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Das Ende vom Anfang...?

von

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08 ~ September X813

„Wie kannst du sie einfach so bedenkenlos zu solch einem Auftrag schicken!?“, gab Gajeel verärgert von sich und starrte entsprechend zu Elsa, welche vor ihm stand.

Sie biss sich auf ihre Unterlippe und schielte zur Seite. Ihr war durchaus bewusst, wie dumm das gewesen war.

Der Redfox gab ein verachtendes Geräusch von sich „Tz, nach dem letzten Mal hättest du doch eigentlich dazu lernen sollen!“

 

„Gajeel, beruhige dich bitte.“, lenkte Gerard ein.

„Mich beruhigen!? Hast du sie noch alle? Unsere Kinder sind in den Fängen eines verdammten Irren gelandet!“, knurrte der Angesprochene.

„Was wir aber auch nur durch unsere Mission wissen.“, schielte Sota vielsagend zu dem Älteren auf, von welchem er daraufhin einen missmutigen Blick erhaschte. Davon ließ der junge Fullbuster sich aber nicht aus der Ruhe bringen.

„Er hat recht. Juvia denkt auch, dass wir die Ruhe bewahren sollten. Schließlich sind Gray und Kyoko auch noch da.“, erhob seine Mutter ihre Stimme.

 

Sanae sah vom Einem zum Anderen. Letztlich richtete sie sich an ihren Vater „Sie haben recht. Natsu und Misaki sind ja auch noch da. Ebenso wie Tadashi. Vergiss nicht, dass wir alle ein Familienmitglied an diesem Ort haben. Durch deinen Wutausbruch, verschwendest du jetzt nur unnötige Kräfte, die du noch brauchst, Papa.“

Gajeel schielte zu seiner Tochter hinunter und seufzte genervt. „Okay. Nobu kann ja auch gut auf sich aufpassen. Aber dem Salamander trau ich es zu, total ins Fettnäpfchen zu treten!“

 

„Wenn es stimmt was ihr sagt, vermute ich stark, dass Tadashi und die Anderen alle in die Falle gelaufen sein werden. Außer Misaki und Nobu. Ihre Ängste werden sie vielleicht vor dem Schlimmsten bewahrt haben.“, meinte Gerard nachdenklich.

Sota hob fraglich eine Augenbraue „Das wird ihnen aber auch nicht sonderlich viel helfen, wenn dieser Kerl tatsächlich besagter Seelenfresser ist.“ Für diese Worte, bekam er einen tadelnden Klaps von seiner Mutter, auf den Hinterkopf.

 

„Sag so etwas nicht! Dein Vater und deine Schwester sind immerhin auch dort!“, murrte Juvia.

Der Junge rieb sich maulend den Hinterkopf „Darum geht es doch gar nicht. Aber unser Auftraggeber sagte doch, dass dieser Kerl schon viele Jahre sein Unwesen treibt und auf seinen eigenen Meister wartete. Wenn er jetzt erneut aktiv wird, bedeutet das sicher, dass sein Meister wieder da ist, oder etwa nicht?“ Seine Mutter verstummte. Dem konnte sie nichts entgegen setzten.

 

„Stellt sich nur die Frage, wer sein Meister ist und warum er so viele Jahre fort war.“, meinte Gerard.

„Und warum er ausgerechnet diese Sechs Magier unserer Gilde wollte.“, fügte Sanae besorgt hinzu.

Gajeel stemmte eine Hand an die Hüfte „Bei dem Salamander kann ich mir das ja vorstellen, aber warum die anderen fünf?“ Nach diesen Worten, spürte er einen durchbohrenden Blick Juvias auf sich.

„Gray ist auch ein starker Magier!“, murrte sie.

Der Ältere seufzte „Möglich, aber trotzdem. Das würde die Kinder dennoch nicht erklären.“

 

„Vielleicht liegt es weniger an den Kindern, sondern mehr an uns?“, begann Elsa und richtete ihre Augen ernst auf die Anderen. „Immerhin ist Nobu – Gajeels Sohn, Kyoko auch Juvias Tochter und Tadashi Gerards und mein Sohn.“

„Schon, aber warum sollte es jemand auf Grays und Juvias Seele abgesehen haben?“, verstand die Fullbuster nicht recht.

