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Sex, Guns & Rock 'n' Roll

„Herzlich willkommen beim Schicksalslos!“
von

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„Läuft da was zwischen euch?“

„Bist du sicher?“, fragt Sakura und macht dabei so große Augen, als hätte ich ihr eben erklärt, dass die Erde eine Scheibe ist.

„Ja, bin ich“, sage ich. „Wenn meine ehemalige Clique dermaßen Mist baut, möchte ich den Grund dafür am eigenen Leib erfahren.“

Sie schüttelt den Kopf, langsam, als könnte er ihr im nächsten Moment von den Schultern rollen. „Das … Das wäre echt nicht gut.“

„Warum? Weil dein Lügenmärchen sonst auffliegt?“

„Es wäre nicht gut für dich!“

„Wie rührend, dass du dich um mich sorgst“, sage ich eisig.

Sie zermartert sich das Hirn nach einem Ausweg. Die ganze Zeit hat sie nichts anderes getan, hat sich stückchenweise erweichen lassen, bis ich endlich zur Wahrheit vordringen konnte. Jetzt fährt sie eine letzte Verteidigung auf. Wohl um mich nicht in das Spiel hineinzuziehen – auch wenn das in Wahrheit längst geschehen ist. Eigentlich sollte ich mich ja geehrt fühlen. Und mir fällt wieder auf, wie anziehend ich sie finde, wenn sie so fieberhaft über etwas nachdenkt.

„Ich kann dich einfach nicht mitnehmen“, sagt sie schließlich.

„Das glaube ich nicht. Ihr seid doch auch reingekommen. Ich komme einfach mit, am – wann war das? Sonntag?“

„Es geht trotzdem nicht. Du verstehst das nicht, Sasuke. Die Aufgaben war zu Anfang harmlos, ja, aber sie werden immer gefährlicher … Vielleicht zwingen sie dich dazu, etwas zu tun, was du nicht willst …“

„Es gibt wenig, was ich nicht zu tun bereit bin, wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe“, sage ich und meine es auch so. „Ich komme mit, Punkt. Ich finde heraus, wer dieses Gremium ist, und bringe sie dazu, das Video von der Plattform zu nehmen. Und ich finde raus, welcher Arsch es überhaupt erst dort raufgeladen hat. Die können alle etwas erleben.“

„Das stellst du dir so einfach vor“, murmelt sie. „Wir haben die Leute aus dem Gremium nie zu Gesicht bekommen. Wir wissen nur, dass sie unsere Beweise bewerten und das Geld austeilen. Und dass sie uns mit Hilfsmitteln versorgen, wenn wir welche brauchen. Vielleicht sind sie wirklich so etwas wie die Mafia, Sasuke. Mit denen solltest du dich nicht anlegen.“

„Blöderweise haben sie sich schon mit mir angelegt“, sagte ich und fixiere ihre grünen Augen finster. Spiegelt sich wirklich Besorgnis darin? Ich will so einen Gesichtsausdruck nicht abbekommen, nicht von ihr! Was glaubt sie, wer sie ist? Wenn sie sich um mich Sorgen machen dürfte, stünde sie ja eine Stufe über mir! Das kann ich nicht akzeptieren. „Hör zu, Sakura. Ich bin jemand, der offene Rechnungen begleicht. Und ich habe hier eine gewaltige Rechnung offen. Wenn du mich nicht zu dem Treffen mitnimmst, damit ich meine Rache bekomme, räche ich mich eben an dir.“

Sie zuckt nicht einmal zurück. Verflixt, wirkt meine Drohung so leer? Hat sie erkannt, dass es mir schwerfällt, auch nur darüber nachzudenken, ihr wehzutun?

„Du redest von Rache“, sagt sie, „aber das ist unmöglich. Du wirst höchstens die gleichen Aufgaben kriegen wie wir. Du wirst in dem Spiel gefangen sein, und einfach Aussteigen geht wirklich nicht.“

„Von mir aus“, sage ich. Ich habe mich bereits zu weit vorgewagt, um noch einen Rückzieher machen und dabei das Gesicht wahren zu können. „Ich will einfach wissen, was euch umtreibt. Was ihr könnt, kann ich schon lange. Außerdem hat es sich so angehört, als könnte man leicht einen Haufen Geld machen, wenn man nur entschlossen genug ist. Es gibt nichts, worüber ich mir Sorgen machen müsste.“

Sie beißt die Zähne zusammen, weicht meinem Blick aus. Ihr eigener wandert quer durch ihre Wohnung, über ihre Tür, über ihren Laptop, und dann sieht sie wieder mich an und der Ausdruck in ihren Augen ist … anders. Gleichgültiger. So gefällt er mir schon besser. „Also schön“, gibt sie nach. „Du tust es auf eigene Verantwortung. Und du kannst dich gleich selbst davon überzeugen.“

„Wovon?“

„Dass es leicht ist, jemanden flachzulegen, wenn man die entsprechenden Chips zieht.“

 

Als ich gerade fürs Wochenende einkaufen bin, klingelt mein Handy. Deidara. „Was willst du?“, frage ich unfreundlich. „Hast du schon wieder Sehnsucht nach mir, oder ist dir einfach nur langweilig? Ich hab gerade keine Zeit.“

„Weißt du, dass deine Freunde Drogen verticken?“, fragt er unvermittelt.

Ich bleibe mit meinem Einkaufswagen mitten in der Regalschlucht stehen. Nicht, weil ich über diese Offenbarung schockiert wäre – sondern weil er davon weiß.

„Und wenn?“, frage ich kühl.

Ich höre ihn seufzen. „Sonderlich überrascht wirkst du nicht. Hm.“ Er beendet den Satz mit diesem lästigen Laut, den ich ihm während unserer mittlerweile dreimonatigen Zweckbeziehung abtrainiert habe. Dass er nun wieder einen Weg an sein Satzende findet, verheißt nichts Gutes.

„Was meine Freunde machen, ist ihr Bier“, erkläre ich. „Von mir aus können sie jemanden umbringen. Ich stehe hinter ihnen.“

„Das hast du aber schön gesagt“, sagt er spöttisch. „Würdest du dasselbe auch bei mir machen?“

„Sicher nicht. Ich würde Geschworene werden und dich vor Gericht in den Boden stampfen. Willst du sonst noch was?“ Ich greife nach einer Packung Müsli und lese mir die Nährwerte durch.

„Ich frage mich, ob alle von eurer Generation so ruppig sind“, seufzt er. „Deine Freunde haben mich auch ganz schnell abgewimmelt.“

„Wenn du so redest, klingt es, als wärst du unglaublich alt“, stelle ich trocken fest und werfe das Müsli in meinen Wagen – so heftig, dass die Verpackung aufreißt und sich eine einzelne Flocke ins Freie kämpft. Ich fluche.

„Naja, ich wollte dich nur darüber auf dem Laufenden halten, dass du in einem recht kriminellen Freundeskreis verkehrst. Falls du also wieder mal behauptest, meine Bekannten wären alle ein wenig zwielichtig, hab ich was, um zurückzufeuern.“

„Wenn das alles war, kannst du mich jetzt meine häuslichen Pflichten erledigen lassen, oder?“

„Ja, ja. Mach’s gut. Wir hören uns – melde dich einfach, wenn du dich mal wieder einsam fühlst. Oder wenn dir kalt ist. Ist ja eine ziemlich unfreundliche Jahreszeit gerade.“

Ich drücke ihn weg, ehe er noch weitere nervige Sprüche bringt. Zu spät erkenne ich, dass ich hätte fragen können, wen genau er bei seinen unlauteren Geschäften erwischt hat.

