„Mädchen, oh Mädchen mit dem Mal des Lichtes auf deinem Unterleib. Dein Pfad dir bestimmt ist. Wer du warst, was für Qualen du erlittest, es ist gleich. Aurise, das Land der Mythen hat dich gerufen.
Dunkle Wolken verdeckten die Sterne, welche den Himmel bevölkerten, und verschlangen das wenige Licht, dass sie spendeten. Auch die abnehmende Mondsichel wurde von den Gewitterwolken verdeckt, welche sich unheilverkündend auf die Königsstadt zubewegten.
Es war nicht möglich, dass sie von einem anderen Willen geleitet wurden.
Unter ohrenbetäubendem Klirren zerbarsten die riesigen Fenster unter der Hitze der Flammenwand.
Ich erinnere mich noch genau an jene Tage, als ich jung war und voller Leben. Als ich noch auf der Suche nach den wirkliche großen Abenteuern die Welt durchstreifte, kein Hindernis unüberwindbar, keine Herausforderung zu groß war.
Regen fiel an diesem Tag, das war das einzige woran sich Sam noch richtig erinnern konnte. Auch das schmatzende Geräusch unter seinen Füßen wenn er aus einer Pfütze trat. Das alles war aber schon sehr lange her, so empfand er.
Ich fühlte mich wie ein schäbiger Betrüger.
Mein Publikum hing dennoch an meinen Lippen. Dreiundzwanzig Augenpaare schauten mir zu und konzentrierten sich statt auf meine Finger auf meine Worte. Das war eigentlich auch schon der ganze Trick.
Man sagt, dass der Flügelschlag eines Schmetterlings auf der anderen Seite der Welt einen Sturm auslösen könnte. Dass die kleinste Veränderung, so winzig und unbedeutend sie auch scheint, den Ausgang einer Sache ganz und gar verändern und in Frage stellen könnte.
Lif lief durch die engen Gassen einer Stadt. Es war Altena, das hatte er sofort erkannt, und das verwunderte ihn ein wenig. Wie zur Hölle kam er von einer Höhle, die zwischen den Wurzeln eines Baumes lag in die Hauptstadt von Altena? Es ergab einfach keinen Sinn.
Nun stand der Schatten direkt vor mir. Ich erkannte kein Gesicht. Viel mehr schien eine Stimme aus dem Dunkel hervorzudringen.
„Jetzt werde ich dich töten...“
Ich spürte wie sich der Schatten über mich legte. Kälte machte sich in mir breit.
Die Frau war äußerst hübsch, doch je länger man sie betrachtete desto mehr bekam man das Gefühl das etwas an ihr nicht stimmte. Es war als würde man ein schönes Gemälde oder eine Skulptur betrachten...
Susan rannte zu mir und hielt mich so, dass mein Kopf nicht auf den harten Holzboden prallte. Der Schmerz wurde immer stärker. Ich konnte mich kaum noch zurückhalten. Ich wollte schreien, aber mein Mund ging nicht auf.
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Wütend stopfte Moira das Buch, in welchem sie zuvor noch geblättert hatte, zurück in die Lücke im Regal, und stieg auf der Leiter wieder eine Sprosse tiefer, um die nächsten Einbände zu überfliegen.
Eine heftige Explosion riss sie fast von den Füßen und schleuderte zersplittertes Holz und große Brocken Stein in ihrer Richtung, dass sie schmerzhaft aufschrie als sie von ihnen getroffen wurde.
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Kapitel I: Die Welt vor dem Schleier
In den Häusern von Isis war es gang und gäbe, dass Fremde kamen und gingen wie ein lauer Wind, der kurz aufkam und im nächsten Moment schon wieder verschwand.
Die Zeit vergeht oft nur sehr langsam. Zu langsam.
Ob sie nun seit Stunden oder erst seit Minuten da lag, war ihr nicht bewusst. Sie wusste auch nicht genau ob es draußen noch hell war oder bereits dunkel. Das Gefühl, welches sie hatte, war absolute Leere.
Der Magier kam auf ihn zu, packte den König am Kinn und zog es hoch, sodass er ihn anblicken musste. „Ich habe Euch doch gesagt, Majestät, ich diene euch nicht. Ihr könnt mir also nicht befehlen.“
Sagenhafte vier Tage später hielt eine feierliche Delegation Einzug ins Dorf. Die Kirche hatte tatsächlich noch ein letztes Mal ein Inquisitionskommando zusammengestellt und es losgeschickt, den böswilligen Hexer zu richten.
»Len, was muss ich tun, damit du einen alten Freund ins Haus holst, statt ihn die Nacht vor der Tür frieren zu lassen?«, rief die Stimme erneut, während der Rabe hinunter flatterte.