 

Ich weis es!“, stand plötzlich Levy, völlig außer Atem, im Eingang der Gilde. Alle Blicke waren fraglich auf sie gerichtet.

Neben ihr stand Laxus und sah zu der kleinen Gruppe.

„Wir sind auf unserer Heimreise einer sehr kuriosen Gestalt über den Weg gelaufen. Diese wollte uns mit ihren Worten wohl drohen, hat dadurch aber auch ein wenig aus dem Nähkästchen geplaudert.“

„Genau! Dadurch wissen wir, dass er anhand der – wie er es nennt – Seelen, die magische Kraft der betroffenen Person speichert und darauf zurückgreifen kann, wenn er möchte.“, erklärte die Script – Magierin.

 

Die Angesprochenen weiteten ihre Augen. Das erinnerte sie doch an etwas.

Laxus schmunzelte und hob verzweifelt eine Augenbraue „Genau das war auch unser erster Gedanke. Scheinbar hat dieser Kerl mit all dem etwas zu tun. Könnte auch die selbe Vorgangsweise erklären.“

 

„Aber sagt mal, waren Lucy und Wendy nicht ebenfalls bei euch?“, gab Gajeel fraglich von sich.

„Dreimal darfst du raten.“, lächelte seine Frau. Er dachte kurz über ihre Worte nach, ehe er verärgert los preschte „Diese...! Als ob ich denen alleine den Spaß überlassen würde!“

Levy sah ihrem Mann schmunzelnd nach. Wusste er überhaupt, wo er hin musste?

 

Kurz darauf rauschten auch Sanae und Gerard an ihr vorbei.

„Wir machen das schon, Mama! Mach dir keine Sorgen!“, lächelte ihr die jüngere Script – Magiern zu, ehe sie sich ihrem Weg zuwandte.

Levy verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust und erwiderte dieses Lächeln verzweifelt „Bei solchen Worten macht man sich doch erst recht sorgen.“

 

Elsa fragte sich derweil, warum immer alle um ihre Gilde herum eher von den Vorkommnissen wussten, wie sie. Das war nun schon das zweite Mal. Da stimmte doch irgendetwas nicht….

„Juvia, du gehst zusammen mit Sota zu eurem Auftraggeber zurück. Ihr werdet ihn fragen, woher er diese Informationen hatte und gebt erst nach, wenn er mit der Sprache heraus gerückt hat!“

Die Fullbuster erwiderte ihren Blick ernst und nickte „Wird erledigt!“ Daraufhin lief sie zusammen mit ihrem Sohn los.

 

Als Elsa zu Levy blickte, war Laxus neben ihr schon wieder verschwunden. Die Redfox schmunzelte „Er ist schon unterwegs.“

Titania nickte bestätigend. Sie selbst beschloss noch einmal die Papiere der Aufträge unter die Lupe zu nehmen. Vielleicht fiel ihr ja etwas auf, wenn sie die betreffenden Aufträge nebeneinander legte.

 

~~

 

Nobu und Misaki waren derweil damit beschäftigt, sich vor ihrem Verfolger zu verstecken. Gerade befanden sie sich in einem schmalen Gang, in den sie gerade so zu zweit hinein passten.

Der Eisenmagier stützte sich mit einem Arm an der Wand ab und ließ den anderen um die Taille der Jüngeren ruhen. Der Kopf jener, lag seitlich auf seiner Brust.

 

Misaki spürte erneut deutlich die Wärme auf ihren Wangen. Gerade fühlte sie sich etwas veralbert, da sonst immer Nobu derjenige war, der schnell in Verlegenheit geriet. Doch ihm schien all das gerade eher weniger zu schaffen zu machen. Ein Gedanke, der sie wiederum etwas frustrierte. Sah er sie etwa nicht als Frau an?

