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Never Give Up

Zorro/Luffy/Chopper
von

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Harte Schale, weicher Kern

„Gut, wir sind an der Küste und bisher habe ich kein einziges Marineschiff gesehen“, fasste Nami zusammen und überlegte weiter, um ihre nächsten Schritte genau planen zu können.
 

„Wir müssen Zorro in ein Krankenhaus bringen, wo er richtig behandelt werden kann. Das heißt, dass wir ihn transportieren müssen. Auf einer Liege wäre zu auffällig, also... vielleicht eine Karre?“
 

„Das wäre das Beste. Er darf nicht zu viel bewegt werden, sonst reißen die Wunden auf. Zorro hat bereits viel zu viel Blut verloren. Noch mehr und er erleidet einen Schock. Das müssen wir auf jeden Fall vermeiden“, beendete Usopp und ließ sich neben Nami auf den Boden fallen.
 

Tief einatmen. Seine Arme zitterten vor Anstrengung. Normalerweise kümmerte sich Zorro um das Segel. Erst jetzt wurde ihm bewusst, wie viel er Grünhaarige leistete und das ohne zu Meckern. Seine Hilfe war selbstverständlich für sie gewesen und jetzt, wo er ausfiel, wurde ihm klar, wie unheimlich wichtig Zorros Stärke für die gesamte Mannschaft war. Mit Leichtigkeit drehte er das Segel, zog die Seile zusammen und stand wie ein Fels in der Brandung. Nichtmal starke Orkanböen oder bedrohliche Wellen, die auf das Deck schwappten, hatten ihn je aus der Fassung gebracht oder gar auf den Boden geworfen. Usopps Knie waren aufgeschürft. Die starken Winde hatten ihn mehr als einmal von den Füßen gefegt.
 

Am Himmel leuchteten die Sterne. Ein Glück, dass sie wenigstens mit einer wolkenlosen Nacht gesegnet wurden. Usopp hatte echt Schiss, als plötzlich Wolken auftauchten, da er mit einem Sturm gerechnet hatte. Mit dem Coup de Burst hatten sie jedoch das Unwetter hinter sich gelassen und waren in ruhigeren Gefilden gelandet. Die Grandline war absolut nicht vorhersehbar und man konnte nie wissen, wann der nächste plötzliche Wetterumschwung aufwartete. Ein Glück, dass Namis Gespür für Wetterlagen so ausgeprägt war und sie jede noch so kleinste Veränderung wahrnahm. Die Insel war relativ groß. Bereits aus der Ferne hatte er eine Stadt erkennen können, also hatten sie ganz sicher ein richtiges Krankenhaus. Nur die einzige Unsicherheit blieb: würden die Ärzte der Insel Zorro überhaupt behandeln? Schließlich handelte es sich um einen gesuchten Piraten mit einem beachtlichen Kopfgeld. Nach ihrem Sieg gegen Moria würden die Summen auf Zorros und Luffys Köpfe sicher noch mal in die Höhe schnellen.
 

Usopp hoffte, dass die Nachricht über Morias Niederlage nicht allzu schnell die Runde machte. Es waren fast zwei Tage vergangen. Genau genommen müsste es noch dauern, bis die Marine die neuen Steckbriefe herausbrachte und mit etwas Glück waren die Gesichter der beiden auf dieser Insel noch nicht allzu bekannt. Glück. Usopp grummelte. Wann hatten sie denn schon mal Glück? Die Thriller Bark hatte ja bewiesen, dass sie das Unglück magisch anzogen. Und schon meldete sich seine Inselphobie!
 

„Wir dürfen keine weitere Zeit verlieren“, kam es entschlossen von Sanji, der im Mundwinkel eine Zigarette angezündet hatte und nun einfach das Ruder übernahm, weil es ihm hier eindeutig zu langsam voranging. Er musste Zorro doch noch richtig runter putzen und ihm die Meinung sagen. Allein schon, weil er ihn ausgeknockt hatte, um den Helden zu spielen! Das konnte er nicht auf sich sitzen lassen. Wie sollte er mit ihm schimpfen, wenn er jetzt starb? Also war jetzt keine Zeit zum Ausruhen.
 

Brook, Franky und Robin blieben beim Schiff. Als Piraten, die an einer fremden Insel ankerten, war es immer notwendig, dass einige Leute zurückblieben und das Schiff im Falle eines Überfalls verteidigten oder schnell weg manövrierten, wenn die Marine am Horizont erschien. Auch wenn sie bisher immer die Oberhand behielten und die Kämpfe zu ihren Gunsten ausgingen, war es doch besser, man wich Schwierigkeiten aus. Vermutlich hätte Luffy da etwas Anderes gesagt.
 