Ich kenne Deidara leider schon ziemlich gut. Er spielt sich als Künstler auf, nimmt wenig ernst, hält sich für unwiderstehlich cool und ist vor allem eins: neugierig. Wenn es ihm in den Sinn kommt, meinen Freunden weiter nachzuspionieren – und am Ende vielleicht sogar mir –, dann kriegen wir alle unter Umständen ein gewaltiges Problem.

 

Ich klingele an Lees Wohnungstür. Ich war selten hier; Lee unternimmt zwar gerne was mit seinen Freunden, aber irgendwie lädt er sie kaum zu sich nachhause sein. Das Gebäude ist ein Altbau; im Erdgeschoss befindet sich ein Fitnesscenter, das das Neueste dran ist und wohl gleichzeitig auch der Hauptgrund, warum er hier wohnt.

Noch bevor ich ein zweites Mal den Finger nach der Klingel ausstrecken kann, öffnet sich die Tür und Lees Topfschnitt springt mir entgegen, die Augen groß und rund und der Mund pflichtbewusst verzerrt. „Naruto!“, begrüßt er mich so heftig, dass es mich fast zurückweht. „Komm rein!“

Ich lasse verdutzt die Hand sinken. Okay, ich hab nicht erwartet, dass er mich einfach rausschmeißt, obwohl wir sozusagen nicht im Guten auseinandergegangen sind, aber er scheint mich sogar erwartet zu haben …

Ich folge ihm in die Wohnung, die sehr spartanisch eingerichtet ist. Viel Platz für Lee, seine diversen Trainingsgeräte liegen zu lassen. Hanteln und Gummibänder und Springschnüre und Sachen, die ich noch nie gesehen habe, aber sicher etwas mit Fitness zu tun haben, nehmen jeden freien Quadratzentimeter Boden ein. Überflüssig zu sagen, dass er allein wohnt – er ist ein netter Kerl und so, aber ich glaube, auf Dauer wäre es anstrengend, sich mit ihm eine Wohnung zu teilen.

„Setz dich doch!“ Lee rückt mir eifrig einen Plastiksuhl zurecht. So schnell, dass ich gar nicht weiß, wo er herkommt, knallt er vor mir einen Plastikbecher mit einer hellrosa Flüssigkeit auf den Tisch und baut sich mir gegenüber mit einem ähnlichen Getränk auf.

„Lee, ich …“ beginne ich.

Er macht eine abrupte Kopfbewegung und streckt mir schuldbewusst die Hand entgegen. „Tut mir leid, Naruto! Ich kann dir das Geld noch nicht zurückgeben.“

Ich atme die Luft aus, die ich eigentlich für meinen Satz verwenden wollte.

„Es tut mir leid, dass ich dich übers Ohr gehauen habe. Ich hoffe, ich habe dich nicht verletzt“, sagt er und sieht mich dabei nicht an. Er verbeugt sich auf japanische Art so tief, dass sein Kopf fast den Tisch berührt.

Meint er nun körperliche oder seelische Verletzungen? „Ähm“, mache ich. Ich habe nicht damit gerechnet, dass er so offen mit mir darüber reden würde … andererseits ist das hier Lee. Ich hätte mir denken können, dass ihm die Tat längst wieder leid tut. „Warum? Ich meine, mir ist klar, dass das alles wegen dem Spiel ist und so … Wahrscheinlich hattest du keine Wahl, aber …“

„Das stimmt nicht, Naruto. Ich hatte den Verräter-Chip, aber ich konnte mir aussuchen, wen ich betrügen will“, sagt er ernst. „Als du mich gefragt hast, ob ich deinen Begleitschutz spielen will, war das einfach die erste Gelegenheit, die ich ergriffen habe. Es tut mir leid!“

„Hm“, brumme ich und nehme einen Schluck von dem Getränk, das er mir angeboten hat. Es schmeckt süß und nach Beere. Wahrscheinlich ist es das Zeug, das er während seines Trainings trinkt. „Und warum kannst du es mir nicht zurückzahlen? Ich brauche das Geld! Ich hab das Kokain vom Gremium und es ist noch nicht bezahlt!“ Ich habe es eigentlich von meinen Einkünften bezahlen und den Rest zwischen mir und Lee aufteilen wollen.

„Es tut mir leid, ich kann es dir nicht geben.“

„Warum nicht?“, frage ich gereizt und springe auf. „Sind wir jetzt Freunde oder nicht? Ich dachte, es tut dir leid!“

„Darum geht es nicht!“ Er streckt die Hand wieder aus, diesmal eindeutig in einer verneinenden Geste, immer noch ohne mich anzusehen. Ich staune, wie viel allein seine gespreizten Finger über seinen Gemütszustand aussagen. „Es wäre kein Verrat, wenn ich dir das Geld zurückgebe. Ich will es am Sonntag dem Gremium übergeben, gemeinsam mit dem Video, das ich gemacht habe. Sobald ich meine Belohnung habe, bekommst du das Geld mit Zinsen zurück.“

„Aber das wäre erst nächste Woche! Ich brauche das Geld noch vor Sonntag!“

„Ich würde es dir von meinem Konto bezahlen“, sagt Lee, „aber ich glaube, das Gremium wird das merken.“

„Keiner von denen merkt, wenn du was von deinem Konto abhebst“, rufe ich erregt. Ganz sicher bin ich mir allerdings nicht. Ich will nicht, dass Lee wegen mir Scherereien kriegt, trotz allem nicht, aber … „Und was soll ich einstweilen machen? Ich hab gerade ein bisschen zu wenig Kohle auf meinem eigenen Konto!“ Das hab ich jetzt davon, dass ich jede Belohnung vom Gremium immer gleich verprasse. Und Olga hat klar gemacht, dass ich das Kokain bezahlen muss, noch bevor sie den Gewinn für die jetzige Aufgabe ausschütten.

„Da habe ich mir etwas überlegt“, sagt Lee. „Du borgst dir etwas von den anderen aus.“

„Toll“, schnaube ich. „Das hilft mir. Die werden es mir ja sicher leihen.“

„Sakura wird es sofort tun!“, sagt er inbrünstig. „Und ich glaube, Neji hat auch einiges angespart, so wie ich ihn kenne. Schlag es ihnen als Geschäft vor. Ich zahle dir zehn Prozent Zinsen, versprochen! Du kannst ihnen nächste Woche mehr zurückgeben, als sie dir geliehen haben.“

„Hm“, mache ich wieder. So gesehen … Keine Bank der Welt würde mir so viel bieten.

„Also schön“, seufze ich und trinke meinen Becher leer.

„Danke. Ich wusste, dass du mich verstehst, Naruto.“

Ich zucke mit den Schultern. Alles für das Spiel, und alles für die Freundschaft. So in etwa lässt sich Lees Einstellung zusammenfassen. Bei seinen Prioritäten hakt es manchmal, aber man kann sich sicher sein, dass er im Normalfall an beides denkt und es auszugleichen versucht. „Aber nur, wenn du mich auf eine Portion Ramen einlädst.“

 

Der Sonntag naht mit Riesenschritten, kickt Stunde um Stunde eines tristen Samstags fort, und irgendwie habe ich bei jedem Schritt, den ich selbst tue, Sasuke an der Backe. Bereits am Morgen nach unserer Aussprache hat er mich angerufen, um mich mit finsterer Stimme daran zu erinnern, Tenten auszuspionieren. Ich habe geseufzt und ihn auf später verströstet. Da mir eine Menge unschönes Zeug durch den Kopf gegangen ist, hab ich den Tag zuhause verbracht, und am Abend ist Sasuke persönlich bei mir aufgetaucht und hat mich beim Abendessen gestört. „Und?“, hat er gefragt.

