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Die Krähe im Schatten

Wege durch Illusionen
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ein kleines Itachi Uchiha Projekt.
Ich möchte einen kleinen von mir erfundenen Part erzählen indem er auf ein Mädchen trifft.
Was die beiden erleben/verbindet... lest selbst!

Viel Spaß wünsche ich!
Artio Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Vielleicht noch etwas Verwirrend für den ein oder anderen.
Was denkt ihr?
Viel Spaß beim lesen :)

Lg Artio Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen!
Ich hoffe ihr habt Spaß beim lesen!
Die Kapitel sind kurz aber ich möchte auch nicht zu viel in die Illusionen packen :)
gerne dürft ihr Kritik, Anregung, Lob dalassen.
Viel Spaß beim lesen!

Artio Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen!
Wow! Danke an die ersten Favoriten Einträge das freut mich riesig!
Danke an alle Kommentare!
Ich hoffe ihr habt Spaß am lesen!

Ich wünsche allen ein schönes Wochenende und schöne Feiertage
Grüße
Artio Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ein letztes Kapitel von meinem kleinen Itachi Uchiha Projekt.
Der Charakter an sich fesselt einen ganz besonders. Einfach weil er ist wie er ist.
Ich habe einen kleinen Zeitraum erfunden und beschrieben wie ich mir vielleicht vorstellen konnte warum Itachi gegen Madaras Plan war die Welt in eine endlose Illusion zu tauchen.

Ich hoffe es hat euch gefallen!
Danke an die Favoriten-Einträge und die fleißigen Kommentare-Schreiber <3

Grüße Artio Komplett anzeigen

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Neugierig?