Chopper wurde leicht panisch, als sie Zorro gemeinsam auf den Karren hievten und sich der Stadt näherten. Was wäre, wenn niemand bereit war, ihnen zu helfen? Was wäre, wenn die Transport zu anstrengend für den Verletzten war und er einen septischen Schock erlitt? Er blieb nah bei Zorro und setzte sich in dem kleinen Karren direkt neben ihn, um weiterhin seinen Zustand zu überwachen. Luffy zog den Karren allein. Sie alle hatten sich Kutten übergezogen, um nicht erkannt zu werden. Natürlich war es genauso verdächtig, wenn eine Gruppe vermummter Personen mit einer Karre im Schlepptau die Stadt betrat, aber so würden wenigstens ihre Gesichter nicht erkannt werden.
 

Sanji und Usopp hielten Ausschau nach Menschen. Dadurch dass es bereits spät in der Nacht war, waren nicht viele Leute unterwegs. Das erleichterte wenigstens das Vorankommen. Aber so konnten sie auch niemanden um Informationen fragen. Schließlich blieben sie vor einem Pub stehen. Sanji ging entschlossen hinein. Als er die Tür öffnete, bemerkte er, dass hauptsächlich Männer im Pub waren. Viele von ihnen mit großen Gläsern vor ihnen, gefüllt mit Bier. Hoffentlich waren sie nicht schon zu betrunken, um ihm richtige Auskunft zu geben. Als er dem Tresen näher kam, hoben einige von ihnen die Blicke und sahen ihn missmutig an. Ein neues, unbekanntes Gesicht weckte natürlich Interesse.
 

Der Barkeeper polierte ein Glas. Seinem neuen Kunden schenkte er nur wenig Aufmerksamkeit, hörte stattdessen den beiden lachenden Männer zu, die direkt vor ihm am Tresen standen. Dann prustete er lauthals los. Sanji interessierte es nicht, worüber sie lachten. Er war genervt. Was war das denn für ein Kundenservice? Auf dem Baratié wäre das undenkbar gewesen. Gut, Sanji hatte sich auch so verhalten, vor allem älteren Männern gegenüber, aber jetzt, wo er selbst so behandelt wurde, war er unheimlich wütend darüber.
 

„Hey! Ich rede mit dir!“, meckerte er dann, nachdem der Barkeeper ihn nach mehrmaligen Ansprechen keine Beachtung schenkte.
 

„Hör mal zu, Jungchen. Ich weiß nicht, wer du bist oder wo du herkommst, aber hier herrschen andere Regeln. Also zieh Leine“, gab er harsch zurück.
 

„Wie bitte? Was muss ich denn tun, damit man mir Gehör schenkt, häää?!“, knurrte er zurück und kam dem Typen bedrohlich näher, zog seine Augenbraue runter. Der Barkeeper ignorierte nun seine Existenz. Sanjis Auge zuckte merklich. Was bildete der sich eigentlich ein? Ihn zu ignorieren?! Sanji war dermaßen wütend darüber, wie Luft behandelt zu werden, dass er nun mit dem Fuß auf den Tisch des Tresens trat und tief Luft holte.
 

„Du wirst mir jetzt meine Fragen beantworten oder ich werde mächtig sauer! Hörst du das, Alter? Ich haue sonst dein Lokal kurz und klein und dich gleich mit!“
 

Die Männer im Pub fingen an laut zu jubeln. Der Blonde wusste nicht warum, aber aus irgendeinem ihm nicht nachvollziehbaren Grund bejubelten sie seine Aktion. Nun drehte sich der Barkeeper um, füllte das Glas, das er bis eben poliert hatte, mit den goldenen Flüssigkeit und stellte es mit einem lauten Geräusch direkt vor seinem Kunden ab. Er grinste breit.
 

„Hier sind nur echte Männer unterwegs“, begann er und lachte nun. „Wenn du etwas willst, nimm es dir! Wenn du was zu sagen hast, raus damit! Jetzt hast du die richtige Einstellung!“
 

Völlig perplex starrte er den Barkeeper an. Sein Blick wechselte zwischen dem gut gefüllten Glas und dem bärtigen Mann vor sich hin und her. Dann nahm er den Fuß vom Tisch und verstaute seine Hände wieder in den Hosentaschen. Gut, wenn das hier so gespielt wurde... immerhin war Sanji der männlichste Mann überhaupt, also kein Problem sein Testosteron freien Lauf zu lassen. Die alten Kerle in dem Lokal, die bis eben laut gejubelt hatten, waren wieder in ihren eigenen Gesprächen vertieft.
 