„Nichts und“, habe ich gefaucht. „Ich war noch nicht bei ihr, okay? Sowas will ordentlich geplant sein.“ Dabei habe ich mich gefragt, ob ich wirklich gerade mit Sasuke Ränke gegen meine Freunde schmiede.

„Tu es bald“, hat er geschnaubt, „oder ich tu es.“ Er hat meine schlabbrige Freizeitkleidung gemustert. „Warst du den ganzen Tag nur in deiner Wohnung?“

„Das geht dich überhaupt nichts an!“, habe ich gezischt und ihm die Tür vor der Nase zugeworfen.

Kurz darauf habe ich Hinata angerufen und mich bei ihr für meinen Streich entschuldigt, was auch längst überfällig war. Sie hat sehr gefasst geklungen, auch wenn ihre Stimme kurz brüchig geworden ist, als sie erfahren hat, dass ich dahinter stecke. Aber sie hat gemeint, sie würde es verstehen.

Toll, habe ich mir gedacht. Noch eine aus unserer Runde, die ich gegen mich aufbringen musste. Dämliches Spiel. Zum ersten Mal seit drei Jahren fühle ich mich so richtig arschig.

Wenig später hat mich Naruto angerufen. Er hat Geld gebraucht – ziemlich viel Geld. Ich habe beschlossen, meinem Karma eine dringend nötige Generalsanierung zuteilwerden zu lassen, und ihm großzügig eine Art Kredit gewährt. Er hat am anderen Ende der Leitung hörbar Luftsprünge gemacht. „Danke, Sakura! Du bist ein Schatz!“, hat er gerufen.

Immerhin einer.

Schließlich ist der Sonntag da und der Vormittag vergeht nicht, ohne dass ich Sasuke erneut zu Gesicht bekomme. Er klingelt wieder. Da ich ahne, dass er es ist, erwäge ich ernsthaft, einfach nicht aufzumachen. „Ich weiß, dass du da bist“, hörte ich schließlich seine genervte Stimme durch die dünne Tür.

Seufzend öffne ich. „Was willst du schon wieder?“

„Ich gehe jetzt zu Tenten“, sagt er. „Ob du mitkommst oder nicht, ist deine Entscheidung. Ich wollte es dir nur sagen.“

„Weißt du überhaupt, wo sie wohnt?“, frage ich schnippisch.

„Klar.“ Er zieht spöttisch die Mundwinkel hoch. „Übrigens, nett von dir, Naruto aus der Patsche zu helfen.“

Mein Kiefer klappt auf. „Was?“

„Ich war bei ihm, als er dich angerufen hat. Wir haben uns bei McDonald‘s getroffen. Ich habe ihm gesagt, dass ich mal wieder mit ihm reden wollte.“ Jetzt verzieht Sasuke das Gesicht abfällig. „Er ist immer noch so treu wie früher. Hat dich ansonsten mit keinem Wort erwähnt. Du kannst ihm ruhig erzählen, dass wir bereits wieder Kontakt haben.“

„Wenn ich dran denke, wie wir in Kontakt gekommen sind, lieber nicht“, brumme ich. „Und er hat dir einfach so Tentens Adresse gesagt?“

„Nachdem er mit dir telefoniert hat, war er richtig euphorisch. Er hatte ja auch keinen Grund, mir was über Tenten zu verschweigen. Und nicht nur ihre – auch die Adressen und Nummern der anderen.“

„Naruto …“ stöhne ich. Wenn der wüsste, dass Sasuke nicht ohne Hintergedanken mit uns allen wieder in Kontakt treten will …

„Also, kommst du jetzt oder nicht?“, fragt Sasuke.

„Warum gehst du nicht allein zu ihr, wenn du die Adresse schon hast?“, fragte ich genervt.

„Soll ich?“ Er sieht mich unbekümmert an. Gewissenlos.

„Bloß nicht!“

Die arme Tenten hat diese Woche schon genug mitgemacht. Vielleicht ist es auch eine gute Gelegenheit, mal bei ihr nach dem Rechten zu sehen und sich nach ihrem Wohlbefinden zu erkundigen.

Ich schiebe Sasuke nach draußen und werfe die Tür zu. „Bin in fünf Minuten fertig.“

„Übertreib’s nicht mit der Schminke“, höre ich ihn durch das dünne Holz der Tür sagen. „Bringt ja doch nichts.“

Ich verdrehe die Augen.

 

Tenten ist sogar zuhause, und sie hat Gesellschaft, als Sakura und ich ankommen. Es sind nicht ihre WG-Kollegen – Sakura hat erzählt, dass unsere Powerfrau angeblich mit zwei Typen zusammenwohnt, und sie hat es wie eine Drohung klingen lassen. Als müsste ich deswegen irgendwie aufpassen, was ich sage oder tue.

Geöffnet hat dann dieser Mitbewohner, ein schlaksiger Kerl mit fettigen Haaren. Er hat Sakura nur knapp mit einem „Tag“ begrüßt und dann nach links gedeutet, wo Tenten wohl ihren Teil der Wohnung hat. Offenbar kennt er Sakura. Mich hat er nur mit einem kurzen, aber forschenden Seitenblick bedacht.

In der kleinen, aber schmucken – zumindest im Vergleich zu Sakuras Bruchbude – Zimmer, das Tenten wohl sowohl als Arbeits- als auch als Schlafzimmer benutzt, sitzt nicht etwa der zweite Junge mit Tenten auf der Couch, sondern Ino. Ihre blonde Haarmähne ist das Erste, was einem ins Auge fällt, wenn man eintritt.

„Sakura!“, begrüßt sie ihre Freundin und macht dann große Augen. „Und Sasuke? Träum ich? Dass du dich mal wieder blicken lässt!“

Ich erinnere mich, dass auch Ino mal in mich verknallt gewesen ist. Falls sich das nicht geändert hat, könnte die Begegnung lästig werden.

„Hi, ihr zwei“, sagt auch Tenten und strahlt. Sie wirkt eigentlich so, wie ich sie in Erinnerung habe. Gut gelaunt und ohne all die Probleme, die Sakura mir weismachen will.

„Hallo, Tenten. Wir haben gedacht, wir sehen mal nach dir“, sagt Sakura freundlich.

Wir? Was soll das denn heißen?“ Ino verengt die Augen schelmisch zu Schlitzen. „Läuft da was zwischen euch? Das ging ja schnell.“

„Eher so eine Art Hassliebe“, sage ich trocken und fange mir dafür einen finsteren Blick von Sakura ein. Zu Tenten sage ich: „Du siehst gar nicht so aus, als müsstest du um dein Leben oder dein Geld fürchten.“

Sie lacht verlegen. „Naja ich …“ Und dann verfällt sie plötzlich, sie starrt mich an und ihr Mund klappt auf. „Warte, was … Woher …?“

Ich sage nichts und überlasse Sakura das Feld, die sich sichtlich sträubt. Die Luft in dem Raum wird dicker, ehe sie schließlich seufzt: „Ich hab‘s ihm erzählt.“

„Bist du irre?“ Ino ist aufgesprungen. „Sag mir nicht, dass …“

„Ich weiß, dass ihr alle keine Unschuldsengel mehr seid“, unterbreche ihr ihren Vorwurf. „Also können wir das Schönreden und Schöntun bleiben lassen und ehrlich zueinander sein.“

Ino funkelt Sakura an, als wäre somit offiziell ihre Freundschaft in die Brüche gegangen.