Hinter einem der Bäume blitzte ich hervor. Seit einiger Zeit beobachtete ich sie, dass Mädchen beugte sich zu ein paar Vögeln die völlig zutraulich um sie herum zwitscherten. Weitere ließen sich von den Ästen über unseren Köpfen nieder und glitten in die Mitte. Das Mädchen lächelte und streckte ihre Hand vorsichtig nach ihnen aus. Zuerst geschlossen, dann öffnete sie ihre Faust und ein paar Körner regneten aus ihr auf den Moosgrünen Waldboden. Ein Wind tanzte durch die rauschenden Äste, durch die Lücken die dabei entsandten schimmerte die Sonne und erhellte mein Versteck im Schatten des großen Ahornbaumes. Geräuschlos wich ich den Strahlen aus und bewegte mich einen Schritt tiefer in das Dunkle. „Neugierig?“, flüsterte die unbekannte. Die Stimme fand ihren Weg zu mir und ich trat ertappt aus meinem Versteck. Sie legte verspielt den Kopf in ihren Nacken und betrachtete mich. Ihre Moosgrünen Augen verschlangen mich förmlich und gaben mir das Gefühl in ihnen zu spazieren wie in diesem Wald aus Bäumen. Eine Braune gewellte Strähne löste sich und fiel hinter ihrem Ohr hervor. „Hmm...“, stöhnte sie. „Abtrünnig?“, ihre zarten Finger tippten auf ihre Stirn, um auf die Zeichnung meines Stirnbandes aufmerksam zu machen. Ich stimmte ihr nickend zu. Eine Weile betrachtete sie mich, keinesfalls herablassend. Ich hatte fast das Gefühl als konnte sie durch mich hindurchsehen, verrückt ich weiß. „Hübscher Mantel!“, ihre Mundwinkel formten sich zu einem frechen grinsen. Sie war aufmerksam und schneller als ich dachte. Flink wie ein Vogel erkannte sie meine Zugehörigkeit der Akatsuki. „Hab keine Angst neugierige Krähe...“, tastete sie sich langsam an mein entstandenes Mistrauen. Urplötzlich, als wäre ihr für einen Moment die Luft weg geblieben schnappte sie nach ihr, um kurz darauf in ein heftiges Husten auszubrechen. Im letzten Moment fing ich die Schwächelnde in meinen Armen auf. „Bitte, löse sein Gen-Jutsu auf...“, flüsterte sie und krallte fest an meinem Unterarm. Ich nickte und tat worum ich gebeten wurde, dass Mangekyou Sharingan verblasste und ich löste eine trügerische Illusion die ich zu meiner Sicherheit und dem Misstrauen ihr gegenüber geschaffen hatte. Als sie sich auf die Stirn tippte gewann ich ihren tiefen Blick in meine Augen und sie war bereits darin gefangen. Allerdings überraschte sie mich, denn ich hatte keinesfalls damit gerechnet, dass sie meine Illusion bemerkte. Ich spürte, dass sie schwach war. Vielleicht der Grund weshalb ich mein Genjutsu fallen ließ. Das junge Mädchen lösten ihren festen Griff aus meinem Unterarm und richtete sich vorsichtig und langsam auf. Ich unterstützte sie dabei indem ich ihr eine helfende Hand bot, nach der sie jederzeit greifen konnte. Keine Sekunde ließ ich sie aus den Augen bis sie sicher auf beiden Beinen ihr Gleichgewicht erlangte. Fast verlegen strich sie sich das schulterlange, braune, gewellte Haar hinter ihr Ohr und lächelte mir entgegen. Das Lachen wurde durch Grübchen geschmückt, die mir ins Auge gefallen waren während ich sie betrachtete. Ihre langen Wimpern klimperten ein paar mal bis ihre Moosgrünen Augen mich erneut auf frischer Tat ertappten, sie keine Sekunde aus den Augen gelassen zu haben. Unerwartet umfassten mich ihre beiden Arme und ihr Körper machte einen Schritt näher auf mich zu. Ich zuckte als sie sich auf Zehenspitzen erhob um mir einen sanften Kuss auf meine Lippen zu drücken. Der Moment hielt nicht lange an, kurz darauf lösten wir uns beide verwirrt. Schüchtern vergrub sie ihr Gesicht in ihren Händen. Zwischen den Fingern blitzten ein paar rote Stellen hervor. Ich schmunzelte und näherte mich ihr vorsichtig. Mit Gefühl löste ich ihre Krampfhafte Haltung. Der Anblick war entzückend und ihre farbigen Wangen erfüllten mich mit Freude. „Du musst dich nicht verstecken...“, flüsterte ich während ich ihre Finger an meine Lippen führte. Dort angekommen ließ ich ihren Zeigefinger sanft darüber fahren. Verlegen wich sie dem Anblick aus. „...ich kann dich trotzdem sehen.“
 

Sie war schöner als jede Illusion die ich schaffen konnte.

Sie war echt.

