnen soll doch Miss Ferguson wollte sie schon vorher, genauer am Freitagmittag um 13 Uhr, abholen, Aohna wie alle Schüler sollten beim Aufbau oder Zubereiten der Speisen und Getränke mithelfen und so deswegen auch bis Dienstag dort übernachten mussten, als sie ging war Aohna ganz gespannt und aufgeregt auf die Quidditch-Weltmeisterschaft, sie konnte sich ausmalen das diese bestimmt mehr Zuschauer und Fans hatte als die ganze Schule von Hogwarts zusammen.

Voller Anspannung und Vorfreude flossen die Tage zäh an sie vorbei, endlich kam der Freitag, schlang sie das Mittagessen herunter, eilte zurück auf ihr Zimmer und zog sich um, heute wollte sie unbedingt neue Klamotten anziehen und wählte ein grünes T-Shirt, eine leichte schwarze Wolljacke, eine graue Jeans und weiße Turnschuhe. Gerade als sie ihre Armbanduhr an ihrem rechten Handgelenk umgelegt und ihre Haare fertig zu einem Dutt band, klopfte es an ihrer Tür und ließ Miss Ferguson herein, heute in ein knielanges, knallig tiefrotes Kleid mit einem tiefem Ausschnitt gehüllt, an ihren Ohren baumelten silberne große, runde Ohrringe, ihre Lippen passend in dunkelrot geschminkt, ihre Füße in hochhackigen dunkel orangeroten Stöckelschuhen, im Arm die kleine mintgrüne Handtasche und in ihrem langen, dunkelbraunen lockigem Haar steckte eine große rote, voll aufgeblühte Rose. Aohna wusste nicht, ob sie sie als sehr hübsch sehen sollte oder ziemlich aufgedonnert, sie beschränkte sich lieber auf die Begrüßung.

»Hallo, netter Dutt steht dir«, entgegnete Miss Ferguson zurück. »Bist du fertig?«

»Muss eben meine Umhängetasche holen, dann kann es von mir aus losgehen«, sagte Aohna, holte aus ihrem Kleiderschrank ein knöchellanges blaugepunktetes Nachthemd heraus, nahm die besagte Tasche von einem Stuhl vor ihrem Schreibtisch auf dem auch ihre Schultasche lag und von der sie ihren Zauberstab herausholte und zusammen mit dem Nachthemd in die Umhängetasche packte, daraufhin verließen sie ihr Zimmer, stiegen die Treppen nach unten, beide sagten Miss Emerald das sie jetzt weg waren und schon waren sie draußen, beide liefen auf den mit Passanten übersäten Bürgersteig immer weiter vom Waisenhaus weg und Aohna fragte sich allmählich, wie sie denn zum Finale der Quidditch-Weltmeisterschaft gelangten, sie war sicher das man das Stadion nicht irgendwo beliebig hinpflanzen konnte, denn das würde zu viel Aufmerksamkeit und Argwohn der nichtmagischen Muggel erzeugen.

»Miss Ferguson?«, sagte Aohna, Miss Ferguson blickte sie an, blieb jedoch nicht stehen und lief zielstrebig weiter. »In welchem Ort liegt die Weltmeisterschaft eigentlich genau?«

»Och das ist weit weg«, sagte Miss Ferguson munter, Aohna erbleichte und sie fuhr hastig fort: »Keine Angst, wir werden nicht stundenlang laufen oder mit Bus oder Züge fahren, wir nehmen einen Portschlüssel, einen unscheinbaren Gegenstand den das Zaubereiministerium an vielen Orten in ganz Großbritannien hundertfach bereitgelegt hat und der einen Zauberer, Hexe oder sogar mehrere von einen Ort zum nächsten nach einem bestimmten Zeitpunkt bringen kann.«

Sie liefen einiges weiter und nahe einer enorm befahrenen Verkehrsstraße bogen sie in eine enge dunkle Seitengasse eines leeren Häuseranbaus und Miss Ferguson holte ihrem Zauberstab heraus und beschwor Lumos sodass sie den Weg vor sich erkennen konnten.

»Er muss hier irgendwo sein … das haben die mir von Portschlüssel-Büro jedenfalls gesagt … «, murmelte Miss Ferguson mehr zu sich selbst als zu Aohna.

Aohna wollte ihr gerade ihre Hilfe anbieten, doch –

»Da ist er ja«, sagte Miss Ferguson und blieb vor einem alten braunen zerschlissenen, kurzen Lederhandschuh stehen, sie kramte ihre Taschenuhr aus der Tasche und blickte kurz darauf. »Komm Aohna, wir haben nur noch eine Minute Zeit.«

Sie hockte sich zu dem Handschuh nieder und hielt ihre linke Hand wenige Millimeter davon entfernt.

»Ähm, was muss ich überhaupt tun?«, fragte Aohna verwirrt.

»Ach, entschuldige, das weißt du ja gar nicht. Du musst dich erst mal neben mir hinhocken und wenn ich Jetzt rufe musst du gleichzeitig mit mir den Portschlüssel berühren.«

Aohna hockte sich neben sie und hielt genauso ihre rechte Hand über den Portschlüssel ausgestreckt.

