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Auf immer und ewig 2

von

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Rettung?

als erstes mal ENTSCHULDIGUNG!!!! es tut mir echt leid das ich so ewig lang gebraucht habe um weiter zuschreiben! ich bin einfach nie dazu gekommen! außerdem:vielen, vielen dank für eure kommis!!! wow, ich kanns noch gar nicht glauben, 27 stück ^^ jetzt ist das also meine ff mit den meisten kommis!tausend dank! ich werde mich auch bemühen noch schneller und besser zu schreiben, damit das nächste kapi nicht zu lang auf sich warten lässt! aber nun genug geredet! viel spaß beim lesen ^^
 

Dritter Tag

Die Sonne begann sich langsam wie ein blutroter Feuerball über die Berge im Osten zu schieben. Warme Strahlen strichen sanft über Zeldas Haut, fielen auf die Scherben um sie herum und drängten die Schatten in ihrem Gemach zurück. Mit halb geschlossenen Augen drehte die Prinzessin Hyrules den Kopf nach links und starrte aus dem Fenster. Noch knappe drei Stunden würde es dauern, ehe der Kopf eines unschuldigen Familienvaters unter dem Beil rollen würde.

Zeldas Herzschlag beschleunigte sich. Eine totenähnliche Stille hatte sich über dem Schloß verbreitet. Das sonst so lärmende, geschäftigte Treiben, dass vom erwachenden Marktplatz zu ihr hinüberwehte, fehlte, ebenso wie die schwatzenden Bediensteten des Schloßes, die mit Sonnenaufgang gewöhnlich mit ihren Arbeiten anfingen. Nicht einmal mehr die Vögel zwitscherten. Es war alles wie ausgestorben, eine gedrückte Stille, nur unterbrochen von dem leisen Rascheln der Höllenkreatur vor Zeldas Zimmer, einzig durch die dicke Eichentür von ihr getrennt.

Es schien, als warte die Welt mit angehaltenem Atem auf das grausige Blutvergießen.

Zelda hatte die ganze Nacht wach dagesessen, abwechselnd geschrien und geweint und nun fühlte sie sich leer und kraftlos. Es gab keinen Weg hier heraus, niemals würde sie verhindern können, was bald in ihrem Namen geschehen sollte. Ein kalter Schauer überkam sie und plötzlich konnte sie nichts mehr gegen das heftige Zittern tun, das von ihrem Körper Besitz ergriff und sie nun so heftig schüttelte, dass ihre Zähne klapperten.

Was sollte sie nur tun? Es war hoffnungslos. Sie konnte dem Schloß nicht entfliehen, man würde sie schnappen, ehe sie den Garten hinter sich gelassen hätte. Was dann mit ihr geschah war ihr gleichgültig, doch tot nützte sie dem Wachmann und ihrem bald schon versklavten Volk überhaupt nichts...

Ein paar Sonnenstrahlen trafen auf eine besonders große Scherbe, die das Licht grell reflektierte und Zelda blendete. Mit zusammengekniffenen Augen betrachtete sie das gleißende Licht, ehe sie die Glasscherbe aufhob. Es war wie ein Zeichen.

Unsicher drehte sie das zackige Stückchen des Spiegels in ihrer linken Hand und musterte unschlüssig die rasiermesserscharfen Kanten.

So schnell könnte sie sich all ihrer Schmerzen, Ängste, ihrer Verzweiflung entledigen. Nur ein kleiner Schnitt...

Doch was würde aus ihrem Volk werden? Dem jungen Mann, der Familie hatte und nun sterben würde, nur weil er versucht hatte sie zu schützen? Konnte sie alle so einfach im Stich lassen? Doch dann könnte sie Link wiedersehen...

Ein lauter Schrei riss sie plötzlich aus ihren finsteren Gedanken. Erschrocken hob sie den Kopf und richtete sich zitternd auf. Ihre Beine waren taub vom stundenlangen Sitzen und konnten ihr Gewicht kaum tragen.

Stolpernd eilte sie zum Fenster und blickte hinab auf den gepflasterten Weg, der zu einem der hinteren Eingänge des Schloßes führte.