Illusion Meer

Eingeschüchtert verschränkte sie ihre Hände vor ihrer Brust, diese hob sich sanft im Einklang ihres Atems auf und ab. „Zeigst du mir das Meer?“, flüsterte sie. Erwartungsvoll richtete sie ihre großen, runden Augen auf mich. Ich nickte und streckte meine Hand nach ihr aus. Zeige und Mittelfinger tippten sanft auf ihre Stirn, während wir uns fixierten. Ich erschuf einen Strand aus feinstem weißen Sand. Feiner als Mehl würde er in keinem Sieb hängen bleiben, sollte man eine Sandburg daraus bauen würde diese Standfest Tage von Wind und Regen trotzten. Die Sonne brannte über unseren Köpfen, ihren schützte ich durch einen großen Strohhut. Eine feines rotes Zierband und Schleife schmückte ihn. Die Strahlen der Sonne puderten das Kristallklare Wasser und es schimmerte während wir es betrachteten. Es rauschte wenn ich den Wind ein paar Wellen erzeugen ließ, die fast vor ihren Füßen halt machten. „Wunderschön.“, lobte sie die Illusion die ich ihr geschaffen hatte. Ich beobachtete sie dabei, wie sie aus ihren schwarzen Sandalen schlupfte um ihre Füße in den warmen Sand zu tauchen. Ihre Zehen spielten darin und zwischen den Lücken sickerte der Sand hindurch. Durch ihr lachen versuchte sie die Tränen die auf ihren Wangen glänzten zu überspielen. Wollte sie etwa den Meister der Illusion täuschen? Wenn einer Trugbilder schaffen konnte, dann war ich das. „Lass uns schwimmen gehen!“, tobte sie aufgeregt und griff nach meiner rechten Hand um mich mit sich in das lauwarme Wasser zu ziehen. Mit jedem Zentimeter saugte meine Kleidung das Wasser auf. Voller Energie zog sie uns weiter hinein, bis wir beide bis zur Brust mit Salzwasser eingedeckt waren. „Weißt du, auch eine Krähe kann schwimmen!“, klärte sie mich grinsend auf. Mutig war sie, dass musste man ihr lassen. Vielleicht auch ein wenig Lebensmüde, dass entschloss ich als sie Wasser in meiner Richtung spritzte. Nasse Strähnen klebten in meinem Gesicht und ich fragte mich ob ihr gar nicht bewusst war, wie schnell ich diesen Traum zu einem Albtraum werden lassen konnte. Ich war mächtig und sie war schwach. Die Sonne neigte sich dem Horizont und ich schnappte nach ihrer Hand. „Wir sollten gehen.“, befahl ich ihr. Das Gen-Jutsu kostete mich viel Chakra und ich musste mich erholen, außerdem wurde es gefährlich diesen Ort geschwächt aufrecht zu erhalten. Konnte ich es nicht mehr steuern würde es Kraft aus meiner und ihrer Angst schöpfen, denn daraus lebte die Illusion. Sie war nicht zum Träumen geschaffen, sondern zur Täuschung und Verteidigung. Anstandslos folgte sie mir aus dem Wasser bis das Bild aus Strand und Meer verblasste und wir uns zurück zwischen Bäumen und Waldboden fanden. Das Sharingan verblasste. Der nasser Mantel erschwerte meine Schultern und es tropfte von meinen Ärmeln. Als ich nach ihr sehen wollte stockte ich aufgeregt, denn sie lag bereits bewusstlos ohne das es mir aufgefallen war im grünen. Ich eilte zu ihr und zog sie in meinen Schoß. Ich schüttelte sie sanft, dann strich ich ihr die nassen Locken aus dem Gesicht. „Komm zu dir!“, zischte ich aufgeregt. Ich drückte den schwachen Körper fest an meinen und wiegte sie mit mir. „Wach auf!“, bettelte ich förmlich. Es war zu früh. Wir waren uns gerade erst begegnet und es war zu früh sie gehen zu lassen! „Bleib bei mir!“, hauchte ich nah an ihrer Ohrmuschel in der Hoffnung es würde sie erreichen. Ihre Augen öffneten sich langsam und sie wirkte benebelt, trotzdem fanden ihre Hände den Weg an meine Wangen, die sie um schmiegte. „Wirst du mir noch mehr zeigen?“, fragte sie mich sanft. „Die schönen Dinge.“, flüsterte sie. Meine Antwort darauf war ein Kuss auf die spitze ihrer Nase, welche sich kurz darauf in einem Rosarot färbte.
 

Ich war ein Schöpfer und sie war schwach.

Vielleicht schöpfte sie Kraft.