»Noch 30 Sekunden …«, sagte Miss Ferguson und hielt ihren Blick auf die Uhr gerichtet. »15 Sekunden … 5 Sekunden … JETZT!«

Gleichzeitig berührten sie den Handschuh und augenblicklich wurde Aohna wie ein Fisch an einer Angel magnetisch an ihn festhaltend durch verschwommene Farbenfluten und Schemen herumgeflogen, ihr wurde allmählich schlecht und schwindelig und glaubte sie müsste sich übergeben, plötzlich aber wurde sie grob auf einen festen Boden geschleudert, sie blieb auf dem Rücken liegen, holte tief Luft und ließ sich von Miss Ferguson aufhelfen. Sie sah, dass sie beide auf einer weiten Wiese standen und in der Nähe stand eine alte Hexe mit kurzen grauen Haaren mit einem Stück Pergament und ein Zauberer in mittleren Alters mit blonden Kraushaaren mit mehreren Broschüren in den Händen, auf denen sie nun zugingen, Miss Ferguson übergab der Hexe den Portschlüssel, den ihn in einem kleinen Lederbeutel steckte, nannte ihren und Aohna’s Namen und schilderte das sie vor ein paar Tagen ein Zelt im Auftrag bis zum Ende des Finales der Quidditch-Weltmeisterschaft gegeben und gemietet hatte.

»Mr MacCroft hier, wird Sie hinbringen«, erwiderte die alte Hexe kurz angebunden.

»Danke sehr«, sagte Miss Ferguson, »Warum gehen Sie eigentlich nicht endlich in Rente, Zoe?«

»Solange ich gesund genug bin weigere ich mich in Rente zu gehen, Carol!«

»Schon gut«, beschwichtigte Miss Ferguson, »ich habe es nur gut gemeint.«

Sie und Aohna folgten Mr MacCroft von der weiten Wiese zu einem ansteigenden Hügel, das mit abertausenden von Zelten in verschiedenen Farben, Größen und Formen in Reihen aufgestellt waren und am dessen Ende konnte man einen dichten Wald erkennen, Mr MacCroft führte sie die Reihen entlang bis er vor einem hellbraunen Zelt in der sechsten Reihe das links etwa mittig von den anderen lag und das eine Fußmatte besaß auf deren ihre Namen standen. Der Zauberer gab ihnen je eine Broschüre, verabschiedete sich von beiden und Aohna betrat nach Miss Ferguson das Zelt das selbst hoch genug war, das man locker darin stehen konnte und sehr geräumig das es für 6 Personen gereicht hätte, auf den Wiesengrund lagen zwei graue Schlafsäcke mit grauen runden flauschigen Kissen und unter alldem eine dicke weiße Schaumstoffunterlage.

»Lass am besten deine Tasche im Zelt«, sagte Miss Ferguson, »wir sehen uns mal hier ein wenig um.«

Aohna tat es und ging mit ihr hinaus und liefen Reihe für Reihe ab und Aohna bewunderte Miss Ferguson mit ihren hohen Stöckelschuhen das sie so geschickt laufen konnte ohne dabei auch nur einmal umzuknicken und bemerkte das manche Zelte an denen sie vorbeigingen aussahen wie eine Villa oder ein Iglo und andere nicht normale Formen, viele erwachsene und kleine Zauberer und Hexen waren ebenfalls unterwegs und an jeder Ecke standen Verkäufer unterschiedlichster Waren bereit, die einen verkauften Fanartikel, die anderen Speisen, andere Getränke und manche sogar komisch aussehende Ferngläser. Miss Ferguson spendierte ihr vom Speise- und Getränkewagen das was Aohna wollte und mochte, diese wählte ein Ananas-Schinken-Omelett und eine Orangenlimonade aus und Miss Ferguson kaufte zusätzlich Verpflegung für die nächsten Tage ein.

Auf dem Weg zurück zum ihrem Zelt brannte eine Frage in Aohna’s Inneren und ließ sie nicht los.

»Wie schafft man es eigentlich das Ganze hier geheim zu halten«, platzte es aus Aohna heraus kaum das sie sich vor den Zelt auf der Fußmatte bequem gemacht hatten und gemeinsam aßen und tranken.

»Muggelabwehrzauber von Zauberern und Hexen des Zaubereiminsisteriums ausgeführt«, sagte Miss Ferguson kauend, »der vertreibt die normalen nichtmagischen Muggel das sie dem hier nicht auf die Schliche kommen, auch Hogwarts und Hogsmeade sowie Zum Tropfenden Kessel, die Winkelgasse, das Zaubereiministerium und andere magische Orte auf der ganzen Welt besitzen diesen Zauber.«

»Und wer war diese alte Hexe?«, sprudelte Aohna heraus. »Ich meine, Sie haben sie geduzt und auch andersherum und das macht man nur wenn man sich gut kennt, oder?«

»Privat kenne ich Zoe Welling nicht, aber Sie ist eine Kollegin und deshalb duzen wir uns«, sagte Miss Ferguson. »Sie arbeitet zwar in derselben Abteilung im Zaubereiministerium wie ich, aber in einem anderen Büro, das Portschlüssel-Büro.

Kommen wir was zum anderen; du hast mir in deiner Antwort geschrieben das du neue Schulanziehsachen brauchst, wie ist denn deine jetzige Kleidergröße, dann werde ich für dich die Sachen in der Winkelgasse besorgen.«

Aohna nannte ihre Kleidergröße und wollte sobald sie fertig war mit dem Essen noch spazieren und fragte Miss Ferguson ob sie mitkam.

»Nein, geh nur«, schnaufte diese, »ich bin zu voll um irgendwohin zu laufen.«

So lief Aohna allein etwas umher und die nächsten zwei Tage machte sie es ebenfalls und am Sonnabend, diesmal mit einem Pferdeschwanz, hatte sie sich am Waldrand ein schön schattiges, warmes Plätzchen ausgesucht und dort las sie die Broschüre mithilfe ihrer Lesebrille, die sie mitgenommen hatte, durch.