„Oi, Alter. Sag mir gefälligst, wo das nächste Krankenhaus ist“, kam es dann von ihm und er schenkte seinem Gegenüber einen herablassenden Blick.
 

„Krank?“, fragte der Mann mit einem spöttischen Unterton in der Stimme.
 

„Schwächlinge kriegen hier keine Antworten“, murrte er dann und grinste herausfordernd. Die anderen Männer am Tresen drehten sich nun zu dem Blonden und sahen ihn erwartungsvoll an. Was würde er kontern? Irgendein cooler Spruch? Mit Höflichkeit kam man in diesem Lokal nicht sehr weit!
 

„Wenn ich mit dir fertig bin, wirst du ein Zimmer dort brauchen“, kam es selbstbewusst von Sanji, der sich kein bisschen von Typen hier einschüchtern ließ. Ganz nebenbei holte er seine Zigarette aus seiner Tasche, zündete sie an und nahm einen genüsslichen Zug, ehe er den Qualm seinen Gegenüber direkt ins Gesicht pustete und breit grinste.
 

„Oha? Wer sagt, dass du einen Kampf gewinnst? So dünn wie deine Ärmchen sind, kannst du ja nicht mal die Maß vor dir heben!“
 

„Ist das so?“ Sanji nahm das Glas und trank den gesamten Inhalt in nur wenigen Schlücken aus. Als Crewmitlied der Strohhutpiratenbande war er viel trinken gewohnt und das bisschen haute ihn nun wirklich nicht aus den Socken. Knallend stellte er das Glas ab, steckte sich seine Zigarette wieder in den Mund und nahm erneut einen Zug. Die Glut glühte rötlich. Erneut pustete er dem Alten den Qualm ins Gesicht, so dass dessen Augen tränten. Sein Stolz verbot es ihm jedoch, sich die Tränen wegzuwischen, also kämpfte er gegen das Brennen und die aufkommenden Tränen. Der Kleine hatte echt was drauf.
 

„Das macht dann 100 Berry“, grinste er dann und verschränkte die Arme.
 

Unbeeindruckt knallte Sanji den Typen den doppelten Betrag auf den Tresen.
 

„Nimm 200 Berry, du siehst ja schon so arm aus“, spöttelte er weiter.
 

„Du hast es drauf, Jungchen. Du siehst aus wie ein Weichei, aber hast echte Eier. Das Krankenhaus ist ungefähr einen Kilometer von hier entfernt. Wenn du der Straße folgst, wirst du immer wieder Schilder sehen, die dir den Weg weisen. Das Gebäude steht auf einem Hügel, sollte eigentlich auch von hier schon zu sehen sein“, erklärte er dann und hielt Sanji eine Hand hin. Er musste überlegen. Sollte er diesen Händedruck erwidern. War ja voll eklig... bei einer hübschen Lady wäre das etwas anderes gewesen. Sanji schlug trotzdem ein und die beiden grinsten. Mit dem Blick nach vorne gerichtet, verließ er das Lokal und kam seinen Freunden näher, die draußen auf ihn warteten.
 

„Das hat aber gedauert“, meckerte Usopp und tippte ungeduldig mit einem Fuß auf und ab.
 

„Hast du getrunken?!“, rief Nami schockiert aus.
 

„Nami-swan~ ♥“, sang der Blonde und tänzelte um seine schöne Prinzessin umher.
 

„Soll ich dir einen Drink ausgeben?“, fragte er, doch anstelle einer Antwort, erhielt er eine Faust, die ihn ins Gesicht traf und zu Boden warf.
 

„Keine Zeit für so was! Wo müssen wir hin?“, wollte sie stattdessen wissen. Sanji richtete sich rasch wieder auf. Trotz seiner geschwollenen Backe, räusperte er sich und erklärte seinen Freunden, wo sie hin mussten. Sie drehten sich um und konnten das Gebäude bereits auf dem Hügel erkennen. Sie machten sich direkt auf den Weg. Keine Zeit für Umschweife! Luffy beeilte sich so sehr, dass der Karren hin und herschaukelte.
 