Illusion Berge

Ihr Körper war vom Tod zerfressen. Eine Frage der Zeit, wann dieser Besitz von ihr ergreifen würde. Sie sprach nicht darüber, weder über die Krankheit die sie in sich trug, noch ihrer Herkunft. Wir erklimmten einen Berg, den ich aus Erde, Stein und Kraft geformt hatte. Aufgeregt eilte sie mir voraus und hob schnaufend einen Fuß vor den anderen. Ihren Blick richtete sie dabei Zielstrebig auf den höchsten Punkt des Berges. Immer wieder streckte ich meine Hände nach ihr aus um sie beim abrutschen zurück in ihr Gleichgewicht zu führen. Einen Moment machte sie halt und verdeckte ihr von Sonne geblendetes Gesicht „Puh...“, stöhnte sie und wischte sich daraufhin den Schweiß von der Stirn. „Unglaublich wie realistisch du es aussehen lässt.“ Eine kurze Pause würde ihren fast aufgebrauchten Energietank auffüllen, also zog ich sie mit mir auf eine Bank die uns gleichzeitig einen schönen Ausblick in die tiefe bot. Ein Kessel der Natur erstreckte sich vor unseren Augen. Grüne Bäume, Tannen, Sträucher, Vögel die zwischen den Ästen sangen, ein Wolkenloser Himmel und eine strahlende Mittagssonne. Die Wege die wir gegangen waren zogen sich wie eine feine Linie aus dem Tal bis hin zu unserer Holzbank. Der Weg wurde allerdings Steiler je höher wie kamen und es ließ sich nicht vermeiden, denn ihr Ziel war weit oben. In meiner Manteltasche griff ich nach einer gekühlten Flasche Wasser und öffnete sie, bis das Plastik knackte. „Hier, trink!“, forderte ich sie auf, während ich ihr die Flasche an die Lippen hob. Sie stieß das Wasser von sich und weigerte sich Kopfschüttelnd. Was für ein wahnsinniger Sturkopf! Sie musste Wasser zu sich nehmen, wenn sie den Weg weiterhin beschreiten wollte. Ich seufzte und nippte letztendlich selbst an ihr. Meine Hände glitten in ihren Nacken und ich spürte ein erschrockenes zucken ihrerseits. Mit sanftem Druck den ich ausübte drehte ich ihren Kopf zurück zu mir. „Ob du willst oder nicht...!“, warnte ich sie, bevor ich ihre Lippen an meine presste. Das Wasser, dass ich zu mir genommen aber nicht herunter geschluckt hatte führte ich nun in ihren Mund, sodass sie gezwungen war zu trinken. „Hmm...“, stöhnte sie. Zuerst wehrte sie sich, doch ihre Kraft reichte nicht dazu aus mich von sich zu stoßen. Letztendlich gab sie nach. Ich nippte erneut an der Flasche. Wie ein Wasserspender leitete ich Wasser an sie, bis sich die Flasche lehrte. Ich löste mich von ihren Lippen, sie keuchte ein paar mal. „Ich schaffe es nicht...