Sie handelte von den beiden spielenden Mannschaften die morgen gegeneinander antraten Irland und Bulgarien mit ihren Besen und ihren Maskottchen, unter jedem bewegenden Abbild der Spieler stand eine kleine Notiz wie Name, Alter, Geschlecht und wie es derjenige in die Mannschaft geschafft hatte, Irland war ganz in grün gewandet und Bulgarien in dunkelrot, alle sollten auf Feuerblitze spielen, der schnellste Besen der Welt der von Null auf 250 Stundenkilometer in rasanten 10 Sekunden beschleunigen konnte, die Maskottchen von Irland waren Leprechans, kleine irische Kobolde und für Bulgarien Veela, wunderschöne Frauen mit sehr heller Haut und langem weißgoldblondenen Haar, die jeden Mann verführen und um den Verstand bringen können, jedoch zweifelte Aohna ob das stimmte, denn von den Maskottchen waren nur die Beschreibung zu lesen, aber keine Abbildungen vorhanden und diese konnten ja auch von der Wahrheit abweichen.
 


 

Lektra Salmonè wanderte derweil die Reihen der Zelte ab, dabei war sie nicht allein, gehabterweise waren ihre vier Freundinnen auch mit dabei, an den Ständen kauften sie sich Essen, Getränke und Fanartikel, Lektra und zwei ihrer Freundinnen waren für Irland, die anderen beiden für Bulgarien, ausgestattet mit Schals, Fahnen, Nationalhymne-singende Rosetten und Omnigläsern, schritten sie auf den Wald zu und Lektra erblickte ein ihr verhasstes, bekanntes Gesicht das in der Nähe am Waldrand saß, Aohna Flowers. Sie ging zu ihr und blieb vor ihr stehen.

»Ha, wen haben wir denn hier?!«, rief Lektra laut und Aohna blickte von der Broschüre auf. »Mit dieser Brille siehst du echt aus wie eine Streberin. Passt eindeutig zu dir!«

Ihre Freundinnen kicherten, Aohna schenkte ihr einen kühlen Blick.

»Das mit der Streberin habe ich oft gehört«, sagte sie kalt. »Wieso lässt du und die anderen, die mich so nennen mal nicht was Neues einfallen? Oder besser halt deine eingebildete und überhebliche Art zurück, sie geht mir ziemlich auf die Nerven und ich kann solche Menschen einfach nicht ab! Und feige bist du obendrein, du kannst ja nicht einmal ohne deine Freundinnen irgendetwas sagen oder tun!«

Hass strömte durch Lektra’s Körper.

»Gib lieber Acht das dir nichts passiert, man weiß nie was noch kommt«, zischte sie.

»Was meinst du damit?«

»Das wirst du früh genug wissen.«

Lektra lachte noch einmal hämisch auf, wandte sich ruckartig um und ging gefolgt mit ihren Freundinnen von dannen.

Flowers, du wirst dein blaues Wunder erleben, dachte sie, ungeschoren kommst du mir nicht davon, nicht nachdem du mir Stupor auf mich gejagt hast!

Falls der erste Streich, der nicht von ihr selbst ausging, sondern von ihren Eltern, die ein Teil darin waren, unerwarteter Weise fehlschlug, musste sie einen anderen aushecken und in ihr reifte ein Plan heran, ein gemeiner, böser Plan.
 


 

»Bin wirklich gespannt ob hinter deinem großen Maul was hintersteckt!«, rief Aohna Lektra Salmonè hinterher und konnte bei so viel Arroganz, Überheblichkeit und Eingebildetheit, die sie eindeutig hatte, nur den Kopf schütteln, stand auf und ging zurück zum Zelt, von Miss Ferguson fehlte allerdings jede Spur, erst eine halbe Stunde später kam sie wieder und hatte passend zu ihrem dunkelroten Kleid eine verpackte dunkelrote Rosette in der Hand.

»Die packe ich erst morgen aus, wenn wir wie alle anderen zum Stadion gehen«, sagte Miss Ferguson, »sonst, so sagte die Verkäuferin mir, wird sie die den ganzen Abend und die ganze Nacht sehr laut die Spieler für Bulgarien anfeuern.«

Beide machten sich bettfertig und Aohna konnte vor Aufregung des nächsten Tages schlecht schlafen, sie wusste nicht, das Miss Ferguson genauso aufgeregt war, jedoch aus einem anderen Grund.

Montag brach mit warmen Sonnenschein herein und Miss Ferguson besorgte abermals Verpflegung für sie beide und Aohna, heute wieder mit offenem Haar, äugte begierig auf die verschiedenen Waren, konnte sich jedoch nichts kaufen, da sie kein eigenes Zauberergeld besaß und Miss Ferguson wollte sie auch nicht bitten ob sie eben schnell zur Winkelgasse reisen könnte um in Gringotts etwas für sie auszuleihen. Frustriert aß und trank sie, das verflog als die Dämmerung einbrach und ein melodiöser Gong ertönte und Miss Ferguson ihr sagte, dass dies ein Signal war für den Eintritt in das Stadion. Aohna packten Anspannung, Begeisterung und Fieber und eilte mit der Broschüre, die sie in ihrer Jacke stopfte und ihrer Umhängetasche aus dem Zelt, dagegen ließ sich Miss Ferguson Zeit, was sie ärgerte, sie brannte vor Ungeduld, erst musste sie vor dem Zelt sorgfältigst überprüfen ob ihr Kleid nicht verrutschte, ihre Haare ordentlich lagen und dann die dunkelrote Rosette zu ihrem farblich passendem Kleid ansteckte, die sofort rief:

»Zograf, Iwanowa, Lewski, Dimitrow, Volkow, Vulkanow und Krum vor, ihr macht es allen andern vor wie es wirklich geht!«.