Sie legte ihre dunklen Augen auf das Ende des Ganges und murrte. „Von wegen, dieser Kerl sei noch am Leben.“, schließlich war dieser alte Mann derjenige, der sie gerade heimsuchte. Nur das seine Gestalt unwesentlich größer und unheimlicher geworden war. Seine zuvor schmalen Augen, waren zu zwei aufgerissenen - mit gelben, schlitzartigen Pupillen – geworden. Sein Gesicht zog sich in die Länge und war weniger faltig. Seine Arme waren dünn, seine Hände groß und seine Finger lang und schmal. Die Fingerspitzen, liefen spitz zu und waren augenscheinlich ziemlich scharf. Sein Körper wurde ab der Hüfte vollkommen durchsichtig – wie bei einem ‚Geist‘.

 

„Wir sind ja selbst schuld, wenn wir so blindlings in seine Falle laufen.“, seufzte Nobu, für den es – nach seinem Geschmack – allmählich etwas zu eng wurde. „Meinst du er ist weg?“

Die Jüngere lachte leise, aber ironisch „Wenn nicht, werden wir es sicher gleich merken. Der Kerl ist ja nicht zu übersehen und plötzlich gefühlte drei Meter groß. Alleine sein Kopf macht schon die Hälfte meines Körpers aus… Ganz zu schweigen von seinen riesigen Pranken.“

Nobu schielte schmunzelnd zu ihr herunter „Aber vom hier herum stehen, finden wir die Anderen auch nicht.“

„Ich weis….“

 

Mit diesen Worten, zwängte Misaki sich aus dem engen Gang und stolperte quasi in den großen, düsteren Flur. Überall hingen Spinnweben von den Wänden. Die Tapeten waren zerfetzt und teils die Wände aufgerissen.

Die junge Feuermagierin schluckte schwer. Sie spürte eindeutig eine Präsens hinter sich…..

 

Hab ich dich~.“, ertönte eine finstere, dunkle Stimme hinter der Dragneel. Jener lief es kalt den Rücken herunter und sie traute sich gar nicht, sich umzudrehen. Ihre Beine waren plötzlich schwer wie Blei. Sie hasste sich inzwischen für ihre Schwäche.

 

„Verdammt! Bleib da doch nicht wie angewurzelt stehen!“, fluchte Nobu, griff nach ihrer Hand und zog sie schnell mit sich.

Das Grinsen der Gestalt, reichte beinahe vom Einem bis zum Anderem Auge. Ihm schien all das sichtlich Freude zu bereiten. Er wollte ihnen gerade erneut folgen, als er spürte, wie seine Kräfte auf Geschehnisse im Keller reagierten.

Der Seelenfresser – wie er sich ja nannte – richtete seine schlitzartigen Augen verärgert nach hinten.

„Gibt er etwa immer noch nicht klein bei? Wie nervig. Wieso lässt er sich nicht einfach fressen?“

 

~~

 

„Wo sind wir?“, kam es unsicher über Misakis Lippen, während sie näher an den Arm von Nobu heran trat, der auch ihre Hand hielt.

Kein Schimmer. Weil es so schnell gehen musste, habe ich nicht auf den Weg geachtet und bin einfach gerannt.“, ließ er seinen Blick schweifen. Allmählich nervte es ihn schon, nicht zu wissen, wie sie den Kerl bekämpfen sollten. Schließlich konnte man nichts töten, was schon tot war.

Als er versuchte den Geist anzugreifen, gingen seine Angriffe einfach durch das Wesen hindurch. Kein Wunder also, dass die Anderen vermutlich nichts gegen ihn ausrichten konnten.

 

„Wir sind scheinbar ein Stockwerk höher gelaufen….“, sah Misaki über ein brüchiges Geländer, hinweg in den unteren Stock. Das Einzige, was ihnen momentan noch Licht spendete, war der Mond, welcher gefühlt genau über der Villa stand. Sein Licht kämpfte sich durch die verbarrikadierten Fenster und die kaputten Stellen in den Wänden.

 

Plötzlich knackte es unter ihren Füßen und Misaki drohte eine Etage hinab zu stürzten.

Natürlich hielt Nobu sie aus Reflex fest, zumal die Jüngere sich eh an ihm festhielt. Er winkelte das eine Bein an und kniete sich auf das Andere. „Man, dass kann auch nur dir passieren, du Schussel!“

„Ich habe doch gar nichts gemacht!“, protestierte die Angesprochene.