“, schluchzte sie nun. „...ich spüre wie die Kraft meinen Körper verlässt.“ Eine dicke glasige Schicht aus Tränen bedeckte ihre grünen Augen, welche sie vergebens versuchte zurückzuhalten. Ich fühlte mich ihr verbunden, wie durch ein feines rotes Band. Ich die Illusion sie die Wirklichkeit. Der Tod würde sie auch heute nicht von mir nehmen, nicht solange ich sie tragen konnte, weshalb ich mit dem Rücken zu ihr niederkniete. Dieses mal nahm sie meine Hilfe anstandslos an und kletterte auf ihn. Ihre Arme warf sie um meinen Hals und schmiegte sich an ihn, während ich uns vorsichtig anhob um den letzten Abschnitt des Weges anzugehen. Ich spürte kaum Gewicht auf mir, denn sie erschien mir leichter als eine Feder. Vielleicht hatte sie seit einigen Tagen nichts mehr zu sich genommen, außerdem schien der Befall ihres Körpers fortzuschreiten. Eine feine Linie aus Chakra war das einzige, dass ihren Körper durchwanderte und ihr die Macht gab sich langsam fortbewegen zu können. Sie verlor kein Wort darüber, was es war, dass sie plagte. Ein sanfter Kuss auf meinen Hinterkopf warf mich aus meinen Gedanken, dann legte sie sich wieder auf meinen Schultern ab. „Wirst du mich vergessen?“, flüsterte sie schüchtern. Ich erlaubte mir einen Spaß und schüttelte mich, sodass auch sie auf meinem Rücken ins wackeln geriet, dass brachte sie zum lachen. „Sag schon!“, quengelte sie weiter. „Wirst du mich vergessen?!“. „Vielleicht.“, antwortete ich ihr. Wir waren auf der Spitze des Berges angekommen, wo ich sie von mir abließ. Rechtzeitig setzte auch der Sonnenuntergang ein, der ihr ein Atemberaubendes Spiel aus Farben bot. Der Himmel zeichnete ein warmes Bild aus rot, orange, gelb, dass mit dem Horizont verlief. Als wäre dem Künstler dabei der Pinsel aus der Hand gerutscht . Wortlos betrachteten wir es, bis sie sich zu mir wendete. Die Sonne blendete, weshalb ich nicht mehr als ihre Umrisse erkennen konnte. Der Rest ihres Körpers war in grau getaucht. „Wer bist du?“, fragte ich sie nun. „Ich bin Megumi!“, verkündete sie mit einer hell erfreuten Stimme. Als hätte sie die ganze Zeit darauf gewartet. „Und du?“. Die Gegenfrage ließ mich einen Moment überlegen. Ich überlegte wer ich eigentlich war. Wer ich sein wollte. Wer ich nie sein konnte. „Ich bin ein Mörder und Verräter.“, war meine erste Antwort.