Als sie endlich zufrieden war und ihre mintgrüne Handtasche umschlang, lief sie voran und Aohna um sie nicht aus den Augen zu lassen dicht links neben ihr und sie, sowie abertausende Hexen und Zauberer von jung bis alt, die alle lachten, redeten, etwas riefen oder sogar sangen, schritten auf dem dichten Wald zu und dort hinein, folgten einen mit laternenbeschienenen Weg ehe sie ein enorm imposantes, goldenes Stadion erreichten, Miss Ferguson ging zu einem linken Eingang, davor standen eine Hexe mit schwarzen langen Haaren und zwei Zauberer, einer mit rötlichen Haar und einer mit braunem Haar auf den ein Zylinderhut saß und wettergegerbten Gesicht, er kontrollierte jeden scharf ob er seine Karten hatte und sie dann entwertete und alle drei trugen schwarze Umhänge, gerade als der Zauberer eine kleine Familie mit ihren Sohn und ihrer Tochter ins Stadion hineinbegleitete, trat Miss Ferguson und Aohna vor.

»Ihre Karten bitte, Ma’am«, sagte der Zauberer mit dem Zylinder höflich.

Miss Ferguson kramte aus ihrer mintgrünen Handtasche zwei Karten hervor, überreichte sie ihm und er beäugte sie genau und entwertete sie. »Mein Kollege wird Sie zu Ihren Plätzen führen«, fuhr er fort, zeigte kurz dem Zauberer mit rötlichen Haar die Karten, dieser nickte ehe er sie wieder an Miss Ferguson zurückgab. »Ich wünsche viel Spaß und einen schönen angenehmen Abend.«

»Danke sehr«, sagten Miss Ferguson und Aohna gleichzeitig.

»Bitte, kommen Sie«, sagte der rothaarige Zauberer.

Sie schritten ihm hinterher, da jedoch vor und hinter ihnen die Menge war, sehr langsam, bald bestiegen sie viele Treppen Reihe für Reihe die rechts und links auf jeder Ebene waren hinauf und mehrere vor ihnen begaben sich dorthin, doch für sie und einige andere ging es weiter hoch bis sie irgendwann einen Platz genau mittig in der einen Hälfte des Stadions für sie von dem Zauberer zugewiesen bekamen und der vier Plätze unter den ganz oberen Reihen sich befand, abermals bedankten Miss Ferguson und Aohna sich gleichzeitig bei dem Zauberer, der sich kopfnickend abwandte und die größte Mühe hatte durch die schon sitzenden Zuschauer zu gehen, irgendwann war er außer Sichtweite.

Aohna setzte sich, wandte ihren Blick zu ihren Reihennachbarn, die alle ausnahmslos etwas dunkelrotes bei sich trugen und ein junger schwarzer Zauberer hielt ein Banner in der Luft, auf den mit riesigen dunkelroten Buchstaben Bulgarien! prangte und auch in der Hälfte des Stadions wo sie beide saßen blitzte dieselbe Farbe auf, während auf der anderen Hälfte ausnahmslos grün zu sehen war und plötzlich begriff Aohna, das sie inmitten von Bulgarien-Fans saß, darunter Miss Ferguson, die nicht umsonst ein dunkelrotes Kleid trug, nur warum es so aufreizend sein musste blieb ihr noch rätselhaft, schließlich trugen die restlichen Bulgarien-Fans, die von überall aus der Welt zu kommen schienen, entweder normale Muggelkleidung oder verschiedenfarbige Umhänge, und ein goldenes Licht umhüllte das Stadion und das Spielfeld, auf einer Seite des Stadion ragte eine schwarze Werbetafel empor und die Zuschauer brachten mit ihrer Hochstimmung das Stadion zum Beben.

»Guten Abend Ladies und Gentlemen!«, übertönte eine dröhnende Stimme die tobende Menge durch das Stadion und Aohna zuckte zusammen. »Ich, Cornelius Oswald Fudge, Zaubereiminister, heiße Sie herzlich Willkommen zum Finale der 422. Quidditch-Weltmeisterschaft!«

Tosender Jubel und Beifall brandete von den Zuschauern auf.

»Kommentator des heutigen Abends«, dröhnte Fudge, »wird kein geringerer als Ludo Bagman sein, Leiter der Abteilung für magische Spiele und Sportarten des Zaubereiministeriums und ein ehemaliger sehr erfolgreicher englischer Nationalspieler für die Wimbourner Wespen!«

Erneut tosender Jubel und Applaus, auf der Werbetafel wurde der letzte Slogan verkündet ehe es verschwand und für die beiden Ländernamen und den Punktestand aufzeigte und Ludo Bagman’s Stimme dröhnte nun durch das Stadion.

»Hallo, Hallo allerseits!«, rief er fröhlich. »Auch von meiner Seite einen guten Abend! Bevor ich die Ehre habe das Endspiel zu eröffnen, begrüßen Sie mit mir die irischen Mannschaftsmaskottchen, die Leprechans!«

Die Zuschauer reckten ihre Köpfe nach oben und Aohna tat es ihnen nach und sah, das eine kleine Menge irischer Kobolde ganz in grün hoch über den Köpfen von der irischen Seite in das Stadion hineinflogen und über die Reihen über jeden einen wahren Goldregen ausschütteten und etwas traf Aohna unsanft am Kopf sowie Arme und prasselte zu Boden, es waren Galleonen und auf der Stelle stürzten sich alle außer Miss Ferguson auf die Münzen und klaubten sich so viel vom Boden wie es ging, Aohna wollte aber nicht zu gierig erscheinen und sammelte nur einige Münzen auf und steckte sie in ihre Jacke.

