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SAKU - aijoo ni uete iru kodomo

Ein nach Liebe hungerndes Kind
von

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Haus am Rande des Waldes

Saku schloss die Haustür hinter sich, reckte sich und gähnte noch einmal und erblickte dann Jana, wie sie auf dem Rasen hockte und ein kleines Gänseblümchen pflückte.

Saku musste zusammen zucken. Durch seine Ohren hallte ein kreischender Ton, der sogleich wieder verschwand. Dann drehte Jana sich um und bemerkte ihn endlich.

"Guten Morgen!", rief sie ihm zu und kam auf ihn zu gerannt. "Ihr wohnt ja richtig idyllisch hier. So viele wilde Blumen.", merkte sie mit begeistern an und hielt ihm das Gänseblümchen entgegen.

Saku verzog sein Gesicht und schlug ihr das Gänseblümchen aus der Hand.

"Wenn du sie so schön findest, dann lass sie gefälligst dort wo sie sind!", erwiderte er zornig.

Verwirrt entschuldigte Jana sich: "Tut mir Leid. Ich wusste nicht, dass es dich so wütend machen würde."

"Hm...!", stieß Saku nur hervor und ging ein wenig über den Schotterweg, welcher sich von einer abgelegenen Straße bis zum Haus hinzog. Jana schaute ihm derweil nur still hinterher.

Saku streckte die Arme aus und rechte sich, atmete dabei die frische Morgenluft tief ein und streckte sein blasses Gesicht den Sonnenstrahlen entgegen.

'Was für ein Anblick', dachte Jana leis' bei sich. Saku's blasse Haut leuchtete in der Sonne und seine Pose, wie er seine Arme in die Luft streckte, als wollte er sagen: "Guten Morgen Welt, hier bin ich!" Und dennoch schien dieser Anblick widersprüchlich. Ein blasser Mensch, mit schwarzem Haar und in schwarzer Kleidung welcher vom Licht der Sonne umrahmt wurde und regelrecht leuchtete. Dann das viele Grün und die Blumen, die wunderschöne Landschaft. Man konnte kaum Häuser sehen. Ein paar Dächer konnte man hinter den Bäumen und hohen Hecken erblicken, welche aber sehr weit entfernt waren.

Dann unterbrach Jana die erholsame Stille: "Ihr wohnt ganz schön abgelegen. Meine Güte, war das ein Krampf dich zu finden!", stöhnte sie: "Du brauchst ja Stunden, wenn du zur Schule willst."

Saku stieß wieder einmal sein bekanntes "Hm!" aus, welches dieses mal aber leicht erheitert klang.

Dann setzte er sich auf den Rasen, was Jana ihm gleichtat.

"Und, warum bist du hier?", fragte Saku dann endlich.

"Du warst gestern nicht in der Schule. Ich bringe dir die Hausaufgaben.", meinte Jana.

"Wie aufmerksam...", erwiderte Saku genervt.

"Warum warst du denn nicht in der Schule? Du scheinst nicht krank zu sein.", erwähnte Jana, während sie die Notizen für die Hausaufgaben vor Saku auf den Rasen legte.

"Hm! Ich hatte zu tun.", meinte Saku lediglich.

"Zu tun? Was hattest du denn zu tun, weshalb du nicht zur Schule kommst!?", erwiderte Jana unverständlich.

"Was geht dich das an!", strotzte Saku.

Jana blieb einfach still und musterte noch ein wenig die Landschaft. Dann drehte sie sich kurz zum Haus um und betrachtete es und die Landschaft, welche dahinter zu erkennen war.

"Ihr wohnt ja fast direkt am Wald!", fiel Jana auf.

"Hm!"

"Und euer Haus sieht ziemlich alt aus. Es ist auch verdammt riesig. Seid ihr eine große Familie?", fragte sie wissbegierig.

"Nein, nur Mutter und ich wohnen hier."

"Wo ist denn dein Vater? Sind deine Eltern auch geschieden?", fragte Jana weiterhin.

"Was geht dich das an?!", erwiderte Saku hitzig.

Jana seufzte: "Schon gut, schon gut! Ich bin nur neugierig! Es interessiert mich halt."

Saku entgegnete darauf nichts und ließ wieder einmal die Stille einkehren, welche vom Gesang der Vögel verschönert wurde.

Saku lehnte sich zurück und stützte sich auf seine Ellenbogen ab.

Jana schaute zu ihm rüber. Sie wurde ein wenig rot, als sie sah, wie er ernst in den Himmel Unmengen von Löchern starrte.

Dann zog sie ihn an seinem schwarzen, ärmellosen Hemd. "Du~, Saku!", wisperte sie.