„Ein Bruder.“, war meine zweite.

„Ein Abtrünniger.“, die dritte.
 

„Ich bin Itachi Uchiha.“

Illusion Norden

„Dein schönstes Erlebnis!?“, fragte sie mich neugierig, während wir durch den Kniehohen Schnee tappten. „Keins.“, gab ich kurz und knapp zur Antwort, dass allein stellte sie allerdings nicht zufrieden. Ich spürte ein zupfen an meinem Ärmel, weshalb ich mich ihr zuwandte. Ihre Moosgrünen Augen weilten enttäuscht auf meinen. „Keins? Nicht ein einziges?“, hinterfragte sie noch einmal. Ich nickte, „Kriege, Schlachten, Tote. Rache und Hass, für mehr war nie Platz.“. Stichpunktartig listete ich die Bilder in meinem Kopf auf und gab ihr somit einen traurigen Einblick in meine Kindheit und Vergangenheit. Wortlos glitten ihre kalten Hände an meinen Ärmeln hinunter. Trauer spiegelte sich in ihrem Blick wieder, den sie starr zu Boden richtete. „A...aber etwas muss es doch geben?!“, ihre Fäuste schlugen auf meiner Brust auf. „Etwas, dass dir Kraft gibt weiter zu machen!“. Sie wurde lauter und die Schläge kosteten sie Kraft, als würde sie versuchen etwas aus mir herauszubrechen. Schnell bemerkte ich wie viel Energie sie es kostete, weshalb ich sie stoppte. „Nicht!“, ich legte ihre Hände in meine und drückte ihren zarten Körper an mich. „Du solltest dich schonen.“ Ihr schnaufen legte sich und ein gleichmäßiger Atem setzte ein. Die Kälte machte ihr dennoch zu schaffen, denn ihre Beine zitterten. Vorsichtig berührte ich ihre blau angelaufenen Lippen. Von Anfang an war mir bewusst wie anstrengend diese Illusion für sie werden würde und war dagegen. Megumi aber setzte sich durch und erinnerte mich daran ihr ein Versprechen gegeben zu haben, ihr die gewünschten Illusionen zu schaffen die sie vor ihrem Tod noch sehen wollte. Musste es denn ausgerechnet der Norden sein? Für sie führte kein Weg daran vorbei. Auch wenn ich es bisher noch nicht zugegeben hatte, so fürchtete ich mich vor dem Ziel. „Itachi...“, flüsterte sie völlig verfroren an meiner Brust in die sie ihren Kopf vergraben hatte, während ich innerlich glühte. Alle meine Sinne arbeiteten daran das geschehen hierher zu bringen. Ich spürte wie mein Sharingan brannte. Die Tatsache, dass meine Sicht verschwamm oder auch verzerrte ignorierte ich , stattdessen Konzentrierte ich mich darauf den Schnee zu senken und ein gefrorenes Meer aus Eis zu schaffen. Das Eis war sauber wie Kristall, und inmitten des Eisspiegels zog ich einen riesigen Gletscher in die höhe. Das Faszinierende an diesem Naturphänomen war, dass kaum mehr als einem drittel dieses riesigen Eisbergs oberhalb des Wassers für unser Auge sichtbar war. Der Rest spielte sich unter Wasser ab. Von Kindheit auf begeisterte ich mich für Gletscher. Heute kann ich mich damit identifizieren. Alles was sie über mich wussten waren die Tatsachen die sie sehen konnten, doch keiner hinterfragte die Dinge. Keiner tauchte unter Wasser. Der Gletscher und ich waren ein und dasselbe. Ich packte Megumi's Hände in ein paar warme Wollhandschuhe und warf ihr einen dicken Schal um Hals und Schultern. „Willst du dich nicht umschauen?“, fragte ich sanft. Mutig hob sie ihren Kopf aus meiner Brust und spickte dahinter hervor. Es dauerte kaum eine Sekunde, da realisierte sie die Umgebung und die Tatsache, dass sie mit Schlittschuhen auf dem Eisspiegel stand. Aufgeregt löste sie sich, doch ich nahm ihre Hände wieder zügig in meine. Sie wirkte wackelig auf dem Eis und noch war ich mir nicht sicher ob sie auf Schlittschuhen laufen konnte. „Wann hast du es verändert?“, staunte sie mit Tränen in ihren Augen. „Komm! Halt dich fest!“, warnte ich sie vor. Ihre Hände legte ich mir um die Taille um sicherzugehen ich bot ihr halt. „Halt die Beine still.“, dann begann ich mich langsam auf dem Eis zu bewegen. Bis ich eine mittlere Geschwindigkeit erreichte, dann ließ ich uns langsam darauf ausgleiten. Sprachlos klammerte sie an mir und genoss jede meiner Bewegung. Das Eis knirschte leise unter unseren Schuhen und wir zeichneten feine Linien darin. „Megumi?“, erkundigte ich mich nach ihrem wohlergehen, nachdem sie seit einer Weile keinen Ton mehr von sich gegeben hatte. „Hm?“, erwiderte sie sanft. „Willst du dir nicht die Nordlichter ansehen?“. Wir hielten an und sie tastete sich langsam an meine Seite. Sie hob ihren Kopf an und man konnte sehen, dass sie mit den Farben und Lichtern verlief. „Wow!“, stöhnte sie. „Es ist wunderschön!“. Nickend stimmte ich ihr zu. Während sie den Himmel betrachtete konnte ich meine Augen nicht von ihr lassen. In diesem Augenblick fiel es mir wieder ein. Ich hatte eine Antwort auf ihre Frage. „Megumi...?“, sie nahm meine Stimme wahr und neigte ihren Kopf lächelnd in meine Richtung.
 