»Und hier die Maskottchen für Bulgarien, Veela!«, rief Ludo Bagman.

Aus der linken Seite des Spielfelds tauchten eine Schar Veela auf und sie waren genauso wie es in der Broschüre stand wunderschöne Frauen mit sehr heller Haut und langem weißgoldblondenen Haar, sie liefen nicht zur Mitte des Spielfelds, es sah eher aus als schwebten sie dorthin so anmutig sahen sie bei dieser Bewegung aus, dann fingen sie mit Musik an zu tanzen und selbst da sahen sie bei jeder ihrer Bewegung anmutig aus, Aohna sah sich um und sah das die Musik, das Tanzen und die Veela selbst nur bei vielen Zauberern, egal welchen Alters, ihre Wirkung zeigte, manche stierten die Veela an, andere durchwuschelten ihre Haare, einige zogen ihre Bäuche ein oder der Rest von ihnen mit etwas anderem angab, die Musik verstummte und die Veela hörten auf zu tanzen als Ludo Bagman’s Stimme wieder durch das Stadion hallte.

»Die Zeit ist gekommen! Hiermit eröffne ich das Finale der Quidditch-Weltmeister-schaft!«, rief er. »Begrüßen Sie mit mir die Nationalmannschaft aus Irland!«

Auf der gegenüberliegenden Seite von den Veela flog hoch über den Köpfen der Zuschauer die irische Mannschaft herein.

»Hier sind Connolly, Ryan, Troy, Mullet, Moran, Quigley UND Lynch!« Stürmischer Jubel und Applaus. »Und da auf der anderen Seite kommen die Bulgaren, auch an sie eine willkommene Begrüßung!«

Alle wandten den Blick zur linken Seite wo die bulgarische Mannschaft unter abermaligen stürmischen Jubel und Applaus regelrecht hineinschoßen.

»Ich stelle vor – « rief Bagman. »Dimitrow, Iwanowa, Zograf, Lewski, Vulkanow, Volkow UND Krum!«

Letzterer vollführte auf seinem Besen ein gewagtes Kunststück.

»Donnerwetter! Was für ein Einflug von Krum!«, donnerte Bagman.

»Das ist also Krum?«, schrie Aohna durch den tobenden Lärm ihrer Hälfte zu Miss Ferguson.

»Ja Viktor Krum, der Viktor Krum, der beste Sucher auf der ganzen weiten Welt, ach ich liebe ihn« schwärmte Miss Ferguson und wurde ganz rot im Gesicht.

Jetzt hatte Aohna ihren Grund warum sie so ein freizügiges und dunkelrotes Kleid trug, Miss Ferguson himmelte ihn an, doch Aohna sah, das Krum sich nicht die Mühe machte zu irgendeinem Fan einzeln hinzufliegen, gerade Miss Ferguson zu entdecken und sich unsterblich in sie zu verlieben und blieb daher bei seiner Mannschaft, Aohna holte mit Neugier die Broschüre heraus, blätterte zu der Seite mit der bulgarischen Mannschaft und entdeckte Krum, der 18jährige Sucher besaß ein fahles markantes Gesicht, eine krumme lange Nase, dunkles kurzgeschorenes Haar mit ebenso dunklen enorm buschigen Augenbrauen und dunkelbraunen Augen, die sie grimmig anblickten und sonst keine andere Miene verzog.

»Zur Erinnerung, alle 14 Spieler fliegen auf Feuerblitze!«, dröhnte Bagman und Aohna steckte die Broschüre wieder weg und wandte ihre Aufmerksamkeit dem Geschehen zu. »Auf dem Spielfeld erscheint nun Hassan Mostafa aus Ägypten, der heute den Schiedsrichter gibt!«

Ein Zauberer mit goldenem Umhang passend zum Stadion betrat die Mitte des Feldes und stellte eine Holzkiste, die er in einem Arm schleppte, während er mit der freien seinen Besen trug, ab, bestieg seinen Besen, öffnete die Kiste und ließ die Bälle frei, zuletzt den Quaffel, den er in einer Hand hielt, sich mit seinem Besen vom Boden abstieß, in eine Pfeife blies und den Quaffel hochwarf.

»Das Spiel beginnt!«, schrie Bagman.

Es war ein Spiel, das Aohna bei weitem zuvor noch nie gesehen hatte, es verlief alles so rasant schnell, das sie Ludo Bagman bewunderte das er ohne Probleme kommentierete, zunächst machten lediglich die Iren Tore, jedes Mal mit 10 Punkten angerechnet und die Fans auf der gegenüberligenden Hälfte des Stadions jubelten und schrien ausgelassen und die Leprechans bildeten entweder Wörter oder legten einen Stepptanz hin, während die bulgarischen Fans buhten und pfiffen, bald erzielte auch Bulgarien Tore, beide Mannschaften zeigten Manöver, die Aohno nicht kannte und die sehr waghalsig waren, vor allem als Krum eins mit dem ahnungslosen gegnerischen Sucher vollzog und er fast auf die Erde krachte, in letzter Sekunde aber seinen Besen hochriss, jedoch nicht für seinen Gegner, für ihn war es zu spät und er knallte hart auf dem Boden, Bagman brüllte, dass der Schiedsrichte eine Auszeit verlangte und jetzt Medimagier den verletzten Sucher namens Aidan Lynch verarzteten, der bald unter tosenden Applaus der irischen Fans bald darauf auf seinem Besen schwang und das Spiel weiterlief.