„Dann bist du eben zu schwer!“

„Bitte? Ich bin definitiv leichter als du!“

„Aber der Boden ist schließlich unter dir weg gebrochen!“

„Vielleicht weil er an der Stelle morsch war?“

 

Die Streithähne hielten schlagartig inne, als sie wieder das Kratzen, Scharen und finstere Lachen hörten. Ohne ein weiteres Wort, zog Nobu Misaki zu sich, womit sie gemeinsam auf dem Boden saßen. Ihre Blicke richteten sie aufmerksam auf ihre Umgebung.

 

„Komm, wir müssen in den Keller, so lange er nach uns sucht.“, flüsterte der Redfox, richtete sich auf und zog die Dragneel an ihrer Hand gleich mit sich.

Misaki nickte und sie liefen gemeinsam in die entgegen gesetzte Richtung, des Geräusches.

 

Während ihres Weges, trafen sie immer wieder auf Ratten - welche auf einmal aus irgend welchen Löchern hervor schossen, Fledermäuse – welche von den Decken hingen und deren Augen in der Dunkelheit gefährlich funkelten und handgroße Spinnen – welche über oder neben ihnen entlang, an den Wänden krabbelten.

Alles Dinge, bei denen Misaki am liebsten laut aufgeschrien hätte. Aber sie versuchte sich zusammen zu reißen, um ihrem Vater und ihren Freunden helfen zu können.

 

….

 

Nach einiger Zeit stoppte Nobu mitten im Gang, was Misaki ziemlich nervös machte. Sie wollte etwas sagen, jedoch hob der Ältere seine freie Hand und deutete ihr somit, es zu lassen.

Er drehte sich einmal halb um sich selbst und wieder nach vorne. Anschließend knurrte er leise „Ich wusste es. Wir laufen die ganze Zeit im Kreis. Der Kerl führt uns an der Nase herum.“

 

„Und wie lösen wir das jetzt?“, sah die Jüngere fragend zu ihm auf. Schließlich wollten sie es vermeiden, diesen Geist auf sich aufmerksam zu machen.

Der Redfox überlegte kurz „Viele Möglichkeiten haben wir nicht. Uns bleibt eigentlich nur der Weg nach unten.“

Die Jüngere blinzelte verdattert. Nach unten? Was genau, hatte er jetzt vor? …..Er wollte doch nicht!?

 

Doch….und wie er wollte.

Er verformte seinen freien Arm zu einem Eisenhammer und schlug mit voller Wucht auf den Boden ein, womit sie eine Etage tiefer fielen. Doch kurz vor ihrem Aufprall, zerstörte er zusätzlich noch den Boden der unteren Etage. Dadurch landeten sie unsanft im Kellergeschoss.

 

„Also wenn dieser Seelenfresser uns bis jetzt noch nicht ausfindig machen konnte, kann er es jetzt.“, rieb Misaki sich mürrisch ihren Hintern.

Nobu rappelte sich derweil aus den Trümmern auf „Besser, als immer im Kreis zu laufen. Ich schätze mal, der Typ wollte verhindern, dass wir hier herunter gelangen.“

 

„Gut erkannt, schlaues Bürschchen~. Allerdings wird euch das jetzt nichts nutzen~.“, hörten sie die finstere Stimme des Geistes, über ihren Köpfen.

Misaki stand sofort auf ihren Füßen und schluckte schwer. Sie spürte den Blick des Seelenfressers genau auf sich ruhen. Sie kniff ihre Augen kurz zusammen, öffnete jene wieder und griff nach Nobus Hand, ehe sie mit ihm losrannte. Was sich allerdings als vergeblicher Fluchtversuch heraus stellte. Der Geist war ihnen dicht auf den Fersen und lachte unheimlich.

 

Dieses unheimliche Lachen sorgte dafür, dass die junge Feuermagierin ihr Lauftempo erhöhte.