Sie hatte sich nicht geirrt. Zehn Meter unter ihr stand eine junge Frau, umzingelt von drei Dämonen, die heftig schluchzend versuchte an ihnen vorbeizukommen. Und ihr gegenüber stand Erinn. Geschockt riss Zelda die Augen auf und beugte sich noch weiter vor, doch noch immer nicht weit genug als das man sie von unten hätte sehen können.

" Bitte! Bitte...lasst ihn frei! Ich bitte Euch...er hat doch nichts Unrechtes getan! " Das laute Wehklagen der Frau drang bis zu Zelda hinauf. Ihr Haar war von kastanienbrauner Farbe, zu einem Knoten zusammengebunden, aus dem sich viele Strähnen zu lösen begannen. Sie trug einfache Kleidung, doch unter dem schlichten Kleid konnte Zelda selbst von dieser Höhe aus erkennen, dass sie schwanger war.

" Schweig! Dieser Mann hat sich gegen einen Diener der Königsfamilie gestellt und sie somit beleidigt! Er wird noch heute auf Befehl der Prinzessin sterben! "

Das laute Aufheulen und Schreien der Frau drang durch die Stille.

" Bitte nicht..nein...er hat vier Kinder..." schluchzte die junge Frau und fiel zitternd zu Boden.

" Schweig endlich und reiß dich zusammen, Weib! Was wollen hylianische Kinder mit solch einem Versager als Vater? "

Als sie jedoch nicht aufhören konnte zu weinen, schrie Erinn zornig, man solle ihren Mann herkommen lassen.

Zelda krallte sich in die Vorhänge und wartete mit wild schlagendem Herzen.

Plötzlich sah sie wie der zum Tode verurteilte herbeigehumpelt kam, flankiert von zwei weiteren Dämonen. Weinend rannte seine Frau auf ihn zu und umarmte ihn.

" Bitte.." seine Stimme klang schwach und kraftlos und war so leise, dass Zelda sie kaum verstand.

" Meine geliebte Frau...Sei stark, um unsrer Kinder Willen...ich..ich liebe dich so sehr.."

Plötzlich begannen Tränen über die Wangen des jungen Mannes zu laufen, während er seine schluchzende Frau im Arm hielt.

" Ich liebe dich auch...was soll ich nur ohne dich tun? Bitte, nehmt ihn mir nicht weg! "

Erinn lächelte kalt.

" Schafft ihn fort. Doch keine Angst, du wirst ihn nachher auf dem Richtplatz wiedersehen, denn die Anwesenheit bei dieser Exekution ist Pflicht. Das soll dir und deinen Kindern eine Lehre sein, wenn sie erst sehen wie dieser Verräter stirbt, werden sie gar nicht erst auf den Gedanken kommen, sich ein Beispiel an ihm zu nehmen.."

Das laute Schreien der Frau drang noch lange über den Schloßhof, während die Dämonen sie wegbrachten. Zelda kauerte zitternd und weinend auf dem Boden, bis alles still war und sie nichts mehr hörte.

Sie musste ihn retten. Er durfte nicht sterben. Oh bei den Göttinnen, seine Kinder! Wenn sie sahen wie er...

" Titania..bitte hilf mir..." schluchzte sie in den stillen Raum hinein, doch sie wusste, dass die Feenkönigin ihr keine Antwort geben würde.

Plötzlich erhob sich Zelda und starrte wieder aus dem Fenster. Egal was auch passieren mochte, sie würde handeln und zwar sofort. Wenn sie es schaffen würde unbemerkt an der Schloßmauer hinabzuklettern konnte sie hinter den Bäumen, die mächtig den Weg zu beiden Seiten säumten Schutz suchen und versuchen am Rande des gepflasterten Weges zum Marktplatz zu gelangen. Zwar waren überall diese Dämonen, doch in der Nähe des Weges war ein kleiner Fluss, durch den sie laufen konnte, da man sie vom Weg oder der Wiese aus darin nicht sehen konnte, weil er in einem Graben floss.

Ob sie es überhaupt soweit schaffen würde? Beunruhigt blickte sie auf ihre rechte Hand, die sie kaum noch bewegen konnte. Tiefe Schnittwunden zeichneten sich darin ab und um diese herum war sie blau und angeschwollen.