Die Iren führten nach 15 Minuten zwar momentan mit deutlichen 100 Punkten zu 10 Punkten, das änderte sich als das Spiel härter wurde und die Bulgaren mehr Fouls einsetzten und die Iren Freiwürfe dafür bekamen, die Veela waren nach jeden gegnerischem Tor zornig und begannen erneut zu tanzen, der Schiedsrichter ließ sich von ihnen einwickeln und gab mit seinem Äußeren an, erst ein Medimagier musste ihn wachrütteln.

Die Zuschauer im gesamten Stadion verbreiteten eine fiebrige Anspannung und Aohna, die für keines der Mannschaften war, weil sie beide schlechthin super fand, steckte sich trotzdem an, die Bulgaren begingen immer mehr Fouls, die Leprechans formten einen ausgestreckten Mittelfinger, eine unsittliche Geste zu den bulgarischen Fans und den Veela, die ihre Anmut und ihre Beherrschung nun völlig verloren, ihre Gesichter verwandelten sich zu Vogelköpfen mit scharfen Schnäbeln und aus ihren Händen warfen sie über das Spielfeld rennend Feuerbälle gegen die Leprechans und als wär das nicht genug, wuchsen aus ihren Schultern Flügel heraus, einige Zauberer und Hexen aus dem Zaubereiministerium versuchten sie ohne Erfolg zu trennen und über ihnen tobte der eigentliche Kampf unerbittlich weiter, die Iren sowohl auch die Bulgaren erzielten weiterhin für ihre Mannschaften Tore bis sich unversehens die zwei Sucher wieder hinabstürzten wie beim ersten Mal, Lynch abermals auf die Erde krachte und Krum schoss triumphierend mit einer hochgeworfenen Hand in dem er etwas goldenes hielt in die Luft, es war der Schnatz.

»Irland hat gewonnen!«, rief Bagman.

»WAS?!«, schrie Miss Ferguson ungläubig und sprang auf. »Krum hat doch den Schnatz gefangen!«

Aohna wollte es ebenfalls nicht wahrhaben, dann fiel ihr Blick auf die Werbetafel und dort stand unverkennbar das Bulgarien 160 Punkte hatte und Irland 170.

»Miss Ferguson, schauen Sie auf die Werbetafel«, brüllte sie, »dann werden Sie sehen das es wahr ist, Irland hat mit 10 Punkten Vorsprung gewonnen!«

Miss Ferguson blickte hin und ihr zornrotes Gesicht wurde kreidebleich, auch die anderen bulgarischen Fans verstummten ehe sie anfingen die Iren und ihre Fans auszubuhen und auszupfeifen, die irische Mannschaft kümmerte sich nicht um sie und badete stattdessen in den Jubelrufen ihrer Fans, flogen mehrere Ehrenrunden während die bulgarische Mannschaft wie eingefroren in der Luft schwebten.

»Alle Spieler finden sich bitte in der Ehrenloge des Zaubereiministers ein«, donnerte Bagman, »dort werden die Verlierer von unserem Zaubereiminister Cornelius Fudge höchstpersönlich für ihre Teilnahme an diesem großartigen Spiel gedankt und für die Gewinner der Weltmeisterschaftspokal ausgehändigt!«

Allmählich flogen erst die Bulgaren auf die Ehrenloge zu, die fast gegenüber der Werbetafel war und hinter ihnen die Iren, jeder Name wurde nochmal genannt, bei Krum schenkten ihn die bulgarischen Fans einen brüllenden Jubel, dann weiter mit den Iren und Aohna sah etwas golden schimmern und glitzern als Ludo Bagman schon rief:

»Der Weltmeisterschaftspokal geht nach Irland!«

Und die Iren, zwei davon hielten den Pokal, flogen eine Extrarunde mit lautem tosenden Applaus, Jubel und Kreischen ihrer Fans bis sie aus dem Stadion hinein in die hereinziehende Dunkelheit flogen.

Nach und nach leerte sich das Stadion und Aohna ging mit Miss Ferguson zu ihrem Zelt, Miss Ferguson ließ sie allein, weil sie, obwohl Bulgarien verloren hatte, mit den Fans feiern wollte, Aohna glaubte aber das sie insgeheim hoffte irgendwo zufällig auf Viktor Krum zu treffen und den sie dann anhimmeln konnte. Aohna blieb noch ein wenig wach und sah sich vor dem Zelt den verdunkelnden klaren Himmel an, an denen langsam die Sterne hervorblitzten und funkelten als wären es Edelsteine, irgendwann wurde sie müde, schaute auf ihre Armbanduhr, die Leuchtziffern und Leuchtzeiger zeigten 22 Uhr und ging in das Zelt, legte ihre Umhängetasche beiseite, zog sich ihre Kleidung aus und das Nachthemd an, mummelte sich in ihrem Schlafsack, zog den Reißverschluss zu und versuchte zu schlafen, was erst nicht ging wegen den lauten Feierrufen, die von überall her zu kommen schienen und sie wachhielt, schließlich übermannte sie die Müdigkeit und schlief ein.

Laute panische Schreie und das Wachrütteln von der bleichen Miss Ferguson mit erleuchtendem Zauberstab weckte sie und bevor sie fragen konnte was denn los sei, schrie Miss Ferguson hysterisch:

»Schnell! Du musst aufstehen! Eine Gruppe von Todessern ist auf dem Zeltplatz!«

Aohna wusste genau was das bedeutete, Todesser waren Anhänger von Lord Voldemort, die wie er allesamt schwarze, verbotene Magie ausübten und zerrte verzweifelt an dem Reißverschluss des Schlafsackes, der partout klemmte und nicht aufging, Miss Ferguson bemerkte es.