Ich sehe mich indessen in der Wohnung um. Hier irgendwo muss die Box sein, von der Sakura gesprochen hat. Tenten muss sie laut den Regeln irgendwo an einer offensichtlichen Stelle aufbewahren. Das soll das Spiel wohl gefährlicher machen, vermute ich. Wenn Tenten je die Polizei bei sich im Haus hätte, mit Durchsuchungsbefehl und allem, würden sie ihr ganz schnell auf die Schliche komme. Darum muss sie bei ihren Untaten besser aufpassen als die meisten anderen.

Ich habe Sakura auf dem Weg hierher von meinem Plan erzählt, uns nichts anmerken zu lassen. Ich habe gewollt, das Sakura Tenten ablenkt und ich ihre Wohnung währenddessen auf den Kopf stelle. Das hat sie vehement verweigert – wenn, dann sollten wir ehrlich sein. Unser gemeinsames Abenteuer will sie andererseits nicht erwähnen. Von mir aus; jetzt darf sie die Suppe selbst auslöffeln, die in diesem Zwiespalt vor sich hin köchelt. Ehe ich nicht am Ende des Tages den Beweis habe, dass nicht Tenten dieses Video geklaut und sich an meinem nackten Körper aufgegeilt hat, bin ich nicht zufrieden.

„Tenten“, sagt Sakura geduldig, „würde es dir was ausmachen, uns zu erzählen, welche Chips du letzte Woche hattest? Sonst lässt Sasuke mir keine Ruhe.“

Sicher. Soll sie mich ruhig als lästigen Bösewicht hinstellen. Mir ist es gleichgültig, Hauptsache, diese Sache wird aufgelöst.

„Warum?“, fragt Tenten verwundert.

„Augenblick“, mischt sich Ino ein. „Wir haben noch nicht geklärt, was ihn das überhaupt zu interessieren hat. Und wie kommst du dazu, ihm von … dieser Sache zu erzählen?“

„Weil er mitspielen will“, erklärt Sakura ergeben.

„Ach? Ohne davon gewusst zu haben?“

„Bitte, Ino“, stöhnt Sakura. „Ich erkläre dir alles später, ja?“

Darauf bin ich ja mal gespannt. Die liebe Sakura hat sich mit ihrer Aktion ziemlich in die Bredouille geritten, scheint mir.

„Und warum genau will Sasuke wissen, was ich für Chips habe?“, fragte Tenten stirnrunzelnd. „Es gibt über vierhundert. Er wird sich kaum ein Bild davon machen können, wenn ich ihm sage, an welche ich mich noch erinnere. Ich hab schon so viele verschiedene gehabt, dass ich die Hälfte wieder vergessen habe.“

„Das ist nicht der Grund“, sage ich. „Ich will auch nicht irgendwelche Chips. Ich muss wissen, welche du letzte Woche hattest.“ Als ob sie einfach so zugeben würde, mich ausspioniert zu haben … aber irgendwo muss ich anfangen.

„Er meint, er bittet dich, es ihm zu verraten“, fügt Sakura hinzu und stößt mich dabei in die Rippen. „In puncto soziale Kompetenz müssen wir bei dir noch arbeiten“, zischt sie mir zu.

Ich zucke mit den Schultern. Viel um den heißen Brei herumzureden war noch nie meine Stärke.

„Und warum gerade die von letzter Woche?“, hakt Ino nach. Sie wirkt pikiert, als wäre da immer noch eine Sache auf dem Tisch, die noch nicht gegessen ist.

„Weil Sasuke von jemandem übel aufs Kreuz gelegt worden ist und er glaubt, dass es jemand von uns war“, erklärt Sakura. Nicht übel, diese Interpretation. Ich lasse mir nichts anmerken.

„Was ist denn passiert?“, fragt Tenten interessiert.

„Das möchte er, glaube ich, lieber privat halten“, sagt meine zweckmäßige Bundesgenossin mit einem vielsagenden Blick.

Wirklich nicht übel gespielt, denke ich mir. Mach so weiter, und du verbrennst dich.

„Seit wann bist du denn sein Sprachrohr?“, fragt Ino. „Am Wochenende wolltest du doch nichts mit ihm zu tun haben. Schon merkwürdig, oder?“

„Wir hatten einen … Streit am Laufen“, seufzt Sakura, als ich das Reden immer noch ihr überlasse. Es macht mir tatsächlich Spaß zu sehen, wie sie sich abmüht, eine konsistente Lügengeschichte zu zeichnen. Sie kennt echt keine Skrupel mehr, diese kleine Schlange. „Wir haben uns aber mittlerweile ausgesprochen und es ist alles wieder in Butter“, fährt sie fort. „Frag Kiba. Der kann das bezeugen.“

Ino wirkt nun nicht nur so, als verstünde sie die Welt nicht mehr, sondern sie ist eindeutig beleidigt, weil man sie in der Angelegenheit außen vor gelassen hat. „Von mir aus“, meint sie. „Da ihr ja offensichtlich etwas zu besprechen habt, will ich nicht weiter stören.“ Resolut springt sie auf und will aus der Wohnung marschieren, aber ich halte sie zurück. Ich berühre bewusst ihren Oberarm, um zu sehen, wie sie reagiert – nicht zu fest, sondern mit perfektionierter, scheinbar absichtsloser Flüchtigkeit. Aber sie zuckt weder zusammen, noch kann ich irgendetwas von einem Schauer fühlen, der durch ihren Körper läuft. Frauen, die auf mich stehen, reagieren auf solche Berührungen oft ganz speziell. Das ist eines der wenigen zwischenmenschlichen Dinge, das zu entschlüsseln ich mir antrainiert habe.

Doch Ino sträubt sich nur unwillig und schüttelt meine Hand ab. „Was ist denn noch?“

Gut. Dann brauche ich es auf die Ladykiller-Art gar nicht erst zu versuchen. Vielleicht war mein Timing auch daneben. Auf jeden Fall erspart es mir das Theater – auch wenn ich vielleicht zu besseren Ergebnissen gekommen wäre. „Ich würde auch gern deine letzten Chips wissen, Ino.“

„Weil ich dich verarscht haben soll? Ich kann mich nicht daran erinnern“, sagt sie spöttisch.

„Schade nur, dass ich nichts glaube, wovon es nicht einen konkreten Beweis gibt.“

„Schade nur, dass ich keinen Beweis habe“, versetzt sie. „Wir dürfen über unsere Chips lügen, weißt du? Manchmal müssen wir das sogar.“

Ich sehe irritiert zu Sakura. „Erklär mir das.“

„Die Zusatzregeln, von denen ich gesprochen habe“, sagt sie ungeduldig. „Es kann auch vorkommen, dass man die Lüge-über-deine-Chips-Karte zieht. Wie du dir vorstellen kannst, muss man dann absichtlich die Unwahrheit darüber sagen.“

„Und das prüft jemand nach?“, frage ich schnaubend. „Die Sache wird immer suspekter.“

„Kann doch sein, dass sie’s stichprobenartig kontrollieren“, meint Sakura patzig. „Und dann kriegst du Probleme. Die kriegst du übrigens auch, wenn du pleitegehst. Oder frag Tenten: Die waren schon ein paarmal hier, um zu prüfen, ob sie auch wirklich die Beweise aufbewahrt. Sag’s ihm.“

„Das … das gehört hier wirklich nicht her“, sagt Tenten entgeistert.