Zelda nahm eine der Scherben und riss ein kleines Stückchen ihres Kleides ab, dass sie dann notdürftig um ihre Hand schlang. Egal wie, sie würde nach unten kommen.

Mit zittrigen Beinen ging sie hinaus auf ihren Balkon und blickte vorsichtig nach unten. Soweit sie es sehen konnte, waren etwa drei Dämonen in dem Garten unter ihr. Mit schlagendem Herzen begann sie ihre Beine über das Balkongeländer zu schwingen.
 

Malon klammerte sich stärker um Links Oberarm, als man dem zum Tode verurteilten, links und recht von je einer Höllenkreatur flankiert, herbeibrachte. Auf dem ganzen Marktplatz war es so still, dass man tatsächlich hören könnte, wie eine Stecknadel fiel.

Die Bewohner Hyrules starrten mit Entsetzten auf den großen Holzblock und den Scharfrichter mit der Axt in der Klaue, fassungslos das eine Hinrichtung auf Befehl ihrer Prinzessin stattfinden sollte. Die Anwesenheit war für jeden Hylianer und für jede Hylianerin Pflicht - wer nicht kam, war der nächste, dessen Haupt rollen würde. Die Nachricht von dieser Hinrichtung hatte sich wie ein Lauffeuer in ganz Hyrule verbreitet und alle waren schon daher erschienen, um sich davon zu überzeugen, dass es nur ein falsches Gerücht sei. Doch das war es nicht. Tatsächlich würde hier bald ein grausames Blutvergießen stattfinden.

Links fassungslos aufgerissene Augen ruhten auf dem blass wirkenden Mann, der zitternd dastand und auf den Tod wartete. Eigentlich wäre er nun schon längst wieder im Reich der Toten, doch gerade als er sich von Malon verabschieden wollte, erzählte man ihm die Nachricht von der kommenden Exekution. Scheinbar verlangte es sein Schicksal, noch einen Tag länger zu bleiben.

Was solls...der eine Tag wird meine Lage auch nicht verändern..dachte er grimmig, während Malon sich unruhig an ihn klammerte.

Ein Zittern durchfuhr seinen Körper als er die weinende Frau sah, die auf dem kalten gepflasterten Boden kniete und schluchzte, ihre Kinder fest an sich gepresst.

Das konnte nicht wahr sein! Zelda würde so etwas niemals befehlen! Ungläubigkeit keimte in Link auf. Nein, daran bestand kein Zweifel, die Prinzessin wäre niemals zu solch grausamer Tat fähig! Irgendetwas musste geschehen sein..vielleicht war Zelda auch in Gefahr! Der junge Hylianer wurde immer unruhiger.

..Zelda...

Link wurde jäh aus seinen Gedanken gerissen, als er zwei Männer neben sich aufgeregt reden hörte.

" Man erzählte mir, die Prinzessin sei gestern so wütend über irgendetwas gewesen, dass sie ihn einfach zum Tode verurteilen ließ....aus reinem Zorn..." flüsterte ein Bauer leise seinem Bruder ins Ohr.

" Ich kann das nicht glauben...unsere Zelda..jedem wird doch ganz warm ums Herz, wenn man sie sieht..sie kann doch unmöglich.."

" Ach das war einmal. Seit sie von den Toten wiedererweckt wurde, war sie nur noch traurig, verzweifelt, kalt und irgendwie leer...vielleicht.."

" Hör auf mit diesem albernen Gewäsch! Das ist unmöglich! Es muss sich um einen gewaltigen Irrtum handeln, du weißt doch selbst wie liebenswürdig sie ist. Hat sie dir nicht mal Geld für ein neues Haus geschenkt, weil dein altes von Ganondorf zerstört wurde?

Also hör auf mit so einer bösen Unterstellung! " , wies ihn sein Bruder empört zurecht, der nun beschämt den Kopf senkte und leise etwas vor sich hinmurmelte.

Link dachte erschrocken über die Worte der Landwirte nach, darüber, was mit Zelda passiert war. War nicht er an allem Schuld? An ihrer Verzweiflung und als er ihr dann auch noch gestern...Er hatte ihr so weh getan, vielleicht musste deshalb dieser Mann sterben?

Nein! Er schüttelte entschlossen den Kopf. Zelda würde so etwas niemals tun.