Nobu hingegen ließ seinen Blick schweifen. So wurde das nichts. Das stand fest. Aber wie sollte er diesen Geist aufhalten? Zumal sie ja nicht mal wussten, wohin der Gang letztlich führte und Misaki sich darüber wohl auch keine Gedanken machte, weil sie einfach nur von diesem Wesen flüchtete.

 

Nobu seufzte tief. Anschließend stoppte er einfach, was die Jüngere sofort unruhig werden ließ. Er hingegen zerstörte einfach die Tragwände mit seinem Eisenhammerarm, schnappte sich die Jüngere und nutzte das Einstürzen der Wände als Ablenkung für den Geist.

Allerdings musste er selbst Gas geben, immerhin brach alles hinter und über ihnen ein und bekam erst wieder halt, als die nächsten Stützpfeiler kamen.

 

Der Redfox sah zurück und stellte mit Erleichterung fest, dass seine Aktion wohl ihre Pflicht erfüllte.

„Du hast echt waghalsige Ideen, weist du das?“, richtete Misaki ihre Augen auf den Älteren. Jener erwiderte diesen Blick und richtete seinen kurz darauf verlegen zur Seite, weil sie ihn so anstarrte.

„Sind wohl die Gene meines Vaters…. Außerdem scheint dieser Typ, trotz seiner komischen Geistererscheinung, nicht durch Wände oder so schweben zu können.“, meinte er nur dazu und setzte mit ihr zusammen seinen Weg fort.

 

Dank einer kleinen Flamme, welche Misaki über ihrer Handfläche schweben ließ, konnten sie zumindest einen Teil ihrer Umgebung erkennen.

Den ganzen Weg über schwiegen sie sich – mehr oder weniger – an. Sie fanden es komisch, dass dieser Seelenfresser sie scheinbar nur durch die Gegend jagte. Was bezweckte er damit? Warum griff er sie nicht an? Was hatte er überhaupt von all dem?

 

„Misaki, warte.“, trat es ernst über Nobus Lippen. Die junge Frau sah fragend zu ihm zurück.

„Spürst du das auch?“, wollte er wissen und legte eine Hand fraglich auf die kalte und nasse Steinwand.

Die Angesprochene ging wieder ein paar Schritte zu ihm zurück und tat es ihm mit ihrer freien Hand gleich. Sekunden später weiteten sich ihre Augen. „Papa….“, huschte es leise über ihre Lippen.

„Du spürst ihre Anwesenheit also ebenfalls.“, schlussfolgerte Nobu aus ihrer Reaktion.

 

Die Jüngere nickte leicht und sah besorgt zu ihm auf „Aber es fühlt sich sehr schwach an.“

Der Eisenmagier erwiderte ihren Blick kurz und richtete den Seinen nach rechst und links. Danach beäugte er die Beschaffenheit der Wände.

Misaki lächelte verunglückt. Sie ahnte, was er vor hatte, aber darauf kam es nun wohl auch nicht mehr an.

 

Die Magier tauschten kurze Blicke aus, nickten sich zu und die Dragneel stellte sich etwas hinter den Redfox. Dieser zerstörte die Wand vor ihnen, zielte aber auf einen bestimmten Punkt, wodurch nur ein Teil der Steinwand einstürzte.

Die Beiden husteten etwas und warteten, bis der Staub verflogen war.

 

Misaki holte scharf Luft und weitete ihre Augen ein wenig.

Vor ihnen lagen die Anderen, bewusstlos am Boden. Von ihnen stieg ein schwaches Licht nach oben, welches in eine Art große Glaskugel gezogen wurde, die an der Decke befestigt war. Jene schien dieses Licht zu speichern.

 

Nobu betrachtete all das skeptisch, während die Jüngere besorgt zu den Anderen lief und sich rasch neben ihren Vater kniete.

Der Redfox starrte die Glaskugel förmlich an. An irgendetwas erinnerte ihn das doch…. Er weitete seine Augen, als der Groschen fiel. Sofort schaute er sich genauer in dem düsteren Raum um, welcher nur durch das schwache Licht, der magischen Energie – der Anderen – erhellt wurde.