„Hast du plötzlich eine Erzähle-jedem-von-dem-Spiel-Karte gezogen?“, fragt Ino zickig.

„Ich steige doch sowieso ein“, sage ich. „Also, wenn ihr unschuldig seid, beweist es mir. Dann habt ihr ja wohl auch nichts zu verbergen.“

„Mädels, bitte“, seufzt Sakura. „Er hängt mir seit vorgestern deswegen im Nacken.“

„Wenn du ein harmloses Opfer aus unserem Spiel bist, dann solltet du uns vielleicht auch mal verraten, worum es eigentlich geht“, entgegnet Ino.

„Schön, ich kann auch anders“, sage ich kühl. „Ich weiß von Sakura, dass ihr alle ziemlich krumme Dinge angestellt habt. Wenn ich der Polizei einfach mal ein paar Hinweise gebe, dass eure Gruppe nicht ganz koscher ist, und ihnen vielleicht auch rate, sich mal in Tentens Wohnung umzusehen …“

„Stopp!“ Jetzt ist auch Tenten aufgesprungen und starrt mich mit Blicken wie Speere an. „Warum hast du den hier angeschleppt, Sakura? Du würdest uns doch nicht wirklich in den Rücken fallen, Sasuke, oder?“

Sakura öffnet den Mund, schließt ihn aber wieder.

„Ich hab nur einen von euch auf dem Korn. Wer von euch mir in den Rücken gefallen ist, dem falle auch ich in den Rücken. So machen wir’s. Und für alle anderen werde ich ein netter Spielkamerad sein.“ Ich lasse offen, ob diese Ankündigung auch für Sakuras erwiesene Mittäterschaft gilt.

„Ich habe Sasuke schon erzählt, was ich hatte“, sagt Sakura plötzlich. „Die Schwarze Witwe und die Gottesanbeterin. Und eine Karte, wonach ich mein Opfer nicht töten darf. Was hattet ihr?“

Ich muss mein Gesicht in Stein verwandeln, um nicht eine – oder beide – Augenbrauen hochzuziehen. Wieder mal gut gespielt, Sakura. Kann es sein, dass ich anfange sie zu bewundern? Sie sagt tatsächlich die Wahrheit – und doch klingt es so, als wäre sie völlig unschuldig. Jeder Verbrecher vor Gericht würde sie wohl um diese Fähigkeit beneiden.

Ino schweigt immer noch verbissen. Sie starrt Sakura an, als ahnte sie trotz ihrer geschickten Ausflüchte etwas. Es ist Tenten, die als Nächstes spricht.

„Ich hab Pech gehabt bei der vorletzten Ziehung. Trainsurfing und Online-Abzocke. Mit Hacking habe ich nichts am Hut, also bin ich auf einen Zug geklettert und eine Weile mitgefahren. War saumäßig kalt.“ Sie verzieht das Gesicht. „Falscher Chip. Ich hab eine Menge Geld dadurch verloren. Wahrscheinlich hätte das Gremium es lieber gesehen, wenn ich einen Zug mit Oberleitung genommen hätte!“

„Und du kannst das zweifelsfrei beweisen“, sage ich.

Tenten nickt. Sie geht zu ihrem Regal und zieht das Taschentuchsofa heraus – eines dieser lächerlichen Ziergegenstände, das in Wahrheit eine Schachtel, angezogen als kleine Couch ist. Sie öffnet den Überzug an einem Klettverschluss und schält ihn von der Schachtel. Aus der Oberseite ragen wirklich etliche Papiertaschentücher, aber im Inneren findet sich etwas, das wie Fotoabzüge, Rechnungen und elektronische Speichermedien aussieht – vornehmlich CDs, die gerade so in der Schachtel Platz haben.

Ino stößt einen Pfiff aus. „Nicht schlecht. Da versteckst du sie? Das ist genial.“

„Naja, das Behältnis soll offensichtlich in meiner Wohnung rumstehen, aber es hat niemand gesagt, dass es offensichtlich sein muss, dass auch was Interessantes drin ist“, meint Tenten schief lächelnd. „Würdest du …?“

Ino sperrt die Zimmertür von innen ab. Tenten nimmt eine der CDs und fährt ihren Laptop hoch. „Aber ich warne euch, ich sehe furchtbar darauf aus“, erklärt sie.

Kurz darauf sehen wir uns ein Beweisvideo von Tenten an, wie sie mit flatternden Kleidern am Dach eines fahrenden Waggons klebt.

„Und du hast nur diesen einen Chip erfüllt?“, fragte ich dann.

„Leider. Sonst hätte ich kein Minus gemacht.“

„Darf ich mal?“, frage ich und strecke die Hand nach der Schachtel aus. Sie macht keine Anstalten, sie mir zu geben.

„Sasuke, das reicht jetzt wirklich“, sagt Sakura scharf.

„Sie könnte noch eine zweite CD haben, die sie uns nicht zeigt. Etwas über den anderen Chip oder über die Zusatzkarte. Hast du die CDs mit Datum beschriftet?“

Tenten presst die Beweiseschachtel an sich wie ein kleines Kind. „Ich kann dir die nicht geben. Da sind auch … privatere Fotos drin, weißt du?“

„Was denn?“, höhne ich. „Hast du dich für dieses Gremium etwa auch ausgezogen, so wie unsere Sakura hier?“

Besagte Person schnappt empört nach Luft, ist aber klug genug, den Mund zu halten.

Tenten reagiert anders, als ich erwartet habe. „Vielleicht sollte ich dich doch einen Blick riskieren lassen“, sagt sie mit einer Stimme, süß und zäh wie flüssiger Zucker. „Dann würdest du erkennen, dass du dich besser nicht mit mir anlegen solltest. Aber tritt nur unserer netten Runde bei. Nach ein paar Wochen wirst du schon verstehen, was ich meine.“

„Lass es gut sein, Sasuke“, zischt Sakura. „Du machst dich hier bei allen unbeliebt.“

„Dass er nicht der freundlichste Zeitgenosse ist, wissen wir ja“, sagt Ino bissig.

„Und was waren deine Chips?“, frage ich sie kühl.

„Frag doch deinen Busenfreund. Er kann bezeugen, was ich gemacht habe. Wenn du nicht betrunken in einer Bar nach ein paar Röcken gegrapscht hast und dir dafür ein Türsteher namens Dandy in den Hintern getreten hat, hab ich dir garantiert nichts getan.“

Ich habe keine Ahnung, wovon sie redet. „Etwas weniger kryptisch, bitte.“

Sie rollt mit den Augen. „Ich hab in einem Punk-Club am Stadtrand gekellnert, die ganze Woche lang. Daraus habe ich nie ein Geheimnis gemacht.“

„Und dein zweiter Chip?“

„Den hab ich mit dem ersten kombiniert. Das kann ich dir unmöglich beweisen, also kann es dir auch egal sein. Aber es war bestimmt kein Schlag-den-kleinen-Sasuke-Chip.“

Ich sehe, wie Sakura kaum merklich zusammenzuckt. Offenbar hat sie sich an die unsanfte Behandlung erinnert, die man mir tatsächlich hat angedeihen lassen.