Die Menschen wurden langsam unruhig. Sie standen alle in einem großen Kreis um den Richtplatz herum, etwa fünfzehn Höllenkreaturen bewachten sie, damit die Hinrichtung nicht gestört oder gar verhindert wurde. Ein Retten des Mannes war unmöglich.

Link griff mit entschlossenen Augen nach einem der Pfeile in seinem Köcher...
 

Zelda schlich sich leise durch den Schloßgarten. Der Abstieg von ihrem Balkon bis zum Boden war wahnsinnig anstrengen gewesen, die Verletzung an ihrer Hand war noch weiter aufgerissen und nun konnte sie diese kaum noch bewegen, ihre Arme zitterten, und ihr war wegen des hohen Blutverlusts schwindlig, doch trotzdem lief sie nicht langsamer. Fast hatte sie es geschafft! Das man sie bisher nicht gesehen hatte, war ein wahres Wunder gewesen. Vielleicht hatten die Göttinnen doch Erbarmen mit ihr.

Zelda suchte Schutz hinter einer großen Eiche, als eine der Kreaturen an ihr vorbeilief. So oft hatte sie das bereits getan und war nie bemerkt worden. Langsam begann sie auch ruhiger zu werden und war längst nicht mehr so aufgeregt wie zu Beginn.

Plötzlich blieb die Kreatur stehen, genau vor dem Baum, hinter dem sich die Prinzessin versteckte. Zeldas Herz schlug rasend schnell als sie den Geruch der Kreatur einatmete, den fauligen Gestank des Todes.

Warum ausgerechnet jetzt?! Bitte...bitte sie darf mich nicht bemerken..helft Göttinnen!

flehte sie ängstlich. Ihr Herz schlug so laut und stark, dass sie sich sicher war, die Kreatur würde es hören.

Zelda hörte wie das riesige Horn an dem Stamm entlangstreifte, das laute Rasseln und Schnüffeln als würde die Bestie Witterung nach ihr aufnehmen. Reglos stand die Prinzessin da, nur durch einen Stamm von ihrem Tod entfernt und kniff die Augen zusammen. Bitte...ich muss ihn retten...Link..gib mir Kraft...

Und plötzlich lief die Kreatur weiter. Zelda spürte wie ihre Knie zitterten und sie vor Erleichterung fast zusammengebrochen wäre.

Ihr wurde langsam bewusst, welch psychische Belastung diese Flucht für sie war. Ihre Kraft wurde immer geringer, doch sie musste es einfach schaffen!

Sie holte noch einmal tief Luft, ehe sie weiterrannte.
 

Die Stille war nicht mehr auszuhalten. Blasse Gesichter starrten fassungslos auf die zwei Höllenwächter und den dagegen kleinen Mann, der zitternd dastand.

" Auf Befehl der Prinzessin wird dieser Verräter hingerichtet. Er stellte sich gegen die neuen Soldaten der Thronfolgerin und muss dafür nun mit dem Leben zahlen. So wird es jedem unter euch gehen, der den Befehlen Zeldas Widerstand leistet. Es ist zwölf Uhr. Die Vollstreckung ist durchzuführen. "

Donnerte Erinns Stimme über den Marktplatz. Dann begann es.
 

Er hatte furchtbare Angst. Es war unerträglich auf den Tod warten zu müssen und am liebsten hätte er laut aufgeschrien, doch nur wenige Meter von ihm weg kauerte seine geliebte Frau, die beiden Töchter fest an sich gedrückt. Er musste stark sein. Oh wenn er doch nur noch einmal seine kleinen Mädchen in den Arm nehmen konnte...noch einmal ihrem fröhlichen Lachen lauschen dürfte. Tränen stiegen in seine Augen.

Er hörte wie der Adlige sein Todesurteil vorlaß und er konnte nichts tun. Er konnte niemandem die Wahrheit sagen, was im Schloß vor sich ging, dass die Prinzessin Hilfe brauchte. Würde er das tun, wäre seine Familie die nächste, die sterben würde. So hatte es ihm Erinn versichert.