„Du bist mein schönstes Erlebnis.“

Das Tsukuyomi

„Überrasche mich...“, flüsterte sie in mein Ohr. Sie schien müde. Müde vom Leben, während der Tod sie in den Schlaf zog. Noch war ich hier, ich hatte mir vorgenommen sie ihm nicht einfach zu übergeben. Wie auch ich wurde Megumi in den dritten Ninja Weltkrieg hineingeboren. Ihre Eltern verstarben auf dem Schlachtfeld, weshalb sie in einem Waisenhaus groß wurde. Es wurde verschwiegen, doch führten sie seither Biologische Experimente an Menschen durch. Einige Dörfer investierten viel Geld in die Forschung Biologischer Waffen. Sie veränderten Gene oder testeten Infektionen und das alles um sich mit mehr als nur Körper und Faust bekämpfen zu können. Getestet wurde das an Menschen, nach denen keiner mehr fragte. Menschen wie Megumi oder andere Waisenkinder. Jetzt wo sie ihren Zweck erfüllt hatte und ihr Name nur ein weiteres Dokument schmückte, dass die Risiken und Nebenwirkungen ihres Krankheitsbildes beschrieb, hatten sie sie gehen lassen. Ich fühlte mich wie ein Schwächling an ihrer Seite, jetzt wo sie so um das Leben kämpfte. Das Chakra in ihrem Körper pulsierte in feinen abgehackten Linien und auch das Atmen fiel ihr immer schwerer. Von hier an konnte ich sie nur noch tragen. Die erste Blutige Träne verließ mein Unterlied und zeichnete eine feine rote Linie über meine Wangen. Konzentriert arbeitete ich daran mich in meiner letzten Illusion zu übertreffen. Der Traum diese Welt vor Krieg zu wahren war in unerreichbare ferne gerückt. Diese Aufgabe würde ein anderer tapferer Shinobi übernehmen. Einer der wusste, welche Entscheidungen zu treffen waren. Einer der wusste, dass man Hass nicht mit Hass bekämpfen konnte. Ich erbaute ein riesiges “Nichts“. In das Nichts verliefen Farben. Blau, lila, orange, rot vermischten sich ineinander wie wir es zuvor bei den Nordlichtern gesehen hatten. Ich erschuf kleine Fenster durch die das Licht eindrang. Mit letzter Kraft zog ich den Boden zu unseren Füßen weg und ließ mich mit Megumi in meinen Armen schweben. Wir beide waren nun nicht mehr als zwei schwarze Punkte inmitten des Nichts. Dem Ursprung des Lebens.
 

Das Universum.

Ich hatte es geschafft.

Ich hatte Raum und Zeit beeinflusst.

Ich hatte das Tsukuyomi gemeistert.

Ich war ein Meister der Illusion.
 

„Wo sind wir?“, hauchte eine schwache Stimme an meiner Brust und hob den Kopf langsam an. Megumis Augen weiteten sich beeindruckt, als sie endlich realisierte, dass ich sie los gelassen hatte und wir beide schwebten. „Du bist in Sicherheit“, erklärte ich ihr während ich das Blut von meinen Wangen wischte. „Hier bin ich in der Lage dich zu schützen.“ Ich deutete auf den großen roten Mond am Nachthimmel. „In dieser Illusion wirst du Leben können“. Megumi hörte meine Worte an, dann sah sie sich den Sternenhimmel an. In ihren grünen Augen leuchteten die vielen Sternenlichter auf die sich darin Spiegelten. „Du meinst du wirst mich hier festhalten, weil du mich nicht gehen lassen kannst...“, sie näherte sich mir lächelnd. Wenige Zentimeter vor mir machte sie halt, sodass sich unsere Nasenspitzen fast küssten. „Dieser Ort ist wunderschön, doch ich bin kein Flaschengeist.“ Ihre Hände strichen zärtlich meine Blutverschmierten Wangen. Ich genoss jede ihrer Berührung, denn sie hauchte so viel Leben in mich. „Dieser Ort erhält meinen Körper, doch er wird meinen Geist zermürben.“ „Itachi!“, betonte sie meinen Namen und erlangte meine volle Aufmerksamkeit. „Ich möchte das du weißt, dass wir Menschen zwar Illusionen träumen können, doch Leben wollen wir im hier und jetzt.“ Sie weinte doch ihre Stimme blieb aussagekräftig. Mit letzter Kraft brachte sie eine wichtige Botschaft an mich. „Die Welt mag grausam und von Krieg und Tod zerfressen sein, doch am Ende hat sie uns beide zueinander geführt.“