Na schön. Auch wenn ich die beiden noch nicht ganz abgehakt habe, wahrscheinlich ist es zu früh anzunehmen, dass sie etwas mit der Sache zu tun haben. Immerhin, für Tenten wäre es doppelt riskant gewesen, weil sie die Beweise sammeln muss. Vielleicht sollte ich mit Sakura noch mal die Uhrzeiten durchgehen, zu denen jemand bei ihr hätte einbrechen können, und dann weitere Leute mit Alibis ausschließen … Ich beschließe, später darüber nachzudenken. Immerhin bin ich mir auch nicht sicher, ob Sakura nicht trotzdem ihre Finger mit im Spiel hatte.

Vielleicht sollte ich erst mal die Runde heute Abend abwarten. Und sehen, wie sich das Auslosen entwickelt – und was die anderen dazu sagen, dass ich plötzlich mit von der Partie bin.

„Da ist übrigens etwas, was ich nicht verstehe“, sage ich. „Ihr begeht seit drei Jahren Straftaten. Gegen alle möglichen Leute und gegen euch selbst. Und ihr bekommt Geld dafür. Warum? Wer hat etwas davon, dass ihr Passanten Streiche spielt oder ausraubt? Eigentlich sollten sie euch mit euren Beweismitteln erpressen. Wenn sie das nicht sowieso irgendwann tun.“

„Vielleicht sind sie nicht wie du?“ meint Ino, die mir meine Drohung wohl noch nicht vergeben hat.

„Das hoffe ich“, sage ich trocken. „Aber wirklich, wozu das Ganze?“

„Naja …“, meint Tenten ratlos und wirkt, als hätte sie noch nicht mal darüber nachgedacht. „Sie bekommen Videos und Fotos … Sie können sich sicher sein, dass in ihrem Namen so einiges abgegangen ist.“

„Und das rechtfertigt es, so hohe Summen auszugeben?“

„Sakura hat mal gemeint, die Leute im Gremium sind allesamt alte, perverse Säcke“, sagt Ino und wieder zuckt Sakura zusammen, als ich ihr einen langen Blick zuwerfe, „und denen gefällt es einfach, jungen Leuten dabei zuzusehen, wie sie in ihrem Auftrag versuchen, etwas Ungesetzliches, möglichst Abgefahrenes zu tun. Und wer in so einem Gremium hockt, hat vermutlich Geld wie Heu und weiß sowieso nicht, wohin damit.“

Ich sage nichts dazu. Ich bin mir fast sicher, dass mehr dahinter steckt – so viel von den Schattenseiten der Welt kenne ich immerhin. Vielleicht trete ich ja auch in einen richtig schmutzigen, bodenlosen Verbrechersumpf, wenn ich einsteige.

Aber ehrlich gesagt schreckt mich das nicht ab. Ich bin ja auch kein Engel, und das weiß ich. Wenn man erst mal tief genug in einen Sumpf eingetaucht ist, dann weiß man, dass kein Sumpf wirklich bodenlos ist.

 

Nachdem wir uns vor Tentens Wohnung getrennt haben, habe ich nur kurz Ruhe vor Sasuke gehabt. Schon am Nachmittag steht er wieder vor meiner Tür – wie um mich daran zu hindern, ohne ihn zum Casino aufzubrechen. „Kannst du mir mal verraten, was ich mit dir an der Backe den ganzen Abend machen soll?“, frage ich ihn.

„Du könntest mir was zu trinken anbieten“, sagt er. Mürrisch knalle ich ihm ein einfaches Soda hin. Immerhin ist der Satz gerade eben etwas Typisches von ihm gewesen und nicht durchtränkt von Hass. Ich muss gestehen, darüber bin ich erleichtert. Wan immer ich die kalte Wut in seinen Augen sehe, glaube ich zu spüren, wie mir jemand ein unsichtbares Messer an die Kehle setzt.

Allerdings fühle ich mich mittlerweile gestalkt. Meine Wohnung ist so klein, dass ich mich nicht mal in Ruhe umziehen kann – ich muss mich wirklich dringend nach einer neuen Bleibe umsehen!

Ich versuche, Sasuke rauszuwerfen, aber er scheint mich verarschen zu wollen. „Hast du was zu verbergen, was ich noch nicht gesehen habe?“, fragt er überheblich. Erst als ich richtig wütend werde, wartet er in der Kälte vor der Tür. Ich lasse mir extra lange Zeit, um mich herzurichten, aber er gibt diesbezüglich keinen Mucks von sich, als ich erkläre, dass wir nun aufbrechen können.

 

Wir sind die Letzten an der Haltestelle, was mich etwas nervt. Es wäre mir lieber gewesen, wenn ich die Reaktionen über mein plötzliches Erscheinen einzeln mitbekommen hätte. Aber da lässt sich wohl nichts mehr machen.

Wie erwartet fallen jene Reaktionen ausnahmslos erstaunt aus. Ino und Tenten wussten davon, aber offenbar haben sie niemandem etwas gesagt. „Sasuke, du bist auch mit von der Partie?“, fragt Naruto mit großen Augen.

„Gehst du ganz normal ins Casino?“, fragt Lee mit noch größeren Augen, und allein die Fragestellung hätte jeden normalen Casinobesucher misstrauisch werden lassen.

Also erkläre ich ihnen, was ich vorhabe – sage aber nicht weiter, warum. Ich habe das Gefühl, dass es mir ohnehin nichts bringt. Vielleicht erzählen Ino und Tenten ja den anderen später davon – wie auch immer. Wenn nicht, bringt mir das vielleicht sogar irgendwann mal einen Vorteil ein.

Einige der Vernünftigeren aus Sakuras Freundeskreis versuchen natürlich, mich von der Sache abzubringen, aber ich bleibe eisern. Das Gespräch dreht sich eine Weile hin und her, ehe wir uns langsam auf dem Weg ins Casino machen. Spätestens bei den Eingangstüren scheinen alle zu dem Schluss gekommen zu sein, dass man mir wohl einfach meinen Willen lassen sollte. Gut.

Ich bin schon gespannt, was mich erwartet. Ehrlich gesagt glaube ich nicht mehr, dass Sakura mir was vorgemacht hat, aber ich bin zu weit vorgedrungen, um jetzt noch auf mein Bauchgefühl zu hören und umzukehren. Also betrete ich mit ihnen den VIP-Bereich des Casinos, der vor Sicherheitspersonal nur so strotzt.

Die anderen haben kleine ID-Karten, die ein verkabelter Typ scannt. Als ich an der Reihe wäre, liefere ich mir mit ihm nur ein grimmiges Starrduell.

„Das ist Sasuke“, beeilt sich Sakura zu sagen. „Sasuke Uchiha. Er möchte bei dem Spiel einsteigen.“

Der Kerl bedeutet mir zu warten und brabbelt irgendetwas in ein kleines, knopfgroßes Funkgerät. Schließlich geht die Tür vor uns auf und eine großgewachsene Blondine mittleren Alters kommt heraus. Die Locken hat sie zu einem vollkommen lächerlichen Look geformt. Sie klatscht in die Hände, als sie mich sieht.

„Sieh an, ein so hübscher junger Mann will mitspielen. Wie schön. Ich bin Olga.“ Ich ignoriere ihr Strahlen ebenso wie ihre ausgestreckte Hand und mustere sie nur finster. Sie räuspert sich und fängt neu an. „Ihre Freunde haben Ihnen wohl schon über das Schicksalslos bescheidgesagt. Ich werde mit Ihnen die Formalitäten abklären, es dauert nur einen Moment.“ Sie wendet sich an die anderen. „Sie können einstweilen hinunterfahren und in der Runde Platz nehmen. Wir kommen gleich nach.“

Ich will Sakura und ihre Freunde eigentlich nicht aus den Augen verlieren – irgendwie fühlt es sich an, als könnten sie türmen und ich würde wieder mit leeren Händen dastehen. Oder ausgeknockt in verschneiten Büschen aufwachen.