Plötzlich ertönten laute gleimäßige Trommelschläge und er zuckte zusammen. Rythmisch wurden sie laut von den Dämonen geschlagen. Seine beiden Wächter stießen ihn an und führten ihn auf den Holzblock zu, wo auf schon sein Scharfrichter mit der Axt in der Klaue stand. Sein Herz raste und seine Augen weiteten sich vor Todesangst. Er blickte noch einmal zu seiner schluchzenden Familie und zwang sich zu einem Lächeln. Er wollte mit einer schönen Erinnerung sterben. Dann kniete er sich nieder, legte den Kopf auf den Block und schloß die Augen. Mit rasendem Herzen wartete er auf den Schlag.
 

Sie hatte bereits den Fluss durchquert. Vor ihr tauchten die Rosenbüsche auf. Wenn sie die überwinden könnte , hatte sie es geschaft!

Doch gerade als sie auf einen schmalen Pfad zuging, der durch die Mitte der Rosenbüsche lief, jedoch von Felsbrocken, die noch vom Krieg mit Ganondorf hier lagen, übersäht war, hörte sie hinter sich schwere Schritte und ein lautes Röcheln. Man hatte ihre Flucht bemerkt! Nun gab es kein Entkommen mehr. Diese Kreaturen waren schneller als jeder Mensch und die großen Felsbrocken, die für Zelda schwere Hindernisse waren, würden sie mit einem leichten Schritt locker übergehen! Tausend Gedanken schossen ihr durch den Kopf, doch dies alles geschah im Bruchteil einer Sekunde. Ohne weiter zu überlegen rannte sie mitten durch die mit Dornen übersähten Büsche, denn der staubige Pfad schien als Fluchtchance nun unmöglich. Blutige Striemen zogen sich bereits nach den ersten paar Metern über ihre ungeschützen Arme, doch sie beschleunigte ihr Tempo sogar noch. Hinter ihr hörte sie plötzlich lautes Gebrüll, wie das eines Stieres. In Todesangst versetzt rannte sie weiter. Sie durfte nun nicht versagen! Doch das Glück war ihr Hold. Die widerspenstigen Dornenbüsche waren für eine Kreatur mit der Größe fast unbezwingbar und so schaffte Zelda es sich einen kleinen Forsprung zu holen. Mit rasendem Herzen rannte sie weiter, erschöpft keuchend. Eine Dorne riss ihr einen dünnen Streifen über die Wange, doch Zelda achtete nicht weiter darauf. Der Dämon hinter ihr brüllte noch lauter und nahm scheinbar wieder an Geschwindigkeit zu. Es war ein Wettlauf mit dem Tode. Und plötzlich spürte Zelda keinen Boden mehr unter ihren Füßen. Mit einem erschrockenen Aufschrei stürzte sie den Hang, der sich vor ihr auftat zwei Meter in die Tiefe und prallte auf dem staubigen Boden zum Schloßtor hin auf.

Mit zittrigen Händen stützte sie sich auf. Ihr Kopf hämmerte und ihr war furchtbar übel. Ein starkes Schwindelgefühl nahm von ihr besitz und kurz wurde ihr schwarz vor Augen. Doch ihr blieb keine Zeit auszuruhen, denn hinter ihr drang schon der Dämon halb aus den Büschen hervor. Mit zitternden Beinen stolperte sie die letzten Meter bis zum Marktplatz.
 

Link zielte. Die Sehne seines Bogens war zum Zerreißen gespannt, ebenso wie seine Nerven. Er hatte nur einen Schuß, dann würden die Dämonen sofort merken wer geschossen hatte und dann musste er gegen sie alle kämpfen. Niemals würde er gegen achtzehn dieser Kreaturen eine Chance haben, doch er hatte keine Wahl. Er würde solang wüten, bis sie ihn töteten. Ein bitteres Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. Vielleicht wollte es sein Schicksal so. Dass er schmerzhaft und im Kampf starb, statt einfach wieder bequem ins Reich der Toten zurückzukehren. Er holte noch einmal tief Luft. DieTrommelschläge hörten plötzlich auf und der Scharfrichter, die größte Kreatur von allen, hob die Axt. Link wollte gerade seinen Pfeil losjagen lassen, als plötzlich...
 

Die Trommelschläge stoppten abrupt. Nun war es soweit. Die wenigen Sekunden kamen ihm wie Stunden vor. Nun würde die Axt auf seinen Hals niedersausen.