Doch Saku reagierte nicht.

"Träumst du?", fragte sie etwas lauter und zog weiterhin an seinem Hemd.

"Hm!", erwiderte er mal wieder.

Dann stupste sie ihm mit ihrem Zeigefinger an seinen Arm.

»Nein! Mami, verlass mich nicht! Lass mich nicht zurück!!!«, hallte es auf einmal durch Saku's Kopf und er schrak zurück.

"Nicht anfassen!!!!", schrie er sie sichtlich aufgebracht an.

"Wa... was ist denn?", stammelte sie.

Saku's Atem schien unregelmäßig und schnell, dann versuchte er sich wieder zu fangen.

"Mach das einfach keineswegs wieder! Verstehst du?", machte Saku ihr verständlich.

Sie nickte leicht zerstreut und lehnte sich dann auch ein wenig zurück.
 

"Ihr lebt hier sicher schon lange, nicht?", fragte sie dann nach einer kurzen Ruhepause.

"Hm!?"

"Ich hätte auch gern so ein ruhiges und festes Zuhause.", meinte Jana etwas bekümmert.

"So lang ich denken kann, sind wir laufend umgezogen. Mein Vater hatte nie einen richtig festen Job und meine Mutter hatte eine sehr hohe Stellung. Wegen ihrer Arbeit sind wir viel herumgekommen und haben viel zurücklassen müssen. Viele Freunde hatte ich, an vielen verschiedenen Orten. Ob sie mich wohl wieder erkennen würden?", sie machte eine kurze Atempause: "Es scheint, als würdest du gar keinen Wert auf Freundschaften legen."

Saku blieb jedoch auf ihre Bemerkung hin still. Doch Jana konnte wie immer nicht ihren Mund halten.

"Warum willst du nicht mit mir befreundet sein?", äußerte sie etwas bekümmert.

"Kannst du nicht einmal ruhig sein?", fragte Saku darauf bloß.

"Warum das denn? Wozu sollte mir Gott einen Mund und Stimmbänder gegeben haben, wenn ich sie dann nicht benutzen würde!", erwiderte sie streng.

"Gott?! Pah!", kam es lediglich aus Saku's fast nie benutzten Mund.

"Und?", entgegnete Jana.

"Was und?"

"Warum willst du nicht mit mir befreundet sein?", fragte sie wieder aufdringlich.

Saku drehte sich zu ihr und starrte sie streng an, direkt in ihre klaren Augen.

"Warum willst du denn unbedingt mit mir befreundet sein?!", drehte Saku den Spieß um.

Doch anstatt durch seinen Blick etwas eingeschüchtert zu reagieren, schmunzelte Jana liebenswürdig.

"Du erscheinst mir halt nett. Ich mochte deine Art von Anfang an.", antwortete sie überehrlich.

"Nett?! Lüg dir doch nicht selbst etwas vor! Du willst doch nur Aufmerksamkeit! Weil ich der Einzige aus unserer Klasse war, der seinen Blick nicht auf dich gerichtet hatte, warst du beleidigt und versuchst es nun zu ändern!!!", griff Saku sie an.

"Das ist nicht wahr!", schrie sie mit einem leicht unsicheren Ton zurück und sprang auf.

Saku seufzte und schaute dabei zu Boden.

"Komm, ich bring dich zur Bushaltestelle!", meinte Saku dann, stand auf und klopfte seine Hose ab.

"Ich hab durst. Bekomme ich was zu trinken?", erwiderte Jana nur dreist und ging auf das alte Haus zu. Doch Saku packte ihre Tasche, um sie festzuhalten und eine direkte Berührung zu vermeiden.

"Ich biete es nicht noch einmal an! Komm jetzt mit!", schrie er erbost.

Daraufhin riss Jana ihm ihre Tasche weg und widersprach: "Na fein! Dann geh ich jetzt, aber den Weg finde ich schon allein! Brauchst mich schon nicht begleiten!"

Sofort stapfte sie los und drehte sich nicht um.

Saku verschränkte nur die Arme und stieß das gewohnte "Hm!" aus.
 

Sein Blick schweifte weg von Jana, der er erst noch hinterher sah, und ging dann in Richtung des Waldes, welcher hinter dem Haus lag.

Da kam ihm ein kleiner Gedanke, da er gerade eh nichts zu tun hatte. Er ging doch noch mal ins Haus und schnappte sich eine Tüte in die er etwas Fleisch packte. Ein paar Steaks, eine Wurst und vieles mehr. Dann nahm er sich noch eine Tüte in denen sich Knochen befanden.

Mit den schweren Tüten beladen ging er in Richtung des Waldes.



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