„Nicht die Illusion hat mich glücklich gemacht.“

„Das warst du!“, sie drückte mir einen letzten liebevollen Kuss auf meine Lippen. Ich löste das Tsukuyomi langsam auf, bis wir uns beide ineinander geschlungen auf dem Moosgrünen Waldboden wiederfanden. Die Sonnenstrahlen fanden ihre Wege durch das Geäst der Bäume. Sie erwärmten unsere Gesichter während wir uns stillschweigend ansahen. Ich wollte aufstehen und sie an mich reißen als sie plötzlich ihre Augen schloss. Dabei wirkte sie jedoch so friedlich, dass ich es nicht wagte sie fortzuziehen. Es war ihr Wille, denn ursprünglich war sie an diesen Ort gekommen um zu sterben. In der Echtzeit kannten wir uns kaum mehr als ein paar Minuten, doch in meinen Illusionen fühlten es sich wie Tage an. „Jetzt bist du ja doch noch aus deinen Schatten getreten neugierige Krähe.“, hauchte sie als wäre sie kurz vor dem einschlafen.
 

„Itachi Uchiha, vergiss mich bitte nicht!“, waren ihre letzten Worte die sie an mich richtete. Ein letzter Impuls strömte durch ihren Körper, dann erstarrte sie. Sie trug ein lächeln in ihrem Gesicht als hätte ich ihr eine weitere Illusion vorgeführt, dabei waren wir im hier und jetzt. Die Tränen strömten aus mir, ohne das ich sie weiter zurückhalten konnte. Ich drückte ihren kalt gewordenen Körper an meinen und schluchzte.
 

„Niemals werde ich dich vergessen, Megumi!“



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Kommentare zu dieser Fanfic (6)

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Von:  Scorbion1984
2018-05-03T06:11:06+00:00 03.05.2018 08:11
Eine sehr traurige Geschichte ,aber auch sehr schön !
Man sieht aber auch einen sehr von Gefühlen ueberwaeltigen Itachi !
Ich denke das ist der richtige Itachi ,der Gewalt und Krieg zu tiefst hasst und doch zuletzt davon zermürbt wird !
Antwort von:  Artio
03.05.2018 13:51
Vielen Dank Scorbion1984 und das du so treu von Anfang an dabei geblieben bist! Freut mich das es dir gefallen hat. Ja da bin ich auch überzeugt davon!
Von:  Scorbion1984
2018-04-28T05:11:18+00:00 28.04.2018 07:11
Das ist Itachi alles für andere tun und selber für sich nichts erwarten !
Antwort von:  Artio
28.04.2018 13:48
Genau! Außerdem ein unglaublich tiefsinniger Mensch. Ich liebe diesen Charakter!
Von:  senpai3099
2018-04-27T09:18:09+00:00 27.04.2018 11:18
Ich frage mich was für eine krankheit das mädchen hat *^*.
Die ff wird immer spannender ich warte schon sehnsüchtig auf die nächsten Kapitel ;)
Antwort von:  Artio
27.04.2018 20:58
Hallo senpai3099 :) vielen Dank für dein Kommentar!
Mal schauen in wie weit sich das noch auflösen wird, ich hoffe ich kann die Spannung halten! Liebe Grüße Artio
Von:  Scorbion1984
2018-04-27T06:04:35+00:00 27.04.2018 08:04
Schönes Kapitel,armer Itachi er wird sie nie vergessen !
Wieder macht er sich schlechter ,als er in Wirklichkeit ist !
Antwort von:  Artio
27.04.2018 08:42
Vielen Dank Scorpion1984! Nein er wird sich an sie erinnern, denn es ist mehr was sie verbindet. Und er wird etwas wichtiges von ihr lernen!
Von:  Scorbion1984
2018-04-26T05:32:27+00:00 26.04.2018 07:32
Wer ist dieses Mädchen ?
Ist sie krank? Das würde aber Itachi schwer treffen ,irgendwie hängt er schon an ihr !
Von:  Scorbion1984
2018-04-25T06:07:30+00:00 25.04.2018 08:07
Es ist wohl eine sehr emotionale Geschichte ?!
Freu mich drauf !
Antwort von:  Artio
25.04.2018 08:42
Das wird es und ich hoffe ich kann dich mitreißen :) viel Freude weiterhin! Grüße Artio


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