" Nein!!! "

Ein lauter Schrei durchbrach die Stille und Sekunden später roch der Wachmann den Duft von Rosenblüten. Etwas weiches legte sich über sein Gesicht.

Erschrocken öffnete er die Augen wieder. Ihm stockte fast das Herz. Zelda hatte sich neben ihm niedergeworfen und ihr Kopf ruhte nun sanft auf seinem. Ihr goldenes Haar hing wie ein Vorhang über seinem Gesicht.

" Prinzessin..." flüsterte er geschockt, ungläubig noch zu leben. Er spürte ihr Herz schlagen, es raste förmlich und ihr Atem ging stoßweise und keuchend, als hätte sie eben einen langen Wettlauf ihnter sich.

" Wenn du ihn tötest muss du vorher mich töten! " schrie sie mit brechender Stimme und starrte entschlossen zu Erinn.
 

Ihr Herz raste. Sie war gerade noch rechtzeitig gekommen. Wenige Sekunden später und er wäre jetzt tot. Erinn riss ungläubig die Augen auf und starrte sie an. Zelda hielt seinem Blick stand, doch ihre Kräfte schwanden. Schützend lag ihr Kopf noch immer auf dem des Wachmanns, neben dem sie nun kniete. Erinn nickte der Kreatur zu und sie legte tatsächlich die Axt beiseite.

Mit entschlossenem Blick stand sie auf, die Augen immer noch nicht von Erinn abgewandt. Sie spürte die Blicke aller Anwesenden auf sich ruhen. Alles drehte sich und sie taumelte einen Schritt zurück. Erinn lächelte sie kalt und höhnisch an.

" Wenn du nicht willst, dass meine Dämonen hier jetzt ein gewaltiges Schlachten beginnen, so spiele gefälligst mit, hast du verstanden? " flüsterte er eiskalt, so leise, dass nur sie es hören konnte.

Laut aber sagte er:

" Prinzessin? Ihr gabt doch den Befehl für diese Hinrichtung! Was ist los? "

Oh nein. Sie sollte also als die Schuldige dastehen? Erschrocken blickte sie in die sprachlosen, fragenden und ängstlichen Gesichter der Hylianer. Sie waren alle unbewaffnet. Zitternd stand sie da und war sich nicht sicher, wie lang ihre Beine ihr Gewicht noch tragen konnten. Das Leben dieser Menschen hing nun nur von ihr, Zelda, ab. Mit Tränen in den Augen blickte sie sich um, ehe sie mit schwacher Stimme antwortete:

" Ich...ich habe es mir nunmal anders überlegt...vielleicht brauchen wir ihn ja noch..."

Ein geschocktes Murmeln brach plötzlich aus.

Ihr wurde das Herz schwer. Egal wenn das Volk sie nun hasste und verachtete. Es zählte nur, dass sie überlebten. Die Frau des jungen Wachmanns stürzte auf ebendiesen zu und drückte ihn weinend an sich.

" Wie konntest du das meinen Mann nur antun?! " schrie sie die junge Prinzessin hasserfüllt an, doch diese blickte nur betroffen zu Boden.

" Du hast diesen Pöbel gerettet, doch der Wachmann muss sterben Zelda. Er weiß zuviel. " flüstere Erinn eiskalt.

" Nein! Lass mich das machen...ich kümmere mich darum, er wird nichts sagen...." erwiderte sie mit schwacher Stimme.

Dann beugte sie sich zu ihm hinab.

" Verrate niemandem ein Wort hörst du?! Wenn du dennoch reden solltest, wird deine Familie ausgelöscht..." flüsterte sie ihm ins Ohr, dann erhob sie sich.

Erinn starrte sie lange an, dann schrie er:

" Wir gehen. Lasst euch das eine Lehre sein, Zelda zu verärgern. " Die Dämonen entfernten sich langsam und Erinn packte Zelda am Arm. Sie blickte sich noch ein letztes mal mit tränengefüllten Augen um, doch sie begegnete nur empörten, ungläubigen und wütenden Blicken. Und plötzlich sah sie ihn. Sie stockte. Links dunkelblaue Augen erforschten die ihren und Besorgnis zeichnete sich in ihnen ab. Warum war er noch da? Link!