»Nimm deine Hände weg!«, befahl sie, Aohna tat es und sie schlitzte mit ihrem Zauberstab den Schlafsack am Verschluss auf, Aohna krabbelte hastig hinaus, schlüpfte in ihre Schuhe, stopfte ihre Kleidung in ihre Umhängetasche, die sie umschwang und eilte mit ihr hinaus. »Bleib dicht an mir dran!«

Vor ihrem Zelt herrschten laute panische Rufe und eiliges Gerenne abertausender hinweg und Aohna im Nachthemd klammerte sich an Miss Ferguson’s Ellbogen und ließ nicht los als Miss Ferguson anfing zu rennen, sie rannten durch eine chaotische Menge, die in alle Himmelrichtungen verschwanden, Aohna wagte einen Blick nach hinten und sah Nahe eines flammenlodernen Zeltes eine kleine Schar von schwarz vermummten Gestalten ähnlich wie Dementoren aussehend wären da nur nicht ihre unverkennbaren menschlichen Hände und ihr deutlich silbern maskiertes Gesicht gewesen, sie liefen Zelt für Zelt ab, steckten jedes mit ihren Zauberstäben in Brand und verhexten Zauberer und Hexen egal welchen Alters oder Hautfarbe mit angstverzerrten Mienen, die in der Nähe waren oder töteten sogar welche die sich ihnen in den Weg stellten oder einfach nur im unmittelbaren Weg waren mit Avada Kedavra, Aohna wandte ihren Blick entsetzt und schockiert um und beeilte sich mit wehenden Haaren und schlackernder Umhängetasche mit Miss Ferguson Schritt zu halten, diese eilte mit ihrem erleuchteten Zauberstab, der ihr gleichzeitig den Weg vor ihr zeigte, mit ihr zurück zu der weiten Wiese wo Zoe Welling und Mr MacCroft mit ebenfalls erleuchtenden Zauberstäben standen und wild und laut miteinander redeten.

»Die Reisenden flüchten bei uns schon in Massen vor den Todessern! Was denken Sie haben die vor?«, sagte Mr Maccroft.

»Sie wissen doch wie Todesser sind, Benjamin, was Gutes kann es auf jeden Fall nicht sein!«, erwiderte Zoe Welling.

»Zoe!«, schrie Miss Ferguson außer Atem als sie mitsamt Aohna bei ihnen ankam. »Machen Sie den Portschlüssel mit dem wir beide hierhergekommen sind bereit!«

Zoe nickte wissend, beugte sich zu den benutzten Portschlüsseln hinunter, die nun vor ihren Füßen auf einem Haufen lagen, fand den braunen verschlissenen kurzen Lederhandschuh, drückte ihn Mr MacCroft in die Hände, zückte ihren Zauberstab, richtete ihn auf den Handschuh und rief: »Portus!« Der Handschuh erbebte einen Moment und erglühte in einem bläulichen Licht bis er wieder in Mr MacCroft’s Händen zur Ruhe kam. »Er ist in 10 Sekunden bereit für euch!«, rief Zoe und Mr MacCroft ließ ihn zu Boden vor seinen Füßen fallen, Aohna hockte sich wie Miss Ferguson hin und beide streckten ihre Hand aus.

»JETZT!«, schrie Zoe und beide packten schnell den Handschuh und das vertraute Gefühl wie ein Fisch an einer Angel magnetisch zu hängen überkam erneut für Aohna und zusammen mit Miss Ferguson flog sie abermals durch verschwommene Farbenfluten und Schemen ehe sie an ihrem Startpunkt in der engen dunklen Seitengasse des leeren Häuseranbaus erreichten.

Das panische Schreien und das Rumgetrampel der Zauberer und Hexen war abrupt verschwunden und eine bleierne Stille legte sich um sie, nicht mal ein Auto fuhr entlang, jedoch die Schreie und als sie gesehen hatte wie die Todesser unschuldige Menschen verhext und sogar umgebracht hatten gingen Aohna einfach nicht aus dem Kopf, Miss Ferguson schien zu ahnen was in ihr vorging.

»Komm Aohna, ich bringe dich zurück zum Waisenhaus«, sagte sie, warf den gebrauchten Portschlüssel achtlos in eine Ecke und schritt voran.

Aohna rührte sich nicht und spürte Tränen in ihren Augen aufsteigen.

»Wieso«, stammelte sie mit brüchiger Stimme, Miss Ferguson drehte sich zu ihr zurück und nun konnte sie ihre Tränen und ihren aufflammenden Zorn nicht länger zurückhalten, »wieso haben die Todesser die unschuldigen Menschen in ihrer Nähe verflucht oder gar umgebracht?! WIESO?!«

Sie schluchzte heftig und durch den Schleier ihre Tränen sah sie die herbeieilende Miss Ferguson, die sie heftig umarmte.

»Aohna beruhig dich, du hast einen Schock«, sagte Miss Ferguson und ließ von ihr ab, »Todesser sind halt böse – «

» – schwarzmagische Zauberer und Hexen und sind Gefolgsleute von Lord Voldemort«, vollendete Aohna den Satz, rieb sich die Augen und sah, das Miss Ferguson noch bleicher geworden war. »Entschuldigung – ich meine natürlich Er-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf, ich habe mal etwas über sie gelesen, doch das sie Leute verhexen oder umbringen davon stand da nichts.«

»Leider ist das aber so, sie machen das aus purem Vergnügen und da sich viele vor Askaban gerettet haben, haben einige wohl beschlossen uns heute Nacht auf dem Zeltplatz daran zu erinnern das sie sowohl da draußen sind, frei und unbehelligt«, bedauerte Miss Ferguson. »Ich kann nur hoffen, das es die Mehrzahl der guten Zauberer sowie Hexen es rechtzeitig geschafft haben vor ihnen zu flüchten.«

»Ich hoffe auf das Beste«, sagte Aohna und dann mit Entschlossenheit: »Lassen Sie uns gehen.«

Miss Ferguson nickte und begleitete Aohna aus der Seitengasse, zurück auf den Weg, den sie beide ein paar Tage zuvor genommen hatten bis sie das Waisenhaus erreichten, Miss Ferguson ihren Zauberstab erlöschen und in ihre kleine mintgrüne Handtasche gleiten ließ und mehrmals anschellen musste ehe Miss Emerald in einem langen, blaugrauen Nachthemd mit flauschigen, hellblauen Pantoffeln die Tür heftig aufstieß.