„Luffy! Etwas langsamer! Das Wackeln könnte Zorros Zustand gefährden!“, rief Chopper seinem Kapitän entgegen.
 

Dieser wurde sofort langsamer. Es ärgerte ihn, dass sie so in Eile waren und trotzdem dazu verdammt waren, das viel zu langsame Tempo beizubehalten. Luffy war dazu gezwungen, es langsam angehen zu lassen. Eine Eigenschaft, die er sonst gar nicht beherrschte. Aber weil es um das Leben eines Freundes ging, hielt er sich zurück. Usopp und Nami betrachteten die Umgebung neugierig. Es musste eine kleine Insel sein, die als Selbstversorger von der Außenwelt abgeschnitten war. Als sie an der Küste entlang fuhren, um einen entlegenen Ort zum Ankern zu finden, wo sie nicht direkt entdeckt wurden, lagen kaum Schiffe am Hafen vor.
 

Sie näherten sich dem Hügel. Es war fraglich, ob sie überhaupt reinkamen. Was, wenn Luffys Gesicht erkannt wurde und sie die Marine benachrichtigten? Was, wenn die dort angestellten Ärzte, sich der Behandlung verweigerten? Chopper behandelte jeden. Denn es war seine Pflicht und sein Wunsch als Arzt Leben zu retten. Da spielte Herkunft keine Rolle. Seine Priorität war es zu helfen, doch hatten andere Ärzte dieselben Gedanken? Schon wieder machte sich Unmut in Choppers Herzen breit. Vorsichtig tupfte er dem Grünhaarigen den Schweiß von der Stirn.
 

Dicker Nebel schloss ihn ein. Es gab kein Entrinnen. Der Nebel war bereits so dick, dass er nicht mal mehr seine eigenen Hände vor Augen sehen konnte. Eine kalte und bedrückende Kälte schien ihn zu überwältigen. Doch er weigere sich nachzugeben. Er lief drauf los. War es Angst, die ihn vorantrieb? Oder der Wunsch herauszufinden, was sich hinter dem Nebel verbarg? Zu sehen, was die Zukunft für ihn bereit hielt? Jedes Mal, wenn diese eiskalten Hände ihn zu Boden zu ringen versuchten, schüttelte er sie ab und lief weiter, nur um nach einigen Metern stehen zu bleiben und nach Luft zu ringen. Noch nie hatte das das Laufen so anstrengend gefunden. Dabei war er doch durch und durch trainiert. Seine Kondition war überdurchschnittlich, beinahe übermenschlich. Doch jetzt fühlte er sich schwach. Beinahe hilflos.
 

Wie lange wanderte er in diesem unendlichen weiß, das seine Augen blendete, schon umher? Er lief weiter. Auf keinen Fall stehen bleiben. Denn blieb er stehen, würde der Griff des Todes ihn festhalten und mit sich ziehen. Das konnte er nicht zulassen. Nicht, so lange seine Freunde um sein Leben kämpften, also durfte auch er nicht aufgeben. Sein Körper fühlte sich unendlich schwer an.
 

Plötzlich stolperte er und fiel zu Boden. Entspannung. Am Boden zu liegen, gab ihm das Gefühl, dass alles andere nicht mehr wichtig war. Für einen Moment war absolut sorgenfrei. In der Ferne hörte er Luffys Lachen. Seine Stimme. So warm. Fröhlich. Motivierend. Trotzdem weigerte sich sein Körper ihm zu gehorchen und er schloss für einen Moment die Augen.
 

»Steh auf. Steh auf, Zorro! Bleib jetzt nicht liegen, sonst sehen wir uns nie wieder!«, drang eine Stimme zu ihm. Müde blinzelte er. Wo kam die Stimme her? Nein, er wollte nicht mehr aufstehen. Seine Glieder schmerzten. Jeder Schritt war qualvoll. Selbst das Atmen fiel ihm so unendlich schwer. Besser er blieb liegen.
 

„Zorro!! Gib jetzt nicht auf!!“, schrie Chopper plötzlich. Seine Stimme zitterte.
 

Sanji, Usopp und Nami drehten sich sofort zu dem kleinen Rentier um, der in seiner Panik mit einer Wiederbelebungsmaßnahme begonnen hatte und sich nun in seine menschliche Form verwandelte, um den Grünhaarigen über Mund-zu-Mundbeatmung am Leben zu erhalten. Immer wieder presste er gewaltsam Luft in seine Lungen und massierte seinen Brustkorb. Luffy blieb für einen Moment stehen. Seine Augen weiteten sich. Er umfasste die Griffe des Karren noch fester. So fest, dass seine Knöchel weiß wurden und er fasste einen letzten, verzweifelten Entschluss. Ihm blieb keine Wahl mehr. Alles oder gar nichts.
 