Fast wäre sie zu ihm gerannt, doch sie spürte Erinns Blicke auf sich. Könnte sie ihm doch nur sagen was hier vor sich ging!

Aber warum war er nicht im Reich der Toten? Und plötzlich fiel ihr auf, dass sich um seinen Arm ein junges, schönes Mädchen klammerte. Es war Malon, das Mädchen von der Farm, dass sie so oft mit Milch beliefert hatte. Zelda wurde blass. War er deshalb dageblieben..wegen ihr? Ein leises Schluchzen drang über ihre Lippen und Erinn trat nun ganz dicht neben sie. Schwäche nahm von ihr Besitz und so musste sie sich auf Erinn stützten um nicht zusammenzubrechen, der seine Hand um ihre Schulter legte und sie zum Schloß brachte.
 

Links Herz raste. Zelda blickte ihm tief in die Augen. Was wurde hier nur gespielt? Was hatte sie da eben gesagt? Nie wäre sie zu solch furchtbarer Tat fähig gewesen! Ihre Kleidung war zudem völlig zerrissen und blutige Striemen zeichneten sich auf ihrem ganzen Körper ab. Er musste ihr helfen! Doch wie nur? Plötzlich fiel Zeldas Blick auf Malon und sie wurde noch blasser. Link verstand erst nicht, doch als er ihre schmerzerfüllten Augen sah, traf es ihn wie ein Dolch ins Herz. Er musste zu ihr, sofort!

Doch gerade als er los wollte, lehnte sie sich an Erinn, der sie zum Schloß brachte. Warum war sie so vertraut zu diesem Adligen, der fast einen Menschen eiskalt hinrichten ließ?! Was war wirklich los?

Zelda....

Er würde es herausfinden und zwar auf der Stelle. Er spürte Malons besorgten Blick.

" Link..ich weiß was in der vorgeht..doch sei vorsichtig, hörst du? Bitte..." flüsterte sie.

" Das werde ich. Leb wohl Malon...ich weiß nicht ob wir uns wiedersehen..."

Ihre blauen Augen verloren sich in den seinen ehe sie ihn kurz und so sanft wie ein milder Windhauch einen Kuss gab.

" Nun geh...geh zu Zelda, sie braucht dich..." schluchzte sie. Sein erst erschrockener Gesichtsausdruck wurde zu einem entschlossenen und er nickte und rannte los.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Persea
2006-07-09T18:58:18+00:00 09.07.2006 20:58
Woa!!! Is das spannend!! Zelda hats grad noch geschafft! Die Arme!! Ein Missverständnis nach dem anderen!! Hoffentlich klärt sich alles! Link, hilf ihr >.<!!!
Von:  Lupinchen
2006-05-13T11:10:33+00:00 13.05.2006 13:10
Uh!
Wie kannst du nur jetzt aufhören! *mit Holzhammer umherschlag*
mal wieder super spannend, schreib bitte ganz schnell weiter!

ach ja: danke für die ENS, greez, Lupinchen
Von: abgemeldet
2006-05-11T13:13:51+00:00 11.05.2006 15:13
danke fürs bescheidsagen also das ist mal wieder ein super kappi du musst da ganz schnell weiterschreiben ja also husch husch
*knuddel*
Anna 14 ^^
Von: abgemeldet
2006-05-10T18:20:10+00:00 10.05.2006 20:20
weiterschreiben!ganz schnell weiterschreiben!!Du kannst echt so wahnsinnig gut storys schreiben.man kann sich das richtig vorstellen.der hammer..ich kanns echt nicht abwarten das weiterzulesen. ^^
Von:  queermatcha
2006-05-07T14:24:13+00:00 07.05.2006 16:24
Vivi-chan, das ist wie immer supergenial! Ich freue mich schon so sehr auf die Fortsetzun! Schnell weiterschreiben, ich kann es gar nicht abwarten! Ich liebe deinen Stil zu Schreiben^^
Von:  Dark-Navi
2006-05-06T19:24:06+00:00 06.05.2006 21:24
*heul*
Wie schaffst du es jedes Mal die Kapitel so emotional zu schreiben das ich weinen muss.


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