Sakura zögert tatsächlich ein wenig, aber als die Ersten sich in Bewegung setzen, geht sie mit. Ich folge dieser Olga, die genauso überdreht wirkt wie ihre Haare, in einen schicken Seitenraum, der wie ein Besprechungszimmer aussieht.

 

Ehe wir nach den letzten Securitys und dem Metalldetektor in den Aufzug einsteigen, nimmt mich Kiba unauffällig zur Seite. „Sag mal“, beginnt er, „die Frau, die mit Sasuke in diesem Video rummacht – das bist doch sicher du, oder?“

Ich fahre heftig zusammen. Scheiße, ich habe doch tatsächlich vergessen, dass Kiba von dieser Sache weiß! Verflucht! Wie soll ich reagieren? „Was … was redest du?“, stammle ich. Zu spät fällt mir ein zu fragen: „Was für ein Video?“

Ich sehe in sein Grinsen und weiß Bescheid, dass er nun auch endgültig Bescheid weiß. Und er besitzt wie üblich keinen Funken Anstand oder Taktgefühl. „Holla-holla“, macht er. „Wie ist denn das zustandegekommen? Jetzt weiß ich endlich, warum du so seltsam drauf warst, als Sasuke mich plötzlich angerufen hat.“

Ich schlucke und merke, wie mir das Blut in den Kopf schießt. „Wenn du irgendetwas sagt, egal zu wem, dann bist du tot!“, schwöre ich ihm.

„Hab ich mir gedacht“, lacht er. „Keine Angst, euer kleines, schmutziges Geheimnis ist bei mir sicher.“

Da bin ich nicht überzeugt … wenn es um Kiba geht und um ein so brisantes Thema, dann weiß man nie. Schlimm genug, dass gerade er mich nackt gesehen hat – wenn auch nur auszugsweise. Aber allein die Tatsache, dass ich weiß, dass er weiß, dass ich es bin, stößt mir heiß und sauer auf, als hätte ich mich mit Pflaumenpunsch betrunken.

„Was tuschelt ihr da?“, fragt Chouji. Ich bemerkte, dass der Aufzug längst da ist und die anderen eigenstiegen sind.

„Nichts“, flötet Kiba und geht beschwingten Schrittes durch die offenen Lifttüren.

Ich starre ihm hinterher, ehe ich ihm folge, die Fäuste geballt und die Zähne zusammengebissen. Ich hoffe, dass man mir nicht anmerkt, was ich fühle und denke, und außerdem hoffe ich, dass er gleich irgendwelche heftigen Chips zieht, die ihm das Grinsen aus dem Gesicht wischen.

 

Olga summt ein lustiges Liedchen vor sich hin, während sie aus einem Aktenschrank ein Klemmbrett mit ein paar Zetteln holt. „Ihr Vertrag“, verkündet sie fröhlich und legt ihn vor mir auf die Tischplatte.

Es fühlt sich seltsam an, in einem so vornehmen Konferenzraum zu sitzen – ganz allein auf dem Chefsessel. Vielleicht soll es die Wichtigkeit dieses Augenblicks unterstreichen. Ich soll also einen Vertrag unterschreiben, damit ich bei dem Spiel mitmachen kann … Na gut, mit so etwas habe ich gerechnet. Irgendwie müssen sie die anderen ja auch an ihre komischen Spielregeln gebunden haben.

Als ich die ersten Zeilen lese, kommt mir mein Gedanke von gerade eben schon wieder falsch vor. Oder soll das ein Scherz sein?

Dieses Dokument ist ein Vertrag zwischen dem Gremium des Schicksalsloses, im Folgenden Gremium genannt, und einer teilnehmenden Person, im Folgenden Teilnehmer genannt. Dieser Vertrag dient ausschließlich internen Dokumentationszwecken und ist nicht rechtskräftig. Nach Unterzeichnung verbleibt dieses Dokument ohne Aushändigung einer Kopie oder eines Durchschlags beim Gremium und darf ohne Genehmigung des Gremiums von keiner Person, die nicht Mitglied im Gremium ist, eingesehen werden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Das Gremium rät dem Teilnehmer ausdrücklich davor ab, sich in Belangen des Schicksalsloses an ein Gericht, gleich welcher Natur, zu wenden.

„Wozu soll ich das unterschreiben, wenn es rechtlich nicht anerkannt wird?“, frage ich.

„Mein Lieber, das ist nur eine Formalität“, erklärt Olga so freundlich, als hätte man ihre Zunge über Nacht in ein Honigglas eingelegt und obendrein Zuckerguss drauf geträufelt. „Betrachten Sie es als ihren Eintrittsschein in das wohl aufregendste Glücksspielerlebnis des Jahrtausends.“

„Und wozu braucht ihr es? Sammelt ihr die?“, frage ich kalt.

„Lassen Sie Ihre Freunde nicht warten“, drängt Olga, „und unterzeichnen Sie, wenn Sie mitspielen wollen. Wir benötigen das Dokument vorrangig, um Ihre Daten festzuhalten. Es dient quasi Ihrer Registrierung“

Ich blättere zur letzten Seite und finde nicht nur ein Feld für meine Unterschrift vor, sondern ein ganzes Formular für allerlei persönliche Daten – Adresse, Geschlecht, Versicherungsnummer, Telefonnummer. „Interessant“, sage ich nur.

„Sie sind doch nicht etwa überrascht? Natürlich brauchen wir Ihre Adressdaten, für den Fall, dass wir Ihnen Hilfsmittel zuschicken sollen“, sagt Olga, als wäre es das Selbstverständlichste von der Welt.

„Und damit ihr mich ordentlich beschatten könnt. Und mich betrafen, wenn ich meine Aufgaben nicht ordentlich ausführe“, stelle ich trocken fest.

„So etwas tut das Gremium nicht. Wo denken Sie hin?“ Olga klingt schockiert. Ihre geschminkten Augenlider falten sich fast völlig zusammen, um ihren hervorquellenden Augen Platz zu machen. „Genau wie Ihre erfolgreichen Ziehungen werden auch Ihre Verfehlungen rein durch Geldbewegungen quittiert.“

„Ich sehe aber nirgendwo ein Feld, wo ich meine Kontonummer hinschreiben soll.“ Was mich ehrlich verwundert.

„Sie bekommen ein eigenes Konto von uns, auf dem wir alle Geschäfte abwickeln“, erklärt Olga. „Bitte beeilen Sie sich. Die anderen warten.“

„Sie haben drei Jahre auf mich gewartet“, sage ich lahm und betrachte nochmal den zweifelhaften Vertrag vor mir. Auch wenn er offenbar keinerlei Gültigkeit vor Gericht hat, möchte ich doch wissen, was sie mir damit mitteilen wollen. Ein großer Absatz mit der Überschrift Warnung macht mich natürlich misstrauisch.

Sämtlicher personeller oder finanzieller Schaden, der dem Teilnehmer durch das Schicksalslos zuteilwird, obliegt einzig und allein der Verantwortung des Teilnehmers. Das Gremium haftet in keiner Weise für Verluste, gleich welcher Art.