In seinem Blick lag Entschlossenheit. Seine Pupillen verkleinerten sich und sein Mund formte einen umgedrehten Halbmond. Dann lief er los, so schnell er konnte. Chopper erschreckte erst, als der Wagen plötzlich wieder an Fahrt aufnahm, doch er ließ sich nicht beirren und tat alles, was er konnte. Die anderen drei liefen dem Karren hinterher.
 

„Du gibst also auf, ja?“, hörte er eine weibliche Stimme. Wieso hörte er Kuina? War sie im Nebel verborgen? War das hier etwa schon das Totenreich?
 

„Öffne deine Augen, Zorro. Sieh mich an“, sagte sie mit ihren sanften Stimme und kniete sich zu ihm herunter, legte ihre Hände auf seine Wangen. Zorro kämpfte. Mit letzter Kraft öffnete er die Augen und sah in das kindliche Gesicht des Mädchens, für das er diese Reise angetreten hatte. Wie in seiner Erinnerung war sie noch ein Kind. Ihre Gesichtszüge ließen darauf schließen, dass sie enttäuscht war.
 

„Du hast nie aufgegeben und immer gekämpft. Wieso bleibst du liegen, Zorro? Steh auf. Denn wenn du es nicht tust, ist das das Ende deiner Reise.“
 

„Warum bist du hier?“, hauchte er und versuchte bei Bewusstsein zu bleiben.
 

„Weil du den Willen zu kämpfen verloren hast. Du bist immer so vorschnell und verrennst dich in deinen dummen Ideen. Irgendjemand muss dir doch den Kopf waschen.“
 

„Ich kann nicht mehr. Ich habe keine Kraft mehr aufzustehen.“
 

Er schloss die Augen. Sie umfasste sein Gesicht fester. Er öffnete wieder seine schweren Lider. Seine Augen waren glasig.
 

„Weißt du noch, was du mir versprochen hast? Du warst immer ehrenhaft und mutig. Du hast deine Versprechen nie gebrochen und hast gekämpft. Auch ihm hast du ein Versprechen gegeben. Man darf Versprechen nicht brechen. Also steh jetzt auf, du alter Sturkopf!“
 

„Immer gibst du Befehle... siehst du nicht, dass ich am Ende bin?“
 

„Ich sehe, dass du dabei bist, dich selbst zu verlieren. Ich wollte nicht sterben. Ich hatte Träume. Ich wollte leben! Doch niemand kann das Schicksal aufhalten. Mir bleibt nur noch Reue, für dich ist es aber noch nicht zu spät. Noch ist es nicht zu Ende. Noch bist du am Leben. Kämpfe weiter und erfülle dein Versprechen. Er lebt auch noch. Ohne dich kann sein Traum nicht in Erfüllung gehen.“
 

Stimmt. Zorro erinnerte sich. Er hatte Luffy versprochen, ihn zum König der Piraten zu machen und er selbst wollte der beste Schwertkämpfer der Welt werden. Nicht nur, weil es Kuinas Wunsch war. Er wollte, dass die Welt seinen Namen kannte und dass seine Fähigkeiten als Schwertkämpfer anerkannt wurden. Doch in erster Linie wollte er Luffy helfen. Jetzt aufzugeben und liegenzubleiben, das passte doch gar nicht zu ihm. Luffy hätte das auch nicht gewollt. Für einen Moment hatte er seine Ziele aus den Augen verloren. Doch jetzt waren sie wieder klar vor ihm. Kuina half ihm auf die Beine.
 

In der Ferne hörte er wieder Luffys Stimme.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: RuffysKreationen
2018-08-27T14:45:32+00:00 27.08.2018 16:45
Sehr spannend X3
Ich finde es toll, dass du auch die Gefühle und Gedanken der anderen Crewmitglieder beschreibst. Im vorigen Kapitel Chopper und Ruffy, diesmal mehr von Lysop. Auch Zorros Flucht vor dem Tod lässt einen richtig mitfühlen.
Besonders mit Chopper habe ich Mitleid Q__Q
Die Szene in der Bar hat etwas Witz in die doch sehr ernste Geschichte gebracht und so kurzzeitig für Abwechslung gesorgt :)
Weiter so!


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