 

Misaki versuchte derweil ihren Vater zu wecken, aber er reagierte nicht. Die Sorge stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben. Sie sah verzweifelt zu den Anderen, die ebenso bewusstlos dort lagen. Es war gut zu erkennen, dass sie versuchten sich zu wehren. Ihre Körper waren übersät mit Kratzern.

Auf Grays Arm befanden sich vier tiefe Schnitte, welche vermutlich von den großen Pranken des Seelenfressers stammten. Sicher versuchte er Kyoko zu beschützen, welche unmittelbar neben ihm lag.

 

„Auf normale Weise werdet ihr eure Freunde nicht wecken können. Der Seelenfresser hat sie mit einer Schlafmagie belegt, die einem Koma ähnelt. So, wie er das mit all seinen Opfern macht.“, erklang plötzlich eine männliche Stimme, aus einer dunklen Ecke.

Die jungen Magier zuckten zusammen und sahen sofort zu der Stelle, aus der die Stimme kam.

 

Nobu stellte sich sofort etwas vor Misaki und ihren Vater. Seinen ernsten Blick in die Dunkelheit gerichtet „Wer ist da?“

„Nur ein strahlender Ritter aus der Dunkelheit.“, konnte man das Schmunzeln in der Stimme vernehmen.

Der Angesprochene hob skeptisch eine Augenbraue. Wenig später trat der Redner aus der Ecke hervor und wurde von dem schwachen Licht beleuchtet.

 

Es war ein Mann, etwa ende zwanzig, der lange, lavendelfarbene Haare hatte, welche er zu einem Zopf nach hinten band. Seine hellblauen Augen stachen förmlich hervor. Zudem zierte ein Gildenzeichen seinen linken Oberarm. Ein frech grinsender Sichelmond. Chaos Moon.

 

„Was macht einer von euch, bitte hier? Bedeutet das, es hat wirklich mit dem Vorfall auf dem Schiff zu tun?“, wollte Nobu wissen.

Der Angesprochene schmunzelte „Wer weis das schon? Möglich?“ Danach wandte er sich plötzlich an Misaki und griff unverfroren nach ihrer Hand, was die Jüngere etwas erröten und blinzeln ließ.

„Du bist genauso niedlich und süß, wie meine verstorbene, kleine Schwester~.“, strahlten die Augen des Mannes förmlich. Dann drehte er sich zu der bewusstlosen Kyoko und strich ihr leicht über den Arm „Und sie hat genauso schöne Haut, wie meine Schwester~.“, schwärmte er weiter.

 

Die jungen Magier beobachteten ihn verwirrt. Was war denn plötzlich mit dem los?

Nobu seufzte schwer „Haben etwa alle Mitglieder bei euch einen an der Waffel?“

Misaki lächelte verunglückt. Sie fragte sich das Selbe, aber traute sich nicht, es so direkt auszusprechen. Ihr Vater hätte diese Worte wohl ebenfalls stumpf von sich gegeben.

 

Das Mitglied von Chaos Moon, stellte sich wieder aufrecht hin und richtete seine hellblauen Augen auf den Redfox. „Wir sind eben, wie wir sind. Aber das hat alles seine Gründe. Jeder von uns wäre ohne Mirror vielleicht wirklich den Weg eines bösen Magiers gegangen.“ Er legte eine Hand an die Hüfte und schmunzelte „Außerdem denkt ihr nicht, dass ihr gerade wichtigeres zu tun habt?“

 

Auf diese Worte hin, sah Misaki wieder zu ihrem Vater „Er hat recht, wir müssen diesen Vorgang irgendwie aufhalten….“

„Können wir nicht einfach diese Glaskugel zerstören?“, sah Nobu zu dieser auf.

Der Älteste schüttelte seinen Kopf „Nein, das habe ich schon vergeblich versucht. Ein Magier allein reicht dazu nicht. Prinzipiell müsste man mit einer großen Menge Magie, diese Kugel vollkommen überlasten. Dies würde wiederum heißen, dass die gesammelte magische Kraft, mit einem mal austreten und hier vermutlich alles in die Luft jagen würde.“

 

Während die Beiden sich unterhielten, betrachtete Misaki ihren Vater nachdenklich und besorgt. Es musste doch einen Weg geben, ihn zu wecken. Sie wusste, wie stur ihr Vater war. Sicher dauerte es eine Weile, ihn in solch einen Zustand zu bringen. Mit viel Glück, war er noch nicht vollkommen weggetreten….aber wie sollte sie das heraus finden?