Ziemlich weit gefasst. „Das heißt dann wohl, selbst wenn ich sterbe, kann das Gremium nichts dafür?“

Olga weicht der Frage nicht mal aus. „Wir hoffen, dass dieser Fall nicht eintritt, aber mit Ihrer Unterschrift bestätigen Sie genau das, unter anderem.“

„Hm.“ Da steht auch etwas von einem gewissen Rahmen, bis zu dem ich mein vom Gremium zur Verfügung gestelltes Konto überziehen darf. Wenn ich mehr als hundertfünfzigtausend im Minus bin, warten schwerwiegende Konsequenzen, deren Gesamtausmaß im Ermessen des Gremiums liegt, auf mich. Hundertfünfzigtausend – geht es hier wirklich um solche Beträge, oder ist das eine utopische Summe, die man ohnehin kaum erreichen kann? Ich glaube, Sakura sagen gehört zu haben, dass Tenten Probleme mit ihrem Kontostatus hat – ob sie wohl nah an diese Grenze vorgestoßen ist?

Olga spitzt schon ungeduldig die Lippen. Allgemein wirkt die Frau, als hätte sie Hummeln im Hintern. „Hier steht nirgendwo, wie ich wieder aus dem Spiel aussteigen kann“, stelle ich fest.

„Das fällt unter diesen Absatz“, erklärt Olga. Ihr langer, lackierter Fingernagel zeigt auf eine Stelle im Vertrag, in dem ebenfalls davon die Rede ist, dass allfällige Anfragen des Teilnehmers vom Gremium nach dessen Ermessen beantwortet werden.

„Ich finde nicht, dass es im Ermessen des Gremiums liegt, wann ich aussteigen will.“

„Ob Sie aussteigen, entscheidet das Gremium“, sagt Olga, nun bereits merklich kühler, „aber ob Sie einsteigen, liegt ganz an Ihnen. Wollen Sie einsteigen, oder nicht? Dann bitte ich Sie, das Formular auszufüllen und zu unterschreiben.“

Ich schnaube und betrachte das wertlose Stück Papier finster. Wenn es keine rechtliche Relevanz hat, umso besser. Ich mag Dinge, die durch den Staat geregelt sind, nicht. Das heißt also im Umkehrschluss, dass ich mich auch an keine Regeln halten muss. Kurz erwäge ich, einfach Itachis Adresse anzugeben, aber im Kleingedruckten steht, dass auch Falschinformationen mit schwerwiegenden Konsequenzen geahndet werden, und wer sich nicht die Mühe macht, sich an Gesetze zu halten, schickt sicher keine Mahnung oder einen freundlichen Anwaltsschrieb.

Ich nehme Olgas Füller und trage meine Daten ein.

 

Wir warten brav im Sitzkreis, auch die beiden Männer, die wir nicht kennen. Schließlich kommen Olga und ein ziemlich mürrisch wirkender Sasuke herein.

„Endlich“, strahlt Olga uns entgegen und klatscht in die Hände. „Lassen Sie uns die Beweise schnell ablegen, damit wir zum aufregenden Teil kommen.“

Nun darf Sasuke allein auf einem Stuhl Platz nehmen. Er mustert uns genau – vor allem mich –, während wir nacheinander zu Olga in die Kabine treten und unsere Beweismittel und die alten Chips in die Schließfächer legen. Ich weiß, dass Sasuke ziemlich scharf drauf ist, die Schließfächer hier und jetzt zu plündern – auch wenn ich ihm gesagt habe, dass sie nach jedem Treffen entleert werden.

Schließlich sitzen wir wieder alle in der Runde und die Ziehungen beginnen. Tenten ist wie immer die Erste, dann kommen nach und nach die anderen, bis ich als Nummer sieben dran bin. Sasuke wird als neuer Mitspieler als Letztes drankommen.

Ich merke an den Gesichtern der anderen, dass wieder ein Haufen unangenehme Chips im Umlauf sind. Vielleicht ist es gut, dass ich vor allem zu Sasuke schiele – wenn ich ihre Gesichter zu genau anblicke, sehe ich vielleicht, dass sie viel verstörter sind, als ich mir vorstelle.

Schließlich bin ich dran. Sasuke Blick klebt wieder aufmerksam an mir, und irgendwie ist es genau dieser Blick, brennend wie ein glimmendes Holzscheit zwischen meinen Schulterblättern, der mich von meinem flauen, leicht üblen Gefühl in meiner Magengegend ablenkt. Meine letzte Ziehung war ein ziemlicher Griff ins Klo. Möglicherweise steht in der Mail, die sie mir heute schicken werden, auch, dass es der falsche Chip war, den ich abgearbeitet habe. Dann habe ich Hinata umsonst erschreckt – und mein Konto wird sich ziemlich schnell leeren. Aber ich beschließe, dass es nun nur besser werden kann. Irgendeine Chipkombination wie jene, aufgrund derer nun Sasuke in unserer Runde sitzt … Irgendetwas, wovon ich ohne Probleme beide Aufgaben erledigen kann …

Und als Erstes wird eine neue Wohnung gekauft.

Ich ziehe meine beiden Chips wieder auf einmal. Klingelstreich eines Geistes und Das Diebische Rockstar-Groupie. Na bitte. Kein Problem diesmal. Etwas Ähnliches habe ich schon mal gemacht. Jetzt nur noch die Regelkarte für diese Woche ziehen.

Ich nehme gleich die oberste; Olga mischt den Stapel nach jedem Ziehen durch.

Ich starre geschlagene fünf Sekunden auf die Karte, während ich versuche zu verstehen, was darauf steht. Es will einfach nicht in meinen Verstand hinein. Obwohl es nur einzelnes Wort ist.

Töte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  maron288
2018-06-22T15:18:20+00:00 22.06.2018 17:18
Ich bin gespannt was daraus wird 😳
Antwort von:  UrrSharrador
22.06.2018 18:26
Du darfst auch gespannt sein :) Danke für deinen Kommi!
Von:  EL-CK
2018-06-16T18:00:43+00:00 16.06.2018 20:00
Ohje... Sakus Chips sind zwar OK aber die Regelkarte.... Ohje
Antwort von:  UrrSharrador
22.06.2018 13:42
Danke dir mal wieder für deinen Kommi ;)
Von:  lula-chan
2018-06-16T16:57:09+00:00 16.06.2018 18:57
Tolles Kapitel. Gut geschrieben. Man konnte sehr gut mit den Charakteren mitfühlen.
Oh Mann. Das ist ja echt vertrackt. Sasuke macht jetzt also wirklich mit. Na ob der das nicht bereut.
Oh. Da hat Sakura aber eine heftige Zusatzkarte gezogen. Oh Mann. Echt schlimm. Ob sie das durchzieht?
Ich frage mich immer noch, wer die zwei Unbekannten aus der Runde sind. Vielleicht jemand von Akatsuki? Bin schon gespannt, wann das aufgedeckt wird.
Na mal sehen, wie das alles weitergeht. Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel.

LG
Antwort von:  UrrSharrador
22.06.2018 13:45
Danke für deinen Kommentar!
Ohne die Spannung verderben zu wollen, die beiden anderen in der Runde sind einfach irgendwelche Leute, deren Identität für den weiteren Verlauf der Geschichte nicht wichtig ist. (Aus Schreiberling-Sicht sind sie einfach nur dabei, um zu zeigen, dass die Spielerrunde nicht nur aus der Naruto-Clique besteht, und dass es offenbar vorkommen kann, dass Mitspieler einfach "verschwinden" ;) )
lg


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