»Unerhört! Es ist beinah 2 Uhr mitten in der Nacht! Sind Sie wahn- «, schäumte sie außer sich, brach ab als sie die beiden vor ihr erkannte. »Was machst du denn schon hier, Aohna? Und warum trägst du nur ein Nachthemd? Ich habe dich erst heute Mittag, spätestens heute Abend erwartet.«

»Dürfen wir reinkommen? Dann erkläre ich Ihnen alles«, sagte Miss Ferguson.

»Natürlich, kommen Sie.«

Und Miss Emerald ließ sie beide in die hell erleuchte Eingangshalle eintreten, schloss die Tür und führte sie zu ihrem Büro, schaltete die Deckenlampe ein, sie setzten sich und Aohna starrte zu Miss Ferguson, sie wollte Miss Emerald doch wohl nicht die Wahrheit sagen? Sie wollte ihr doch wohl nicht alles andere auch noch beichten, wie das Aohna eine Hexe war und alles was dazu gehörte?

»Es tut mir schrecklich leid Sie zu so später Stunde zu behelligen, Miss Emerald, das müssen Sie mir glauben«, begann Miss Ferguson. »Der Grund dafür ist, das bei der Schulveranstaltung ein Unglück passiert ist, mehrere Schüler sich schwer verletzten und musste vorzeitig abgebrochen werden, die Schüler wurden unverzüglich nach Hause geschickt und ich habe Aohna selbstredend zurückgebracht.«

Aohna atmete erleichtert unbemerkt auf, sie wusste das Miss Ferguson eine Notlüge gebrauchte.

»Was für eine Art Unglück?«, wollte Miss Emerald wissen.

»Die sehr hohen oberen Reihen der Ränge auf denen einige Zuschauer saßen hatten sich gelöst, krachten zusammen und die Schüler fielen verletzt zu Boden«, log Miss Ferguson.

»Die Schule hat richtig gehandelt«, sagte Miss Emerald nach einer kurzen Pause, »ich hätte genauso gehandelt. Und du Aohna, bist du unverletzt?«

»Das bin ich, aber der Schock sitzt tief«, entgegnete Aohna.

»Das kann ich mir vorstellen«, erwiderte Miss Emerald, »am besten gehst du direkt in ein Gemeinschaftsbad und machst dich frisch damit du einen klaren Kopf bekommst, bevor du danach zu Bett gehst, während ich Miss Ferguson zum Ausgang geleite, es sei denn Sie haben noch etwas mit mir zu besprechen?«

»Nein, nichts«, widersprach Miss Ferguson.

Alle erhoben sich, vor Miss Emerald’s Büro verabschiedete sich Miss Ferguson von Aohna mit der Aussage das sie sie am Morgen des 1. September wie üblich abholte um zum Bahnhof zu fahren und Aohna lief nachdem sie die Lichter für die Treppen angeschaltet und wie Miss Ferguson ihr geraten hatte in ein Gemeinschaftsbad, dasselbe an dem sie sich vor wenigen Tagen in den Spiegel begutachtet und mit vielen Frisuren herumexperimentiert hatte und das Nahe ihres Zimmers lag, und machte sich mit eiskaltem Wasser frisch, es half nichts, sie sah vor ihren inneren Augen immer wieder die kreischenden Menschen und die Todesser, die alle verhexten oder sogar töteten und unvermittelt trat das Gesicht Voldemort’s vor ihr auf und sein Gesicht brannte sich erneut in sie hinein, auch als sie längst auf ihrem Zimmer war, sich das alte Nachthemd auszog und in einen sauberen türkisen Schlafanzug hineinschlüpfte und in ihren Bett lag, fand sie keine Ruhe, erst in zwei Stunden schlief sie unruhig ein, doch auch in ihrem Traum wiederholte sich das Geschehene und schrak mehrmals aus dem Schlaf ehe sie wieder einschlief und beim vierten Mal konnte sie endlich Traumlos schlafen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Fandalite
2018-09-24T17:31:19+00:00 24.09.2018 19:31
Hallo!,
Wow, das Kapitel war wieder wahnsinnig fesselnd, erst eher heiter bis lustig, (Miss Fergusson die Krum anhimmelt und sich extra in Schale schmeißt, der alte Schuh als Portschlüssel... Der war schon im Film genial XD )
Dann eher ernst und traurig zum Schluss (Die vielen Toten, der Angriff von Voldemorts Leuten...)
Da war einfach alles dabei was zu einem spannenden Kapitel gehört.
Du hast die Stimmung sehr gut aufgebaut und auch Aohnas Emotionen wunderbar gezeigt.
Emotionen die ich wirklich sehr gut verstehen kann, plötzlich mitten in einer Art magischem Terroranschlag zu stecken muß einfach absolut furchtbar sein , armes Mädchen, ich hätte da auch auf keinen Fall ruhig schlafen können!

LG




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