 

Sie drückte die Hand ihres Vaters, welche sie seit kurzem in der Ihren hielt, etwas. Misaki blickte zu den – immer noch – diskutierenden Magiern. „Könntet ihr mir einen gefallen tun und die Anderen an den Rand des Raumes legen? Ich möchte etwas versuchen.“

Die Angesprochenen sahen fragend zu ihr. Nobu nickte letztlich und kam ihrer Bitte nach. Er wusste, dass auch die Dragneel nicht auf den Kopf gefallen war.

Der Mann tat es ihm gleich und kümmerte sich nur zu gern um Kyoko, weshalb er von den Jüngeren einen vielsagenden Blick erhielt.

 

Nachdem sie das erledigten, drehten sie sich wartend zu der Jüngsten, blieben aber vor den Bewusstlosen stehen, da sie nicht genau wussten, was die Feuermagierin vor hatte.

 

Misaki nickte dankbar und sah wieder zu ihrem Vater herunter. „Ich hoffe, das funktioniert….“, murmelte sie sich selbst zu und drückte die Hand ihres Vaters fester. Anschließend schloss sie ihre Augen und atmete einmal tief durch.

Als sie ihre Augen wieder öffnete, betrachteten die anderen Beiden sie überrascht. Misaki setzte sich und Natsu – wörtlich – in Brand. Die Flammen wucherten förmlich um sie herum.

 

Interessant, deswegen sollten wir also alle wegschaffen.“, schmunzelte der Älteste. „Aber schon enorm, was die kleine Süße für magische Kraft besitzt. Erwartet man gar nicht.“

Nobu stand schweigend neben ihm und beobachtete das Geschehen. Ihm war all das auch nicht bewusst. Seit wann schlummerten in der Jüngeren derartige Kräfte?

Der – bis jetzt – Namenlose, sah aus dem Augenwinkel zum Jüngeren. Dessen Blick sprach gerade Bände. Der Unbekannte richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die starken, lodernden Flammen. Er schmunzelte erneut und hob verzweifelt eine Augenbraue. Er schätzte, die Dragneel wusste selbst nicht, welche Kräfte in ihr schlummerten.

 

Sekunden später verengten sich seine Augen ernst. Außerdem passte das, was man sah, nicht mit dem überein, was man spürte. Doch viel Kraft, bedeutete auch viel Verantwortung. Wenn die Kräfte der Jüngeren wirklich ihr gesamtes Ausmaß erreichten, würde sie sie kontrollieren können?

 

Das war wohl etwas, dass sich erst noch zeigen würde.

Etwas, dass Mirror sicher brennend interessierte.

Denn scheinbar schien die Dragneel, ganz die Tochter ihres Vaters zu sein.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Der neue Charakter hat auch schon einen Steckbrief C;
Wie immer bitte erst nach dem Lesen anschauen x] Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Kuri-muff
2018-11-06T21:40:22+00:00 06.11.2018 22:40
Sehr spannend *___*
Das sie noch auf einen von der Chaostruppe treffen hätte ich jetzt nicht gedacht. Richtig gut XD
Mal sehen ob er irgendwie eine Hilfe sein wird oder den Beobachter spielt XP

Warum hatte ich bei der Szene in der sich Misaki in brand setzt direkt das Lied "This girl is on fire" im Kopf XDD
Das mit ihren starken Kräften scheint im Laufe der FF ja noch Thema zu werden. Ich bin gespannt ^^
Antwort von:  Jayle
06.11.2018 23:01
Danke, das freut mich <3
Kannst du mal sehen ;9 Und ich merk schon, bei dir haben die 6 einen Spitznamen weg x'D
Tja~, sag du es mir, sein Entwurf kommt von dir XP xDD

....Oh man, dass passt echt gut xDD
Aber ihr Daddy ist ja auch noch "on Fire" °.° xD
Ach, wie kommst du denn auf DEN Gedanken~? |D"


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